12
Erste Periode. Vom Ende des 4. Jh. bis 843.
dar. Aber schon in früher Zeit wurde der oberste der Asen, Wodan, Träger gewisser sittlicher und Kulturideen, verdrängte seine Verehrung diejenige der früheren Götter bei allen Germanen, war der Glaube an ein Fortleben der Seele nach dem Tode lebendig: sie lebt (nach der Edda) bei der Hel oder, von den „Totenwählerinnen“, den Walkyren, geleitet, in Walhall bei Wodan; auch bestand der Glaube, daß nach dem Weltbrande (ahd. müspilli, in der Edda ragna r<?k „Götterende“), in dem die schuldbeladenen Götter ihren Untergang finden, eine schönere, bessere Welt entstehen werde. Neben den oberen Göttern stehen die niederen Gebilde der Mythologie, Riesen, Zwerge, Wasser- und Waldfrauen. Der Kultus war einfach und fand in heiligen Hainen zur Zeit der Sonnenwenden und Tag- und Nachtgleichen statt.
3. Entstehung der germanischen Mittelmeerstaaten; ostgermanische Wanderung (sog. Völkerwanderung).
a) Die Ursachen der sog. Völkerwanderung lagen vor allem in der Landnot der Germanen: durch die Befestigungen am Rhein und an der Donau, durch den Limes und die Eroberung Daciens an weiterer Ausdehnung gehindert, gingen die Westgermanen immer mehr zur Seßhaftigkeit und zum Ackerbau über, was eine starke Vermehrung der Volkszahl und einen Druck gegen die Ostgermanen zur Folge hatte. Als Antriebe geringeren Grades wirkten auch mit innerer Hader und das Andrängen der slawischen Nachbarn.1 Bei dem vorwiegenden Nomadenleben im Osten und der vorwiegenden Seßhaftigkeit im Westen erscheinen diese Bewegungen als wirkliche Wanderungen nur dort, hier mehr als Völkerausbreitung. Einen besonderen Charakter tragen die Züge der Angelsachsen nach Britannien; es sind Raubfahrten, die zur Kolonisation führten.
b) Kämpfe um die Grenzprovinzen (bis 395). Der Anfang der „Völkerwanderung“ war der Markomannenkrieg 166—180 ([ § 116).
1) Der Einbrach der Hunnen hat für die „Völkerwanderung* keine andere Bedeutung, als daß durch ihn die Donaugermanen zu einem neuen Ansturm gegen das Römische Reich veranlaßt wurden und daß seitdem ein rascheres Tempo in die Yölkerbewegungen kam.
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62 Dritte Periode. Von 1056—1273.
mütig, sah sich (1111) genötigt den von Heinrich nur in pfiffiger Berechnung eingegangenen Vertrag zu schließen: die Kirche verzichtet auf alles Reichsgut und alle Regalien (d. h. königliche Rechte), der König auf die Investitur. Und als nun die Bischöfe, wie sich von selbst verstand, heftig widersprachen, erklärte Heinrich den Papst für vertragbrüchig, nahm ihn gefangen und entließ ihn erst, nachdem er auf die Investitur völlig verzichtet und ihn zum Kaiser gekrönt hatte. Darüber war die Gregorianische Partei entsetzt; sie zwang den Papst jenes Abkommen für nichtig zu erklären. Einer Erhebung der Fürsten, besonders der Sachsen, erlag Heinrich am Welfesholze bei Mansfeld (1115), wandte sich nun nach Mathildens Tode nach Italien, nahm ihre Güter, die sie, auch die Reichslehen, widerrechtlich der Kirche vermacht hatte, in Besitz, konnte jedoch zu keinem endgültigen Ergebnis kommen. Nach Deutschland zurückgekehrt, fand er die Fürsten als Herren der Lage; ihre Vermittelung führte schließlich 1122 zu dem Abkommen zwischen Heinrich V. und Papst Calix-tus H., das man das Wormser Konkordat nennt: die Wahl des Bischofs erfolgt in kanonischer Weise durch die Geistlichen des Sprengels, aber in Gegenwart des Kaisers oder seines Stellvertreters; der Gewählte wird alsdann vom Kaiser mit den Regalien und dem Reichsgut durch das Symbol des Szepters belehnt, erhält darauf vom Papst Ring und Stab als Zeichen seiner geistlichen Würde; so in Deutschland; in Burgund und Italien erfolgt die Belehnung mit Ring und Stab zuerst.
Heinrich V. starb 1125: kalt, hart, ohne idealen Zug, voll Scharfblick, aber gewissenlos in der Wahl der Mittel, ist er eine wenig anziehende Erscheinung.
