12
sich erstreckte. Hier entwickelte sich allmhlich ein lebhafter friedlicher Verkehr zwischen Rmern und Germanen, und hier machte sich zuerst der Einflu der rmischen Kultur geltend. Namentlich brachten die Rmer dahin den Wein-bau, und wo sie warme Quellen fanden, legten sie Bder an (Badenweiler, Baden-Baden, Wiesbaden). Auch traten immer husiger germanische Jng-linge in rmische Kriegsdienste und lernten hier rmische Sprache, Bildung und Kriegskunst. Fast 2 Jahrhunderte dauerte dieser im ganzen friedliche Verkehr.
3. Dievlkerbndnisse. Die Verteidigungskriege der Deutschen wurden gegen Ende des zweiten Jahrhunderts zu Angriffskriegen.
Zu weiteren Unternehmungen gegen das rmische Reich entstanden dann im dritten Jahrhundert unter den deutschen Stmmen vier groe Vlker-bndnisse:
a. die Alemannen, nrdlich vom rmischen Grenzwall;
b. die Franken, am Mittel- und Niederrhein;
c. die Sachsen, stlich von den Franken bis an die Elbe;
d. die Goten, im Osten Deutschlands.
Diese Vlkervereine machten fortwhrend Einflle in das rmische Reich. Die Alemannen berschritten den Grenzwall und nahmen das Zehntland in Besitz. Die Franken suchten durch Raubzge das nrdliche Gallien heim. An den Ksten der Nordsee bis nach Gallien und Britannien machten sich die Sachsen durch Seeraub furchtbar. Die Goten dehnten sich bis zum Schwarzen Meere und zum Don aus. Sie teilten sich in die Westgoten (in Dacien) und die Ostgoten (am Schwarzen Meere).
Das Zusammentreffen der Ostgoten mit den Hunnen gab den Ansto zu der groen Vlkerwanderung.
Ii. Die Vlkerwanderung (bis 476 n. Chr.).
6. (71.)
Die Hunnen, Beginn der Vlkerwanderung.
1. Die Hunnen. Die Hunnen waren ein wildes Nomadenvolk mongolischen Stammes aus Mittelasien.
Von abschreckender Hlichkeit, schienen sie so berichteten die alten Schriftsteller mehr zweibeinigen Bestien als Menschen zu gleichen. Sie waren von kleiner Gestalt, aber festem, starkknochigem Krperbau, ihr Kopf dick, der fleischige Hals zwischen den Schultern wie vergraben, die Stirn kurz, die Nase wie gequetscht, der Mund breit, die Gesichtsfarbe schmutziggelb, die Augen klein und tiefliegend, die schwarzen Augenbrauen schrg und sehr dnn. Sie lebten von wilden Wurzeln und von Fleisch, das sie nicht kochten, sondern wie einen Sattel aufs Pferd legten und durch einen tchtigen Ritt mrbe
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§. 31, 1. Geschichte der Römer. Das Land und seine Bewohner. 199
Mitte des Landes, in den sogenannten Abruzzen, wo er in dem Gran Sasso seine höchste Höhe erreicht. Der mittlere Apennin teilt die Halbinsel in eine östliche und westliche Hälfte.
Die Osthälfte steht der Westhälfte in jeder Hinsicht nach. Letztere zeichnet sich nicht nur durch ihre größere Ausdehnung, sondern auch durch eine reichere Mannigfaltigkeit vor der Ostküste aus. Vulkanische Einflüsse haben hier bis zum Vesuv hin zur Bildung des Bodens beigetragen. Und obgleich die damit zusammenhängenden Erdspalten mit ihren Schwefeldünsten, die Ausdünstungen der sumpfigen Ma-remmen im südlichen Toskana und der pontinischen Sümpfe im ehemaligen Kirchenstaat, ganze Landschaften unbewohnbar gemacht haben, so ist es doch die Westhälfte, welcher Italien seine geschichtliche Bedeutung verdankt. Der A r n u s (Arno), die Tiber mit dem Anio, der Garigliano und der Silarus (Sele) sind die bedeutendsten Flüsse auf dieser Seite.
