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häufig Steinkohlenlager vorkommen. Die unterste Schicht ist der
Kohlenkalk (so genannt, weil der Kalk zur Kohlenformation gehört,
nicht wegen Beimengung von Kohle), und auf ihm liegt das
produktive Kohlengebirge, das zwischen Schichten von Kohlen-
sandstein und Kohlenschieser Flöze von Steinkohlen enthält. Der
Kohlenkalk ist eine marine Bildung, also aus Ablagerungen des
Meeres entstanden, die übrigen Schichten hingegen sind Strand-
bildungen. Die Kohlen sind aus Bäumen umgebildet, welche
meistens riesige Schachtelhalme, Baumsarue oder sog. Siegelbäumen
und Schuppenbäumen (Lepidodendren) waren und an den
Küsten der Meere dichte, sumpsige Wälder bildeten. — Die
schichtweise Wiederholung von Kohlenflözen deutet darauf hin,
daß die betreffenden Gebiete mehrmals von Meeren überflutet
wurden, welche die in der trockenen Zwischenzeit üppig ausge-
schlossene Vegetation unter Schlamm und Sandmassen begruben.
Die meisten Kohlenlager finden sich an den Ufern einstiger (sog.
karbonischer) Meere (Ober- und Niederfchlesieu, Westfalen, Belgien,
England und Nordamerika), andere dagegen an den Küsten von
srüheren kontinentalen Seebecken (Böhmen, Saarbrücken). Am
Ende der Karbonzeit fanden auf der Erde große tektonische Ver-
änderungen mit bedeutender Gebirgsbildung statt. Damals sind
wahrscheinlich gewaltige Gebirge entstanden, die den größten der
Jetztzeit an Höhe und Ausdehnung nicht nachstanden. Sie wurden
aber in den folgenden Zeiten meistens wieder abgeräumt und
sind uur in Resten erhalten. Auch quollen in der Karbonzeit
und in der folgenden Periode riesige Mengen von eruptiven
Gesteinen hervor, und neben Graniten entstanden vor allem
Porphyrmassen.
5. Perm oder Dyas.*) Der erste Name ist dem System
nach dem russischen Gouvernement Perm, in dem es sich über
weite Räume ausdehnt, gegeben; den zweiten hat es erhalten,
weil es aus zwei Hauptgliedern besteht, dem Rotliegenden und
dem Zechstein. Den Karbonschichten liegt zunächst das Rot-
liegende aus. Es bildete sich vor allem aus den Trümmern
älterer Gebirge und zeigt namentlich groben Sandstein und
Konglomerate. Da von fossilen Pflanzenresten sich uur Land-
pflanzen im Rotliegeuden vorfinden, daneben aber in ihm Fifche
und Amphibien vorkommen, so wird es dadurch als eine Strand-
bildung charakterisiert, zu der das Material wahrscheinlich durch
die Flüsse herbeigeschafft wurde. Als echte Meeresbildung erweist
sich hingegen der das Rotliegende vielerorts bedeckende Zech stein,
der aus schwarzem, kupserreichem Schiefer und grauem Kalkstein
besteht und als Beweis seines marinen Ursprungs außer fossilen
Meerestieren reiche Gips- und Steinsalzlager (Zierenberg bei
Berlin, Staßsurt) einschließt. — Harzrand, Thüringer Wald,
Sudeten.
*) Griech. Zweiheit.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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— 36 —
daß an den Rändern der Täler die helle Kenpernnterlage hervor-
scheint. Der Dogger bildet meist die schmale Zone der steilen
Abhänge, namentlich die Vorhöhen der Rauhen Alb, während
der Malm, ein Heller, fester Kalk, mit seinen weißen Felswänden
sich oft mauerartig erhebt und sich dann zum wasserarmen Plateau
verbreitert.
