Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
16 Die deutschen Alpen.
den sogenannten Werfener Schichten, die in den Alpen den oberen
Buntsandstein anderer Triasgebiete oertreten. Unmittelbar über den
Werfener Schichten erhebt sich ein bis 500 m mächtiges System blauer
Kalksteine, gelblich-brauner Ranhwacken und dolomitischer Bremen,
zusammen Myophorienschichten genannt, die das unterste Stockwerk des
alpinen Muschelkalks bilden. Die nächste Stufe bildet der ca. 300 in
mächtige Muschelkalk, der ganz aus graublauen oder rötlichen, von
Kieselausscheidungen oft völlig durchspickten Kalksteinen besteht. Die
oberste Stufe des eigentlichen Karwendelgebirgs nimmt der dickbankige,
fast massig entwickelte Wettersteinkalk ein, dessen silbergraue Felswände
mit ihren zahlreichen, das Wasser unterirdisch entführenden Abfondernngs-
klüften das hervorstechendste Merkmal des ganzen Gebirges bilden.
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Querprofil durch das Karwendelgebirge (Vorder Riß 0,8 — Halla.i. 0,56).
Längenmaßstab 1:273000, l3/4 fache Ueberhöhnng.
Während der geognostische Aufbau des eigentlichen Karwendel-
gebirgs durch die zwei oben hervorgehobenen Linien vorgezeichnet ist, ist
die Lagerung der Schichten des Karwendelvorgebirgs durch eine von Mitten-
wald über den Baumgartenbach nach Achenkirchen gerichtete Muldenlinie
bestimmt. Die 9 km breite Mulde des Vorgebirgs wird vom Haupt-
dolomit, einem lichtgelben oder grauen Kalkstein von dichtem bis fein
kristallinischem Gefüge, an den Rändern so eingefaßt, daß die auf-
lagernden jüngeren Schichten des Rhät, Jura und der Kreide um den
Baumgartenbach wannenartig eingebettet liegen.
Die den Dolomit überlagernden Plattenkalke unterscheiden sich von
dem ersteren Gestein vor allem durch ihre dunklere Farbe und durch das
Auftreten dünner Lagen oon Mergeln und Thonen. Ein ähnlicher
Unterschied wie zwischen dem Hauptdolomit und den Plattenkalken des
Karwendelgebirgs besteht zwischen den Jura- und Kreideschichten desselben;
während erstere teils aus roten, teils aus graugrünen Kalksteinen bestehen,
sind letztere zumeist aus gelblichweißen Kalkmergeln zusammengesetzt.
Durch die gleichmäßig starke sattelförmige Zusammenfaltung, welche
ihren Ausdruck in den beiden obengenannten Muldenachsen und in der
dazu parallelen Sattelachse findet, ist das Relief des Karwendelgebirgs
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
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Die bayerischen Alpen. 17
in seinen Grundzügen festgelegt worden. Die durch den Lafatschboden
verlaufende Muldenachse und die im Laliderboden erkennbare Sattel-
achse zerlegen das eigentliche Karwendelgebirge in drei Parallelketten,
zu welchen sich durch das Auftreten eines Längsbruches, der sich vom
Hinterauthal in das Roßkar hineinzieht, noch eine vierte Parallelkette
von geringerer Ausdehnung gesellt. Der südlichste dieser Parallelzüge,
Gleierschkette genannt, steigt mit wenig geneigten Gehängen, die von den
Schiefern und Quarzsandsteinen der Werfener Schichten gebildet werden,
aus der 500 m hohen Jnnthalflüche zu einer meist von Wald bedeckten
Terrasse auf, welche sich von 800 in allmählich bis zu ca. 1200 m
erhebt. Aus diesem breiten Sockel erhebt sich nun in drei Stufen, die
genau mit den Formationsgrenzen der Myophorienschichten, des Muschel-
kalks und des Wettersteinkalks zusammenfallen, die in der Bettelwurf-
spitze (2460 in) kulminierende Gleierschkette, deren Südhang (bis ca.
