4
Sagen von
großen Fin-
then.
Reste urwelt-
licher Thiere.
Gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts wurde Gottlieb
Werner der Begründer der wissenschaftlichen Geologie, Sein Grund-
satz einer überall anzutreffenden gesetzmäßigen Lagerungsfolge derselben
Gebirgsglieder hat sich zwar nicht für die ganze Erdoberfläche be-
währt, ist aber doch der Anknüpfungspunkt für alle spätern For-
schungen geworden. Nach der verschiedenen Beschaffenheit der großen
Lagerungen unterschied Werner drei Hauptabtheilungen, Formatio-
nen, als eben so viele Epochen der Erdrindenbildung; Urgebirge aus
einer Zeit, in welcher es noch keine organischen Geschöpfe gab, und
in welcher noch keine Trümmergesteine gebildet wurden; Flötzgebirge
aus einer spätern Zeit, wo organische Schöpfungen entstanden und
untergingen und wo sich aus der Zerstörung des früher vorhandenen
Gesteins zahlreiche Trümmcrgesteine bildeten; zwischen beide setzte
Werner das Uebergangsgebirge. Auf das Flötzgebirge folgt dann das
tertiäre Gebirge, und auf dieses das aufgeschwemmte Land, ein äl-
teres, Diluvium, und ein jüngeres, Alluvium. Werners Erdbildungs-
lehre ist eine rein neptunische. Der ganze Erdkörper ist nach ihm
aus dem Wasser hervorgegangen. Um das Entstehen der Kontinente,
welche einst Meeresgrund waren, und den mehrfach wiederholten Un-
tergang früherer organischer Schöpfungen zu erklären, nimmt er ein
wiederholtes Anschwellen und Zurückziehen des Meeres an.
Aus der Schule Werners gingen die Männer hervor, welche
die Einseitigkeit seines Systemes mit glänzendem Erfolge bestritten
und der Feuerbildung wieder einen großen und mächtigen Wirkungs-
kreis angewiesen haben, Leopold v. Buch und Alexander v. Hum-
boldt. Und seitdem schreiben die meisten Geognosten die Bildung
unserer Erdrinde der vereinten Thätigkeit des Wassers und der Vul-
kane zu. Auch nach der Entstehung des Menschengeschlechts dauerte
der Kampf der Elemente, Fluthen und Ueberschwemmungen, Zerstö-
rungen und neue Gestaltungen Jahrhunderte lang fort. Daher fin-
den wir fast in allen Ländern, in denen sich eine dunkle Kunde
von der Vorwelt erhalten hat, Sagen von gewaltsamen Verheerun-
gen durch die Elemente, von Ueberschwemmung und Sündfluth.
Das Andenken an eine große Wasserfluth ist erhalten in der
biblischen Erzählung von der Sündfluth und in den Sagen anderer
Völker, welche mit der mosaischen Ueberlieferung höchst merkwürdig
übereinstimmen. Wie in der biblischen Erzählung Noah, so werden
in der indischen Sageköuig Satjavrata, in der babylonischen König
-kisuthrus, in der griechischen Deukalion von der Gottheit allein zur
Rettung bestimmt, während das übrige Menschengeschlecht wegen sei-
ner Verderbtheit untergeht. Wegen einer solchen Uebereinstimmung
können wir vermuthen, daß alle diese Erzählungen entstanden sind
durch die Erinnerung an eine Ueberschwemmung, die einen großen
Theil Südwestasiens betroffen haben mag.
Daß die Revolutionen, welche der Erdoberfläche im Ganzen
ihre gegenwärtige Gestalt gegeben haben, auch die organische Schö-
pfung theilwcise zerstört haben, geht aus den Ueberresten und Ab-
drücken hervor, welche innerhalb der Gebirgslagerungen vorkommen.
Fossile Knochen, welche heutigen Thierarten angehören, kommen nur
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Gottlieb
Werner Werner Werner Werners Leopold_v Leopold Alexander_v Alexander
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Böotü'n.
