750
Die einzelnen Lander Asien's.
Das Innere jener weiten Hochebene ist ein wasserarmes Steppen-
land, dessen Boden viel Salz enthalt. Ungeheure Wüsten ziehen
sich weithin und grausig besonders über die östliche Hälfte
des Landes; denn hier siudet sich die große Salz wüste
und im Südosten derselben die Sandwüste von Kerman.
Auch längs des persischen Busens ist der Boden sandig und
unfruchtbar. Nur da zeigt sich fruchtbares Land, wo es
nicht an Bewässerung fehlt; aber es gebricht an fleißigen
Menschenhänden zun: Anbaue.
§. 87-1. Sämtliche Flüsse sind unbedeutend; nicht ein
einziger Hauptfluß ist vorhanden, sondern nur unansehnliche
Küsten- und Steppenflüsse. Sie ergießen sich theils in
den persischen Meerbusen, theils in den kaspischen See; theils
verlieren sie sich im Innern des Landes. Der Tigris,
später Schat al Arab genannt (Z. 84-7), berührt nur
die Grenze; mit den stechen vereinigen sich der K erah
oder Gerd sch in südlichem und 2) der Karnn in west-
lichem und südlichem Laufe. 3) Der Aras (Arasch)
bildet inr Norden auf eine Strecke die Grenze gegen Rußland
und ist ein Nebenfluß des in den kaspischen See fließenden
Kur. Dieses weite Wasserbecken nimmt auch -4) den
Sefid-Rud auf, der in seinem obern Laufe den Namen
Kisil-Osan führt. — Zn den bcmerkenswerthesten Seen
gehören: 1) der kaspische (§. 45) an der nördlichen
Grenze des Landes. 2) Der Urmia- oder Schahey-See,
im Westen des vorigen und unweit Kurdistans Grenze, ist
48 Meil. lang und 5 Meil. breit und hat ein äußerst
salziges Wasser. 56 Inseln liegen in demselben. 3) Der
B achteg an-See, im Süden des Landes und unfern der
Stadt Schiraö, ist i2 Meil. lang, 3 Meil. breit und
ebenfalls sehr salzreich.
§. 875. Das Klima ist, hauptsächlich nach Ver-
schiedenheit der Meereshöhe, sehr verschieden. Irr dem Tief-
lande, besonders längs der Küste, herrscht große Hitze, und
die Lust ist ungesund. Der Samnm wehet hier; zuweilen
zeigt sich die P e st. Am persischen Meerbusen wird es in den
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Vi, Suda 11.
H9ñ
Staat, der aber gegenwärtig an die räuberischen Tuarit's
(§. 1042) alljährlich ansehnliche Summen zu zahlen hat. —
Timbnktu, die Hauptstadt im Nordosten von Sego und
etwa zwei Meilen vom linken Ufer des Nigers entfernt, liegt
in einer Wüste, hat 3 Stunden im Umfange und besteht aus
einem Haufen niedriger Häuser und Hütten, welche von etwa
12,000 Menschen bewohnt werden. Der Verkehr ist noch
immer bedeutend. — 3. Borgn, größtentheils am rechten
Ufer des Qnorra, ist gebirgig und gut bewässert, fruchtbar
und volkreich. — Bussa, eine Stadt im Südosten von
Timbuktn und am rechten Ufer des Quorra, breitet sich in
einer fruchtbaren, durch Ackerbau und Viehzucht blühendell
Gegend aus und zählt 12,000 Einw. Hier fand der
berühmte Reisende Mungo Park im Jahre 1809 seinen
Tod. — Kiama, eine große Handelsstadt im Südwesten der
vorigen, hat 30,000 Einwohner. — 4. Aarriba, im
Süden von Borgn und auf der rechten Seite des Quorra,
hat einen bergigen, wasserreichen und ergiebigen Boden. —
Katunga, die Hauptstadt und Residenz des Königs im Süd-
osten von Kiama, soll sieben Stunden im Umfange haben
und ist mit Mauern und Graben umgeben und sehr volkreich.
