— 31 —
Wieder h olungs fragen.
Wann trat der große Kurfürst die Regierung an? Wie half er feinem Lande auf? Wann und wo besiegte er die Schweden? Erzähle die edle That des treuen Froben!
19. Friedrich I., König von Preußen.
Der große Kurfürst hinterließ seinem Sohne, dem Kurfürsten Friedrich m., ein großes und mächtiges Reich. Friedrich Iii. wünschte deshalb die Königswürde. Der Kaiser gab ihm die Erlaubnis dazu.
Am 18. Januar 1701 fand die feierliche Krönung in Königsberg statt. Friedrich nannte sich nun Friedrich I., König von Preußen. Er war ein prachtliebender Fürst und hinterließ deshalb bei seinem Tode im Jahre 1713 viele Schulden.
W iede rh olungs fragen.
Wann wurde Preußen ein Königreich? Wie hieß der erste König?
20. Friedrich Wilhelm L
(1713—1740.)
Friedrich Wilhelm I. war sehr sparsam. Er verkaufte viele Kostbarkeiten und bezahlte die Schulden seines Vaters. Seinen Unterthanen war er ein guter Landesvater. Er beförderte den Ackerbau und that viel für die Schulen.
Als er 1740 starb, hinterließ er seinem Sohne ein mächtiges Heer und einen reichen Staatsschatz von 24 Millionen Mark.
W iederh olungs fragen.
Wessen Sohn war Friedrich Wilhelm I.? Wann regierte er? Wodurch zeichnete sich dieser König aus? Wann starb er? Wie hinterließ er das Reich?
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_m Friedrich Friedrich_Iii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I.
— 37 —
Erieg hatte einen sehr unglücklichen Ausgang. Bei Jena und er stöbt würde das preußische Heer am 14. Oktober völlig besiegt und zersprengt. Über 50,000 Mann verlor der König fln diesem einen Unglückstage. Am 7. und 8. Februar 1807 sstttb bei Eilau eine sehr blutige Schlacht statt. Der Sieg blieb unentschieden. Aber am 14. Juni errangen die Franzosen bei tfrteblslttb einen vollständigen Sieg. Nun mußte der König
Friedrich Wilhelm Iii.
Miede schließen. In diesem traurigen Frieden zu Tilsit verlor Preußen die Hälfte seines Reiches und mußte noch 90 Millionen Mark Kriegskosten zahlen.
Der König und seine hochherzige Gemahlin, die unvergeßliche Königin Luise vertrauten aus Gott und seine Hilfe. Die gute Königin starb aber schon Mb darnach im Jahre 1810 und sah ltlcht die Befreiung.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Hesmpßie für ilemctttutlmnt „on m. Burg»,.
Lehrer. Neunzehnte Auflage. Preis steif brochiert 25 Pf. Ein kleiner doch sehr praktischer Leitfaden für Volksschulen, welcher ' sich bereits einer ansehnlichen Verbreitung durch ganz Deutschland erfreut.
Jucilw Ein Wiederholungs- und Übungs-
büchlein für die Hand der Schüler in Volksschulen von C. Ickenroth. '60 8°. 30 Pf.
Kandkarlc i>erkheimmnzm 6 stättem Liq°.
graphiert von R. Reiß. 6 Mark, aufgezogen auf Leinwand ntn Rollstäben 12 Mark.
Kmdklllte Vlm Zcutschlmd, „ad, Anleitung Fat, tischer Schulmänner in Düsseldorf gezeichnet und lithographiert von R. Reiß. 6 Blätter in Mappe 8 Mark, ausgezogen auf Leinwand mit Rollstäben 15 Mart
^Utlbiditc flöll Juitopü. Nach pädagogischen Grundsätzen entworfen von Jos. Cüppers. 12 Battcoloriert in Mappe 10 M./ aufgezogen auf Leinwand mit Rollstäben 21 M.
Kamarte non Kalhin» im ,mu m» d«
Apostel. Entworfen von Jos. Cüppers. 9 Blatt coloriert in Mappe 8 Mark, aufgezogen auf Leinwand mit Rollstäben 16 Mark.