5
gestaltete sich unter dem Einflüsse der Natur das Leben der Griechen ans der Ostseite. Noch erreicht freilich im Norden der Parnaß die Höhe von 8000 Fuß und die kleine Landschaft Doris ist noch ganz durch das Vorwiegen des Hochgebirgs den südthessalischeu Gebieten der Malier, Otäer, Änianen ähnlich, aber das Gebirge tritt in seinem weiteren Verlauf mehr in der Form von vereinzelten Berggruppen auf, welche Platz für ausgedehntere Ebenen lassen; auch zeigen die Gebirge der östlichen Küsten statt der im Westen herrschenden Kalkbildung meist krystallinische und metallführende Gesteine —* ein für die Entwicklung der Kultur höchst wichtiger Wechsel, insoferne durch denselben das Material zu künstlerischer Thätigkeit geboten ist; und endlich ist von großer Bedeutung, daß die Gebirgszüge, statt wie in dem nördlicheren Teile des Landes nach Süd-osten, hier vorwiegend von West nach Osten laufen, wodurch Land und Meer in engere Berühruug treten.
Es erinnern diese Verhältnisse in vielen Beziehungen an Thessalien — besonders in dem nördlichen Teile von Böotien, dem Gebiete des durch eine Spalte des Parnasses aus Phocis eintretenden Cephissns. Ringsum von Bergen umgeben wäre dieses Land geradezu — wenn auch durchweg in kleineren Verhältnissen — ein zweites Thessalien, wenn die Natur dem Eephissus in ähnlicher Weise, wie dort dem Penens, einen Answeg aus dem Kessellande gebahnt hätte. So aber verwandeln die Gewässer des Flusses, die nur durch unterirdische Spalten des Gebirges einen unvollkommenen Abfluß zum Meere finden, einen großen Teil der Ebene während der Regenzeit in einen See, der auch im Sommer viele stehende Wasser zurückläßt und durch seine Ausdünstung das Klima dieser Landschaft zu einem schweren und ungesunden macht. Andererseits aber teilt Böotien mit Thessalien die Fruchtbarkeit des Bodens, die zumal auf dem im Sommer trocken gelegten Boden des Kopaissees eine doppelte Ernte gestattet. Eine zweite, siidüch von dieser gelegene und von ihr durch den Gebirgszug des Helikon getrennte Ebene, welche der Asopus als der beträchtlichste Fluß durchströmt, läßt die Gewässer ungehindert in das östliche Meer abfließen und bildet so — an Fruchtbarkeit dem nördlichen Nachbarlande ähnlich — in klimatischer Beziehung den Übergang zum Laude Attika, das im vollkommensten Gegensatze zu der erstgenannten böoti-schen Ebene durch Klarheit und Trockenheit der Luft ausgezeichnet ist, dagegen an Ertragsfähigkeit des Bodens weit hinter beiden zurücksteht. In diesem Lande sind alle bezüglich der Gebirge oben erwähnten Vorzüge der Ostseite Mittelgriechenlands vereinigt, wie es andererseits auch, wie
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Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Das trockene Land.
1z
das zuletzt aufgeschwemmte Land, neuer, als alle vorherge-
henden, ans zerstörten ältern Gebirgsarten, Mergel, Thon, Lehm, Sand,
Torf, und Versteinerungen von noch jetzt vorhandenen Thier- und Pflan-
z-engattungen. Alle diese Gebirgsarten sind wahrscheinlich durch Nie-
derschlag und Absetzung der Gewässer entstanden und ihre meist hori-
zontal liegenden Schichten finden sich unter der ganzen Erdoberfläche,
-auch unter vielen Ebenen auf einander gelagert. — Durch gewaltige,
aus der Tiefe hervorgegangene Feuerausbrüche bildete sich noch die v u l-
La irische Gebirgsart, aus Lava, Basalt, Mandel stein und Bimsstein rc.
