92 , Geschichte >
Erste Periode.
Aelteste unsichere Geschichte bis
auf den romanhaften Eroberer
Sesostris,
1356 vor C hristo.
Die Aegypter, heilstes, seien eine Kolonie
der Aethiopen. Diese Sage bestätigt sich da-
durch , dafs wir die ersten gebildeten Staaten in
Ober-Aegypten finden, dafs Mittel - Aegypten
früher ein Sumpf war, und dafs Unter - Aegypten
erst nach und nach vom Nil angeschwemmt, aus-
getrocknet und-bewohnbar geworden ist. Auch
hatten die Aegypter noch in der Zeit, als die
Griechen sie kennen lernten, schwärzliche Farbe
und krauses wolligtes Haar; und Denon schildert
die Kopten, die er für Abkömmlinge der alten
Aegypter hält, ganz als eine Art von Negern. —
Andrerseits aber führen uns historische Spuren,
Aehnlichkeiten der Skulptur, der Architektur
und der Religionsideen auf einen frühen Zusam-
menhang Aegyptens und Indiens. Die histo-
rische Nachricht des Georgius Symcellus, dafs
unter dem Könige Amenophis eine Kolonie vom
Indus her nach Aegypten (über Meroe?) einge-
wandert sei, wird durch die Bilder und Figuren
an den alt - ägyptischen Ruinen und manche an-
dre Aehnlichkeiten beider Völker auf das auffal-
lendste bestätigt.1) Farbe der Haut und Form
1) Die Obelisken, die in ganz Aegypten zerstreut
sind , und die Tempel in Thebais sind mit Bil-
dern bedeckt, die menschliche Gestalten dar-
stellen , treu nach der Natur, mit den Eigen-
heiten der Gesichtsbildung und der Beschaffen-
heit des Haars. Aber in mehr als 100 Köpfen
auf den Beliefs der Tempel in Theben fand De-
non keinen Gesichtszug eines Negers, eher
griechisches Profil, und langes schlichtes Haar;
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20$ Gefchichte
Ghörographie.
w ie bei Lydien- fo riutfs man auch hier Per-
ßs oder Perfid, die Provinz, und Perßa, das
Reich d erperjer, unterscheiden.
1. Jene, (Pars, Fars,) von den Hebräern
Elam genannt, etwa 6000 Quadrat - Meilen
groß, ward umgrenzt von Sufiana, Medien,
Karmanien und dem perfifchen Meerbufen,
durchftrömt vom Araxes, Medus und Cyrusf
an der Südlichen Küfte eben, Sandig, heiss,
und durch den Samum ungesund; im rnittlern
Lande gemäfsigt heiss, wasserreicher, und
fruchtbar an Kräutern und ßäufnen; irh nörd-
lichen Theile rauh, unfruchtbar, ünd gebirgig
durch Arme des Taurus, und von räuberi-
schen Gebifgsvölkern, den Parütacehern und
Kofjäern, bewohnt. — Perfepolis, (das einer-
lei Sein Soll mit Esthekär, von einem Giram
erbauet,) nahe dem Araxes, wird als Haupt-
Stadt genannt, wiewohl Sich die perfifchen Kö-
nige nie hier aufhielten. Vielleicht war es der
gewöhnliche Begräbnifsört der Könige, die in
Perfien begraben werden mufsten, und Haupt-
heiligthum der einheimifchen Götter, mit
merkwürdigen Ruinen. In der Nähe lag Pa-
Jargacla, auch Petfargadae, ein feftes Schlofs,
Von Magiern bewohnt, wo Cyrus Leichnaui
aufbewahrt wurde.