1700 m noch bewaldet und begrast) trotz seiner bedeutenden relativen
Höhe (1500 in) infolge der erwähnten zweimaligen Abstufung bei weitem
nicht so steil erscheint wie der ganz aus Wettersteinkalk bestehende Nord-
hang, dessen weiße Felswände in einer etwa 1 km hohen Jache zu
dem Lasatschgruud, dem oberen Ende des Hinterauthales, abstürzen.
Die drei übrigen Parallelzüge, die Sundiger-, die Hintere und die
vordere Karwendelkette, stellen eine ziemlich genaue Wiederholung der
Gleierschkette mit flachen Gehängen nach Süden und Steilabfall nach
Norden dar. Bei dieser Uebereinstimmnng der Abdachungsverhältnisse
im großen und ganzen lassen die drei Parallelketten, entsprechend ihrem
wechselnden geologischen Aufbau, doch auch wieder deutliche Unterschiede
in den Neigungsverhältniffen der beiden Flanken erkennen. Die kürzer
verlaufende Suudigerkette, die ganz aus Wettersteinkalk aufgebaut ist,
läßt infolge ihrer Schmalheit den Unterschied zwischen Steilabfall nach
Norden und Flachhang nach Süden unter den drei Ketten am wenigsten
hervortreten; die Brandlspitz (2630 m) und die Hochkanzel (2600 m),
die beiden Kulminationspunkte des Suudigerkammes, steigen vom Knapp-
Waldboden sast ebenso schroff in die Höhe wie aus dem Roßloch, der
großartigsten Karbildung des Karwendels. Im Gegensatz zu der Sundiger-
kette ist in der aus Muschelkalk und Wettersteinkalk bestehenden hinteren
Karwendelkette die Verschiedenheit der Neignngsverhältnisse im Norden
und Süden gleichsam typisch zum Ausdruck gebracht. Als die südliche
Hälfte des über dem Laliderboden geborstenen Schichtensattels sich
darstellend, müssen die Schichten des hinteren Karwendelzuges gegen
Süden sich allmählich senken, am Nordabhang dagegen, wo sie jäh
abgebrochen sind, steil zur Thalsohle abfallen.
Die vordere Karwendelkette, die den Nordflügel des Sattels bildet,
dessen Südflügel die südfallenden Schichten des hinteren Karwendelzuges
darstellen, sollte infolge des im Süden auftretenden Längsbruches des
Schichtengewölbes den Steilabfall zum Laliderboden und allmähliches
Abfallen der Schichten nach Norden vermuten lassen. Durch eine
I. Müller, Lberfl.'icheubau Deutschlands. ^
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
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18 Die deutschen Alpen.
Stufenbildung an der Südseite, die wie bei der Gleierschkette mit der
Formationsgrenze zwischen Muschel- und Wettersteinkalk fast genau
zusammenfällt, wird jedoch der Steilabfall der vorderen Karwendelkette
zum Laliderboden bedeutend gemildert. Dadurch ferner, daß die vordere
Karwendelkette wenigstens in ihrer Osthälfte gerade so nach Norden
Seitenkämme aussendet, wie dies seitens des Hinteren Karwendelzuges
nach Süden geschieht, und daß diese Seitenkämme nach einer flachen
Einsenkuug gegen ihre Mitte in ihren nördlichen Ausläufern nochmals
zu wenigstens 2 km Meereshöhe sich erheben, erhält der Nordabhang
der vorderen Karwendelkette ein fast so steiles Gepräge wie der Südhang.
Das von dichtem Wald fast ganz bedeckte Karwendelvorgebirge,
das infolge des Mangels kulminierender Kämme keine kettenförmige An-
ordnung mehr erkennen läßt, stellt, wie schon oben erwähnt, eine Mulde
vor, deren beide Flanken isoklinal nach Süden geneigt bezw. nach
Norden übergekippt sind. Die im Profil angegebenen Gipfelpunkte der
beiden Muldenflügel, die Fleischbank (2000 m) und der Scharfreiter
(2100 in), erscheinen darum mit schwach geneigten Gehängen nach Süden,
mit etwas steilerem Abfall nach Norden.