Der südliche Apennin spaltet sich in eine südwestliche Spitze, die mit dem Kap Spartivento, und in eine südöstliche, die mit dem Kap Leu ca endet. Als Fortsetzung erscheint der Apennin auf Sizilien, wo der Ätna die vulkanische Natur des südlichen Apennins wiederholt. Die Gebirge von Sardinien und Korsika stehen für sich da.
Das Klima Italiens ist im allgemeinen höchst milde und durch Gebirge, Flüsse und Meeresnähe gemäßigt; nur auf den Alpen liegt den größten Teil des Jahres Schnee.
Einteilung. Italien zerfällt in Ober-, Mittel- und Unteritalien.
Oberitalien war von gallischen Stämmen bewohnt und wurde bis zum Ende der Republik nicht zu Italien gerechnet. Es enthielt drei Landschaften: die westliche war Ligurien mit Genua, dem Haupthandelsplatze des Landes; die mittlere (die heutige Lombardei) hieß das cisalpinifche (diesseits der Alpen gelegene) Gallien und wird durch den Po in eine nördliche und südliche Hälfte geteilt ; in der nördlichen sind Turin, Vercellä, Mediolanum (Mailand), Mantua und Verona, in der südlichen Parma, Mutina (Modena), Bononia (Bologna) und Ravenna bemerkenswerte Städte. Östlich von dieser Landschaft lag das Land der Veneter, Venetia, mit den Städten Patavium (Padua) und Aquileja.
Mittelitalien erstreckte sich von der Macra und dem Rubico im Norden bis zum Silarus und Frento im Süden und umfaßte folgende 6 Landschaften:
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Einleitung.
Wesen und Zweige der Erdkunde.
Die Erdkunde oder Geographie ist die Lehre von der Erde
als Naturkörper und als Wohnplatz der Menschen. Sie beschäftigt
sich also einerseits mit der Natur unsers Erdballs und mit den
Kräften, denen er unterworfen ist. und die auf ihm tätig sind,
zeigt aber anderseits auch die Beziehungen zwischen der Erde und
der Entwicklung des auf ihr wohnenden Menschengeschlechts.
Für den Unterricht teilt man die gesamte Geographie in zwei
Abschnitte, die allgemeine oder physische Erdkunde und
die spezielle Erd- oder Länderkunde. Jene behandelt das
Erdganze und nimmt bei der Betrachtung der verschiedenen Er-
scheinungssormen der Erdoberfläche und der ihnen zu Gruude
liegenden Gesetze keine Rücksicht auf bestimmte Erdräume. Diese
beschäftigt sich mit einzelnen, in sich abgeschlossenen Raumgebieteu
und sucht das sür diese Charakteristische und sie von Nachbar-
räumen Unterscheidende zu erforschen.
Die allgemeine Erdkunde umfaßt vier Zweige:
1. Die mathematische oder astronomische Geographie.
Sie lehrt die Gestalt und Größe unsers Planeten kennen
und gibt Aufschluß über seine Bewegungen und über seine
Stellung im Weltsystem.
2. Die physikalische Erdkunde. Sie berücksichtigt die
Entstehung, die Gestalt und die physikalischen Eigen-
schaften des Erdballs und erforscht im besonderen die
Gesteins-, die Wasser- und die Lusthülle der Erde mit
ihren mannigfaltigen Erscheinungsformen und ihrer aeaen-
seitigen Beeinflussung.
3. Die Biogeographie. Ihre Aufgabe ist die Klarstellung
der fördernden oder hemmenden Einwirkung, welche die
starre Erdrinde, das Wasser und die Luft auf die Aus-
breitung der Pflanzen und Tiere ausüben.
4. Die Anthropogeographie (Kulturgeographie).
Sie betrachtet die Erde als Wohnstätte der Menschen
W. T echter, Allgemeine Erdkunde. 1
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6
Einleitung.
