Nordafrika. 37
Die Sahara.
Ausdehnung. Die Sahara, nur wenig kleiner als Europa, erstreckt sich
vom Atlantischen Ozean bis zum Roten Meer. Sie ist die größte Wüste der Erde.
Bodengestalt und Bodenbeschaffenheit. Die Bodengestalt der Wüste
ist keineswegs, wie man früher annahm eine vollkommene Ebene. Im allge-
meinen bildet sie ein Sand- und Kalksteinplateau vou 200—600 m Höhe, durch-
zogen von mehreren Granit- und Basaltgebirgen. Der westliche Teil hat teil-
weise Tieflandcharakter und ist vorwiegend Dünen wüste; namentlich gegen die
Meeresküste hin entstand infolge des aus No. kommenden Passates eine außer-
ordentlich starke Anhäufung des Flugsandes — Der mittlere Teil wird von
mehreren Gebirgsgrnppen erfüllt, unter denen das Gebirgsland von Tibesti
2500 m Höhe erreicht. — Die Libysche Wüste bis zum Nil ist eine ebene,
steinige Hochfläche und der ödeste und trostloseste Teil der ganzen Sahara. —
Die Arabische Wiiste zwischen Nil und Rotem Meer, von Quertälern durch-
rissen, gewährt das Bild einer wild zerklüfteten Landschaft. Die Sahara zeigt
somit eine sehr mannigfache Bodengestalt und Bodenbeschaffenheit.
Klima. In klimatischer Beziehung zählt die Wüste zu den heißesten
Strichen der Erde. Die Temperatur der Luft steigt bis 56°, die des Sandes
bis 70°. Bei Nacht hingegen fällt das Thermometer infolge der raschen Ab-
kühlung des Bodens mitunter auf — 5°. Außerordentliche Wärmeschwankungen
kennzeichnen das Klima der Wüste.
Ihre Regenarmut erklärt sich aus den trockenen Winden, die fast immer
über die Wüste streichen. Mit Ausnahme des Nu durchziehen die Sahara keine
Flüsse. Gefürchtet sind die heißen Glutwinde, Samum (der Vergiftete) und
Cham sin genannt.
Lebewelt. Infolge der Regenarmut und der vielfachen Bedeckung des
Bodens mit Sand und Steinen ist die Wüste auf große Strecken hin gänzlich
wasserlos und entbehrt dann jeglichen Wachstums. Reiches Leben findet sich nur
in den Oasen, wo in beckenartigen Vertiefungen Quellen oder (durch küust-
licheu Aufschluß) Brunnen zutage treten. Der Boden trägt hier Datteln,
Getreide, selbst Wein und Südfrüchte. Neuere Forscher schätzeu übrigens den
Weide- und Oasengrund der Sahara auf 1j6 ihrer Gesamtfläche. — Nur der
rasche Strauß und einige Antilopenarten beleben die Wüste. Unter den ge-
zähmten Tieren hat die größte Wichtigkeit das Kamel; es ist nicht bloß Reit-
und Lasttier sondern es spendet auch Milch und Wolle. Naturgemäß ist sowohl
das Pflanzen- wie das Tierleben der Wüste sehr dürftig.
Eigentümlich sind der Wüste gewaltige Salzlager, ein Beweis für deren
frühere Bedeckung mit Wasser.
Bevölkerung (2% Mtu.). Die Oasen in der westlichen Sahara werden
von Berbern bewohnt, hier Tuarik (tnärik) genannt, die östliche Hälfte der Wüste
von deu Tibu, den Tuarik nahe verwandt. Die Wüste macht ihre Bewohner
meist zu Räubern. — Von den vielen Karawanen wegen, welche die Wüste
durchkreuzen, führen die wichtigsten zum Niger und zum Tsadsee. Nach
Timbuktu am Niger zieht ehr solcher von Marokko aus, nach Bilma am
Tsadsee von Tripolis aus über Mursuk. Diese Wüstenreisen sind nicht ohne
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Der Sern Damistalh
mit jeinen Schutthalden
Durchbruch des Karakasch zum Tarim (Ostturkestan)
(bei 4000 m)
Äucnlun bis 6800 m Höhe mit gerinnet Schartunn.