Gegen Norden, zur Isar und Walchen, schließt das Vorland des
Karwendels, das sich hier aus Plattenkalk und Dolomitmassen aufbaut,
mit dicht bewaldeten Bergrücken von ca. 1600 m Höhe ab. Bedeutendere
Höhenunterschiede sind in diesem ganzen Gebiet außer an den Rändern
nur da vorhanden, wo lokale Einbrüche auf Verwerfungsspalten zwischen
dem Dolomit und dem Plattenkalk entweder tiefere Thäler oder See-
becken, wie am Soiernsee, eingeteuft haben.
3. Die Salz bürg er Alpen. Oestlich von der Achen beginnt
der Wetterfteiukalk allmählich zurückzutreten und dafür der Dachsteinkalk
mächtig sich zu entwickeln. Diese Kalkart, ein Gestein von ungemein
festem Gefüge, wurde aus ihrer ursprünglich horizontalen Lagerung nicht
durch Faltung, sondern durch gewaltige Brüche verschoben; darum finden
wir in den Salzburger Alpen statt der langgezogenen, zugeschärften
Grate der Nordtiroler Kalkalpen breite Bergmassive, die auf ihren
höchsten Teilen verkarstete Hochflächen von schauerlicher Oede tragen.
Auch die Thalbildung der Salzburger Alpen zeigt einen von den
westlichen Gebirgszügen verschiedenen Charakter. Während das Gebirge
zwischen Bodensee und Inn von keiner Querspalte, außer der des Lech,
in seiner ganzen Breite durchschnitten wird, schneiden auf der furzen
Strecke zwischen Inn und Salzach zwei beträchtliche Wasserläufe,
Achen und Saalach, das Randgebirge seiner ganzen Breite nach
quer durch und gewähren auch Eisenbahnlinien (Trannstein-Marquartstein
im Acheuthal, Freilassing-Reichenhall im Saalachthal) genügend Raum
zur Anlage. Es entstehen durch diese großen Qnerthüler, die wieder
durch kürzere Längsthäler unter sich verbunden sind, quadratähnliche,
nach allen Seiten scharf abgegrenzte Tafeln, die zur Zweiteilung der
Salzburger Alpen, wenigstens soweit sie das deutsche Reich berühren,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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Geschlecht (WdK): koedukativ
20 Die deutschen Alpen.
vielfach verschobenen Kalkplatte, welche entlang dem Berchtesgadener
Hauptthal und der Ramsau durch eine enorme Verwerfungslinie ab-
geschnitten worden ist, längs welcher ein Absinken der nördlich angrenzenden
Gebirgsglieder um mehrere tausend Meter stattgefunden hat. Ersteigt
man von dieser Bruchlinie aus, an die infolge der stärkeren Aufrichtung
der Schichten die schroffen, pyramidenähnlichen Gipfel des Watzmanns
und des Hochkalter mitten im Gebiet der Plateauberge herantreten,
das Plateau, so überschreitet man die ganze, von dem Beginn der
Triasperiode bis zur mittleren Kreidezeit abgelagerte Schichtenfolge, aus
der sich diese scheinbar so einförmige Kalkmasse zusammensetzt.