Kurze Mensmer ms der" , besonders
aus der vaterländischen. Für die Hand der Kinder in ein- und mehrklasfigen Volksschulen. . Von A. Hti* Lehrer. Mit Bezug auf die allgemeinen Bestimmungen des Königl. Preuß. Ministeriums vom 15. April 1872. Siebente verbesserte und vermehrte Auflage. 64seiten in 8°. 30 Pfg.
liaunüeiixe in der <Slernentarf chule. Bearbeitet nach den Bestimmungen des Königl. Preuß. Unterrichtsministeriums vom 15. Okt. 1872 von Jos. Hoff mann, Seminarlehrer. Dritte Aufl. 96 Seiten in 8°. 1 M.
^(Üdjcttjjcftc mit Netzen und Stigmen. In Aktendeckel-Umschlag gehestet. Preis yx Dutzend 1 Mark 80 Pfg.
^
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
I. Die alten Deutschen.
1. Erstes Auftreten derselben.
Um das Jahr 113 vor Christi Geburt kamen von der Nord- und Ostsee her die Cimbern und Teutonen. Das waren zwei kriegerische, deutsche Volksstamme. Sie drangen bis über den Rhein in das heutige Frankreich und in Deutschland vor. Damals beherrschten die Römer fast die ganze bekannte Welt. Wiederholt stießen die Deutschen mit den Römern zusammen. In mehreren Kämpfen wurden die Deutschen geschlagen. Aber mit neuem Mute kehrten sie immer bald wieder zurück und verfolgten die erschrockenen Römer. Zum Schutze gegen diesen gefährlichen Feind ließen die römischen Kaiser am Rhein eine Burg nach der andern aufführen. Aus diesen Burgen entstanden nachher schöne deutsche Städte, so Köln, Bonn, Mainz, Straßburg u. s. w.
2. Volk und Sitten.
Die alten Deutschen waren große und starke Menschen, so daß die Römer sie für Riesen hielten. Breit und gewölbt war ihre Brust, blau und feurig ihr schönes Auge. Ueber die kräftigen Schultern wallte das blonde oder goldgelbe Haupthaar. Ihre gewaltige Donnerstimme versetzte den Feind in Angst und Zittern.
Ihre liebste Beschäftigung war der Krieg.
Gab es nirgendwo Krieg, so zogen sie auf Abenteuer oder auf die Jagd aus. Drohte dem Lande aber ein Feind, so erscholl von Gau zu Gau, von Hof 51t Hof der Aufruf und alsbald eilten alle waffenfähigen Männer herbei. Das war der Heerbann oder die Landwehr. Die Beute des Sieges wurde unter alle verteilt, nur erhielt der Tapferste einen größeren Teil. Dem Heerbann schlossen sich zu Kriegszeiten auch die Herzoge (Anführer, welche vor dem Heere herzogen) mit ihrem Gefolge an.
Die Hanp t w affe u der Deutschenwaren Schild und Friem e. Die Frieme war ein Spieß zum Kämpfen in der Nähe und
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Frankreich Deutschland Rhein Bonn Mainz Straßburg
Hrsg.: Warnecke, Johannes, Debus, Gustav, Kruse, Otto, Finckh, Karl
Auflagennummer (WdK): 3
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Taubstummenschule
Schultypen Allgemein (WdK): Taubstummenschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
17
8. Der Hamster. Der
Hamster hat einen plumpen
Körper, der mit einem bunt-
scheckigen Pelze bedeckt ist. Ge-
schickt biegt er mit seinen Vor-
derpfoten die reifen Ähren nieder
und beißt sie mit den großen
Nagezähnen ab. Die Körner
steckt er in die Backentaschen
und trägt sie in seine Höhle.
Diese hat mehrere Gänge und
Kammern. Jeder Hamster sam-
melt sich nicht selten über 20 kg
Getreide als Wintervorrat. Er
richtet also großen Schaden
an. Deshalb wird er eifrig
verfolgt und gefangen. Kommt
man diesem Körnerdieb zu nahe,
so springt er beißend nach Gesicht und Händen. Hat er sich festgebissen, so
läßt er nicht leicht los.
