32
Zweite Periode. 1104— 500 v. Chr.
Olympiaden- jahr. Jahr i vor Chr. Politische Geschichte. Kunst und Literatur.
Dorische Staaten. Athen. Kolonieen
Xlvi, 3. 594. j Gesetzgebung des Solon68). im westlichen Meer in Sicilien. sonst. Solon1) (politische Elegie, Spruch- dichtung).
68) Bis auf Solou bestand die Grundlage des Staatsorganismus
lediglich in den 4 Stämmen (s. S. 9. Anm. 18), welche in je 3 Phra-
trien, diese wieder in je 30 Geschlechter und die Geschlechter in je
30 Häuser (?) getheilt waren, s. Polluc. Viii, 111: dxe fiivxoi
xegoaqeg rjocn' at cpvxai, elg xqia piqrj exadxr] dirjqrjxo, xai xo
(¿eqog xovxo ixaxeixo xqixxvg xai efrvo; xai (pqazqiw exaozov
de efrvovg yivrj xqiäxovta ¿g avdqcöv xogovxwv, a ixaxeixo xqia-
xaäeg, xai ol /xezi/ovreg xov yivovg yevvrjxai xai ofioyaxaxxeg,
yevei fxev ov nqogrixovxeg, Ix dt xrjg Gvvbdov ovxw nqogayooevo-
fievoi. Unter den zu diesen Stämmen Gehörigen waren aber die
Eupatriden (s. S. 9 Anm. 20) die einzigen, welche an der Herrschaft
Theil nahmen, s. Plut. Thes. 25. Dion. Hai. Ii, 8. Polluc. a.a.o.,
und ausser jenen gab es jedenfalls noch eine grosse Anzahl solcher,
welche ausserhalb der Stämme standen. Aus den Eupatriden wur-
den die Archonten gewählt, s. Anm. 45, desgleichen der Areopag,
der, schon vor Solon vorhanden (Plut. Sol. 19), den Archonten als
berathende Behörde zur Seite stand und zugleich das höchste Gericht
bildete, ferner die vavxqaqot, über welche s. Polluc. Viii, 108.
Herod. V, 71, und die iqejai, auf welche durch Drakon die Blut-
gerichte übertragen wurden, s. Polluc. Viii, 125. Die Verfassung
war also durchaus aristokratisch und war in der letzten Zeit beson-
ders durch die harte Anwendung der Schuldgesetze von Seiten der
Aristokraten immer drückender geworden, so dass viele von den
Bürgern ihre Grundstücke verpfändet, andere sich oder ihre Kinder
in die Schuldknechtschaft gegeben oder das Land verlassen hatten,
Plut. Sol. 13. 15. Die Unzufriedenheit hierüber aber hatte den
Anlass gegeben, dass sich die 3 einander feindlich gegenüberstehen-
den Parteien der Aiäxqioi (Demokraten), nedcelg oder nediaioi
(Oligarchen), 7iäqaxot (welche zwischen jenen beiden in der Mitte
standen), Plut. Sol. 13, gebildet hatten. Desshalb ertheilte man,
da Drakons Gesetzgebung nicht zum Zweck geführt hatte, dem
Solon, dem Sohne des Exekestides, aus dem Geschlechte des Kodros
(Diog. Laert. Iii, 1), als Archonten des Jahres 594 den Auftrag,
den bestehenden Uebelständen durch neue Gesetze abzuhelfen. Haupt-
quelle über ihn Plut. Solon. Sein Verdienst um die Eroberung von
Salamis, welches an die Megarer verloren gegangen, s. das. 8 —10,
seine Betheiligung am ersten heiligen Kriege, s. daselbst 11. vergl.