Wesen und Einteilung der Geographie. Das eigentliche Gebiet der Geo-
graphie ist die Erdoberfläche mit all ihren mannigfachen, wechselnden Formen, in
ihrer ursächlichen Verknüpfung mit ihren Bewohnern. Ihrem innersten Wesen
nach ist die geographische Wissenschaft Länderkunde, d. h. sie hat es mit be-
greuzteu Erdräumen zu tun, sei es mit einem oder mehreren Erdteilen oder auch nur
mit kleineren Landschaften.
Will man die Wechselbeziehungen zwischen der Erde und ihrem Leben überall
klarlegen, so ist eine genaue Kenntnis der einzelnen Faktoren notwendig, eine Kenntnis
der Atmosphäre, eine Untersuchung über die Zusammensetzung der Erdkruste und
ihren inneren Kern usw. Diese Kenntnisse werden durch die allgemeine Erd-
künde vermittelt. Als notwendige Voraussetzung für die Länderkunde bildet sie
einen Hauptteil der Geographie. Man teilt daher die geographische Wissenschaft
in zwei Hauptgebiete ein: a) die allgemeine Erdkunde, b) die spezielle Erdkunde
oder Länderkunde.
Gemäß den verschiedenen Fragen, die die allgemeine Erdkunde zu beaut-
Worten hat, zerfällt sie in eine große Zahl von Einzeldisziplinen, die im Laufe der
Zeit zu selbständigen Wissenschaften emporgeblüht sind. Die wichtigsten unter ihnen
sind:
1. Die mathematische Geographie. Sie hat es mit der Gestalt und Größe
der Erde zu tun, mit ihrer Bewegung im Weltenraum und ihrer Beziehung zu den
übrigen Gestirnen. Viele Probleme der mathematischen Geographie lassen sich ohne
die Astronomie oder Sternenkunde nicht lösen. Diese betrachtet die Millionen
von Gestirnen, unter denen die Erde nur ein winziges Weltstäubcheu ist.
2. Vom Himmel schreiten wir zur Erde. Unser Planet ist von einer Lufthülle
umgeben. Ihre Temperatur, ihr Feuchtigkeitsgehalt, ihre Bewegung usw. sind
für die Erde und ihre Bewohner von größtem Einfluß. Die Wissenschaft, die sich mit
den Beziehungen der Atmosphäre zur Erde und ihrem Leben beschäftigt, ist die
Klimakunde oder Klimatologie. Als Voraussetzung bedarf sie der Meteoro-
logie, d. h. der Wissenschaft von der Physik der Lust.
3. Nachdem die Schiffahrt im 19. Jahrhundert einen so ungewöhnlich großen
Aufschwung genommen hat, ist das Interesse an den Tiefenverhältnissen der Ozeane,
an ihren Bewegungen, Gezeiten, Meeresströmungen in besonderem Maße erwacht. So
ist die Ozeanographie oder Meereskunde als besondere Wissenschaft entstanden.
4. Doch noch tiefer als auf den Grund des Meeres sucht der grübelnde Verstand
des Menschen einzudringen. Unserem Erdball wohnen die mannigfachsten Kräfte
inne (z. B. Erdmagnetismus). Eine gewaltige Kugel, von einer starren Kruste
umgeben, so schwebt er im Weltenraum. Was birgt er in seinem Innern? Ist's
eine gewaltige lodernde Fenerseele oder ein starrer Eisenleib? Diese Fragen sucht
die Geophysik zu beantworten.
5. Bisher ist es dem Menschen nur vergönnt gewesen, von einem geringen Bruch-
teil der Erdkruste Kenntnis zu nehmen. Er erkannte, daß die Erde aus den verschie-
densten Gesteinen zusammengesetzt ist. Er schloß aus ihrer Lagerung und Struktur
auf die Art ihrer Entstehung, ans ihren mannigfachen Einschlüssen und den Ab-
drücken fremdartiger Tiere und Pflanzen auf das Alter der einzelnen Gesteins-
schichten. Alle diese Probleme erörtert die Geologie oder Erdgeschichte.
6. Mit ihr untrennbar verbunden ist die Morphologie oder Gestaltnngs-
lehre. Sie zeichnet uns das Antlitz der Erde, wie wir es heute schauen, und wie es
sich in ewigem Wechsel dauernd umgestaltet.
