Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
I. Alte deutsche Geschichte.
^ Die alten Deutschen.
1. Das alte Deutschland. Um die Zeit, da Christus geboren wurde, war Deutschland noch ein sehr rauhes unwirtbares Land. Wo jetzt die Sonne warm auf üppige Fruchtgefilde scheint, wehte damals noch seuchtkalte neblige Luft über ungeheure Wälder. Denn dichter Urwald bedeckte den größten Teil des Bodens; und die gewaltigen Eichen, Buchen und Tannen, aus denen er bestand, ließen die Strahlen der Sonne nicht durchdringen und das Erdreich erwärmen und abtrocknen. Daher war das Land weit sumpfiger, rauher und unfruchtbarer als jetzt. Edle Obstarten, Weintrauben und zarte Gartengewächse sonnten nicht gedeihen. Die gewöhnliche Ackerfrucht war Hafer; auch Gerste, Roggen und Weizen wurden gebaut, und starker Flachsbau getrieben. Grasreiche Weiden nährten Rinder, Pferde und Kleinvieh in Menge; Viehbesitz war des Deutschen größter und liebster Reichtum. Im Dickicht der Wälder hausten viele wilde Tiere: Wölfe und Eber, Bären, Elentiere und riestge Auerochsen. Städte gab es nirgends im Lande; denn enges Zusammenwohnen erschien unsern Vorfahren unnatürlich. Sie lebten in Dörfern und auf einzelliegenden Hofen; Hütten aus Holz und Lehm, mit Schindeln oder Stroh gedeckt, dienten ihnen zur Wohnung. (Vgl. das Bild Nr. 6.)
2. Die Germanen. Die alten Deutschen oder, wie die Römer sie nannten, die Germanen waren ein herrlicher Menschenschlag. Groß und kraftvoll war ihr Körper, breit ihre Brust, ihr Auge blau, ihr Haar goldgelb und lang herabfallend. Als die kampfgeübten Römer sie zum erstenmal sahen (vgl. I, Nr. 51), wurden sie durch die stolze Haltung, den kühnen, durchdringenden Blick und den brausenden Schlachtgesang biefer Feinde in Erstaunen und Schrecken gesetzt. Der Sinn der Germanen war aus Kampf und kühne Taten gerichtet. Von Jugenb auf übten sie sich im Gebrauche der Waffen, im Kampfe mit
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Extrahierte Personennamen: Christus
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Hofen
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
12 Bedeutung der Tierwelt für die Natur,
sprung gehabt. Die Kalkgebirge Englands, Frankreichs, Italiens,
Belgiens sind erfüllt von den Überresten der Polypen, selbst
in den Niederungen Hollands fehlen sie nicht ganz. Der eigent-
liche klassische Korallenboden ist aber der westliche und mittlere
Teil des großen Ozeans. Hier begegnen wir allen Arten von
Korallenbildungen: Korallenbänken, Korallenriffen und Atollen.
Hier steht auch das großartigste Denkmal ihrer Thätigkeit, jene
fast 300 Meilen lange Felswand, die, von der Torresstraße
bis in die gemäßigte Zone reichend, die Nordostküste Australiens
umsäumt. Noch gestatten ihre gigantischen Pfeiler vielfache
Durchfahrt zwischen Neu-Guinea und dem Festlande und vor-
sichtig schlüpft, nur im hellen Tageslichte, das Schiff in die
zuweilen kaum 30 in breiten Pässe."
Andere Arten sind die Kalktiere oder Mooskorallen,
deren Thätigkeiten die Kreide und vieles andere Kalkgestein ge-
schaffen hat. Der größte Teil der so mächtigen und ansge-
dehnten Kreidelager ist ein Werk jeuer Tierchen, und der
kalkhaltige Meeresschlamm ist weiter nichts als in Bildung be--
griffene Kreide.
2. Für die Pflanzenwelt haben die Tiere eine doppelte
Bedeutung:
Ihr Nutzen besteht in der Verbreitung und Befruchtung
gewisser Pflanzen (vergl. Pflanzengeographie S. 10); ferner
darin, daß die Tiere eine große Menge der von den Pflanzen
zersetzten Kohlensäure durch ihre Atmung der Atmosphäre znrücf--
geben. Zerstörenden Einfluß üben sie dnrch den Ver-
brauch enormer Quantitäten von Pflanzensubstanz (vergl. Pflanzen-
' geographie S. 14).