9. Der Igel. Anfangs April erwacht der Igel ans seinem Winter-
schlaf und
hält sich dann
in Hecken, an
Waldrän-
dern, in Gär-
ten und auf
Feldern ans.
Am Tage
schläft er,
aber des
Nachts geht
er aus, um
Nahrung zu
suchen. Diese
besteht aus
Mäusen,
Würmern,
Schnecken u.
Käfern. Er
verzehrt auch
Kreuzottern
und ist also
sehr nützlich.
Der Kopf des Igels ist rüsselförmig zugespitzt. In ihm sitzen 2 kleine,
schwarze Augen. Ohren und Beine sind kurz. Sein Rücken ist mit steifen
Stacheln bedeckt. Bauch und Kopf sind behaart.
Naturgeschichte.
2
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
Hrsg.: Warnecke, Johannes, Debus, Gustav, Kruse, Otto, Finckh, Karl
Auflagennummer (WdK): 3
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Taubstummenschule
Schultypen Allgemein (WdK): Taubstummenschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
23
9. Die Brennessel und das Pfauenauge. Die Brennessel hat einen
hohen, aufrechten Stengel und langgestielte Blätter von herzförmiger Gestalt.
Der Rand der Blätter ist gesägt. Stengel und Blätter sind mit Haaren
besetzt. Berührt man die Brennessel, so wird die Haut von den Haaren leicht
geritzt, und es dringt ein scharfer Saft in die Wunde. Das verursacht einen
brennenden Schmerz.
Die Brennessel wird von Günsen, Schafen, Kühen und Schweinen gern
gefressen; auch den Raupen des Pfauenauges dient sie als Nahrung.
Das Pfauenauge ist ein schöner Schmetterling. Auf seinen braunen
Flügeln hat er in den Ecken prächtige, bunte Flecke, sogenannte Augen. Da
sich ähnliche Flecke auf den Schwanzfedern des Pfaues befinden, nennt man den
Schmetterling Pfauenauge. Er umflattert die Brennesseln, um seine Eier auf
ihre Blätter zu legen. Aus den Eiern kriechen nach kurzer Zeit glänzend schwarze,
weiß punktierte, haarige Räupchen, welche die Blätter der Brennessel verzehren.
Auch den Raupen des kleinen Fuchses und des Admirals dienen die
Brennesseln als Nahrung. Aus den Bastfasern der Brennessel wird das
sogenannte Nesseltuch gewebt.
7. In Haus und Hof.
Im Stalle wiehert das Pferd, brüllt die Kuh, blökt das Schaf und
grunzt das Schwein. Der Hofhund liegt in seiner Hütte, und an der Haustür
sitzt die Katze. Auf dem Hose watscheln die Gänse umher, und Hühner-
scharren auf dem Düngerhaufen nach Würmern, Körnern und andrer Nahrung.
Auf dem Dache sitzen Tauben; unter dem Dache aber guckt aus seinem
Neste der freche Spatz.
1. Das Pferd. Das Pferd ist ein schönes und stolzes Tier. Seine
großen Augen sind lebhaft. Die Ohren sind zugespitzt und beweglich. Die
großen Nasenlöcher nennt man Nüstern. Der seitlich zusammengedrückte Hals
ist mit einer Mähne geschmückt. Zur Abwehr der lästigen Fliegen dient
dem Pferde ein langer Haarschweif. Die schlanken aber kräftigen Beine
machen es zum Laufen sehr geschickt. An jedem Beine hat das Pferd einen
hornigen Huf; deshalb ist es ein Einhufer. Der Körper ist mit kurzen, dicht
anliegenden Haaren bedeckt, die entweder weiß oder schwarz oder braun oder-
rot oder gelb aussehen. Es gibt aber auch scheckige Pferde. Eine Art
sehr kleiner Pferde sind die Ponys.
