_ -----------——^—I
— 25 —
Meere aufgebaut. Mittelst flacher Sandablagerungen können
sodann auch hohe Gestade-Jnseln vom Meer an das Festland
angegliedert werden, wie dies z. B. in Spanien mit dem
Gibraltarfelsen geschah. Die Grenze gegen das Wasser be-
zeichnen wir als Strand, Gestade, Küste oder Ufer:
Strand ist der flache, von der Flut überspülte Landsaum;
das Gestade ist zwar auch flach, erhebt sich jedoch über
die Flutmarke; die Bezeichnung Küste wird nur von der
Begrenzung des Meeres gebraucht; Ufer von der der Flüsse
und Seen. Die Küsten sind entweder Flach-, Steil- und
Klippenküsten. Erstere sind meist mit Dünen und vor-
liegenden Watten versehen, wie z. B. die friesische Flachküste
in Nordwestdeutschland; Klippenküsten sind z. B. in Süd-
westirland, Schottland und Skandinavien sehr ausgebildet;
die Steilküsten eignen sich namentlich zu Hafenanlagen z. B.
an der Süd- und Westküste Englands, in Spanien, der
Bretagne, manchen Teilen von Italien n. s. s. An der Küste
sich hinziehende Gebirge bilden Längsküsten, an ihnen
abbrechende Gebirge hingegen Querküsten. Je reicher
und mannigfaltiger die Küsten eines Landes gegliedert sind,
desto größer ist die Küstenentwickelnng. Unter den
Erdteilen hat Europa die größte, Afrika die geringste
Küftenentwickelung.
Inseln entstehen auf mehrfache Weise: An felsigen
Küsten sprengt die Gewalt der Meeresbrandung Teile ab;
an flachen Küsten bleiben bei Meereseinbrüchen in das Land
hinein die höheren Dünen als Inseln übrig. In seichteu
Meeren sind zahlreiche Inseln und Inselgruppen als die
höher gelegenen Reste gesunkener Länder anzusehen; einzelne
Inseln entstehen auch wohl durch submarine vulkanische
Ausbrüche und in der heißen Zone bauen die Korallen
zahlreiche flache Inseln auf. In aufrechter (vertikaler)
Richtung zeigt die Erdoberfläche verschiedene Formen, die
durch deu Gegensatz von Uneben und Eben, von Hoch und
Tief entstehen. Auch hier handelt es sich wie bei den
Horizontalformen um innere aufbauende und um
äußere, zumeist abtragende und zerstörende Kräfte.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Nordwestdeutschland Schottland Skandinavien Westküste_Englands Spanien Bretagne Italien Europa Afrika
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losen Seen erfüllt: so liegt z. B. der Spiegel des Toten
Meeres als tiefster Teil des Grabeneinbruchs von Syrien
394 m, sein Boden aber gegen 800 m unter dem Spiegel
des Mittelmeeres; andere Depressionen sind in der Um-
gebung des Aralsees, in Nordafrika und auch in Holland
liegen erhebliche Teile des Landes etwas tiefer als der.
Nordseespiegel. Die Höhe wird entweder durch Nivellier-
iustrumente gefunden oder durch Bestimmung der Lust-
druckunterschiede, da der Luftdruck mit der Höhe abnimmt.
Am besten bedient man sich hierzu der Quecksilber-
barometer, doch wird jetzt viel häufiger das weit be-
quemere Aneroid baro meter benutzt, welches aber hau-
figer durch ersteres oder durch den Siedeapparat kontrol-
liert werden muß. Letzteres beruht auf dem Gesetz, daß
mit der Abnahme des Luftdruckes das Wasser bereits bei
einer niedrigeren Temperatur als dem Siedepunkt von
100 0 C. am Meeresspiegel zum Kochen kommt. So sicher
wie das allerdings weit umständlichere Nivellement sind die
Ergebnisse der barometischen Höhenmessungen allerdings
nicht; in nicht betretbaren Gebirgen muß die erstere für
dieselben eintreten, es wird hierbei eine Grundlinie oder
Basis gemessen und zwei Höhenwinkel bestimmt, aus denen
sich die Höhe indirekt ableiten läßt oder man zielt mit dem
Nivellierinstrument nach senkrechten Maßstäben, die in be-
stimmter Entfernung eingesteckt werden; man findet so direkt
die Höhenunterschiede der ausgewählten Punkte.