Ii. Für die Menschheit.
In demselben Maße wie die Pflanzenwelt beeinflußt auch
die Tierwelt die Kulturentwicklung der menschlichen Ge-
sellschaft:
Indem die Raubtiere den Menschen aufforderten, seine
Kraft mit ihnen zu messen, und auf Mittel und Wege zu sinnen,
die ihre Bewältigung erheischte, erstarkte der Mensch; die Jagd-
tiere schärften die naturwissenschaftliche Beobachtung. Die Haus-
tiere dagegen benutzte er bei diesem Kampfe ums Dasein, sie
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Bedeutung der Tierwelt für die Natur.
11
B. Bedeutung der Tierwelt.
I. Für die Natur.
Das Tierreich trägt viel weniger zur Zerstörung und Er-
Haltung der Erdoberfläche bei als das Pflanzenreich.
Viel wichtiger aber ist
i. die Vermehrung der Erdmasse durch die niedere
Tierwelt.
Große Werkmeister siud besonders die Korallentiere.
„Auf dem Rücken unterseeischer Gebirge bauen Milliarden dieser
geselligen Polypen ihr gemeinschaftliches Gerüst, indem sie kalkige
Skelette aussondern. Jedes dieser kurzlebigen Tiere läßt im
Tode einen solchen fast unzerstörbaren Rest zurück. So er-
zeugen diese Tiere den Stoff zu den großartigsten Felsbildungen,
besonders in den lichtlosen Tiefen des Ozeans zwischen den
Wendekreisen. Skelette reihen sich an Skelette, bis endlich das
Riff die Oberfläche des Meeres erreicht und dort die Grenze
seines Wachstumes findet. Fest steht das Hans der Polypen
mitten in dem Ungestüm der Wogen, welche der Ozean der-
geblich gegen die steinernen Mauern wälzt. Der Wellenschlag
muß vielmehr das begonnene Werk vollenden helfen, indem er
Seegras, Gerolle und Sand in die Poren des zarten Geflechtes
treibt und dasselbe zu einer festen Masse verdichtet. Der Kalk-
sand, der durch Zerreibung jener tierischen Schalen entstand,
bietet dem strandenden, keimenden Pflanzensamen einen schnell
treibenden Boden dar. Von fernen Landen bringen die Meeres-
strömungen ganze Baumstämme herbei, und mit ihnen landen
als erste Bewohner Insekten, Amphibien u. s. w. Noch ehe
die Bäume sich zum grünen Kranze vereinigen, ertönt hier der
Gesang der Vögel; verirrte Landtiere nehmen ihre Zuflucht zu
den Gebüschen, und ganz spät, nachdem die Schöpfung längst
geschehen, findet auch der Mensch sich ein und nennt sich Herr
und Besitzer dieser Welt. Unzählige Inseln und weite Küsten-
striche, die Tausenden von Menschen zum Wohnsitze dienen, er-
heben sich auf den Bauwerken dieser Polypen. Ja, große
Strecken unseres eigenen Erdteiles haben keinen anderen Ur-
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
Geschlecht (WdK): koedukativ
I. Bodenbeschaffenheit.
95
1. Bild 30 a versetzt uns in den Teil Finnlands, der die Finnische
Pels- und Seeenplatte lieisst. Das Eigentümliche dieser vom Bott-
nischen Meerbusen allmählich aufsteigenden Platte wird am treffendsten
mit den Worten „Felsen und Seeen" bezeichnet. Grosse Strecken zeigen
nackte Felsen, auf denen Blöcke von Granit, Gneiss und Glimmer wild
umhergeworfen sind, „als ob hier der mythische Kampf der Titanen statt-
gefunden hätte". Granitisches Gestein bildet überall die Grundlage der
Flächen. Auch da, wo eine dünne Ackerkrume je nach ihrer Mächtig-
keit Weideland, Acker oder Wald trägt, tritt allerwärts der nackte Fels
als Fussgestell hervor. Aus wogenden Kornfeldern ragen z. B. gleich
Riffen unbedeckte Felsen empor. Auf Äckern sieht man überall zu-
sammengelegte Steinhaufen, und die Wälder des Nordens erhalten durch
grossartige Felsentrümmer ein wildes Aussehen. Neben den granitnen
Felsen bestimmen Tausende von Seeen den Grundcharakter dieser Gegend.
