— 34 —
häufig Steinkohlenlager vorkommen. Die unterste Schicht ist der
Kohlenkalk (so genannt, weil der Kalk zur Kohlenformation gehört,
nicht wegen Beimengung von Kohle), und auf ihm liegt das
produktive Kohlengebirge, das zwischen Schichten von Kohlen-
sandstein und Kohlenschieser Flöze von Steinkohlen enthält. Der
Kohlenkalk ist eine marine Bildung, also aus Ablagerungen des
Meeres entstanden, die übrigen Schichten hingegen sind Strand-
bildungen. Die Kohlen sind aus Bäumen umgebildet, welche
meistens riesige Schachtelhalme, Baumsarue oder sog. Siegelbäumen
und Schuppenbäumen (Lepidodendren) waren und an den
Küsten der Meere dichte, sumpsige Wälder bildeten. — Die
schichtweise Wiederholung von Kohlenflözen deutet darauf hin,
daß die betreffenden Gebiete mehrmals von Meeren überflutet
wurden, welche die in der trockenen Zwischenzeit üppig ausge-
schlossene Vegetation unter Schlamm und Sandmassen begruben.
Die meisten Kohlenlager finden sich an den Ufern einstiger (sog.
karbonischer) Meere (Ober- und Niederfchlesieu, Westfalen, Belgien,
England und Nordamerika), andere dagegen an den Küsten von
srüheren kontinentalen Seebecken (Böhmen, Saarbrücken). Am
Ende der Karbonzeit fanden auf der Erde große tektonische Ver-
änderungen mit bedeutender Gebirgsbildung statt. Damals sind
wahrscheinlich gewaltige Gebirge entstanden, die den größten der
Jetztzeit an Höhe und Ausdehnung nicht nachstanden. Sie wurden
aber in den folgenden Zeiten meistens wieder abgeräumt und
sind uur in Resten erhalten. Auch quollen in der Karbonzeit
und in der folgenden Periode riesige Mengen von eruptiven
Gesteinen hervor, und neben Graniten entstanden vor allem
Porphyrmassen.
5. Perm oder Dyas.*) Der erste Name ist dem System
nach dem russischen Gouvernement Perm, in dem es sich über
weite Räume ausdehnt, gegeben; den zweiten hat es erhalten,
weil es aus zwei Hauptgliedern besteht, dem Rotliegenden und
dem Zechstein. Den Karbonschichten liegt zunächst das Rot-
liegende aus. Es bildete sich vor allem aus den Trümmern
älterer Gebirge und zeigt namentlich groben Sandstein und
Konglomerate. Da von fossilen Pflanzenresten sich uur Land-
pflanzen im Rotliegeuden vorfinden, daneben aber in ihm Fifche
und Amphibien vorkommen, so wird es dadurch als eine Strand-
bildung charakterisiert, zu der das Material wahrscheinlich durch
die Flüsse herbeigeschafft wurde. Als echte Meeresbildung erweist
sich hingegen der das Rotliegende vielerorts bedeckende Zech stein,
der aus schwarzem, kupserreichem Schiefer und grauem Kalkstein
besteht und als Beweis seines marinen Ursprungs außer fossilen
Meerestieren reiche Gips- und Steinsalzlager (Zierenberg bei
Berlin, Staßsurt) einschließt. — Harzrand, Thüringer Wald,
Sudeten.
*) Griech. Zweiheit.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
— 36 —
daß an den Rändern der Täler die helle Kenpernnterlage hervor-
scheint. Der Dogger bildet meist die schmale Zone der steilen
Abhänge, namentlich die Vorhöhen der Rauhen Alb, während
der Malm, ein Heller, fester Kalk, mit seinen weißen Felswänden
sich oft mauerartig erhebt und sich dann zum wasserarmen Plateau
verbreitert.