Das Pferd ist als Haustier über die ganze Erde verbreitet und wird
von den Menschen in Ställen gehalten. Seine Nahrung besteht in Hafer,
Häcksel und Grünfutter. Es kann schwere Lasten ziehen. Auf seinem Rücken
trägt es den Reiter. Es ist sehr gelehrig und kann deshalb abgerichtet
werden. Männliche Pferde heißen Hengste, weibliche Stuten und die jungen
nennt man Füllen. Aus der Pferdehaut wird Noßleder gegerbt. Das
Fleisch wird von manchen Leuten gegessen.
Verwandte des Pferdes sind der Esel und das Zebra.
2. Die Kuh. Die Kuh hat einen plumpen, schwerfälligen Körper. An
der breiten Stirn trägt sie zwei nach außen gebogene Hörner. Diese sind
inwendig hohl. Unterhalb dieser sitzen die Ohren. Die Schnauze ist breit
und nackt. Der kurze Hals hat unten eine lappige Wamme. Am Bauche
Hrsg.: Warnecke, Johannes, Debus, Gustav, Kruse, Otto, Finckh, Karl
Auflagennummer (WdK): 3
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Taubstummenschule
Schultypen Allgemein (WdK): Taubstummenschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
25
6. Die Finne und der Bandwurm. Ein andrer im Schweinefleisch
vorkommender Wurm ist die Finne. Kommt eine lebende Finne durch Essen
von rohem Schweinefleisch in den Magen des Menschen, so wandert sie in
den Darm. Hier wächst sie zum Bandwurm ans. Ein Bandwurm kann
2—3 m lang werden und besteht aus einem ganz kleinen Kopfe und vielen
Gliedern. Der Bandwurm kann durch Arzneien abgetrieben werden.
7. Der Hund. Es gibt eine große Anzahl von Hunderassen. Die
bekanntesten sind die Jagdhunde, Dachshunde, Pudel, Spitze, Möpse, Schäfer-
hunde, Bernhardiner und Windhunde. Ihre Größe ist sehr verschieden,
ebenso ihre Behaarung. Die einen haben kurzes, glattes Haar, die andern
langes, krauses. Bei manchen hängen die Ohren herab, bei andern stehen
sie aufrecht. Die Nase des Hundes ist feucht. Sein Geruch ist sehr scharf;
er findet daher stets die Spur seines Herrn wieder. Das Gebiß ist sehr
scharf. Mit den spitzen Eckzähnen zerreißt der Hund das Fleisch, und mit
den starken Backenzähnen zermalmt er die Knochen.
Kommt ein Fremder ins Haus, so bellt der Hund. Hat er Angst oder
Schmerz, so winselt oder heult er. Ist er zornig, so knurrt er. — Die
Jungen werden blind geboren und von der Mutter gesäugt. —- Das Gehör des
Hundes ist fein. Selbst im Schlafe hört er jedes Geräusch. Er ist deshalb
ein treuer Wächter des Hauses. Schäferhunde hüten die Herden; Jagdhunde
spüren das Wild ans, und Schlachterhunde treiben das Vieh. Der Hund
hat viele gute Eigenschaften: er ist treu, anhänglich, genügsam, klug, wachsam
und gelehrig. Er ist dem Menschen also nützlich. Gefährlich kann er aber
Menschen und Tieren durch die Tollwut oder Wasserscheu werden. Von
tollwütigen Hunden gebissene Menschen erkranken schwer.
Verwandte sind der Fuchs und der Wolf.
8. Die Katze. Die Katze vertilgt Mäuse und Ratten und ist deshalb
ein nützliches Haustier. Ihr Körper ist verschieden gefärbt. Der Kopf ist
rundlich und die Schnauze kurz. An den Lippen befinden sich Schnurrhaare.
Ihre Augen sind feurig. Das Sehloch (die Pupille) zieht sich am Tage zu
einem Spalt zusammen, rundet sich aber in der Dunkelheit fast zu einem
Kreise. Die Ohren sind kurz und aufrechtstehend. Ihr Gehör ist sehr fein.