§. 1004. 5. Nisse (Nuffi), ein Land im Nordosten
des vorigen und am linken Ufer des Quorra, ist von niedrigen
Bergketten durchzogen, gut bewässert und sehr fruchtbar. Die
zahlreiche Bevölkerung zeichnet sich durch Fleiß und Geschick-
lichkeit aus. — Tabra, die Hauptstadt im Osten von Bussa,
ist der Sitz eines Sultans und hat 20,000 Einwohner. —
0. Haussa oder das Reich der Fellatah's breitet sich int
Norden des vorigen zur linken Seite des Qnorra ans. Mehrere
Gebirge durchziehen dasselbe; die Gewässer vereinigen sieg
entweder mit dem Quorra', oder gehen zum Tsad-See. Der
fruchtbare Boden liefert die mannigfaltigsten Erzeugnisse. Dieser
Staat ist der mächtigste in ganz Sudan und mag über
2 Milk. Einwohner zählen, die, dem größten Theile nach
Fellatah's und Muhamedaner, durch Wißbegierde und
Gesittung alle Volksstämme in diesem Theile von Afrika
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
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Ij. Arabien.
745
verehren diesen bloß als einen heiligen Mann. Die Banianen
sind Anhänger der braminifchen Religion. — Der Körper
des Arabers ist von mittlerer Größe und wohl gebaut, dabei
mager und von brauner, oft dunkler Farbe. Er besitzt viel
Muskelkraft. Die Augen sind schwarz, die Haare lang; der
Bart ist stark, die Nase gebogen. Sein Charakter ist
offen und aufbrausend, zuvorkommend, gesellig und gastfrei,
muthig und tapfer, stolz und empfänglich für Ruhm, aber
auch rachesüchtig. Lob verdient seine Mäßigkeit im Essen,
wie im Trinken.
§. 865. Vom 8. bis zum 11 Jahrhunderte der christ-
lichen Zeitrechnung stand die arabische Literatur in schöner
Blüthe und war zu hohem Ruhme gelangt, und daher ist sie
noch heut' zu Tage für die Geschichte der Kultur von großer
Wichtigkeit. Wohl ward diese Pflanze hauptsächlich im Aus-
lande gepflegt und faßte in Arabien selbst, die Westküste aus-
genommen, eben nicht starke Wurzeln. Auch ging diese
Blüthezeit schnell vorüber; die Osmanen machten ihr ein
Ende. Bereits vor der obengenannten Periode trieb die
Poesie manche lieblich duftende Blume, und während derselben
wurden Philosophie, Mathematik, Physik, Medizin, Geschichte
und Erdkunde mit großem Glücke bearbeitet, Noch in unsern
Tagen bestehen in Jemen einige Akademien oder höhere Lehr-
anstalten, deren Unterricht aber äußerst dürftig ist. Lesen,
Schreiben, Rechnen und Religionslehre sind die Lehrgegen-
ftände der niedern Schulen.
§. 866. Arabiens Bewohner sind theils Ansässige, theils
Halbnomaden, theils völlige Nomaden. Die Ansässigen
(Hadkesi) leben in Städten und Dörfern, treiben Viehzucht
und Feld- und Obstbau (Fellah's) oder nähren sich von
verschiedenen Gewerben. Der Halbnomaden (Maedi)
wichtigster Nahrungszweig ist die Viehzucht; nur im Sommer ziehen
sie einige Zeit hindurch mit ihren Heerden umher. Die völligen
Nomaden (Beduinen, eigeutl. Bedewi, d. h. Kinder
oder Bewohner der Wüste) sind die zahlreichsten. In den
weiten Wüsten umherziehend, führen sie ein unstätes Leben/
49
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
934
Die einzelnen Länder Afrikas.
liefert viel Seesalz, anch Baumwolle und Indigo. — s) Die
Salzinsel (Jlha do Sal), im.norden der vorigen, ist
unbewohnt, aber wichtig durch ihren Salzreichthum und die
Menge von Schildkröten. — g) St. Nikolas, im Norden
von St. Jago und nach dieser die größte Insel der Gruppe,
hat 6000 Einwohner und bietet den Seefahrern mannig-
faltige Erfrischungen. — I.) St. Lucia, im Nordwesten
der vorigen, hat ciñe geringe Bevölkerung, aber viele Schild-
kröten. — i) St. Vincente, im Nordwesten der vorigen,
treibt bedeutende Viehzucht und ist ebenfalls reich an Schildkröten.
