Die Pyramidenbauer. Zeit ihrer Regierung-
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nach ihrem Tode nicht in den riesigen Grabmlern bestattet worden wren, weil dies nie-wand aus Furcht vor dem Zorn des Volkes gewagt Htte.
Die kleinere Pyramide auf dem Felsen von Gize bertrifft die beiden andern an Schon-heit und Regelmigkeit des Baues. Der mrbere Boden erforderte einen groen Unterbau, auf welchem sich die Pyramide in fnf bis fechs senkrechten, stufenweife verjngten Stock-werken erhob, deren Zwischenrume dann durch schrgliegendes Mauerwerk ausgefllt wurden. Die Bekleidung bilden bis zu bedeutender Hhe geschliffene Granitplatten. In der Tiefe des Felsens birgt dieses Bauwerk zwei Kammern. In der zweiten, der kleineren, welche tiefer liegt als die erste, wurde ein schn gearbeiter Sarkophag von blauem Basalt mit der Mumie des Knigs gefunden und auf dem Deckel desselben eine Inschrift mit dem Namen des Knigs
Menkaure gelesen. ^ .. f
Herodot nennt den Erbauer Mykeriuos. In der Rethenfolge der Pyranudenbauer
ist der erfte Suofru, vermutlich der Erbauer der sogenannten Knickpyramide von Dahfchur. Ihm folgte fein Sohn Chufu, von dem wir fonft wenig wissen. Sein Nachfolger war Dedefre, der nur wenige Jahre regierte; eine ihm ungehrige Pyramide wird nie erwhnt. Wahrscheinlich ein jngerer Bruder von ihm war Chafre. Den Schln bilden Menfnitre und Schepfeskaf. Von letzterem wird gelegentlich berichtet, er habe eine Pyramide erbaut,
aber wo, wissen wir nicht.
5. Diese Grabmler haben den Jahrtausenden Trotz geboten und geben ein unw?derleg-liches Zeugnis von der Macht der Herrscher von Memphis und von der Bildung und Kunst-fertigfeit ihres Volkes in alter Zeit. Die Könige gyptens," sagt Diodor, bauten groe und staunenswrdige Werfe durch vieler Hnde Arbeit, um unsterbliche Andenken ihres Ruhmes zu hinterlassen." Die Art der Anlage und der Ausfhrung, ihre strenge Form, ihre Gre, die Dauerhaftigkeit ihrer Struktur fetzten eine lange bung und Erfahrung in der Baukunst und die Kenntnis ihrer Grundgesetze voraus, welche nicht in wenigen Jahreu erworben werden kann. Maschinen waren den gyptern nach dem Ausweise der Monumente unbekannt; um so bewunderungswrdiger ist die Fortschaffung und Hebung fo riesiger Quadern und so mchtiger Steinblcke durch den einfachen Hebel, durch die Schleife, durch die Kraft des Zugviehs und zahlreicher Hnde. Da die Bildung jener Zeit auch in anderer Richtung weit vorgeschritten war, beweifen die Bilder und Skulpturen in den Grbern, welche die groen Pyramiden umgeben; sie stellen meist Szenen des huslichen und lndlichen Lebens dar.
Lepsius stellte die Theorie auf, jeder König habe sich zuerst nur eine kleine Pyramide errichtet, dann, wenn seine Regierung lnger dauerte, einen Mantel nach dem andern um diese herumgelegt und so einen stufenfrmigen Bau hergestellt, der vollendet wurde, indem man die Spitze auffetzte und die Stufen von oben nach unten ausfllte. So fei der Grab-bau eines jeden Knigs der Dauer feiner Regierung proportional zu immer greren Dimen-stonen angewachsen. Allein darauf weist auch nicht eine Spur in der Bauart der genauer untersuchten Pyramiden hin und gerade die Cheopspyramide zeigt, da bereits der erste Entwurf gewaltige Dimensionen gehabt haben mu.
6. Die Zeit, in welcher sich die groen Pyramiden erhoben, kann schon deshalb nicht bestimmt werden, weil die alten gypter keine stxe Zeitrechnung besessen haben. Das erste absolut sichere Datum ist erst die Thronbesteigung Psammetichs I. 663 v. Chr. Als Minimaldatum fr den Beginn der Regierung des Knigs Snofru lt sich das Jahr 2830 v. Chr. angeben.1)
x) Mahmud Bey, Astronom des Vizeknigs von gypten, hat eine merkwrdige Arbeit der das Alter der Pyramiden und ihre Beziehung zu dem Sterne (Sirius herausgegeben. Bon dem Vizeknig
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Durch die tieferen Einschnitte des Meeres in das Land entstehen ziemlich viele und bedeutende Halbinseln. Die wichtigsten sind: im O. die Tschuktschen-Halbinsel, Kamtschatka, Korea; im S. Hinterindien, Vorderindien, Arabien; im W. 'Kleinasien.