Vulkane oder feuerspeiende Berge (Mons ignívomas)
haben eben oder seitwärts Oeffuungen, aus welchen Rauch und
Feuersaulen, Flammen,Steine,Asche,Wasscrstrvme, und eine glühen-
de, flüssige Materie, die mau Lava nennt, oft mit ungeheurer Ge-
walt herausgedrängt und zum Theil ans eine große Entfernung fort-
geschleudert werden. Die Lava fließt abwärts, alles zerstörend durch
ihre Muth, aber sic erkaltet und verhärtet sich sehr langsam. — Die
meist trichterförmigen Oeffnungcn der Vulkane, durch welche die
furchtbaren Ausbrüche (Eruptionen) erfolgen, nennt man Ixrater
(Becher), und es sind damit unterirdische Erschütterungen der Erd-
oberfläche, wodurch der Erdboden zittert und wankt, oder Erdbe-
den, verbunden. — Wo ohne heftige Ausbrüche Steinkohlenlager
oder andere entzündbare Materien fortwährend im Feuer glimmen,
nennt man sie Erdbrände oder Aftervulkane; wo aber lange
keine Eruption statt fand, verlöschte Vulkane, und wo brenn-
bare Lnftarten (meist in der Nähe von Feuerbergen) sich entzün-
den, Salse oder Luftvulkane.
Berge, ans deren obern Theile auch im heißesten Sommer
der alte Schnee nicht schmilzt, nennt mau Schnee berge, oder
bei mchrcrn zusammen, Schneegebirge; und große Eismasscn
(oft einige 100 Fuß dick) in hochgelegenen Vertiefungen zwi-
schen Bergen, welche ganze Eisfelder bilden, Gletscher oder
Ferner.
e. Eine Reihe zusammenhängender Hügel nennt man Hü g c l-
reihe, Höhenzug; bei Bergen Gebirgskette, Gebirgs-
zug (Jugum, Montes), bei sehr beträchtlicher Länge aber, Ketten-
gebirge. — Gebirgsknvten oder Gebirgsstvck, auch G e-
birgskern und Gebirgs gäbet nennt man den Punkt, in wel-
chem mehrere Gebirgszüge oder Zweige zusammen laufen. Der
Kamm eines Gebirges besteht ans den höchsten Spitzen und Li-
nien desselben, die in einer Reihe fortgehen. Ein Gebirgspaß
bildet sich aus Verengung eines Thales oder aus Vertiefung des
Gcbirgskammcs. Ist eine große Laudesstreckc voll Hügel oder
Berge, so nennt man sie ein Hügel- oder Gebirgsland; bei
sehr hohen Bergen Hoch- oder Alpen land." Weit ausgebrei-
tete, sich hoch über die Oberfläche des Meeres erhebende Gcbirgs-
streckeu oder hoch liegende flache Gegenden heißen Hochländer,
X> o ch c b e n c n, Plateaus, im Gegensatz der N jede r u n g e u,
Ebenen, Flach- oder Tiefländer, welche meist mehr nach
den Küsten zu liegen und daher auch Küstenländer genannt
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Das trockene Land
15
an Holz, Sie Haben großen Einfluß anfklima und Temperatur, bilden
reiche, fruchtbare Thaler, und gewahren nicht nur eine reizende Man-
nichfaltigkeit in ihrer Gestaltung, sondern einen tiefergreifenden Blick
von ihren stolzen Höhen, über die wundervollen Umgebungen der Nähe
und Ferne. —
Die Gebirge der Erde aber veralten, und die nackten Felsen ver-
wittern und zerbröckeln, von der Einwirkung der Witterung auf die
härtesten Steinmassen. Das daraus entstehende Gerölle fällt nach
und nach unmerklich in die Thäler und Flußbetten, und es bildet sich
daraus und aus den verwesten Theilen der Thier- und Pflanzenwelt die
fruchtbare, fette Dammerde, welche eine reiche Vegetation für die le-
benden Geschöpfe hervorbringt.