— Io St. Antonio, im Nordwesten der vorigen, ein wasser-
reiches und fruchtbares Eiland mit hohen Bergen, liefert
Getreide, Obst und Baumwolle.
§. 1106. 6. Die Kanarischen Inseln (die süd-
lichen Kanaricu) liegen unweit der Westküste des nördlichen
Afrika dem Vorgebirge Nun gegenüber und haben einen.
Flächengehalt von 1500/ O.mcileu mit 210,000 , Einw.
Sie bestehen aus 7 größern und 3 kleinern Eilanden; diese
sind unbewohnt. Sehr gebirgig und vulkanischer Entstehung,
besteht der Boden theils aus kahlen, mit Lava und Schlacken
bedeckten Felsen, theils ans. sehr fruchtbarer Erde, besonders
in den Thälern und an den Abhängen der Berge. Der höchste
Berg ist der Pico de Ter de auf Teneriffa, ein feuerspeiender
Berg, der sich 11,872 Fuß über-den Meeresspiegel erhebt,
und aus dessen Kratern noch immer Schwefeldämpfe empor-
steigen. Letzter Ausbruch desselben 1798. Auch auf Lancerota
befindet sich ein noch thätiger Vulkan, dessen letzte Eruptionen
in das Jahr 1824 fallen. An Flüssen fehlt es gänzlich,
nicht aber an vieleni und gutem O.uellwasser. Das Klima ist
mild, angenehm und gesund, der Winter (die Regenzeit) .
stürmisch mit häufigen Gewittern. Schnee lagert im Winter
nur auf den höchsten Gebirgen; -schreckliche Orkane wüthen
nicht selten. Von Thieren gibt cs besonders viele Maulthiere,
kleine Pferde, verschiedene Arten von Geflügel (Käuarien-
Vogel), ferner Bienen und Seidenraupen. Groß ist der
Reichthum des Pflanzenreiches; dasselbe liefert Getreide, Wein,
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
1036 Die einzelnen Lander Amerika's.
Staaten des Rio de la Plata bildeten in Verbindung mit
Bolivia und Paraguay das vormalige spanische Vice-König-
reich Buenos-Ayres, das sich aber seit dem I. 1816
von der Herrschaft der Spanier frei zu machen suchte. Gegen-
wärtig bilden diese Länder einen Bundesstaat, dessen Ver-
fassung aber noch keineswegs geregelt ist. Buenos-Ayres ist
der Sitz der Bundesregierung. Die vollziehende Gewalt befin-
det sich in den Händen eines gewählten Präsidenten, dem vier
Minister beigegeben sind. — Weder die Staatseinkünfte und
Ausgaben, noch die Stärke der Kriegsmacht können mit einiger
Zuverlässigkeit angegeben werden. Die Staatsschuld beträgt
über 105 Mill. Gulden.
§. 1204. Vierz e h n Staaten gehören gegenwärtig zu
der Union. — Bn enos-Ayres, die offene und sehr regel-
mäßig gebaute Hauptstadt des gleichnamigen Staates, erhebt
sich auf einer Erhöhung am rechten Ufer des hier 8 Meilen
breiten la Plata, besitzt mehrere schöne Plätze und Straßen
und ansehnliche Gebäude, außer 14 andern Kirchen eine Ka-
thedrale und zählt 92,000 Einw. Die Universität ist eine
der besten Amerika's; mit derselben ist eine Bibliothek, die viele
und schätzbare Werke enthält, eine Sternwarte und eine Natu-
ralien-Sammlung verbunden; außer der Hochschule blühen
noch mehrere Bildungsanstalten. Die offene Rhede wird durch
ein Fort beschützt; der Verkehr ist äußerst wichtig. Diese Stadt
wurde im I. 1535 von den Spaniern gegründet. — Die
Falklands-Jnseln oder Ma ln inen, die sich jetzt im Besitze
von Buenos-Ayres befinden, liegen im Süden der oben beschrie-
benen Hauptstadt und 60 Meilen von der Ostküste Pata-
goniens entfernt im atlantischen Meere. Die Gruppe besteht
aus zwei größer« und mehr als 90 kleinern Eilanden und
Klippen, deren Größe 160 Qmeil. beträgt. Die größer«
Inseln sind die Westinsel (Falkland) und die Osti use l
(Soledad), die durch den Falklands-Kanal oder Karl-
isle-Sund geschieden werden. Felsig, steinig und wasserreich,
bringt der wenig fruchtbare Boden auch nur wenig nutzbare
Pflanzen hervor. Diese sind Schilf, Gräser und Sauerampfer.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
23
Ii. Physikalische Geographie.
