unterbrochen. Es sind die hohen Eichen, die die Bauernhöfe umgeben.
Ganz im Westen und Südwesten begrenzen dunkle Wälder unfern Blick.
Wir kommen auf den Pavenstädter Weg und verfolgen ihn. Einige kleine
Häuser stehen anfangs an den Seiten; dann haben wir wieder links und
rechts das freie Feld. Da kommen wir an die andre Pavenstädter Schule.
Vor dem Schulhaus ist ein schöner Blumengarten, an der Westseite der
Spielplatz der Schüler, Tannen begrenzen ihn nach der Straße zu. Von
hier schauen wir rückwärts. Da liegt im Osten Gütersloh mit seinen
Türmen, Schornsteinen und Häusern lang hingestreckt am Gesichtskreise.
Je weiter wir wandern, desto näher kommen wir den Wäldern.
Bald treten sie nah an den Weg heran. Es sind Kiefernwälder. Der
Boden ist hier manchmal hügelig. An den Wegen finden wir auch einige
Laubbäume an den Gräben. Wir kommen an mehreren großen Bauern-
höfeu vorbei. Alle sind von Eichenkämpen umgeben. Hier und
da erblicken wir Ziehbrunnen. In der Nähe des Bauernhauses
liegen mehrere kleinere Häuser. In ihnen wohnen die Kötter
oder Heuerlinge. Diese Häuser nennt man Kotten. Der Kötter wohnt
bei dem Bauern zur Miete. Er Hilst dem Bauern bei der Ernte, und der
Bauer pflügt dem Kötter, wenn er es nicht selbst kann, das Land um.
Zur Linken haben wir jetzt den Kiefernwald. Der Boden ist dicht
mit Nadeln bedeckt. An einigen Stellen erblicken wir den gelben Sand.
Heidekraut und Beerensträucher stehen auf den freien Stellen. Nach
Norden hin erstreckt sich ein weites Feld. Der Wald ist hier ausgerodet
und in fruchtbares Kornland verwandelt. Bor uns liegt der Meierhof,
der der ganzen Gegend den Namen gegeben hat, es ist der Hos des Meiers
Pavenstädt. Bei ihm ändert sich das Bild. Nach Süden, Westen und Norden
breiten sich weite, saftige Wiesen aus, von klaren Bächen durchzogen. Wir
erreichen zuerst die Dalle. Sie ist breiter und wasserreicher als in Güters-
Abb. 25. Ein Ziehbrunnen.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
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teil, die Friedhossgegend, das Fabrikviertel und die Villengegend der
Stadt Gütersloh. Wie liegen die einzelnen Viertel zum Seminar? Durch
welche Straßen müssen wir gehen, wenn wir zu den einzelnen Stadtteilen
wollen? Zum Außenbezirk oder Gütersloh-Land gehören die früheren
Gemeinden Nordhorn, Blankenhagen, Pavenstädt, Kattenstroth und
Sundern. Woher haben sie ihre Namen erhalten? Wie liegen die ein-
zeluen Gegenden zum Seminar? Durch welche Straßeu gelangen wir
nach Sundern, nach Kattenstroth?
Nb. Die verschiedenen Gegenden oder Viertel der Stadt sind als
Anknüpfungspunkte und apperzipierende Vorstellungen bei der Behandlung
fremder Land-, Fabrik- oder Villenstädte zu verwenden.
Die Grenzen.
Die Stadt Gütersloh grenzt im Norden an den Kreis Bielefeld.
Dort liegt das Dorf Jsselhorst, dessen Kirchturm wir von hier aus sehen
können. Im Nordwesten stößt sie hinter Venkorts Wirtschaft auf der
Marienfelder Straße an den Regierungsbezirk Münster. Da kommt man
an das Kloster Marienfeld. Im Westen grenzt Gütersloh an die Gemeinden
Pirel und Ems. Durch sie geht der Weg nach Herzebrock. Im Süden
grenzen die Gemeinden Spexard und Lintel an unsre Stadtgemeinde.
Durch Lintel führt die Wiedenbrücker Straße nach Wiedenbrück. Im Osten
wird sie von den Gemeinden Avenwedde und Verl begrenzt. Durch Aven-
wedde führt die Friedrichsdorfer Straße nach Friedrichsdorf.
Von den Bodenarten und Gesteinen Güterslohs.
