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Neben und zwischen diesen Scheidegebirgen liegen nun, In verschiedener ab-
soluter Höhe, weite, vorherrschend ebene, großentheils steppenartige Plateaus, in
welche die Thäler ungemein steil und tief eingeschnittcn sind, während sie zugleich
mehrfach von isolirten, doch thcilweis sehr gewaltigen Bcrgmassen überragt wer-
den. — Jene ebenen Scheitelfiächen bilden mit ihrem einförmigen, durstigen,
abwechselnd dem Schnee eines strengen Winters und der Dürre des heiße« Som-
mers erliegenden Pflanzenwuchs, die Weidegründe des Landes, — während die
Vegetation — und zwar die freiwillige wie die erzogene — in den Thälern,
aber auch auf den unteren Berghängen, überhaupt in allen wohlbewässertcn Lo-
kalitäten, zu der höchsten Fülle und Anmuth gedeiht. —
Die höchste Stufe des armenischen Terrasscnlandcs bildet ivuhrscheinlich
das fast bis zu 6000' abs. Höhe aufsteigende Tafelland von Erserum (Ar-
zerum), zwischen dem ersten und zweiten Scheidegebirgszuge, das Quell-Land
des nördlichen Phrat. Es senkt sich ostwärts zum oberen Arares hinab, wo die
Hochebenen von Eriwan nur noch etwa 3000' üb. d. M. liegen. Um so
kolossaler erscheint die gewaltige, aus diesen bis zu 16000' abs. Höhe empor-
stcigendc Bergmasse des Ararat, deren neueste furchtbare Erschütterungen und
Zerrüttungen darthun, daß sie einen noch nicht erloschenen vulkanischen Heerd
zudeckt. —
Die Terrasse zwischen dem zweiten und dritten Scheidegebirge, das obere
Stufcnland des Murad, scheint dem Plateau von Erserum an abs. Höhe
nicht nachzustehen; doch ist ihrer unebenen Oberfläche nur geringen Theils (Ebene
von Charput) der Charakter des Tafellandes zuzusprechen. —
Mit großer Deutlichkeit tritt derselbe dagegen in einer dritten Terrasse, in
dem von dem dritten und vierten Scheidegebirgszuge eingeschlosseneu, etwa 3000'
üb. d. M. liegenden Steppen-Plateau von Diarbekir, dem oberen Stufen-
lande des Tigris, so wie in der ungefähr eben so hohen, dreiseitigen kleinen
Kultur-Ebene von Malatia hervor.
Im Süden des vierten Scheidcgebirgszuges folgt dann noch eine vierte
Terrasse, welche wegen ihres ebenen Steppenbodens die „Tschöll,". d. i. Steppe,
genannt wird, und bei näherer Betrachtung in mehrere, längs des Euphrat und
Tigris tiefer und tiefer hinabsinkende, durch schmale, niedrige, kahle Fclsenketten
von einander gesonderte Steppenflächen zerfällt. So die Ebene von Urfa im O.
des letzten Euphrat-Durchbruchs, — und die Terrasse von Mossul im S. des
Tigris-Durchbruchs von Dschesirch. Die letztere zieht sich bis Tckrit an diesem
Strome hinab, wo er, wie der Euphrat oberhalb Biradschik (Bir), die letzten
Felsenricgel durchbricht. — Dann durchströmen die berühmten Flüsse mit gerin-
gerer Eile und größerer Breite ihr weites, ebenes Mesopotamien. —
14. Das kleinasiatische Hochland. — Die westliche Fort-
setzung des armenisch-georgischen Grenzgebirges streicht auf der Wasserscheide
zwischen den Euphrat- und Pontus-Becken, — wo sie sich mit dem weit sichiba-
ren Munsur-Dagh bis zu etwa 8000' abs. Höhe erhebt, — und westwärts
immer weiter, immer parallel mit der pontischen See-Küste, in Gestalt einer
hung steht, und zwar um so wahrscheinlicher, als auch für einen westwärts,
unfern Konjeh, liegenden Nebenzweig des Taurus der Name „Bin Boa
Dagh," d. i. „Gebirge der 1000 Stiere", in Gebrauch ist. —
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breiten, wahrscheinlich bis zum Jda und dem K. Baba ununterbrochenen, 6000,
5000, 4000' üb. d. Meere aufstcigcnden Bodenanschwellung, welche sich ganz all-
màhlig, wie ein ganz flaches Dach gegen das Innere der Halbinsel, gegen den
Nord-Fuß des Taurus hinabscnlt, nordwärts dagegen, zur Küste hin, in zahl-
reiche, vielnainige, durch die Thäler der Pontus-Zuflüsse mehrfach zerstückte Pa-
rallelkctten zerspalten ist. — Auf solche Weise fällt sie in mehreren steilen Ab-
sätzen gegen das schwarze Meer ab, indem sie seine Süd-Küsten überall mit
dunklen Felsenwändc» ummauert.