Ausgedehnte Schuttselder infolge der vorherrschenden Abfluß-
lostnkeit und Steppennatur des Gebirges
Die Kuenlunkette vom Tal des Karakasch am Südfuße des Gebirges. Nach einem Aquarell von Herm. von Schlagintweit.
Der Karakasch, der Hauptquellarm des Chotau Darja, kommt vom Karakorum und erzwingt sich den Durchgang zu den nordwärts gelegenen Steppen von Ostturkestan in
einem Engtal des Kuenlun ähnlich dem des Indus im Himalaja, Das steppenartige, oft überschwemmte Tal ist 1 km breit und wird im Vordergrunde von Hügeln aus
vulkanischem Gestein eingesäumt. Der Kuenlunpaß wurde 18s6 von den Gebrüdern Schlagintweit in München entdeckt und erforscht.
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Savanne in Adamaua. Grämt- und Lateritboden. (S. Anmerkung 1 6. 39.)
Nillandschaft bei Gizeh. Bild der Oase.
Der Boden ist durchaus Anschwemmungsland des Nils. Neben dem Strome liegen zahlreiche, bei Hochwasser über-
flutete, sonst trocken liegende Rinnsale. Am etwas erhöhten Usersaum ziehen Haine von Dattelpalmen und Garten-
terrafsen hin. Im Hintergrunde ragen auf dem Hochrande des Flußtales weithin sichtbar die Pyramiden bei Gizeh auf.
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Pik Semenow Khan Tengri
6500 m 7200 m
Nach einer Originalphotographic von Prof. Dr. G. Merzbachcr in München.
Blick auf Ketten der Nordseite des zentralen Tianschan.
Der Tianschan oder das Himmelsgcbirge, dessen neueste Erforschung die Erdkunde Professor Dr. Merzbacher in München verdankt, gehört durch seine Ausdehnung und
Höhe zu den wichtigsten Gebirgen Asiens, ja der Welt. Seine höchsten Erhebungen ragen weit in die Sckneeregionen hinein und Gletscher bis zu 75 km Länae steigen in
leine Täler herab. Seine untere Schneegrenze liegt bei 3500 m, die obere Waldgrenze bei 3300 m. Gesteine kristallinischer Natur bauen das Gebirge hauptsächlich auf.
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146
Die außereuropäischen Erdteile,
Iii. Die Mandschurei umfaßt das Laud am rechten Ufer des mittleren
Amur. Das Chingän-Gebirge bildet die Grenze gegen die Mongolei. Der
gebirgige Küstenstrich im 0 gehört zu Rußland (Wladiwostok).
Die Küste hat ein rauhes Klima, hervorgerufen durch kalte Meeres-
strömuugeu. Das Küstenmeer bleibt ein halbes Jahr zugefroren. Das Tief-
land ist wärmer; es ist zur Viehzucht und zum Ackerbau geeignet. Das
dichtbewaldete ostmandschurische Bergland birgt Silber, Eisen, Kupfer, Gold
und Steinkohlen.
Iv. Jnnerasien wird von hohen Randgebirgen eingefaßt. An das
Pamir-Hochland setzt sich der Himalaja an (Bild 71), als dessen nord-
westlicher Nebenzug das Karakorüm-Gebirge erscheint. Von der Nordseite
des Pamir zieht nach No der Tienschan (d. i. Himmelsgebirge), dessen
Ketten sich fächerartig nach Nw offnen. Nordöstlich von ihm umranden noch
mehrere Gebirgszüge das Hochlaud. Die wichtigsten von ihnen sind der gold-
und silberreiche Altai, das graphithaltige Sajanische Gebirge, beide westlich
vom Baikal-See, und das eisenführende Jablonöi-Gebirge, östlich von ihm.