Die deutsche Verfassung war aus dem Investiturkampf wesentlich verändert hervorgegangen: hatte die Ottonisch-salische Verfassung auf der engen Verbindung zwischen Königtum und Bistum beruht, so war diese jetzt gelockert und als neue bestimmende Macht das Fürstentum erschienen; besonders das Herzogtum Sachsen nahm, zumal unter dem energischen Lothar von Süpplingenburg, der nach dem Aussterben des Mannsstammes der Billunger ihr Nachfolger geworden war, eine überaus freie Stellung ein.
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Mansfeld Italien Deutschland Deutschland Burgund Italien Sachsen
124
Vierte Periode. Vom 1273—1517.
Seitenlinie regierte, und als dieser mißlang, — das Ergebnis war, daß Neapel an Ferdinand d. Kath. von Spanien kam, — richtete Karls Nachfolger Ludwig Xii. sein Auge auf Mailand und eroberte es (1499). In dem weiteren Kriege, in den Maximilian, die Päpste Julius Ii. und Leo X., Venedig, Spanien und England verwickelt wurden und der Italien furchtbar verwüstete1, verloren die Franzosen wieder das Land; aber 1515 siegte Franz I. von Frankreich in dem „Grigantenkampfe“ bei Marignano (unweit Mailand) über die Schweizer Söldner; damit war Mailand französisch.
100. 5. Die religiösen Strömungen im deutschen Volke am Ausgange
des 15. Jh.
Das deutsche Volk war im 15. Jh. von einem leidenschaftlichen religiösen Verlangen erfüllt, das, je weniger die Kirche imstande war es zu befriedigen, zu um so krankhafteren Erscheinungen führte. Gibt einerseits die verhältnismäßig große Verbreitung der deutschen Bibel, vor allem aber die reiche kirchliche Liebestätigkeit gegen Arme und Kranke Zeugnis von dem im Volke vorhandenen frommen Sinne, so führte anderseits die gesteigerte religiöse Phantasie sowohl zu wachsender Äußerlichkeit des religiösen Lebens, die sich in der — wirtschaftlich so verhängnisvollen — Zunahme der Klöster, der Leidenschaft für Ablässe, Wallfahrten und Reliquien (Friedrich der Weise), dem Kultus der Maria, Anna und der Heiligen äußerte, als auch zur Sektiererei, zur Schwärmerei und Phantastik, zu Aberglauben aller Art, wie dem Hexenwahn2, der Alchemie und
1) Die Leiden Italiens brachten den Florentiner Staatssekretär Nie colo Macchiavelli auf den verzweifelten Gedanken, in dem Sohne Papst Alexanders Yi. Cesare Borgia, dem Bruder der Lucrezia, dem Typus der Gewaltmenschen der Renaissancezeit, eine zeitlang den „neuen Fürsten“ zu sehen, dessen Italien bedürfe („Ii Principe“).
2) Der „Hexenhammer“ (malleus maleficarum) ist ein Werk zweier deutscher Dominikaner. Aber erst das 16. und 17. Jh. zeigt bei Katholiken und Protestanten diese Verirrung in traurigster Blüte. Am Ende des 16. Jh., stärker im 17. begann sich der Widerspruch gegen diesen Wahn zu regen; die ersten praktischen Erfolge hatte der edle Jesuit Friedrich v. Spee („Cautio criminalis“). Erst seit dem Beginn des 18. Jh. setzten erleuchtete Theologen und Juristen, wie Christian Thomasius, das allmähliche Aufhören der Hexenprozesse durch.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_d Ferdinand Kath Karls Ludwig_Xii Ludwig Maximilian Maximilian Julius_Ii Leo_X. Leo_X. Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Friedrich Friedrich Maria Anna Macchiavelli Alexanders_Yi Alexanders Cesare_Borgia Lucrezia Friedrich_v Friedrich Christian_Thomasius
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Spanien Mailand Venedig Spanien England Italien Marignano Mailand Mailand Maria Italiens Italien
Iv. Deutschland am Ende des staufischen Zeitalters.
