129
nmgen in beckensörmigen Vertiefungen bedeckenden Tertiärgebilde enthalten salz-
führende Thonschichten in großer Anzahl und zuweilen in bedeutender Mächtig-
keit. * Diese Thonschichten bedingen einer Seits das Dasein dieser Seen selbst,
indem sie das weitere Versickern der Grundwasser verhindern, andrer Seits bedingen
sie den großen Salzgehalt dieser Seen durch einen einfachen Auslaugungs-Proceß.
13. das Hochland der Berberei ist, das Plateau von Barka abgerech-
net, 300 M. l., 70 M. br. und 21,000 Q.m. gr. Es enthält im W.
M a r o k k o, in der Mitte Algier und Tunis, im O. Tripolis. I. Zn
Marokko oder im Moghrib - ul - Aksa (d. h. das äußerste Abendland,
nemlich Afrika's) erbebt sich der große Atlas (Dschebel-ut-Teldsch. d.h. Schnee-
gebirge). Er zieht vom Kap Nun. und Ger bis zum Vorgebirge Spartel, ,
ist 120 M. l., bildet ein aus verschiedenen Parallelketten bestehendes Hochge-
birge und erreicht im Mil'tsin 10,700'. Ii. Eine Fortsetzung des großen
Atlas bildet der kleine Atlas zwischen Kap Sportel und Bon, 200 M. l.
Er ist keine einzelne Bergkette, sondern Bergreihen ziehen durch Algier und
Tunis längs der Küste des mittelländischen Meeres, bald in ihrer Unmittelbaren
Nähe, bald in größerer Ferne. Die unmittelbar am Meere gelegenen treten
fast immer als einzelne Gruppen aus, die mit der innern Kette in keinem
oder doch nur sehr lockerem Zusammenhang stehen Alle diese Berge bestehen
aus Kalkstein, und bilden nackte, steil abstürzende Felsenwände und Abgründe,
, mit schwer zugänglichen Gipfeln, sind aber. von der bedeutenden Höhe des
hohen Atlas so tief herabgesunken, daß bet höchste Gipfel So. von Algier,
nemlich der D schebel-D schürd schura kaum 6600' erreicht. Mit Einschluß
der fruchtbaren Ebenen, die sich l.mgs des Meeres und am Fuße der isolirten
Küstenberggruppen ausdehnen, wie z. B. die Ebene Metidschiah bei der
Stadt Algier, ist das Bergland des kleinen Atlas nur 15 M. br. 111. Hin-
ter der höchsten Bergkette des kleinen Atlas liegt ein Plateau, das
Tafelland der Berb'erei, das von vielen Längenthäleru durchfurcht ist,
die ihre Wasser größtentheils zum mittelländischen Meere senden, vermöge zahl-
reicher Ouerthäler, welche den Zusammenhang der Bergkette nicht «selten aus
größere Strecken unterbrechen. Ueber den S. Abfall dieser Plateaur ist man
nicht im Klaren; doch scheint es wahrscheinlich, daß dieser Abfall ohne allen
Gebirgsrand ganz allmählig erfolgt zum Biled ul Dscherrid und. der Sahara,
so daß der zwischen dem Tafelland und dem Biled ul Dscherrid angegebene
große Atlas nicht vorhanden iväre. Die in dieser Richtung sparsam ab-
fließenden Gewässer verschwinde» in Salzmarschen und Salzseen, unter denen
der Sebkah-a' udyah (d. i. See der Kennzeichen) in Tunis, gegen
15 M. l., der bedeutendste ist, durch den ein Furth geht, durch Palmbäume
merkbar gemacht; es ist der bei den Griechen einst berühmte tritonidische See,
welchen die Araber der heutigen Zeit als das stumme Grab von mehr als einem
Kriegsheere, von mehr als einer zahlreichen Handelskaravanne bezeichnen. Iv. Zwi-
lchen der kleinen und großen Syrte wird die afrikanische Küste von einem Kalk-
steinzuge, in dem die Wohnungen und ganze Dörfer ausgehauen sind, begleitet,
dessen höchster Punkt 1500' h. ist. Dschebel Fissat undgharian heißt er
in seiner westlichen, Dschebel Tarbunah in seiner östlichen Abtheilung; letztere
stürzt gegen eine große Salzmarsch der westlichen Küste der großen Syrte ab. Im S.
desselben gegen Fezzan hin ist alles Wüste, theilweise von Savannen unter-
brochen, bald Ebenen, bald Bergzüge, worunter der Dschebel Sudan,
der wahrscheinlich mit den Basaltbergendes schwarzen Harudsch zusammen-
hängt. V. Zwischen der großen Syrte und der libyschen Bergkette Aegyptens
liegt das 2000 Q.m. gr. Plateau von Barka, mit dem 1800' h. Pla-
teau von Der» ah und die niedrigen B e r g f l ä ch e n von M a r m a r i k a.
Vi. Biled ul Dscherrid oder das Dattelland, bis 80 M. br., eine
Uebergangsstufe zwischen dem Hochlande der Berberei und der Sahara mit der
Natuoder Oasen, von Steppenflüssen bewässert, welche im Sandmeere verschwinden.
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131
Bermudas - Inseln, sämmtlich mehr oder minder hoch und der Klasse der
vulkanischen Inseln beizuzählen, auf welchen das unterirdische Feuer
theils erloschen, Heils mit voller Kraft noch in Thätigkeit ist. Der Pick von
Teneriffa steigt bis 11,430' auf; der Pick auf Pico' ist 7300', der Vulkan
auf der Insel Fuego 8000', die Spitze von Tristan da Cunha 7800' h. .Die
übrige» Inseln sind verhältnißmäßig niedriger.