Anm. 67. Die Vertreibung der Alkmäoniden und die Reinigung der
Stadt durch den Kretenser Epimenides als Vorbereitung zu der
neuen Gesetzgebung, s. das. 12. vgl. Anm. 64. Hierauf als erster
Akt der Gesetzgebung selbst die aetoax&eia, durch welche nach
Solons eigner Angabe (in seinen bei Plut. Sol. 15 und Aristid. Ii.
p. 536. Dind. erhaltenen Versen: oqovg avelxov noxxa/rj 7ienr]yo-
xag — noxxovg (T 'Afxqvug naxqid lg Üeoxxixov avriyayov nqa-
txivxag) die Pfandsäulen beseitigt, die Schuldknechtschaften aufge-
hoben und die Flüchtigen zurückberufen wurden, und welche für
alle diese Fälle, also für die Armen, wie Dionys. Hai. V, 65 aus-
drücklich sagt, nothwendig in einer Schuldentilgung bestanden
haben muss, während sie in andern Fällen den Schuldnern nur
durch eine Herabsetzung des Münzwerthes (im Verhältnis von
100: 73) eine Erleichterung gewährte, s. Plut. Sol. 15. Hierauf
theilte er das Volk nach dem Vermögen in 4 Klassen: nevxaxooio'-
[xiöi/xvoi, welche jährlich mindestens 500 Medimnen (ungefähr =
15/i6 Berliner Scheffel) Getreide oder 500 Metreten (ungefähr = 33
Berliner Quart) Oel ernteten, innetg mit 300, Cevyizai mit 200
(oder 150, Demosth. adv. Macart. p. 1067) Medimnen oder Metreten,
Qrjzeg, mit einem unter dieses letztere Maass herabgehenden Ein-
kommen, Plut. Sol. 18. Ar ist. Pol. H, 9, 4. Polluc. Viii, 130. Diese
Klassen bildeten den Maassstab, wonach die Abgaben (das Verhält-
nis der 4 Klassen war in dieser Hinsicht : 1 Talent, 1/2 Talent,
10 Minen, nichts, Polluc. a. a. O.) und sonstigen Leistungen, eben
so aber auch der Antheil an der Ausübung der bürgerlichen Rechte
bemessen wurde; daher die Verfassung eine „Timokratie“ oder wie
sie Aristoteles auch nannte eine oxeyaq/ia noxixixi] d. h. ein Mit-
telding zwischen Oligarchie und Demokratie, s. Arist. Pol. Iv, 5,
1 ff. 11, 6. Vi, 4, 1 u. ö. Das Hauptsächlichste in Betreff dieser
Verfassung [die vielleicht nicht in dem einen Jahre 594, sondern
in einer Reihe von Jahren nach und nach zu Stande kam] ist fol-
gendes: Archonten und Areopag behielt er bei, beide zum Zweck
der Verwaltung der Gerichte; letzterer aber zugleich mit der Ober-
aufsicht über die gesammte Staatsverwaltung betraut, s. Isocr. Areop.
p. 147. Philochor. fr. 17 und 141. b. bei Müller, vgl. Aeschyl.
Eumenid. v. 660 ff., beide nur für Bürger der 1. Klasse zugänglich,
Plut. Arist. 1. Sol. 19; für die Verwaltung der öffentlichen Ange-
legenheiten setzte er die ßovxi] ein, aus 400 Mitgliedern bestehend,
je 100 aus jeder Phyle, welche theils selbstständig Beschlüsse fas-
sen, theils durch einen Vorbeschluss (nqoßovxevfxa) einen Beschluss
der Volksversammlung (ixxxrjaia) vorbereitete. Zur ßovxrj hatten
nur die Bürger der 3 ersten Klassen den Zutritt, zur ixxxr]ola
dagegen alle Bürger; endlich wurde noch ein Volksgericht aus 6000
(so wenigstens später) Bürgern bestehend, die r\Xia(a} eingesetzt.
S. Plut. Sol. 18 —19. Aristot. Pol. H, 9. Zur Beurtheilung s. Arist.
a. a. O. §.4: Zoxwr ye eoixe xi)V dvayxaeoxäxrjv anodidovai xtg
drjfao) dvvauiv, x6 zag aq/ag aiqeio&ai xai evfrvveiv,' und die
Euseb. arm. ol. 35, 2. 58, 2 p. 88. 96. Herod. I, 170. Diog. L. I,
22 f. Suid. s. v., der auch zu den sieben Weisen gezählt wird. Als
Staatsmann ertheilt er den ionischen Städten Rath, Diog. L. I, 95.