5. Thäler sind Vertiefungen zwischen Bergen oder Gebirgs-
ketten, die man in Hauptthäler (Längenthäler), und in
Qucrthäler (diese aber in Seitenthäler und Nebenthaler)
einzutheilen pflegt. Sind diese eng, so nennt man sie Schluch-
ten, wenn Straften hindurch gehen, auch Pässe, Thore (Pylae,
Fauces, Claustra), Defileen. Eine sehr tiefe, enge Schlucht zwischen
senkrechten Höhen heißt- Schlund oder Abgrund. Es giebt auch
ganz von Bergen eingeschlossene Becken, oder Kesselthäler, und
in beträchtlicher Erhöhung zwischen den Bergen, von ihrem Sattel
oder Joch, herablausende Hochthäler. Breite, ebene Flächen, in
der Nähe eines Flusses, mit Gebirgen begrenzt, heißen Aue n. Der
tiefste Theil eines Thales heißt Thal gründ oder Th a leb ene,
der Ausgang oder die Oeffnung in die Ebene, oder in ein anderes
Thal, wird Thalmündung, auch Psorte (Porta) genannt.
Felsen (Pupes, Petra) sind kleinere oder größere Erhöhungen
oder Massen der Erdoberfläche, die nicht wie die Berge aus ver-
schiedenen Mineralien bestehen, sondern blos ans Stein. Gra-
nitselsen, Porphirfelsen aus sehr festem, Sandfelsen und
Schi ese rfcl sen mehr aus bröckeligem Gestein und Basalt-
felsen aus schwarzen sechseckigen, glänzenden Säulen bestehend
(und wahrscheinlich durch vulkanische Ausbrüche gebildet). F e lse u-
klüfte und Felsenspalten sind enge, schmale Oeffnungen oder
Einschnitte in Felsenbergen.
Grotten oder Höhlen (Caverna, Spelunca) mit Oeffnungen
und Löchern, auf Bergen und Ebenen, sind größere oder kleinere
hohle Räume im Innern der Erdoberfläche. Man nennt sie nach
ihren verschiedenen Eigenschaften: Wasserhöhlen, Dampf-
höhlen, Windhöhlen, Kristall höh len, Eishöhlen, durch-
scheinende Döhlen. In Knochen hö h len finden sich verstei-
nerte Thierknochen oft in Menge; Tropfsteinhöhlen, Sta-
lakt i t h v h l e n, enthalten wunderbar gestaltete Massen von Tropf-
stein.
A n m e r k. Höhlen, durch Menschen nach und nach in die Erde ein- oder
abwärts gegraben und künstlich gebaut, um Mineralien, Metalle u. dgl.
zu Tag zu fördern, nennt man Bergwerke oder Erzgruben, Sil-
bergruben, Eisen gruben, Schachte, Stein kohle »gruben,
Salzgruben u. s. w.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
12
Allgemeine Einleitung.
c. Unebenheiten der Erdoberfläche im Allgemeinen
bestehen ans Ebeneu, Erhöhnngcn oder Vertiefungen.
Ebenen oder plattes Land, größere und kleinere Flächen des
Erdbodens, ohne Berge und Thäler. Mit kleinen Erhöhungen
nennt man sie w c l l e n fö rm i g e Ebenen. F r u ch t b a r e 6 L an d
ist mehr oder weniger angebaut (cnltivirt) und bewohnt, auf Ber«
gen und Ebenen. Größere oder kleinere unfruch tb are Strecken,
wenig oder gar nicht angebaut und bewohnt, nennt man Haiden,
Wüsten, Ein ö deu. Große Flächen aus trockenem Sande sind
Sandwüsten, Sand steppen, mit Oafen, oder einzelnen,
bewässerten und bewachsenen, auch wohl von Thieren mid Menschen
bewohnten, Stellen. Manche Steppen bilden große Weiden, für
Hirtenvölker. Ebenen sind da am niedrigsten, wo sie nur sehr we-
nig, etwa 100 Fuß hoch, über die Fläche des Meeres emporragen,
und heißen dann T i e f e b c u e n oder Nied e r u n g e n. Ebenen, die
oft sehr ausgedehnt sich bis zu einer beträchtlichen Höhe über das
fiache Land erheben, z. D. nur etwa 1000 Fuß über dem Wasserspiegel
des nächstgelegenen Meeres, nennt man Landhöhe, Erdbuckel,
H ö h enfi ä ch e, aber bis 3000 oder 8 — 9000 Fuß Hochebene.