Diese meerwärts gekehrten Terrassen des Randgebirges sind mit der reich-
sten, saftvollsten Vegetation geschmückt und mit hochstämmigen Waldungen be-
kleidet, während seine flache, von dem inneren, 3000 — 5000' üb. d. M. liegen-
den Scheitel der Halbinsel gebildete Rückseite, auch in Bezug auf die organische
Natur, auf das entschiedenste damit kontrastirt. —
Zwar findet sich auf diesem Tafellände an den wenigen Stellen, wo Fleiß
und Wasser nicht fehlen, die höchste Fruchtbarkeit; im Allgemeinen aber ist es
pstanzenarm, baumlos, steppenartig, weil der kluftreiche Felsenbodcn den Nieder-
schlag verschluckt, die Bildung befruchtender Wasseradern keineswegs begünstigt,
und die belebende Verzweigung des Waffernetzes beschränkt. Denn die Quellen,
die Bäche, die Flüsse finden zum Thcil in unterirdischen Kanälen ihren Abfluß,
so daß an mehreren Punkten mächtige Gewässer ganz plötzlich aus dem Schoße
der Erde hervortreten, und andere eben so plötzlich in irgend einem, nicht selten
unter Sumpfflächen versteckten Geklüfte des Bodens verschwinden. — Häufig ist
auch die Oberfläche der Scheitelebene reich an Salzlachen und der Boden mit
Salz-Krystallcn geschwängert, weshalb dann nur eine ganz spezifische Vegetation
gedeihen kann. —
Alle diese Erscheinungen finden großenthcils ihre Erklärung durch die zahl-
reich vorhandenen Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, welche diesen Boden
erschüttert, unterwühlt, hier gehoben, dort gesenkt hat. Als riesenhafte Denk-
säulcn solcher Katastrophen steigen die erloschenen, oder doch seit Jahrhunderten
ruhenden Vulkan-Berge des Argäus oder Erdschisch (im Quellgebiete des
Halys), des Hassan-Dagh (38"N.b., 51"O.l.) re., jener 12000—13000,
dieser vielleicht 8000' üb. d. M., auf, — und zahlreiche andere, ebenfalls isolirte,
kleinere und größere Kegelberge von (wahrscheinlich) vulkanischem Ursprünge un-
terbrechen die Einförmigkeit jenes Tafellandes, so daß man viele Tage über kah-
len Horizvntalboden reisen kann, während man sich doch ununterbrochen von gi-
gantischen Felsbergen umgeben sieht. —
Den Süd-Rand des Hochlandes und zugleich der Halbinsel bildet die Fort-
setzung des Taurus. Im Westen der engen Spalte, in welcher der Euphrat
oberhalb Gerger diesen Bcrgzug brausend durchschneidet, bildet derselbe das
Scheidegebirge zwischen den Hoch-Terrassen von Malati« und Orsa, erreicht im
N. der Bucht von Skanderum die absolute Höhe von 10000 bis 12000', und
streicht niedriger, unter verschiedenen Benennungen, bis zum ägäischen Meere,
immer längs der südlichen Gestade der Halbinsel, dergestalt, daß nur schmale
Säume niedrigen Landes zwischen der Küste und dem steilen Bergfuße übrig
bleiben. — Dieser Süd-Rand fällt daher, wie der Nord-Rand, meerwärts viel
tiefer hinab, als landwärts, und ebenso findet sich die Erscheinung wieder, daß
der von den feuchten Seewinden getroffene äußere Abhang des Randgebirges in
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demselben Grade ausgezeichnet ist durch hochstämmige Waldungen und einen
üppigen Pflanzenwuchs, als der innere durch die Armuth und Einförmigkeit sei-
ner Vegetation. —
Iii. Die abgesonderten Gebirgsglieder Asia's.