Die zum Stillen Ozean gehörigen, großen Meeresteile (vom Beringsmeer bis zum Südchinesischen Meer) sind sogenannte Randmeere, d. h. durch eine Reihe von Inseln gegen den offenen Ozean abgegrenzt.1 Die zahlreichsten und größten derselben befinden sich im Südosten des Kontinentes; hier ist der Hinter-
indische Archipel.
3. Bodenerhebung. Asien hat die größten Gegensätze der Bodengestaltung. Es zeigt die tiefsten Senkungen (Totesmeer, Ara-Kaspische Senkung) und die größte Massen- und Gipfelerhebung. Vom Ägäischen Meer bis zum Stillen Ozean zieht eine zusammenhängende Masse von Hochgebirgen, die im allgemeinen von West nach Ost breiter wird, sich aber unter 72° ö. L. bedeutend verengt. Hierdurch entsteht das gewaltige Hochland von Hinterasien und das kleinere und niedrigere Hochland von Vorderasien.
a) Das Hochland von Hinterasien bildet den höchsten
Teil der Erdoberfläche und ist seist doppelt so groß als Europa.
Es ist von mächtigen Randgebirgen eingefaßt und durch hohe Gebirge in einzelne Teile getrennt.
Den Südrand bildet der Himalaja2, . Me höchste Massenerhebung der Erde, welcher in einer Länge von über 2200 km zwischen den Flüssen Indus und Brahmaputra sich erstreckt. Seine gewaltigen Ketten erscheinen in ihrer ganzen Großartigkeit vom vorderindischen Tiefland ans gesehen: Reihen von schneebedeckten Bergen erheben sich über die dunkle, graugrüne Masse, durch welche
1 Im tertiären Zeitalter (unmittelbar vor Auftreten des Menschengeschlechtes) sank der Südosten Asiens großenteils ins Meer, nur die Höhenzüge blieben übrig als Inseln und Halbinseln und über dem ehemaligen Lande bildeten sich seichte Randmeere. Dagegen zog sich auf der entgegengesetzten Seite des Kontinentes das Meer nach Nw. zurück.
2 hima (hiems) indisch — Schnee, älaja — Wohnung.
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Extrahierte Ortsnamen: Kamtschatka Korea Hinterindien Ara-Kaspische Stillen_Ozean Ost Vorderasien Europa Asiens
Das asiatische Rußland.
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asiatischen Rußland. Wir finden in demselben die drei
getrennten Gebirgsglieder des Nordens und das größte
Tiefland Asiens.
Es zerfällt in zwei Teile, nämlich in Sibirien
und die Kaukasusländer.
A. Sibirien.
a) Das große Tiefland von Sibirien, allein
schon 186,000 ^Meilen groß, reicht an das nördliche
Eismeer und südwärts an den Nordrand des östlichen
Hoch-Asiens. Der nördliche Teil ist eine schreckliche, von
Morästen und Sümpfen erfüllte Einöde, welche fast das
ganze Jahr hindurch gefroren und daher aller Kultur
unfähig ist. Die Winter Sibiriens sind außerordentlich
strenge. An der unteren Lena erreicht der Januar —
32° R. und bei Jakutsk liegt die kälteste Gegend der
Erde. Der südwestlichste Teil dagegen, welcher meist
fruchtbaren Boden, teils aber auch wasserarme Steppen-
landschast hat, genießt namentlich in den Berggegenden
des Balkasch-Sees so milde Sommer, daß man dieses
Land das sibirische Italien genannt hat.
b) Die Sergketten von Ost--Sibirien und
Kamtschatka bilden die Ostgrenze dieses Tieflandes;
sie tragen auf der Halbinsel viele teils erloschene, teils
noch thätige Vulkane auf sich.
e) Der Ural, 6000 ^Meilen groß, schließt das
Tiesland im Westen ab und bildet teilweise die Grenze
gegen Europa. Er besteht aus einem System mehrerer
schmalen meist dicht aneinander liegenden Parallelketten.
Bei einer zunehmenden Höhe von Süd nach Nord (bis
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Extrahierte Personennamen: Lena
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Sibirien Sibirien Sibirien Hoch-Asiens Sibiriens Jakutsk Balkasch-Sees Italien Kamtschatka Europa Nord