87
Länder erhalten hatte. Dazu fügte Konrad d. Gr. (1124 — 56) das Milzenerland und andre Landschaften. Die Gefahr der Zersplitterung, welche durch die von ihm verfügte Erbteilung heraufbeschworen wurde, ist später durch Aussterben der jüngeren Linien im ganzen abgewandt worden. Otto der Reiche (1156 bis 1190) begann den Silberbergbau im Erzgebirge (Freiberg) und legte den Grund zu der Blüte Leipzigs. Heinrich der Erlauchte, der Sohn der Thüringerin Jutta, erbte 1264 die thüringischen Lande (§ 74b a). So wurde das sorbische Kolonialland mit altdeutschem Mutterlande verschmolzen. Im Flachlande wurde das slawische (wendische) Element vom deutschen aufgesogen, während im Gebirge eine rein deutsche Bevölkerung
entstand. Blühende Städte (Leipzig, Altenburg, Chemnitz, Freiberg, Dresden, Pirna, Bautzen, Görlitz) erhoben sich in diesem reichen und gesegneten Lande.
In dem polnischen Schlesien förderte das Fürstenhaus .der
Piasten die Germanisierung ebenso eifrig wie die Prschemysliden in Böhmen und Mähren. Die alten Slawen- und Avarenländer in den Ost alpen und im Donautal wurden durchaus deutsch. Selbst nach Ungarn und Siebenbürgen dehnten sich deutsche Ansiedlungen aus (die „Sachsen“, der Deutschorden im Burzenlande).
Während Altdeutschland in zahllose kleine Herrschaften
zersplitterte, bildeten sich im Koloniallande geschlossene große Territorien; darum ist auch von hier die Neuschöpfung des Reiches ausgegangen.
b) Städte und Bauern.
a) Die Städte. Während im Reich und in den Territorien der Staatsbegriff schwand, blieb er weit kräftiger in den Städten, weil hier die allgemeine Wehrpflicht und der öffentliche Charakter des Rechts sich erhielt und die allgemeine Steuerpflicht sich entwickelte. Die deutschen Städte sind sehr spät entstanden; im 10. Jh. war Deutschland noch fast städtelos. Das Bedürfnis nach Schutz vor Feinden und vor allem Handel und Gewerbe waren die Antriebe zu ihrer Gründung, die Stätten der alten Römerstädte, die Königspfalzen und Bischofssitze der Vorzugs-
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Extrahierte Personennamen: Konrad_d Konrad Otto Heinrich Jutta
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Freiberg Leipzigs Leipzig Altenburg Chemnitz Freiberg Dresden Pirna Bautzen Donautal Ungarn Burzenlande Deutschland
14
Der Orient.
gefangen und eroberte Memphis: Ägypten wurde persische Provinz. Kambyses war argwöhnisch und herrisch. In der Heimat empörte sich ein Mager, der sich für den Bruder des Kambyses (Bärdija) ausgab, welchen der König tatsächlich hatte ermorden lassen. Kambyses starb auf der Heimkehr an seiner Verwundung.
§ 10. c) Darius. Zum Sturz des Thronräubers verband sich der nächste Thronerbe Darius mit sechs edlen Persern; er wurde König. Unter ihm erstreckte sich das persische Weltreich, 5 Mill. qkm groß mit etwa 50 Mill. Einwohnern, vom Ml bis zum Iaxartes, vom Hellespont bis zum Indus.
Darius ist der große Organisator des Reiches, der das Werk des Kyros vollendet hat. Wie alle großen Staaten des Orients war auch das Perserreich eine Despotie. In seinen Residenzen Susa, Persepolis, Babylon und Ekbätana, den Sitzen der Zentralregierung, umgab den König eine prunkvolle Hofhaltung. Zum Zweck der Verwaltung war das Reich in 20 Satrapien eingeteilt; der Satrap war der oberste Verwaltungsbeamte und Richter. Unter ihm blieben in manchen Gegenden die einheimischen Fürsten bestehen oder es wurden solche eingesetzt; so in den Griechenstädten, wo die Griechen sie „Tyrannen“ nannten. Im ganzen trug die Verwaltung des Reiches einen humanen, Kulturzwecke fördernden Charakter. Jede Landschaft hatte eine bestimmte Summe an Steuern zu zahlen und Truppen zum Reichsheere oder Schiffe zu stellen. An zahlreichen Orten waren Festungen angelegt, die durch Straßen verbunden waren, auf denen königliche Posten regelmäßig verkehrten.
Diese Einrichtungen kamen auch dem Handel zu gute; ihm war auch der Umstand günstig, daß Darius eine einheitliche Münze prägen ließ, auf der der König als Bogenschütze dargestellt war (1 Golddareikos = 231/, jg).
Von der Höhe der Kultur zeugt auch der persische Kunststil mit seinen schlanken Säulen und harmonischen Verhältnissen, der für die Monumentalkunst Indiens vorbildlich geworden ist.