Gütersloh liegt in einer sandigen Gegend. Der Sand ist leicht und
meist von gelber Farbe. Das Wasser läßt er leicht durchsickern; er ist eine
durchlässige Bodenart. Darum ist es nach einem Regen- oder Gewitter-
schauer bald wieder trocken. Weil alle Feuchtigkeit rasch in den sandigen
Boden eindringt, ist er nicht besonders fruchtbar. Er trägt nur Nadel-
bäume, besonders Kiefern, und Birken. Weite Strecken des Sandbodens
sind mit Heidekraut bedeckt. Dazwischen erblicken wir die weißen Blüten
der Kronsbeeren, die Seggen und Besensträncher. Wir finden den Sand
in der ganzen Stadtgemeinde; überall liegt er unter der Humuserde, bald
höher, bald tiefer. An manchen Stellen tritt er zutage und bildet große,
gelbe Sandfelder. Am reichsten ist er in Kattenstroth vorhanden. Dort
bildet er hohe Hügel. Die ganze Gütersloher Schweiz besteht aus sandigen
Höhen.
An vielen Stellen liegt unter dem Sande eine brannrote bis schwarze
Schicht. Sie ist sehr hart und undurchlässig. Die zarten Wurzelfaferu
vermögen sie nicht zu durchbohren; darum können tiefgründige Pflanzen
hier nicht gedeihen. Diese Schicht heiß Ortstein. Er ruft die Unfrucht-
barkeit des Bodens hervor. Der Ortstein enthält Eisen. Wie das Eisen
rostig wird und verwittert, wenn es dem Wind und Wetter ausgesetzt wird,
so tut es auch der Ortstein. Darum pflügt man diese Gegenden mit einem
tiefgreifenden Dampfpflug um, der den Ortstein an die Oberfläche wirft.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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- 88 —
Hier verwittert er, und das früher unfruchtbare Laud wird durch fleißige
Bearbeitung und Gründüngung fruchtbar. Der ursprünglich gelbe Boden
nimmt nach und nach eine dunklere Farbe an, er wird schwarz und schwerer.
So entsteht durch die Verwitterung und Bearbeitung des Bodens die
fruchtbare Ackererde, die Humusboden oder Muttererde genauut wird.
Wo an tiefgelegenen Stellen unter dem Saude Ortstein vorhanden ist,
kann das Regenwasser weder einsickern noch abfließen. Es bleibt stehen
und bildet dort feuchtes, sumpfiges Land, das sich mit Moos, Flechten,
Binsen und saureu Gräsern bedeckt. Der Boden schwankt und sinkt ein
uuter den Füßen, wenn man darüber gehen will. Diese Gegenden nennt
man Sumpf- oder Moorwiesen. Wir haben sie am Olbach und au der
Wappel.
An einigen Stellen uusrer Gemeinde finden wir auch dunkleren,
schweren Boden. Er läßt das Wasser nicht so schnell durch wie der Saud,
sondern hält es länger fest. Während die Sandwege und Saudfelder uach
dem Regen bald wieder trocken sind, bleibt er länger feucht und klebrig.
Es ist der Lehmboden. Schwer hängt er sich an unsre Schuhe, wenn wir
bei Regenwetter über ihn dahinschreiten. Er ist eiu fruchtbarer Bodeu, der
üppige und ährenreiche Saatfelder trägt. Den Lehm finden wir in
Sundern. Es ist der Geschiebelehm aus der Gletscherzeit. (Siehe Seite 150.)
Wir backen Ziegelsteine daraus.
Auch an unsern Bächen haben wir fruchtbaren Bodeu. Zu einem
großen Teil haben ihn die Bäche von den Bergen her mitgeführt und au
deu Usern abgesetzt oder bei Überschwemmungen in der Frühjahrs- oder
Herbstzeit auf den überschwemmten Gebieten zurückgelassen. Weil er lüg-
lich neue Feuchtigkeit empfängt, entwickelt sich eine reichhaltige Pflanzen-
welt auf ihm. Darum finden wir an den Bachrändern grüne Laubbäume
allerlei Art (welche?) und saftige Wiesen mit bunten Blumen. An welchen
Bächen sahen wir sie?
Wie der Lehm iu Sundern, so sind auch die Granitblöcke, die an
unsern Wegen und Ackerfeldern liegen, Fremdlinge in uuferm Laude.
Wir finden sie zerstreut überall umherliegen, darum heißen sie Findlinge.