15. Der Kaukasus. — Wir unterscheiden kaukasische
Alpen und kaukasische Vorberge. — Die kaukasischen
Alpen bestehen aus mehreren, von der Kur- bis zur Kuban-Mdg.
streichenden Parallelketten. Sie sind von N. gegen S. im Mittel
15 Mln. breit, und an ihrem Ost-Ende am breitesten. Die Haupt-
kette hat eine Kammhöhe von 10000 bis 11000'. Das Gebirge
ist nicht durch die Bildung zahlreicher Gipfel und Spitzen, sondern
durch das Vorherrschen plateauförmiger Hochterrassen (7000 — 8000')
ausgezeichnet; die Thäler bilden meist enge und sehr tiefe Spalten,
daher Hindernisse, nicht Mittel der Kommunikation, wahrend
die Pfade meist auf den Hochflächen hinlaufen. Zwischen den Quel-
len des Kuban und Terek, im mittleren Drittel des Gebirgs, fin-
den wir jedoch, neben zahlreicheren und höheren Gipfeln und Ket-
ten, breitere Thaler und daher auch eine größere Zugänglichkeit
und Uebersteigbarkeit. Die höchsten Gipfel sind hier: der Elbrus
(17300'hoch) an den Quellen des Kuban, und der Kasbek (15500')
im Quellgebiet des Terek. — An den beiden äußeren Enden des
Gebirgs Schlamm-Vulkane u. a. vulkanische Erscheinungen.
Die kaukasischen Vorberge bilden im S. niedere, noch
sehr wenig bekannte Berglandschaften, und verbinden hier (im W.
der Kur-Quellen) den Süd-Abfall des hohen Kaukasus mit der
nördlichen Abdachung des armenischen Hochlandes. Im N. sind
es klippige, von Felsschluchten durchfurchte, mit Gestrüpp und Wald
bedeckte Plateaustächen niederer Art (1200'), mit Ausnahme des
zwischen Terek und Kuban liegenden Besch-Tau, einer isolirten
Gruppe steiler, zackiger Felsgipfel, die bis zu 4300' aufsteigen.
16. Das syrische Hochland ist ebenfalls mit dem vorder-
asiatischen Hochlande im Zusammenhänge, besteht aus einer ostwärts
gegen die syrisch-arabische Wüste allmählig niedriger werdenden Ge-
birgsplatte, der Basis mehrerer kleiner, theilweis hoher Berggruppen.
Ein tiefer, zum Lheil wasserloser Längenspalt setzt in der Verlänge-
rung des Golfs von Akaba, doch nicht ohne Unterbrechung, gegen
N. bis zum Taurus-Fuß fort, wird im S. Wady el Arabah,
dann das Thal el Ghor genannt, vom Tobten Meere, vom Jor-
dan u. vom oberen Orontes benetzt, und bildet im S. des letzteren
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das Thal Cöle-Syrien. In dieser langen, zum Theil tief unter
dem Niveau des Meeres liegenden Furche scheint der Spiegel des
Lodten Meeres über 1200' tiefer als der des mittelländischen ein-
gesenkt zu seyn. — Sie theilt die syrische Gebirgsplatte in einen
westlichen und östlichen Abschnitt. —
Der westliche wird durch einige vom Ghor bis zur Küste
reichende Einsenkungen in mehrere Berglandschaften getheilt: das
durch den unteren Orontes und die Thalebene von Antiochia zer-
stückte nord-syrische Küstengebirge, der 8000' — 9000' üb. das
nahe Meer aufsteigende Libanon im W. von Cöle-Syrien, —
und, im O. der Flachküsten von Philistäa, das 1000 — 3000' hohe
Bergland von Palästina, welches von N. nach S. die Na-
men des galiläischen, samaritischen und judäischen führt,
und sich im S.w. des Todten Meeres in ein Wüsten-Plateau
(el Tyh) verwandelt, welches bis zu einer vom Golf von Suez
bis zum Mittelmeer reichenden Einsenkung fortsetzt, die Halbinsel
des Sinai füllt, und hier eine isolirte Gebirgsgruppe mit dem
Moses-Berge (7400') und einigen höheren, 8000 bis 9000' auf-
steigenden Gipfeln tragt. —
Im Osten, wo das Ghor ebenfalls von einem steilen Fels-
rande eingefaßt ist, erheben sich das moabitische, das ammoni-