Das persische Reich war durch Eroberung entstanden. Somit ist es begreiflich, daß Darius es durch Eroberung zu erweitern trachtete. Er unternahm einen Zug gegen die Skythen, die
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Extrahierte Personennamen: Kambyses Kambyses Darius Darius Darius Darius Darius Darius Darius Darius Darius
111. Athen bis 500. 31
peloponnesischen Staaten außer Argos und Achaja wurden um 550 zum peloponnesischen Bunde unter Spartas Führung vereinigt. Damit war aber Sparta zugleich der mächtigste Staat Griechenlands überhaupt geworden: es hatte die Hegemonie (d. h. Führung) der Griechen erlangt.
Iii. Athen bis 500.
1. Die Landschaft Attika und ihre Bevölkerung. §
a) Attika ist ein mit seiner Spitze, dem Vorgebirge Sünium, nach Süden gerichtetes Dreieck, das von Böotien durch den Kithäron getrennt wird. Das Land ist ganz von Gebirgen erfüllt; den südlichsten Teil der Halbinsel nimmt das silberreiche ^aurische Gebirge ein. Für Ebenen bleibt nur wenig Raum; in einer solchen lag die Hauptstadt Athen — ihr vortrefflicher Hafen war der Piräus —, andre kleine Ebenen sind die von Eleusis und Marathon. Dem Piräus gegenüber liegt die Insel Salamis.
Der steinige Boden gestattete wenig Getreidebau. Dagegen gedieh vortrefflich die Weinrebe und der Ölbaum, der heilige Baum der Athene, der Schutzgöttin des Landes. So waren die Bewohner auf Fischfang, Schiffahrt und Seehandel hingewiesen.
b) Die Bevölkerung des Landes zerfiel in drei Gruppen:
1. die ionischen Vollbürger;
2. die Metöken, Fremde, die sich in Attika, um Handel und Gewerbe zu treiben, niedergelassen hatten, eine Steuer zahlten und im übrigen frei waren;
3. die Sklaven, die gekauft oder im Kriege besiegt und fortgeführt waren; sie gehörten nicht dem Staate (vgl. § 23b 3), sondern den einzelnen Herren und wurden im ganzen menschlich behandelt.
2. Die Königs- und Adelsherrschaft. §
a) Königtum (Monarchie). Wie in allen griechischen Staaten bestand auch in Athen anfänglich eine Königsherrschaft. Als den Gründer des attischen Königtums bezeichnet die Sage Theseus (§ 22ß Anm.), als letzten König K.odros (§ 19).
b) Adelsherrschaft (Aristokratie). Allmählich riß der großgrundbesitzende Adel die Regierungsgewalt an sich. An die Spitze
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132
Römische Geschichte. Vierte Periode (31 v. Chr. bis 395 n. Chr.).
122.
128,
2. Allgemeine Kultur.
So trat auch ein Verfall der allgemeinen Kultur ein. Die Yolkszahl sank erschreckend, zuerst in Italien, und hier wieder verödete zunächst das platte Land; eine Pest beförderte noch den schon seit langem eingetretenen Rückgang der Bevölkerung. Die Landwirtschaft wie alle anderen Zweige der Yolkswirtschaft verfielen. Immer mehr sank die Steuerkraft, steigerte sich der Steuerdruck. Eine beispiellose Münzverschlechterung beweist die Zerrüttung der Yolkswirtschaft.
Ihr entsprach der Rückgang der geistigen Kultur, besonders der Literatur. Nur die Baukunst leistete noch Bedeutendes; das beweisen die Thermen des Caracalla und die Porta Nigra in Trier. Im übrigen machte sich in der Not der Zeit auch im Heidentum ein stärkeres und tieferes religiöses Bedürfnis geltend, trat das auf das Jenseits, das Leben nach dem Tode gerichtete Nachdenken in den Vordergrund und schuf in der römischen Welt einen geistigen Zustand, der den schließlichen Sieg des Christentums verbürgte.
