186
misus und Elburs im N. Im Elburs ist der 13,800' hohe Vulkan De-
mavend. Diese Randgebirge bilden in Bezug auf Fruchtbarkeit und Be-
wässerung den entschiedensten Gegensatz zum innern Plateau.
2. Das Hochland von Armenien
erhebt sich aus tiefer liegenden Landschaften und besteht aus mehreren Hoch-
flächen, deren Scheitel steppenartig sind, während die von ihnen ausgehenden,
tiefgefurchten Thalschaften reichliche Bewässerung und üppige Vegetation ha-
den. Aus der Hochebene von Erzerum erhebt sich der 16,000' hohe Ara-
rat, wo Noah die Arche verließ. Er ist vulkanischer Natur und hat 1840
gezeigt, daß seine vulkanische Thätigkeit noch fortdauert. Am Ararat erhebt
sich die Schneelinie fast bis zu derselben Höhe, welche sie am Aequator er-
reicht, obwohl er 40° N. B. liegt. Dies rührt daher, daß er isolirt einem
bedeutenden Plateau aufgesetzt ist, welches durch seine continentale Lage eine
ungemein hohe Sommertemperatur darbietet.
3. Das Hochland von Kleinasien
(Anatoli — Levante oder Orient) wird im N. und S. vom Taurus und
Antitaurus umgeben, die parallel mit einander ziehen. Der Westrand bietet
schöne Berglandschaften mit fruchtbaren Thälern dar. Vor der Westküste
lagern die vulkanischen Sporaden-Jnseln, welche sich durch den Reichthum
ihrer Vegetation vor dem Innern Kleinasiens auszeichnen. Dieses selbst ist
eine wasserarme Steppe, welche neben vielen vulkanischen Spuren auch
Sümpfe und Salzlachen aufzuweisen hat. Auch der Nord- und Südrand
ist fruchtbar und angebaut; besonders zeichnen ihn dichte, hochstämmige Wal-
dungen aus.
Mit dem Hochland von Armenien steht durch eine niedrige Bergland-
schaft zwischen 60° und 62° Ö. L. der Kaukasus in Verbindung. Er' ge-
hört zur Klasse des Alpenlandes und besteht aus 3 Hauptparallelketten,
mehreren Hochflächen und vielen Vorgruppen. Im Elburs erreicht er feine
bedeutendste Höhe (16,000'); der Kasbeck ist 14,400' über dem Meere
erhaben. Er zeigt vielfache Spuren früherer vulkanischer Thätigkeit; dieselbe
ist noch nicht erloschen, wie wir aus den Schlammvulkanen auf der Halb-
insel Taman*) und Abscheren oder Baku**), wo ja noch immer die heili-
gen Feuer hervorbrechen, ebenso wie aus den heißen Quellen und Erdbeben
deutlich wahrnehmen können. Er streicht im Ganzen von So. nach Nw.
Obwohl er unter gleicher nördlicher Breite mit den Pyrenäen liegt, so steigt
doch seine Schneelinie, aus dem gleichen Grunde wie die des Ararat, bis
zu 9,900' empor. Der Kaukasus hat enge Thalschaften, die keine Kultur-
thäler sind. Ueber den Kaukasus führen nur 2 Gebirgspassagen: 1) der
Paß von Wladikaukas im Thal des Terek, die Straße nach Tiflis; 2) der
Küstenpaß von Derbend im Osten.
*) Taman an der Straße von Kertsch zwischen dem schwarzen und asow'schen
Meere.
**) Abscheren oder Baku an der Westküste des Kaspi-Sees.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Anatoli_— Wladikaukas
Extrahierte Ortsnamen: Elburs Armenien Kleinasien Kleinasiens Armenien Kaukasus Tiflis Baku
188
5. Das Hochland von Syrien
oder das syrisch-peträische Gebirgsland beginnt auf der Halbinsel des Sinai
und zieht sich in nördlicher Richtung bis zum Taurus in Vorderasien. Der
südliche Theil des syrischen Hochlandes heißt das peträische Arabien, der
nördliche das Plateau von Soristan. Die höchsten Punkte im peträischen
Arabien sind der Sinai und Horeb (7 — 8000').