L a n drück e n ist eine unmerklich in der Mitte des Landes sich er-
hebende, lang ausgedehnte Erhöhung. •
A nmerk. Niedrige Länder haben weit mehr plattes Land und
weite Ebenen, alö Hügel und Anhöhen. Zuweilen finden sich anch in
niedrigen Ländern einzelne höhere Berge, kleinere Gebir-
ge, und Gebirgsgruppen. Niederungen findet mau häufiger
gegen das Meer hin ausgebreitet, und Hochländer meistens (doch
aber mit Ausnahmen) gegen die Mitte des trockenen Landes. — Die
Senkung eines Landes nach dem Meere zu heißt Abdachung.
d. Gebirge. Eine Anhöhe ist 50 — 100, ein Hügel
(Collis) bis 1000 Fuß hoch über dem Meeresspiegel. Alle Erhöhun-
gen über 1000 F. nennt man Berge; sind sie aber 8 —10,000 F.
hoch und drüber, Alpen. Liegen deren mehrere beisammen, so ist
dieß ein Gebirge; bei sehr hohen, ein -Hoch-, Haupt- oder
Alpengebirge. Die höchste Linie aller kleinem oder größer» Er-
höhungen, von welcher das Wasser von beiden Seiten abwärts
strömt, heißt Wasserscheide. —
Aumerk. Nach dem Alter werden die Gebirge in der Geologie
und Geognosie nach 4 Hauptklassen benannt.
Die ältesten, uranfänglichen Gebirge aus festem Grundlager von
Granit, Gneis, Glimmer re. nennt man Urgebirge. Mächtige Was-
scrfinthen haben aber gar viel auf der Erdoberfläche verändert. Die
später entstandenen heißen daher aufgesetzte oderuebergangs-Ge-
birge, meist aus Thon und Kalkschiefer, enthalten sehr viel Metalle,
jedoch selten Versteinerungen von jetzt nicht mehr vorhandenen Pflanzen
und Thieren. Die noch spätern Flotzgebirge, aus Kalk- und Sandstein
gebildet, tragen zahllose Petrefatte,! oder Versteinerungen untergegan-
gener Thiere und Pflanzen, Steinkohlen- und Steinsalzlager in ihrem
Innern. Auf Flötzgebirgen und an denselben find die aufgeschwemm-
tcn Gebirgsarten, zuweilen auch Seifenge birge genannt, oder
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Einleitung
1. Urgeschichte.
1. Die Geschichte ist die Wissenschaft, welche zu ergrnden sucht, Aufgabe der was geschehen ist. Frei von jeglicher Rcksichtnahme erforscht sie das ewtd>te-Wirkliche. Niemand zu Leid, niemand zu Freud trgt sie die Ergebnisse ihrer Untersuchungen vor. Sie dient lediglich der Wahrheit.
Nicht aller Völker Geschehnisse sind von Bedeutung; solche geschichts-lose" Stmme lt die Geschichtsbetrachtung bei Seite; die schulgeme Geschichte beschrnkt sich auf die, deren Sein und Schaffen fr die Eut-Wicklung der Menschheit von besonderem Werte war oder noch ist. Die Ursprungslnder Lnder am Mittelmeer waren der Sitz der meisten Kulturvlker des der ultur-Altertums. Der Ursprung hherer Gesittung lag in Vorderasien und am untern Nil. Die Ausstrahlungspunkte der Kultur schritten von dort erst nach Westen, darauf von da nordwrts vor.