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u
Syrakus und die Karthager brachen die tyrrhenische Seemacht. Nach
furchtbaren Kämpfen unterlagen ihre Städte den Römern. Seit 263 v.
Chr. hörte aller Widerstand auf. Durch Sulla's Militaircolonieen wurde
die Nation, deren Große in Schwelgerei versunken waren, vollends ver-
nichtet. Mit ihrer Sprache gingen auch die Schriftdenkmäler verloren.
Die wichtigsten Städte waren: Cäre, Griechisch Agylla; Best, an dessen
Stelle jetzt das Oertchen Jsola Farnese liegt; Tarquinü, j. das Dorf
Tarquim'a mit merkwürdigen Gräbern; Clusium, j. Chiust; Perusia, im
I. 40 v. Chr. zerstört, j. Perugia, Arretium j. Arezzo, Geburtsort des
Mäcenas. Nicht souveraine Orte waren: Luca, Pisä, eine griechische
Kolonie, mit der Hafenstadt Liburnum, wo jetzt Livorno liegt, Luna, in
der Nähe des h. Carara mit den berühmten Marmorbrüchen, Florentia,
Ceutumcellä j. Civita vecchia. Viele Gegenden, wo einst blühende Städte
und Villen lagen, bedeckt jetzt eine weite Verödung. In der Nähe des
Berges Soracte, j. San Oreste, lag die von Faliskern bewohnte Stadt
Falerii.
Latium, von dessen ursprünglichen und eingewanderten Bewohnern
nachher die Rede seyn wird, erstreckte sich als Latium vetus vom Tiberis
bis zum Vorgebirge Circeji, und von da als Latium novum südlich bis
an den Liris. Dreißig Städte bildeten die latim'sche Eidgenossenschaft,
unter denen früher Alba, nachher Rom die Vormacht hatte. Rom, am
linken Ufer der Tiber auf sieben Hügeln erbaut (septicoljis): Palatinos,
Capitolinus, dessen südliche Spitze der Tarpejische Felsen hieß, die nörd-
liche aber befestigt war, daher die Burg, arx, genannt; Quirinalis,
Viminalis, Esguilinus, Calius und Aventinus. Als der Kaiser Aurelian
die Stadtmauer erweiterte (zu einem Umfange von vier Stunden), kamen
noch hinzu der collis hortulorum j. monte Pincio, und jenseits der Tiber
der Janiculus und Vaticanus; später nach der Scherbenhügel (wons
l68t366u8). Die Stadt, von Augustus in 14 Regionen oder Bezirke ein-
getheilt, hatte 37thore, 7 Brücken, über 400 Tempel, 36 Triumph-
bögen, 22 Thermen oder warme Bäder, Theater, Amphitheater, Co-
losseum, Naumachien. Zwischen dem Capitolinus und Palatinos lag das
Forum, jetzt Campo vaccino, umgeben von einer Säulenhalle (Porticus),
wo die Wechsler ihre Tische hatten. Auf dem Forum Trajans steht die
120 F. hohe Ehrensäule, jetzt mit der Statue des h. Petrus geschmückt.
Das große Grabgebäude Hadriams (moleshadnani) heißt jetzt die Engels-
burg, die Cidatelle Roms. In den Ruinen des Mausoleums des Augustus
werden jetzt Volksbelustigungen gehalten. Wo der Kaiserpalast oder das
goldene Haus des Nero auf dem Palatinos stand, steht jetzt der Farnese'--
sche Palast und Villa Spada. In der blühendsten Zeit mag die Stadt
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Extrahierte Personennamen: Griechisch_Agylla Jsola Luca Augustus Augustus Villa_Spada
X
Einleitung.