Der Jura ist aus den Ablagerungen von Meeren entstanden
und enthält deshalb zahllose Versteinerungen von Seetieren. In
unglaublicher Mannigfaltigkeit birgt er Überreste von Ammoniten
und Belemniten. Die Ammoniten, schon in der Triaszeit vor-
kommend, waren Kopffüßer mit spiralförmig gewundenem Gehäuse
von Linsen- bis Wagenradgröße. Von den Belemniten, die an
die heutigen Tintenfische erinnern, sind die fingerförmigen unteren
Spitzen ihrer inneren Kalkgerüste sehr häufig gefunden und als
„Donnerkeile" bekannt geworden. Die wichtigste Rolle unter
den Wirbeltieren der Jurazeit spielen die Reptilien; man hat
darum die Juraperiode wohl das „Reptilzeitalter der Erde"
genannt. Besonders häufig unter ihnen war der Ichthyosaurus,
ein 3—13 m langes Meerreptil von Delphinsorm mit spitzem
Kopfe, Rückenflosse und zum Schwimmen eingerichteten Füßen.
Auch der Plesiosaurus lebte im Meere; er hatte bei kurzem
Leibe einen unverhältnismäßig langen Hals und einen starken
Schwanz, so daß er aussah, „als ob man eine Schlange
durch den Leib einer Schildkröte gezogen hätte". Namentlich
reich an Versteinerungen ist der Solnhofener Schiefer, ein im
oberen Jura liegender schieferiger Kalk, der in einer seichten Bucht
als Kalkschlamm abgesetzt wurde. In ihm sand man u. a. die
Überreste des Pterodaktylus, eines fliegenden Sauriers von
Sperlings- bis Rabengröße, der den Übergang von den Reptilien
zu den Vögeln darstellt. Auch der durch seine gezahnten
Kiefer und durch seinen Schwanz den Fluchechsen nahestehende
Urvogel, Archäopterix genannt, wurde in Solnhosen gefunden.
Er hatte die Größe eines kleinen Raben. — Schweizer Jura,
Deutscher Jura, Weserkette.
3. Kreide. Dieses System umfaßt außerordentlich viele
und verschiedene Gesteine. Außer der in den obersten Schichten
vorkommenden weißen Schreibkreide (Rügen, Dänemark, Südost-
England), die dem ganzen System den Namen gegeben hat, ge-
hören zu ihm namentlich die sog. Quadersandsteine (Sächsische
Schweiz) und daneben reine Kalksteine, mergelige Kalksteine und
Mergel. Man pflegt das ganze System in die untere und obere
Kreide zu gliedern. Beide Abteilungen unterscheiden sich wesentlich
in den eingeschlossenen Versteinerungen, die in der unteren Kreide
an die Juraperiode anschließen, in der oberen dagegen vollständig
neue Formen pflanzlicher und tierischer Organismen zeigen.
Merkenswert ist besonders, daß in diesem System zuerst Pflanzen
auftreten, die den heute vorkommenden sehr ähnlich sind, (echte
Nadelhölzer, Magnolien, Tulpenbaum, Eichen, Buchen, Palmen
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
— 40 —
als die obengenannte an, so daß wir von der letzten Eiszeit eine
kürzere Zeit entfernt sind, als diese von der vorletzten, und wir
also vielleicht mitten in einer neuen Zwischeneiszeit stehen, der
wieder eine Vergletscherung folgen kann.
Das Klima der Jnterglacialzeiten war wahrscheinlich ein ver-
hältnismäßig recht trockenes. Man schließt das aus der Ent-
stehung gewaltiger Schichten von Löß, der z. B. in China über
500 m mächtig ist und in etwas veränderter Form als „schwarze
Erde" (Tschernosiom) im südlichen Rußland weite Strecken deckt.
Seine Entstehung ist namentlich der Wirkung des Windes zuzu-
schreiben, der von den Gebirgen und aus Wüsten die feinsten
Teile des verwitterten Gesteins als Staub hinwegführte und in
benachbarten Ebenen absetzte. In vielen Fällen waren diese
Ebenen Grassteppen, deren Pflanzendecke infolge der nieder-
geschlagenen Staubmassen sich mit der Zeit erhöhte, während die
absterbenden Wurzeln seine, meist vertikal gerichtete Hohlräume
in dem etwas verfestigten Löß zurückließen. Der Lößboden, aus
Tonstaub mit Salz- und Kalkgehalt gebildet, wurde an vielen
Stellen vom Wasser ausgelaugt und so zu einer sehr fruchtbaren
Erdschicht umgewandelt.