Herod. I, 170, und leitet die Abdämmung des Halys, Herod. I, 75.
Als Naturforscher, Mathematiker und Astronom, Diog. L. I, 22. 23.
24, sagt er eine Sonnenfinsterniss vorher, Herod. I, 74, als Philo-
soph sah er das Wasser als den Ursprung aller Dinge an, Arist.
Metaph. I, 3. Cic. de nat. d. I, 10. Schriften hat er nach der
Meinung der meisten Alten nicht hinterlassen, Diog. L. I, 23. Themist.
or. Xxvi, p. 317.
t) Von Gedichten des Solon werden erwähnt die Elegie Salamis
in 100 Versen, durch welche er seine Mitbürger zur Wiedererobe-
rung von Salamis anfeuerte, Bergk. fr. 1. 2. 3, ferner Elegieen
über den athenischen Staat, fr. 4. Ueber seine Verfassung fr. 5,
s. Anm. 68. Ueber die Gewaltherrschaft des Peisistratos, fr. 10, 3.
Ferner dichtete er im elegischen Maass 'Yttod-rjxai eig iavzo'v,
fr. 13, Tiqbg <Pix6xv7xqov, fr. 19. Tiqog Mcfiveqfaov, fr. 20. rtqbg
Kqixiav, fr. 22, und andere, fr. 23 — 27, trochäische Tetrameter
Txgbg <#»¿5xov, fr. 32 — 35, jambische Trimeter, fr. 36 u. a. Seine
Dichtung lobt Plato Tim. p. 21. c. Auch die Staatsmänner, die
man unter den Weisen versteht, wirkten als Dichter ähnlich, wie
Solon; so Periandros, Diog. L. I, 97. Suid. v. Ileqiaväqos, Cheilon,
Diog. L. I, 68, Bias, das. I, 85, Pittakos, das. 78. 79, Kleobulos,
das. I, 91, vgl. Plat. Protag. p. 343. a. Diog. L. 41. 42.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
14
Erstes Buch.
§• 11.
Die Oberstäche der Erde und ihre Bildung.
Die Oberstäche der Erde, die Erdrinde beschreibt
die physische Geographie, denn die Frage: Wie ist das In-
nere beschaffen? kann sie nicht beantworten. Manches ist
daher früher über das Innere der Erde vermutbet, wie
z. B. daß im Innern eine Feuermasse anzunehmen sei u. s. w.
Am festesten steht der Satz: Je weiter nach innen, desto dichter
und wärmer wird die Erde. Auch die Frage: Wie ist die
jetzige Oberfläche der Erde entstanden? kann nur
durch Vermuthungen beantwortet werden. Doch hat der For-
schergeist des Menschen hier' schon mehr Anhaltepunkte; es
giebt eine eigne Wissenschaft, die jene Frage zu lösen suchs.
Man nennt sie die Geologie. Die eine Partei der Geo-
logen behauptete: Einst hat Wasser den ganzen Erdball be-
deckt: daher die Seemuscheln u. s. w. auf hohen Bergen u. s. w.
(welche freilich auch durch vulkanische Kraft emporgehoben
sein können). Die festen Stoffe haben sich nach und nach ge-
setzt, sind durch Strömungen zu verschiedener Zeit angespült,
daher die Schichten in den Gebirgen u. s. w. Man nennt
solche Gelehrten Neptunisten; warum wohl? Ihnen stan-
den die Vulcanisten gegenüber, welche die Erdoberfläche
von Feuer gebildet sein ließen. Die neuere Wissenschaft hat
sich indessen in ihren bedeutendsten Vertretern für eine tie-
fere und gründlichere Auffassung entschieden. Unsere Erde
war anfangs ein Körper von geschmolzener, dickflüssiger Masse,
woher sich auch ohne Schwierigkeit begreift, daß die Axen-
drehung der Erde eine Auswölbung in der Gegend des Aequa-
tors und eine Abplattung an beiden Polen Hervorbringen
mußte (§. 2.). Alles Wasser, was jetzt die Erdoberfläche als
tropfbarflüssige Hülle bedeckt, befand sich anfänglich als Was-
sergas in der Atmosphäre. Nach und nach sing die Erde
an zu erkalten. Eine dünne Kruste von festem Gestein um-
hüllte die Erde; auf ihr sammelte sich das aus der ebenfalls
abgekühlten Atmosphäre hcrabfallende Wasser. Durch das
Aufeinanderwirken des Wassers und dieser ältesten Erdkruste
bildeten sich die ältesten geschichteten Gebirgsarten, in wel-
chen Kalkstein, Thon und Sandstein vorherrschen. Die von
der immer mehr erkaltenden und dicker werdenden Kruste auch
immer mehr zusammengepreßte Feuermasse des Innern zerriß,
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Wasser und Land.
