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er sich nicht auf; wie konnte er auch, da seine Geschäfte und Kriege ihn unaufhörlich umhertrieben? Es war damals überhaupt nicht gewöhnlich, daß ein König eine bestimmte Residenz hatte, weil es nicht so leicht wie jetzt war, von einem Orte aus ein großes Land zu regieren. Am liebsten verweilte er in Heristal, in Aachen, Nymwegen und in I n g e l h e i m bei Mainz. An allen vier Orten baute er sich Schlösser. Das schönste war in Aachen; hierhin zog ihn schon der Gebrauch der warmen Bäder, die er sehr liebte. Hier baute er auch ein herrliches Münster, welches jedermann bewunderte. Es war mit Gold und Silber geschmückt und mit Fenstern, Türen und Gittern von blinkendem Erz versehen. Aus Italien ließ er die majestätischen Säulen und Marmorblöcke kommen, wofür sich der Papst einige deutsche Pferde ausbat, die wegen ihrer Stärke geschätzt wurden. Die Künstler zum Bau wurden weit und breit her verschrieben. Die Kirche bestand aus einem achteckigen, auf Säulen ruhenden Kuppelbau, der von einem sechzehnseitigen zweistöckigen Umgänge umschlossen wurde. Von außen war sie schmucklos, im Innern dagegen war sie mit italienischen Mosaikgemälden schön verziert. Papst Leo kam selbst, um sie einzuweihen.
Damit dieser große Kaiser, der mit kräftiger Hand die Zügel seiner Reiche lenkte, während er zugleich sein Volk die friedliche Kunst des Landbaues, seine Richter Übung der Gerechtigkeit und seine Priester den wahren Gottesdienst lehrte, uns recht eindrücklich vor Augen bleibe, wollen wir sein Äußeres beschreiben. Er war von großem, starkem Körperbau, sieben seiner eigenen Füße lang, dabei so kraftvoll, daß man von ihm erzählt, er habe Hufeisen wie Brot zerbrechen können und einst einen Sarazenen bis auf den Sattelknopf gespalten. Sein Gesicht war fast stets heiter; denn er war ein Freund unschuldigen Scherzes. Sein Hinterkopf war rund, mit schönem Silberhaar geziert, seine Nase etwas groß, seine Augen groß und klar und mit durchbohrendem Blicke, wenn er zürnte. Lein Nacken war kurz und fett, sein Unterleib in spätern Jahren etwas stark, sein Gang männlich, fest und voll Würde, nur feine Stimme heller, als man bei so großem Körper hätte erwarten sollen; dieser
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das offene Land gegen die Einfälle der Ungarn keinen Schutz gewährte, ließ er die wenigen Städte seines Herzogtums erweitern und mit Mauern und Gräben umgeben; dazn legte er viele neue an. Er wird daher der Städtegründer genannt. Die Städte sollten im Kriege den Landleuten Schutz und Obdach gewähren; dafür mußten diese einen Teil ihrer Ernte an die Stadtbewohner abgeben. Damit die Leute gern in die Städte zögen, stattete sie Heinrich noch mit mancherlei Vorrechten aus; so sollten die Märkte und die Gerichtstage in ihnen abgehalten werden. Weil sich ober trotzdem noch nicht genug Leute fanden, die freiwillig in die Stadt zogen, befahl Heinrich, daß jeder neunte Mann hineinziehen müsse, und ließ diese durch das Los bestimmen. — Bisher hatten seine Sachsen im Kriege nur zu Fuß gekämpft. Dadurch waren sie sehr im Nachteil gegen die Ungarn, die auf ihren schnellen Rossen ihnen gar leicht entkamen. Heinrich bildete sich nun ein tüchtiges Reiterheer und erreichte in wenigen Jahren, daß der Kriegsdienst zu Pferde für viel ehrenvoller galt als der Dienst zu Fuß. — Rastlos übte er dann sein Heer im Kampfe gegen die in der Provinz Brandenburg wohnenden Wenden. Ein Stamm nach dem andern wurde von ihm besiegt, und als sich darauf das ganze Volk gegen ihn erhob, schlug er es im Jahre 929 bei Lenzen vollständig. So machte er auch hier den Anfang, die Gebiete wieder zurückzuerobern, welche während der Völkerwanderung verloren gegangen waren.