Der Bau. Flach gelagerte Schichten erzeugen im all-
gemeinen Ebenen, gestörte Schichtenfolgen Gebirge. Durch
lange Einwirkung der erwähnten zerstörenden Kräfte wird
jedoch auch ursprüngliches Flachland in Gebirge umgestaltet
und einstiges Gebirgsland völlig eingeebnet, also bis auf
die Fundamente abgetragen; diesen legen sich dann wiederum
jüngere Schichten in flacher Lagerung auf, doch ragen nicht
selten noch einzelne Teile des gebirgigen Untergrundes her-
vor, wie in der Ebene von Nordmähren oder im großen
Becken der Vereinigten Staaten. In diesen finden sich ein-
geebnete Gebirgsländer in großer Ausdehnung rings um die
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Personennamen: Nordseespiegel
Extrahierte Ortsnamen: Syrien Nordafrika Holland Nivellier- Vereinigten_Staaten
— 47 —
erreicht aber nie ganz den Meeresspiegel. Außer der Breite
spielen jedoch auch Sommerwärme und Niederschlags-
menge der jeweiligen Gebirgsgegend eine Rolle. In ge-
schützten Lagen vermögen auch unterhalb der Schneegrenze
Ansammlungen von Schnee die warmen Monate zu über-
dauern wie die Schneelöcher unserer Mittelgebirge dartun;
ganz erheblich aber überschreitet das iu deu Firnmulden der
Hochgebirge gebildete Gletschereis die Schneegrenze: der
Rhonegletscher z. B. endigt erst bei 1000 m Meeres höhe
oberhalb Gletsch im Kanton Wallis.
In den Polargebieten bedeckt das Eis ausgedehnte
Flächen als „Inlandeis" von bedeutender Mächtigkeit
und entsendet mächtige Gletscher in die niedrigeren Teile
z. B. in Grönland. Die Gletscher Skandinaviens sowie
anderer Länder in höheren Breiten nähern sich bereits diesem
Typus des polaren Inlandeises, das zur Eiszeit viel
weiter s. reichte. In jener Periode waren auch die alpinen
Gletscher der gemäßigten Zone viel stärker entwickelt und
bedeckten in den verschiedenen Perioden des Vorstoßes weit-
hin ihr Vorland z. B. das n. Alpenvorland der Schweiz
und Deutschlands, das s. Vorland gegen die Po-Ebene zu
n. s. w. Auch für die Hochgebirge der Tropenzone läßt sich
eine solche Periode stärkerer Vergletscherungen erweisen,
deren Spuren an den vom Eise abgehobelten und geglätteten
Felsen, den „Gletscherschliffen" sowie in den „gekritzten
Geschieben" und dem gewaltigen Moränenmaterial noch er-
kennbar sind. Hinter den angehäuften Moränenwällen finden
sich im Muldentiefsten nach dem Gebirge häufig uoch Seen,
die sogen. „Moränenseen".
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
225 —
Seen aufzuweisen, die durch Moränenmaterial oder Aus-
schürfuug entstanden. Doch sind auch durch Bergstürze,
Verwerfungen, Faltungsprozesse und vulkanische Einbrüche
eine Reihe von Seeu gebildet worden, letztere z. B. in der
vulkanischen Eifel und in den Vulkangebieten Italiens.
Durch Einschrumpfung einst größerer Wasserflächen entstan-
den die Salzseen Südrußlands sowie das Kaspische Meer,
der größte Landsee der Erde. (Die einzelnen Seen finden
bei den betreffenden Ländern selbst Erwähnung).
Bodcngestalt. Im senkrechten Aufbau Europas
machen sich drei Hauptteile geltend: 1. ein Hochlandgürtel
im S.; 2. zahlreiche Mittelgebirge im N. desselben und
3. das ausgedehnte Tiefland von unter 200 m Meeres-
höhe; letzteres umfaßt über 3/s des Areals (62 °/o). Würde
man alle Gebirge Europas (ohne den Kaukasus) abtrageu
bis zur Eiuebuung des ganzen Erdteils, so würde letzterer
nur etwa eine Mittelhöhe von 300 m aufweisen.