der Fall ist, Ueberreste von Landthieren, und nur sehr selten von
Thieren, die wir noch jetzt im Meere finden. Sie ist jünger als
das primäre, jedenfalls aber älter als das sekundäre Gestein, bildet
zwischen beiden den Uebergang und heißt deshalb Transitions-
gebilde oder Uebergangsgestein.
§. 146. Ueber allen diesen Schichten finden wir Lager von
leicht zerreiblichen erdigen Massen, als Sand, Kies und andern
derartigen Theilen, welche ganz lose liegen oder durch ein nur sehr
lockeres Bindemittel mit einander verbunden sind. Man sieht deut-
lich, daß sie später entstanden, als die schon genannten Formationen,
und daß sie vom Wasser aufgeschwemmt worden sind. Die hier-
hergehörenden Schichten sind fast immer mehr oder weniger wage-
recht gelagert und enthalten Ueberreste von Land- und Süßwasser-
thieren. Man nennt diese Gebirgsformation die alluviale, oder
aufgeschwemmtes Land, und theilt sie wieder ein in tertiäre,
diluviale, und alluviale Gebilde im engern Sinne.
§. 147. Die Ternärformation ist diejenige, welche zu-
nächst auf dem sekundären Gesteine lagert, und besteht vorzüglich
aus Kalkstein und andern Lagern von neuerer Bildung. Die
Diluvialformation enthält Lager von Steinen, Muscheln,
Kies und dergleichen, welche Resultate einer gewaltsamen Zerstörung
sind, und, wie bemerkt, in einer allgemeinen Ueberschwemmung
abgelagert zu sein scheinen. Die Alluvialformation im engern
Sinne begreift diejenigen Schichten, die, wie noch jetzt täglich
geschieht, von Flüssen oder durch andere Ursachen gebildet werden.
148. Alle diese Formationen liegen in mehr oder weniger
regelmäßigen Schichten aufeinander. Die primäre hat in der
Regel eine perpendiculäre Richtung; die Ueb ergang sformati on
liegt der vorigen zunächst und meistentheils an den Seiten aus
primärem Gestein bestehender Gebirge; ihre Lage ist weniger geneigt;
die sekundäre hat gewöhnlich eine horizontale Richtung, und
heißt deshalb auch Flötzformation. Die tertiäre, diluviale
und alluviale Formation haben Lage und Richtung der Ober-
stäche, von welcher sie bedeckt sind.
§. 149. Vulkanische Formationen bestehen aus Lava
und andern Substanzen, welche von feuerspeienden Bergen aus-
geworfen werden. Sie entstehen noch jetzt sehr häufig, liegen über
und unter den andern Formationen und durchbrechen dieselben.
Regelmäßige Lagen, die gewöhnlich durch Erdschichten, welche sich
in den Zwischenräumen gebildet haben., von einander getrennt sind,
zeigen die Anzahl der Ausbrüche an.
8 150. Basaltische oder Trapp - Gebirge haben ihren
Namen vom schwedischen Worte Trappa, das Treppe bedeutet;
Veranlassung zu diesem Namen hat das treppenartige Ansehen eini-
ger derselben gegeben. Sie kommen auch in abgesonderten Massen
vor, und zwar auf andern regelmäßigen Formationen aufliegend.