15
um sich Ausgang zu verschaffen, zu verschiedenen Malen die
äußere Decke und hob die jüngeren Gebirge hervor, in denen
Granit und Porphyr, Basalt und Trachyt hervortreten. An
einzelnen Stellen der Erde hat dieses unterirdische Feuer noch
fortwährend offene Communication mit der Oberfläche, wie
in den feuerspeienden Bergen, und verursacht im Innern
heftige, oft über ungeheure Erdstrecken sich verbreitende Erd-
erschütterungen oder Erdbeben. Wir lernen nur die
Oberfläche der Erde kennen, wie sie jetzt wirklich da
ist. Man nennt die Wissenschaft von der Erdrinde (die noch
keine Rücksicht auf die Pflanzen und Thiere darauf nimmt)
Geognosie.
h. 12.
Wasser und Land.
Auf der Oberfläche der Erde, die 9 Millionen □ Meil.
groß ist, wechseln Wasser und Land mit einander ab,
beide von der Lufthülle der Erde umgeben. Aber das
Wasser erscheint auch in der Form des Landes als See und
Fluß, und das Land taucht umgekehrt in der Form grö-
ßerer und kleinerer Inseln mitten ans dem Wasser hervor.
Wo sich Land und Wasser berühren, ist des Landes Küste,
Ufer, Gestade, Strand (das letztere nur von flacher
Meerküste gebraucht). Springt das Land als Berg in das
Meer, so entsteht ein Vorgebirge oder Cap — ist der
Vorsprung flach, eine Landspitze. Die Erd-Oberfläche
ist aber zwischen Land und Wasser durchaus nicht gleich
vertheilt. Das Wasser bedeckt 2/3, ja, wenn man Seen
und Flüsse mitrechnet, fast 4/5 der Erde. Auch die Ver-
keilung auf die verschiedenen Halbkugeln der Erde ist
eine sehr verschiedene. Der bei weitem größte Theil des Lan-
des ist auf der nördlichen Hemisphäre zusammengedrängt;
in der südlichen überwiegt in auffallender Weise das Was-
ser. Nehmen wir eine östliche und westliche Halbkugel an,
so hat die erste bei weitem mehr Land als die westliche.
Beide Bestandtheile der Erdoberfläche bleiben übrigens nicht
immer zu einander in demselben Verhältnisse. In manchen
Gegenden reißt das Meer Stücke vom Lande los,
z> B. an der Küste der Nordsee. Anderwärts setzt das
Meer wieder an, wie z. B. an der italienischen Küste;
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
24
Erstes Buch.