B. Die afrikanischen Inseln, welche im indischen Ocean
liegen. I. Madagaskar hat ringsum eine meistens flache und niedrige
Küste, deren Breite auf der Ostseite 2 bis 8, auf der Westseite 12 bis 25
M. beträgt. Geräumige und sichere Baien und Hafenstellen schneiden tief ein,
besonders in die Westküste. Ueber das Küstenland erhebt sich das B e r g.l a n d,
das die Insel von S. nach N. durchzieht. Es ist eine mannigfaltige Abwechs-
lung von Vergebenen und Bergketten, von denen erstere über 4000' erreichen,
während die höchsten Berggipfel nicht viel über 6000' h. sind. Lachende Thäler,
beschwerliche Engpässe, finstere Schluchten, Krater erloschener Vulkane und
noch brennende Feuerberge, ungeheure Wälder, Savannen, Flüsse und Land-
seen, welche die herrlichsten Landschaften bilden, tzas sind die Hauptzüge der
Physiognomie des Innern von Madagaskar. Ii. Die Co mo ro-In seln sind
vulkanischen Ursprungs. Iii. Ebenso die Maskarenen; auf Bourbon er-
hebt sich ein 7500' h. Vulkan und auch das Innere von Mauritius, das
sich bis 2700' erhebt, läßt sich als der erloschene Krater eines ungeheuren
Vulkans betrachten.
Drittes Kapitel.
Die geognostische Beschaffenheit.
§. 105.
Die Verbreitung der Gesteine.
Die geognostische Beschaffenheit Afrikas ist fast ganz un-
bekannt. Wir wissen nur, daß ganz Nord-Afrika, nemlich das Hoch-
land der Berberei, das mittlere und untere Stufenland des Nil und die Sahara
mit jüngeren Felsarten erfüllt ist, unter denen die tertiären Gebilde,
die Kreide und der darunter liegende bunte Sandstein die größte Rolle
spielen und in einer Entwicklung auftreten, die ihnen sonst vielleicht nirgends
zukommt. Massengesteine, sowohl primitive, als auch vulkanische G e-
birgsarten durchbrechen sehr häufig die Ablagerungen der Kreide und des
bunten Sandsteins. Sie sind theils Zweige der Gebirgssysteme der Ost- und
Westküste, .theils sind sie ganz isolirte Berggruppen von bedeutendem Umfange,
aber ohne Zusammenhang unter sich. Dahin gehören z. B. der Granitstock
der Nil-Katarakten von Assuan, die Granit-, Porphyr- und Trachytgruppen
in den Wüsten Nubiens, die wilden Basaltberge des schwärzen Harudsch u. a.
Auch im Alpenlande Hab esch und im Kap lande tritt der bunte Sand-
stein sehr mächtig auf.. Hier rubt er auf Granit und ist an einzelnen
Stellen vielleicht von vulkanischen Gesteinen durchbrochen. In Habesch
aber bezeugen die Formen der Sandsteinberge unverkennbare Spuren einer weit-
verzweigten vulkanischen Thätigkeit, die bald örtliche Hebungen, bald
großartige Verschiebungen und Spaltungen bewirkte. Besonders treten die vul-
kanischen Felsarten in dem halbmondförmig gebildeten Gebirge der Provinz
Samen in großen Massen auf. Auch in dem Tzana-See auf dem Plateau
, von Amhara erheben sich mehrere Inseln, durch einzelne vulkanische Kegel ge-
bildet, und dieser ganze See ist wohl als eine Art von ungehetwem, jetzt er-
loschenem Krater zu betrachten.
9 *
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132
§. 106.
Dle Erdbeben-Zonen.
So weit bis jetzt unsere Kenntnisse reichen, lassen sich die vulkanischen
Punkte Afrika's und seiner Inseln 2 Erdbeben-Zonen beizählen.
A. Zu der Erdbeben -Zone des mittelländischen Meeres
gehören das Hochland der Berbern, die Central-Vulkane der Azoren, der
Madeira-Gruppe und der canarischen Inseln. In der Nähe von San Miguel,
einer Azoren-Insel, haben 1638, 1719 und 1811 wiederholt Inseln versucht,
in die Höhe zu steigen. Brennende Vulkane im afrikanischen Theil dieser Erd-
beben-Zone sind nicht bekannt. Jedoch hatte der Pic von Teneriffa, so lange
ihn die Europäer kennen, mehrmals durch neue Oeffnungen an seinen Seiten
Ansbrüche, so 1430, 1505, 1704, 1705, wodurch der Hafen Garachico mit
Lava ausgefüllt wurde, 1706 und einer der fürchterlichsten Ausbrüche fand
1798 Statt.
8. Zu der arabischen Erd b eb c n-.Z o n e gehören die vulkanischen
Punkte von Habesch; sie sind seit geraumer Zeit unthätig.
C. Zu welcher Erdbeben-Zone die Central-Vulkane der capverdi-
schen Inseln, wo der Vlilkan von Fnego iip den letzten Jahrhunderten Aus-
brüche gehabt hat, auf Ascension, Tristan da Cunha, Bourbon und Mauritius,
so wie die Vulkane auf Madagascar, wo sich noch thätige Feuerberge finden
sollen^ zu zählen sind, ist noch ungewiß.
s. 107.