Um aber ilen Reiz des Wunderbaren noch hoher zu
spannen, treibt der Sänger den Odysseus noch wei-
ter gegen Westen, zum dunkeln Lande der Kimmerier
und von da, auf dem Okeanos, sogar an den Eingang
in die Unterwelt, nach Od. Xi, 14 ff. Von. dem poe-
tischen Zauber des Sängers umgeben und geschützt,
fährt Odysseus aus dein Eingänge in die Unterwelt,
zur Insel Aeaea wieder zurück, nach Od. Xii, 1, und
als er diese verlässt, fuhrt ihn ein günstiger W ind
westwärts bei der Insel der Sirenen, rechts bei den
Irrfelsen vorbei, zwischen der Skylla und Charyhdia
hindurch, und endlich zur heiligen Thrinakia. Vergl.
öd. Xii, 20. 59. 167. 235. 260 if. Nach einem mo-
natlichen Aufenthalt auf dieser dem Helios geweihten
Insel, nach Od. X, 325, wird von ihr weiter gesteuert.
Nunmehr erfolgt Sturm und Schiffbruch, als Strafe
für die geschlachteten Sonnenrinder; alle Gefährten
des Odysseus kommen als Frevler gegen den Helios
um, er selbst rettet sich auf einem der Trümmer,
wird neun Tage und Nächte umhergetrieben und ge-
laugt endlich bei der Charybdis abermals vorüber, im
wunderlichsten. Irrkreise, am zehnten Tage zu der In-
sel der Kalypso, wo er sieben Jahre lang verborgen
bleibt. Vergl, Od. Xii, 426. 447. und Vii, 244.
Diese Insel heisst Ogygia, liegt in der Mitte des gros-
sen Meeres und ward deshalb dessen Nabel genannt.
Auf einem Floss fährt er von ihr ab, ihn übereilt
abermals der Sturm \ der Rath , nach Od. V, 270 —
277, die Pie jaden vor sich, den Bootes hinter sich
und. den Bär zur Linken zu behalten, der — bei einem
Flosse im Meere — wohl so gut wie keiner war, hilft
zu gar nichts, da ihn iiberuiess ein Sturm erreicht,
der das Floss zerreisst und ihn —* uie V underiny-
the muss jetzt auf die Spitze kommen — am zwan-
zigsten ('zweimal zehnten) Tage schwimmend au das
L md der Phaeaken nach Seherin w irft, nach Od. V,
2s0 ff und 453, welches westwärts vom Lande der
Thesproten liegt, Л onda aus, nachdem alle möglichen
Кeiseabenlheuer in der Phantasie des Dichters versiegt
sind,kommt Odysseus endlich, durch die Phaeaken fort-
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Lii
Einleitung.
gen von den Regenbogen, Höfen, Ruthen, Nebenson-
nen und der sogenannten Mirage. Zu den feurigen
Meteoren rechneten sie Leuchtungen, Blitz, Donner,
das Si. Elmsfeuer (Castor und Pollux und Helena),
S ternschnuppen, Kometen, Feuerkugeln und das Nord-
licht. Nach Plin. (Ii. N. Jp, 56) soll der Bli tz nie
Lorbeerbäume beschädigen. Vorzügliche Aufmerksam-
keit M id nieten die Alten der Beobachtung und der
daraus abgeleiteten Theorie der Winde.
Vt. Ansichten der Allen von den Veränderun-
gen auf der Erde.
Nach Straho (I, 49. 54. 57.) sind die Verän-
derungen, denen die Erde ausgesetzt ist, nicht un-
bedeutend; Yvelttheile können eben so gut, wie kleine
Landesstrecken und Inseln emporgehoben werden und
wieder versinken. Diese Veränderungen erfolgen aber,
nach Aristoteles (de Mundo c. 4) und Andern, vor-
züglich aus folgenden Hauptursachen, als: Hebung
und Senkung des Bodens, Erdbeben, Feuer und Was-
ser. Die mehrsten Veränderungen schrieben die Al-
ten den Erdbeben und darauf dem W asser zu. He-
der die Ursachen des Erdbebens hatten sie schon man-
cherlei Vermulhungen aufgestellt. Nach Seneca (Nat.
Quaest. Vi, 5) suchten Einige die Ursache des Erd-
bebens im Wasser, Andere im Feuer, oder in der
Erde selbst, oder im Winde, oder im Verein aller
dieser Ursachen u. s. f. Zahlreich sind die Stellen bei
den Alten, wo von den Arten, den Anzeigen, den
Wirkungen des Erdbebens, von dem Feuer in der
Erde und von feuerspeienden Bergen gesprochen wird.