1. Im f. Hochlandgürtel bildet das kleine gegen S.
steil abfallende Jailagebirge auf der Halbinsel Krim
ein Bindeglied zwischen dem Kaukasus im O. und dem
Alpensystem mit seinen Auslaufern oder „Leitlinien"
im W. Hier strahlen langausgedehnte Kettengebirge von
den eigentlichen Alpen aus, gegen S. die Apenninen,
gegen So. die Dinarischen Alpen, die Albanischen
und West griechischen Gebirge, die von dem Peloponnes
über Kreta uach dem kleinasiatischen Taurus sich sortsetzeu,
nach No. die Karpathen bis zu den Siebenburgischen
Alpen und dem Balkan, dessen ö. Fortsetzung eben das
Jailagebirge und der Kaukasus bilden. Durch den Atlas
hängen auch die südspanischen Faltengebirge mit dem
Faltengebirge Italiens zusammen und'setzen sich noch bis
auf die Balearen fort, während die Pyrenäen nähere Be-
ziehuugeu zu dem kleinen Gebirge der Provence und
den ö. Bergzügen von Korsika aufweisen.
2. Die Mittelgebirge im N. des Alpensystems sind teils
Ketten-, teils Massengebirge oder Einzelerhebungen. Nur
die Gebirge Skandinaviens nähern sich einigermaßen den
Regel, Geographie. 15
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Hochlandgürtel
Extrahierte Ortsnamen: Italiens Südrußlands Europas Europas Kaukasus O. Kreta Balkan Kaukasus Italiens Korsika Skandinaviens
— 241
mehr den Charakter eines Mittelgebirges; hier schmiegt sich
die Eisenbahn von Bayonne nach Vitoria (Paris-Madrid)
um den W.-Fnß, im O. führt die Bahn von Perpignan
nach Gerona. Ans der S.-Seite des verkehrsfeindlichen
Pyrenäenzuges sind die Bergterrassen von Navarra, Hoch-
aragonien und Katalonien vorgelagert.
2. Das dreieckige Ebrobecken oder das Iberische
Tiefland senkt sich in mehreren Stufen von Nw. nach
So., im unteren Ebrobecken breiten sich Salzsteppen weit
aus, fruchtbar ist das Gebiet zwischen dein r. Ebronser und
dem Kaiserkanal (Oliven); Saragossa liegt nur noch 180 m
über dem Mittelmeer, dem das Katalanische Gebirge
vorgelagert ist. Der Ebro durchbricht dasselbe; für die
Schiffahrt ist dasselbe nur von geringer Bedeutung.
3. Die mittlere Hochebene, das Iberische Tafel'-
land, span. die „Tischplatte" (Meseta) genannt, erhebt sich
zu bedeutender Meereshöhe (Madrid liegt z. B. 650 m
hoch). Im N. bildet das unwegsame Kantabrische, im
hohen No. das Iberische Gebirge den Abschluß, im S.
fällt die Tafel steil gegen das Andalusische Tiefland ab;
dieser Steilrand heißt Sierra Morena (— Schwarzwald
von seiner dunkelgrünen Pflanzendecke). Im W. geht die
Meseta ohne Randgebirge in die schmale atlantische Küsten-
ebene über und zwar fällt sie in Terrasse zu derselbeu
hinab. Auf dem Tafelland selbst wird durch das sog.
Kastilische Scheidegebirge eine Zweiteilung vollzogen:
Die Sierra de Guadarrama (2400 in), Sierra de
Gredos (2660 m), in Portugal die Serra da Estrella
(= Sterngebirge, 2000 m) trennen die n. Hochebene von
Altkastilien und Leon mit dem 870 km langen Dnero
(portugiesisch: Douro, vom Kelt. clur = Fluß) und die etwas
niedrigere Hochebene von Neukastilien und Estrema-
dura von einander; hier fließen der 912 km lange Tajo
(portug.: Tejo) und der 509 km lange Guadiana (arab.
wadi Fluß, ana — anas, Ente, der Entenfluß der Alten,
|o benannt, weil |eute vermeintlichen Quellen im Kalkgebirge
verschwinden sollten, um dann weiter unterhalb wieder auf-
Regel, Geographie. 16
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Estrella
Extrahierte Ortsnamen: Bayonne Vitoria Perpignan Gerona Navarra Katalonien Saragossa Katalanische Madrid Meseta Portugal
289
2. Das übrige Rußland ist ein ausgedehntes Flach-
land, nur wenige Punkte erreichen oder überschreiten 390 m
und auch durch diese Bodenschnellen wird der allgemeine
Eindruck des Tafelcharakters nicht wesentlich gestört, nur das
Steilufer der Wolga macht einen gebirgsartigen Eim
druck, es bildet das O.-Ende der mittelrussischen Boden-
schwelle von 200- 300 m Höhe, die vom Dnjepr zur
Wolga und von der Waldaihöhe (321 m) bis zum
Asowschen Meere verläuft.