Das syrische Bergland besteht: 1) aus der schmalen Küstenterrasse;
2) dem vielfach gestalteten Bergland und 3) aus der 3000' hohen Hoch-
terrasse, welche zum Theil sehr fruchtbare Ebenen enthält. Ungefähr in der
Mitte erhebt sich der 20 Meilen lange Libanon bis zu 12,000'; er ist
kaum 4 M. breit, und seine Gipfel bilden eine wellenförmige Linie. Pa-
rallel mit ihm streicht der 15 M. lange Anti-Libanon; zwischen beiden Ge-
birgen ist das Hochthal el Bekaa oder Coelesyrien (3,500'). Von: Süd-
ende des Libanon zieht sich in einer Länge von 60 M. eine tiefe Thal-
Einsenkung, el Ghor, dessen Sohle zum Theil bedeutend unter dem Spiegel
des Mittelmeers liegt (§ 79, V. 7). Im Norden füllt es der Jordan,
der See von Liberias und das todte Meer aus; südlich ist die Thalspalte
eine trockne brennende Wüste, welche sich bis zum Golf von Akabah fort-
setzt. Die ganze Erscheinung ist das Zeugniß einer vulkanischen Revo-
lution des Erdinnern, wie denn noch heutigen Tages heiße Quellen und
zahlreiche Erdbeben die fortdauernde Thätigkeit der vulkanischen Kräfte be-
urkunden.
Die Küstenebenen des syrischen Berglandes sind im Durchschnitt frucht-
bare Landschaften; die berühmten alten Hafenplätze der syrischen Küste sind
gegenwärtig entweder sehr seicht oder ganz versandet. Die Berglandschaften
haben größtentheils in den Ebenen und Thälern fruchtbaren Boden. Der
Libanon ist mit der üppigsten Vegetation bedeckt; Palmen-, Orangen-, Maul-
beer-, Obstbäume und Weinreben schmücken seine Abhänge. In einer Höhe
von 6000' liegt in einem sonst öden kleinen Kesselthal der Rest jenes be-
rühmten Cedernhains.
6. Der Ural
erstreckt sich in einer Länge von 500 Stunden von 9t. nach S. und wird
daher häufig ein Meridian-Gebirge genannt. Sein nördlicher Theil ist fast
ganz unbekannt; der mittlere durch seinen Metall-, der südliche durch seinen
Waldreichthum ausgezeichnet. Rach O. fällt das Gebirge steil ab; an der
Ostseite mag der Wassermangel und die hohe' Winterkälte jene kahlen und
pslanzenleeren Abhänge gebildet haben, welche den westlichen, wasserreichen
Abhängen, namentlich im südlichen Ural, ganz fehlen. Dagegen liegen auf
der nackten Ostseite die Metallerze häufig zu Tage, während sie auf der
Westseite durch fruchtbare Erde oder jüngere Bildungen bedeckt sind. Die
höchsten Gipfel des unlieblichen Gebirges in seinem mittleren Theile mögen
bis zu 9000' ansteigen.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
250
Lande fruchtbaren Boden zu. Sobald sich das Wasser verlaufen hat, wird
der schwarze Schlammboden Anfangs Oktober ohne weitere Düngung besäet.
Der Same geht rasch auf, und während wir in Europa Schnee und Eis
haben, reist in Aegypten die üppigste Saat heran, und kann schon zu Anfang
März eingethan sein. Nun naht allmählich eine Alles austrocknende Hitze;
der Boden überzieht sich mit dickem Staube, das Laub der Bäume verdorret,
und Alles wartet mit Sehnsucht der Zeit, wo die Ueberschwemmungen Er-
lösungen von mancherlei Qualen bringen. Denn der austrocknende Chamsin
und der feine Sandstaub rufen Augenkrankheiten hervor; die Pest und die
zahllosen Heuschreckenschwärme quälen die Bevölkerung. Aegypten galt schon
im Altherthum für eine ergiebige Kornkammer, und führt jetzt noch in der
Regel bedeutende Massen Getreide, insbesondere Weizen, Reis, Baumwolle
(150 Mill. Pfd.), Zucker, Datteln, Indigo, Südfrüchte rc. aus. Neben
der Pferde- und Kameelzucht verwendet man große Sorgfalt aus das Aus-
brüten der Hühner, von denen man jährlich 100 Millionen Küchlein in
400 Vrutöfen erzielt. Die gemischte Bevölkerung des Landes bilden: Araber,
theils Fellahs (Landbauern), theils Beduinen, ferner Kopten, die Nachkommen
der alten Aegypter, Mamelucken, Türken, Griechen, Armenier, Juden, Franken
(d. i. Europäer), Nubier, Habessinier und Neger. Der Vicekönig herrscht
ziemlich unabhängig, muß ungefähr 8 Mill. Frk. Tribut an die Pforte
zahlen und im Kriege 18,000 Mann stellen; ihm ist insbesondere der Schutz
der heiligen Städte Mekka und Medina übertragen. Er ist Herr und Eigen-
thümer alles Grundbesitzes; alle Produkte des Landes wandern in seine
Magazine, die Preise bestimmt er allein. Auch die Webstühle sind sein
Eigenthum; darum liefert er Wolle und Flachs, bezahlt die Arbeiter, und
verkauft seine Waaren an die Handelsleute, welche zum Kaufe gezwungen
werden können. Wie wenig dadurch die Landwirthschaft und Gewerbthätigkeit
gefördert wird, leuchtet von selbst ein.