Diese Gebirge habeu am Außenrande dichten Wald. Darüber spannt sich
ein breiter Schuttgürtel, und über diesem folgt eine den Fels vor Verwitte-
rung schützende Firnregion. Das innere Hochasien gliedert sich durch den
Kuenlnn, das längste der asiatischen Gebirge, in das bis 5500 m auf-
steigende Hochland von Tibet, das höchstgelegene Land der Erde (zwischen
welchen Gebirgen?), im 8 und das nur 800—900 m Mittelhöhe erreichende
Hanhai ^ im N. Dieses reicht bis zu deu sibirischen Randgebirgen und
umfaßt das vom Kuenlnn und vom Tienschan begrenzte Ostturkeftän und
die Mongolei, deren mittleren Teil die Wüste Gobi oder Schamo ein-
nimmt. Diese verschmälert sich westwärts zu der gebirgsfreieu Dsuugarischen
Pforte, durch die mongolische Hirtenvölker wiederholt nach W zogen.
Jnnerasien ist das Quellgebiet zahlreicher gewaltiger Ströme. Hoanghö
und Jäugtsekiang folgen der östlichen Abdachung des Hochlandes. Der
Amur fließt in weitem Bogen an der Nordgrenze des Chinesischen Reiches
entlang. Ob, Jenissei und Lena durchbrechen den nördlichen Gebirgsrand
oder entspringen auf ihm; Amü und Syr fließen vom Westrande dem
Arül-See zu. Indus und Brahmaputra haben auf dem Hochlande ihren
Oberlauf, Jräwadi, Salwen und Mekong durchfließen Täler, die Ver-
bindnngswege von China nach Hinterindien bilden.
Da die Gebirgsnmwallnng den Winden die Feuchtigkeit nimmt, bevor
sie das innere Hochland erreichen, so ist der Niederschlag auf diesen sehr
gering. Die kurzen Sommer sind infolge der südlichen Lage des Gebietes
(= Mittelmeer und Nordafrika) glühend heiß und die meist laugen Winter
wegen der Höhenlage sehr streng. Daher sind weite Flächen Wüste und
Steppe. Nur an den Rändern der Gebirge und in den Tälern, wo das
von der Gebirgsnmwallnng herabfließende Wasser den Boden befeuchtet,
i D. i. „Trockenes Meer". Es bildet den Boden eines Meeres oder eines Landsees, der
durch die Dsungarische Pforte sich entleerte und den salzgetränkten Steppenboden zurückließ.
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Extrahierte Personennamen: Lena
Extrahierte Ortsnamen: Mongolei Wladiwostok Karakorüm-Gebirge Tibet Mongolei China Hinterindien Nordafrika
§ 19. Asien.
145
73. Tee-Pflanzung in China. Der Tee wird als niedriger Strauch gezogen und beschnitten, damit ^
die Zweige buschig werden. Er verlangt reichliche Bewässerung. Die Blätter werden bis fünfmal jährlich
geerntet, an der Sonne getrocknet, auf Feuer in eisernen Pfannen geröstet und noch heiß zwischen den
Händen gerollt, dann sortiert und verpackt.
74. Loßlandschaft an einem Nebenflusse des Hoangho. Der Löß ist als Staub vom Winde
mehr als 600 m mächtig ausgetragen, hat die Gebirgszüge überdeckt und die eingeebnete Landschaft gelb
gefärbt. Er verwittert zu seltsamen Burgen, Türmen, Säulen und Höhlen. (Die Talwände sino bis
150 m hoch.) Die mit Ackern bedeckten Terrassen bilden den Eingang zu den Höhlenwohnungen. Unten im
Tal wird Reisbau getrieben.
Scheer, Erdkunde 2. 2. Aufl.
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— 156 —
da die Toten mit Ausnahme der Priester und Fürsten nnbeerdigt bleiben, nn-
gesund und ekelhaft schmutzig.
Thalstädte der sibirischen Grenzgebirge:
6. Maimatschin (chinesisch) und Kjachta (russisch) im Thale der Seleuga,
nur durch einen Bach getrennt, Tauschplätze chinesischer und russischer Produkte
(nach Rußland Karawanen- und Backfteinthee, Seidenzeuge, Krapp; nach China
russische Manufakturwaren, Pelzwerk, gemünztes Edelmetall).
Ii. Das chinesische Bergland.*)
Wodenform und Gewässer.