Im Kohlengebirge unweit vomdonez liegt die
bedeutendste Höhe von 369 m, an der mittleren Wolga
erreicht der Bjelükljutfch 353 m. Auf weiten Räumen
liegen die Gesteinsschichten ungestört, sind weder gefaltet
noch gebrochen und bilden die sogen, „russische Tafel". Im
ganzen Nw. ist dieselbe im Bereiche des ehemaligen In-
landeises vom nordischen Diluvium bedeckt, das bis
Kijew reicht. Hier herrschen Blöcke, Torflager, Sümpfe
und Seen vor und bringen eine gewisse Unruhe in das
Landschastsbild; s. von Kijew, Tula, Kasan besteht der Boden
aus tiefem Humus, der sog. „Schwarzerde" (Tschern-
josjom), an diese schließt sich gegen So. der unfruchtbare
Steppenboden der ehemals vom Meer bedeckten Kafpifchen
Tiefebene an.
Für die Verteilung der Ströme haben die Boden-
schwellen natürlich eine große Bedeutung, die Haupt-
Wasserscheide verläuft gegen Sw. vom Ural zu den
Karpathen, bildet aber keine ununterbrochene Bodenerhebung.
Gegen N. und Nw. fließen 1. zum Eismeer: die Petschora
und die aus S u ch o n a und W y t s ch e g d a gebildete D w inä ;
2. zur Ostsee: die den Ladogasee und den Onegasee ent-
wässernde stattliche Newa, die w. Dwiuä oder Düna,
der Njemen (= Grenzsluß) oder Meinet, dieweichsel
mit dem Bug. Auf der So.-Abdachung fließen: 3. zum
Schwarzen Meer: D n je st r, Dnjepr mit dem Prip et
und der Don, die alle in die genannten Limane ausmünden;
4. in das Kaspische Meer: die Wolga mit Oka (aka)
und Kama, sowie der Uralslnß. Hier auf der f. Ab-
Regel, Geographie. 19
L
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
— 359
j I. Die Oberdeutsche oder Schwäbisch-bayrische Hochebene
breitet sich im N. dieser aus hellen Kalksteinen bestehenden
Alpenzinnen wie eine in der Milte gegen 250 km breite
Sichel als die Fortsetzung der schmaleren schweizerischen
.Hochebene zwischen dem Bodensee und dem Inn aus.
Ist letztere in ihrer Ausdehnung mit den Resten der eis-
zeitlichen Vergletscherung bedeckt, so reichen diese in Ober-
schwaben doch nur bis nach Biberach s. von Ulm und bis
in die Gegend von München weiter im O. Am Alpen-
rande haben die Gletscher Wannen gebildet, die heute teils
von Mooren, teils von Seen ausgefüllt werden. Der
Chiemsee (das „Bayrische Meer") bedeckt volle 68, der
Starenberger- oder Würm-See 56 und der Ammer-
see 46 qkm; die Moränenzüge gehen noch über diese See-
zoue hinaus, gewaltige Schottermassen sind von dem Schmelz-
wasser noch weiter gegen N. in das Vorland gesührt worden.
Schwere, schnellströmende Donanznslüsse, Jller, Lech,
Isar, Inn und Salz ach durchfurchen die schiese Ebene
des Alpenvorlandes und lösen sie in ns. Streisen auf.
Nur die Jller ist ganz deutsch, beim Lech (d. h. Stein-
fluß), der Isar und dem 500 km langen Inn liegt der
Oberlauf aus fremdem Boden. Letzterer entspringt in Grau-
bünden und durchfließt Nordtirol, erst von Kufstein bis
Passau gehört er, zuletzt als Grenzfluß, dem deutschen
Gebiet an. Vorher bildet der r. Nebenslnß des Inn, die
Salz ach, die Reichsgrenze bis zur Einmündung in den
Inn. Die mittlere Höhe des Alpenvorlandes beträgt etwa
500 m (München liegt 520 m). Im S. erheben sich noch
der Hohe Peißenberg zu 973 m, der Auerberg w.
vom Lech zu 1057 m.