Sie nehmen die andere Hälfte des Bodens ein. Die meisten derselben
sind Einsenkungen ohne jeden Abfluss und durch Kanäle und Flussläufe
untereinander verbunden. Hier erscheinen öfters die Flüsse seeartig und
die Seeen flussähnlich. So kann man auch nicht bestimmt sagen, ob
unser Bild einen finnischen See oder Fluss darstellt. Jedenfalls aber
zeigt es deutlich die mitten im See oder Flussbett, zu Tage tretende
Felsoberfläche und Klippen. Die Wogen brausen über und zwischen
zerbrochenen Granitblöcken, aus deren Spalten Birken und Tannen hervor-
wachsen, dahin. Umrahmt sind diese vielgestaltigen Seeen — siehe M.
und H. — von malerisch geformten, dichtbewaldeten Bergkuppen und
Inseln. Die ausgedehnten Waldungen bestehen meist aus dunklen Nadel-
hölzern und hellen Birken. Zu diesen gesellen sich zahlreiche Faul-,
Wacholder- und Vogelkirschbäume. Es ist begreiflich, dass die finnische
Fels- und Seeenplatte mit ihrer reichen Mannigfaltigkeit und eigenartigen
Naturschönheit immer mehr das Ziel von Reisenden wird.
2. Bild 30b führt uns weitab nach dem Südosten Russlands, an
den mittleren Lauf der von den Russen hochgeehrten „Mutter" Wolga.
Ein Blick auf die Karte lässt sofort erkennen, dass sie der grösste Strom
Europas ist. Sie erinnert schon sehr an die grossen asiatischen Ströme.
Der Mittellauf beginnt da, wo die Wolga in die Tiefebene eintritt, und
endet, wo er unterhalb Saratow durch Steppen fliesst. Die Wolga hat
im Mittellauf durchweg einen ruhigen Lauf und wenig Gefälle. Auf
dieser Strecke (2700 km lang) sammelt sie die reichen Wasservorräte
des Ural. Und diese ausserordentliche Wasserfülle ist die Ursache der
ausgezeichneten Schiffbarkeit des Stromes. Er durchfliesst in einem
300 m breiten Strombette die gesegnetsten Kulturlandschaften Russlands.
Die Uferbildung ist hier, wie bei den meisten russischen Strömen dadurch
eigentümlich, dass sie auf der einen Seite steil abfallend, bergig, dagegen
auf der gegenüberliegenden Seite niedrig und von Ebenen begleitet ist,
die bei Überschwemmungen meilenweit unter Wasser stehen. Die Wolga
ist unter den erstaunlich vielen schiffbaren Wasseradern des sarmatischen
Tieflands die grösste und bedeutendste. Auf dem ganzen Unter- und
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Finnlands Russlands Europas Saratow Russlands
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
Geschlecht (WdK): koedukativ
54
2. Das Alpengebiet.
Alpen Wirtschaft näher betrachten!) Unser Bild zeigt grosse und kleine
Felsblöcke, die umherliegen. Die freistehenden Nadelbäume hat der Sturm
arg zerzaust. Die Grenze der Mittelalpen bildet die Schneegrenze,
auf allen 3 Bildern deutlich zu sehen. Nur diesseits der Schneegrenze
ist Pflanzen wuchs. Zuletzt findet man nur noch Krüppelholz, dürftiges
Gras, Alpenveilchen, Moos und Flechten. Von Tieren leben hier
scheue Gemsen; Murmeltiere und Dachse wohnen in ihren Höhlen, und
hoch oben über den zerklüfteten Felsen horsten die Lämmergeier und
Steinadler.
Jenseits der Schneegrenze ragen nur kahle mit Schnee und Eis
bedeckte Felsen empor. Das sind
b) die Hochalpen. Sie werden auf unseren Bildern als immer neue
und immer höhere Felsengebirge sichtbar. Ihre Spitzen verschwinden in
den Wolken. Die Abhänge derselben fallen oft senkrecht zu den tiefen
Schlünden ab; auf ihnen können Schnee und Eis nicht liegen bleiben.
Die Gipfel der Hochalpen bilden spitze Zacken und Hörner (Nadeln).