I. Aegypten.
Kairo (über 300,000 E.), mit Suez und Alexandria durch eine
Eisenbahn verbunden, ist nach Constantinopel die bedeutendste Stadt der
Türkei und die größte in Afrika. Kairo ist eine der wichtigsten Handels-
städte, hat für die 2000 dort lebenden Franken ein eignes Quartier, und
besitzt den Nilmesser. Oberhalb Kairo am linken Nilufer liegt die Stadt
Gizch, in deren Mh? die Ruinen des alten Memphis mit dem Mumien-
selde liegen. Hier finden sich auch auf einem Vorsprunge der Wüstenplatte
die 3 höchsten Pyramiden (465'). Sie können erstiegen werden, und ent-
halten enge Gänge und zwei Begräbnißkammern. Nicht weit davon erblickt
man, fast ganz in Sand vergraben, die riesenhafte Sphinx; der Kopf mißt
vom Kinn bis zum Scheitel 65'. Im Ganzen haben sich dort 50 Pyra-
miden erhalten. Napoleon besiegte 1798 hier die Mamelucken. Strom-
aufwärts liegen die Dörfer Luxor und Karnak, in deren Nähe die Ruinen
des hundertthorigen Theben stumme Zeugen längst entschwundener Zeiten
sind. Die gewaltigen herrlichen Ueberreste ägyptischer Baukunst fesseln hier
den Beschauer: kolossale Reste von Tempeln, Säulen, Sphinxenalleen, Kata-
komben, Thoren, Hieroglyphen rc. Sint (26000 E.) ist die größte Stadt
~ in Oberägypten, und ist als Stationsort für die Karawanen aus Nubien
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Europa Mekka Medina Kairo Suez Alexandria Constantinopel Afrika Kairo Kairo Memphis Luxor Karnak Oberägypten
Asien. ^19
4. Das Tiefland von Borderindien.
Der Südfuß des Himalayagebirges ruht auf der großen indischen
Tiefebene. Diefelbe umfaßt das Gebiet zu beiden Seiten des mittleren
und unteren Indus, namentlich östlich von diesem, das ganze Gebiet des
Ganges und das Gebiet des unteren Brahmaputra. Der westliche Teil ist
wesentlich Steppen- und Wüstenstrich, wie das turauische Tiefland, und von großer
Dürre und Sommerhitze; nur im Norden, dem Pandschab (Fünfstromland),
fiudet sich wegen der größeren Feuchtigkeit ein reichkultiviertes Land, ebenso
liegt weiter abwärts am Indus ein von diesem befruchteter fchmaler Kultur-
streifen. — Das östliche indische Tiefland wird mit dem westlichen nur
durch einen schmalen Kulturstreifen zwischen Satledfch und Dfchamna ver-
knüpft und begleitet den Südfuß des Himalayagebirges in einer Breite von
29—40.und in einer Länge von 279 Meilen. Die schon erwähnte, mehrere
Meilen breite sumpfige Waldgegend, des Tarai, trennt die Tiefebene vom
Himalaya. Die Tiefebene wird durch den Ganges und dessen mächtige Ne-
benströme regelmäßig jährlich überschwemmt und enthält allenthalben stein-
losen Alluvialboden von größter Fruchtbarkeir. So wurde dieses Tiefland
fchon in alter Zeit ein großartiges Kulturland. Die schmälere Ebene des
Brahmaputra (Assam) wird erst neuerdings der Kultur gewonnen. Das
gemeinsame Delta des Ganges und Brahmaputra hat außer den zahlreichen
Wasserläufen eine ganz außerordentliche Menge von Niederschlägen, so daß sich
hier eine sehr starke Bevölkerung behnss Ausnutzung der unerschöpflichen Frucht-
barkeit durch Reiskultur zusammengefunden hat; diefelbe hat freilich unter den
Epidemieen zu leiden, die in diesen heißfeuchten Niederungen grafsieren (Cholera).
