Hrsg.: Warnecke, Johannes, Debus, Gustav, Kruse, Otto, Finckh, Karl
Auflagennummer (WdK): 3
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Taubstummenschule
Schultypen Allgemein (WdK): Taubstummenschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
13
4. Als Barbarossa schon ein siebzigjähriger Greis war, erscholl plötzlich
der Ruf: „Die Türken haben Jerusalem wieder erobert!" Hierüber war
große Trauer in der ganzen Christenheit. Da erklärte Kaiser Friedrich, er
habe noch Kraft genug, einen Krenzzng zu unternehmen. Er stellte sich
alsbald an die Spitze eines Heeres und ließ sich bei Konstantinopel über-
setzen. (Bild!) Leider kam er nur bis nach Kleinasien. Hier mußte der
Fluß Saleph überschritten werden. Weil die Brücke, die darüber führte,
schmal war, ging der Zng nur langsam vorwärts. Der Kaiser, der sich
bei dem Hinteren Teile der Kreuzfahrer befand, wollte aber nicht solange
warten. Er bestieg deshalb sein Pferd und sprengte furchtlos mit ihm
Barbarossas Kreuzzug.
in den Fluß, wurde jedoch von den Wellen fortgerissen. Ein Reiter eilte
ihm nach; als er aber den Kaiser ans Land brachte, war dieser bereits
verschieden. Unbeschreiblich groß war der Jammer unter den Kreuzfahrern;
jeder meinte, nun könne der Kreuzzeug nicht mehr glücklich zu Ende geführt
werden, da der Kaiser, ihr Vater, verloren sei. Die Krieger zogen des-
halb nicht weiter, sondern kehrten in ihre Heimat zurück. — Das deutsche
Volk wollte an Barbarossas Tod lange Zeit nicht glauben. Die Sage
berichtet, er sei nicht gestorben, sondern sitze verzaubert im Kpffhäuser in
Thüringen an einem marmornen Tische. Sein weiß gewordener Bart sei
durch den Tisch gewachsen und um den Berg herum flögen Raben. Wenn
diese einst weggeflogen seien, dann werde Barbarossa wiederkommen und
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TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Barbarossa Barbarossa Friedrich Friedrich Barbarossas Barbarossas Barbarossas Barbarossas Barbarossa Barbarossa
Hrsg.: Warnecke, Johannes, Debus, Gustav, Kruse, Otto, Finckh, Karl
Auflagennummer (WdK): 3
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Taubstummenschule
Schultypen Allgemein (WdK): Taubstummenschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
14
das Deutsche Reich von neuem aufrichten. — Die Sage hat sich am 18. Ja-
nuar 1871 erfüllt, An diesem Tage hat Kaiser Wilhelm I. die deutschen
Staaten zu dem mächtigen Deutschen Reiche vereinigt. Kaiser Wilhelm I.
ist ans dem Kyffhänser ein herrliches Denkmal errichtet worden.
15. Das Ritterleben.
1. Ans vielen Bergspitzen unsres Vaterlandes sieht man Burgen, von
denen nicht wenige zerfallen sind. Hier wohnten einst die Ritter, die zu Roß
kämpften und ganz in Eisen, in eine Rüstung, gekleidet waren. Ein Panzer
schützte Brust und Rücken, ein Helm das Haupt, ein Visier das Gesicht,
Schieneil Arme und Beine. Als Waffen dienten Schwert, Lanze und Schild.
Wollte ein Edelknabe Ritter werden, so mußte er schon in seinem 7. Lebens-
jahr in das Schloß eines andern Ritters gebracht werden und hier fleißig
mit den Waffen üben. Mit 14 Jahren wurde er Knappe und durfte von
nun an seinen Herrn auf die Jagd und in den Krieg begleiten. Erst im
21. Lebensjahr wurde er Ritter. Als solcher mußte er am Altar feierlich
versprechen, die Wahrheit zu reden, die Religion und die Witwen und Waisen
zu beschirmen und dem Fürsten treu zu dienen.