Nur da, wo die Abhänge nicht so steil, sind sie mit ewigem Schnee
und Eis bedeckt. Dieser Schnee ist nicht flockig, sondern körnig und
heisst Firnschnee. In dieser Höhe ist alles Leben erstarrt. Nur Flechten
bedecken noch den Fuss der Felsen. Die wildesten Teile der Hoch-
alpen hat noch nie eines Menschen Fuss betreten. Eine besondere Er-
scheinung der Hochalpen sind die Lawinen (besser „Lauinen"). Darunter
versteht man gewaltige Schneestürze. Hat sich der Schnee hier in
grossen Massen angehäuft und ist „trocken" geworden, so genügt der
Flügelschlag eines Vogels und der Knall einer Büchse, um einen solchen
Schneesturz herbeizuführen. Wenn nämlich hoch oben ein winziges
Schneekörnchen sich losgelöst hat, so kommt es ins Rollen. An dieses
setzen sich anfangs nur ganz geringe Schneemassen an. Beim Abstürze
aber wächst der Ballen ungeheuer an. Auch die Geschwindigkeit des-
selben nimmt stetig zu. Schliesslich rast eine ungeheure Masse unter
furchtbarem Getöse, von Schneewolken eingehüllt, in die Tiefe' hinab.
Jedes Hindernis wird mit fortgerissen. Die stärksten Bäume werden
zerknickt, und oft sind ganze Dörfer durch solche Lauinen verschüttet
und zerstört worden.
c) Am Fusse der Hochalpen dehnen sich grosse Eis- und Sclinee-
felder aus. Der Veranschaulichung dieser wichtigen Naturerscheinung
der Hochgebirge widmet unser Bilderschatz auf S. 11 fünf Bilder. Alle
machen uns klar, dass Gletscher grosse, weithingelagerte Eismassen
sind. Diese ungeheueren Eismassen habeu wir uns als „gefrorene Berg-
ströme", als „Flüsse von Eis" zu denken. Bild Iib („Roseg-Gletscher")
zeigt uns die Entstehung der Gletscher. Im H. ragen hohe Berge
empor. Die dazwischenliegenden Mulden sind mit Firnschnee gefüllt.
Sobald die Luft sich erwärmt, schmilzt er zu kleinen, erbsengrossen
Körnern zusammen. Das Schmelzwasser sickert zwischen den Körnern
hinab. So bilden die unteren Schichten zusammenhängende eisige Massen,
die, oft Quadratkilometer gross, die Klüfte des Hochgebirges füllen.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
Geschlecht (WdK): koedukativ
Ii. Volkswirtschaft.
55
Man nennt diese eisigen Schneemassen „Firnmeere". Aus ihnen ent-
stehen durch Gefrieren die Gletscher. Aus den Hochthälern gleiten
die Eismassen allmählich nach unten. Hierbei werden grosse und
kleine Felsstücke mit fortbewegt. Alles das ist auf unserem Bilde
deutlich zu sehen. Häufen sich die Schutt- und Steinblöcke an den
Seiten der Gletscher, so werden diese „Moränen" genannt. Solche Schutt-
wälle sind auf unserem Bilde ebenfalls verdeutlicht. Die auf dem
Gletschereis liegenden (siehe Y.) Felsstücke heissen „Gletschertische".
Bild c zeigt, wie die Gletscher bei ihrem Vorrücken zur Schneegrenze
allmählich abtauen, d. h. zurückweichen. Dabei bilden sich am unteren
Teile der Gletscher oft schauerliche Gewölbe. Aus ihnen brechen dann
in ansehnlicher Stärke — wie Bild c klar veranschaulicht — die Schmelz-
wasser als Bäche hervor. So entstehen z. B. Rhein und Rhône aus den
gleichnamigen Gletschern. Die Gletscher sind die Vorratskammern der
Wasserschätze für die angrenzenden Länder. Sie nehmen also im Haus-
halte der Natur eine wichtige Stelle ein. — Gewöhnlich kommt das jährliche
Abtauen der Gletscher unten dem jährlichen Vorrücken derselben von
oben her gleich. Manchmal aber weichen auch die Gletscher zurück,
d. h. sie werden kürzer und schmaler. Einen solchen Gletscher sehen
wir Bild e. Die Moränen r. und 1. lassen deutlich erkennen, dass
der Gletscher vordem ausgedehnter war.