D i e Verbreitung der Fossilien
ist sehr unvollständig unbekannt. Jedoch scheint Afrika ziemlich
reich an Fossilien zu sein.
A. D ie Metalle. Gold im Hoch-Sudan, im Nord- Ost-und West-
rand des Hochlandes von Sud-Afrika. Der Goldstaub, welcher jährlich ge-
wonnen wird, beträgt etwa 44,900 Köln. Mark. Silber im Ostranv des
süd-afrikanischen Hochlandes und im hohen Sudan. Blei in Algier. Kupfer
im flachen Ost-Sudan, im Ost-, Süd- und Nordrand des süd-afrikanischen
Hochlandes und in Marokko. Eisen im Hoch-Sudan und in den Nandge-
birgen ves süd-afrikanischen Tafellandes, in Madagascar und Algier.
8. Die erdigen Fossilien nrit Ausnahme des Diamants .im Ost-
und Westrande des süd-asrikanischen Hochlandes, im Hochlande der Berberei
und in der arabischen Bergkette Aegyptens.
C. D ie salzigen Fossilien in Marokko, an der Küste des Hoch-
landes der Berbern, in der Sahara, in Habesch, auf Madagascar u. a. O.
Viertes Kapitel.
Die Gewässer.'
§. 108.
Uebersicht.
Die Stromsysteme Afrika's, welche sehr unvollständig bekannt sind, gehören
dem mittelländischen Meere, dem atlantischen und indischen
Ocean an. Außerdem finden sich Steppen ftü sse und Steppen seen.
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154
Germasir von S. nach N. auf und besteht aus einer Menge von Parallel-
ketten. Iv. Auch der Westrand vom persischen Meerbusen bis zum Plateau
von Armenien bildet eine Reihe von Gebirgsketten und Terrassen-Abfällen.
Die Alten nannten dieselben im Allgemeinen Zagros. Unter diesem Namen
ist aber besonders die Gruppe hoher Kegelberge zu verstehen, welche auf der
Südseite von Suleimauieh in Kurdistan emporragt und gegenwärtig den Namen
Av román führt. Wahrend eines großen Theils des Jahrs sind diese Berge
mit Schnee bedeckt. V. Die Scheitelfläche Irans hat eine mittlere Höhe
von 3500' bis 4000', und nach keiner Seite hin eine entschieden ausgesprochene
Abdachung. Daher konnten große Flüsse hier nicht entstehen. Der Kisil-
Osen, der sich in den kaspischen See ergießt, im W. Iran und der Hilmend,
welcher sein Ende im Zahreh-See findet, sind die bedeutendsten fließenden
Wasser. Der Boden des Tafellandes von Iran ist ein Gemisch von Thon und
Kies und sehr stark mit Salz geschwängert. Daher die zahlreichen Salzseen,
wie der See von llrmia, der größte unter ihnen, daher der brackische Geschmack,
der selbst dem fließenden Wasser eigenthümlich ist. In den relativ niedrigen
Gegenden, wo in Folge einer größer» Anhäufung von Feuchtigkeit, das Salz
aus dem Boden gezogen und an der Sonne krystallifirt wird, überzieht sich
das Erdreich mit einer weißen Kruste. So hat steh die große Salzwüste
gebildet, die das ganze mittlere Tafelland, zwischen Kaschan, Jspahan und
Schiras auf der West- und Kandahar und Kelat auf der Ostseite, erfüllt.
Sie ist nur an denjenigen Orten angebaut, welche von den, einigen isolinen
Berggruppen entströmenden Wasserläufen befruchtet werden; und so find in die-
ser Wüste die Oasen von Uezd; Karman u. s. w. entstanden.
ö D a s P l a t e a u v o n A r m e n i e n ist das Uebergangsland zwischen
dem dürren Plateau von Iran und den lachenden, fruchtbaren Fluren Klein-
Asiens, eine Berginsel, deren Inneres von tveiten, 2600' bis 6000' h. Hoch-
ebenen ausgefüllt ist. Auf ihnen erbeben sich entweder isolirte, 'bis 16,000' h.
Kegelberge oder Plateauketten. Unter jenen ist der hervorragendste der vul-
kanische Ararat, auf welchem sich die Arche Noahs niederließ. Er besteht
aus 2 Gipfeln, dem großen und kleinen Ararat 16,069' und 12,232'h.
Die tiefe finstere Schlucht anr No. Abhang des großen Ararats. Der durch
das Erdbeben tm I. 1840 entstandene zweite Spalt. Bon 13,300' an bis
zum Gipfel ist der große Ararat in unvergänglichen Schnee und Eis einge-
hüllt, und diese Hülle bildet das Silberhaupt des Ararat. Am Fuße des
großeit Ararat liegt das armenische Dorf Arguri, wo Noah dem Herrn einen
Altar bauete und opferte; rmd die Weinberge von Arguri sind es, von denen
die heilige Schrift sagt: „Noah aber fing an und ward ein Ackersmann und
pflanzte Weinberge." Auch steht der Name des Dorfes mit den Nachrichten
der h. Schrift in Beziehung; denn Arghanel beißt in der armenischen Sprache
setzen, pflanzen; argh: er hat gepflanzt und Urri: die Rebe. Gegen alle
Himmelsgegenden fallen die Hochebenen Armeniens in tiefer liegende Land-
schaften ab; gegen O. und W. sinken sie in Stufen herab; dort nach Iran,
hier zu den Tafelstächen Klein-Asiens; durch die Terrassenländer Georgiens -
zum Kur- und Rioni-Thale; gegen S. stufen sie in zahlreichen Terrassen
gegen Mesopotamien ab.