Sie heißen deshalb auch überlagernde Gebirge.
§. 151. . Die Formationen werden eingetheilt nach ihrer Lage
unter den übrigen Erdschichten, nach ihrem Baue und ihrer übrigen
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
25
Ii. Physikalische Geographie.
bürg, Oestreich, Böhmen, Sachsen, Schlesien, in Frankreich, Schottland,
Norwegen und Rußland wird er angetroffen. Er bildet klippige und
schroffe Felsenmaffen, steile Wände und enge Schluchten. Der Stein wird
zum Bauen und Pflastern gern benutzt.
§. 158. Die Granitgebirge sind über die ganze Erde
verbreitet, und besonders über die östliche Halbkugel. Namentlich
kommt er auch in Europa häufig vor, z. B. in Deutschland in
den Alpen, wo z. B. die höchsten Punkte des Mont-Blanc, St.
Bernhard, St. Gotthard aus ihm bestehen, bis zum Nordkap hin-
auf. In Amerika, wo die südlichsten Klippen des Feuerlandes aus
Granit bestehen, lagert er in den Anden meist nur in den tiefern
Theilen, ist aber in den niedrigen Gebirgen so wie in den Ebenen
von Venezuela und Peru häufig; ferner in der Misturi-Columbia-
Gebirgskette und den Aueghannies; in Afrika im Atlas; in Asien
im Himalaya, im Kaukasus weiter am Vorgebirge der guten Hoff-
nung, in den Karpathen, in Altai, im Ural rc.
§. 159. Die Granitarten werden vielfach benutzt, sind wegen
ihrer Härte sehr dauerhaft und liefern ein treffliches Baumaterial.
Dieses Letztere gilt auch vom Ur kalk st ein, der von anderen, später
entstandenen, Kalkarten sich dadurch unterscheidet, daß er keine Ver-
steinerungen, überhaupt keine Ueberreste organischer Wesen einschließt.
E^ bildet häufig Höhlen, z. B. die auf Antiparos, und ist oft im
Gneus, Glimmer- und Urthonschiefer eingelagert; in den beiden
ersteren findet man auch den Alabaster oder Urgyps. Deutsch-
land, Ungarn, Siebenbürgen, Griechenland und dessen Inseln, Ita-
lien, die Schweiz, Frankreich, die hesperische Halbinsel, Schweden
und Sibirien sind reich an Urkalkstein, der kahle, steile, klippige Fels-
wände bildet und mannigfach benutzt wird, z. B. bei Wasserbau-
ten und von den Bildhauern. Der berühmte carrarische Marmor
z. B. gehört hierher.
§. 160. Gegenden, in denen der Granit vorwaltet, sind fast
immer rauh und steil, gewaltige Pfeiler heben sich hoch empor, die
Felswände sind jäh und stürzen glatt ab. Der Vegetation ist hier
der Boden nicht günstig, und liegt irgendwo fruchtbare Erde auf,
da wird sie leicht von den oftmals angeschwellten Bächen, die hier
ihren Ursprung haben, weggerissen. Der Anbau ist daher, z. B.
in der Schweiz und in Norwegen, großen Schwierigkeiten unter-
worfen. Nur in den Thälern findet man etwas Wiesewachs, auf
den Bergen spärliches Nadelholz.
§. 161. Wo Gneus vorwaltet, sind die Bergrücken schon runder,
auch wohl mit Nadelholz besetzt; die Thäler sanft und haben üppige
Wiesen. Der Glimmerschiefer bildet Gebirge, deren Aeußeres
schon ziemlich sanft ist, ohne rauhe und steile Berge, die in der
Regel mit Laubholz bedeckt sind.
§. 162. Die Grundstoffe, aus denen die primären Gebilde
bestehen, sind so hart, daß sie nur mit großer Schwierigkeit durch
Wasser aufgelöset werden können. Der aus ihnen gebildete Boden
ist eben deshalb dem Pflanzenwuchse ungünstig.