Den Rand des Deltas bilden zahlreiche, in fortwährender Umbildung be-
griffeue Sumpfinseln, welche von dichtem Urwalde bedeckt und von Raubtieren
erfüllt sind, die sogenannten Sander bans.
5. Das Tiefland von Hinterindien.
An den Flüffen Mekong, Menam, Salueu und Jrawaddi lie-
geu vier durch Gebirge getrennte Tieflandsgebiete. Von den genannten Strömen
bilden namentlich der Jrawaddi und Mekong gewaltige Deltas. Das Delta-
gebiet des Mekong wird durch die Hochgewässer, die die Schneeschmelze Ti-
bets erzeugt, im Sommer noch reichlicher überschwemmt als Aegypten durch
den Nil; es bildet ein gewaltiges Reisfeld. Auch der östliche Küstensaum
von Hinterindien enthält eine fruchtbare Niederung.
§ 82.
Z>ie hydrographischen Verhältnisse Asiens.
Asien entsendet in vier Oceane und eine Anzahl von Binnenseen feine
ströme, welche aber das Innere des Kontinents mit dem Ocean nicht in
benutzbare Verbindung bringen. Quell- und Mündungsland der asiatischen
Ströme stehen gewöhnlich nicht mit einander in Verbindung, weil ihr Ober-
und Mittellaus selten schiffbar ist. Kein Erdteil hat so zahlreiche Steppen-
seen und Steppenflüffe wie Asien, keiner endlich eine Erscheinung auszuweisen,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Dfchamna Assam Niederschlägen Hinterindien Menam Hinterindien Asiens Asien
366 Afrika.
und das Laub der Bäume verdorrt. Der austrocknende Wind „Chamsin"
und der feine Sandstaub rufen Krankheiten aller Art hervor (die Pest) und
führen zahllose Heuschreckenschwärme herbei. Aegypten galt schon im Altertum
für eine ergiebige Kornkammer und führt jetzt noch bedeutende Massen Ge-
treide, insbesondere Weizen, aus. Hierzu kommen Baumwolle, Hülsen-
früchte,Flachs,Hanf, Leinsaat, Gummi, Datteln, Zucker undassa foe-
dita. Ganz besonders ist seit dem amerikanischen Secessionskriege die Baum-
Wollenproduktion gestiegen und betrug in letzter Zeit (1875) für den Export
140 Mill. Kilo. — Ausgedehnt ist die Zucht von Eseln, Maultieren, Rindern,
Schafen, Geflügel und besonders auch von Kamelen; vereinzelter die Seiden-
zucht. — Die Iudustrie ist noch ganz unbedeutend. — Die Fellahin
(Landbewohner) leben in großer Dürftigkeit, da der Vicekönig sich als Herrn
alles Bodens betrachtet. Außer der genannten Bevölkerung finden sich Ära-
der, Türken, christliche Kopten, Griechen, Juden, und in den südlichen
Nebengebieten Nnbier, Abessinier und Sudanneger. — Die Herrschaft des
Mcekönigs ist despotisch; seine Kriegsmacht beträgt im Frieden 14 000, im
Kriege 60 000 Mann; die Kriegsflotte 47 Fahrzeuge, die Handelsflotte 600
Schiffe. Der Import hatte (1877) einen Wert von 96 Million Mark, der
Export von 192 Million Mark. — An den Sultan ist ein jährlicher Tribut
von 160 000 Beuteln ä 5 Pfund zu zahlen.
1» Aegypten.
In Unterägypten und dem eigentlichen Nilthal von Mittel- und Ober-
ägypten ist die Bevölkerung sehr dicht, namentlich in Unterägypten erreicht die
Dichtigkeit diejenige der bevölkertsten Gegenden Europas (8000 aus 1 Hü Meile,
also wie in Belgien). Abseits vom Nilthal aus den Wüstenplatten finden sich
nur sehr wenig Einwohner.