Die Tier- und Pflanzenwelt der alteren Quartärzeit schließt
sich unmittelbar an die des Tertiärzeitalters an und hat sich ohne
große Veränderungen zu den heutigen Formen weiterentwickelt.
Freilich sind manche Tiersamilien im Lause der Zeit ausgestorben,
und von ihnen findet man hin und wieder Knochen, ja ganze
Skelette in den quartären Bodenschichten und im Eise Sibiriens
erhalten. So liegen in vielen Höhlen massenhafte Reste des jetzt
verschwundenen Höhlenbären, und in Sibirien werden nicht selten
vollständige Skelette riesiger Elefantenarten (Mammut) auf-
gefunden.
Wenn bezüglich der Tier- und Pflanzenwelt kaum eine Grenze
zwischen Tertiär- und Quartärzeit zu ziehen ist, so wird letztere
deutlich durch das Erscheinen des Menschen bestimmt. Zwar ist
es nicht ganz unwahrscheinlich, daß auch schon in der Tertiärzeit
Menschen lebten, doch sichere Spuren derselben (Steinwerkzeug
u. s. w.) sind erst in den älteren Quartärschichten erhalten ge-
blieben.
Man pflegt das Quartärsystem wieder in zwei Abteilungen
zu gliedern, in das Diluvium*) und das Alluviumwobei
man zum Alluvium die seit der letzten Eiszeit entstandenen
Bodenbildungen rechnet (Ablagerungen an Küsten, in Binnen-
seen und in den Überschwemmungsgebieten der Flüsse, Torf,
*) Lat., Wasserflut. Die Eiszeiten brachten neben dem Sinken der
Temperatur eine außerordentliche Vermehrung der Niederschläge („Pluvial-
periode"), die wieder eine gewaltige Vergrößerung abflußloser Seen be-
wirkten. So sind z. B. der Kaspyche See, der Aralsee und der Große
Salzsee nur kümmerliche Reste einstiger weit ausgedehnter Wasserflächen.
**j Lat., Schwemmland.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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41
Humuserde, Dünen). Da aber die seit der letzten Vereisung ver-
strichene Zeit im Verhältnis zu den Jnterglacialzeiten nur kurz
ist und möglicherweise durch eine abermalige Vergletscherung zu
einer Zwischeneiszeit werden kann, da.weiter Tiere und Pflanzen
in beiden Teilen der Quartärzeit nur geringe Unterschiede aufweisen,
so ist eine solche Gliederung unnötig und kaum zu rechtfertigen.
k. Übersicht über die Gesteinsformationen. Wenn man die
Gesteinsschichten nach ihrer Entstehungszeit ordnet und dabei mit
den jüngeren beginnt, so ergibt sich folgendes Schema:
I. Quartärbildungen (anthropozoisches Zeitalter):
Alluvium, Diluvium.
Ii. Tertiäre Gesteinsgruppe (känözoisches Zeitalter):
Jüngeres Tertiär.
Älteres Tertiär.
Iii. Sekundäre Gesteinsgruppe (mesozoisches Zeitalter):
i obere Kreide.
Krnde j^ere „
weißer Jura (Malm).
Jura \ brauner Jura (Dogger).
| schwarzer Iura (Lias).
Keuper.
Trias Muschelkalk.
! Buntsandstein.
Iv. Primäre Gesteinsgruppe (paläozoisches Zeitalter):
Duas ! Sechstem.
\ Rotliegendes.
Karbon.
Devon.
Silur.
Kambrium.
V. Archäische Gesteinsgruppe (prozoisches Zeitalter):
Urtonschiefer (Phyllit), Glimmerschiefer, Gneis.
Eruptiv gestein e:
Heutige Eruptivgesteine: Lava, Asche.
Junge „ Trachyt, Phonolith, Basalt.
Mittlere „ Porphyr, Syenit, Granit.
Alte „ Syenit, Granit.
B. Gegenwärtige Bewegungen der Erdrinde.
Obwohl die Gegenwart solche gewaltigen Veränderungen der
festen Erdkruste, wie die geologische Vergangenheit sie mit sich
brachte, nicht kennt, so haben doch die Bewegungen der Erdrinde
(Endogene Vorgänge.)*)
*) Von gr. endon, innen und gennao, ich erzeuge.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
— 43 —
Lavastrom und wälzt sich, die Kulturen wie die Wohnstätten der
Menschen auf seinem Psade durch seine fürchterliche Glm ver-
nichtend, die Abhänge des Berges hinab. In der Regel ist da--
mit die furchtbarste Gewalt der Eruption gebrochen." (Peschel.)