2. Um Mut und Geschicklichkeit zu prüfen, fanden oft Ritterspiele
statt. Dann erschienen die Ritter in prächtiger Rüstung hoch zu Roß und
ritten mit eingelegter Lanze gegeneinander. Wer den Gegner ans dem Sattel
hob, war Sieger. Dieser erhielt von den Damen als Preis einen Kranz,
einen Helm, ein Schwert oder gar eine goldene Kette. — Kam der Feind
ins Land, so zogen die Ritter ihm mutig entgegen. Hatten sie ihn besiegt,
so war großer Jubel in den Burgen, und abends wurden beim Wein Er-
lebnisse aus dem Kampf erzählt.
3. Später verarmten viele Ritter, weil sie ein verschwenderisches Leben
führten. Um sich ihren Unterhalt zu verschaffen, führten sie dem Landmanne
sein Vieh von der Weide, mähten ihm in der Nacht das Getreide ab und
brachten es durch ihre Knechte heimlich in ihre Burgen. Oft zündeten sie
auch seine Hütte an. Der Landmann stand meist wehrlos da; niemand verhalf
ihm zu seinem Rechte. Nicht besser erging es den Kaufleuten, die mit ihren
Wagen, auf denen sich kostbare Waren befanden, an den Burgen vorüber-
fnhren. Im Walde oder an der Landstraße lauerten die Ritter ihnen auf
und raubten Hab und Gut. Deshalb nannte man diese Ritter Raubritter.
Zur Zeit der Raubritter war große Not im Lande.
16. Rudolf von Habsburg. (1273)
1. Graf Rudolf von Habsbnrg wurde im Jahre 1273 deutscher Kaiser.
Bevor er die Regierung antrat, hatte das Deutsche Reich 16 Jahre lang
keinen Kaiser. Während dieser kaiserlosen Zeit war niemand da, die Schwachen
gegen die Starken zu schützen. Die Raubritter hausten schlimmer als früher.
Das konnte Kaiser Rudolf nicht mitansehen. Er verbot das Rauben, und
als die Raubritter sein Verbot nicht achteten, zog er mit einem starken Heere
gegen sie und ließ ihre Burgen erstürmen und zerstören. In Thüringen
allein zerstörte er 60 solcher Raubnester. Die Räuber selbst aber ließ er alle
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I. Wilhelm_I. Wilhelm_I. Wilhelm_I. Rudolf_von_Habsburg Rudolf Graf_Rudolf_von_Habsbnrg Rudolf Rudolf Rudolf
Hrsg.: Warnecke, Johannes, Debus, Gustav, Kruse, Otto, Finckh, Karl
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Taubstummenschule
Schultypen Allgemein (WdK): Taubstummenschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
14
das Deutsche Reich von neuem aufrichten. — Diese Sage hat sich am
18. Januar 1871 erfüllt. An diesem Tage hat Kaiser Wilhelm I. die Staaten
Deutschlands zu einem mächtigen Deutschen Reiche vereinigt. Kaiser Wilhelm I.
ist auf dem Kyffhäuser ein herrliches Denkmal errichtet worden.
15. Das Ritterleben.
1. Auf vielen Bergspitzen unseres Vaterlandes sieht mau zerfallene
Burgen. Hier wohnten einst die Ritter, die zu Roß kämpften und ganz
in Eisen, in eine Rüstung, gekleidet waren. Ein Panzer schützte Brust und
Rücken, ein Helm das Haupt, ein Visier das Gesicht, Schienen Arme lind
Beine. Als Waffen dienten Schwert, Lanze und Schild. Wollte ein Edel-
knabe Ritter werden, so mußte er schon in seinem 7. Lebensjahre in das
Schloß eines anderen Ritters gebracht werden und hier fleißig mit den
Waffen üben. Mit 14 Jahren wurde er Knappe und durfte von nun an
seinen Herrn ans die Jagd und in den Krieg begleiten. Erst im 21. Lebens-
jahre wurde er Ritter. Als solcher mußte er am Altare feierlich versprechen,
die Wahrheit zu reden, die Religion und die Witwen und Waisen zu be-
schirmen und dem Fürsten treu zu dienen.
2. Ilm Mut und Geschicklichkeit zu prüfen, fanden oft Ritterspiele
statt. Dann erschienen die Ritter in prächtiger Rüstung hoch zu Roß und
ritten mit eingelegter Lanze gegeneinander. Wer den Gegner aus dem Sattel
hob, war Sieger. Dieser erhielt von den Damen als Preis einen Kranz,
einen Helm, ein Schwert oder gar eine goldene Kette. — Kam der Feind
ins Land, so zogen die Ritter ihm mutig entgegen. Hatten sie ihn besiegt,
so war großer Jubel in den Burgen, und abends wurden beim Weine Er-
lebnisse ans dem Kampfe erzählt.