Die Findlinge stammen aus eiuem Lande, das hoch im Norden von uus
liegt. Es heißt Skandinavien. Bon dort siud sie mit dem Eise zu uns
gekommen. Die Findlinge bestehen aus Granit. Der Granit ist der härteste
Stein. Er besteht aus drei verschiedeuen Steinen, sie heißen Feldspat,
Quarz und Glimmer. Wie sehen sie aus?
Auf den Straßen finden wir den Basalt. Er wird zum Pflastern
der Straßen in der Stadt benutzt und zerschlagen als Packung aus die
Landstraßen gebracht. Woher? Die Bordsteine der Bürgersteige sind
Sandsteine ans den Schafbergen. Die Sandsteine, aus denen die evan-
gelischen Kirchen gebaut sind, stammen aus dem Teutoburger Walde. Aus
deu Kalkbergen des Teutoburger Waldes bei Brackwede erhalten wir den
Kalk, der zur Herstellung der Hartsteine verwandt wird und aus dem der
Mörtel zum Häuserbau bereitet wird. Woher kommen unsre Backsteine?
Granit, Basalt, Sandstein und Kalk finden wir in den Bergen, es sind
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Härte des Bodens. Auf der festen Straße waren sie klein und flach, auf
dem weichen Acker tief. Am steilen Grabenrand sind tiefe Furchen, an
dem allmählichen Hang flache. Hier geht eine kleine Rinne in eine größere
über, dort laufen noch mehrere der Hauptrinne zu. Es ist eiu ganzes
Netz von Wasseradern, ein Flußsystem im kleinen. Überall hat das Wasser
Erde weggeschwemmt und mit fortgeführt. So hat es die Erde ausgenagt
und sich eine Rinne gegraben. Der steile Hang des neuen Dammes
war uoch weich. Dort sind die Furchen sehr ties und groß, viel Erde
und Steine sind heruntergespült. Runde Kieselsteine, Sand und Pslänzchen
liegen jetzt unten im Tale am Räude des kleinen Sees, der sich hier ge-
bildet hat. Wir erkennen: In weiches Erdreich gräbt das Wasser tiefere
Furchen als in festes. Auf abschüssigem Bodeu sind die Rinnen tiefer als
auf ebener Erde. Sehr tief sind sie in weichem Gestein, wenn es am
Abhang liegt. Das Wasser trägt Sand, Pflanzen, Holz, Steinchen mit
fort. Je größer das Gefälle des Wassers ist, desto mehr Kraft hat es,
desto größere Lasten schleppt es. Die schweren Steine bleiben unten am
Hang liegen, kleinere werden weiter fortgeführt, Holzstückchen, Pflänzchen
und Sand noch weiter.
Wir kommen zum Bach. Er ist angeschwollen und führt heute
schmutziges Wasser. Wir können den Grund nicht sehen. Das Wasser
gurgelt und gluckst, fast unheimlich sieht es ans. Was sühn es alles mit!
Ganze Ladungen von kleinen Tier- und Pslanzenteilchen, Blätter, Heu-
und Strohhalme! Die munteren Stichlinge und die schnellen Wasser-
spinnen sind heute nicht vorhanden. Wir nehmen auch heute eine Flasche
voll des trüben Wassers mit wie vor einigen Tagen, als es heiterer
Himmel und das Wasser so klar war, daß wir die Kiesel auf dem Grunde
sahen. Sie waren alle rund, glatt und blank gerieben. Das nächste Mal
werden wir sehen, ob die bezeichneten Steinchen noch an ihrem alten
Platze liegen. Auf der harten Fahrstraße steht noch Wasser in den Dellen
und Löchern, der sandige Fußweg ist ganz trocken, alles Wasser ist ein-
gedrungen. In der nahen Sandgrube sehen wir eine rotbraune Schicht.