2. Begreift Perfia alle den Perfern unter-
worfene Länder Aliens vom Halys oder Tau-
rus bis zum Indus; daher auch allgemein für1
Morgenland genannt. Da iie meift keine eig-
ne Gefchichte haben, doch aber ihrer Lage
nach in einzelnen Theilen der alten Gefchich*
te Vorkommen; So muls man iie merken I
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Extrahierte Personennamen: Elam Sufiana Cyrus_Leichnaui Cyrus Perfia
G’Pfchic\ite
176
alle diese Völkerhorden nicht fo fehr weit von
einander wohnten, lehrt theils die Geogra-
phie der Alten überhaupt, theil§ Herodot
felbft, wenn er, B. Iv, Kap. 102, fagt, dafs auf
die Nachricht der Annäherung des Darius die
Anführer der Taurer, Agäthyrfen, Neuren,
Androphagen, Melanchlänen, Geloner, Bu-
diner, Sauroinaten zufammen gekommen wä-
ren : lie können alfo nicht in einer Entfernung
von drei hundert geographifchen Meilen von
Welten nach Olten, nicht einmahl in einer
Entfernung von fünf und fiebzig Meilen von
Süden nach Norden auf Herodots Karte ge-
wohnt haben, wie lie auf der Karte bei Heeren
gezeichnet find. — Die Geluner, gemifcht
mit den Budinern. fetzt Herodot jenfeits des
Tanais; allein nach Andern wohnten sie um
den Boryfthenes: sie waren Griechen und Rö-
mern durch die Sitte bekannt, lieh zu bemah-
len, oder durch eingebrannte oder mit Farbe
eingeriebene Nadelftiche zu puriktiren, Firg.
Georg., Ii, 115; was auch die Agäthyrfen
thaten, Aen., Iv, 1und wahrfclieinlicli
mehrere cliefer barbarifchen Stämme.
Wenn nun fchon von diefen Völkern die
Nachrichten Herodots nicht durchaus zuverläf-
iig find; fo können sie es noch weniger von
denen jenfeits des Tanais fein: von den Sar-
maten im baumleeren Lande, von den noma-
difchen Buclinen mit blauen Augen und rothen
Haaren, von den Thyffageten und Jyrken, die
von der Jagd leben, und noch weniger von den
kahlköpfigen Agrippäern mit Affennafen , groß-
fsem Kinne und eigner Sprache, die am Fulse
hoher Berge leben. Nördlich von diefer un-
erfteiglichen Bergkette follen Männer mit Zie-
1
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Extrahierte Personennamen: Herodot Darius Herodots Herodot Georg Herodots
dig, hat Denkmäler menschlicher Kunst, die äl-
ter sind.
Aegypten wird vom Nil durchströmt, der
jährlich des Sommers übertrit, und durch seinen
zurückbleibenden Schlamm das Land düngt und
äußerst fruchtbar macht. Am fruchtbarsten war
der nördliche Theil, dasdeltl, der ganz von dem
Sande undischlamniedes Nils angeschwemmt seyn
soll. — Außer einem Ueberfluß an Korn und Reis
erzeugte das Land auch die Pa pyrusstaude, aus
deren Wurzelfasern man Blätter znsammenfügte,
mn darauf zu schreiben, und woher unser aus Lum-
pen bereitetes Papier den Namen hat. Doch schrieb
man nicht Buchstaben, sondern Hieroglyphen,
Zeichenschrift, Zeichen für jedes einzelne Wort. Be-
rühmt war auch die feine Leinwand Byssus. —
Wie aber Aegypten seine große Fruchtbarkeit den
Ueberschwemmungen des Nils dankt: so erzeugtauch
der nachbleibende Nil-Schlamm eine Menge Unge-
ziefer, und durch seine bösen Ausdünstungen anste-
ckende Krankheiten, die Pest. — An Holz und Me-
tallen fehlt es; ein umso größerer Vorrath von Stei-
nen aber findet sich in den östlichen Granzfelsen. —
Aus diesen sind die ungeheueren Steinmassen, die
Obelisken und Piramyden aufgeführt, die fast
alle über 3000 Jahre alt. — Obelisken sind viere-
ckigte oben spitz zulaufende Säulen, aus Einem
Steine, 50 biß i8o,Fuß hoch: es stehen jetzt mehre-
re dieser alten ägyptischen Obelisken in Rom. —
Ungeheuerer sind die Piramyden, große viereckigte
Gebäude: sie erheben sich von einem breiten Grun-
de mit schrcg geneigten Seitenmauern, sind aus
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9 *■
nicht vor dem vierten Tage der Krankheit eine Purganz
zu geben.