§ 110. Das chinesische Bergland ist ein südöstlicher Ausläufer Ceutral-
asieus, mit dem es auf das engste zusammenhängt; es besteht aus Glimmer-
gneis, Schiefern und Sandstein. Eine östliche Fortsetzung des Kueuluu, des „großen
ceutralasiatischen Länderteilers," gliedert unter dem Namen Tfinlingfchan
(oder Peling— Nordgebirge) dieses Bergland in eine nördliche und eine südliche
Hülste. Die Nordhälfte, das Flußgebiet des Hoaugho, ist meist eine oon
kahlen Bergen durchzogene, einförmige Ebene mit fanften Muldeuthäleru; sie
ist durch ihren Reichtum au Löß**) ausgezeichnet. Der Hoangho trägt seine
Benennung („gelber Fluß") nach dem gelben Lößschlamm, den er mit sich führt.
Die südliche Hälfte, welche das Flußgebiet des Jaugtsekjaug (— Sohlt des
Oeeaus) umfaßt, ist eiue scharf ausgeprägte Gebirgslandschaft mit vertieften
Becken, breiten Schluchten und Thäleru. Die wichtigsten Becken dieses süd-
chinesischen Berglandes sind das „rote Becken", eine ungemein fruchtbare, vom
mittleren Jangtsekjang dnrchflofsene Ebene, und das Becken des Sikjang (zum
südchiuesischeu Meere). Zwischen beiden erhebt sich die gebirgige Wasserscheide
Nanschan (oder Nanling — Südgebirge). — An der fjordartigen Steilküste
des chinesischenberglandes liegen die beiden felsigenjnfelnhainan und Formosa.
Krroerbsqrrecen.
§ Iii. Hier wie im chinesischen Tieflande bildet der Ackerbau, durch
die Fruchtbarkeit des Lößbodens und des Schwemmlandes an den Flußufern
*) Als Erforscher des chinesischen Berg- und Tieflandes sind vor allem Huc (1844 bis
1846), Pumpelly (1863/64), Adolf Bastian (1864/65) und von Richthofen (1868—1872)
zu nennen; Korea ist hauptsächlich von Gotische (1884) erforscht.
**) Der Löß, hier als Berglöß, sonst auch als Thallöß vorkommend, ist ein feiner,
lockerer, gelbbrauner Schlamm oder Lehm, der in China in mächtigen, bis zu 600 m dicken
Schichten vorkommt und die Neigung hat, in senkrechten Wänden abzustürzen. Er ist wahr-
scheinlich durch Ablagerung der Staubmassen gebildet, welche die Winde aus den Steppen
und Wüsten Centralasiens und des nördlichen China herbeiführen. Löß besteht aus Sand,
Thon und kohlensauren! Kalk.
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Extrahierte Personennamen: Krapp Adolf_Bastian Adolf
Extrahierte Ortsnamen: Seleuga Rußland_Karawanen- Formosa Korea China China
— 178
Xi. Dns syrisch-arabische Tafelland.
Modenform und Gewässer.
§ 143. Arabien nebst Syrien bildet
ein zusammenhängendes hohes Tafelland (das syrisch-arabische Tafel-
knd), welches im W. durch den Busen von Sues und das rote Meer von
Afrika, im 0. durch das Tiefland von Mesopotamien und den persischen Meer-
buseu von Asien geschieden ist. Es steigt von N. und 0. (500—600 m
mittlere Höhe) allmählich uach 8. und W. (1000—1200 m mittlere Höhe) an,
ist an den Rändern teilweise mit Gebirgen besetzt und fällt stufenweise zu den
schmalen Küsteuebenen und zum mesopotamischeu Tieflande ab. Die Oberfläche
wird im N. (Syrien und Nordarabien) vorwiegend durch eine ausgedehnte
Kalksteintafel gebildet, der sich weiter südwärts Granit-, Gneis- und Sand-
steinflüchen anschließen, zum größten Teil von Wüstensand oder älterem vnl-
konischen Gestein überdeckt. — Als Grenze zwischen dem syrischen und dem
arabischen Tafellande nimmt man den 30. Grad nördlicher Breite an (Ver-
bindnngslinie der Spitze des Golfs von Akaba mit der Mündnng des Schatt
el-Arab).
a) Das syrische Tafelland erstreckt sich in Gestalt eines Dreiecks
zwischen dem „arabischen Sandmeer", dem „mittelländischen Wassermeer" und
dem „mefopotamifchen Steppenmeer", zu dem es sich allmählich herabsenkt. Es
wird größtenteils von der wenig bekannten syrischen Wüste eingenommen.