Die N.-Grenze der Hochebene bildet die Donau.
Sie entsteht jetzt aus der B r e g e und B r i g a ch (die Namen
bedeuten Bergfluß) und empfängt den Namen Donau von
dem Zusammenfluß ab bei Donaueschingen. Ehedem griff
sie viel weiter nach der Schweizer Hochebene hin aus, doch
haben die Rheingletscher der Eiszeit die heutige Wasserscheide
gebildet und die Donau weit zurückgedrängt. So durch-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
— 338 —
in der Tertiärzeit noch von großen Seen bedeckt, die man
in den weiten Ebenen von Beauee bis Poiton noch deutlich
erkennt. Im O. ist die Umrandung verdoppelt: den Innen-
rand bilden die Höben von Monterean bis La Fere,
den Außenrand der K r e i s b o g e n von D i j o n nach Metz.
An den Grenzen dieses Pariser Beckens liegen vier Land-
schaften: 1. Die Ebene von Flandern mit der oberen
Schelde, durch Kohlenlager und Gewerbfleiß hervorragend,
im O. jenseits der Schelde das hügelige Hennegau, für
Ackerbau und Viehzucht sehr geeignet. 2. Im No. die aus
Schiefer und Sandstein bestehenden Ardeuuen mit viel
Heide und Sumpfland, daher nur spärlich bevölkert.
3. Lothringen zwischen Maas und Wasgau, wie Deutsch-
lothringen aus Muschelkalk, Keuper und Jura sich auf-
bauend; es reicht bis 4. zu der Landschwelle der Sichel-
berge (Montagnes faucilles) im S., die aus Buntsandstein
bestehen wie der Hauptteil des Wasgenwaldes. (Über diese
4. Landschaft vergl. unten S. 335.) Mofel und Maas
sind die Hauptflüsse dieses Grenzgebietes; am Nebenfluß
der Mosel, der Meurthe, liegt die Hauptstadt von Loth-
ringen, Nancy, als Verkehrsknotenpunkt von Bedeutung.
Die 950 km lange Maas kommt von dem militärisch
wichtigen Plateau von Langres und verweilt etwa die
Hälfte ihres Laufes auf französischem Boden. Dieses
Plateau von Langres bildet mit der durch ihre feurigen
Rotweine bekannten „Goldrippe" (Cote d'or) die So.-
Grenze des Pariser Beckens gegen das Rhonegebiet. Der
Kanal von Burgund und die Bahn Paris—dijon durch-
brechen die Wasserscheide in Tunneln von 4 und 3 km
Länge.
Die innere Kreidezone zieht sich in einem großen Halb-
kreis von der Oise bis zur Iouue und umspannt die
„feuchte" wie die „staubige" Champagne. Erstere hat
auf lehmigem undurchlässigem Boden sehr viele Teiche und
Sümpfe aufzuweisen, letztere ist trocken, wasserarm, die
Ansiedelungen liegen vorzugsweise in den Flußtälern. Die
Städte liegen an der Bahn, die im Bogen am Fuß der
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
— 335
und Rance schneiden dasselbe in 2 Teile. In der Senkung
von Rennes an der Vilaine wird Acker- und Obstbau getrieben.
Geologisch gehörte auch die Vendse im S. der Loire noch
zur Bretagne, die nach den von England hierher vor den
Angelsachsen geflohenen Briten benannt worden ist; w. der
Vilaine hat sich das Bretonische noch bis hente erhalten.
Die Küsten der Bretagne sind felsig und stark zerklüftet;
die Inseln bestehen aus Granit.
3. Die Jura- und die Alpenlandschaften.
Die Falten des Jura reichen im Nw. nicht bis zum
Donbs; das waldreichste Gebirge erhebt sich im Erst
de la Neige bis zu 1723 m und reicht bis in den Rhone-
winkel sw. von Genf, doch erstreckt sich die Juraformation
auch noch über den Rhonedurchbruch hinaus weiter gegen S.