Der Jura ist aus den Ablagerungen von Meeren entstanden
und enthält deshalb zahllose Versteinerungen von Seetieren. In
unglaublicher Mannigfaltigkeit birgt er Überreste von Ammoniten
und Belemniten. Die Ammoniten, schon in der Triaszeit vor-
kommend, waren Kopffüßer mit spiralförmig gewundenem Gehäuse
von Linsen- bis Wagenradgröße. Von den Belemniten, die an
die heutigen Tintenfische erinnern, sind die fingerförmigen unteren
Spitzen ihrer inneren Kalkgerüste sehr häufig gefunden und als
„Donnerkeile" bekannt geworden. Die wichtigste Rolle unter
den Wirbeltieren der Jurazeit spielen die Reptilien; man hat
darum die Juraperiode wohl das „Reptilzeitalter der Erde"
genannt. Besonders häufig unter ihnen war der Ichthyosaurus,
ein 3—13 m langes Meerreptil von Delphinsorm mit spitzem
Kopfe, Rückenflosse und zum Schwimmen eingerichteten Füßen.
Auch der Plesiosaurus lebte im Meere; er hatte bei kurzem
Leibe einen unverhältnismäßig langen Hals und einen starken
Schwanz, so daß er aussah, „als ob man eine Schlange
durch den Leib einer Schildkröte gezogen hätte". Namentlich
reich an Versteinerungen ist der Solnhofener Schiefer, ein im
oberen Jura liegender schieferiger Kalk, der in einer seichten Bucht
als Kalkschlamm abgesetzt wurde. In ihm sand man u. a. die
Überreste des Pterodaktylus, eines fliegenden Sauriers von
Sperlings- bis Rabengröße, der den Übergang von den Reptilien
zu den Vögeln darstellt. Auch der durch seine gezahnten
Kiefer und durch seinen Schwanz den Fluchechsen nahestehende
Urvogel, Archäopterix genannt, wurde in Solnhosen gefunden.
Er hatte die Größe eines kleinen Raben. — Schweizer Jura,
Deutscher Jura, Weserkette.
3. Kreide. Dieses System umfaßt außerordentlich viele
und verschiedene Gesteine. Außer der in den obersten Schichten
vorkommenden weißen Schreibkreide (Rügen, Dänemark, Südost-
England), die dem ganzen System den Namen gegeben hat, ge-
hören zu ihm namentlich die sog. Quadersandsteine (Sächsische
Schweiz) und daneben reine Kalksteine, mergelige Kalksteine und
Mergel. Man pflegt das ganze System in die untere und obere
Kreide zu gliedern. Beide Abteilungen unterscheiden sich wesentlich
in den eingeschlossenen Versteinerungen, die in der unteren Kreide
an die Juraperiode anschließen, in der oberen dagegen vollständig
neue Formen pflanzlicher und tierischer Organismen zeigen.
Merkenswert ist besonders, daß in diesem System zuerst Pflanzen
auftreten, die den heute vorkommenden sehr ähnlich sind, (echte
Nadelhölzer, Magnolien, Tulpenbaum, Eichen, Buchen, Palmen
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
— 40 —
als die obengenannte an, so daß wir von der letzten Eiszeit eine
kürzere Zeit entfernt sind, als diese von der vorletzten, und wir
also vielleicht mitten in einer neuen Zwischeneiszeit stehen, der
wieder eine Vergletscherung folgen kann.
Das Klima der Jnterglacialzeiten war wahrscheinlich ein ver-
hältnismäßig recht trockenes. Man schließt das aus der Ent-
stehung gewaltiger Schichten von Löß, der z. B. in China über
500 m mächtig ist und in etwas veränderter Form als „schwarze
Erde" (Tschernosiom) im südlichen Rußland weite Strecken deckt.
Seine Entstehung ist namentlich der Wirkung des Windes zuzu-
schreiben, der von den Gebirgen und aus Wüsten die feinsten
Teile des verwitterten Gesteins als Staub hinwegführte und in
benachbarten Ebenen absetzte. In vielen Fällen waren diese
Ebenen Grassteppen, deren Pflanzendecke infolge der nieder-
geschlagenen Staubmassen sich mit der Zeit erhöhte, während die
absterbenden Wurzeln seine, meist vertikal gerichtete Hohlräume
in dem etwas verfestigten Löß zurückließen. Der Lößboden, aus
Tonstaub mit Salz- und Kalkgehalt gebildet, wurde an vielen
Stellen vom Wasser ausgelaugt und so zu einer sehr fruchtbaren
Erdschicht umgewandelt.
Die Tier- und Pflanzenwelt der alteren Quartärzeit schließt
sich unmittelbar an die des Tertiärzeitalters an und hat sich ohne
große Veränderungen zu den heutigen Formen weiterentwickelt.