Y. Letzter Kraftaufschwung des Reiches (284-—395).
1. Die Verfassung Diokletians.
Der von den Truppen zum Kaiser erhobene dalmatische Bauernsohn Diokletian (284 — 305) suchte noch einmal dem Reiche aufzuhelfen durch Erlaß einer neuen Verfassung. Es sollten stets regieren zwei Oberkaiser (Augusti) und zwei Unterkaiser (Cäsaren), und diese sollten die Nachfolger jener beim Aufhören ihrer Regierung werden. Die Verfassung wurde unumschränkt monarchisch; der Senat führte nur ein Scheindasein. Der Kaiser nannte sich Pomipns (Herr), nahm da.s Diadem an und umgab sich mit höfischen Gebräuchen und einer zahlreichen Beamtenschaft nach orientalischer Art. Das Reich zerfiel in Präjektnreji und Diözesen; alle landschaftlichen oder provinziellen Besonderheiten wurden beseitigt. Zur Unterhaltung des — bedeutend vermehrten — H eeres und zur Besoldung der Beamten wurden neue Steuern nötig, unter deren Druck die ganze Bevölkerung seufzte. Es kam der Grundsatz auf, daß alles öffentliche Eigentum dem kaiserlichen Fiskus gehöre, und der Unterschied zwischen Staatseigentum und
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Ferdinand fitri & Sohn in Leipzig
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Bei dem Goldschmidtschen Lernverfahren, das den ersten fremdsprachlichen Unterricht
weiterführen soll, leisten Auge und Bilder, die als Gedankenvermittter in
Anspruch genommen werden, wichtige Dienste. Entsprechend der Methode der
Verfasserin, die Bedeutung des fremdsprachlichen Wortes ohne Benutzung der Mutter-
spräche zu übermitteln, kommt in diesen Lehrbüchern vonanfang an allein die
zu erlernende Sprache zur Anwendung. Konversations- und Sprechübungen
befestigen das Gesehene und Gelernte und fördern schnell den praktischen Gebrauch
der fremden Sprache. Durch die rasche Aufeinanderfolge der Auslagen dieser
Bücher dürsten die Vorzüge der Goldschmidtschen Unterrichtsmethode, die sich auch
für den Selbstunterricht sehr gut bewährt Hot, am deutlichsten bewiesen sein.
M. Bergmann
Spracheigenheiten — Idiome»
die jeder lernen kann und sollte.
Englisch - Deutsch. Französisch - Deutsch.
In zwei Teilen. In zwei Teilen.
Jeder Teil biegsam kartoniert (Taschenformat) 1 Mark.
Kr. 11. Xi. 15.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Schneider Goldschmidt
Bildertafeln Bergmann
Die drei Zinnen (fast 3000 m) in den Südtiroler Dolomiten.
In keinem Teile der Alpen sind die Gesteine vom Zahn der Zeit so zerfressen und zu so wunderlichen Gestalten geformt wie in den Dolomiten. Die härteren Teile
der Felsen ragen als schroffe Türme, Nadeln, Zinnen und Wände wild empor. Die verwitterten Massen sind als Geröll und Sand hinabgerollt und bilden
nun mächtige Schutthalden am Futz der zerklüfteten Berge. Das Bild zeigt das sonst graue Gestein im rotgelben Schimmer der untergehenden Sonne.
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158
Länderkunde, — Europa,
Während in den Westalpen die Längstäler in den kristallinischen Gürtel
meist eingesenkt sind (Oberlauf der Durauee, der Jsere, des Rhoue und des
Rheins), scheidet in den Ostalpen je ein Längstalzug, der jedoch auch
uicht immer mit der Gesteinsgrenze genau zusammenfällt, die Zentralzone
von den beiden Kalkgürteln. Im N setzt sich diese Furche aus den Talstücken
des Inn und der Enns zusammen, im 3 bildet das Tal der Drau mit der Tal-
Wasserscheide des Toblacher Feldes die Grenze. Das dritte große Längs-
tat der Ostalpen, von der oberen Mar und der Mürz durchflössen, liegt
wieder mitten im Zentralalpenzuge. Die weitere Gliederung des Gebirges wird
98. Nagelfluh in der Schlucht zwischen Meran und Schloß Tirol.
Weil größere Steine wie Köpfe von Nägeln aus den Heineren Gesteinen und Geschieben des fest ver-
kitteten Gebirgsschuttes sich abheben, heißt dieses Trümmergestein „Nagelsluh".
durch zahlreiche Quertälcr bewirkt, die meist annähernd senkrecht zur Strei-
chuugsrichtuug der Kämme stehen. Obgleich enger und steiler als die Längs-
furchen, haben sie für den Verkehr eine große Bedeutung, da sie aus kürzestem
Wege au die Pässe heranführen. Sie weisen häufig mehrere übereinander-
liegende Talstufen auf, in denen das Wasser sich vielfach zu Seen sammelt,
um dann in Fällen durch eine schmale Spalte oder enge Schlucht (Klamm)
zur nächsten Stufe hiuabzustürzeu. Die wichtigsten Quertäler werden von der
Renß, dem Rheine vom Splügen bis zum Bodensee, dem Tessin, der Etsch
und dem Eisak durchflössen.
b) Entstehung der Alpen. Die Alpen in ihrer heutigen Gestalt sind eine ver-
hältnismäßig junge Gebirgswelt; ihre^A^^ai^n.g beginnt zwar schon im
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