C. Die Halbinsel Klein-Asien, auch Anadoli oder Natolien,
d. h. Morgenland, bildet das Verbindungsglied Asiens mit Europa. Es ist
ein Hochland, das gegen S., W. und N. mit verschiedenartig gestalteten Rand-
gebirgen zum Meere abfällt, gegen O. aber steigt es in mehreren Stufen zu
der Berginsel von Armenien auf. I. Der Taurus ist der Südrand der
, Halbinsel. Im O. beginnt er unter dem Meridian von Tiflls, indem er hier
das S. Randgebirge Armeniens bildet und zur 2350' h. Ebene von Diarbekir
abfällt. Als ein aus mehreren Ketten bestehendes Bergsystem, das sich im Asi
Kur oder Niph ates hoch über die Schneegrenze erhebt, zieht er weiter gegen
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159
D. Das Tiefland des Euphrat und Tigris (Mesopotamienund
Babylonien oder al Dschesira und Irak Arabi), 5000 O.m. gr. I. Die
Flachen des N. Mesopotamien sind eine steinige Wüste von 1450'
m. a. H. Wo Wasser sich findet, da sind jedoch fruchtbare Stetten. Ii. Die
mittlere Stufe, ein salzhaltiger Alluvialboden, bildet meistens eine Steppe
mit bewässerten und fruchtbaren Kulturflächen. Iii. Die S. Stufe ist ein
fruchtbares Marschland, das Deltaland des Euphrat und Tigris.
E. Der W. Theil Sibiriens ist eine tief gelegene, ungeheure Steppe,
auf der sich kaum ein Hügel erhebt. Hier liegt Barnaul nur 360', Tobolsk
nur 110' üb. d. M. Mitten in dieser Steppe trifft man eine üppige Vege-
tation, gut bearbeitete Felder, vortreffliche Landstraßen, große gut gebaute
Dörfer. Ueberhaupt ist der ganze S. von Sibirien ein fruchtbares Land und
die Einöden und Wüsten treten, allerdings mit einer schauerlichen Physiogno-
mie, erst im N. Sibiriens, besonders N. vom 70°' auf. Dort am Küstenland
des N. Eismeeres gibt es keinen Baum, keinen Strauch mehr; das ganze
Land ist eine unabsehbare, mit kleinen Landseen und Wasserlachen übersäete,
morastige Fläche, Tundra genannt, mit einer falben Moosdecke bekleidet, die
hier und da mit Massen ungeschmolzenen Schnees abwechselt. Und dennoch
ist diese Wüstenei bewohnt, theils von Hirten, theils von Jägervölkern, ja selbst
feste Niederlassungen findet man in ihr, obwohl oft mehrere Hunderte von Wer-
sten aus einander gelegen.
F. Turan, das Land der Türken, ist eine 53,700 O-.M. gr. Ebene,
welche gegen S. an den Nordrand Irans und an den Hindu-Kuh, gegen O.
an den Belur Tagh, den Thian-Schan und Altai stößt. Durch den 500' bis
600' h., selten 1000' bis 1200' h. Alghingskoi Chrebet, der eine Ver-
längerung des Altai-Systems bildet, aber den Ural nicht erreicht, wird sie
von Sibiriens Steppen geschieden. Gegen W. grenzt sie an den kaspischen
See, theils geht sie, nur von schwachen Zweigen des Ural Tau unterbrochen
in die Steppen des S. Rußlands über. Turan ist ein großes, zusammen-
hängendes Becken, das einst vom Meere angefüllt gewesen zu sein scheint.
Der W. Theil besteht aus einer Wüste, deren Erdreich hart, aber mit beweg-
lichen Sanddünen überzogen ist. Auf großen Strecken findet in dieser Wüste
entweder ein völliger Wassermangel Statt, oder das wenige Wasser, welches
an einzelnen Stellen zu Tage geht, ist brackisch. Im S. des Amu Darja
ist das Land nicht so öde und wüste, als der Strich zwischen Amu- und Sir
Darja, und es breiten sich hier an den Ufern der Flüsse lachende Oasen aus.
Die größte derselben ist das Chanat Chiwa. Auch im Nw. Theile Turans
wird der Wüsten-Charakter durch den Ural gemäßigt, von dem sich einige
Zweige in die von den Kirgisen bewohnte Steppe verlaufen. Dieselbe nennen
die Kirgisin oft die Tiefebenen, im Gegensatz zur 500' h. Ust-urt (d. h.
Hochebene), welche den kaspischen- und Aral-See von einander scheidet.
Turan erhebt sich meistens nur zu einer geringen Höhe über den Spiegel des
Oceans. Ja der kaspische See liegt sogar 94,9' unter dem Spiegel des
schwarzen Meeres und der Aral-See nur 15' über dem Ocean.
§. 141.
Die Inseln.