Natürlich gehen nicht alle vulkanischen Ausbrüche in der geschil-
derten Weise vor sich; äk sind in ihren Erscheinungssormen
wie in ihren Verderblicheimvirkungen außerordentlich verschieden.
Besonders merkwürdig verlies die Katastrophe, von der im Mai
1902 die westindische Insel Martinique heimgesucht wurde. Nach-
dem der Ausbruch der Montagne Pelee am 5. Mai und in den
beiden folgenden Tagen so ziemlich in der gewöhnlichen Weise
geschehen war, und der Berg sich anscheinend etwas wieder be-
ruhigt hatte, stürzte sich ganz plötzlich am Morgen des 8. Mai
lawinengleich eine ungeheure, aus Dampf und glühender Asche
bestehende und unaufhörlich von Blitzen durchzuckte Wolke die
Berghänge abwärts auf die Stadt St. Pierre, die im Nu iu
Flamäien stand und mit 30000 Bewohnern in wenigen Minuten
vernichtet wurde.
Da ein vulkanischer Ausbruch sast immer in der ganzen Um-
gebung des Vulkans furchtbare Verheerungen anrichtet, so hat
man seit langem auf etwaige Vorzeichen einer Eruption
geachtet; allein alle gewonnenen Beobachtungen erwiesen sich nicht
als allgemein gültig. In der Umgegend des Vesuvs versiegen
nicht selten vor einem Ausbruch die Brunnen; bei den in die
Schneeregion aufragenden Vulkanen Islands oder Kamtschatkas
schmilzt oft infolge der einer Eruption vorangehenden Erhitzung
des Gesteins die Schneedecke des Berges, und noch häufiger
künden Erdbeben einen Ausbruch an. Aber alle diese Vorzeichen
sind nicht verläßlich, da nicht selten ganz ohne ein solches der
Vulkan in Tätigkeit tritt. Bedeutsamer sind schon in dieser
Hinsicht die Veränderungen, die durch Hebung des Grundes im
Krater vor eiuem Ausbruch zu entstehen pflegen; aber unbedingt
sicher wird ein solcher auch durch sie nicht angekündigt.
An Auswurfsmaterialien kann eine Eruption vulkanische
Asche, Schlacken und Lava hervorbringen; mitunter werden
auch von dem nicht vulkanischen Gestein des Untergrundes Bruch-
stücke abgerissen und in die Höhe geworfen. Die vulkanische
Asche besteht aus seinen, hell- oder dunkelgrau gesärbten Gesteins-
teilen, die teils durch Reibung der emporgeschleuderten Schlacken
aneinander, mehr aber durch vollständige Zertrümmerung von
Gesteinen insolge der Dampsexplosionen gebildet wurden. Sie
gibt der aufsteigenden Dampssäule, in der sie mit emporgerissen
wird, eine dunkle Färbung. Infolge ihrer Feinheit wird sie oft
sehr hoch in die Luft hinaufgeführt (beim Vesuv 1822 über
3000 in, beim Krakatau in der Sundaftraße 1883 noch ganz be-
deutend höher). Wegen der Leichtigkeit ihrer einzelnen Teilchen
kann ein starker Lustzug sie weithiu verwehen. Im Jahre 512
flog z. B. die Asche vom Vesuv bis Konstantinopel, 1835 vom
V
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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— 45 —
oder schwerer schmelzbar sind; sie beeinflußt wieder die Schnellig-
feit, mit der ein Lavastrom sich fortbewegt. Man hat Laven
beobachtet, die dünnflüssig wie Wasser waren und in der Stunde
20—30 km zurücklegten; andere wieder bewegten sich in dieser
Zeit nur 0,5 km fort. Je mehr die Lava erkaltet, desto mehr
verlangsamt sich ihr Fortschreiten, das ja außerdem stets von der
Neigung der überströmten.bergwand abhängig ist. Die Erkaltung
eines Lavastromes geht an der Sohle und an der Oberfläche
desselben rasch vor sich, so daß er oft schon wenige Stunden nach
seinem Ausfließen betreten werden kann. Das Innere des
Stromes bleibt hingegen noch lange glühend und fließt nicht