§. 163. Die Gewässer der primären Gegenden fließen insge-
mein sehr reißend in einem steil abfallenden, von Felsftücken häufig
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Oestreich Bernhard Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Schlesien Frankreich Schottland Norwegen Europa Deutschland Nordkap Amerika Venezuela Peru Afrika Asien Kaukasus Altai Ungarn Griechenland Frankreich Schweden Sibirien Schweiz Norwegen
27
Ii. Physikalische Geographie.
Abfälle sind mehr oder weniger sanft, niemals schroff. Aus diesem
Grunde ist auch der Erdboden dem Weggeschwemmtwerden nicht
leicht unterworfen, und daher in seiner ganzen Ausdehnung anbau-
fähig. Aus ihm besteht ein großer Theil der cultivirten Erdoberfläche.
§. 174. Die Gewässer der sekundären Gegenden fließen
langsam, in tiefen Betten, sind auch weite Strecken schiffbar, nur
zuweilen an den Mündungen durch Sandbänke und Barren schwer
zugänglich.
§. 175. Die Küsten bestehen hier aus Hugelreihen, die nach
dem Meere zu flach abfallen. In der Regel pflegt dieses Letztere
erst in weiterer Entfernung von der Küste eine beträchtliche Tiefe
zu haben; die Häfen, wo sie nicht verschlammt oder versandet sind,
haben eine leichte und sichere Einfahrt. So ist der Charakter der
Küsten Englands und des südlichen Europas.
§. 176. Das sekundäre Gestein läßt sich zum Theil leicht in
fruchtbaren Boden umschaffen; es besteht meist aus Thonschiefer
und Kalkstein, die eine außerordentliche Menge von Ueberresten
aus dem Thier- und Pflanzenreiche enthalten, welche zersetzt einen
der Vegetation günstigen Boden bilden.
8- 177. Wo in dieser Formation Sandstein oder Salz-
felsen vorherrschen, da ist dürrer und unfruchtbarer Boden; kom-
men beide vereinigt vor, wie in manchen Gegenden Arabiens und
Afrikas, so wird aller Pflanzenwuchs unmöglich, und das Land
eine Wüste.
§. 178. Die sekundären Gebirge enthalten wenige Metall-
adern, sind aber die Hauptbehälter für Kohlen-, Gyps- und
Steinsalzlager; auch kommt Eisenerz in großer Menge vor,
und dieses letztere, so wie das Salz bildet oft ganze Gebirge aus-
schließlich.
Steinsalz kommt besonders häufig in allen Landern der heißen und
gemäßigten Zone vor, bei Cardona in der Nähe des Montserrat in Spa-
nien liegt ein von steilen Felsen eingeschlossenes Thal, das von 600 Fuß
hohen, durchaus von Salzsteinen gebildeten Hügeln durchzogen wird; auch
in Hindustan'kommen dergleichen Salzberge vor. Ungeheure Steinsalzlager
sind in Galizien (Wieliczka), Ungern, Siebenbürgen, der Walachei; in
Oesterreich, Salzburg u. s. w.; England, Italien, Spanien, Afrika und
Asien, auch in Nordamerika. In der persischen Provinz Kerman, die
ein außerordentlich trockenes Klima hat, wird der Salzstein als Bauma-
terial verwandt.
§. 179. Die Quellen sind in sekundären Gegenden selten
rein, und enthalten, je nachdem Kalkstein oder Salzstein vor-
herrscht, kalkige oder salzige Theile. Sie sind reich an Mineral-
und besonders Salzquellen.
§. 180. r Die alluviale Formation, welche nun folgt,
und die tertiäre, diluviale und alluviale im engern Sinne begreift,
besteht aus weichen, leicht zerreiblichen Erdarten, besonders Bruch-
stücken kalksteinartiger und anderer Gebilde, sodann aus Lagern
von Kies, Thon und Mergel, Lehm und Dammerde.