Wir versuchen, ein Loch hineinzubohren; es geht schlecht. Der Stock
gleitet ab. Die Schicht ist hart und fest. Der Sand nah darüber ist naß,
höher hinauf ist er ganz trocken. Das Rotbraun ist Ortstein. Er läßt das
Wasser nicht eindringen und die Wurzeln nicht hindurchwachseu. Meier
Raßseld ließ viel Sandland im Herbst tief durchpflügen. So kam der Ort-
stein nach oben. Da ließ er ihn lange Wochen liegen. Wir wollen sehen,
wie er jetzt ist! Wärme, Kälte und Wiud haben ihn weich und mürbe ge-
macht, so daß er in Staub zerfällt. Er verwittert. Jenes Feld ließ er
vor ein paar Jahren durchpflügen. Wie sieht der Boden jetzt aus? Was
trägt er schon? So ist fruchtbares Ackerland daraus gewordeu. Wir
gehen nun an der Kleinbahn entlang. In der Nähe der Blankenhagener
Schule ist eine tiefe Mulde. Hier ist es sumpfig. Souueutau, Wollgräser,
Moos und Erlenbüsche stehen dort. Die Kühe fressen nichts davon; es ist
unfruchtbares Land. Wie kommt es? Wir graben nach. Es ist Sand-
boden, kein Gefälle, das Wasser sammelt sich hier. Da stoßen wir auf
festen Boden. Es ist der Ortstein. Stücke nehmen wir mit nach Hause.
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— 153 —
Granitblock gefunden, der hat seine schöne rötliche Farbe verloren. Leicht
läßt er sich zerschlagen, sogar mit der Hand können wir Stückchen ab-
brechen. Der harte Stein ist mürbe und weich geworden. Er zerfällt.
Ein absterbender Hunderttausendjähriger! Wer hat das vermocht? Wo
lag er? Dort im feuchten Boden an der Erdoberfläche. Sonne und Regen,.
Wind und Wetter, Frost und Hitze haben ihn vernichtet. So verwittert
auch der festeste Stein unter dem Einfluß der Witterung. Wir aber ge-
brauchen die harten, gesunden Steine noch heute wie uusre Väter sie schon
benutzt haben. Überall da, wo es gilt, etwas Festes, Dauerndes zu schaffen,
wo für die Jahrhunderte gebaut wird, da gebraucht man den herrlichen
Granit. So sehen wir in ganz Norddeutschland viele Kirchtürme und
Kirchen, die in ihren unteren Teilen fast ganz oder zum Teil aus Granit-
blöcken erbaut sind. Und wo man einem Menschen oder einer Großtat ein
dauerndes Mal setzen will, da errichtet man die gewaltigen Blockriesen der
Urzeit, damit sie noch in den spätesten Tagen den Enkeln die Taten ver-
künden. Auch auf den Friedhöfen finden wir den Granit glatt poliert
auf manchem Grabhügel.
Schon oft mögt ihr euch gefragt haben: Wie kommt es, daß hier die
großen Steine so umherliegen? wenn ihr durch Feld und Wald gingt.
Hier in der Lehmgrube werfen wir uns erneut die Frage vor. Wie kommen
sie hierhin? Warum liegen gerade hier so viele? Wie kommt überhaupt
der Lehm, den wir sonst in nnsrer ganzen sandigen Gegend nicht haben,
hierhin? Um der Antwort näher zu kommen, erinnert euch einmal an
jene Ausflüge, die wir nach heftigen Regengüssen unternahmen. Welche
Beobachtungen machten wir da vor den Abzugslöchern der Straßen, bei
den Sandanhäufungen im Schlangenbach, bei den Abbrächen am Damm?
Bei welchem Versuch sahen wir dasselbe? Nun seht euch einmal darauf die
Abstichwand an! Welche Schichtenfolge haben wir auch hier? Das
Bild, das wir so oft im Kleinen sahen, wiederholt sich jetzt im Großen:
Zu oberst feiner Sand, darunter schwerer Lehm, kleinere Steine und ganz
uuteu die großen Blöcke. Wie wir im Bach überall glatte, abgerundete
Steine sanden, so sehen wir auch hier keinen Stein mit scharfen Kanten
und Ecken; alle sind abgeschliffen und rundlich. Ihr ahnt schon, wer hier
einstmals tätig gewesen ist! Freilich ist's schon lange her. Ans jenen
Zeiten, in denen unsre Gegend unter Schnee und Eis begraben wurde,
stammen Blöcke, Lehm und Sand. Die Eiszeit nennen wir die ganze
Zeit. Wie lange es schon her ist, weiß kein Mensch, aber viele Jahr-
tauseude mögen schon seit der Zeit ins Land gezogen sein. Damals kamen
die gewaltigen Eismassen aus dem hohen Norden, aus Skandinavien, und
schoben auf ihrem Grunde gewaltige Blöcke und kleinere Steine, aber auch
Erde mit sich in unser Land. Den Lehm, den die Gletschermassen mit sich
weiter schoben, nennen wir Geschiebelehm. In Norddeutschland finden
wir ihn überall, aber je weiter wir nach dem baltischen Meere kommen,
desto dicker oder mächtiger ist er. An manchen Stellen ist er mehr als
209 in mächtig. Wenn wir den ganzen Geschiebelehm Norddeutschlands
in die Ostsee karren wollten, dann würde sie nicht nur ausgefüllt, sondern
ihr ganzes Gebiet würde noch bedeutend über den Meeresspiegel erhöht
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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wird nach Angabe des Lehrers hinsichtlich der Länge und Breite in einem
bestimmten Maßstab hergestellt. (1 : 100.)