Gewöhnlich schreibt man den Aegyptern die erste
ziemlich richtige Beobachtung des S o n n e n j a h r e s zu, -
und vielleicht nicht mir Unrecht. Die Ueberschwemmuu-
gen des Nil kehrten immer nach einem bestimmten Zeit-
raum wieder. Da von diesen ihr Unterhalt und ihr
Wohlsein abhing: so zwang sie die Noth, die Zahl der
Tage zu beobachten. Dabei bemerkte man, daß die
Sonne bei dem Anfange der Ueberschwemmung immer
denselben Stand am Himmel habe, ihnen beinahe grade
über dem Kopfe siehe ; und gewiß bemerkten sie es schon
früh, daß um diese Zeit der strahlendste Stern am Him-
mel, der Hundsstern oder Sirius sich in den Nachten zu
zeigen anfange. So zahlten sie die Tage, beobachteten
den Sonnenstand, und besonders den Aufgang des Hunds-
sternes, um daraus die Zeit voraus zu sehen, wann der
Nil übertreten mögtc, und gegen diezeilalles vorberei-
tet und in Sicherheit gebracht zu haben. Daher sing
auch das alte ägyptische Jahr nicht mit unserm ersten
Januar, sondern in unserm August mit deu Über-
schwemmungen des Nil an. — Auch gebrauchten sie die
Obelisken als Sonnenzeiger zur Zeitmessung: sie maßen
um Mittag den Scharren, der bis zum 22ten Juni,
dem Tage der Sonnenwende, immer kürzer ward, be-
zeichneten diese Gränze des kürzesten Mittagsschattens,
wie die Gränze des längsten, den 2iren December,
beobachteten nach und nach mehrere Punkte, und konn-
ten so anch an den Schatten der Obelisken die Zeit der
Ueberschwemmungen vorhersehen, und diese als eine Art
Kalender gebrauchen. — Nach und nach kam man auch
wohl auf eine Vergleichung des Sonnenjabres mit den
Mondwechseln, und versuchte beide mir einander in Ue-
bereinstimmung zu bringen. Man mußte bald sin den,
daß
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11
wohl zuerst ins Auge; und es ist eine herrschende Erzählung im Alter-
thum, daß die Früchte des Feigenbaums den erstgeschaffenen Menschen
eines der ersten Nahrungsmitteügewesen seyen. Gewiß aber ward auch
bald von den ersten Menschengeschlechtern die nach allen ihren Bestand-
theilen nutzbare Kokospalme beachtet. Sie hat einen prachtvollen
schlanken Wuchs, süns Ellen lange Blätter, und trägt Früchte, Kokos-
nüsse genannt, die eiförmig und groß wie ein Kinderkopf, gewöhnlich
an zehn Pfund wiegen. Jede Nuß enthält von der sogenannten Ko-
kosmilch so viel, daß zwei Personen ihren Durst damit löschen können.
Das Mark und die weichen Holzfasern des Gipfels werden als Palm-
kohl gegessen; aus der Blumenkolbe wird Palmwein (und daraus
Zucker, Arrak, Essig) gewonnen; aus der Milch und dem Kern Palmöl
(auch als Arznei und zu Seife benutzt) bereitet. Aus den großen und
langen Blättern macht man Körbe, Fächer, Hüte, Matten; aus den
Nußschalen Gefäße, Trinkgeschirre, Löffel; aus den Fasern elastische
Taue u. s. w. Der Weinftock wächst einzig wild in Mittelasien. Die
Aprikosen, Aepfel, Birnen, Pflaumen stammen von dort. — Auch die
verschiedenen Kornarten, die jetzt unsere tägliche Nahrung sind, findet
man in diesen Gegenden zum Theil wie bei uns das gemeine Gras.
Alte Naturkundige erzählen, daß in den Bergländern hinter dem kas-
pischen Meere die Gerste wild wachse; ein neuerer fand in Baschkirien
(im russischen Gouvernement Orenburg) das Korn wild wachsen. Ge-
wiß wächst es in den Gebirgen von Kaschmir, in Tibet, im Norden
von Ehina viele Jahre lang ohne Saat und Anbau. — Eben so finden
wir fast alle zahme Hausthiere, die sich leicht an den Menschen ge-
wöhnen und als die Gefährten des häuslichen Lebens von den Men-
schen bei ihren Auswanderungen mitgenommen wurden, wild in den
Ländern ostwärts vom Euphrat und vom kaspischen Meere. — Dazu
kennt man in diesen Gegenden unsern Winter nicht: die Felder sind
immer grün, jedes Jahr umfaßt zwei Aerndten, und in unaufhörlichen:
Fortgange reift eine Frucht nach der andern; ja die Kokospalme hat
Blüthen und Früchte zu gleicher Zeit. So konnten die ersten Menschen,
wie jetzt noch ganze Völker in diesen glücklichen Erdstrichen, ohne Ar-
beit von dem freiwilligen Ertrage des Bodens leben; und so lange
ihre Anzahl noch klein, war kein Mangel für sie zu fürchten.