der Wüste. Ost tritt in ungeheurer Ausdehnung sie besonders
auf der Ostfeste auf, welche durch Asien und Africa hindurch
ein wahrer Wüstengürtel umgiebt. (Beispiele!) Die Wüste
ist weder zu bebauen noch zu bewohnen. Nur wo recht starke
Quellen aus der Erde sprudeln, ist es ihnen möglich, die
nächste Umgebung in einen grünen, mit üppigem Baumwuchs
bedeckten Platz umzuwandeln, ehe sie der Sand wieder ein-
schlürft. Man nennt solche Platze Oasen. Ist der Sand
wenigstens soweit mit erdigen Theilen vermischt, daß er Haide-
kraut, oder auch Fichten und Kiefern trägt, so nennt man
die Gegend Haide. Fehlt aber aller Baumwuchs, und trägt
weit und breit die Ebene nur Gras und Kraut, das im Früh-
ling oder zur Regenzeit wie ein bunter Blumenteppich sich
üppig ausdehnt, im Hochsommer aber verbrennt, so entsteht
die Form der Steppe. Auch sie führen in verschiedenen
Gegenden verschiedene Namen. Soll Sandboden Getraide
tragen, so muß er schon stärker mit erdigen Theilen versetzt
sein; er heißt dann Geestland. 3) Der eigentliche Erd-
boden, der wieder aus sehr verschiedenen Theilen bestehen
kann. Aber alle begünstigen den Wuchs der Pflanzen und füllen
die Kornkammern der Menschen. Sehr fetter Boden am Was-
ser und von diesem theilweise durchzogen führt den Namen
Marschland. 4) Weichböden, der vom Wasser durch-
zogen und immer oder größtentheils naß und weich ist. Strecken,
die oben eine scheinbar feste Grasrinde haben, die aber unter
dem Fußtritt wegen des darunter stehenden Wassers erbeben
und erzittern, heißen Moore. Ost besteht diese Decke aus
Torf, d. i. aus einem dicht verfilzten Gewebe halbverwester
Pflanzen, der dann zum Brennen ausgestochen wird. Bricht
das Wasser an einzelnen Stellen so hervor, daß Pfützen und
Lachen stehenden Wassers sich bilden, oder ist Wasser und
Erde so gemischt, daß man die Oberfläche, ohne einzusinkeü,
nicht betreten kann, so nennt man das Ganze einen Sumpf
oder Morast. Ein Morast, der mit Buschwerk bewachsen ist,
heißt ein Bruch. Indem man dem Weichboden durch Ab-
zugsgräben den Ueberfluß an Wasser entzieht, kann man
Moore, Moräste und Brüche ganz oder theilweise trocken
legen und urbar machen. Ueberhaupt ist der bei weitem
größte Theil der Ebenen auf der Erde, wenn nicht schon
jetzt angebaut, doch des Anbaues fähig.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
28
Erstes Buch.
punkte — mag dies nun ein Berg oder eine Senkung im Haupt-
kamme sein — aus, und man nennt solchen Mittelpunkt dann
einen Gebirgsk notcn oder G e birg s stock. In den
eigentlichen Kämmen finden sich zuweilen Senkungen, welche
man Einsattelungen oder Joche nennt. Ueber sie füh-
ren dann gewöhnlich die Gebirgsstraßen. Zu dieser dritten
Klasse gehören alle Riesengebirge unseres Erdkörpers, und
ihre Kämme sind über 1000 Meilen lang. Dabei sind Er-
scheinungen, die mit einer gewissen Regelmäßigkeit wiederkeh-
ren , interessant. Die meisten großen Kammgebirge von Asien
und Europa streichen den Breitenkreisen gleichlau-
fend, also von O. nach W. — die der übrigen Erdtheile den
Meridianen gleichlaufend, also von S. nach N. Doch
giebt es Ausnahmen. Ferner fallen die Kammgebirge meist
nur nach einer Seite steil, nach der andern sanft ab, oder
ihre Abdachung ist nach den verschiedenen Seiten eine ver-
schieden e; die steile Seite ist gewöhnlich entweder
die Süd - oder (wenn sie von S. nach N. ziehen) die Ost-
sei te. Die höchsten Gipfel eines Gebirges betragen öfters
etwa das Doppelte der Kammhöhe. Endlich ist die Kamm-
höhe des einen Gebirges öfter die Gipfelhöhe des andern. Der
Kamm des Himalaya ist so hoch als die Gipfel der Andes in
Südamerica, und die Kammhöhe der Andes so hoch als die
höchsten Gipfel der Alpen u. s. w. So entdeckt man überall
in der Mannigfaltigkeit das Gesetz und die Ordnung.
tz. 24.
Einthcilung der Gebirge nach ihrer Entstehung und Bildung.