Kairo, über 350 000 Einw., mit Suez und Alexandria durch eine Ei-
senbahn verbunden, ist nach Eonstantinopel die bedeutendste Stadt des türkischen
Reiches und die größte in Afrika. Die Stadt besitzt 400 zum Teil prachtvolle
Moscheen, viele Kirchen und unzählige glänzende Kaufhallen. Hier koneentriert
sich der Handel von Nordafrika, und die Verbindung mit Suez zieht auch die
indischen Waren in den Bereich der ausgedehnten Handelsgeschäfte der Stadt, an
denen sich zahlreiche Europäer, namentlich Griechen und Italiener, beteiligen. In
dem Stadtteile Alt-Kairo befindet sich der Nilmesser, nach dessen Angabe über
die Wasserstandshöhe des Flusses sich der jährliche Satz der Grundsteuer richtet.
Oberhalb Kairo, am linken Niluser, liegt der Ort Gizeh, in dessen Nähe die
Ruinen des alten Memphis mit dem ungeheuren Gräberfelde in einem niedrigen
Felsplateau liegen. Die Grabstätten der Könige befinden sich in den 40 Kalk-
steinpyramiden, deren größte die des Eheops (Ehusu 149 m), Ehephren und
Mykerinus sind. Nicht weit davon erblickt man, fast ganz in Sand vergraben,
eine riesenhafte Sphinx, deren Kopf vom Kinn bis zum Scheitel 21 m mißt
(Napoleons Sieg bei den Pyramiden, 1798). Fast wichtiger noch als Kairo ist
Alexandria, auf einer Landzunge zwischen dem Meere und dem See Mareotis,
eine Gründung Alexanders und im Altertum der Einigungspunkt zwischen der
griechisch-römischen und der orientalischen Welt, mit 1 Million Einw. Später in
starkem Versall, erhob es sich seit Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts wie-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons Alexanders
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Europas Belgien Kairo Alexandria Afrika Nordafrika Suez Alt-Kairo Kairo Memphis Napoleons Kairo Alexandria See_Mareotis Alexanders
316 Asien.
zum Busen von Akaba fort, ist aber nicht mehr so niedrig. Westlich von
der Jordansspalte folgen von N. nach S. auf einander: 1) Das grasreiche
Hochland von Galiläa, im S. durch das Kisouthal (die Ebene Jesreel)
begrenzt, das wiederum der Karmel im Sw. berändert. Im S. von Ga-
liläa folgt die Landschaft Samaria, die durch breite Höhenzüge in der
Richtung von O. nach W. durchzogen wird. Südlich folgt dann das Berg-
land von Judäa, welches in nordsüdlicher Richtung von einem Kalkplateau
durchzogen wird. Auf demselben liegt (800 in hoch) Jerusalem. Den
Westrand von Samaria und Judäa bildet das fruchtbare Marschland, welches
einst die Philister bewohnten (mit Cäsarea, Joppe, Gaza?e.). — Im O.
der Jordanspalte breitet sich ein steppenartiges Hochland aus, das allmählich in
die syrische Wüste übergebt. — Im O. des Sees Genezareth erhebt sich die
vulkanische Gruppe des Dschebel Hauran (1840 in), das alte Basan. —
Das Bergland von Judäa senkt sich gegen S. zur Wüste el Tih, welche
die Siuaihalbiufel ausfüllt. Im S. derselben erhebt sich das Sinaige-
birge (2600 in), eine mächtige Granitmasse.
§ 80.
Die getrennten Gebirgsgtieder Asiens.
1. Das Gebirgsland von Kamtschatka.
Das Gebirgsland von Kamtschatka bildet ein von den vorerwähnten
Gebirgsmassen isoliertes System von durchaus vulkanischem Charakter. Einige
vierzig gewaltige Vulkane durchziehen die Halbinsel, deren höchster der Klint-
schew ist (4800 in).
2. Das Plateau von Dekhan.
Das Plateau von Dekhan wird durch das Tiefland des Indus und
Ganges vom östlichen Hochasien getrennt und hat die Gestalt eines Dreiecks,
sein Gesamtumfang beträgt 30 000 □ Meilen. Den Norden des Hochlands-
gebietes nimmt das Plateau von Malwa ein, welches nur etwa 8 bis
400 in hoch steigt und im Sw. und No. fruchtbare Thaleinsenkungen hat.