selten aus der erstarrten äußeren Schicht nach unten ab. Aus
diese Weise entstehen röhrenartige Höhlungen, deren Decke sreilich
oft später einbricht. Die Zeit, welche ein Lavastrom bis zur voll-
ständigen Erkaltung braucht, ist sehr verschieden. So war ein im
August 1832 dem Vesuv entquollener Strom schon am 17. Ok-
tober desselben Jahres vollkommen erkaltet; hingegen wurde 1830
am Ätna bei einem 43 Jahre vorher ausgeflossenen Strome noch
das Hervordringen heißer Dämpfe beobachtet. Daß ein Lava-
ström im allgemeinen recht lange Zeit bis zur vollkommenen Ab-
kühlung gebraucht, rührt daher, daß die zuerst erkaltete äußere
Schlackenschale die Wärme schlecht leitet, und daß die ausgestrahlte
Wärme teilweise einen Ersatz in der bei der Kristallbildung frei
werdenden hat. Die Oberfläche erkalteter Lavamassen zeigt mannig-
fache Formen. Kühlt sich ein Lavastrom unter starker Dampf-
entwicklung rasch ab, so zerfällt er in einen lockeren Trümmer-
Hausen (Blocklava); erfolgt die Erstarrung allmählich, so bildet
das immer zäher werdende Magma breite Flächen (Fladenlava);
findet dabei vor dem völligen Erkalten noch eine Weiterbewegung
statt, so entstehen wunderliche Windungen und Verzerrungen in
der Lavamasse (Gekröselava). Aus einem noch nicht völlig er-
kälteten Lavastrome bilden sich mitunter durch das heftige Aus-
strömen von Wasserdämpfen, welche kleine Lavafetzen mit sich
reißen, niedrige Schlackenschornsteine. (Fig. 24.) Die Lavamengen,
welche eine Eruption her-
vorbringt, sind oft außer-
ordentlich groß. Der Skap-
tar Jökull auf Island ent-
sandte 1783 zw ei Lavaströme,
die 80 und 45 km lang
waren, und deren Masse
man auf 27000 Mill. cbm
schätzt.
Nach der Art der aus- _ ^
geworfenen Materialien sind
die Ausbrüche der Vulkane Oa
sehr verfchieden. Beim Ve-
suv vollzieht sich die Eruption gewöhnlich in der vorhin
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
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eines halb geöffneten Regenschirms!) Da natürlich namentlich
der Kraterrand allen diesen Zerstörungen ausgesetzt ist, so erweitert
und verflacht sich der Krater durch die nach innen fallenden ab-
gebröckelten Teile immer mehr, wird auch nicht selten an der
einen Seite ganz geöffnet und erhält so statt des geschlossenen
einen hnseisensörmig verlausenden Rand (Somma am Vesuv,
Santorin). Von besonderer Wichtigkeit für den Bau eines
Vulkanberges und für die Erhaltung seiner Form ist es, ob die
Eruptionsstelle dieselbe bleibt oder sich an andere Punkte des
Vulkans verschiebt. Im ersten Falle werden bei tätigen Vulkanen
.gewöhnlich die hinweggeführten Massen durch neue ersetzt, so daß
der Berg in den meisten Fällen seine ursprüngliche Forin und
Höhe so ziemlich behält. Finden aber die Eruptionen aus seit-
licheu Spalten heraus statt, so entstehen» salls sie nicht bedeutend
sind, an den Berghängen vi^le kleine K?ater (am Ätna mehrere
hundert), oder aber es wird durch Zusammenstürzen der über den
Spalten liegenden Teile des Berges die Gestalt desselben ganz
verändert. Dasselbe tritt ein, wenn der Vulkan zwar zentrale
Ausbrüche behält, diese aber ihre Stelle verlegeu. Dadurch ent-
stehen an Stelle eines größeren Berges oft viele kleinere Kegel
mit Kratern. So zählt man in den Phlegräischen Feldern bei
Neapel aus einem Räume von 220 qkm 27 kleine Vulkane, und
aus dem Isthmus von Auckland in Neu-Seeland rief das Wandern
der Eruptionsstelle auf einer Fläche von ca. 500 qkm nicht weniger
als 63 Krater hervor.