Nach der Entstehung und inneren Bildung unter-
scheidet man 1) die ältesten Neptuirischen Gebirge,
deren Entstehung in §. 11. geschildert ist. Diese Gebirge
zeigen regelmäßige Schichten mit Geschiebe, begünstigen die
Bildung von Höhlen und führen allein Erze und Verstei-
nerungen oder Petrefatte. 2) Die jüngeren Plutoni-
scken Gebirge als diejenigen Felsarten, welche später in
verschiedenen Zeiträumen (Hebungsperioden) aus Rissen
der Erdrinde aus dem glühend Flüssigen hervorgequollen sind.
Während also z. B. in Europa der Hundsrücken unter die
ältesten (neptunischen) Gebirgsformen gehört, gehören die
Centralalpen zu der jüngsten Hebung; als die jüngste und
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Extrahierte Personennamen: O._nach_W._—
Extrahierte Ortsnamen: Asien Europa Südamerica Europa
Neptunische und Plutonische Gebirge.
29
letzte Gebirgskette, welche in größter Ausdehnung aus dem
Meere oder aus der Fläche von Continenten aufstieg, galten
die Cordilleren. Granit, Gneiß, Porphyr, Glimmerschiefer
sind die Hauptgesteinarten, die in den plutonischen Gebirgen
Vorkommen. Einzelne Trümmer dieser Gesteine, besonders
Granitblöcke, finden sich öfters über das Tiefland verstreut,
vielleicht fortgesprengte Bruchstücke von Bergen, die durch
gewaltige Umwälzungen zerspaltet wurden oder vom Wasser
fortgerissen oder von allmählig schmelzenden Riesengletschern
fortgeschoben (Erratische Blöcke, Findlings-Blöcke).
Eine besondere Unterabtheilung dieser Gebirge bilden die
Vulkane, unmittelbare Essen und Schlote des noch jetzt
im Innern kochenden Feuers, das Rauchwolken immerfort,
von Zeit zu Zeit aber Gluthströme zerschmolzener Mineralien
(Lava) aus der Oeffnung des Berges (dem Krater) aus-
wirft. Solche Ausbrüche (Eruptionen) stehen oft mit den
Erdbeben in Verbindung. Man unterscheidet die thäti-
gen Vulkane (gegen 200) von den erloschenen. Die
thätigen sind über den ganzen Erdball verstreut, und steigen
besonders häufig aus Inseln und Küstenländern hervor, —
sie bilden die Verbindung zwischen der obern Erdrinde und
dem innern Erdkerne. Auch der Seeboden har ihrer. —
Der erloschenen aber giebt es noch weit mehr. Vulkanische
Gebirgsnatur läßt sich aus der kegelförmigen, zuckerhutartigen
Form der Berge, und aus dem Vorkommen besonderer Stein-
arten, z. B. des Basaltes, erkennen, der meist in schwar-
zen, fünf- und mehreckigen Säulen zu Tage steht. — Will
man sich von den Gebirgszügen eines Landes eine recht be-
stimmte Anschauung machen, so muß man theils eine Karte
vor sich nehmen, die den Zug der Gebirge mit besonderer
Sorgfalt angiebt (Gebirgskarte, orographische Karte),
theils eine geognostische, welche die Bestandtheile eines
Gebirges in bunten Farben angiebt. Besonders lehrreich kön-
nen auch die erhabenen oder Relief-Karten werden,
welche die Erhöhungen und Vertiefungen der Erdoberfläche
nicht bloß gezeichnet, sondern aus zweckmäßigen Stoffen ge-
radezu nachgebildet darstellcn — nur darf man nicht vergessen,
daß die Berge der Deutlichkeit halber immer höher sind, als
eigentlich das Verhältniß zur Fläche erlaubt. Sie erfordern,
wenn sie zu keinen Jrrthümern Veranlassung geben sollen,
einen großen Maaßstab. Nicht minder anschaulich sind die
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
40
Erstes Buch.