In Hinsicht auf die Veränderungen der Erde durch
das Wasser, oder vielmehr durch grosse Finthen war
schon im Alterthum die Ueberzeugung herrschend,
dass es deren mehrere gegeben haben müsse. Ist er
(vergl. Eustath. ad Dion. Per. v. 516) nahm vier solche
grosse Fluthen an; Plato hingegen (Tim. 22. 23. ed.
Bip. T. Ix. p. 291) lässt von den Aegyptischen Prie-
stern sagen: die Griechen wären Kinder, die nur von
einer Flutli unter Deukalion zu reden wüssten, da
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Extrahierte Personennamen: Helena Aristoteles Seneca Eustath
18 Einleitung.
birgsketten durchbrechende Thäler heißen Qu er thä! er, die zwischen
parallelen Gebirgsketten liegenden aber Längen that er, weil sie
der Längendirektion des Gebirges folgen. Vertiefungen und Ein-
schnitte des Kammes, welche natürliche Uebergangspunkte über das
Gebirge bilden, heißen Pässe. Wenn die Berge sich nicht: in
Zügen an einander reihen, sondern haufenweis gruppirt sind, so
entsteht eine Ge birgsgruppe, ein Massengebirge.
§. 7. Die Gebirge verdanken ihre Entstehung theils den
Hebungen und Senkungen der Erdoberfläche, welche, höchstwahr-
scheinlich nur die erkaltete Schale eines auch jetzt noch glühen-
den Kerns, den Einwirkungen des Centralfeuers und seiner
Gascntwickelung ausgesetzt ist; theils in verschiedenen Perioden
erfolgten Wasserbedeckungen, von denen zahlreiche Ueberreste ver-
steinerter Seeprodukte auf den Gebirgen Zeugniß geben. In
Rücksicht auf diese muthmaßliche Bildungszeit und ihre Haupt-
bestandtheile theilt man die Gebirge in Urgebirge, Ueber-
gangsgebirge, Flötzgebirge und angeschwemmte Ge-
birge. Die Urgebirge sind die ältesten festen Massen der Erde,
und bilden, hauptsächlich aus Granit, Gneus und Glimmer
bestehend, ihre härtesten und dichtesten Steinarten, so wie den
Kern der Hauptgebirge. Die Üebergangsgebirge, hauptsächlich
aus Thon- und Kalkschiefer bestehend, enthalten die meisten
Metalle und schon, obgleich sehr selten, Versteinerungen urwelt-
licher Pflanzen und Thiere. Die Flötzgebirge sind vorzüglich
aus Kalk und Sandstein gebildet, reich an Steinkohlen, Stein-
salzlagern, Versteinerungen untergegangener Pflanzen- und Thier-
geschlechter, zeigen sanftere, abgerundetere Bergformen und steigen
niemals zu so bedeutenden Höhen auf, als die Urgebirge. Die'
angeschwemmten Gebirge, welche mit den Flötzgebirgen nur als
Niederschlag aus Wasserbedeckungen zu betrachten sind und zu
denen man auch das flache Land rechnet, bestehen aus Trüm-
mern älterer Gebirgsarten, aus Mergel, Lehm, Thon, Torfund
Sand, worin sich nur Versteinerungen noch existirender Pflanzen-
und Thiergefchlechter finden. Auch jetzt noch setzt die innere
Feuerkraft der Erde ihre Einwirkungen auf die Gestaltung der
Erdoberfläche in den Erdbeben und Vulkanen oder Feuer-
bergen fort, welche mir ihren Produkten, der Lava, dem Ba-
salt, Mandelstein und Bimstein die fünfte Gebirgsart bilden.