Die Tätigkeit der Vulkane ist meistens keine gleichmäßige
und andauernde, es wechseln vielmehr gewöhnlich Zeiten ae-
steigerter Tätigkeit mit oft langen Perioden der Ruhe ab. Bei
manchen Vulkanen liegen zwischen zwei Ausbrüchen jahrhunderte-
lange Ruhepausen, und wieder andere sind faft beständig
in Tätigkeit. Unter den europäischen Vulkanen ist der
Stromboli (Liparische Inseln) der tätigste. Aus einigen Off-
nungen innerhalb seines Kraters dringen zischend Därnpse her-
vor; aus anderen steigt in Pausen von etwa einer halben Stunde
Lava aus, die von gewaltigen Dampfblasen emporgetrieben und
beim Platzen dieser als Schlacken in die Höhe geworfen wird,
worauf die Lavamasse sinkt, um dann von neuem emporzusteigen.
Diese Tätigkeit zeigt der Vulkan schon seit mehr als zwei Jahr-
tansenden faft ununterbrochen, doch nicht ganz gleichartig, da er
1889 und 1891 auch Lavaströme zum Meere sandte. Die meisten
Vulkane sind aber nur periodisch (intermittierend) tätig. Zu
dieser Art gehört der Vesuv. Er galt im Altertum für erloschen
und soll damals bis zum Gipfel mit Bäumen bewachsen gewesen
sein und ein großes, slaches, mit wilden Reben bestandenes Krater-
bassin gehabt haben, in welchem angeblich Spartacus nnt seinem
Sklavenheere Schutz suchen konnte. Den ersten historisch be-
alanbigten Ausbruch hatte der Berg am 23. und 24. August des
Jahres 79 u. Chr., und durch diesen wurden die Städte Pompeji,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Bogen von Neu-Seeland nach Neu-Guinea, von dort über Gilolo
und die Philippinen nach Formosa, weiter über die japanischen
Inseln nach Kamtschatka und über die Aleuten nach Alaska.
Vom Eliasberg nach Süden hin liegen viele jetzt erloschene, aber
noch am Schlüsse der Tertiärzeit tätige Vulkane., Am Kaskaden-
gebirge beginnt wieder die Reihe der tätigen Vulkane und zieht
sich, mit einigen Unterbrechungen, über Mexiko, Zentralamerika,
Ecuador, Peru und Chile bis ins südliche Patagonien hin. Das
Innere des so umrandeten Beckens hat in der Mitte die Riesen-
vulkane der Hawaii-Inseln und außerdem noch wenige radial
verlausende Vulkanreihen (Japan—ladronen, Neu-Seeland—sa-
moa), ist aber im allgemeinen arm an tätigen Vulkanen (von
den unterseeischen abgesehen). Außer dem Großeu Ozean haben
noch das Mittelmeer, das Karibische Meer und die Sundasee an
ihren Küsten Vulkanreihen. Die Ränder des Atlantischen und
des Indischen Ozeans (abgesehen von den Antillen bezw. von
den Sundainseln) sind arm an Vulkanen. Da die Mehrheit der
Vulkane an den Meeresküsten liegt, so hat man früher unter Be-
rücksichtigung der wichtigen Rolle, die der Wasserdamps bei den
Eruptionen spielt, daraus gefolgert, daß die Nähe des Meeres
eine wesentliche Bedingung für das Entstehen von Vulkanen sei.