Südlich von diesem Plateau zieht sich in westöstlicher Richtung die Win!>hia-
kette, die sich nur etwa 200 ni über dasselbe erhebt und bequeme lieber-
gäuge hat. Südöstlich von dieser niedrigen Gebirgskette breitet sich ein weites
Hochland von mäßiger Höhe, ungesundem Klima und äußerst schwacher Be-
völkerung aus, südwestlich erstreckt sich das ziemlich breite Thal der Ner-
badda (Nerbudda), welches fruchtbarer ist. Weiter südlich folgt nun erst das
eigentliche Hochland von Dekhan (südwärts vom Flusse Tapti). Im W. ist
es von den Westghats berändert, welche anfangs der Küste fern bleiben,
dann aber an dieselbe mit steilen Rändern ziemlich hart herantreten inb sich
als ein waldreiches Gebirge darstellen. Den südlichsten Abschluß dilses Ge-
birges bildet die Nilagirigruppe (2640 m). Im O. des Platems lau-
fen durchschnittlich 20 Meilen von der gut bewässerten Küstenniedenmg Ko-
romandel die sehr zugänglichen, mehrfach durch Flußläufe durchbrochenen Ost-
ghats. Die große Plateanmasfe, welche bis zu 700 in steigt, ist ?tvar viel-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Afrika.
355
beigetragen hat. — Das Nordtrapez Afrikas bildet ein großes Plateau
von Sandstein mit Tieflandsoasen und anderen Einsenkungen, welche durch
Salzablagerungen und Salzsümpfe an frühere Verbindung mit dem Meere
erinnern. Die Scheidung der beiden großen Hochlandsmassen bewirkt Flach-
sudau zwischen den Erhebungen von Hochsudan und Habesch.
1. Süd- oder Hochafrika.
Der Südrand desselben in Kapland hat zuerst einen schmalen und niedrigen
Küstensaum, welcher von den Zwartcn Bergen (schwarzen Bergen) durch 2 Parallel-
ketten begrenzt wird. Diese Ketten (1600—1800 m im Durchschnitt hoch und
mit Gipfeln von 2200 in) sind durch ein tieses Längsthal geschieden und durch
23*
i
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrikas Hochsudan Hochafrika Kapland
— 188 —
lution des Erdinnern, wie denn noch heutigen Tages heiße Quellen und
zahlreiche Erdbeben die fortdauernde Thätigkeit der vulkanischen Kräfte
beurkunden.
Die Küstenebenen des syrischen Berglandes sind im Durchschnitt
fruchtbare Landschaften; die berühmten alten Hafenplätze der syrischen Küste
sind gegenwärtig entweder sehr seicht oder ganz versandet. Die Bergland-
schaften haben größtenteils in den Ebenen und Thälern fruchtbaren Boden.
Der Libanon ist mit der üppigsten Vegetation bedeckt; Palmen-, Orangen-,
Maulbeer-, Obstbäume und Weinreben schmücken seine Abhänge. In einer
Höhe von 6000' liegt in einem sonst öden klemm Kesselthal der Rest jenes
berühmten Cedernhains.
6. Der Ural
erstreckt sich in einer Länge von 500 Stunden von N. nach S. und wird
daher häufig ein Meridian-Gebirge genannt. Sein nördlicher Theil ist fast
ganz unbekannt, der mittlere durch seineu Metall-, der südliche durch seinen
Waldreichthum ausgezeichnet. Nach O. fällt das Gebirge steil ab; an der
Ostseite mag der Wassermangel und die hohe Winterkälte jene kahlen und
pflanzenleeren Abhänge gebildet haben, welche den westlichen, wasserreichen
Abhängen, namentlich im südlichen Ural, ganz fehlen. Dagegen liegen auf
der nackten Ostseite die Metallerze häusig zu Tage, während sie auf der
Westseite durch fruchtbare Erde oder jüngere Bildungen bedeckt sind. Die
höchsten Gipfel des unlieblichen Gebirges in seinem mittleren Theile mögen
bis zu 9000' ansteigen.
8 78.
Die Tiefländer Asiens.
1. Turan und Sibirien.
Den Uebergang aus Asien zum großen sarmatischen Tieflande mit
seinen westlichen Fortsetzungen bildet jedenfalls Turan, das Tiefland des
Kaspi- und Aralsees. 'Der größte Theil von Turan ist Wüsten- und
Steppenland, welches nur an den Ufern des Gihon und Sihon in Kultur-
ebenen umgewandelt ist. Hier sind die Landschaften Khiwa und Bokhara.