Lehm ist bekanntlich eine Mischung von Thon und Sand; die Damm-
erde enthält eine Menge aufgelöseter und zersetzter Begetabilien und bil-
det den ergiebigsten Boden.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Cardona Mergel
Extrahierte Ortsnamen: Englands Europas Arabiens Afrikas Galizien Oesterreich Salzburg England Italien Spanien Afrika Asien Nordamerika
28
Allgemeine Erdkunde.
8- 181. Zuweilen brechen gewaltige Felslager oder Erdschich-
ten durch Sturm, Erdbeben oder andere gewaltige Naturereignisse
auseinander, ganze Berge werden umgestürzt, Flüsse oder Seen
schwellen an, treten aus ihren Ufern, und geben der ganzen Um-
gegend einen von dem frühern durchaus verschiedenen Anblick.
Bergstürze sind besonders in der Schweiz nicht selten. So stürzten
z. B. im Jahre 1714 mehre Hörner von den Diablerets, einem Berge in
Wallis, herab; ein späterer Bergsturz desselben im Jahre 1749 zerstörte
eine Quadratstunde fruchcbarcn Landes nebst 40 Sennhütten. Im Jahre
1797 stürzte der Pik Sicalpa in Neu-Granada herab, und zerstörte die
Stadt Rio-Bamba.
§. 182.. Abgesehen von diesen plötzlichen Veränderungen wer-
den selbst die höchsten gebirgigen Theile der Erde allmählig durch
die Einwirkungen des Wassers abgerundet; spitzige Gipfel (Pik's)
und jähe Abstürze sind dadurch zu runden Gipfeln und sanften Ab-
fallen umgeschassen und rauhe Gegenden bewohnbar geworden.
§. 183. Häufig werden Bruchstücke von Gebirgen durch die
reißenden Gewäsier in niedrig gelegene Gegenden hinabgerissen, und
im Fortgange der Zeit in abgerundete Kiesel und in feinen Sand
oder Alluvialboden umgewandelr. Diese Bestandtheile füllen Thaler
aus und ebenen manche Strecken Landes, an den Mündungen der
Flüsse entstehen nicht selten Inseln und Barren; auch wird eine
Menge derselben in den Ocean geschwemmt und haust sich an den
Küsten auf.
§. 184. Auf solche Weise sind, wie der Augenschein deutlich
lehrt,' ausgedehnte Landstrecken gebildet worden; denn wir finden
eine Menge von Muscheln und Thieren, ja ganze Wälder tief un-
ter der Erdoberfläche begraben. Beispiele finden wir an den Küsten
von England und Ireland, der atlantischen Küste der vereinigten
Staaten von Nord-Amerika und in vielen andern Gegenden.
Aufgeschwemmtes Erdreich bildet sich, besonders an den Flußufern,
noch täglich; das Wasser schwemmt auf der einen Seite an, was
es an einer andern abspült.
§. 185. Außer diesen theilweisen und auf gewisse Gränzen
beschränkten Anschwemmungen ist die ganze Erdoberfläche mit La-
gern von Kies, Sand und Lehm bedeckt. Sie haben überall
dasselbe Aussehen und erheben sich über das jetzige Niveau des
Wassers. Sie können offenbar nur in einer großen allgemeinen
Ueberschwemmung und durch eine solche entstanden sein, und heißen
deshalb Diluvialgebilde.
Die diluvialen Laaer enthalten Ueberreste von Thieren, die jetzt nirgends
auf Erden mehr angetroffen werden; im Himalaya hat man deren bis zu
einer Höhe von 16,000 und in den Anden bis zu 7000 Fuß gefunden.
Ferner findet man in denselben einzelne Fragmente von Gebirgsarten, die
Gegenden angehören, welche weit von der Stelle entfernt liegen, wo die-
selben jetzt lagern, die demnach nur durch ein gewaltiges Noturcreigniß,
— eine allgemeine oder doch ausgedehnte Ueberschwemmung — weggeführt
worden sind. Es enthalten z. B. die diluvialen Lager in England Ge-
birgsarren, die Norwegen angehören; dasselbe gilt von der lüneburgerhaide
und überhaupt von der Ebene im Norden des Harzes, und auch im öst-
lichen Europa sehen wir Fragmente skandinavischer Gebirgsarten bis nach
Twer in Rußland hinab.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Neu-Granada Rio-Bamba England Nord-Amerika England Norwegen Europa Rußland
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Ii. Physikalische Geographie.