Dieser Annahme widerspricht nicht die Tatsache, daß in Mittel-
europa eine Kette von erloschenen Vulkauen sich von der Auvergne
bis nach Böhmen hinzieht; denn auch diese Linie war früher Küste
alter Meere. Das Irrige dieser Anschauung wurde aber erkannt,
als man in Tienschan, also im Herzen der asiatischen Landmasse,
in der Mandschurei 800 Km von der Küste und in Zentralasrika
tätige oder doch erst vor kurzem erloschene Vulkane sand. Nicht
die Nähe des Meeres, sondern das Vorhandensein großer Bruch-
spalten in der Erdrinde ist für das Entstehen von Vulkauen
bedingend. Solche Brüche ziehen sich häusig an der Küste der
Kontinente hin und sind bestimmend gewesen für die Verbreitung
der Meere, und darum kann die Häufung der Vulkaue an der
Meeresküste nichts Auffälliges haben. Daß Vulkane an der Küste
des Atlantischen Ozeans — mit Ausnahme Westindiens und
Mittelafrikas — fehlen, kommt daher, daß die Küsten von alten
Schollen und nicht, wie die des Großen Ozeans, von jungen
Faltengebirgen gebildet werden. Die Bedeutung der großen Bruch-
linien für die Entstehung von Vulkanen wird dadurch deutlich
erwiesen, daß an der großen Grabenversenkung, die von Syrien
über das Tote und das Rote Meer zum Nyassa-See zieht,> neben
vielen erloschenen einige noch heute tätige Vulkane liegen. (Fig. 27.)
Wo mehrere Bruch linien sich kreuzen, entstehen ost ganze Gruppen
von Vulkanen (Azoren, Kanarische Inseln u. a.).
Über unterseeische Vulkane hat jtnan naturgemäß wenige
Beobachtungen machen können. Daß aber dem Meeresboden
vulkanische Ausbrüche keineswegs gefehlt haben, zeigt einesteils
die Menge lockeren Auswurfsmaterials in den Tiefseeablagerungen,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Neu-Guinea Formosa Kamtschatka Alaska Mexiko Zentralamerika Ecuador Peru Chile Patagonien Mittel-
europa Tienschan Zentralasrika Atlantischen_Ozeans Westindiens Syrien Nyassa-See
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den Eruptionen und die Herkunft des dabei tätigen Wasserdampfes
hat die Forschung bisher noch nicht vollständig befriedigend zu
erklären vermocht. Ohne Frage spielt der - Wasserdampf beim
Empordringen des Magmas eine sehr wichtige Rolle, und die
durch ihn bewirkten Explosionen offnen gewöhnlich den Eruptions-
kanal oder sprengen auch mitunter einen neuen Schlot durch die
Gesteinsschichten. Da aber bei reinen Lavaausbrüchen die Dampf-
explosionen fast gänzlich zurücktreten, so muß in solchen Fällen
eine andere Kraft die Lava heben. Man nimmt hier als wirkend
die Zusammenziehung der Erdrinde an, die das Magma gleich-
sam hervorquetscht, und diese Annahme wird gestützt durch das
häusige Vorkommen der Vulkane an den großen Bruchlinien der
Erdrinde. Der letztgenannte Umstand weist zugleich daraus hin,
daß der Wasserdamps bei den Eruptionen dadurch entsteht, daß
Meerwasser oder Wasser aus den atmosphärischen Niederschlügen
durch die Gesteinsspalten bis zu den Vulkanherden hinabsickert.
Demnach müssen diese in nicht sehr erheblicher Tiefe unter der Erd-
oberfläche liegen, so daß zu diesen sog. „Magmanestern" inner-
halb der starren Erdkruste das bekanntlich auch festes, spalten-
freies Gestein allmählich durchdringende Wasser hinabgelangen
kann. Seit der Entdeckung von tätigen Vulkanen inmitten großer
Landmassen gewinnt jedoch die Anschauung, daß das Magma an
und sür sich Wasserdampf enthält, innner größere Berechtigung.
Auch führt man das Entstehen von Eruptionen darauf zurück,
daß die in der Tiefe liegenden Gesteine, welche infolge des un-
geheuren Druckes der aufliegenden Massen einen erhöhten Schmelz-
pnnkt haben, zum Schmelzen kommen und als Magma austreten,
sobald durch eine Spaltenbildung der Druck verringert und ihr
Schmelzpunkt daher erniedrigt wird. Jedoch auch dann ruft
meist das durch die Spalten hinabsickernde Wasser die gewaltigen
Dampfexplosionen und damit die furchtbaren Ausbrüche hervor.