Südlich von Gihon ist eine merkwürdig mobile Flugsandwüste, welche in
den dortigen hydrographischen Verhältnissen.die seltsamsten Veränderungen
hervorgerufen hat. Diese Flugsandwüste ist 90 Meilen lang, 15 bis 20
Meilen breit. Der Amu oder Gihon floß früher in den Meeresarm, welcher
den Aralsee mit dem kaspischen Meere verband. Als er das nicht mehr
vermochte, theilte er sich in 2 Arme unterhalb Khiwa; der nördliche floß
in den Aralsee, der westliche ins kaspische Meer. Aber seit ungefähr
150 Jahren ist auch der westliche Arm vertrocknet, so daß jetzt die ganze
Wassermasse des Amu in den Aralsee fällt. Ebenso vermag der letzte Zu-
fluß, welcher früher in den Amu fiel und an welchem Bokhara liegt, das
Strombett des Amu nicht mehr zu erreichen, sondern bildet jetzt an seiner
Mündung einen Steppensee. Das Klima dieses Tieflandes ist echt con-
tinental; im Winter herrscht eine grimmige Kälte und im Sommer die
drückendste Hitze. Es umfaßt einen Flächenraum von 24,000 Q.-M. Mit
Turan hängt'das ungeheure sibirische Tiefland zusammen, welches den
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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1840 gezeigt, daß seine vulkanische Thätigkeit noch fortdauert. Am Ararat
erhebt sich die Schneelinie fast bis zu derselben Höhe, welche sie am Aequa-
tor erreicht, obwohl er 40° N. B. liegt. Dies rührt daher, daß er isolirt
einem bedeutenden Plateau aufgesetzt ist, welches durch seine continentale
Lage eine ungemein hohe Sommertemperatur darbietet.
3. Das Hochland von Kleinasien
(Anatoli — Levante oder Orient) wird im N. und S. vom Tanrus und
Autitnurus umgeben, die parallel mit einander ziehen. Der Westrand
bietet schöne Berglandschaften mit fruchtbaren Thälern dar. Vor der West-
küste lagern die vulkanischen Sporaden-Jnseln, welche sich durch deu
Reichthum ihrer Vegetation vor dem Innern Kleinasiens auszeichnen. Dieses
selbst ist eine wasserarme Steppe, welche neben vielen vulkanischen Spuren
auch Sümpfe und Salzlachen aufzuweisen hat. Auch der Nord- und
Südrand ist fruchtbar und augebaut; besonders zeichnen ihn dichte, hoch-
stämmige Waldungen aus.
Mit dem Hochland von Armenien steht durch eine niedrige Bergland-
schast zwischen 60° und 62° Ö. 2. der Kaukasus in Verbindung. Er
gehört zur Klasse des Alpeulandes und besteht aus 3 Hauptparallelketten,
mehreren Hochflächen und vielen Vorgruppen. Im Elburs erreicht er
seine bedeutendste Höhe (16,000'); der Kasbeck ist 14,400' über dem
Meere erhaben. Er zeigt vielfache Spnren früherer vulkanischer Thätigkeit;
dieselbe ist noch nicht erloschen, wie wir aus den Schlammvulkanen auf
der Halbinsel Tciman*) und Abscheren oder Baku*"), wo ja noch
immer die heiligen Feuer hervorbrechen, ebenso wie aus den heißen Quellen
und Erdbeben deutlich wahrnehmen können. Er streicht im Ganzen von
So. nach Nw. Obwohl er unter gleicher nördlicher Breite mit den Py-
renäen liegt, so steigt doch seine Schneelinie, aus dem gleichen Grunde wie
die des Ararat, bis zu 9,300' empor. Der Kaukasus hat enge Thal-
schasten, die keine Kulturthäler sind. Heber den Kaukasus führen nur
2 Gebirgspassagen: 1) der Paß von Wladikaukas im Thal des Terek,
die Straße nach Tiflis; 2) der Küstenpaß von Derbend im Osten.
§ 77.
Die getrennten Gebirgsglieder Asiens.
1. Das Bergland von Kamtschatka
ist ein Mittelgebirgsland, welches sich durch eine Doppelreihe von 21 thä-
tigen Vulkanen auszeichnet; eine dritte Kette, welche mit den andern parallel
läuft, besteht aus einer Reihe erloschener Vulkane.
2. Das Plateau von Dekan
hat die Gestalt eiues Dreiecks. Den Nordrand des Plateans bildet die
Biudliya-Kette (4000'); den Westrand die West-Ghats, den Ostrand die
Ost-Ghats. Die West-Ghats fallen steil zur fruchtbaren Küstenebene
*) Taman an der Straße von Kertsch zwischen dem schwarzen und asow'schen
Meere.