Die Überhöhung muß bei der Niedrigkeit des Hügels das Sechssache
betragen. Damit das Modell ein getreues Abbild des darzustellenden
Hügels oder Berges gibt, bedient sich der Lehrer des Meßtischblattes,
zeichnet die Höhenlinien ab und vergrößert das erhaltene Bild soviel mal,
daß es der Größe des darzustellenden Modells entspricht. Nun schneidet
er au der umfangreichsten (niedrigsten) Höhenlinie entlang, danach an der
zweitniedrigsten und so fort. Auf diese Weise erhält er fünf Stücke (siehe
Bild), die den einzelnen Höhenschichten entsprechen. Die unterste Höhen-
schicht wird auf den Boden oder Sandtisch gelegt und 6 ein hoch mit Sand
bedeckt. Zweckmäßig ist die Markierung an der Außenlinie mit 6 ein
hohen Stäbcheu. Auf die geglättete Schicht legen wir jetzt die zweite
Höhenschicht und bedecken auch sie 6 ein hoch mit Sand. Ebenso verfahren
wir bei den drei andern Schichten. Ist auf diese Weise der Hügel in Sand
dargestellt, dann ahmen wir die Bodenbedeckung nach. Losgestochene Gras-
stücke legen wir dahin, wo Wiese oder Weide vorhanden ist. Kleine Tannen-
oder Laubbaumzweige markieren die bewaldeten Stellen, durch Kies oder
dunkle Erde kennzeichnen wir die Wege, und ein kleiner, aufgerichteter
Stein erinnert an den Meilenstein auf der Höhe.
Beim Aufbau dieses Modells herrscht regste Schaffensfreude und
Arbeitslust. Jeder will das meiste tun, keiner zurückstehen. Freudig röten
sich die Wangen der Schüler, und die Phantasiebegabten sinden immer neue
Mittel und Wege. Eine helle Freude geht durch die ganze Schar, wenn
Abb. 51,
Senkrechter Durchschnitt
von Metzmanns Höhe.
Abb. 52. Höhenlinienkärkchen.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
— 130 —
hier auf der Wandtafel schreiben, bildete. Es war die Kreidezeit. Sie
hat viele Jahrtausende gedauert. Endlich schwand das Meer, und uusre
Gegend wurde von der lacheuden Sonne beschienen.
Die Eiszeit und ihre Lebewesen.
Aber es sollte noch eine lange, lange Winternacht über das Land
hereinbrechen und alle grüne Waldespracht unter Schnee und Eis be-
graben. Aus dem kalten Norden kam der grimmig kalte Wind, und
die Gletscher, gewaltige Eisberge, die ganz Norddeutschland bedeckten,
brachten allen Lebewesen Tod und Verderben. Jahraus, jahreiu stürmte,
schneite und fror es. Immer höher türmte sich der Schuee, immer stärker
wurde die Kälte. Ein weißes Leichentuch spannte sich über uusre Gegeud,
über die ganze norddeutsche Tiefebene, und bald lag alles unter einer
dicken Eisdecke begraben. Nur die Spitze der Hünenburg ragte noch aus
dieser Eiswüste heraus. Wo früher die Meereswogeu fluteten, da war
nun eine weite, unabsehbare Eisfläche. Lange, lange Zeit lag unfre Heimat,
unser Vaterland unter ihr begraben. Aber es schien auch wieder die
Sonne. Eis und Schnee schmolzen, die Wasser flössen dem Meere zu,
und wieder grünte, wuchs und blühte es.