A. Die kontinentalen oder langgestreckten Inseln, welche
sich in größter Masse um die Ost - und Südost-Küsten Asiens lagern, sind
von Gebirgszügen und Reihenvulkanen durchzogen. Einen wahren vulkanischen
Knoten bildet dieser Kranz von vulkanischen Inselketten da, wo er sich mit der
west-australischen Vulkanreihe vereiniget, mit jener Reihe von Vulkanen, welche
sich von Neu-Seeland bis nach Neu-Guinea erstreckt. Von diesem Knoten
zieht die ost-asiatische Vulkan reihe über die Molukken, Philippinen,
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161
sie vermengen sich gerade bei ihrer gegenseitigen Berührung, und durch diese
eigenthümliche Zusammenschnürung ihrer hoch emporgerichteten Massen zu einem
mächtigen Gebirgsknoten, zum Hindu Kusch, sind beide wieder sehr charakteristisch
von einander gesondert. Zu diesem eigenthümlichen Zusammenstoße zweier so
großartiger Massenerhebungen kommt eine andere Eigenthümlichkeit, welche in
der vorherrschenden Normaldirektion ihrer Gebirgszüge von Oso. gegen Wnw.
besteht, wodurch im Bau des ganzen Gebirgssystems der merkwürdige Paral-
lelismus hervortritt, der seinen Einfluß auf die meisten Randgebirge, Plateau-
ketten und'selbst auf manche der begleitenden Vormassen unverkennbar äussert.
B. Dieser über so große Raume fortgesetzte Parallelismus läßt auf eine
eben so große als gemeinsame Ursache der großen Erscheinung zurückschließen,
etwa aus gangartige Spalten, aus denen an den Rändern, wie in der Mitte
ihrer hohen Massen oder von ihnen abgerückt zu den Seiten, einst die Gebirgs-
ketten hervorgehoben wurden durch unterirdische Gewalten. Da dieses aber
nicht mit gleichhebender Gewalt, noch überall gleichzeitig, sondern nur in aus-
einander folgenden Perioden geschehen konnte, demnach also ebenfalls in der
Erhebung der Erdrinde oder in der Bedeckung ihrer Oberflächen verschieden-
artige Hemmungen entgegen treten mußten: so fanden frühere und spätere,
ältere und jüngere Hebungen Statt, wie dieß die verschiedene geognostische
Natur der Gebirgsarten zeigt, denen aber durch anfängliche Erdspalten von
Innen nach Außen die Wege bereitet waren.
C. Die geognostische Construktion von vier Gebirgsketten, welche auf
gangartigen Spalten aus dem Innern der Erde durch rmterirdische Gewalten
hervorgehoben worden sind, ist an einigen Stellen etwas genauer bekannt ge-
worden. I. Das Gebirgssyftem d es Him a laya in seiner größten Län-
generstreckung von den südchinesischen Gebirgsketten Nanking und Sive-Schan
bis zum Ida am Hellespont. Die höchste Kette dieses Gebirgssystems besteht
im eigentlichen Hi malaya aus Gnens, der von Granit durchbrochen
ist und die höchsten Gipfel bildet. Gegen S. lagert sich unmittelbar an das
Urgebirge die Kette des Schiefergebirges (zuerst jüngerer Thonschiefer
mit Grauwacke und Muschelkalk, sodann älterer Thonschiefer und Glimmer-
schiefer, in denen noch andere Schiefergesteine, als Talk-, Ehlorit- und Horn-
blendeschiefer, und außer diesen auch Lager von Quarzfels und von Urkalk
vorkommen, während Porphyrmassen den Glimmerschiefer durchbrechen) und
als äußerste Kette ein Sa ndst e i n g e b irge (theils zum eigentlichen Stein-
kohlengebirge, theils jüngern neptunischen Gesteinen angehörend). Auf der
Nordseite des Himulaya aber, in den Thalschluchten und auf den Hochebenen
Tübets hat man in Höhen von 10,000 bis 12,000' Formationen des Fl ö tz-und
Tertiar-Gebirgesgesunden. Ueber die geognostische Beschaffenheit der übri-
gen Theile dieses Gebirgssystems läßt sich wenig sagen. Es ist hier
nur noch zu bemerken, daß innerhalb dieses Gebirgssystems der Centralvulkan
Demavend, die vulkanischen Punkte des Anti-Taurus und die Basaltsäulen
am Ida liegen. Ii. Im Bergsystem des Altai bildender Grünsteiir
und Granit die Hauptglieder. Dem Grünstein find untergeordnet verschie-
dene Schiefer, Grauwacke, Kalkstein; dem Granit der Porphyr. Steinkohlen-
Sandstein deckt den am Fuße des Altai vorkommenden Thonschiefer, der in
Sibirien eine ungeheure Ausbreitung hat. Iii. Das Bergsystem des
Taurus beginnt in seiner größten Ausdehnung am Indus-Delta und bildet
den Südrand von Iran, Kurdistan, Armenien und Klein-Asien. In Kurdistan
bestehen die höchsten Kegelberge, der Zagrosch der -Alten oder der Avroman
der jetzigen Zeit aus Diallage und Serpentin und villkanische Er-
scheinungen sind hier nicht selten. Der eigentliche Taurus aber besteht aus
einem Centralknoten von Granit, Gneus und Glimmerschiefer, mit
denen Kalkstein, Diorit und Gabbro auftreten, und aus Seiten-Formationen
von Gabbro-Gesteinen, Serpentin, Thonschiefer, Sand- und Kalksteinen, auch
11
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Hindu_Kusch
Extrahierte Ortsnamen: Nanking Gnens Sibirien Indus-Delta Kurdistan Armenien Kurdistan
162
zeigen sich Vasalt und Dolerit. Zm N. des Taurus breitet sich das Plateau
von Armenien und Klein-Asien aus. In jenem liegen der große und kleine
Ararat; in diesem erheben sich auf dem, wahrscheinlich aus neptunischen
Gesteinen gebildeten Plateau die ruhenden Trachytkegel Arg eins und Ali
Dagh, das große vulkanische Gebiet von Kaisarieh, der Vulkan Hassan
Dagh, das große Trachytbecken von Angora und die vulkanische Katakekaumene.