3. Später verarmten viele Ritter durch Verschwendung. Um sich Unter-
halt zu verschaffen, führten sie dem Landmanne sein Vieh von der Weide,
mähten ihm in der Nacht das Getreide ab und brachten es durch ihre Knechte
heimlich in ihre Burgen. Oft zündeten sie auch seine Hütte an. Der Land-
mann stand meist wehrlos da; niemand verhalf ihm zu seinem Rechte. Nicht
besser erging es den Kaufleuten, die mit ihren Wagen, auf welchen sich kost-
bare Waren befanden, an den Burgen vorüberfuhren. Im Walde oder an
der Landstraße lauerten die Ritter denselben auf und raubten ihnen Hab und
Gnt. Deshalb nannte man diese Ritter Raubritter. Zur Zeit der Raub-
ritter war große Not im Lande.
16. Rudolf von Habsburg. (1273)
1. Graf Rudolf von Habsbnrg wurde im Jahre 1273 deutscher Kaiser.
Bevor er die Regierung antrat, hatte das deutsche Reich 16 Jahre lang
keinen Kaiser. Während dieser kaiserlosen Zeit hausten die Raubritter schlimmer
als früher. Niemand war da, die Schwachen gegen die Starken zu schützen.
Kaiser Rudolf aber duldete ein solches Unrecht nicht. Er verbot das'rauben,
und als die Raubritter sein Verbot nicht achteten, zog er mit einem starken
Heere gegen sie und ließ ihre Bnrgen erstürmen und zerstören. In Thüringen
allein zerstörte er 60 solcher Raubnester. Die Räuber selbst aber ließ er alle
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I. Wilhelm_I. Wilhelm_I. Wilhelm_I. Rudolf_von_Habsburg Rudolf Graf_Rudolf_von_Habsbnrg Rudolf Rudolf Rudolf
Hrsg.: Warnecke, Johannes, Debus, Gustav, Kruse, Otto, Finckh, Karl
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Taubstummenschule
Schultypen Allgemein (WdK): Taubstummenschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
13
4. Als Barbarossa schon ein siebzigjähriger Greis war, erscholl plötzlich
die Nachricht, die Türken hätten Jerusalem wieder erobert. Hierüber war
große Trauer in der ganzen Christenheit. Da erklärte Kaiser Friedrich, er
habe noch Kraft genug, einen Krenzzng zu unternehmen. Er stellte sich
alsbald an die Spitze eines Heeres und ließ sich bei Konstantinopel über-
setzen. (Bild!) Leider kam er nur bis nach Kleinasien. Hier mußte der
Fluß Saleph überschritten werden. Weil die Brücke, welche darüber führte,
schmal war, ging der Zug nur langsam vorwärts. Der Kaiser, der sich
bei dem Hinteren Teile der Kreuzfahrer befand, wollte aber nicht solange
warten. Er bestieg deshalb sein Pferd und sprengte furchtlos mit demselben
Barbarossas Kreuzzug.
in den Fluß, wurde jedoch von den Wellen fortgerissen. Ein Ritter eilte
ihm nach; als er aber den Kaiser ans Land brachte, war dieser bereits
verschieden. Unbeschreiblich groß war der Jammer unter den Kreuzfahrern;
jeder meinte, nun könne der Krenzzug nicht mehr glücklich zu Ende geführt
werden, da der Kaiser, ihr Vater, verloren sei. Die Krieger zogen des-
halb nicht weiter, sondern kehrten in ihre Heimat zurück. — Das deutsche
Bolk wollte an Barbarossas Tod lange Zeit nicht glauben. Die Sage
berichtet, er sei nicht gestorben, sondern sitze verzaubert im Khffhänscr in
Thüringen an einem marmornen Tische. Sein weiß gewordener Bart sei
durch den Tisch gewachsen und um den Berg herum flögen Raben. Wenn
diese einst weggeflogen seien, dann würde Barbarossa wiederkommen und
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Barbarossa Barbarossa Friedrich Friedrich Barbarossas Barbarossas Barbarossas Barbarossas Barbarossa Barbarossa