Die großen Gletschermassen des Nordens hatten Lehm und Steine
mitgebracht. Aus dem Lehm backen wir heute unsre Backsteine, und die
großen Steine sind die Findlinge, die ihr an den Straßen und Wegeu
liegeu seht. Nun lebten bei uns Löwen und Bären, die in Höhlen wohnten
und darum Höhlenlöwen und Höhlenbären hießen. Aber auch gewaltige
Elefanten, Nashörner und Riesenhirsche, von denen ihr Knochen im
Museum und Abbildungen gesehen habt, lebten in uusrer Gegend mit den
ersten Menschen. Unsre ältesten Vorfahren wohnten in Höhlen, sie lebten
von der Jagd oder Viehzucht und hatten Waffen und Geräte vou Stein.
Hilfsmittel: Fraas, Tafeln: Die Entwicklung der Erde und ihre Be-
wohner. Ludorff: Vor- und frühgeschichtliche Altertümer Westfalens.
Besuch des Bielefelder Museums.
34. Nor- und Frühgeschichtliches aus der Heimat.
Die Hünengräber, die Kirchhöfe der Urzeit.
Wer die ältesten Bewohner uusrer Gegeud waren und woher sie
kamen, weiß mau nicht genau. Keine Geschichte hat es uns überliefert und
keiue Inschrift gibt uns Kunde von den Ureinwohnern, die lange vor der
Geburt Jesu Christi in den germanischen Wäldern zwischen Heide und
Sumpfland hausten und im Kampfe mit den Tieren der Wildnis ein
hartes, rauhes Leben führen mußten. Und doch erfahren wir aus deu
Grabhügeln jener Zeiten etwas von den Sitten und Gebräuchen der da-
maligen Völker. In der Heide und au den alten Postwegen findet man
noch heute hin und wieder Hügel mit Heidekraut bewachsen und großen
Findlingen bedeckt. Es siud sogenannte Hünengräber, Kirchhöfe der Ur-
zeit. In ihnen fand man größere Tongefäße und kleiue Krüglein. Die
großen Gefäße heißen Urnen. Sie sind oft mit Punkten, Linien und
Bändern geziert und enthalten die Asche der verbrannten Leichen. Wir
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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— 19 —
der Hohenzollernstraße. Bei Regenwetter ist er schmutzig und weich.
Pferde und Wagen sinken ein. Die Pferde müssen tüchtig ziehen, denn die
Wagen kommen nur schlecht weiter. Im Sommer ist der Fahrdamm sehr
staubig. Der Staub liegt dann fußhoch, und der Wind wirbelt ihn hoch
empor. Es ist leichter, sandiger Boden. Wenn der Nordring eine gute
Straße werden sollte, müßte er gepflastert werden. Die Pflasterung kostet
aber oiel Geld. Weil hier nur wenig Leute wohnen, wird er wohl noch lange
uicht gepflastert werden. Der Nordring hat auch keine Laternen. Darum
ist es abends dunkel. Zu beiden Seiten liegen Gärten und Felder. Auch
hier ist leichter Sandboden. Graben wir etwas tiefer, dann kommen
wir auf gelben Sand. In der Nähe der Niemöllerfchen Fabrik liegt er
an der Oberfläche. Der Nordring ist überall gerade oder eben. Wir
brauchen nicht zu steigen noch herunter zu gehen. Auch die Felder und
Gärten liegen ganz eben. Darum können wir weit sehen. Es stehen nur
wenige Häuser hier.
Vom Nordring kommen wir aus die Kahlertstraße. Hier machen
wir zum zweiten Male Halt. Wie aus dem ersten Standpunkt schauen
wir nach dem Seminar zurück, bestimmen die Lage der bemerkenswertesten
Gebäude und der Straßen, stellen die Himmelsrichtungen fest, überschauen
den neuen Gesichtskreis und vergleichen ihn mit dem früheren. Ebenso
richten wir wiederum unser Augenmerk auf den Himmel, auf Wolken und
Winde und die Wärmeverhältnisse. Die Länge des zurückgelegten Weges wird
angegeben, die neue Straße eingehend betrachtet und mit dem Nordring
und der Hohenzollernstraße verglichen. An der Ecke des Nordrings und
der Kahlertstraße liegen Findlinge. Sie werden nach Form, Farbe und
Härte angeschaut.