Iv. Die Centralkette des Kaukasus besteht aus Granit mit ungeheuren
Massen von Porphyr, Hornblende und Gneus. Zu beiden Seiten der
Granitkette liegen Thonschiefer-Ketten, von Porphyr und Basaltpor-
phyr unterbrochen. Auf die Schieferketten folgen Kalk ketten. Die vul-
kanischen Kräfte haben besonders den Eruptions- und Erhebungskrater des
Elbrus und Kasbeck gebildet tind auf der Halbinsel Taman und Baku finden
sich noch Schlammvulkane.
8. 144.
D i e gc og nostische Beschaffenheit der getrennten Gebirgöglieder.
A. Die Erhebung der getrennten Gebirgsgliedcr Asiens mag nur theil-
weise mit der Emportreibung des asiatischen Hochlandes in Verbindung gestan-
den und durch dieselbe bedingt gewesen sein. So sind wahrscheinlich die Meri-
diangebirge Hinter-Jndiens, wie auch die 4 chinesischen Paral-
lelketten zil gleicher Zeit mit der centralen Plateaumaffe Hinter-Asiens aus
dem Schooße des Meeresbodens durch Dämpfegewalt mit eiuvorgerissen worden,
oder es wurden wenigstens bei der Emportreibung der Plateauniasse Hinter-
Asiens von Anfang an die Meridianen und parallelen Spalten bedingt, aus
welchen die langgestreckten Gebirgsketten Hinter-Jndiens und die Parallelketten
China's erst nach einander durch Emportreibungen cyklopischer Gewalten her-
vortraten.
8. Dagegen ma^ die Erhebung des Plateaus von Dekan unab-
hängiger sein von der Erhebung des hinter-asiatischen Hochlandes. In diesem
Plateau zeigt der Dolerit und Basalt (Trappformation) eine ungeheure
Verbreitung, während das Urgebirge, welches die Grundlage des Plateaus
zu bilden scheint, nur in den West- und Ost-Eihats, sowie in den Ketten des
Vindhya-Berglandes an verschiedenen Stellen hervorgetreten ist. Von nep-
tnn ische n Gesteinen tritt in größerer Verbreitung der alte rothe Sand-
stein mit Steinkohlenlagern und der bunte Sandstein auf.
C. Ueber Arabiens geognostische Beschaffenheit ist wenig zu sagen. Das
Urgebirge tritt in Oman und im Westrande auf; in letzterem finden sich
zwischen Mekka und Medina vulkanische Gesteine.
I). Das syrische Berg land und Mesopotamien bildet ein großes
Becken, in welchem neptunische Gesteine abgelagert worden sind und zum
Theil eine bedeutende absolute Höhe erreichen. So im Libanon und Antili-
banon, deren centrale Theile aus Bergkalk besiehe», dem Kohlensand-
stein mit Steinkohlenlagern aufgelagert ist; beide werden häufig von
Dioritgängen durchsetzt. Dw Gehänge der Gebirge bilden Kreide und Krei-
demergel und der Braun kohlen-Sandstein (Molasse). Kreide und
tertiäres Gebirge sind es, welche das ganze N. Syrien, sowie Mesopo-
tamien bedecken und sich an den Südfuß des Taurus in Kurdistan und Ar-
menien anlagern. Diese Gesteine sind in Mesopotamien hin und wieder von
vulkanischen Gesteinen durchsetzt. Ein großes Basalt selb bilden auch im
ostjordamschen Bergland S. vom Antilibanon die Landschaften Dscholan, Dsche-
dur, Ledscha, Dschebel Hauran und Hauran; auch der schöne See von Tiberias
mit seinem ganzen Becken längs des obern Laufes des Jordan mit Einschluß
des kleinen Sees Merom gehört der Basalt-Formation an, wie denn überhaupt
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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Extrahierte Personennamen: Ali
Dagh Hassan
Dagh C. Dschebel_Hauran Tiberias
Extrahierte Ortsnamen: Armenien Angora Baku Asiens Hinter-Asiens Hinter-
Asiens Oman Westrande Mekka Medina Mesopotamien Bergkalk Syrien Kurdistan Mesopotamien Ledscha
1(33
die tiefe Einsenkung des Sees von Liberias, das Ghor und die Einsenkung
des todten Meeres das Restiltat einer gewaltigen vulkanischen Revolution ist
und die Erzählung der h. Schrift von dem Untergang Sodoms und Gomorrha's
bestätiget. Südlich von dein Basaltfelde des ostjordanischen Berglaitdes besteht
dasselbe aus einem eisenschüssigen, keine Dolomite enthaltenden Kalksteine
und auch das Bergland Palästina's ist aus Kreide und kreidigem Kalk-
stein gebildet. Diese Gesteine nebst dem bunten Sandstein setzen auch
die sinaitische Halbinsel zusammen. Der bunte Sandstein wild hier häufig
von Diorit, Syenit und Porphyr durchbrochen, bis endlich im S. Theile der
Halbinsel die-ungeheure Granitmasse des Dschebel et Tur emporsteigt.
E. Als ein großes Meridiangebirge tritt endlich der Ural, die Schci-
dungslinie zwischen Europa und Asien auf. Seine Centralkette besteht miß
dem 11 r gefeit ge (Granit, Gneus, Glimmerschiefer, Talk und Chloritschiefer,
Syenit u. a.); zu beiden Seiten derselben lagern sich Schiefer- und Kalk-
steinketten; das tertiäre Gebirge, Diluvium und Alluvium
bilden die W. Vorberge des Ural. '*
§• 145.