tische Bergland und das Gebirge Gilead, gegenüber von Pa-
lästina und an 1000' höher als dieses; dagegen steigt, im O. von
Cöle-Syrien, dem Libanon gegenüber, der Anti-Libanon nur
5000' üb. d. M. auf. — Isolirte Fels- und Klippenreihen, wasser-
lose Schluchten unterbrechen die Einförmigkeit der syrischen Wüste,
welche sich von diesen Berggegenden ostwärts gegen den Euphrat
hin ausdehnt. —
17. Das arabische Hochland ist bis jetzt nur sehr man-
gelhaft bekannt. Der Ost- und der West-Rand fallen steil und
treppenförmig zu schmalen Küstenebenen, der Süd-Rand ebenso
unmittelbar zum Meere ab; der Nord-Rand ist am unbekannte-
sten; wir wissen kaum, daß ein solcher vorhanden ist; über seine
Lage, Richtung, Dimensionen ist nichts Bestimmtes erforscht. —
Das Innere Arabiens soll eine von Bergreihen durchzogene Hoch-
fläche seyn, deren mittlerer, höchster Theil kahle Felskuppen von
vielleicht 9000' abs. Höhe tragen soll, — deren Oberfläche mehren-
theils aus Sandwüsten und Steppenlandschaften besteht. Eine Aus-
nahme hiervon macht der südliche Theil des West-Randes, darum
von jeher das glückliche Arabien, heute Jemen, genannt.
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spalt der Natron-Seen. — Unter-Aegyten ist ein Niederungs-
land, von den zahlreichen Mündungsarmen des Nil's durchflossen,
und wahrscheinlich entstanden durch die Ablagerungen der schutt-
reichen, fruchtbaren Schlamm führenden Gewässer des Stroms.
Zwischen den Mündungen Sümpfe, Lagunen und Seen, durch
Nehrungen vom Meere geschieden. — Aus seinem mittleren und
unteren Stufenlande erhalt der Strom keinen einzigen Nebenfluß. —
Regelmäßiges und allniähliges Schwellen und Fallen des Nils in
jedem Jahre. Erhöhung des Strombettes und Thals, — Verän-
derung der Mündungs-Arme durch Schlamm-Absatz. —
17. Die Inseln in der Nachbarschaft von Afrika
sind fast sämmtlich hoch und meist vulkanischer Natur, wie die
Azoren, die canarische-n (Pik von Teneriffa 11400' üb. d. M.)
und capverdischen Inseln, wie Ascension, Bourbon
(Gros Morne-Gipfel 9000 — 10000' üb. d. M>); auch Mauri-
tius, St. Helena u. a. sind hohe Inseln. Am bedeutendsten
sind aber die Gebirgsketten von Madagaskar, welche die Insel
großentheils ausfüllen und Gipfel von 10800' absol. Höhe haben
sollen. Nur die Sechellen, Amiranten u. e. a. sind niedrige
Inseln.
Iv. Klima und organische Natur.
18. Afrika's Klima ist eben so einförmig, als alle seine übri-
gen Verhältnisse. Der gange Erdtheil gehört einer einzigen, der
Zone des flüssigen Niederschlags an, ohne ihre Polargren-
zen zu erreichen. — Auch zerfällt diese hier nur in zwei Unter-
abtheilungen: den mittleren, tropischen Klimagürtel der Ba-
nane rc. (zw. 30" N.b. u. d. südl. Wendekr.), und den sub-tro-
pischen der Edelsrüchte rc., der die N.- und S.-Enden des Kon-
tinents umfaßt.
Die Grenzen der klimatischen Regionen sind unbekannt; bei
gleicher geograph. Breite steigt aber wahrscheinlich die Reg. des flüs-
sigen Niederschlags minder hoch, die des veränderlichen dagegen hö-
her auf,, als in den anderen Erdtheilen. — Warum? —
19. Fast i von Afrika liegen zwischen den Tropen; fast die
Hälfte alles zwischen den Wendekreisen enthaltenen festen Landes
gehört diesem Erdtheile an, und der Aequator, der überhaupt 900
Mln. festen Landes berührt, trifft Afrika auf einer 500 Mln. langen
Linie. — Einfluß dieser Umstände auf die Temperatur-Verhältnisse
von Afrika, — der horizontalen Gestalt des Erdtheils auf die un-
gleiche Ausdehnung des tropischen Klimagürtels.