Nun waren die neun Jahre um. Heinrich berief seine Sachsen zu einer großen Volksversammlung. Hier sprach er zu ihnen: „Das Reich ist beruhigt; nur die Ungarn sind noch uubezwungen. Bisher habe ich euch besteuern müssen, um diesen Feind zu bereichern; nun muß ich gar Kirchen und Geistlichkeit berauben, um ihrer Raubsucht zu genügen, bis uns zuletzt nichts als das nackte Leben übrig bleibt. Wollt ihr nun, daß ich den Gott geweihten Schatz angreife und den Feinden der Christenheit gebe, oder ihn vielmehr zur Ehre Gottes anwende?" Da rief das Volk laut, es begehre, daß das Geld Gott geweiht werde. Es hob die Hände gen Himmel und gelobte dem Könige treuen Beistand. Nun kamen die Ge-
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sandten der Ungarn und verlangten den Tribut. Aber Heinrich wies sie ab. Die Sage erzählt, er habe ihnen einen räudigen Hund, dem Ohren und Schwanz verstümmelt waren, mit dem Beifügen gegeben, wenn die Ungarn einen andern Zins begehrten, so möchten sie ihn mit den Schwertern holen.*) Drohend gingen die Boten fort. Im Frühjahr 933 erschien ein ungeheures Heer der Ungarn. Der Schrecken ging vor ihnen her; sie verwüsteten und verbrannten alle Gehöfte und Dörfer, die sie erreichten. Viele Männer wurden ermordet, Weiber und Kinder als Sklaven mitgeführt. So kamen sie in die Gegend von Merseburg. Heinrich eilte schnell herbei mit allen Mannen, die er beisammen hatte,
und lagerte sich auf einem Hügel, von welchem er mehrere Tage
in das Blachfeld, wo die Ungarn im Lager standen, hinabstieg, um seine Seute an den Anblick der wilden Krieger zu gewöhnen. Ehe er die Schlacht wagte, schickte er eine Reiterschar in einen Hohlweg in die Seite der Ungarn, um von da zur rechten Zeit hervorzubrechen. Nun sammelte er alle Mannen um sich und ermahnte sie, auf die göttliche Hilfe zu vertrauen, männlicher Mut werde sicherlich über die Wildheit des Feindes siegen. Mit Vertrauen blickte
das Heer auf zu dem Bilde des Engels auf der hochflatternden Reichsfahne und hin auf den König, der, vor allen hervorragend, sie in das Feld hinabführte. Als er nun dicht vor dem Feinde stand, betete er — und das ganze Heer mit ihm — noch einmal zu Gott um Sieg. gab das Feldgeschrei; „Herr, erbarme dich!" und nun ließ er einbrechen. Zugleich stürzten die im Hohlwege
*) Recht naiv drückt sich darüber eine Chronik ans dem 15. Jahrhundert in dem damals gebräuchlichen Dialekt aus: „Do zcogin dy Ungirn in Doringen imde vordirtin jerlichen zcinß von den Do ring in, unde von den andern Dntzschin. Do sante Konnig Henrich en zcu zcinse eynen schebechtin Hunt, deine marin dy orin unde der zcagil abegejnetin, unde enpod en, wer eynen andirn zcinß von den Doringin habin wolde, das her queme, unde holete en, wanne her wölbe." D.i.: ,.Da zogen die Ungern nach Thüringen und forderten den jährlichen Zins von den Thüringern und von den andern Deutschen. Da sandte König Heinrich ihnen zum Zins einen schäbichten Hnnd, dem waren die Ohren und der Schwanz abgeschnitten, und entbot ihnen, wer einen andern Zins von den Thüringern haben wollte, daß er käme und holte ihn, wann er wollte."
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mann. Man nennt diese Einrichtung die Lehnsverfassung oder das Feudalsystem.