Die vom einstigen eiszeitlichen Rhonegletscher geschaffenen
beiden Landschaften La Dombes und Brefse reichen bis
zur Saüne und weisen gleichfalls viele Teiche auf. Die
vom Mittelmeer bis zum Genfer See reichende W.-Ab-
dachung der Westalpen erfüllt die Provence, Dan-
p h i u 6 e und S a v o y e n. Den S e e a lp e n vorgelagert sind
die prov en<?alischen Kalkgebirge, die in näherer
Beziehung zu den Pyrenäen stehen. In den Kottischen
Alpen steigt n. von Brian^on die wilde Gebirgsgruppe
des Mont Pelvoux bis zu 4300 m auf. (Über diese
beiden Alpengruppen und die Grajischeu Alpen mit
ihren Pässen vergl. Italien S. 256.) Aus dem 1786 zuerst
durch Soissnre erstiegenen Montblanc ist jetzt eine
Wetterwarte errichtet. Aus seiner N.-Abdachung liegt das
berühmte Tal von Chamo nix an der bei Gens in die
Rhone ausmündenden Arve, das die Savoyer Alpen in
2 Teile trennt.
4. Das Rhone- und das Saönetal bildet den
Hauptzugang vom Mittelmeer her nach Mitteleuropa und
den bequemsten natürlichen Verkehrsweg von ersterem zum
Atlantischen Ozean. Hier liegen daher sehr alte Städte;
neuerdings entfaltete sich hier eine lebhafte Industrie, unter-
stützt durch die Kohlenschätze von St. Etienne. Der Seeplatz
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Etienne
Extrahierte Ortsnamen: Rennes England Rhone- Genf La_Dombes Italien Mitteleuropa Atlantischen_Ozean
— 337 —
reich, während das übrige Aquitanische Becken sehr fruchtbar
ist und die berühmten Bordeauxweine erzeugt. Bordeaux ist
der eine, Toulouse der andere Mittelpunkt dieses Beckens.
Die 554 km lange Garonne ist ein wilder Fluß, dessen
weite Trichtermündung Gironde heißt. Die Flut gelaugt
bis Bordeaux aufwärts. Tarn, Lot und Dordogne
sind die wichtigsten Zuflüsse.
7. Die französischen Pyrenäen zerfallen 1. in
die Westpyrenäen mit Mittelgebirgscharakter bis zu 1500 m
von der Bidasoa bis zum Pic des Escaliers, 2. in die
geschlossene Hochkette der Mittelpyrenäen von da bis
zum Col de la Per che mit einer mittleren Kammhöhe
von gegen 2500 m (am Maladetta und V! out Per du
3350 in ist der wasserscheideude Kamm gegen N. gekrümmt,
biegt dann aber wieder nach So. um); 3. in die Ost-
pyrenäen mit mehreren sich nach O. gabelnden Zügen.
Der wichtigste Berg im O. ist der Canigou 2785 m.
Die französische Seite ist regenreicher als die spanische,
die Landwirtschaft daher hier auch wechselvoller als drüben,
die früheren Gletscher haben hier ausgeprägte Zirkustäler
geschaffen, wie z. B. den Kessel von Gavarnie (Cirque
de G-avarnie). Am N.-Fnß sind viele warme Bäder, die
z. T. stark besucht werden.
Klima. Frankreich genießt milde Winter und nicht
allzuheiße Sommer; von Mittelmeercharakter ist die lieb-
liche, gegen kalte Nordwinde geschützte Riviera von Nizza
bis Hysres mit immergrüner Flora. Im gleichfalls
mediterranen Rhonetal ist der kalte Mistral, ein Fall-
wind, gefürchtet. Im W. entstehen durch heftige Regen-
güsse nicht selten Überschwemmungen. Die Regenmenge
betrügt in Bagnsres 11/2 m, in Bayonne (143 cm) nahezu
gleichviel, an der W.-Küste unter einem Meter (80—90 cm),
im Binnenland noch etwa 72 m (40—60 cm) und zwar
gibt es 3 Regenzonen: 1. Sommerregen im N.o.
und in der Mitte Frankreichs wie in Mitteleuropa, 2.
Herbstregen im W. sowie im Rhone- und Saönetal,
3. Frühlings- und Herbstregen am Mittelmeer. Die
Regel, Geographie, 22
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