Der dritte Haltepunkt ist an ver Ecke des Nordrings und der Acker-
straße, der vierte an der Acker- und Bismarckstraßenecke. Hier wird ebenso
wie vorher verfahren. Also erst Rückschau auf die zuletzt zurückgelegte
Straße, dann Ausschau nach dem Seminar, danach Umschau zwecks Fest-
stellung des Gesichtskreises und der Himmelsgegenden, Beobachtung der
Sonne und des Himmels. Jede kleine Einheit wird von den Schülern
in kurzen Sätzen zusammengefaßt und Erkenntnissätze an Ort und Stelle
gewonnen.
In der Schule wird der gesamte Anschauungsstoff gründlich durch-
gearbeitet.
Damit die Kinder ein klares Bild der durchwaudecten Gegend er-
halten, stellen wir dann die Bodenbeschaffenheit und Bodenart, die Be-
schästigung und Siedeluugsweise der Bewohner in den Vordergrund der
Betrachtung. Die Kinder sprechen sich hierbei über kleine, engbegrenzte
und festbestimmte Ausgaben aus. Dabei sind sie gezwungen, die vorher
gewonnenen Anschauungen wieder hervorzubringen, da sie über Dinge
sprechen sollen, die sie nicht vor den Augen haben. Ungefähr folgendes
wird gewonnen: Der Boden der ganzen Gegend ist leichter Sandboden.
Früher war er überall gelb, wie man es jetzt noch bei Niemöllers Fabrik
sehen kann. Man kann ihn leicht umgraben. Er wird schnell trocken und
warm. Der Regen dringt rasch in den Boden ein. Darum ist es im
2»
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Der Erdteil hat auch die höchsten Gebirge aufzuweisen. So ist
der Mount Everest (8840 m) in dem mächtigen Gebirgswall des
Himalaja der höchste Berg der Erde. Neben vielen Hochflächen
(Kleinasien, Armenien, Kaukasien, Syrien, Arabien, Tibet,
Ostturkestan, Wüste Gobi, Dsungarei u. a.), die zumeist von Ge-
birgen umrandet sind (wir lernen diese bei der Besprechung der einzelnen
Länder des Erdteils näher kennen), hat der asiatische Kontinent auch eine
Reihe von ausgedehnten Tiefebenen aufzuweisen (Mesopotamien, Hindo-
stan, Pandfchab, Chinesisches, Mandschurisches, Sibirisches Tiefland, Turan
oder Westturkestan).
Hinsichtlich ihrer Entstehung erinnern die Gebirge Asiens
in erster Linie an Europa, an die Alpen und Karpaten. Die
Erhebungen sind zumeist Faltenbildungen, die Tiefebenen
Senkungsgebiete. In West- und Jnnerasien haben die Gebirgs-
falten mehr die Ostwest-Richtung, während in Ostasien die Nord-
süd-Faltung vorherrscht. (Im einzelnen zeigen!) Arabien, Syrien
und Vorderindien weisen in ihrem Aufbau hinüber nach Afrika.
Armenien und Kleinasien dagegen deuten wieder auf den einstigen
Zusammenhang mit dem nahen europäischen Kontinent hin. Erst durch
späteres Hinabsinken der Schollen (Zusammenhang bis zur Tertiär-
zeit) haben sich die jetzt dazwischenliegenden Meere (Persischer
Meerbusen, Indischer Ozean, Rotes Meer, Arabisches Meer,
Ägäisches Meer, Schwarzes Meer, Kaspi- und Aralsee) und die
Landreste (Inseln — welche?) herausgebildet. Ausnahmsweise
lebhaft erfolgte u. a. das Auf und Nieder der Schollen in Ost-
asien, wo durch besonders tiefes Einsinken derselben die Rand-
meere des Großen Ozeans (welche?) und die diese girlandenartig
abgrenzenden Jnselreihen derkurilen, des Japanischen Archipels,
der Liukiu-Gruppe und der Malaiischen Inselwelt sich heraus-
bildeten. Vulkane und Erdbeben sprechen nur zu sehr für diese
Entstehungsgeschichte im Bereiche der genannten Gebiete. Daß im
Laufe der Jahrtausende die zermürbenden Kräfte auch an den Er-
Hebungen und Tälern des ganzen asiatischen Kontinents ihr
Werk getan haben, dafür zeugen die vielfach abgerundeten Formen
der Gebirge und die zum Teil jüngeren Auflagerungen in den
Tiefebenen.
Die rings von Gebirgen umrandeten Hochflächen sind zumeist
wasserarme, abflußlose Gebiete. Die vorhandenen Wasseradern
versiegen im Boden, oder sie münden in Sümpfe oder Salzseen.