Bild f stellt eine Gletscherbrücke dar, die sich über einen
tiefen Abgrund gebildet hat. Dass beim Betreten dieser schwachen Eis-
flächen die grösste Vorsicht angewandt werden muss, ist klar. Nur die
kühnsten Alpenbesteiger wagen es, werden dabei aber von zwei Männern
an Stricken gehalten. Unser "Wagehals nähert sich gerade der gefähr-
lichsten Stelle.
Von den Bildern, die das Alpengebirge (Bodenerhebungen, Thäler,
Pässe, Gletscher) veranschaulichen, wenden wir uns denjenigen zu, welche
ein interessantes Stück
Ii. Volkswirtschaft
in den Alpen erkennen lassen. Bild 74c zeigt uns eine Alp oder Alm
in den Mittelalpen. Wir betrachten
1. zunächst die ganze Gebirgslandschaft, wie sie unser Bild dar-
stellt. Wir befinden uns in den obersten Regionen der Mittelalpen, nicht
weit von der Schneegrenze. Im H. ragen die mit ewigem Schnee und
Eis bedeckten Gipfel der Hochalpen bis in die Wolken empor. Im M.
ist deutlich
1) ein hochgelegener Alpensee oder Hochsee zu sehen. Solche
Wasserbecken füllen die tiefen und weiten Risse und Vertiefungen
zwischen den hohen Bergen aus. Ihre Abflüsse sind häufig unterirdisch.
Die Gletscher senken sich zu ihrem Wasserspiegel herab, und so erhalten
sie das Schnee- und Eiswasser aus erster Hand. Mehr als die Hälfte
des Jahres liegen solche Gewässer in Eis und Schnee begraben. Manche
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
Geschlecht (WdK): koedukativ
I. Bodenbeschaffenheit.
27
gewürzhaften Heidekräuter ab.*) Die Schnucken bringen dem Heide-
bewohner viel Nutzen und machen oft seinen Reichtum aus. Die grobe, meist
schwarzbraune Wolle liefert ihm den Stoff zu fast allen seinen Kleidungs-
stücken und das überaus wohlschmeckende Fleisch gar manchen Braten.
Unser Bild zeigt uns noch eine dritte Eigentümlichkeit dieser Heide-
gegend. Auf dem M. rechts ist ein Hünengrab dargestellt. Hünengräber
erheben sich an vielen Punkten der Heide. Ein mit Wacholder be-
wachsener Grabhügel ist mit einem grossen, bemoosten Granitblock be-
deckt. Öffnet man diese Gräber, so wird eine Art Gewölbe sichtbar.
Dies ist aus grossen und kleinen Granitblöcken, die dort sehr häufig
umherliegen, roh zusammengelegt. In der Mitte stehen Thongefässe
(Urnen) von grauer Farbe. Sie sind mit Asche und Knochen gefüllt.
Daneben liegen mancherlei Waffenstücke aus Stein und Metall, Schmuck-
sachen und andre Geräte. Diese Hünengräber rufen die Erinnerung an
die graue Vorzeit wach. Sie gehören noch in die Zeit vor Karl dem
Grossen. Der Heidebauer lässt aus Pietät diese ehrwürdigen Denkmäler
der Vergangenheit unversehrt; er pflügt um dieselben herum. Der ruhige
Beschauer dieser unzerstörten Denkmäler der Urzeit wird jäh aus seiner
Betrachtung aufgeschreckt, wenn einer jener Eisenbahnzüge vorübersaust,
welche jetzt die Heide quer durchschneiden.
16. Bild 16 a und 17 a versetzen uns an den flachen Küsten-
saum des östlichen Teñes der norddeutschen Tiefebene. Sie zeigen die
verschiedene Gestalt von Dünenbildungen an der Ostsee. Was wir
liier im Bilde vor uns sehen, sind unwirtliche Gegenden, lauter ein-
förmige Sand wälle von verschiedener Höhe und Gestalt, nicht eine ein-
fache Hügelreihe, sondern doppelte, drei-, ja vierfache Reihen darstellend.