Eine tiefe Erdspalte, die ungefähr 750 km lange syrisch-palästinische Graben-
senke, durchzieht den gebirgigen Westrand Syriens. Der nördliche Teil dieser
Senke, das sog. Cölesyrien {= Hohlsyrien), ist von zwei zerklüfteten Kalk-
steingebirgen eingefaßt, dem Libanon (— weißer Berg, nach dem Schnee auf
den höheren Gipfeln und der Farbe des nackten Gesteins)*) im W. und dem
Antilibanonim0. Der erstere erhebt sich im Dhor el-Chödib, dem höchsten
Gipfel des ganzen Tafellandes, über 3000 in; der letztere gipfelt im Hermon.
Zwischen den beiden Gebirgen fließen der Orontes (nach N.) und der Leontes
(nach 8.) dem Mittelmeere zu. Den südlich von Cölesyrien liegenden Teil
der Senke durchfließt der am Hermon entspringende Jordan. Auf feinem
windnngsreichen Laufe durchströmt er zweiseeu, den Merom oderhnleh und
den See Tiberias oder Genezareth, und tritt sodann in das tiefe Ghör
(— Unterland) ein, das er mit 27 Stromschnellen in einem engen, 600 bis
700 m tief in die syrische Kalktafel eingeschnittenen Thale durcheilt. Er
*) Von ihm sagt der Araber: „Der Libanon trägt auf seinem Haupte den ewigen
Winter, auf seinen Schultern den blumigen Frühling, in seinem Schöße den fruchtbringenden
Herbst, während zu seinen Füßen der Sommer im Schatten der Palmen schlummert".
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Extrahierte Personennamen: Jordan
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Mesopotamien Asien Syrien Akaba Syriens
— 149 —
ein massiges Gebirgsland (Centralasien) mit seinen „Ausläufern" und
„Anhängseln" (ostchinesisches und sibirisches Bergland, Iran, Armenien,
Kaukasien) und
drei Tiefländer (chinesisches, westasiatisches und mesopotamisches).
Charakteristisch für den Aufbau des gesamten Erdteils mit Ausnahme
Arabiens und Vorderindiens ist die nach Süden, Südwesten oder Südosten
gerichtete Faltung der einzelnen Gebirgszonen. Zwischen den gefalteten Ketten
dehnen sich weite Hochländer aus, welche ursprünglich flache Becken bildeten
und allmählich mit Sand, Kies und Schutt von den benachbarten Um Wallungen
ausgefüllt sind. Die asiatischen Hochgebirge fallen meist in Stufen zu den
Tiefländern ab. Hochland zu Tiefland verhält sich wie 1:0,5. Mit Rücksicht
-auf die Bodenbeschaffenheit, das Klima, die Tier- und Pflanzenwelt läßt sich
die Oberfläche des Rumpfes iu neun völlig verschiedene Landschaften zerlegen:
1. Centralasien,
2. das chinesische Bergland, ^ Dftnhrn
3. das chinesische Tiefland nebst der Mandschurei,/
4. das sibirische Bergland, { sy>nrhnifpti
5. das westasiatische (sibirisch-tnranische) Tiefland, /
6. Iran und seine Umwallung,
7. das armenische Hochland,
8. Kaukasien,
9. das mesopotamische Tiefland.
Dazu kommen die Landschaften der einzelnen Glieder:
10. Kleinasien, zu Westasien gehörig,
11. das arabisch-syrische Tafelland,
12. Vorderindien,
13. Hinterindien,
14. die malaiische Inselwelt,
15. das japanische Jnselreich, zu Ostasien gehörig.
West- oder Vorderasieu.
