Hrsg.: Warnecke, Johannes, Debus, Gustav, Kruse, Otto, Finckh, Karl
Auflagennummer (WdK): 3
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Taubstummenschule
Schultypen Allgemein (WdK): Taubstummenschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
15
miteinander hängen. Rudolf von Habsburg war nicht nur ein strenger und
gerechter, sondern auch ein frommer und leutseliger Fürst.
2. Als Rudolf noch Graf war, ritt er einmal auf die Jagd und kam
dabei au einen Bach, dessen Brücklein von den Wellen weggerissen worden
war. Da bemerkte er einen Priester, der seine Schuhe auszog und den Bach
durchwaten wollte. Der Graf fragte den Diener Gottes, warum er dies
tue. Dieser erwiderte, er wolle einem Sterbenden das heilige Abendmahl
reichen. Als Rudolf dies hörte, sprang er schnell vom Pferde und überließ
Rudolf von Habsburg bestraft die Raubritter.
es dem Priester. Letzterer ritt darauf eiligst zu dem Kranken. Am andern
Morgen wollte der Priester das Roß dankend zurückgeben; Rudolf aber
sagte: „Ich besteige dieses Roß nie wieder zu Jagd und Streit, da es
meinen Schöpfer getragen hat. Behaltet es und gebrauchet es auch künftig
im Dienste des Herrn!"
3. Einst spazierte Kaiser Rudolf iu ganz einfachen Kleidern durch Maiuz.
Es war ein kalter Morgen, und ihm froren die Hände. Um sich zu er-
wärmen, trat er in das Haus eines Bäckers und stellte sich an den Ofen.
Die Bäckersfrau, die ihn für einen gewöhnlichen Kriegsknecht hielt, schimpfte
auf ihn und auf den Kaiser und sagte: „Troll dich fort, du schäbiger Hund,
zu deinem Bettelkaiser, der mit seinen Pferden und Knechten das ganze Land
aufzehrt." Als Rudolf hierüber lachte, wurde die Frau so zornig, daß sie
einen Eimer voll eiskalten Wassers ergriff und es ihm über den Kopf goß.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf
Hrsg.: Warnecke, Johannes, Debus, Gustav, Kruse, Otto, Finckh, Karl
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Taubstummenschule
Schultypen Allgemein (WdK): Taubstummenschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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miteinander hangen. Rudolf von Habsbnrg war nicht nur ein strenger und
gerechter, sondern auch ein frommer und leutseliger Fürst.
2. Als Rudolf noch Graf war, ritt er einmal auf die Jagd und kam
dabei an einen Bach, dessen Brücklein von den Wellen weggerissen worden
war. Daselbst bemerkte er einen Priester, der seine Schuhe auszog und den
Bach durchwaten wollte. Der Graf fragte den Diener Gottes, warum er dies
thue. Dieser erwiderte, er wolle einend Sterbenden das heilige Abendmahl
reichen. Als Rudolf dies hörte, sprang er schnell voin Pferde und überließ
Rudolf von Habsburg bestraft die Raubritter.
dieses dem Priester. Letzterer ritt darauf eiligst zu dem Kranken. Am anderen
Morgen wollte der Priester das Roß dankend zurückgeben; Rudolf aber
sagte: „Ich besteige dieses Roß nie wieder zu Jagd und Streit, da es
meinen Schöpfer getragen hat. Behaltet es und gebrauchet es auch künftig
im Dienste des Herrn!"
3. Einst spazierte Kaiser Rudolf in ganz einfachen Kleidern durch Mainz.
Es war ein kalter Morgen, und ihm froren die Hände. Um sich zu er-
wärmen, trat ec in das Haus eines Bäckers und stellte sich an den Ofen.
Die Bäckersfrau, die ihn für einen gewöhnlichen Kriegsknecht hielt, schimpfte
auf ihn und ans den Kaiser und sagte: „Troll dich fort, du schäbiger Hund,
zu deinem Bettelkaiser, der mit seinen Pferden und Knechten das ganze Land
aufzehrt." Als Rudolf hierüber lachte, wurde die Frau so zornig, daß sie
einen Eimer voll eiskalten Wassers ergriff und ihm dieses über den Kopf goß.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Rudolf_von_Habsbnrg Rudolf Rudolf_noch_Graf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf
Hrsg.: Warnecke, Johannes, Debus, Gustav, Kruse, Otto, Finckh, Karl
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Taubstummenschule
Schultypen Allgemein (WdK): Taubstummenschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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Die ersten deutschen Münzen entstanden in Aachen. Anfangs hatte man
jahrhundertelang nur Silbergeld. Hernach prägte man auch' Goldmünzen.