und feste Sitze gegründet haben (angesessene, angesie-
delte Völker). Solch ein umherschweifendes Leben stellt
den Menschen immer noch den Thieren näher; aber der Acker-
bau hat etwas Bildendes, Besänftigendes, treibt die Men-
schen mehr zur Geistesthätigkeit. Darum sahen ihn die alten
Völker überall als von den Göttern selbst gelehrt an, und
in China ziert noch jetzt Einmal im Jahre der Pflug des
Kaisers Hand. An den Ackerbau schließen sich leicht Hand-
werke, Künste, Gewerbe, Handel — mit einem Worte eine
höhere Ausbildung oder Civilisation an. Man könnte sich
denken, daß diese Unterschiede der Lebensart einst bis zu einem
gewissen Grade ausgeglichen werden könnten; bei einem an-
dern, der in der Körperbildung ruht, ist eine solche Aus-
gleichung schwieriger. Hiermit ist nicht ein Unterschied in der
Größe gemeint (die geringste 4 — 5 Fuß im N., die größte
über 6 Fuß bei einigen Südamerikanern), sondern der in
der Farbe, vornehmlich aber in dem Baue des Schädels.
Man unterscheidet danach 5 Haupt - Menschenklassen oder
Menschenracen (im Vergleich mit den Klassen der Bota-
nik und Zoologie richtiger Varietäten genannt): 1) Die
kaukasische oder weiße Race (am Kaukasus sollte sie
nach früherer Annahme zuerst gewohnt haben), in fast ganz
Europa, Westasien, Nordafrika, umgiebt das Mittelmeer.
Schädel eiförmig, oval. Sie ist die zahlreichste, wohlgebil-
detste und tritt in der Weltgeschichte am bedeutendsten hervor.
2) Die mongolische oder gelbbraune Race, in dem
übrigen Asien und den Polarlanden. Breites Gesicht, hervor-
siehende Backenknochen, eng geschlitzte Augen. Schädel wür-
felartig, quadratisch. 3) Die äthiopische, schwarze oder
Negerrace in Mittel- und Südafrika; wolliges Haar,
Hintcrkopf flach, dicke und geschwollene Lippen. 4) Die
amerikanische oder kupferfarbige, die Rothhäute, wie
sie sich selbst den bleichen Gesichtern gegenüber nennen, in
Amerika. Das Gesicht breit, Schädel an den Seiten ein-
gedrückt. 5) Die malaiische oder braune auf den
südasiatischen und australischen Inseln. Nase breit, Mund
groß, Schädel oben gewölbt, an den Seiten eingedrückt. Als
eine sechste Race oder als Uebergangsstufe von den Malaien
zu den Negern könnte man die Papuas (Australneger, Ne-
gritos) ansehen, auf Neu-Holland und Neu-Guinea. (Gehe
zur Uebung die Erdtheile durch und besetze jeden mit den
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: China Europa Westasien Nordafrika Asien Amerika
Vorderasien.
79
scheußlichem Geziefer. Der dritte Gott, Schiwa, ist ein
böser Gott. Alle drei und alle Untergötter werden von den
Hindus mit eifrigem Aberglauben verehrt. Da giebt es un-
terirdische Höhlentempel, ganze Felsenketten, die zu Tempeln
ausgehauen sind, aus Steinen zusammengesetzte Tempel oder
Pagoden. Man legt sich den Götzen zu Ehren die schreck-
lichsten Büßungen auf, ja Viele weihen sich, um ihnen zu
gefallen, dem Tode (die noch immer nicht ganz verschwun-
dene Wittwen-Verbrennung ist übrigens keine Reli-
gionsvorschrift). So eifrig bemüht, sich den Himmel zu er-
obern, hat jenes sanfte und gelassene Volk nie an Eroberun-
gen nach Außen gedacht, ist aber darum von fremden Erobe-
rern nicht verschont geblieben. Einer ist schon genannt —
wo und wer? — Nach ihm versuchten die S eleu ciden
(wo kamen diese vor?) Eroberungen. Am besten gelangen
solche seit 1000 n. Ehr. muhamedanifchen Völkern von türki-
schem oder mongolischem Stamme. Der letzt genannte Stamm
gründete um 1400 ein großesreich mit der Hauptstadt Delhi.
Hier residirte der Kaiser, der sogenannte große Mogul.