2. Kultur und Klima. Diese Ortsvernderung war bedingt auch von der Wandlung in der natrlichen Beschaffenheit jener Lnder. Erst nach dem durch sein subtropisches Klima ausgezeichneten Tertirzeitalter sowie der darauf folgenden diluvialen ersten und zweiten Eiszeit, welch letztere den grten Teil Europas unter einer ungemein mchtigen Eis-decke gefesselt hielt, kamen die ersten Menschen von Asien her in uuseru Die ersten Men. Erdteil gezogen, an Schdel- und Krperbau dem heutigen Europer schen in Europa, gleich. In der Zwischenzeit zwischen der zweiten und dritten Eiszeit, als
die Gletscher nach Skandinavien und in die Alpen zurckwichen, sich infolgedessen die Ebenen in eine Grassteppe verwandelten, aus den nn-geheuren Mornenflchen der fruchtbare L1) vom Winde herumgetragen ward, und die Berge sich nach und nach mit Wald bedeckten,
begannen sie die weiten Gebiete mit Urochs und Hhlenlwen, Mammut,
1) uerst feine, lockere, ungeschichtete Erde meist gelblicher Frbung. Sie ent-steht sonst in trockenem Steppenklima aus den Staubmassen, die durch die Winde herbeigetragen sind und von den Pflanzen festgehalten werden.
Schenk, Lehrbuch, in. Altertum. A. 1
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Schenk
Extrahierte Ortsnamen: Vorderasien Europas Asien Europa Skandinavien
13
als das animalische entwickelt habe. Die Vegetation der
Vorwelt zeigt vorzugsweise solche Formen, die durch gleich-
zeitige Verwandtschaft mit mehreren Familien der jetzigen
Welt daran erinnern, daß mit ihr viele Zwischenglieder or-
ganischer Entwicklungsstufen untergegangcn sind. Um sich
von der Ueppigkeit des Pflanzenwuchses der Vorwelt, und
von der durch Strömungen angehäuften Masse, des wohl
mehr auf nassem Wege als durch Feuer verkohlten vegeta-
bilischen Stoffes, eine Vorstellung zu machen, muß bemerkt
werden, daß in den Steinkohlen-Gebirgen häufig mehr wie
100 Schichten ubereinanderliegen, daß es Kohlenflöze von
30, sogar bis 50' Mächtigkeit giebt.
Bei der horizontalen Ausbreitung und der localen
Stellung der Gebirge handelt es sich, abgesehen von ihrem
Alter und den Processen ihrer Bildung, um zu dem abge-
rissenen Faden unserer allgemeinen Betrachtung zurückzukehren,
noch darum, ob sie continentale oder Küstengebirge
sind, ob sie Meridian ge birg e sind oder ob sie in der
Richtung der Parallelkreise unserer Erde liegen, oder in
diagonalen Richtungen zwischen beiden ihre Streichungs-
linien haben; Unterschiede, die wesentlich auf klimatische, Vege-
tationsverhältnisse, so wie auf die Richtung der Luftströmun-
gen einwirken. Es ist zunächst noch zu beachten, ob die
Gebirgsketten ganz freistehende Systeme, mit einer dop-
pelten Senkung ihres Abfalls sind, oder ob sie als Randge-
birge größerer Plateaubildungen sich nur nach der äußern
Seite abdachen.
Unter der Kategorie der Tiefländer begreifen wir
diejenigen Formen der Oberflächenplastik unserer Erdrinde,
die sich nur wenige 100, höchstens 500' über dem Meeres-
niveau erheben, es können die Vertiefungen sogar in gleichem
Niveau mit der Meeresfläche, sogar im Innern der Conti-
nente unter demselben liegen. Ihrer Gesammtausdehnung
nach nehmen sie den bei weitem größten Theil unserer Erd-
feste ein. Die Spuren einer spätesten Meeresbedeckung treten
in den Sumpf- und Moorflächen des Nordens, wie in den
weiten Sandflächen, namentlich des äquarorischen Afrika, in
der Sahara, in der unverkennbarsten Weise hervor. Als
die bedeutendsten Einsenkungen der Erdoberfläche entwickeln
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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10
Länderstrecken mit sehr geringer absoluter Erhebung heißen
Niederungen oder Tiefländer, im Unterschiede der Pla-
teaubildungen oder Hochländer, mit bedeutenderer ab-
soluter Gesammterhebung. Auch in ihnen können Hervor-
ragungen von größerer oder geringerer relativer Höhe wechseln,
doch bleibt die Gesammterhebung der großen Plateaubildungen
der Erde immer hinter den Particularerhebungen, wie
dieselben Gebirgsketten und isolirte Gebirgsgipfel charakterisiren,
zurück. Diese erreichen in den Culminationspunkten ihrer
Emporthürmungen eine absolute Erhebung von 24—26,000',
wohingegen die erhabensten über weite Räume ausgedehnten
Plateaubildungen, höchstens zu 10, 12 —14,000' aufsteigen.