Sie kann aus großer Entfernung die trippelnde Maus hören. Der Rumpf
ist langgestreckt und seitlich zusammengedrückt. Der Schwanz ist lang. Die
Beine enden in Pfoten mit spitzen, scharf gebogenen, zurückziehbaren Krallen.
Die Katze geht auf den Zehen mit zurückgezogenen Krallen. Sie geht infolge-
dessen sehr leise, und ihre Krallen werden nicht stumpf. Im Springen und
Klettern ist sie sehr gewandt. Ihre Lieblingsspeise besteht in Mäusen und
kleinen Vögeln; doch leckt sie auch gern Milch. Wenn man die Katze
streichelt, so schnurrt sie; ist sie zornig, so faucht sie. Junge Katzen sehen
niedlich aus. Sie spielen gern mit Bällen, Knäueln und Bändern und
machen possierliche Sprünge. Die Katze schreit „miau".
Es gibt auch wilde Katzen. Diese leben in Gebirgswäldern und gehen
in der Nacht auf Raub aus.
Andre Katzen sind der Löwe, der Tiger, der Panther und der Luchs.
__ 9. Der Hahn und die Henne. Der Hahn ist größer und schöner als
die Henne. Beide haben ans dem Kopfe einen roten Kamm und an der
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
Hrsg.: Warnecke, Johannes, Debus, Gustav, Kruse, Otto, Finckh, Karl
Auflagennummer (WdK): 3
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Taubstummenschule
Schultypen Allgemein (WdK): Taubstummenschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
27
Brot, den Speck und den Schinken, die Wurst, den Käse, die Kartoffeln und
vieles andre. Deshalb wird sie in Fallen weggefangen. Der Körper der
der Hausmaus ist mit weichen, kurzen, grauschwarzen Haaren bedeckt. An
der spitzen Schnauze trägt sie lange Schnurrhaare. Die breiten Ohren sind
nackt, ebenfalls der lange Schwanz.
Die Hausmaus vermehrt sich außerordentlich stark. Das Weibchen
bekommt 4—8 Junge und zwar jährlich 3—5 mal. Diese liegen in einem Neste
und sind anfangs nackt und blind. Weil die Vermehrung so groß ist, kann man
die Mäuse trotz der Katzen, der Fallen und des Mäusegifts nicht ganz ausrotten.
Die Feldmaus richtet unter den Feldfrüchten großen Schaden an.
13. Die Ratte. Das widerwärtigste Nagetier des Hauses ist die Ratte.
Sie sieht bräunlichgrau aus und hat einen langen Schwanz. Sie haust in
Ställen, Kellern, Scheunen, Gerbereien, Schlachtereien, in unterirdischen
Wasser- und Schmutzleitungen, Aborten usw. Das sehr gefräßige Tier
verzehrt alles, was es an Vorräten im Hanse sindet. Selbst junge Enten,
Hühner und Tauben sind vor ihm nicht sicher. Katzen und Hunde (Ratten-
beißer) sind Feinde der Ratten. Der Mensch sucht sie durch Fallen oder
Rattengift zu vertilgen.
Ein Verwandter der Ratte ist der Hamster.
14. Die Küchenschabe. Die Küchenschabe oder der Kakerlak ist ein
schwarzbraunes Insekt. Der flache Körper hat 2 lange Fühler und ein
großes Schild, das den Kopf fast ganz bedeckt. Das Männchen hat 4 braune,
geaderte Flügel; das Weibchen dagegen ist flügellos. Der Hinterleib endigt
in 2 Borsten.
Die Kakerlaken sind lichtscheu und lieben die Wärme. Am Tage ver-
stecken sie sich deshalb gern an dunklen Orten, z. B. zwischen den Steinen des
Küchenherdes und in den Winkeln der Backöfen. Des Abends kommen die
Schaben aus ihren Verstecken heraus, um sich Nahrung zu suchen. Weil
sie sehr gefräßig sind, benagen sie Brot, Butter, Käse, Kuchen, wollenes
Zeug, Bücher, Leder und andres mehr. Auch lecken sie sehr gerne Bier.