Tie Gesetze unserer Vorfahren waren sehr einfach. Die Strafen waren größtenteils Geldstrafen; selbst der Mord konnte durch ein Wergeld gesühnt werden. So bestimmte das Gesetz der ripuarischen Franken: „Wenn ein Freier einen freien Ripuarier tötet, soll er zur Erlegung von 200 Solidi (röm. Goldmünzen) verurteilt werden. Wenn jemand einen Knecht getötet Hot, so soll er zur Erlegung von 36 Solidi verurteilt roerden. Wenn ein Freier dem andern das Ohr abgehauen hat, so daß dieser nicht Hören kann, so soll er zur Erlegung von 100 Solidi verurteilt werden. Wenn jener das Gehör nicht verloren hat, so soll er die Buße von 50 Solidi zahlen u. s. w." Da bares Geld noch selten war, war es gestattet, die Strafe in Naturalien oder Gebrauchsgegenständen zu erlege»; so wurde eine gesunde Kuh für einen Solidus, ein Pferd für 6 Solidi und ein Schwert mit der Scheide für 7 Solidi angerechnet. Zu den Gerichtsversammlungen, die unter freiem Himmel oder unter alten Eichen abgehalten wurden, dursten ursprünglich alle freien Grundbesitzer erscheinen und Recht sprechen; später wurden bestimmte Personen, die Schöffen genannt wurden, zur Anwesenheit an den Gerichtstagen und zum Finden des Urteils verpflichtet. Konnte man die Schuld oder Unschuld eines Beklagten nicht ermitteln, so mußte er einen Eid leisten, nachdem die sogenannten Eideshelser seine Glaubwürdigkeit bekräftigt hatten. In zweifelhaften Fällen nahm man zu den 0rt> alten oder Gottesurteilen seine Zuflucht. Hierbei, glaubte man, übernähme Gott selbst die Entscheidung. Ein solches sogenanntes Gottesurteil war beispielsweise die Feuerprobe. Die Angeklagte mußte mit einem glühenden Eisen aus der flachen Hand vier und einen halben Schritt lausen, dann wurde diese in ein Säckchen gebunden und versiegelt. War nach drei Tagen keine Brandwunde da, so sprach man ihn als unschuldig los. Auf eine ähnliche Art verfuhr man beim Kesselfange, wo der Beschuldigte mit entblößtem Arme in einen Kessel voll kochenden Wassers fahren und einen ans dem Grunde liegenden Ring herausholen mußte. Bei der Wasser-
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des Verlustes seines Lehens. Die meisten fanden sich auch ein und beugten das stolze Haupt vor dem Fürsten, der ihnen zeigte, daß er zu gebieten verstände. In Rom erhielt er in Gegenwart des damals noch lebenden Rudolf von Burgund und Knuts des Großen von Dänemark die Kaiserkrone. Späterhin riefen ihn neue Unruhen der Lombarden zum zweitenmal nach Italien. Ter verräterische Erzbischof von Mailand brachte sie gegen den Kaiser noch mehr auf, und als dieser mit großer Heeresmacht aus ihn losging, brach eine Seuche in seinem Lager aus, die einen großen Teil der Deutschen hinwegraffte, so daß also Italien wieder das Grab dieser Nation wurde. Selbst mehrere von des Kaisers nächsten Verwandten starben, und mißmutig und selbst kränklich kehrte er nach Deutschland zurück. Aber auch hier gab es der Unordnungen genug, besonders in Burgund, wo die Befehdung der großen und kleinen Herren alle Sicherheit aufhob. Da begab sich Kcrnrnb nach Burgunb und machte ans einem Reichstage in Solothurn den Gottesfrieben bekannt. Es waren nämlich hier einige wohlmeinende Bischöfe auf den Gebanken gekommen, daß, wenn die Ritter burchaus der Befehbungen sich nicht enthalten konnten, wenigstens einige Tage in der Woche bavon ausgenommen sein sollten. An bieseit sollte ein allgemeiner Waffenstillstanb stattfinben, und wer ihn bräche, sollte als ein Übertreter göttlicher Gebote betrachtet und von der Kirchengemein-schast ausgeschlossen werden, denn Gott habe ihn selbst durch einen vom Himmel herabgefallenen Brief geboten. Dies nannte man den Frieden Gottes. Frankreich nahm ihn zuerst an, und nun machte Konrab ihn auch in Burgunb bekannt. Von Mittwoch abenb bis Montag früh sollte er gelten. Das war nun recht löblich; aber leiber würde er nicht immer gehalten, und selbst der Kaiser war nicht mächtig genug, jeben Frevler zu strafen. — Konrab starb noch einer fünfzehnjährigen ruhmvollen Regierung in Utrecht 1039 und liegt im Dom von Speier begraben.