§. 186. Diese Fragmente und die Kiese sind oft zu lockeren,
leicht zerreiblichen Massen vereinigt, eben so die in denselben befind-
lichen Muschellager, welche den Muschelkalkstein bilden, der
z. B. in den südlichen vereinigten Staaten von Nord-Amerika
häufig vorkommt.
187. Diese und einige andere Theile der Alluvionsschichten
bilden mit den ihnen zunächst liegenden sekundären Lagern die schon
erwähnten tertiären Gebilde, welche die ersten Reste vierfüßi-
ger Landthiere enthalten. Sie bestehen aus zerstörten älteren Ge-
birgsarten, hauptsächlich Thon - und Sandlagern, welche mit ei-
nigen Kalk- und Sandsteinschichten vermengt sind. Sie enthalten
nur selten Gyps und Steinkohlen, häufig aber Braunkohlen.
§. 188. Die Oberfläche der Alluvialgegenden ist in
der Regel eben, oft ganz flach und nur wenig über die Meeres-
fläche erhaben. Der Boden ist häufig sehr fruchtbar oder doch des
Anbaues fähig. Die Gewässer fließen langsam in tiefen Betten
und sind auf weite Strecken, nicht selten bis in die Nähe ihres
Ursprungs schiffbar; die Mündungen der Ströme jedoch haben häu-
fig Barren, die Häfen Untiefen; sie sind neuen Anschwemmungen
unterworfen und die Einfahrt ist oft schwierig.
§. 189. Alluviale Küsten steigen vom Meere aus allmäh-
lig an, oft zu kleinen Hügeln, wie an den südlichen Gestaden der
Ostsee der Fall ist, oder sie bestehen aus Marschebenen, die
gegen Ueberschwemmungen des Meeres durch Deiche und Dämme
geschützt werden müssen, wie im nordwestlichen Deutschlande und
m Nord-Niederland. Osi bilden die Aufschwemmungen auch Dü-
nen, deren wir oben erwähnt haben.
So liegt Nord-Niederland, das niedrigste Land Europas, an vielen
Stellen tiefer als das Meer, dem das Erdreich, namentlich an den Kü-
sten von Fricsland und Groningen, durch Deiche (Dyke, vom nieder-
deutschen dyken, d. h. hemmen, aufhalten) und L-iehle oder Schleu-
sen, welche das Wasser auslassen, abgewonnen werden muß. Große
Strecken bestanden ursprünglich aus Sumpf und Morast, die mir großem
Aufwande von Kraft und Kosten trocken gelegt wurden. Diese ausge-
trockneten von Abzugskanälen durchschnittenen und umgebenen Landstrccken
heißen Polder, die nach Belieben unter Wasser gesetzt werden können.
Bekannt sind jene in den Niederlanden; auch an der Elbe, zwischen Ham-
burg und Stade liegt ein großer Polder.
§. 190. Das Wasser ist an den Alluvionsküsten oft bis
weit ins Meer hinein seicht, und die Schiffahrt in der Regel sehr
unsicher. So liegt die Küste Ostfrieslands zur Ebbezeit bis zu den
vor derselben befindlichen Inseln trocken (die Wadden) und ist
während der Flulh nur etwa 6 Fuß tief vom Meere bedeckt.
§.191. Die Fruchtbarkeit eines aufgeschwemmten
Landstriches hängt ganz von der Natur der Gebirgsarten ab,
aus welchen dasselbe gebildet ist, so wie von der Art und Weise,
in welcher es abgelagert wurde.
§. 192. Die Aufschwemmungen aus harten Urgebirgsarten beste-
hen im Allgemeinen aus Sand und Kies, sind daher auch dürr
und unfruchtbar. Das Meer und große Seen setzen dieselben
Stoffe an ihren Küsten ab, und reißende Ströme lassen nur Steine
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Nord-Amerika Nord-Niederland Europas Groningen Stade Ostfrieslands