Die Grundlage des ganzen Systems bildet der alpine Buntsandstein,
der teils aus Saudsteinen, meist aber aus Mergeln besteht, die stellen-
weise in reichlicher Menge mit Salz durchtränkt sind. Die Oberfläche
dieses Salzgebirges, das in sanfter Steigung von der 600 — 700 m
hohen Thalfläche bis zu einer Höhe von etwa 1200 m sich erhebt, ist
fast durchaus mit Wald bedeckt, während die darüberfolgende schmale
Zone des Muschelkalks außer Wald besonders Alpenweiden trägt. Der
Alpenweidengürtel ist aber in den Berchtesgadener Alpen bedeutend
schmäler als in den benachbarten bayerischen oder gar Allgäuer Alpen;
denn das Bezeichnende an der Ausbildung des Keupers in den Salzburger
Alpen ist das, daß in ihnen im Gegensatz zu den beiden westlichen
Nachbargruppen der Wettersteinkalk unmittelbar auf dem Muschelkalk
auflagert und ebenso die in den bayerischen Alpen gut entwickelte mergelige
Schicht (Raibler Schicht) zwischen dem Wettersteinkalk und dem Haupt-
dolomit hier fast gänzlich fehlt. Da, wo das schmale Band der Raibler
Schichten ansteht, erhebt sich der durch seine leichte Zerstörbarkeit aus-
gezeichnete Hauptdolomit. Ungeheure Schutthalden, aus den Trümmern
und dem Grus dieses unendlich zerklüfteten Gesteins bestehend, umlagern
den Fuß der Dolomitwände, erfüllen den Boden der Kare, die nirgends
so zahlreich und so großartig auftreten wie in den Salzburger Alpen,
oft bis mehrere hundert Meter hoch. Den stärksten Gegensatz zu diesen
oft ganz zerwitterten Dolomitschichten bildet der darüber sich aufbauende
Plattenkalk, der zum Teil die massiven Berggestalten, die sich über
das Dolomitplateau erheben, zusammensetzt. Wenig verschieden von dem
tiefgrauen Plattenkalk ist der Dachsteinkalk, der sich als letztes Glied
der Trias zu oberft des Plateaus auftürmt. Die festen Bänke des
Dachsteinkalkes, der weit widerstandsfähiger ist als die hangenden und
liegenden Schichten desselben, setzen die Höhen des Berchtesgadener Alpen-
Massivs, das Steinerne Meer, die Uebergossene Alm, denwatzmann(2714m),
den Hochkalter, die Reiteralm, das Latten-Gebirge und den Untersberg,
vor allem zusammen. Sie bilden die unübersehbaren wilden Karrenfelder
mit zerrissenen Steinflächen, die von der Ferne wie ein erstarrtes hoch-
wogendes Meer aussehen und dem Durchwandern mit ihren spitzen
Schneiden oft schier unüberwindliche Hindernisse entgegenstellen. Nur
da, wo in geschützten Vertiefungen weiche liasische Gesteine, namentlich
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
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Kinteitung.
Der nördlich der großen europäischen Kettengebirge (Pyrenäen,
Alpen und Karpathen) gelegene Rumpf unseres Erdteils wird von einem
Schollenland eingenommen, das mit seinen tafelartig ausgebreiteten,
mäßig hohen Gebirgsmassen und seinen weit ausgedehnten Flachländern
in scharfem Gegensatz zu den alpinen Hochgebirgen Südeuropas steht.
Dieses nordeuropäische Schollenland, das aus denselben
mesozoischen und alttertiären Schichten besteht wie die zu verwickelten
Falten zusammengepreßten Hochgebirge Südeuropas, zerfällt nach seinem
inneren Bau und seiner dadurch bediugteu Oberflächengestalt wieder in
zwei große Gebiete: das Nordost-und das nordwesteuropäische
Schollenland.
Das nordosteuropäische oder russisch-skandinavische
Tafelland, das von den Gebirgen Norwegens, dem Ural, dem
Kaukasus und den Karpathen umspannt wird, ist eine riesige, seit
uralten Zeiten von jeder Gebirgsfaltnng verschont gebliebene Scholle,
auf deren kristallinischem Grundgebirge sogar die ältesten paläozoischen
Formationen in ungestörter horizontaler Lagerung ausgebreitet sind.
Dieser geologischen Thatsache entspricht die Ebenheit der Oberfläche des
ausgedehnten Erdraums; nur der Nordwestrand, Norwegen, ist zu
größerer Höhe erhoben, ohne jedoch dadurch seinen Schollencharakter
verloren zu haben.