Freilich sind manche Tiersamilien im Lause der Zeit ausgestorben,
und von ihnen findet man hin und wieder Knochen, ja ganze
Skelette in den quartären Bodenschichten und im Eise Sibiriens
erhalten. So liegen in vielen Höhlen massenhafte Reste des jetzt
verschwundenen Höhlenbären, und in Sibirien werden nicht selten
vollständige Skelette riesiger Elefantenarten (Mammut) auf-
gefunden.
Wenn bezüglich der Tier- und Pflanzenwelt kaum eine Grenze
zwischen Tertiär- und Quartärzeit zu ziehen ist, so wird letztere
deutlich durch das Erscheinen des Menschen bestimmt. Zwar ist
es nicht ganz unwahrscheinlich, daß auch schon in der Tertiärzeit
Menschen lebten, doch sichere Spuren derselben (Steinwerkzeug
u. s. w.) sind erst in den älteren Quartärschichten erhalten ge-
blieben.
Man pflegt das Quartärsystem wieder in zwei Abteilungen
zu gliedern, in das Diluvium*) und das Alluviumwobei
man zum Alluvium die seit der letzten Eiszeit entstandenen
Bodenbildungen rechnet (Ablagerungen an Küsten, in Binnen-
seen und in den Überschwemmungsgebieten der Flüsse, Torf,
*) Lat., Wasserflut. Die Eiszeiten brachten neben dem Sinken der
Temperatur eine außerordentliche Vermehrung der Niederschläge („Pluvial-
periode"), die wieder eine gewaltige Vergrößerung abflußloser Seen be-
wirkten. So sind z. B. der Kaspyche See, der Aralsee und der Große
Salzsee nur kümmerliche Reste einstiger weit ausgedehnter Wasserflächen.
**j Lat., Schwemmland.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
41
Humuserde, Dünen). Da aber die seit der letzten Vereisung ver-
strichene Zeit im Verhältnis zu den Jnterglacialzeiten nur kurz
ist und möglicherweise durch eine abermalige Vergletscherung zu
einer Zwischeneiszeit werden kann, da.weiter Tiere und Pflanzen
in beiden Teilen der Quartärzeit nur geringe Unterschiede aufweisen,
so ist eine solche Gliederung unnötig und kaum zu rechtfertigen.
k. Übersicht über die Gesteinsformationen. Wenn man die
Gesteinsschichten nach ihrer Entstehungszeit ordnet und dabei mit
den jüngeren beginnt, so ergibt sich folgendes Schema:
I. Quartärbildungen (anthropozoisches Zeitalter):
Alluvium, Diluvium.
Ii. Tertiäre Gesteinsgruppe (känözoisches Zeitalter):
Jüngeres Tertiär.
Älteres Tertiär.
Iii. Sekundäre Gesteinsgruppe (mesozoisches Zeitalter):
i obere Kreide.
Krnde j^ere „
weißer Jura (Malm).
Jura \ brauner Jura (Dogger).
| schwarzer Iura (Lias).
Keuper.
Trias Muschelkalk.
! Buntsandstein.
Iv. Primäre Gesteinsgruppe (paläozoisches Zeitalter):
Duas ! Sechstem.
\ Rotliegendes.
Karbon.
Devon.
Silur.
Kambrium.
V. Archäische Gesteinsgruppe (prozoisches Zeitalter):
Urtonschiefer (Phyllit), Glimmerschiefer, Gneis.
Eruptiv gestein e:
Heutige Eruptivgesteine: Lava, Asche.
Junge „ Trachyt, Phonolith, Basalt.
Mittlere „ Porphyr, Syenit, Granit.
Alte „ Syenit, Granit.