Dazwischen befinden sich Quer- und Längenthäler, oft von ansehnlicher
Breite. Die Höhe dieser Sand wälle ist verschieden, 50—Co m. Beide
Abbildungen verdeutlichen auch unregelmässige Ideine Haufen, gleich-
förmige Sandkegel, leichtgewölbte Höhen, spitzige Gipfel wie Pyramiden,
die über die weite Sandebene emporragen. So erscheinen die Dünen als
das, was sie wirklich sind, als „eine Art sandgebirgsartiger Anschwel-
lungen mit Spitzen und Yertiefungen". Die Bewohner selbst reden darum
auch von ihren Dämmen als von einer „wunderbaren Gebirgswelt". Diese
ist oft zerrissen und hat tiefe Buchten. (Bild!) Welche Gewalten diese
Sandhügelketten aufgebaut haben, ist nicht schwer zu sagen. Sie sind ein
Werk des Windes und der Woge. Von diesen beiden schaffenden und
zerstörenden Gewalten hängen sie fortwährend ab; denn Wind und Woge
türmen auf und reissen nieder. Die flüchtige Masse der Sandhügelreihen
bildet den I bergang vom Festland zum Meere, „gewissermassen einwan-
derndes Gebirge". Auch ihre grosse Wichtigkeit ist leicht einzusehen.
Diese zusammenhängenden Dünenreihen unmittelbar der flachen Küste
der Ostsee entlang sind die natürliche Schutzmauer, der ununterbrochene
*) „Pferde und Schweine würden dabei verhungern, die Kühe keine Milch
geben."
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
Geschlecht (WdK): koedukativ
Ii. Volkswirtschaftliches.
31
tritt bei Thorn in Posen ein. Hier durchbricht sie die letzten Ausläufer
des südlichen Höhenzuges. Letztere bilden die Ränder der Niederung.
Sie sind im V. rechts zu sehen. Über ihren Rücken führt die Land-
strasse. Hart am Fusse derselben liegen die Ortschaften und Einzelhöfe.
Im M. ist die weite, wasserreiche Stromniederung mit ihren Getreide-
feldern, Morästen oder Weidenbrüchen zu sehen. Dazwischen liegen, r.
von dem zwischen teichartigen Wassersammlungen sich hinziehenden
Dammweg, von Buschwerk umgebene einzelne Gehöfte. Im H. ist die
Weichsel sichtbar. Sie fliesst in behaglicher Breite zwischen steilen Lehm-
wänden des baltischen Landrückens dahin.
Langsam gleiten mit ihren weissen Segeln getreidebeladene Kähne
an langen Flössen vorüber. Erstere stehen unter der Leitung von Juden,
letztere werden von halbnackten polnischen Natursöhnen bedient.
Ii. Volkswirtschaftliches.
Die verschiedenen Zweige der Volkswirtschaft in Deutschland werden
durch einige Bilder in trefflicher Weise illustriert. Wir beginnen mit
der Betrachtimg der Bilder über den
1. Ackerbau. Bild 76 a veranschaulicht den bäuerlichen
a) Kleinbetrieb, wie er überall in Deutschland vorkommt. Wir befinden
uns in des Reiches ältester Provinz. Aus der weiten Ebene erhebt sich ein
kleiner Hügel. Es ist ein sonnenheller Oktobertag. Ein Bild mannigfaltigen
Lebens liegt vor uns: zunächst auf der einen Seite r. im Y. und 1. im
M. die verschiedenen Thätigkeiten beim Bestellen eines Ackers. Das
Brachfeld wird zuerst gepflügt. Ein starkes Rindergespann zieht den
zweiräderigen Pflug. Ochsen und Kühe werden besonders in sandigen,
hügeligen und bergigen Gegenden zur Feldarbeit benutzt. Der Bauers-
mann raucht zufrieden sein Pfeifchen. Er giebt dem Pfluge die Richtung.
Die Fortsetzung dieser Bestellarbeit wird im Y. r. dargestellt: ein
kräftiger Bauernbursche, der wahrscheinlich erst vor kurzem vom Militär
zurückgekehrt ist, schreitet in sorgfältig abgemessenen Schritten über
das aufgelockerte Ackerfeld dahin. Er streut aus einem auf der 1.
Schlüter befestigten Tuche mit der Rechten den Samen zwischen die
Furchen. Diese Saat wird dann sofort eingeeggt. Ein paar kräftige Acker-
gäule ziehen die Egge. Sie hat eiserne Zähne. Hierdurch werden die
Schollen zerkleinert und die Samenkörner mit feuchter Erde bedeckt.
Nun ist das Feld bestellt.