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Extrahierte Personennamen: Helena Wendekr
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Madagaskar Afrika Afrika Afrika
Aegypten.
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als % zu höchstens 2—2^ d. M. sich erweiternden, von den Rändern des östlichen und westlichen Wüstenplateaus umschlossenen Tale und dessen in das Meer hinaus vorgeschobener flacher Erweiterung, dem sog. Delta. In beiden aber ist der reiche schwarze Fruchtboden nur der Niederschlag der vom Strome selbst aus dem höheren Gebirgslande herabgeführten und in der den Sommer und Herbst durch dauernden Ueberschwemmungsperiode3) überall ausgebreiteten erdigen Bestandteile. Nur geographisch und politisch, nicht physisch gehört zu Aegypten das jenes Tal umschliessende höhere Land: gegen Westen (libysche Seite) flaches wüstes Kalkplateau mit einzelnen tief eingesenkten quellreichen und daher angebauten Talebenen (sog. Oasen)4), gegen Osten (sog. arabische Seite) steilere felsige, stellenweise zu Bergketten bis 1800m hoch ansteigende Höhenzüge, reich an vortrefflichem Stein zu Bauten und Bildwerken (Granit, Syenit, Porphyr, Basalt, Alabaster), dagegen nur in einzelnen Tälern spärliche Quellen enthaltend, daher jederzeit nur von wenigen Nomaden bewohnt, aber belebt durch die zu den Häfen des arabischen Meerbusens führenden Handelsstrassen.
*) Einheimischer Name A'ura oder Jaro, im A. T. Jeör.
2) Alle semitischen Sprachen kennen dafür nur den Namen Miqr (hebr. in der Dualform für Ober- und Unterägypten Miqram), daher auch das altpers. Mudräja.
,J) Daher ist hier Januar die Saatzeit, April und Mai Erntezeit. Ausser dem natürlichen Ueberschwemmungsgebiete konnten einzelne wenig höher gelegene schmale Striche, namentlich auf der flacheren Westseite des Stromes, der Cultur gewonnen werden durch Anlegung von parallelen Seitencanälen, welche in der unteren Hälfte des Tales und bis an den westlichen Rand des Delta’s das Nilwasser mit geringerem Gefälle, als der Hauptstrom hat, in höherer Lage der Talseite entlang führten und in zahlreichen Berieselungsgräben verteilten, zum Teile auch grossen seeartigen Behältern (sog. Moeris-See) zuführten.
4) Otxßls, Avagig von aegypt, Uah, d. i. Station, Ruheplatz, wegen ihrer Lage inmitten der Wüste.
112. Geschichte. Das der weissen Race im weiteren Sinne angehörige aegyptische Volk (hier mit einer, auch noch bei den heutigen Landbauern bemerklichen braunrötlichen Hautfarbe) scheint als ein eroberndes seit uralter Zeit eine zahlreichere dunkelfarbige Bevölkerung durch strenge Kasteneinrichtung in Unterwürfigkeit gehalten zu haben. Die von ihm im Niltal begründeten kleineren Staten wurden spätestens zu Anfang des vierten Jahrtausends v. Chr. zu einem Gesammtreiche vereinigt, welches unter mehr als 20 nationalen Dynastien, unterbrochen von einer längeren, zuletzt von mehreren kürzer dauernden Fremdher-schaften, weit über drei Jahrtausende bestanden hat, bis es — immer noch unter den wenig veränderten Formen des alten Volkslebens und
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Arabien.