B. Gegenwärtige Bewegungen der Erdrinde.
Obwohl die Gegenwart solche gewaltigen Veränderungen der
festen Erdkruste, wie die geologische Vergangenheit sie mit sich
brachte, nicht kennt, so haben doch die Bewegungen der Erdrinde
(Endogene Vorgänge.)*)
*) Von gr. endon, innen und gennao, ich erzeuge.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
— 48 —
eines halb geöffneten Regenschirms!) Da natürlich namentlich
der Kraterrand allen diesen Zerstörungen ausgesetzt ist, so erweitert
und verflacht sich der Krater durch die nach innen fallenden ab-
gebröckelten Teile immer mehr, wird auch nicht selten an der
einen Seite ganz geöffnet und erhält so statt des geschlossenen
einen hnseisensörmig verlausenden Rand (Somma am Vesuv,
Santorin). Von besonderer Wichtigkeit für den Bau eines
Vulkanberges und für die Erhaltung seiner Form ist es, ob die
Eruptionsstelle dieselbe bleibt oder sich an andere Punkte des
Vulkans verschiebt. Im ersten Falle werden bei tätigen Vulkanen
.gewöhnlich die hinweggeführten Massen durch neue ersetzt, so daß
der Berg in den meisten Fällen seine ursprüngliche Forin und
Höhe so ziemlich behält. Finden aber die Eruptionen aus seit-
licheu Spalten heraus statt, so entstehen» salls sie nicht bedeutend
sind, an den Berghängen vi^le kleine K?ater (am Ätna mehrere
hundert), oder aber es wird durch Zusammenstürzen der über den
Spalten liegenden Teile des Berges die Gestalt desselben ganz
verändert. Dasselbe tritt ein, wenn der Vulkan zwar zentrale
Ausbrüche behält, diese aber ihre Stelle verlegeu. Dadurch ent-
stehen an Stelle eines größeren Berges oft viele kleinere Kegel
mit Kratern. So zählt man in den Phlegräischen Feldern bei
Neapel aus einem Räume von 220 qkm 27 kleine Vulkane, und
aus dem Isthmus von Auckland in Neu-Seeland rief das Wandern
der Eruptionsstelle auf einer Fläche von ca. 500 qkm nicht weniger
als 63 Krater hervor.
Die Tätigkeit der Vulkane ist meistens keine gleichmäßige
und andauernde, es wechseln vielmehr gewöhnlich Zeiten ae-
steigerter Tätigkeit mit oft langen Perioden der Ruhe ab. Bei
manchen Vulkanen liegen zwischen zwei Ausbrüchen jahrhunderte-
lange Ruhepausen, und wieder andere sind faft beständig
in Tätigkeit. Unter den europäischen Vulkanen ist der
Stromboli (Liparische Inseln) der tätigste. Aus einigen Off-
nungen innerhalb seines Kraters dringen zischend Därnpse her-
vor; aus anderen steigt in Pausen von etwa einer halben Stunde
Lava aus, die von gewaltigen Dampfblasen emporgetrieben und
beim Platzen dieser als Schlacken in die Höhe geworfen wird,
worauf die Lavamasse sinkt, um dann von neuem emporzusteigen.
Diese Tätigkeit zeigt der Vulkan schon seit mehr als zwei Jahr-
tansenden faft ununterbrochen, doch nicht ganz gleichartig, da er
1889 und 1891 auch Lavaströme zum Meere sandte. Die meisten
Vulkane sind aber nur periodisch (intermittierend) tätig. Zu
dieser Art gehört der Vesuv. Er galt im Altertum für erloschen
und soll damals bis zum Gipfel mit Bäumen bewachsen gewesen
sein und ein großes, slaches, mit wilden Reben bestandenes Krater-
bassin gehabt haben, in welchem angeblich Spartacus nnt seinem
Sklavenheere Schutz suchen konnte. Den ersten historisch be-
alanbigten Ausbruch hatte der Berg am 23. und 24. August des
Jahres 79 u. Chr., und durch diesen wurden die Städte Pompeji,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
— 50 —
Bogen von Neu-Seeland nach Neu-Guinea, von dort über Gilolo
und die Philippinen nach Formosa, weiter über die japanischen
Inseln nach Kamtschatka und über die Aleuten nach Alaska.
Vom Eliasberg nach Süden hin liegen viele jetzt erloschene, aber
noch am Schlüsse der Tertiärzeit tätige Vulkane., Am Kaskaden-
gebirge beginnt wieder die Reihe der tätigen Vulkane und zieht
sich, mit einigen Unterbrechungen, über Mexiko, Zentralamerika,
Ecuador, Peru und Chile bis ins südliche Patagonien hin. Das
Innere des so umrandeten Beckens hat in der Mitte die Riesen-
vulkane der Hawaii-Inseln und außerdem noch wenige radial
verlausende Vulkanreihen (Japan—ladronen, Neu-Seeland—sa-
moa), ist aber im allgemeinen arm an tätigen Vulkanen (von
den unterseeischen abgesehen). Außer dem Großeu Ozean haben
noch das Mittelmeer, das Karibische Meer und die Sundasee an
ihren Küsten Vulkanreihen. Die Ränder des Atlantischen und
des Indischen Ozeans (abgesehen von den Antillen bezw. von
den Sundainseln) sind arm an Vulkanen. Da die Mehrheit der
Vulkane an den Meeresküsten liegt, so hat man früher unter Be-
rücksichtigung der wichtigen Rolle, die der Wasserdamps bei den
Eruptionen spielt, daraus gefolgert, daß die Nähe des Meeres
eine wesentliche Bedingung für das Entstehen von Vulkanen sei.