D i e geognostische Beschaffenheit der Tiefländer.
Die Tiefländer Asiens, sofern ihre geognostische Construktiou nicht bedingt
wird durch die Gesteine der sie begrenzenden Gebirge, sind von den jüngsten
Gebilden, von Diluvium und Alluvium, überschüttet, und bei manchen,
wie z. V. in Turan, kann man aus der Beschaffenheit ihres Bodens mit
Recht schließen, daß sie ehemalige Meeresbecken gebildet haben.
§. 146.
Die Erdbebe nzouen. '
Die Thätigkeit des vulkanischen Heerdes, welcher einst in vorhistorischen
und historischen Zeiteil so großartig im asiatischen Kontinent und aus seinen
Jnselil gewirkt hat, hat auch jetzt noch nicht völlig aufgebort; denn thätige
Vulkane, Erdbeben und warme Quellen zeugen noch von seiner fortdaliernden
Thätigkeit. Die vulkanischen Erscheinungen Asiens stehen aber nicht alle in
einer unmittelbaren Verbindung mit einander, sondern sie sondern sich in dieser
Beziehung tn gewisse Zonen, in welchen sich ein weit verbreiteter Zusammen-
hang der vulkanischen Erscheinungen unter sich, der Erdbeben unter sich und
beider mit einander recht augenscheinlich und ganz unverkennbar zeigt. So
iveit bis jetzt unsere Kenntnisse reichen, lassen sich 4 Erdbebenzonen genauer
begrenzen. ,
A. Zur Erdbeben zone des nlittelländischen Meeres gehören
das Plateau von Iran, Armenien und Klein-Asien, der Kaukasus und das
syrische Bergland. In dieser Erdbebenzone liegen die ruhenden Central-Vul-
kane Demavend, großer und kleiner Ararat, Älaghes, Argi Dagh, Ali Dagh
und Hassan Dagh und noch viele anbere vulkanische Punkte Klein-Asiens, der -
Elburs und Kasbeck, die Basaltfelder Syriens u. a. Die Thätigkeit des
vulkanischen Heerdes äußert sich noch durch verschiedene Erscheinungen. Auf
der Halbinsel Taman und Baku finden sich Schlainmvulkane, auf letzterer das
heilige Feuer und Naphtaquellen, in Mesopotamien die brennenden Quellen
von Abu Geger oder Kerkuk Baba und mehrere Naphta-Quellen. Ferner
sprlideln an vielen Orten in dieser Erdbebenzone trarme Quellen und endlich
werden die' zu ihr gehörenden Länder öfters von furchtbaren Erdbeben heim-
gesucht.
1 l *
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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164
B. Der Mittelpunkt des arabischen Erdbebenkreises
scheint der ruhende Vulkan bei Medina zu sein. Zu demselben gehört der
ganze Westrand Arabiens, der noch thätige Centralvulkan der Insel Dschebel
Darr und die vulkanischen Sabugar-Jnseln im rothen Meere, die vulkanische
Insel Perim in der Straße Bab el Mandeb und Habesch (s. §. 106 B. S. 132).
C. D i e E r d b e b e n z o n e des T h i a n - S ch a n und der Dsungarei
ist reich an vulkanischen Erscheinungen. Der Hauptsitz der vulkanischen Wir-
kungen scheint der Thian-Schan zu sein, in dem vielleicht der drelgipflige
Bogbo-Oola ein Trachytberg ist. Andere vulkanische Punkte sind: der ruhende
Pe-Schan (d. h. weißer Berg), der thätige Vulkan von Hotfcheou (d. h.
Vulkan der Feuerstadt), die Solsatora von Bischbalik oder Urumtsi, der Jsse-
Kul See, der Alak-Kul (d. h. bunter See) mit dem ruhenden Kegelberg Aral-
tübe. Heiße Quellen und Erdbeben sind sehr häufig und letztere enden in
den vulkanischen Punkten bei Ridderski im W. Altai. Diese Punkte empfangen
auch Stöße
v. von der Erdbebenzone des Altai, dessen Mittelpunkt die
Einsenkung des Baikal-Sees bildet. Es würden sich also an den obgenannten
Punkten zwei Erschütterungskreise schneiden.
E. Die übrigen Gebiete Asiens sind gleichfalls reich an vulka-
nischen Erscheinungen. Der Westrand des hinter-asiatifchen Hochlandes, der
Hindu-Kusch, der Himülaya, das Tiefland des Indus und Ganges, besonders
der vulkanische Boden des Halb-Jnsellandes Kutsch und Dekans werden öfters
von starken und weitverbreiteten Erdbeben heimgesucht. Auch China, besonders
das Tiefland wird von häufigen Erdbeben heimgesucht. Von thätigen Vulka-
nen in diesen Gebieten wird nichts berichtet, aber beiße Quellen finden sie in
den genannten Ländern. Auch finden sich in verschiedenen Gegenden des chine-
sischen Alpenlandes und des Nan ling Feuerbrunnen (Ho tsing) und leuchtende
Berge (Ho schau), welche aber wahrscheinlich von Erdbränden, von in Brand
gerathenen Kohlenlagern herrühren Ob nun die vulkanischen Punkte der genannten
Länder einem oder mehreren Erschütterungskreisen angehören, ist noch ungewiß.