Sein Reich wurde durch allerhand Feinde geschwächt. Aber
der Hauptfeind waren die Europäer. Seit Vasco de Gama
1498 den Seeweg nach Ostindien fand, kamen in I. zuerst
die Portugiesen zu großer Macht, hernach die Hollän-
der; jetzt gehorcht den Engländern der bei weitem größte
Theil des Landes, nicht aber unmittelbar der englischen Kro-
ne, sondern einer englischen Handelsgesellschaft, die Ostin-
dische Compagnie genannt. Von der Königin Elisabeth
1600 gestiftet, besaß sie 1640 keinen Fuß breit Land; jetzt
aber gebietet sie durch ihren General-Gouverneur über fast
60,000 n>M., theils unmittelbar unterworfen, theils tribut-
pflichtigen Fürsten gehörig. Alles zerfällt in die 4 Präsident-
schaften Calcutta oder Bengalen, Agra, Madras und
Bombay. Was von der Halbinsel übrig ist, das gehört
noch unabhängigen Fürsten oder den Franzosen und Por-
tugiesen, die hier einzelne Städte besitzen. So stehen neben
dem Bramaismus viele Bekenner des Islam und des Christen-
thums in protestantischer und katholischer Form. Wir merken
uns auch hier das Einzelne nach den natürlichen Abtheilun-
gcn des Landes.
1) Die Terrassenländer des Himalaya. — Im Nw.
im obern Indusgebiet Kaschmir, ein reizendes, stark bevölkertes
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Nordamerica.
131
in der filberreichen Gegend von Guanaxuato gehen von dem
Anahuak-Plateau drei Gebirgsstraßen aus. Ein östlicher,
die Cordillere von Texas, zieht bis zum Rio del
Norte, der sie durchbricht, und dann weiter nach No- bis
zum Vereinigungspunkte des Missouri und Missisippi. Sie
ist unter dem Namen Ozark -Berge hier gegen 2000'
hoch; — ein westlicher Ast zieht sich zur Nordspitze des
Californischen Busens. Der mittlere Hauptast bildet
das Plateau von Neu -Mexico, ist dann längere Zeit durch
das Längenthal des Rio del Norte gespalten, und bekommt
etwa von der Gränze der Vereinigten Staaten an den Na-
men Roky-Mountains (Oregan- oder Felsenge-
birge). Als solches hat er noch immer Gipfel von 13,000',
wird jedoch nach Nw. zu immer niedriger, bis er am Eis-
meere, an der Mündung des Mackenzie, der von der Quelle
an den Ostfuß des Felsengebirges begleitet, ein Ende hat.
Von der Küste des westlichen Oceans bleibt das eigentliche
Hauptgebirge von Nord-A. immer 1 — 200 M. entfernt:
dafür hat diese ihren eigenen gesonderten Höhenzug, die nord-
americanischen Seealpen. Diese beginnen mit der
Südspitze von Californien, und ziehen sich, von Zeit zu Zeit
mit dem Hauptgebirgszuge durch Querjoche verbunden, bis
in die Spitze der Halbinsel Alaschka. Zwischen beiden Ketten
entwickeln sich nicht unbedeutende Flußgebiete. Der Colo-
rado geht in den californischen Busen; der zum Theil noch
nicht genug bekannte Columbia oder Oregan bricht sich
zum stillen Ocean durch. Im N. seiner Mündung wird die
Küste immer zerrissener. Da, wo sie sich entschieden gegen
W. wendet, ragt der vulkanische St. Elias - Berg, an
17,000'. Ueberhaupt nimmt gegen die Behrings-Slr. und
die Aleuten hin die Zahl der Vulkane zu, und America steht
hier durch einen unterirdischen vulkanischen Schacht mit der
nordöstlichen asiatischen Vulkankette in Verbindung.
Viel entfernter, als die Seealpen, liegt der nordameri-
canischen Cordillere ein völlig isolirtes Gebirgs-System, das
von Sw. nach No. der Küste des atlantischen Oceans parallel
zieht. Die Alleghanis, d. h. die Endlosen oder Apala-
chen, in ihren höchsten Spitzen noch nicht 7000', meist nur
2 — 3000', bestehen aus mehreren Parallelketten, die in ver-
schiedenen Gegenden verschiedene Namen führen, reich an Ei-
sen und Steinkohlen sind und Gold enthalten. Gegen den
9*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]