Südasi en.
Politische Gliederung.
§ 103. Politisch gliedert sich Asien in
a) unabhängige Staaten (China, Japan, Korea, Siam, Butan,
Nepal, Afghanistan, Persien und die unabhängigen Gebiete Arabiens [Oman,
Hadramaut, Nedschd, Kassim und Schammctr]);
b) europäische Schutz-und Vasallenstaaten (englische: Balutfchistau,
russische: Chiwa und Buchara, türkische: Samos);
c) britische, französische, niederländische, russische, spanische,
portugiesische und türkische Besitzungen.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Chiwa
Extrahierte Ortsnamen: Armenien Kaukasien Arabiens Kleinasien Westasien Hinterindien Ostasien Asien China Japan Korea Nepal Afghanistan Persien Arabiens Buchara Samos
— 152 —
die Gestalt eines von hohen Randgebirgen begrenzten Trapezes. Seine wich-
tigsten Randgebirge sind:
im 8. der Himalaja,
im 0. die chinesischen Grenzgebirge,
im X. die sibirischen Randgebirge und
im W. die Pamir.
1. Die südliche Umrandung des centralasiatischen Hochlandes,
der Himalaja (= Ort des Schnees), besteht aus einer Centralzone und zwei
Vorketten, einer südlichen und eiuer nördlichen, welche dnrch zahlreiche Längs-
thäler von einander getrennt sind. In der Centralzone, die ein ungeheures
Gneisgebiet darstellt, erhebt sich der 8840 m hohe Gaurisaukar oder „Gau-
risaukar-^verest" (s. Abb. 36), der höchste Gipfel der Erde. Das ganze
Gebirgssystem ist mit riesigen Schneefeldern und Gletschern bedeckt und von tiefen
Schluchten zerrissen; es enthält über 50 Gipsel von mehr als 6000 m Höhe und
keinen Paß, der niedriger als der Montblanc wäre. Im 8. stürzt es steil zur Tief-
ebene von Hindostan ab, während es nach N. allmählich zu dem benachbarten
4000 m hohen tibetanischen Hochlande übergeht. Der regenreiche Südabhang
ist bis zu einer Höhe von 3000 m mit prächtigem Hochgebirgswald (vor-
wiegend Eichenbestand) umgürtet; dagegen ist der trockene Nordabhang wüst
und kahl. — Im Nw. trennt der Oberlauf des Indus den Himalaja von dem
parallel laufenden, gleichfalls aus drei Ketten bestehenden Karakorümgebirge
(— schwarzes Gebirge), welches die zweithöchste Gipselerhebuug der Erde, den
8600 m hohen Dapsang, trägt.
2. Die chinesischen Grenzgebirge bestehen im L. aus einer Reihe
nordwärts streichender Hochketten, welche Tibet von dem eigentlichen China
scheiden, und im N. aus dem Chingangebirge, einer 2000 m hohen Boden-
schwelle zwischen dem Hanhai und der Mandschurei.
3. Die nördliche Umwallung Centralasiens besteht ans mehreren
gewaltigen Gebirgssystemen, die durch tiefe, von Strömen durchfurchte Eiu-
seukuugeu von einander getrennt sind. Von 0. nach W. folgen aus einander:
das Jablonoi-Gebirge, das sajanische Gebirge, der Altai (— Goldgebirge)
und der Tienschan, das „Hiinmelsgebirge" der Chinesen, mit dem 6500 m
hohen Teugri-Chau (— Himmels- oder Geisterfürst). Moräste und sumpfige
Alpenwiesen, wasserreiche Gebirgsthäler und düstere Waldungen (sibirische
Ceder und Weißtanne) sind für diese Randgebirge charakteristisch.
4. Die Pamir (— Dach der Welt), eine der höchsten Bodenanschwellungen
der Erdoberfläche, trägt zahlreiche Gebirgsketten, zwischen denen sich flache
und steppenartige Hochthäler mit zahlreichen Seen ausbreiten; in ihr treffen
sich der Hindnkusch mit seinem südwestlichen Anslänser, dem Solimangebirge,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Hindostan Hochgebirgswald China Hanhai