Ihm folgte fein ältester Sohn Heinrich Iii. (1039—1056), ein noch klügerer, tapferer und tätigerer Mann als fein Vater. So kräftig wie er hatte feit Karl dem Großen kein Kaiser die kaiserliche Gewalt gehanbhcibt. Zuerst zeigte er bies gegen die Un-
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gcirn. Diese sonst so wilde Nation war durch die Annahme des Christentums viel milder geworden. Jetzt hatte sie ihren König Vertrieben, der zu Heinrich seine Zuflucht nahm. Dieser zog dreimal gegen die Ungarn, unterwarf sie und zwang den König, das Land von ihm zu Lehen zu nehmen. Heinrich konnte zwar diese Oberherrschaft auf die Dauer nicht behaupten; indessen war es schon eine Ehre, für einige Zeit als Herr anerkannt worden zu sein.
Ebenso kräftig verfuhr Heinrich gegen die Päpste. Es gab deren damals zu gleicher Zeit drei, die sich miteinander um die Würde lebhaft stritten. Nun erschien Heinrich in Italien, berief nach Sntri (1046) eine Kirchenversammlung und setzte hier zwei Päpste ab; der dritte legte seine Würde freiwillig nieder. Dann wurde unter Heinrichs Vorsitz vom römischen Volke und von den Geistlichen ein neuer Papst gewählt, der ihn in Rom feierlich krönte; denn es war üblich geworden, daß der deutsche König nicht eher Kaiser hieß, bis er die Krönung empfangen hatte. Jetzt gab Heinrich das Gesetz, daß die Römer ohne Bewilligung des Kaisers nie einen Papst wählen sollten. Da der Papst bald nachher starb, so gab er den Römern nacheinander drei Päpste, alle Deutsche: denn nach dem Tode eines jeden baten sie ihn, ihnen einen neuen Papst zu geben.
Auch in Deutschland zeigte er, daß er von der Würde des Kaisers einen hohen Begriff hatte. Er entsetzte mehrere ungehorsame Fürsten und verschenkte die von ihnen besessenen Länder an anvere, die ihm gehorsamer waren; denn damals hatten die Kaiser noch das Recht, die Herzogtümer als Lehen zu verleihen, an wen sie wollten. Daß die Fürsten mit des Kaisers kräftigem Eingreifen nicht zufrieden waren, läßt sich leicht denken, und als er seinen dreijährigen Sohn Heinrich Iv. von ihnen zum Thronfolger wählen ließ, versprachen sie diesem zwar Gehorsam, aber mit dem ausdrücklichen Vorbehalte, „wenn er mit Gerechtigkeit regieren würde". Der Kaiser starb in der Blüte der Jahre, erst 39 Jahre alt, auf einer Jagd im Harzgebirge (1056) und liegt ebenfalls in Speier begraben.
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die Reichskleinodien in Säcken heimlich hatte fortbringen lassen. Drei Tage und drei Nächte irrte er umher, ehe er nach Hessen gelangte; bei jedem Geräusche sah er sich mit Schrecken um, ob auch nicht die gefürchteten Sachsen schon wieder hinter ihm wären. Diese ließen ihn ziehen, machten sich dann aber schnell über seine Bergschlösser her und zerstörten sie vollständig. Noch jetzt sieht man auf vielen Bergen des Harzes die grauen Trümmer aus jener Zeit. Auf der Harzburg verbrannten sie die neue schöne Kirche und warfen sogar die Leichen eines Bruders und eines Söhnchens des Kaisers aus ihren Grüften heraus. Dann hielten sie eine Versammlung ab, in der sie Heinrich für unwürdig erklärten, nech ferner die Reichskrone zu tragen, und den Herzog Rudolf von Schwaben zu ihrem Könige wählten. Heinrichs viele Feinde, die er überall im Reiche hatte, schlossen sich an den Gegenkönig an, und jener sah mit Schrecken, wie einer nach dem andern sich von ihm zurückzog. Aber so viele Gewalt hatte doch über die Gemüter der Menschen die Achtung vor dem rechtmäßigen Fürsten, daß Heinrich, sobald er nur etwas nachgab, auch wieder Anhang fand. Besonders nahmen sich die rheinischen Städte, die dem Kaiser viele Freiheiten verdankten, seiner Sache an; sie öffneten ihm mit Freuden ihre Tore und nahmen ihn mit Begeisterung auf. Als dann die Sachsen die eben geschilderten Greuel verrichteten, trat auch wieder ein Teil der Fürsten auf seine Seite, so daß er einen neuen Zug gegen die Sachsen unternehmen konnte. Diese erlitten in einer Schlacht, in welcher Heinrich selbst Proben eines großen Heldenmuts gab und viele Feinde mit eigener Hand niederhieb, eine große Niederlage. Dies geschah bei Hohenburg an der Unstrut (1075). Bald erschienen die Führer der geschlagenen Sachsen barhäuptig und barfüßig, um Heinrich um Verzeihung zu bitten. Sie mußten sich bedingungslos unterwerfen. Heinrich schien die kaiserliche Macht, die sein Vater besaß, wiederherstellen zu wollen; da wurde er aufs neue in einen noch viel gefährlicheren Kampf gezogen, der ihn sein Leben lang beschäftigen sollte.