Plateauländer, deren Gesammterhebung nicht 4000' über-
schreitet, werden, niedere Hochebenen mit inbegriffen, in die
Kategorie der Plateaubildungen zweiten Ranges zu-
sammengefaßt.
Von den Hochländern unterscheiden wir die Ge-
birge; diese bilden keine geschlossenen Massen von Gesammt-
erhebungen, sie sind vielmehr Aneinanderreihungen von Berg-
ketten und Berggruppen, die über einer gemeinsamen Basis,
meist in den wechselvollsten Formen hervorragen; sie sind daher
die individualisirten Theile in der Oberflächenplastik der Erd-
rinde, erfüllt von den schroffsten Gegensätzen von Erhebungen,
Einstürzen, Gebirgsjochen, Thälern, Schluchten, die nach den
mannigfaltigsten Richtungen wechseln; in einer Gebirgsland-
schaft kommt demnach, auf die engsten Räume concentrirt,
die mannigfaltigste Entwicklung der verschiedenartigsten Natur-
formen zur Erscheinung.
Es treten aber die eigentlichen Gebirgsbildungen in
der Regel nicht in einer abgeschlossenen Jsolirung, sondern in
einer mehr oder weniger ausgeprägten Beziehung zu den
Plateauerhebungen der Erdrinde auf. Die geognoftische
Struktur ihrer Felsarten, ihr inneres Gefüge, das Maaß
ihrer Erhebung stehen mit den vorweltlichen Epochen ihrer
Bildung in dem engsten Zusammenhänge.
Nach den Kategorien ihrer Entstehung unterscheiden
wir in den Gebirgöarten vier Phasen ihrer Bildungszu-
stände : *)
*) Humboldt. Kosmos I. S. 259.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Kinteitung.
Der nördlich der großen europäischen Kettengebirge (Pyrenäen,
Alpen und Karpathen) gelegene Rumpf unseres Erdteils wird von einem
Schollenland eingenommen, das mit seinen tafelartig ausgebreiteten,
mäßig hohen Gebirgsmassen und seinen weit ausgedehnten Flachländern
in scharfem Gegensatz zu den alpinen Hochgebirgen Südeuropas steht.
Dieses nordeuropäische Schollenland, das aus denselben
mesozoischen und alttertiären Schichten besteht wie die zu verwickelten
Falten zusammengepreßten Hochgebirge Südeuropas, zerfällt nach seinem
inneren Bau und seiner dadurch bediugteu Oberflächengestalt wieder in
zwei große Gebiete: das Nordost-und das nordwesteuropäische
Schollenland.
Das nordosteuropäische oder russisch-skandinavische
Tafelland, das von den Gebirgen Norwegens, dem Ural, dem
Kaukasus und den Karpathen umspannt wird, ist eine riesige, seit
uralten Zeiten von jeder Gebirgsfaltnng verschont gebliebene Scholle,
auf deren kristallinischem Grundgebirge sogar die ältesten paläozoischen
Formationen in ungestörter horizontaler Lagerung ausgebreitet sind.
Dieser geologischen Thatsache entspricht die Ebenheit der Oberfläche des
ausgedehnten Erdraums; nur der Nordwestrand, Norwegen, ist zu
größerer Höhe erhoben, ohne jedoch dadurch seinen Schollencharakter
verloren zu haben.
Von ganz anderer Art ist das nordwesteuropäische Schollen-
land, das das gesamte außeralpine Europa westlich der Weichsel umfaßt.