Die Regen arm u t dieser Gebiete erklärt sich vor allem daraus, daß die
Regenmengen zumeist an den Randgebirgen niedergehen und nicht
bis in das Innere der Hochländer gelangen können. Solche Gebiete
sind z. B. das Hochland von Iran, wo der Hilmend in den Hamun-
sumpf verläuft, das Hochland von Tibet, das Hochland Hanhai,
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Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Armenien Kaukasien Syrien Tibet Ostturkestan Mesopotamien Westturkestan Asiens Europa Karpaten Ostasien Syrien Afrika Kleinasien Ost-
asien Iran Tibet Hochland_Hanhai
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städte (Milet). Im südöstlichen Kleinasien lag Tarsus, heute Tersus
(Pauli Geburtsstätte — fruchtbare Gegend).
Heute herrschen die Türken in Kleinasien (Türkenwirtschaft —
Kulturrückgang). In den Küstengebieten (besonders an der West- und
Südküste) wohnen Griechen (Handel und Gewerbe). Sonstige Be-
Völkerungselemente sind Armenier, Turkmenen und Araber.
Zu den wichtigsten Siedlungen rechnen Smyrna (220000 Einw.,
im Altertum die „Krone Joniens", heute die erste Handelsstadt der
Levante, bedeutende Ausfuhr, Smyrnateppiche, eine Anzahl deutscher
Bewohner), Skutari (am Bosporus, 80000 Einw., Vorstadt von Kon-
stantinopel, Begräbnisstätte frommer Türken, Zufuhr der klein-
asiatischen Erzeugnisse nach der Hauptstadt, prächtiger Blick auf den
Bosporus und Stambul), Bruffa (einst Residenz des Sultans, Meer-
schaumgewinnung, seidene Gewebe), Angora (Garn, Gewebe, Schale),
Konia (im Mittelalter zeitweise Sitz des Sultans, Weg nach Syrien)
und Adana (fruchtbares Gebiet, Armenier) — Bahnlinien und ihre
Bedeutung! Pläne der Engländer! — An der Nordküste liegen Sinope
(Diogenes) und Tarabison tkarawanenstratze nach Persien (Täbris)].
— Die genaue Lage der Orte bestimmen!
Die dem Busen von Jskenderun vorgelagerte, naturschöne und
fruchtbare Insel Cypern (Kupfer) ist unter englischer Verwaltung
wieder in kultureller Hebung begriffen (Wein, Seidenbau).
Armenien.
Antitaurus und Pontisches Gebirge führen in ihren Ausläufern
hinüber zu dem ostwärts von Kleinasien gelegenen Hochlande von
Armenien, das im Nordosten von der Kur (Kura), im Osten vom
Kaspisee begrenzt wird, im Südosten in das Hochland von Iran
übergeht und im Süden zur Euphrat-Tigris-Ebene abfällt.
Das Innere des Hochlandes wird in der Hauptsache von 1000
bis 2000 m ü. d. M. gelegenen, vorwiegend in ostwestlicher Richtung
sich erstreckenden Hochebenen erfüllt, welche zum geringeren Teile
dem Ackerbau dienen, meistens jedoch Weideplätze darbieten. Eine
Reihe von Bergkegeln, teilweise von bedeutender Höhe, welche
zumeist als alte Krater anzusprechen sind, sowie einzelne Gebirgs-
ketten erheben sich noch über diese Hochflächen. Überhaupt weist das
Hochland von Armenien mit seinen Randgebirgen, seinen vulka-
nischen Kegelbergen, seiner ganzen Bodenform und feiner Ge-
steinszusammensetzung nur zu deutlich darauf hin, daß es mit den
benachbarten gebirgigen Gebieten, mit Kleinasien, Kaukasien
und Persien in dem gleichen geologischen Zeitraum entstanden ist.
Zum mindesten gilt dies von der Hebung der Gebirgsketten der
genannten Länder, welche sast sämtlich die gleiche Streichrich-
tung aufweisen. Auch im armenischen Hochlande traten an einzelnen
Stellen aus den Bruchspalten ungeheure Mengen von Schlacken
und vulkanischem Gestein hervor und überschütteten in manchen
Gegenden weithin das Land. Die vulkanische Tätigkeit ist auch in
Armenien noch keineswegs zur Ruhe gelangt (warme Mineral-
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