Damals saß auf dem Stuhle Petri der Papst Gregor Vii., ein Mann voll Eifer und Tatkraft, der sich fest vorgenommen hatte,
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der es bisher als selbstverständlich angesehen hatte, daß er insbesondere die Bischöfe in ihr Amt einsetzte. Wir müssen hierbei berücksichtigen, daß die Bischöfe damals auch Landesfürsten waren und daß weit mehr als die Hälfte Deutschlands sich in geistlichen Handen befand. Wollte der Kaiser auf ihre Einsetzung verzichten, so war seine Macht völlig gebrochen; denn auf die weltlichen Fürsten konnte er sich schon lange nicht mehr verlassen. Dazu kam noch, daß dem Kaiser, wenn die Bischöfe und Äbte durch den Papst eingesetzt wurden, eine bedeutende Einnahmequelle verloren ging. Bisher war es üblich gewesen, daß diejenigen, die ein geistliches Amt erhielten, mit dem bedeutende Einkünfte verbunden waren, sich dem Kaiser dadurch erkenntlich zeigten, daß sie ihm einen Teil ihrer Einkünfte überließen oder auch wohl eine größere Summe zahlten. Daß dabei die Gefahr nahe lag, denjenigen ein solches Amt zu geben, die am meisten dafür zu zahlen versprachen, ist natürlich, und so waren denn besonders während der Minderjährigkeit Heinrichs vielfach Männer zu kirchlichen Ämtern gelangt, die in ihrem Leben gar kein Vorbild für ihre Untertanen waren. Gregor erklärte nun den Verkauf geistlicher Ämter oder die Simonie als etne Todsünde und drohte allen mit dem Banne, die sich derselben schuldig machten oder schuldig gemacht hatten. Diese Strafe traf denn auch bald einige Räte Heinrichs, und als dieser sich auf die Vorstellungen des Papstes weigerte, sie zu entlassen, forderte ihn ein päpstlicher Legat auf, sich in Rom vor einem geistlichen Gerichte wegen verschiedener Vergehen zu verantworten.
Heinrich war erstaunt und erzürnt über die Anmaßung des Papstes, einen deutschen König nach Rom zu laden. Er jagte die Legaten mit Schimpf von dannen, berief die deutschen Bischöfe nach Worms und hatte die Freude, daß diese Kirchenversammlung die Absetzung des Papstes aussprach. Heinrich unterschrieb mit fröhlichem Herzen und dachte nun aller Gefahren überhoben zu sein. Sein Vater hatte ja auch mehrere Päpste abgesetzt. Aber er vergaß, daß er kein Heinrich Iii. und daß Gregor seinen Vorfahren weit überlegen war. ^as Absetzungsschreiben schickte er nun durch einen mutvollen Gesandten mit einem scharfen Briefe nach Rom, wo
Meisterwerke. Sb. V1il. bosselt. Weltgeschichte 11, ß
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sie eigenhändig verpflegte, wenn sie erkrankten. Überhaupt hatten es die Pilger anfangs recht gut. Jeden Abend fanden sie freundliche Aufnahme, und in Jerusalem selbst waren prächtige, weitläufige Klöster erbaut, in denen sie Unterkommen fanden. Fromme Seelen glaubten nicht besser die ewige Seligkeit sich verdienen zu können, als wenn sie Stiftungen zum Besten der Pilger machten; und so entstanden dergleichen Klöster und Hospitäler in Jerusalem. Jeder dieser Pilger brachte von den heiligen Orten irgend ein Andenken mit, wenigstens eine Hand voll Erde vom Ölberge, die er einmal auf sein Grab zu werfen befahl, oder eine Flasche mit Jordanwasser, um sich damit in der Sterbestunde besprengen zu lassen, oder gar einen Splitter vom heiligen Kreuze oder sonst ein heiliges Andenken. Natürlich fehlte es auch dort nicht an habsüchtigen Menschen, welche die eifrige Nachfrage der Pilger nach solchen Gegenständen der Verehrung benutzten, um ihnen für schweres Geld allerhand wertlose Gegenstände zu verkaufen, die sie für Überreste aus den Zeiten Jesu und der Apostel ausgaben. Da glaubte einer ein Stück vom ^chweißtuche Jesu, ein anderer ein Stück von einem Tische der Maria, ein dritter vom Kleide eines Apostels mitgebracht zu haben, wenngleich säst alle diese Sachen unecht waren. Solche Überreste nannte man Reliquien, und die Leute in Jerusalem trieben einen ordentlichen Handel damit.