Man fängt die unangenehmen Gäste in Schüsseln mit etwas Bier oder in
Töpfen mit Eßwaren.
15. Der Kanarienvogel. Obgleich der Kanarienvogel bei uns sein
ganzes Leben lang als Gefangener im Käsig bleiben muß, hüpft er doch
darin munter auf deu Stangeu hin und her und singt sein fröhliches Liedchen.
Der Kanarienvogel hat ein goldgelbes Gefieder. Mit seinen klugen Äuglein
blickt er seine Stnbengenosfen freundlich und zutraulich an. Deshalb und
wegen seines Gesangs wird er geliebt und gepflegt. Täglich muß er frisches
Wasser und Futter haben.
Soll der Kanarienvogel gesund bleiben, so muß mau ihu vor Zugluft
und heißen Sonnenstrahlen schützen. Sehr häufig ist der Käfig zu reinigen
und sein Boden mit feinem, trocknem Sande zu bestreuen.
16. Der Goldfisch. Der Goldfisch ist ein Verwandter des Karpfens.
Er hat eine goldglänzende Farbe und wird wegen seiner Schönheit im Glas-
hafen gehalten. Der Körper des Goldfisches ist seitlich zusammengedrückt.
Mit dem Schwänze bewegt er sich vorwärts, mit den Flossen steuert er.
Sobald er Wasser geschluckt hat, öffnen sich die Kiemen, und durch diese
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
Hrsg.: Warnecke, Johannes, Debus, Gustav, Kruse, Otto, Finckh, Karl
Auflagennummer (WdK): 3
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Taubstummenschule
Schultypen Allgemein (WdK): Taubstummenschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
32
Stielen. Die Blätter geben den Fischen Schatten, den Schnecken Nahrung
und kleinen Wassertieren Schutz. Die Wurzeln liegen tief im Schlamme und
sind hier gegen Kälte geschätzt.
Noch schöner als die gelbe Teichrose ist die weiße Seerose. Diese
blüht auch auf unseren Teichen und Seen, aber nicht so häufig als die gelbe.
9. Das Feld im Juli und August.
Die Getreidefelder werden abgeerntet. Bald stehen nur noch Stoppeln
darauf. Einige Stoppelfelder sind schon umgepflügt und geeggt worden,
und der Landmann sät im Herbste für das nächste Jahr Roggen oder Weizen
darauf. Kartoffel-, Rüben-, Buchweizen- und Flachsfelder stehen aber noch
in vollem Wachstum. Zwischen den Kartoffelpflanzen sieht man zuweilen
Rebhühner laufen. — Auch einige Giftpflanzen wachsen auf dem Felde, wie
Nachtschatten und Stechapfel.
1. Der Flachs oder Lein. Der Flachs wird bei uns angebaut. Der
Same, ans dem er gezogen wird, heißt Leinsame und wird Ende April gesät.
Der Stengel des Flachses wird ungefähr 1/2 m hoch und ist schlank
und glatt. Bricht man ihn durch, so bemerkt man innen einen holzigen
Kern, der von zähen Bastfasern umgeben ist. Letztere sind für den Menschen
sehr wichtig. Man spinnt daraus Garn, und ans diesem webt man die
Leinwand. Die Flachsblätter sind klein und schmal. Die Blüte ist himmel-
blau. Ein blühendes Flachsfeld sieht prächtig aus. Aus den Bliiten ent-
wickeln sich Kapselfrüchte mit je 10 Samenkörnchen; aus diesen wird das
Leinöl gewonnen.