§. 8. Nach der verschiedenen Höhe bieten hohe Gebirge
einen höchst mannichfaltigen Anblick dar' und vereinigen inner-
halb eines sehr beschränkten Raumes die Erscheinungen fast aller
Himmelsgegenden. Wie wir später sehen werden, vermindert
sich die Wärme der Luft nicht blos mit zunehmender Entfernung
yom Aequator nach den Polen, sondern auch mit zunehmender
"Höhe, so daß es über jeder Erdstelle einen Punkt in der Atmosphäre
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64
Wassergeister
und Haus-
geister.
stens den Menschen, sie fühlen sich nicht mehr behaglich und zie-
hen fort.
Zu den elbischen Wesen gehören auch die Wassergeister, die
Wasserholden, welche jetzt Nix und Nixe genannt werden. Sie
erscheinen selten in Gesellschaft, meistens allein; sie haben oft mensch-
liche Größe, tragen einen grünen Hut und zeigen, wenn sie den
Mund blecken, grüne Zähne. Oft haben sie gleich den Wasservögeln
übergroße Füße. Die Gestalt der Nixe ist weniger schön, die der
Nixen hingegen von zauberischer Schönheit. Diese erscheinen oft
um Mittag auf den Wellen und wiegen und sonnen sich, während
sie mit goldnem Kamm ihre langen Haare strählen. Weniger die
Nixe, mehr die Nixen suchen den Umgang mit Menschen. Die letz-
teren gehen oft ans Land, nur an dem nassen Kleidersaum oder dem
Zipfel ihrer Schürze erkennbar, und mischen sich gern in die heite-
ren Tänze der Dorfjugend. Sie lieben überhaupt wie die Elben
Musik, Gesang und Tanz. Sie haben unter dem Wasser prächtige
Wohnungen, in welchen sie ganz nach menschlicher Weise wirth-
schaften. Auch die Wassergeister bedürfen wie die Elben bisweilen
menschlichen Beistand. Oft bezeigen sie sich gegen die Menschen
freundlich und hülfreich, bisweilen sind sie ihnen auch gefährlich.
Die Nixen locken durch ihren Gesang schöne Jünglinge in die Tiefe,
und der Nix stellt schönen Mädchen nach. Jedes Jahr fordert der
Nix sein Opfer, und zwar gewöhnlich ein Menschenopfer. Die alte
Opferzeit war um Johanni, und deshalb vermeidet man noch jetzt
an diesem und den folgenden Tagen das Baden. Auch die Wasier-
geister haben Kunde von den künftigen Dingen.
Die Hausgeister stehen dem Menschen am nächsten; sie ge-
sellen sich zu ihm und schlagen ihre Wohnung unter dessen Dach
oder in dessen Gehöfte auf. Sie verkehren freundlich mit den Men-
schen, sind ihnen hülfreich und haben Glück und Segen in ihrem
Geleit. Die Hausgeister find nur männlich oder vielmehr geschlecht-
los. Sie stehen in besonderer Beziehung zum Heerd, unter dem sie
öfters hervorkommen und wo auch die Thür zu ihrer unterirdischen
Wohnung zu sein scheint. Auch stellte man ihnen Gaben dahin,
und zwar in die kleinen Nischen, welche man noch in Bauernhäusern
und alten Häusern der Städte neben dem Heerde findet. Sie sind
Heerdgötter und find den Penaten, den Laren der Römer gleich,
wie auch ihre Namen in unserer alten Sprache beweisen: llüsinx
oder »totikot d. i. Geist der Stätte, ingoumo d. i. Hüter des inne-
ren Hauses, ingeside d. i. Ingesinde, Hausgesinde. Andere trau-
liche Namen sind: Gesell, Gutgesell, Nachbar, lieber Nachbar. Die
Hausgeister sind klein wie ein zwei- bis dreijähriges Kind; sie tra-
gen wie Zwerge und Nixen einen Hut, der aber bei ihnen spitz und
roth wie ihre Haare ist. Bei allen häuslichen Geschäften zeigen sich
die Hausgeister thätig und helfend, vorzüglich in Küche und Stall.