**) Abscherou oder Baku an der Westküste dcs Kaspi-Sees.
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Personennamen: Anatoli_— Wladikaukas
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Kleinasiens Armenien Kaukasus Tiflis Asiens Kamtschatka West-Ghats Baku
— 251 —
§ 98.
Die Vasallenstaaten der osmanischen Pforte.*)
1. Das Vicekönigreich Aegypten und Nubien.
(31,000 Q.-M. 8,000,000 Einw.).
Aegypten (vergl, Z 94 Iii., 4.) verdankt seine bewundernswürdige
geschichtliche Ergiebigkeit den Überschwemmungen des Nils; sie führen dem
öctnde fruchtbaren Boden zu. Sobald sich das Wasser verlaufen hat, wird
der schwarze Schlammboden Anfangs Oktober ohne weitere Düngung be-
säet. Der Same geht rasch auf, und während wir in Europa Schnee und
Eis haben, reift iu Aegypten die üppigste Saat heran und kann schon zu
Anfang März eingethan fein. Nun naht allmählich eine Alles austrocknende
Hitze; der Boden überzieht sich mit dickem Staube, das Laub der Bäume
verdorrt, und Alles wartet mit Sehnsucht der Zeit, wo die Ueberfchwem-
mungen Erlösung von mancherlei Qualen bringen. Denn der austrock-
nende Chamsin und der feine Sandstaub rufen Augenkrankheiten hervor;
die Pest und die zahllosen Heuschreckenschwärme quälen die Bevölkerung.
Aegypten galt schon im Alterthum für eine ergiebige Kornkammer und führt
jetzt noch in der Regel bedeutende Massen Getreide, insbesondere Weizen,
Reis, Baumwolle (150 Mill. Pfd.), Zucker, Datteln, Indigo, Südfrüchte
ic. aus. Neben der Pferde- und Kameelzucht verwendet man große Sorg-
falt auf das Ausbrüten der Hühner, von denen man jährlich 100 Millio-
neu Küchlein in 400 Brutöfen erzielt. Die gemischte Bevölkerung des
Landes bilden: Araber, theils Fellahs (Landbauern), theils Beduinen, fer-
uer Kopten, die Nachkommen der alten Aegypter, Mamelucken, Türken,
Griechen, Armenier, Juden, Franken (d. i. Europäer), Nubier, Habeffinier
und Neger. Der Bicekönig herrscht ziemlich unabhängig, muß ungefähr
8 Mill. Frk. Tribut an die Pforte zahlen und im Kriege 18,000 Mann
stellen; ihm ist insbesondere der Schutz der heiligen Städte Mekka und
Medina übertragen. Er ist Herr und Eigenthümer alles Grundbesitzes;
alle Produkte des Laudes wandern in seine Magazine, die Preise bestimmt
er allein. Auch die Webstühle find sein Eigenthum; darum liefert er Wolle
und Flachs, bezahlt die Arbeiter und verkauft seine Waare an die Hau-
delsleute, welche zum Kauf gezwungen werden können. Wie wenig dadurch
die Landwirtschaft und Gewerbthätigkeit gefördert wird, leuchtet von
selbst ein.
I. Aegypten.
Kairo (über 354,000 E.), mit Suez und Alexandria durch eine
Eisenbahn verbunden, ist nach Eonstantinopel die bedeutendste Stadt der
Türkei und die größte in Afrika. Kairo ist eine der wichtigsten Handels-
städte, hat für die 2000 dort lebenden Franken ein eignes Quartier, und
besitz den Nilmesser, nach dessen Angabe über die Wasserstandshöhe des
Flusses sich der jährliche Satz der Gründsteuer richtet. Oberhalb Kairo am
linken Nilufer liegt die Stadt Gizeh, in deren Nähe die Ruinen des
*) Alle Besitzungen des osmanischen Reichs sind entweder unmittelbare oder
mittelbare (§ 71). Die asiatischen Provinzen sind alle unmittelbare, die afrikanischen,
sowie Serbien, Moldau und Walachei lauter mittelbare Besitzungen oder Vasallen-
staaten (§ 72).
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Nubien Europa Mekka Medina Kairo Suez Alexandria Afrika Kairo Kairo Stadt_Gizeh Serbien Moldau