2. Erdbeben.
Wir beobachten nicht selten, daß der von uns bewohnte Erd-
boden, den wir im allgemeinen als fest und unbeweglich anzn-
sehen gewöhnt sind, durch das Fahren eines schlverbeladeuen
Wagens, durch das Rollen eines Eisenbahnzuges, durch das Nieder-
fallen gewichtiger Lasten und durch Ansannnlung großer Menschen-
massen in geringem Maße erschüttert wird. Mit Hülse sehr
empfindlicher Instrumente hat man außerdem nachgewiesen, daß
sowohl die abwechselnde Erwärmung und Abkühlung der obersten
Erdschicht infolge der täglichen Temperaturschwankungen, als auch
Stöße des Windes und der Brandung an den Küsten oder Luft-
druckschwankungen schwache Erzitterungen des Erdbodens bewirken
können. Allen diesen Erschütterungen der Erdrinde liegt eine
von außen kommende Ursache zu Grunde. Neben ihnen gibt es
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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benachbart sind und sehr gestörte Erdschichten haben. Zu den von
Erschütterungen oft betroffenen Ländern gehören Italien, Griechen-
lanb, die Schweiz, das Gebiet der Ostalpen, der West- und Nord-
rand Südamerikas, Zentralamerika, Kalifornien, Island, viele
Südseeinseln und vor allem Japan. In letzterem Lande beob-
achtete man in den Jahren 1885—1889 599 Beben, also durch-
schnittlich 120 in einem Jahre. Die Zahl der einzelnen Stöße,
deren jedes Beben gewöhnlich mehrere bringt, war in diesem
Zeiträume natürlich ganz erheblich größer. * Sehr wenig Er-
schütterungen hat das große Tiesland in Norddeutschland, Ruß-
land und Nordasien erfahren. — Die Dauer eines Stoßes beträgt
meist nur einige Sekunden; aber das Erzittern des Bodens währt
oft noch mehrere Minuten nachher. Nur fehr selten besteht das
Erdbeben aus einem einzigen Stoße; in der Regel erfolgen in
kürzeren oder längeren Zwischenräumen mehrere Stöße, und oft
vergehen Jahre, ehe die Erde au der erfchütterteu Gegend wieder
vollständig ruhig ist.
Die Ursachen der Erdbebeu können dreisacher Art sein,
und man unterscheidet nach ihnen vulkanische Beben, Ein-
sturzbeben und tektonische Beben.
a) Die vulkauischeu Beben geheu deu Ausbrüchen eines
Bülkaus voran oder begleiten dieselben. Sie werden namentlich
durch die Dampfexplosionen im Eruptionskanal hervorgerufen
und hören meist auf, sobald die deu Schlot verstopfenden Massen
herausgeschleudert sind und die Lava austritt. Gewöhnlich haben
vulkanische Beben geringe Verbreitung, rufen aber trotzdem uicht
selten furchtbare Verheerungen hervor.
b) Die Einsturzb eb en werden dadurch veranlaßt, daß die
Wandungen von Hohlräumen in der Erde (entstanden durch Auf-
lösung von Steinsalz, Gips, Kalk u. s. w.) zusammenstürzen und
Erschütterungen hervorrufen, die an der Oberfläche als Beben
sich bemerkbar machen. Gleich den vulkanischen Beben erstrecken
die Einsturzbeben sich auf kleine Gebiete.
c) Die tektonischen oder Dislokationsbeben kommen
vorzugsweise in der Nähe großer Bruchlinien der Erdkruste und
in jüngeren Faltengebirgen vor. Schon dieser Umstand deutet
daraufhin, daß sie infolge noch andauernder Dislokationen im
Bau der Erdkruste hervorgerufen werden. Die tektonischen Beben
haben meist weite Verbreitung, lange Dauer und große Heftigkeit.
Bei ihnen ist das Schüttergebiet je nach der Ausdehnung des
Erdbebenherdes gewöhnlich eine lange Linie oder eine weite
Fläche. Danach unterscheidet man die tektonischen Beben in
lineare und in Flächenbeben. Im Gegensatz dazu bezeichnet man
die unter a und b genannten Erdbeben, deren Herd sehr beschränkt,
also etwa punktförmig ist, als zentrale Beben; jedoch können
auch Dislokationsbeben zentral sein. Diese genetische Einteilung
gewinnt freilich erst dann volle praktische Bedeutung, wenn man
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