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des Ostens“, oder die patronymische der Ischma'eliten gebrauchen, (vgl. § 100 n. 2). Als einzelne Stammnamen derselben an der Ostgrenze des palaestinischen Culturlandes werden Keddr („die schwarzen“), Hagdr, Jetur (vgl. § 105) im A. T., die gleichbedeutenden Ked^aloi oder Ksdaq^voi, ^Ayqatoi oder Idyccqijvoij 3ixovquxoi nach der griechischen Eroberung Syriens genannt.1) Ihre Wohnsitze, die sich von jener Grenze bis an das Culturgebiet des unteren Euphrat und den persischen Meerbusen, nördlicher sogar über den Strom hinaus durch das südliche Mesopotamien (§ 89) ausdelmen, gehören bei vorherrschend steinigem Boden, Mangel bedeutender Erhebungen, daher auch fliessenden Wassers, und spärlichem Winterregen zu den ödesten Gegenden der Erdoberfläche und wurden daher von den Griechen bei ihrer ersten Bekanntschaft mit dieser Region vorzugsweise durch den Namen des „wüsten Arabien“, q sqjj^og Idqccßicij unterschieden von dem nach ihrer Vorstellung gesegneten (tatsächlich nur an den Küstenrändern angebauten, im Innern ebenso und noch in höherem Grade wasserlosen) mittleren und südlichen Teile der Halbinsel, ihrer sogenannten "’Agccßict siöaiiiimvj A. felix.
1) Daneben tritt in römischer Zeit der in den späteren Jahrhunderten immer weitere Ausdehnung gewinnende Name 2aqcurivoi, womit zunächst wohl nur ein einzelner Stamm an der Grenze des westlichen Culturlandes seitens der in demselben schon fest angesiedelten Araber (§ 105) bezeichnet wurde, nach der wahrscheinlichen Herleitung von arab. (nicht in den übrigen semit. Sprachen) schark, Osten, also „die östlichen“, gleichbedeutend mit bni-Kedem.
107. Arama Petraea (Idumaea, Nabataea). Der nordwestlichste Teil der Halbinsel mit der kleineren, durch die Spaltung des arabischen Meerbusens in zwei kleinere Golfe gebildeten sogen, sinaitischen Halbinsel1), ist die unmittelbare südliche Fortsetzung des syrischen Gebirgslandes. Sie ist auch hier in eine westliche und östliche Erhebungsmasse geschieden durch die vom Jordan-Tale und todten Meere sich südlich fortsetzende Längsspalte, deren südlichsten Teil der aelanitische Golf des grossen arabischen Meerbusens ausfüllt, während sie von Meer zu Meer sich als breites wasserloses Tal (hebr. u. j. arab. carabä „Wüste“ genannt vgl. § 99) hinzieht. Das östlich von diesem Wüstentale ansteigende Gebirge (hebr. Seir, höchster Gipfel Hör, ca. 1300m) enthält manche durch reiche Quellen bewässerte Täler, ist daher schon in alter Zeit stellenweise angebaut von dem Volke Edöm (^Idov^aioi), welches die Israeliten als ihren älteren Bruderstamm ansahen und das sie (zuerst David, dann wiederholt um 870 und 770) ihrem Reiche unterwarfen, um die Verbindung mit dem südlichen Meere zu gewinnen.
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Extrahierte Personennamen: Arama_Petraea_(Idumaea David David
Isolirte weisse Völker. Turanier. Aethiopen.
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alterlichen Sprachgebrauche der Iranier entlehnten Namens Turanier zur Gesammtbezeichnung aller jener, mit speciellen Namen als finnische, türkische, mongolische, tungusische bekannten Völker, welche die weiten Räume Mittel- und Nord-Asiens und früher auch fast ganz Nord-Europa’s mit einer relativ geringen, der Naturbeschaffenheit ihrer Wohnsitze und der dadurch bedingten Lebensweise entsprechenden Menschenzahl erfüllen. Nur die westlichsten derselben, also nach heutiger Benennung finnische Völker in Nord-Europa, türkische in Asien sind, und zwar wenig mehr als dem Namen nach, den classischen Völkern bekannt geworden.
!) Die auffallendsten sind vorstehende Backenknochen, spitz zulaufende Stirn und Kinn, gelbliche Hautfarbe, dicke straffe schwarze Haare, geringer Bartwuchs; von diesem Typus, der von alten Autoren in voller Schärfe zuerst bei den Hunnen des 4. und 5. Jahrh. geschildert wird, zeigen indess die westlichsten, also gerade die den classischen Völkern näher bekannt gewordenen Stämme (heutige Finnen und Türken) schon einen deutlichen Uebergang zu der Körperform der weissen Race hin, wahrscheinlich in Folge starker Blutmischung mit derselben.