Von ganz anderer Art ist das nordwesteuropäische Schollen-
land, das das gesamte außeralpine Europa westlich der Weichsel umfaßt.
Hier hat die letzte große Faltung gegen den Schluß der Steinkohlen-
Periode, also wohl früher als in der südeuropäischen Region, aber auch
viel später als in der russischen Tafel stattgefunden. Die Produkte dieser
postkarbonischen Faltung waren alpine Hochgebirge, die durch spätere
Ueberflutungen des Meeres und durch die abtragende Thätigkeit der
atmosphärischen Kräfte zu flach gewölbten Rumpfgebirgen abgehobelt
worden sind. Die Transgressionen des mesozoischen Meeres haben auf
der geebneten Oberfläche dieser einstigen Gebirge und in den weiten
I. Müller, Oberflächenbau Deutschlands. ,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Extrahierte Personennamen: Hochgebirge_Südeuropas
Extrahierte Ortsnamen: Norwegens Norwegen Europa Deutschlands
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22 Das deutsche Alpenvorland und seine Umwallung.
1. Die Zone der glazialen Depressionen, an dem in
700—800 m Höhe gelegenen Alpenrand beginnend und bis zu der oben
bezeichneten Linie Ostrach—burghausen reichend.
Diese Zone ist durch flache, beckeuförmige Einsenknngen in den Grund-
Moränenschutt der alten Gletscher charakterisiert, Einsenknngen, die entweder
flache Seen (Kochelsee 68 m, Ammersee 80 m, Würmsee -120 m, Tegernsee
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
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Der Bau und die Oberflächengestalt Mitteleuropas. Z
deutschlaud wurde in der Diluvialzeit unter eine von Skandinavien
ausgehende Eisdecke begraben und durch diese gewaltigen Eismassen selbst
wie durch deren Schmelzwässer in seiner Oberflüche gründlich umgestaltet.
Der seit der jüngeren Tertiürzeit landfest gewordene Teil Europas, der
von den eben erwähnten geologischen Vorgängen betroffen und dadurch
in seinen Umrissen wie in seiner Bodengestalt endgültig bestimmt worden
ist, verdient darum nicht bloß wegen seiner Lage, sondern auch wegen
des Zusammentreffens der großen geologischen Ereignisse des Mittelalters
der Erdgeschichte innerhalb seiner Grenzen den auszeichnenden Namen
Mitteleuropa.
Dermauunö die Kbermchenge statt Witteteuropas.
A. Grenzen.
Mitteleuropa ist nach dem eben Gesagten der Teil Europas,
der von der Linie Scheldemünduug—rhonequelle im Westen, der Linie
Savequelle—weichselmündung im Osten, von den Alpen im Süden und
den beiden deutschen Meeren, der Nord- und Ostsee, im Norden begrenzt
wird. Dieser Raum, der eine Fläche von ca. 810000 Quadratkilometer
umfaßt, hat im Süden und Norden ausgezeichnete natürliche Grenzen:
dort die Kämme der südlichen Gruppen der Mittel- und Ostalpen, die
zugleich die Sprachgrenze zwischen den Deutschen und den südeuropäischen
Romanen bilden, hier die beiden deutschen Meere, welche die Südgermanen
von ihren nordischen Brüdern, den Skandinaviern und Engländern,
trennen. Viel weniger schroff ist Mitteleuropa nach Westen und Osten
abgegrenzt, ja nach Osten fehlt es überhaupt auf weite Strecken an
einer natürlichen Abgrenzung zwischen Mitteleuropa und dem osteuro-
päischen Flachland; denn die von Nord nach Süd verlaufenden Senken
des untern Weichselthals und der oberen Netze und Warthe können
wegen ihrer schwachen Einsenkuug in das ostelbische Diluvium nur als
notdürftiger Ersatz einer guten natürlichen Grenze gelten. Erst von der
Weichselquelle an bilden südwestlich verlaufende Gebirgszüge, die Beskiden,
die kleinen Karpathen, das Leithagebirge und die Ausläufer der
Ostalpen, eine wohl erkennbare Scheidelinie bis zur Südostecke des
mitteleuropäischen Trapezes. Aehnliche Verhältnisse wie die Ostgrenze
zeigt die Westgrenze Mitteleuropas. Von der Scheldemündung an bis
zur Hochfläche der Ardennen fehlt jede natürliche Begrenzung; erst von
dem Durchbruch der Maas durch dieses Plateau kann der scharf-
abschneidende Südwestrand desselben sowie der Westabfall des Hunsrücks
gegen die Lothringer Hochebene als deutlich ausgesprochene Scheidelinie
angesehen werden, und noch mehr gilt dies von den Kämmen der Vogesen
und dem Schweizer Jura, die Süddeutschland und die Schweiz un-
gemein scharf von Ostfrankreich abschneiden.