Säen ist Arbeit auf Hoffnung. Das Gedeihen aber hängt davon ab,
dass Gott Regen und Sonnenschein zur rechten Zeit giebt. Links im Y.
wird die Ernte veranschaulicht. Es ist eine Flachsernte. Zwei Mädchen
raufen den Flachs aus und breiten, nachdem sie die Samenkapseln ent-
fernt haben, die Stengel in dünnen Schichten auf dem Stoppelfeld aus.
Durch den Einfluss von Tau und Regen gehen die Holz- und Rinden-
teilchen allmählich in Fäulnis über. So werden die Bastfasern gelöst
und diese dann zu Leinwand verarbeitet. Von dem Flachs-Samen nähren
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Ortsnamen: Thorn Posen M. Deutschland Deutschland M. Fäulnis
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
Geschlecht (WdK): koedukativ
16
1. Deutschland.
welche wir von der zweigipfeligen Kösseine aus übersehen können. Die
Kösseine ist nächst dem Ochsenkopf („dem Haupt imd Herz des Fichtel-
gebirges") und Schneeberg eine der höchsten Spitzen des Gebirges. Sie
erhebt sich am Südende desselben 942 m hoch und ist wie das Wahrzeichen
des Gebirges von vielen Seiten her und aus weiter Ferne sichtbar. Eine
der grossartigsten Gebirgslandschaften dehnt sich vor unsern Blicken aus.
Im H. zieht am Horizonte entlang die Centralmasse des Gebirges. Sie
liegt im S.w. desselben und ist aus Granitfelsen aufgebaut. Im V. sehen
wir ungeheuer grosse Blöcke dieser Steinart. Mit ihnen sind die Bergrücken
überschüttet. Von dieser Centraigruppe des Gebirges gehen zwei Gebirgs-
flügel ostwärts. Sie schliessen den sog. „Egerkessel" ein. Das ist eine
innere Hochebene des Fichtelgebirges. Sie ist im M. dargestellt. Dieser
Egerkessel ist das Quellbecken der Eger. Solcher eingeschlossenen Hoch-
ebenen, die wie Kessel in das Gebirge gesenkt sind, hat das Fichtel-
gebirge mehrere. Sie sind mutmasslich früher Wasserbecken gewesen.
Die Solile ist noch moorig und mit einer Torfdecke überzogen. Bei trockener
Jahreszeit kann man letztere ohne Gefahr betreten — sie trägt, obwohl
sie sehr schwankt. Die längsten Stangen dringen ohne jeden Widerstand
ganz ein. Bei nasser Witterung sind einige der Hochflächen, z. B. der
Fichtelsee, ganz ungangbar. Diese eingeschlossenen „Sattelebenen" sind
die Ursprungsthäler von vier Flüssen: Main, Naab, Saale, Eger. Auf
den flachen, wellenförmigen Plateaus des Fichtelgebirges, die von dem
Gipfel der Hauptgruppe überragt werden, liegen Städte, Dörfer, Flecken
zerstreut zwischen Fruchtfeldern, Wiesen und Waldungen. Die Thäler sind so
eng und tief, dass sie zu ausgedehnten Ansiedelungen keinen Raum gewähren.
Wir betrachten nun im einzelnen den Nordostflügel des mitteldeutschen
Gebirges. Es folgt in dieser Reihe vom Fichtelgebirge aus zunächst ein
rauhes Bergland ohne scharf abgegrenzten Kamm. Weiter nordöstlich er-
streckt sich von der Quellgegend der Mulde bis zum Elb-Sandsteingebirge
das Erzgebirge. Der Name erinnert an seinen früheren Erzreichtum.
Auf seinem Rücken breiten sich weite Moore aus. Die Nordseite ist mit
Ortschaften besäet. Es ist das am stärksten bewohnte Gebirge Deutsch-
lands. Nach 0. geht es ohne scharf gezeichnete Grenze
2. in das Elb-Sandsteingebirge über. So klein und unscheinbar die
Abbildung S. 19c auch ist, so hebt sie doch deutlich das Wesentliche und
Eigenartige dieser Gebirgsgegend hervor. Der Künstler versetzt uns auf
den schönsten Aussichtspunkt des Elb-Sandsteingebirges, die Bastei. Dies
ist ein Felsenvorsprung, der hart an die Elbe herantritt und 230 m über
den Fluss emporragt. Dieser Vorsprung besteht — wie Bild 12c sehr
deutlich zeigt — aus säulenförmigen Sandsteinen. Er ist mit einem
eisernen Geländer umgeben und bildet so eine Felsenkanzel. Von hier
aus thut sich eine „überraschende, unbeschreiblich schöne Aussicht" auf.