M. Gegenüber diesen unruhigen, wiederholt zerstörend und schliesslich im Mittelalter erfolgreich, bis zur festen Ansiedelung in die alte Culturwelt eingedrungenen Hirtenstämmen, verhalten sich die fremden Nachbarn der am weitesten südlich in Africa und Süd-Asien vorgeschobenen und selbst schon durch dunklere Hautfarbe ihren Stammgenossen unähnlicheren Glieder der weissen Race, die Völker der eigentlichen schwarzen, oder nach griechischer Benennung Aethio-pischen Race durchaus passiv, zurückweichend, besonders in Asien — wo sie in uralter Zeit weiter verbreitet gewesen zu sein scheinen — unter semitischer und arischer Herrschaft fast verschwindend.1)
x) Diese im südöstlichen Iran und in Indien sporadisch noch jetzt lebenden dunkelfarbigen Stämme sind übrigens nach Schädelform und glattem, nicht wolligen Haarwuchs (id-vrqi^sg, nicht ovxoiqi^sg, wie schon Herodot wusste) von den africanischen Negern scharf verschieden. Von beiden schwarzen Racen hatten schon in homerischer Zeit die Griechen gehört (Al9-ionsg, ov di/ci didoiarai, ctvdqiav, ov fxlv dvro/xsvov ‘Ynsgoovog, ot
d’aviovtog.) Ein ganz verschwundenes verbindendes Mittelglied scheinen die Kuschiten der orientalischen Sage in Süd-Arabien und dem unteren Fuphrat-Tigrislande gebildet zu haben; Aethiopen in Syrien und Susa in vorhistorischer Zeit kennen auch die griechischen Autoren.
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Extrahierte Personennamen: Herodot
Extrahierte Ortsnamen: Nord-Asiens Nord-Europa Asien Africa Asien Indien Schädelform Süd-Arabien Syrien
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Euphrat-Tigris-Länder.
altpers. Atliurä und griech. zu Alexanders Zeit :'Arovqua) scheint zunächst im engeren Sinne die unter dem kurdischen Gebirgslande bis zum Mittelläufe des Tigris gelegene, von seinen Zuflüssen, den beiden Zabat (Zaßcctog) durchflossene fruchtbare Ebene bezeichnet zu haben. Sie wurde Ausgangspunkt eines semitischen Reiches, welches seit dem 13. Jahrb. über alle Nachbarländer sich ausbreitete, deren nächste in Westen (jenseits des Tigris) und Süden (mitunter bis zum Meere hinab, mit Einschluss Babyloniens) dann unter jenem Namen mitbegriffen wurden.1)
Die wechselnden Hauptstädte dieses Reiches lagen sämmtlich am Tigris, am südlichsten die älteste, angeblich dem Lande gleichnamig Assür genannt, eine folgende, die bis ins 9. Jahrb. Residenz blieb, als Kalach auch den Hebräern bekannt (Accoioaa bei Xenoplion, j. Ruine Nimrüd) an der Mündung des grossen Zab, noch nördlicher die jüngste und glänzendste, Ninua, hebr. Ninvö, griech. Ntvog, mit einem Mauerumfange von 1% d. M. und ausgedehnten Vorstädten, die nach ihrer Zerstörung durch Meder und Babylonier 605 v. Chr. nur als grosses Trümmerfeld ihren alten Namen bewahrte.2)
!) Unter der persischen Herschaft, aber offenbar schon vorher, seit der medischen Eroberung (605 v. Chr.) wird dasselbe Land Man^ (Herod.) oder geradezu J\h}diu (Xenoplion als Augenzeuge) genannt, eine der damaligen administrativen Einteilung entlehnte Bezeichnung die schon bei Alexanders Durchmarsch wieder dem uralten Landesnamen gewichen ist.
2) Auffallend ist bei dem Augenzeugen Xenophon der Name Msamlct für diese Ruinenstätte. Sie liegt gegenüber der im Mittelalter auf dem W.-Ufer des Tigris entstandenen Stadt Mosul und hat bekanntlich in den letzten drei Jahrzehnten durch die, besonders von Engländern betriebenen Aufgrabungen, ausserordentlich reichen Gewinn zur näheren Kenntniss assyrischer Kunst, Schrift, Sprache und mittelbar der politischen Geschichte des Reiches und der Nachbarländer gegeben. Die Natur des Bodens ermöglichte hier zu Bauten, Sculpturen und Inschriften die Anwendung von Muschelkalkstein und Alabaster, statt des in Babylonien gebrauchten Thones.