1*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropas Skandinavien Europas Mitteleuropa Mitteleuropa Europas Ostsee Mitteleuropa Mitteleuropa Nord Mitteleuropas Schweiz
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4 Der Bau und die Oberflächengestalt Mitteleuropas.
B. Modengestatt und Mewcrfserung.
Der Boden des Landes, der sich zwischen der Adria und der
lombardischen Tiefebene im Süden und den deutschen Meeren im Norden
ausdehnt, senkt sich allmählich von Süd nach Nord und zerlegt sich
naturgemäß in drei konzentrische Höhenstufen, das Alpenland, die
sich von Osten nach Westen immer mehr verbreiternde Zone der
deutschen Mittelgebirge und das sich in gleicher Richtung ver-
schmälernde germanische Tiefland.
I. Die Atpen.
1. Grenzen und Hanptrichtlinien im Bau des Gebirges.
Die Alpen bilden einen mächtigen, nach Südosten geöffneten
Gebirgsbogen, vom Ligurischeu bis zum Adriatischen Meer reichend, dessen
Länge am innern Saum etwa 750 km, am äußeren dagegen 1300 km
beträgt, während seine Breite zwischen 130 km, am Montblanc, und
240 km, von Verona bis Kufstein, wechselt. Schon äußerlich unter-
scheiden sich die beiden Seiten der Alpen wesentlich von einander. Das
Innere des Bogens wird von einer einzigen tiefen Senke, der Po-Adria-
Niederung, eingenommen, zu der die Alpen steil und unvermittelt abfallen.
Der Außenseite dagegen, der das wechselvoll gestaltete nordeuropäische
Schollenland vorgelagert ist, fehlt eine solche geographische Einheit: im
Westen und im Osten breiten sich Ebenen, dort die Rhone-Niederung,
hier die ungarische Tiefebene, aus, in der Mitte aber legen sich die
Hochebenen der Schweiz und Oberdeutschlands vor, so daß hier der
Fuß des Gebirges sich bis zu einer Meereshöhe von 400—600 m erhebt.
Zudem dachen sich im Norden die Alpen allmählich mit Vorketten ab, die als
eine Folge der tiefgreifenden tektonischen Verschiedenheit im Aufbau der beiden
Seiten zu betrachten sind. In den Alpen, die wie alle Faltengebirge durch
einen in horizontaler Richtung wirkenden Druck in der Erdrinde entstanden
sind, war der faltende Druck von der Innenseite des Gebirgsbogens
nach der Außenseite, also im westlichen Teil von Osten nach Westen, in
den übrigen Teilen von Süden nach Norden gerichtet. Die Faltenzüge,
die in ihrem Verlauf durch die vorliegenden alten Schollen (das französische
Zentralplateau, das oberrheinische Gebirgssystem und die böhmische Masse)
bedingt werden, gegen die sie gepreßt worden sind, sind vielfach nach außen,
nach Norden, gegen die stauenden Massen hin überschoben, so daß ältere
Schichten über jüngeren lagern oder letztere von ersteren auf die mannig-
faltigste Weise zusammengedrängt und umgebogen werden. Während so auf
der Äußenseite intensive Faltung herrscht und Brüche nur eine untergeordnete
Rolle spielen, stellt sich die Innenseite als eine Zone gewaltiger Verwerfungen
dar, an denen stellenweise Eruptivgesteine, vor allem Porphyre, empor-
gequollen sind; am Rand dieser im ganzen die West-Richtung ein-
haltenden Verwerfungslinie ist das Gebirge zu dem tiefeingedrückten
lombardisch-adriatischen Senkungsfeld abgebrochen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropas Adria Nord Verona Oberdeutschlands Westen
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6 Der Bau und die Oberflächengestalt Mitteleuropas.