Das erste Menschenpaar wurde nackt geschaffen; und in einer
warmen Luft sehnte es sich auch wohl für den Anfang nicht nach
Kleidern. Da indeß der Mensch nicht, wie die Thiere, von der Natur
mit einer schirmenden Bedeckung begabt ist, so mußten ihm doch Stürme
und Regengüsse, die besonders in den Wintermonaten jener Gegenden
gewöhnlich sind, bald empfindlich werden, daß er wohl auf Bekleidung
zu denken anfing. — Auch ist die Schaamhastigkeit als eine der
schönsten Empfindungen in unsere Natur gepflanzt, die als sanft warnende
Hüterin uns vor Sünde und Unrecht bewahrt, und zugleich zu dem-
jenigen hinführt, was anständig und schön ist. Daher erzählt uns die
Bibel, daß die ersten Menschen einen Schurz von Feigenblättern ge-
tragen hätten, die in jenen südlicheren Gegenden noch etwas größer
wachsen als bei uns: denn sonst scheinen die breiten langen Palm-
blätter zu diesem Zwecke passender. War nur der erste Anfang mit
der Bedeckung eines Theiles des Körpers gemacht; so ging man bald
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Extrahierte Personennamen: Ehina
Extrahierte Ortsnamen: Alter- Mittelasien Baschkirien Orenburg Kaschmir Tibet
Chinesisches Hoch - Asien. 75
Ihre Nahrung besteht größtenteils in Fleisch von Meh-
rern Thieren, und der Milch von Kühen, Pferden und Ka-
meelen. Sie wohnen in Filzhütten,, sind gute Reuter, und
haben, wie überhaupt alle nomadischen Völker, sehr scharfe
Sinne. Das Charakteristische der kalmückischen und aller
mongolischen Gesichter sind schief gegen die Nase laufende Au-
genwimper, kleine platte Nasen, breite fleischige Lippen, her-
vorstehende Backenknochen, und große abstehende Ohren.
Nach jenen beiden Völkerstämmen wird das Land getheilt
in die Kalmückei, die aus der Soongarer und Choschotoi
besieht, und in die eigentliche Mongolei, welche in die
Kalkas - und Scharra-Mongolei zerfällt. Die letztere stößt
an die große chinesische Mauer.
Kurve, Residenz eines mongolischen Großlamas, eines
Khans, und eines chinesischen Vicekönigs; Hauptposten gegen
Rußland , von etwa 6000 Jurten.
Karakorum, einst Dschingiskhans berühmter Sitz-
jetzt Schutthaufen.
e) Tungusieu.
Tupgusien gränzt an Siberken, die Mongolei, den
Ocean und Korea. Es wird von mehreren Völkerstämmen
bewohnt, wovon die Mandschu, die Eroberer von Chrna,
die bekanntesten sind. Sie sind Bekenner der lamaischen
Religion, und theils Nomaden theils ansässig. Der Kaiser
von China ist unmittelbarer Oberherr.
Das Land ist gebirgige, und senkt sich nach dem Meere
zu, hat viele Flüsse und ungeheure Waldungen. Ackerbau,
Viehzucht und Fischfang sind die Beschäftigungen der Tungu-
sen. Sie haben sich auch weit nach Stberien hinein ausge-
dehnt, sprechen aber eine Sprache.
Kirin - Ula - Chotong, Sitz des chinesischen Vice-
königs. — Tsitsikar, Verbannungsort der Chinesen.
cl) K 0 r e a.
Eine große Halbinsel, nördlich von China. Das Land
wird von einem König beherscht, der dem Kaiser von China
zinsbar ist. Es ist vorzüglich im Norden gebirgigt, im süd-
lichen Theil fruchtbar und gut angebauet. Ueberhaupt sind
die Bewohner cultivirter, als in den vorigen Ländern, und
den Chinesen ähnlich. Sie bekennen sich zur Lehre des F o
und des Confucius.
Produkte sind Reis, Ginseng, Baumwolle, Taback,
Hanf, Gummibäume, Rindvieh, Wildpret, Pelzchiere,
Schlangen, Krokodille, Seidenwürmer, Perlenmuscheln,
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Extrahierte Personennamen: Chrna
Extrahierte Ortsnamen: Asien Mongolei Mongolei Korea China China China