F. Auch sann'man noch nicht bestimmt darüber entscheiden, zu welcher
Erdbebenzone die Reihenvulkane der südost- und ost-asiatischen
Inselkette gehören, auf welchen sich so viele thätige und erloschene Vulkane
befinden, welche so oft von den furchtbarsten Erdbeben heimgestlcht werden.
§. 147.
Die Verbreitung der Fossilien.
Asien ist sehr reich an Fossilien aller Art; die Verbreitung derselben ist
aber noch nicht genau ermittelt.
A. Die Metalle: Gissd aus Nord-Asien 21,592, aus Süd-Asien
51,000 Köln. Mark; Silber aus Nord-Asien 85,224, aus Süd-Asien 107,000
K. M.; Platina im Ural; Zinn besonders in Hinter-Iudien; Quecksilber;
Kupfer; Eisen; Blei.
B. D ie erdigen Fossilien: Spinell, Ceylonit, Amethyst, Chryso-
beryll, Rubin, Smaragd, Topas, Saphir, Diamant im Dekan und im Ural,
Opal, Bergkrystall, Milchquarz, Chrysopras, Chaleedon, Onyr, Sardonyr,
Carneol, Katzenauge, Achat, Jaspis, Chrysolith, Turmalin Granaten, Hya-
zinthen.
C. D i e salzigen Fossilien: Salz, Salpeter, Vorar, Soda.
v. Die brennbaren Fossilien: Steinkohlen besonders in Vorder-
Jndien und China,'Schwefel, Erdöl oder Naphta, Asphalt, Bernstein.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
4. Die innere Beschaffenheit des festen Landes.
125
6. Zu den Gegenden, in welchen zuweilen, aber nie zerstö-
rende Erdbeben erfolgen, gehören die britischen Inseln, Skandina-
vien, das mittlere und nördliche Frankreich, Belgien, das mittlere Deutsch-
land, Böhmen, Schlesien, der nördliche Fuß der Alpen, die Karpathen, das
nördliche Amerika, der nördliche Theil der vereinigten Staaten und Canada
und Brasilien.
7. Die Gegenden, in welchen die Erdbeben oft wiederkeh-
rende, ja ganz gewöhnliche Naturerscheinungen sind, sind fol-
gende: Island, die nördlichen Küsten des mittelländischen Meeres, insbe-
sondere die von denselben nach Süden in dieses Meer hervorragenden Halb-
inseln und die in demselben liegenden Inseln, auf einer von den Azoren bis
nach Syrien sich erstreckenden Linie; die Nord-Küste von Afrika von Marocco
bis Tripolis; eine mit diesen Linien fast parallel laufende Linie von den Pyre-
näen längs der Alpen bis nach Constantinopel und eine von da längs der Nord-
küste von Klein-Asien bis zu und durch den Kaukasus laufende; eine mitten
durch Klein-Asien gehende; eine vom Nordende des kaspischen Meeres durch
das Altai-Gebirge bis Irkutsk; eine vom todten Meere durch Armenien und
Iran, durch den Muz-Tagh und Thian-Schan bis nach China, und eine in
ähnlicher Richtung durch die Länder im Süden des Himalaya. Eine andere
Haupterschütterungslinie der alten Welt ist die gekrümmte Linie von den
Andaman-Inseln durch Sumatra, Java, Gilolo, durch die Philippinen,
die japanischen und kurilischen Inseln, durch Kamtschatka und die Aleuten
bis in das nördlichste Amerika. Auf dieser Linie sind besonders die japa-
nischen Inseln unaufhörlichen Erdbeben unterworfen.
8. In der neuen Welt folgt die Erschütterungslinie den
Vulkan-Reihen durch die ganze Andes-Kette Süd-Ametika's
bis nach Guatemala. In Mexico ist sie von West nach Osten gerichtet.
In den Antillen geht eine Erschütterungslinie gegen Osten durch die großen,
weiterhin durch die kleinen und biegt sich tfiit diesen gegen Süden nach dem
südamerikanischen Festlande.
9. Im großen Ocean läuft eine Erschütterungslinie durch
die Molukken nach Neu Guinea, Neu Britanien, die Salomons-Inseln und
die neuen Hebriden bis nach Neu Seeland; eine andere zieht sich durch die
Marianen; auch die Sandwich-Inseln liegen in der Richtung einer solchen
Linie.
Zweites Dapirel.
Die geschichteten Gebirgsarten.
8. 234.
Die neptunischen Gebirgsarten. ,
1. Die neptunischen oder geschichteten Felsarten zerlegt man
häufig in 5 Hauptabtheilungen: in das Uebergangs-, secondäre und
tertiäre Gebirge, in das Diluvium und Alluvium. Jede dieser
Hauptabtheilungen besteht aus einer Reihe von Formationen.
2. Das Uebergangs-Gebirge begreift die Grauwacke, den
^hon- und Grauwacken-Schiefer, den Uebergangskalk und al-
ten rothen Sandstein.
3. Die Formationen des secundären Gebirges sind: das Stein-
kohle n-Gebirge (Bergkalk, Steinkohlen, Sandstein, Schieferthon,
Stemkohlenflötze); rothes Todtliegendes, Zechstein und Kupfer-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Belgien Schlesien Amerika Brasilien Island Syrien Afrika Marocco Tripolis Constantinopel Kaukasus Irkutsk Armenien China Himalaya Sumatra Gilolo Kamtschatka Amerika Guatemala Guinea Seeland Bergkalk