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88. Zwischen dem grossen Zab (oder, wie die Griechen den semitischen Namen übersetzten, Avv-oq) und dem Gebirge, im höheren -leile^ der Ebene die gleichfalls uralte Stadt Arb ela {Aria’ll, j. Erbil)1). Die nördlich angrenzende, die Vorhügel des kurdischen Gebiiges umfassende Landschaft Adiabene (gräcisirt aus Chadiab), also die nördliche Hälfte des engeren Aturiens oder Assyriens, bildete unter jenem Namen seit dem 1. Jahrh. v. Chr. ein besonderes, zeitweise auch westlich jenseits des Tigris sich ausdehnendes Fürstentum, welches zu den parthischen Königen, dann im 2. und 3. Jahrh. zum römischen Reiche in einem Clienteiverhältnisse stand.
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
— 360
Crlaüterung 1. Die Menschen der ersten bis zur ellften
Art haben sämmtlich schlichtes Haar und eine weiße, gelbe
oder braune Hautfarbe; die Menschen der zwölften bis fünf-
zehnten Art haben krauses Haar und schwarze Hautfarbe und
werden gemeiniglich Neger genannt; Weiße kennt man un-
ter ihnen nicht. >
Crlaüterung 2. Die fünf ersten Menschenarten leben in
der alten Welt, mit Ausschluß der Isten, welche mit der 6ten,
7ten und 8ten der alten und neuen Welt gemeinschaftlich ange-
höret; die9te, 10te und Ute ausschließlich der neuen Welt; die
vier letzten Menschenarten leben in Afrika und in verschie-
denen Gegenden des asiatischen Archipelagus und Australiens.
§. 211. Die japetische oder europäische Art.
Zu dieser Art gehören wir selbst. Sie bewohnt ganz
Europa (mit Ausschluß der nört^chstcn Gegenden von Skan-
dinavien und der lappischen Halbinsel), die nordwestlichen
Theile von Turan und den Kaukasus; Kolonien oder An-
siedlungen hat sie nach allen Gegenden der Erde vorgcscho,
den, in der alten Welt: an den Nordrand vom östlichen
Hochasia und in Ssibiricn, so wie auf Kamtschatka; sie hat
ihre Kolonien im Stufenlande des Ganges, an den Rän-
dern des Plateaus von Dekan und auf seiner Scheitelfläche;
das Littorale von fast ganz Hochafrika und Hochsudan, und
fast alle Eilandfiuren der Erde sind von ihren Anstedlungen
besetzt. Ganz Amerika ist von der europäischen Menschen,
art eingenommen, wo sie die dort inheimischen Arten aus,
gerottet oder sich unterworfen hat.
Crlaüterung 1. Diese Art ist die schönste in Hinsicht der
Gesichlszüge und des Wuchses; die Größe ihres Kopfs be-
trägt ungefähr den achten Theil der Totalhöhe; der Gesichts-
winkel ist gerade oder doch fast 90°. Der Scheitel ist abge-
rundet, das Gesicht ein edles. Oval, die Stirn frei, die Nase
beinahe oder ganz gerade, die Backen sanft gerundet, die Au-
genbraunen mehr oder weniger gebogen über großen Augen,
deren dünne und mäßig lange Augenlider mit ziemlich dicht
stehenden Augenwimpern, welche, länger als bei den meisten
übrigen Arten, den Stolz des Blicks mäßigen, besetzt sind;
der Mund ist mäßig gespalten, die Lippen, von denen die
obere, etwas kürzere, gegen eine perpendikuläre und mittel-
mäßige Rinne in die Höhe tritt, schön gefärbt und nie über-
mäßig dick; das Ohr ist klein und liegt an; der Bart ist
dicht, selbst am Kinn; die Haare schlicht, meist fein, selbst
seidenartig, oft gelockt, und vom Schwarzen und dunkeln Ka-
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Turan
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Australiens Europa Hochasia Ssibiricn Kamtschatka Hochafrika Hochsudan Amerika