Man übersieht ein grosses, einförmiges Sandsteinplateau. Auf ihm erheben
sich eine grosse Zahl alleinstehender (isolierter) und fast senkrecht empor-
ragender Berge. Das Auffallendste an ihnen ist, dass sie horizontal
abgeschnitten sind; daher der Name „Tafelberge". Man zählt von der
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schneeberg Eger Main Eger Bastei
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
Geschlecht (WdK): koedukativ
10. Balkanhalbinsel.
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10. Balkanhalbinsel.
I. Bodenfoeschaffeiiheit.
1. Das Eigentümliche des Centralbalkan wird uns durch Bild 30 c
veranschaulicht. Wir sehen hier zahlreiche, parallellaufende, bald breitere,
bald schmalere Bergrücken; dazwischen befinden sich langgestreckte
Thäler, und niedrige Ebenen sind eingelagert. Die Hochflächen sind
waldlos, öde, oft blosse Steinwüsten. Hier und da erscheint ein einzelner
Baum oder etwas Strauchwerk. Der Getreidebau in den eingelagerten
Ebenen ist sehr dürftig und reicht kaum zur Ernährung der spärlich
wohnenden Bevölkerung. Diese Berge waren vor alters dicht bewaldet.
Auf ihnen wuchsen die Baumstämme, auf denen Venedig steht und aus
denen Rom seine Flotten zimmerte. Der Wald wurde schonungslos ab-
gehauen. Nun schwemmten Regengüsse das fruchtbare Erdreich hinab.
2. Bild 30 d zeigt die Bucht von Aulis an der schmälsten Stelle
der Meerenge zwischen Euböa und dem Festlande. In ihr sammelten
die Griechen ihre Schiffe gegen Troja.
3. Bild 13 f veranschaulicht eine der östlich vom Balkan gelegenen
Cykladen, d. h. Kreisinseln, von den Alten so genannt, weil sie im
Kreise um das heilige Delos gelagert sind. Wir betrachten Santorin aus
der Vogelschau. Sie zeigt höchst interessante physische Verhältnisse.
Dieses Eiland bildet einen nach W. offenen, schroff in das Meer stürzenden
Halbmond. Unser Bild lässt deutlich erkennen, dass Santorin (das alte
Thira oder Thera) der Rand eines Yidkankraters ist, dessen westlichen
Teil das Meer verschlungen hat. Von diesem Kraterrand sind ver-
schiedene kleine Inselchen eingeschlossen. Letztere sind mit der Zeit
durch fortgesetzte vulkanische Bewegungen (Eruptionen) aus der Tiefe
des Meeres entstanden. Sie kamen zuerst als Klippen zum Vorschein;
später erweiterten sich diese zu Inseln. Im Innern wirken (Bild!) noch
heute thätige Vulkane; denn fortwährend steigen weisse, erstickend heisse
Dämpfe und kleine bunte Schwefelflammen auf.
Ii. Volkswirtschaftliches.
Seite 50 h stellt uns ein Bild aus dem landwirtschaftlichen Be-
triebe Serbiens vor Augen. Serbien ist von der Natur ganz besonders
begünstigt. Es giebt kaum ein reicheres Land. Ausgedehnte Wiesen-
flächen wechseln mit fruchtbaren Getreide- und Melonenfeldern und den
herrlichsten Eichenwäldern ab. Der Boden ist unerschöpflich; alles
gedeiht ohne Mühe und Arbeit in ganz erstaunlicher Weise. Das meiste
Ackerland trägt zweimal jährlich, ohne gedüngt oder bearbeitet zu werden.
Der Ackerbau wird hier trotzdem noch in der ursprünglichsten Form
betrieben. Der Serbe ist nämlich von Haus aus Hi rte. Das Hirtenleben
als das freieste und müheloseste sagt ihm bis heute am meisten zu.
Serbien ist ziemlich stark bevölkert; grosse Städte giebt es aber nicht.
Die meisten Leute wohnen in zerstreutliegenden Gehöften. Diese bestehen
(siehe Bild!) aus mehreren kunstlosen Gebäuden. Der Unterbau ist
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Extrahierte Ortsnamen: Centralbalkan Rom Euböa Troja Delos Serbiens Serbien Serbien