Sie kehren und scheuern Hof, Haus und Küche, putzen das Geschirr,
schüren das Feuer, besorgen das Vieh, melken und buttern, hacken
und tragen Holz u. s. w. Besonders thätig sind sie, wenn bald
Gäste kommen, was sie im voraus wissen, und richten alles auf den
Empfang und Bewirthung derselben ein. Als Dank für seine Ar-
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
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Schöpfungs-
sage.
ziehen, wie alles dieses die Zwerge stört und zum Wegziehen ver-
leitet, so ist das auch bei den Riesen der Fall. Die letzter» schleu-
dern oft große Felsstücke auf christliche Kirchen, diese treffen aber
nicht oder fallen nieder ohne Schaden zu bringen.
Nach den Vorstellungen des Nordens, welche im allgemeinen
auch die des alten Deutschland gewesen zu sein scheinen, war vor
der Erschaffung des Himmels und der Erde eine ungeheure Kluft,
die Kluft der Klüfte, der Abgrund, die Finsterniß. In der Oede
dieses Raums stehn die beiden Enden sich entgegen; von dem südlichen
(Muspellsheim) geht Licht und Wärme, von dem nördlichen (Nifl-
heim) geht Dunkel und grimme Kälte aus. In der Mitte zwischen
beiden lag ein Brunnen, dem zwölf Ströme entflossen. Als diese
so weit ab von ihrer Quelle kamen, daß der in ihnen enthaltene
Feuertropfe erhärtete, wurden sie zu starrem Eis, mit dem sich die
nördliche Seite der ungeheuren Kluft füllte. Aber der südliche Theil
strömte milde warme Luft aus, und als diese das Eis berührte, be-
gann es zu schmelzen und zu triefen, und die Tropfen belebten sich,
und ein Mann wuchs daraus, den der Norden Pmir nannte, ein
bösartiger Riese. Dieser entschlief und fiel in Schweiß, da wuchs
unter seinem linken Arm Mann und Frau, und sein Fuß zeugte
mit dem andern einen sechshäuptigen Sohn. Und aus dem weiter
forttriefenden Eis entstand eine Kuh, und vier Milchströme stoffen
aus ihrem Euter, von diesen nährte sich Umir. Die Kuh beleckte
die salzigen Eisblöcke, da kam am Abend des ersten Tages eines
Mannes Haupthaar hervor, am folgenden Tag das Haupt und am
dritten Tag der ganze Mann. Er war schön, groß und stark und
hieß Buri, sein Sohn Börr. Börr nahm eines Riesen Tochter zur
Frau und zeugte mit ihr drei Söhne, Odin, Vili, Ve. Diese er-
schlugen den Riesen Umir, und aus dessen Wunden lief eine solche
Menge Blut, daß alle Riesen darin ertranken; nur einer entkam
mit seiner Frau in einer Wiege, und von ihnen stammt das jüngere
Riesengcschlecht. Die drei Brüder warfen den Leichnam Fjinirs in
die ungeheure Kluft und schufen aus seinem Blut die See, aus dem
Fleisch die Erde, aus den Knochen die Berge, aus den Zähnen und
zerbrochenen Knochen die Felsen und Klippen, aus dem Haar die
Bäume. Aus dem gewaltigen Schädel machten sie den Himmel, an
dem sie die aus dem Süden umherfahrenden Feuerfunken befestigten,
daß alles von ihnen erleuchtet wurde. Die Erde war rund und von
tiefem Meer umgeben, dessen Strand die Riesen bewohnen sollten.
Um gegen diese die inwendige Erde zu schützen, wurden aus Amirs
Brauen eine Burg erbaut. Des Riesen Hirn bildete, in die Luft
geworfen, die Wolken.
Noch aber fehlte der Mensch. Börrs Söhne gingen zum Meer-
strand, fanden da zwei Bäume und schufen aus diesen zwei Men-
schen, einen Mann und ein Weib, Askr und Embla. Odin gab
ihnen Seele und Leben, Vili Witz und Gefühl, Ve Antlitz, Sprache,
Gehör und Gesicht. — Die Zwerge endlich wurden erschaffen und
empfingen Leben in Umirs Fleisch, der Erde, in welcher sie wohnen
wie im Fleisch die Maden, die Götter schenkten ihnen Gestalt und
Verstand der Menschen, sie blieben aber in der Erde und in den
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer]]