ist. Auch in der oberen Kreide bildet die Rheinlinie die ungefähre Grenze
zweier verschiedener Ausbildungsweisen, die sich auch in der Tektonik der
betreffenden Gebirgsketten bemerkbar machen. Während im Westen die
Kreide in gleicher Weise wie die Juraformation stark gefaltet ist, sindeu
sich die cretacischen Schichten im Osten vielfach wagrecht in Becken
zwischen den älteren aufgerichteten Schichten abgelagert. Das untere
Tertiär nimmt in gleichmäßiger Ausbildung am Aufbau der ganzen
Voralpen teil, und zwar als Nummulitenkalk und als Flysch, ein System
von Mergeln, Schieferthonen und Sandsteinen. Aber auch das untere
Tertiär ist im Westen weit stärker, bis zu Höhen von drei km und darüber,
gefaltet als im Osten, wo es nur niedrige Vorketten bildet. Das Gleiche
gilt von der aus jungtertiärem Gestein (oligocäne und miocäne Molasse)
bestehenden nördlichsten Randzone, die in der Schweiz noch zu ansehnlichen
Bergketten aufgetürmt ist, in Bayern und Oesterreich dagegen nur aus
Alpenschuttablagerungen von mäßiger Höhe besteht. Die Betrachtung
des Gebirgsbaues der Alpen führt also nicht nur zu dem Ergebnis,
daß der Faltungsprozeß in denselben früh begonnen und sich häufig
wiederholt hat, sondern auch zu der bis jetzt noch nicht genügend
beachteten Thatsache, daß die Entwickelung der beiden großen Hälften
des Gebirges vielfach unabhängig von einander vor sich ging.
3. Bewässerung.
Zu derselben Zweiteilung des Gebirges in die West- und die
Ostalpen gelangt man auch bei der Betrachtung seiner fließenden
Gewässer. Die Anordnung der Wasserläufe, die vor allem durch
die Aufeinanderfolge der Aufrichtung der einzelnen Gebirgsteile bestimmt
wird, ist in den Westalpen infolge des Auftretens von Doppelreihen
von Zentralmassiven eine ganz andere als in den Ostalpen, die
sich im wesentlichen in zwei oder mehrere parallele Reihen zerlegen.
In den französischen und Schweizer Alpen finden wir lange, vielfach
gewundene Thäler nach Westen, die gewöhnlich den einzelnen Zonen
eine Strecke weit als Längsthäler folgen, um dann mit scharfer Biegung
die nächste Zone zu durchbrechen (Durauce, Jsere, Aar :c. :c.), dagegen
kurze Thalspalten mit sehr starkem Gefäll nach Italien zu. Die Ostalpen
dagegen sind reich an ausgezeichneten Läugsthälern, die durch ein kurzes
und enges Querthal den Fluß aus dem Gebirge entlassen und an deren
Oberlauf sich viele parallele, senkrecht zum Hauptgebirgskamm verlaufeude
Querthäler anschließen (Inn, Salzach, Drau ?c. ?c.). Für die Quer-
thäler der Ostalpen ist der Stufenbau, der durch den Wechsel von
Gesteinen verschiedenen Härtegrades bedingt ist, eine charakteristische Er-
scheinung.