Sobald die Stengel des Flachses gelb werden, rauft der Landmann
die Pflanzen aus. Um die Samenkapseln von den Stengeln zu trennen,
zieht er den Flachs durch einen eisernen Kamm; er riffelt ihn. Hierauf
bindet er die Stengel in Bündel, legt diese 5—10 Tage unter Wasser und
röstet sie dann. Nun werden die Stengel mit hölzernen Schlägeln geschlagen
(gebläut) und mit der Flachsbreche vielfach geknickt. Dann fallen die zer-
brochenen holzigen Teile meistens ab. Um die Faserbüschel ganz von den
noch zurückbleibenden holzigen Teilen zu reinigen, hängt man sie auf und
schlägt sie mit einem schwertförmigen Holze; man schwingt sie. Hierauf
zieht man die Fasern durch die Zähne der Hechel, um die groben Fasern,
Hede genannt, von den feinen abzusondern. Die feinen Fasern werden zu
Fäden gesponnen und diese zu Leinwand verwebt. Die Hede benutzt man
znm Polstern der Stühle und Sofas, oder man webt grobe Leinwand daraus.
Der Flachs ist unsre wichtigste Gespinstpflanze.
Flachsbau wird besonders in Schlesien, Hannover, Westfalen, Sachsen
und Bayern betrieben.
2. Die Kartoffel. Die Vermehrung der Kartoffeln geschieht durch
Knollen, die im Frühjahr in die Erde gelegt werden. Die Knolle ist die
Vorratskammer für die Pflanze. Ans dieser nehmen die saftigen Stengel
ihre erste Nahrung. Oft sieht man noch im Herbste die Pflanzkartoffel, die
ganz zusammengeschrumpft ist. An dem Stengel sitzen tiefgeteilte Blätter.
Die Farbe der Blüten ist verschieden. Manche Kartoffelsorten haben weiße
Blütenblütter, andere rötliche oder violette. Bei allen aber sind die großen
Hrsg.: Warnecke, Johannes, Debus, Gustav, Kruse, Otto, Finckh, Karl
Auflagennummer (WdK): 3
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Taubstummenschule
Schultypen Allgemein (WdK): Taubstummenschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
54
9. Das Renntier. Das Renntier bewohnt den hohen Norden. Dort
lebt es teils wild, teils gezähmt als Haustier. Sein Haar sieht im Sommer
dunkelbraun aus; im Winter färbt es sich weiß. Beide Geschlechter tragen
ein Geweih, das an den Enden schanfelartig ausgebreitet ist. Der Leib wird
vou niedrigen, aber starken Beinen getragen. An jedem Beine befinden sich
2 Hufe. Die Hufe siud sehr breit, infolgedesseu sinkt das Renntier nicht so
tief in den Schneefeldern und Sümpfen ein. Die Nahrung des Renntiers
besteht hauptsächlich in Flechten, die es im Winter unter dem Schnee hervor-
scharren muß.
Den Lappländern und Eskimos ist das Renntier unentbehrlich. Sein
Fleisch und seine Milch dienen ihnen als Nahrungsmittel. Die Felle benutzen
sie zu Kleidern. Aus deu Geweihen und Knochen verfertigen sie Speere und
Angeln. Die Sehnen werden zu Zwirn gespalten. Außerdem dient ihnen
das Renntier als Zugtier.
10. Die Giraffe. Die Giraffe ist das höchste Säugetier. Ihr Kopf
ist einem Pferdekopf ähnlich und trägt 2 Stirnzapfen. Hals und Vorder-
beine sind auffallend lang. Die Hinterbeine sind kiirzer als die Vorderbeine;
infolgedessen ist der Rücken abschüssig. Das Fell sieht gelb ans und hat
viele große, braune Flecken.
Die Giraffe lebt in Afrika und nährt sich von Baumlaub und Gras.
Da sie sehr groß ist, kann sie die Blätter an den Bäumen leicht erreichen.
Will sie trinken, so muß sie die Vorderbeine soweit auseinander spreizen, damit
sie mit dem Maul das Wasser erreichen kaun. Beim Laufen setzt die Giraffe
gleichzeitig die Beine der rechten und linken Seite abwechselnd vorwärts.
11. Das einhöckrige Kamel oder Dromedar. Der Kopf des Dromedars
hat Ähnlichkeit mit dem des Schafes. Die Oberlippe ist aber überhängend
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]