Hier hat die letzte große Faltung gegen den Schluß der Steinkohlen-
Periode, also wohl früher als in der südeuropäischen Region, aber auch
viel später als in der russischen Tafel stattgefunden. Die Produkte dieser
postkarbonischen Faltung waren alpine Hochgebirge, die durch spätere
Ueberflutungen des Meeres und durch die abtragende Thätigkeit der
atmosphärischen Kräfte zu flach gewölbten Rumpfgebirgen abgehobelt
worden sind. Die Transgressionen des mesozoischen Meeres haben auf
der geebneten Oberfläche dieser einstigen Gebirge und in den weiten
I. Müller, Oberflächenbau Deutschlands. ,
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Extrahierte Personennamen: Hochgebirge_Südeuropas
Extrahierte Ortsnamen: Norwegens Norwegen Europa Deutschlands
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Der Bau und die Oberflächengestalt Mitteleuropas. Z
deutschlaud wurde in der Diluvialzeit unter eine von Skandinavien
ausgehende Eisdecke begraben und durch diese gewaltigen Eismassen selbst
wie durch deren Schmelzwässer in seiner Oberflüche gründlich umgestaltet.
Der seit der jüngeren Tertiürzeit landfest gewordene Teil Europas, der
von den eben erwähnten geologischen Vorgängen betroffen und dadurch
in seinen Umrissen wie in seiner Bodengestalt endgültig bestimmt worden
ist, verdient darum nicht bloß wegen seiner Lage, sondern auch wegen
des Zusammentreffens der großen geologischen Ereignisse des Mittelalters
der Erdgeschichte innerhalb seiner Grenzen den auszeichnenden Namen
Mitteleuropa.
Dermauunö die Kbermchenge statt Witteteuropas.
A. Grenzen.
Mitteleuropa ist nach dem eben Gesagten der Teil Europas,
der von der Linie Scheldemünduug—rhonequelle im Westen, der Linie
Savequelle—weichselmündung im Osten, von den Alpen im Süden und
den beiden deutschen Meeren, der Nord- und Ostsee, im Norden begrenzt
wird. Dieser Raum, der eine Fläche von ca. 810000 Quadratkilometer
umfaßt, hat im Süden und Norden ausgezeichnete natürliche Grenzen:
dort die Kämme der südlichen Gruppen der Mittel- und Ostalpen, die
zugleich die Sprachgrenze zwischen den Deutschen und den südeuropäischen
Romanen bilden, hier die beiden deutschen Meere, welche die Südgermanen
von ihren nordischen Brüdern, den Skandinaviern und Engländern,
trennen. Viel weniger schroff ist Mitteleuropa nach Westen und Osten
abgegrenzt, ja nach Osten fehlt es überhaupt auf weite Strecken an
einer natürlichen Abgrenzung zwischen Mitteleuropa und dem osteuro-
päischen Flachland; denn die von Nord nach Süd verlaufenden Senken
des untern Weichselthals und der oberen Netze und Warthe können
wegen ihrer schwachen Einsenkuug in das ostelbische Diluvium nur als
notdürftiger Ersatz einer guten natürlichen Grenze gelten. Erst von der
Weichselquelle an bilden südwestlich verlaufende Gebirgszüge, die Beskiden,
die kleinen Karpathen, das Leithagebirge und die Ausläufer der
Ostalpen, eine wohl erkennbare Scheidelinie bis zur Südostecke des
mitteleuropäischen Trapezes. Aehnliche Verhältnisse wie die Ostgrenze
zeigt die Westgrenze Mitteleuropas. Von der Scheldemündung an bis
zur Hochfläche der Ardennen fehlt jede natürliche Begrenzung; erst von
dem Durchbruch der Maas durch dieses Plateau kann der scharf-
abschneidende Südwestrand desselben sowie der Westabfall des Hunsrücks
gegen die Lothringer Hochebene als deutlich ausgesprochene Scheidelinie
angesehen werden, und noch mehr gilt dies von den Kämmen der Vogesen
und dem Schweizer Jura, die Süddeutschland und die Schweiz un-
gemein scharf von Ostfrankreich abschneiden.
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Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropas Skandinavien Europas Mitteleuropa Mitteleuropa Europas Ostsee Mitteleuropa Mitteleuropa Nord Mitteleuropas Schweiz