Außer der Fülle an fließenden Gewässern ist den Alpen auch ein
großer Seenreichtum eigen; derselbe hat seinen Grund einesteils in der
verwickelten Tektonik des Gebirges, andernteils in dem mit dem nieder-
schlagreichen Klima zusammenhängenden Auftreten zahlreicher Gletscher
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
8 Der Bau und die Oberflächengestalt Mitteleuropas.
Depression mit der nordwestlich verlausenden herzynischen Hebungsachse
des Böhmerwaldes, des Fichtelgebirges, des Frankenwaldes, des Thüringer
und des Teutoburger Waldes zerlegt sich das deutsche Mittelgebirge in
vier symmetrisch zu einander liegende Parallelogramme
bezw. Rauten, die sich nach ihrer Lage zu den beiden Hauptströmen
Deutschlands, dem Rhein und der Elbe, als das oberrheinische (Südwest-
dentschland), niederrheinische (Nordwestdeutschland), oberelbische (Böhmen)
und mittelelbische Parallelogramm (Sachsen und Thüringen) bezeichnen
lassen. Die beiden westlichen Mittelgebirgslandschaften Deutschlands,
durch die Eckpunkte Lausen a. d. Birs — Cham — Ilmenau im
Thüringer Wald — St. Mihiel a. d. Maas und St. Mihiel—valen-
ciennes— Minden—ilmenau bezeichnet, stimmen in den Umrißformen
und in den Größenverhältnissen (Langseite vier, Kurzseite zwei Meridian-
grade) vollkommen überein, zeigen aber im geologischen Aufbau und in
der Oberflächengestalt die größten Verschiedenheiten.
Im Innern Süd Westdeutschlands, dessen Boden neben den
Graniten und Gneisen der oberrheinischen Randgebirge fast nur aus
Gesteinen der mesozoischen Formationen besteht, sanken nämlich während
der Tertiärzeit ganze Schollen in Staffeln zur Tiefe und gaben dadurch
Anlaß zur Bildung abgeschlossener Becken bezw. Gräben, aus welchen
meist nordnordöstlich, zum.teil auch nordnordwestlich gerichtete Thal-
engen in die benachbarten Gebiete hinüberführen.
Das Nordwest deutsche Gebirgssystem, an dessen Aufbau
vorwiegend Thonschiefer, Grauwackeu und Quarzite sich beteiligen, bildet
in seinem Innern ein eintöniges, flachwelliges Schieferplateau, das nur
von den meist nordöstlich gerichteten, tief eingeschnittenen Thälern aus
einen gebirgshaften Charakter zeigt. Im Gegensatz zu dem nach allen
Seiten scharf abgeschlossenen südwestdeutschen Becken ist das nieder-
rheinische Gebirgssystem durch Raudeiubrüche (Münsterebene, Kölner,
Trierer Tieflandbucht, Hessische Senke) an seinen Grenzen eingekerbt und
stellt sich darum nicht mit so regelmäßigen Umrißformen dar wie sein
südwestliches Nachbargebiet.
Noch mehr erscheint die regelmäßige Rautenform bei der dritten
Gruppe der deutschen Mittelgebirge, den sächsisch-thüringischen
Landen nebst dem Weserbergland, gestört. Von dieser durch
die Punkte Münden a. d. Weser — Wuusiedel — Zittau — Branden-
burg a. d. Havel bezeichneten Raute mit eiuer Seiteulüuge von zwei
Meridiangraden ist die ganze Nordosthälfte, das ehemalige Urgebirge
zwischen der unteren Elbe, Havel und Spree einerseits, zwischen dem
Nordostrand Thüringens und Sachsens anderseits, in die Tiefe der
norddeutschen Ebene versunken; die nordwestlich gerichteten Höhenzüge
des Fläming und der Lüneburger Heide, in deren Fels-Unterlage
permische Gesteine nachgewiesen wurden, deuten die Nordostseite der
mittelelbischen Urgebirgsrante nur noch schwach an. In dem durch
die Leipziger Tieflandbucht in zwei ungleiche Teile geschiedeneu
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]