Gegenwärtig haben wir auch Kupfer- und Nickelmünzen und außerdem noch
Papiergeld. Die Einführung des Geldes erleichterte den Handel, so daß dieser
immer mehr in Blüte kam und Wohlstand unter die Bevölkerung brachte.
10. Heinrich I., der Städteerbauer. (933)
1. Etwa 100 Jahre nach Karl dem Großen war Heinrich I. deutscher
Kaiser. Um diese Zeit fielen die heidnischen Ungarn in unser Vaterland
ein; sie plünderten, raubten und mordeten und führten Tausende von Männern,
Weibern und Kindern in die Gefangenschaft. Heinrich stellte sich ihnen entgegen,
konnte sie aber nicht vertreiben; denn sein Heer war zu klein und zu wenig
geübt. Deshalb gebrauchte er eine List. Er versprach den Ungarn jedes
Jahr eine große Summe Geldes, wenn sie einen neunjährigen Waffenstillstand
mit ihm schließeil würden. Ans diesen Vorschlag gingen die Ungarn ein.
2. Während des Waffenstillstandes vergrößerte Heinrich sein Heer, ließ
die Fußsoldaten und die Reiter tüchtig mit den Waffen üben und mehrere
Burgen oder Städte zum Schutze für seine Unterthanen erbauen.
3. Als der Waffenstillstand zu Ende war, schickte Heinrich den Ungarn
kein Geld mehr. Sie ergrimmten deshalb, fielen in großen Scharen
wieder in Deutschland ein, verwüsteten die Felder und mordeten. Die Bauern
flüchteten mit Hab lind Gut in die Burgen, Heinrich aber zog mit einem
großen und starken Heere dem Feinde entgegen. Bei Merseburg kam es
im Jahre 933 zur Schlacht. Tapfer wehrten sich die Ungarn. Als sie aber
nicht nur die deutschen Fußsoldaten, sondern auch die deutschen Reiterscharen
auf sich losstürmen sahen, verloren sie den Mut und flohen voll Eiltsetzen.
So befreite Heinrich I. das deutsche Vaterland von gefährlichen Feinden.
11. Otto der Große. (955)
1. Otto der Große, der Sohn Heinrichs I., ließ sich im Dome zu Aachen
mit großer Pracht krönen. Der Erzbischof von Mainz führte den Kaiser
durch die Menge des Volkes zum Altar, bekleidete ihn daselbst mit Mantel
und Schwert, salbte ihil mit heiligem Ole und schmückte sein Haupt mit der
goldenen Krone. Hierauf sang das Volk: „Herr Gott, dich loben wir."
Ganz Deutschland jubelte dem neuen Kaiser zu.
2. Im Jahre 955 fielen die Ungarn wieder in großen Scharen in
Deutschland ein und prahlten: „Unsere Rosse werden die Flüsse anstrinken
und ihre Hufe die Städte zerstampfen." Sie verwüsteten Bayern bis zum
Lech, weiter aber kamen sie nicht; denn hier am Lech traf Kaiser Otto mit
ihnen zusammen. Bevor die Schlacht begann, warf sich Otto demütig zur
Erde nieder, bat Gott um Sieg und ließ sich das heilige Abendmahl
reichen. Mit ihm betete sein ganzes Heer. Darauf bestieg er sein Roß und
sprengte den Seinen mutig voran. Unwiderstehlich drangen die Deutschen
ans die Feinde ein und kämpften mit großer Tapferkeit. Infolgedessen eilten
die Ungarn in wilder Flucht davon. Tausende fielen durch das Schwert,
viele ertranken im Lech oder wurden aus der Flucht von dem ergrimmten
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Heinrich_I. Karl Karl Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_I. Heinrich_I. Otto Otto Heinrichs_I. Heinrichs_I. Otto Otto
Extrahierte Ortsnamen: Aachen Ungarn Deutschland Merseburg Ungarn Aachen Mainz Deutschland Ungarn Deutschland Ungarn