So war es, solange die griechischen Kaiser noch Jerusalem besaßen. Aber mit einemmale änderte sich die Lage der Pilger; denn der Kalis Omar — derselbe, der die schöne Bibliothek in Alexandrien verbrannte — nahm Jerusalem ein. Zum Glück war dieser Omar ein guter Mann und hielt nicht nur die heiligen Orte in Ehren, sondern erlaubte auch den Christen, sie zu besuchen; nur mußten sie eine Kopfsteuer bezahlen. Aber so blieb es nicht immer; denn manche seiner Nachfolger machten den Pilgern das Wallfahren sehr schwer. Daher geschah es eben, daß Karl der Große mit dem Kalifen Harnn al Raschid in Unterhandlung trat und manche Summe nach Jerusalem schickte, um die unterwegs ausgeplünderten Pilger zu unterstützen.
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Und dieser gegenseitige Haß flammte um so heftiger auf, je milder die Herren des Landes, die Araber, gegen sie waren. Zu manchen Zeiten wurde den Pilgrimen nichts in den Weg gelegt; ja manche Kalifen sahen es sehr gern, wenn recht viele Pilger hinkamen; denn durch sie wurde Handel und Wandel befördert und viel Geld ins Land gebracht. Sie bekamen ein eigenes Stadtviertel eingeräumt, und ein Kloster wurde hier nach dem andern aufgebaut. Mitunter ging es ihnen aber freilich auch recht schlimm, und besonders wurde ihnen im 11. Jahrhundert das Pilgern recht sauer gemacht. Doch statt sich dadurch abschrecken zu lassen, wurde durch die damit verknüpften Gefahren das Wallfahren nach Jerusalem nur noch häufiger, und alle Straften, die nach dem heiligen Lande führten. und alle Seehäfen, wo man sich dahin einschiffen konnte, wimmelten von Pilgern. Selbst die vornehmsten Männer und sogar Frauen verschmähten nicht, den weiten Weg zu unternehmen. Manche kamen glücklich hin; andere wurden in den Wüsten Syriens und Palästinas von den dort herumstreifenden Beduinen überfallen, ausgeplündert, verstümmelt oder gar ermordet, und manche Pilger gingen gar so weit, daß sie nicht einmal Waffen mitnahmen, weil es nach ihrer Meinung unrecht war, auf der heiligen Reise Blut zu vergießen, und so ließen sich die gutmütigen Menschen wehrlos abschlachten. Gegen die räuberischen Beduinen half es nicht einmal immer, wenn die Pilger sich in großen Karawanen zusammentaten. So reiste ein Erzbischos von Mainz zu Anfang der Regierung Heinrichs Iv. mit drei andern deutschen Bischöfen (von Utrecht, Bamberg, Regensburg) und einem Haufen von 7000 Pilgern hin. Als sie nach Palästina kamen, brachen die Beduinen von allen Seiten aus sie los, plünderten sie aus, hieben dem Bischos von Utrecht den Arm ab, und die andern wurden nur durch ein halbes Wunder gerettet. Auch auf der Rückreise ging es ihnen so schlimm, daß nur 2000, arm, halb nackend und von einer gräßlichen Magerkeit entstellt, ihr Vaterland wiedersahen.
Doch diese Leiden waren noch nichts gegen die, welche über die armen Pilger hereinbrachen, als ein neuer Schwarm wilder Barbaren ans Türkest an (am Aralsee) nach Palästina stürmte und
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