Dieser Annahme widerspricht nicht die Tatsache, daß in Mittel-
europa eine Kette von erloschenen Vulkauen sich von der Auvergne
bis nach Böhmen hinzieht; denn auch diese Linie war früher Küste
alter Meere. Das Irrige dieser Anschauung wurde aber erkannt,
als man in Tienschan, also im Herzen der asiatischen Landmasse,
in der Mandschurei 800 Km von der Küste und in Zentralasrika
tätige oder doch erst vor kurzem erloschene Vulkane sand. Nicht
die Nähe des Meeres, sondern das Vorhandensein großer Bruch-
spalten in der Erdrinde ist für das Entstehen von Vulkauen
bedingend. Solche Brüche ziehen sich häusig an der Küste der
Kontinente hin und sind bestimmend gewesen für die Verbreitung
der Meere, und darum kann die Häufung der Vulkaue an der
Meeresküste nichts Auffälliges haben. Daß Vulkane an der Küste
des Atlantischen Ozeans — mit Ausnahme Westindiens und
Mittelafrikas — fehlen, kommt daher, daß die Küsten von alten
Schollen und nicht, wie die des Großen Ozeans, von jungen
Faltengebirgen gebildet werden. Die Bedeutung der großen Bruch-
linien für die Entstehung von Vulkanen wird dadurch deutlich
erwiesen, daß an der großen Grabenversenkung, die von Syrien
über das Tote und das Rote Meer zum Nyassa-See zieht,> neben
vielen erloschenen einige noch heute tätige Vulkane liegen. (Fig. 27.)
Wo mehrere Bruch linien sich kreuzen, entstehen ost ganze Gruppen
von Vulkanen (Azoren, Kanarische Inseln u. a.).
Über unterseeische Vulkane hat jtnan naturgemäß wenige
Beobachtungen machen können. Daß aber dem Meeresboden
vulkanische Ausbrüche keineswegs gefehlt haben, zeigt einesteils
die Menge lockeren Auswurfsmaterials in den Tiefseeablagerungen,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Neu-Guinea Formosa Kamtschatka Alaska Mexiko Zentralamerika Ecuador Peru Chile Patagonien Mittel-
europa Tienschan Zentralasrika Atlantischen_Ozeans Westindiens Syrien Nyassa-See
— 56 —
benachbart sind und sehr gestörte Erdschichten haben. Zu den von
Erschütterungen oft betroffenen Ländern gehören Italien, Griechen-
lanb, die Schweiz, das Gebiet der Ostalpen, der West- und Nord-
rand Südamerikas, Zentralamerika, Kalifornien, Island, viele
Südseeinseln und vor allem Japan. In letzterem Lande beob-
achtete man in den Jahren 1885—1889 599 Beben, also durch-
schnittlich 120 in einem Jahre. Die Zahl der einzelnen Stöße,
deren jedes Beben gewöhnlich mehrere bringt, war in diesem
Zeiträume natürlich ganz erheblich größer. * Sehr wenig Er-
schütterungen hat das große Tiesland in Norddeutschland, Ruß-
land und Nordasien erfahren. — Die Dauer eines Stoßes beträgt
meist nur einige Sekunden; aber das Erzittern des Bodens währt
oft noch mehrere Minuten nachher. Nur fehr selten besteht das
Erdbeben aus einem einzigen Stoße; in der Regel erfolgen in
kürzeren oder längeren Zwischenräumen mehrere Stöße, und oft
vergehen Jahre, ehe die Erde au der erfchütterteu Gegend wieder
vollständig ruhig ist.
Die Ursachen der Erdbebeu können dreisacher Art sein,
und man unterscheidet nach ihnen vulkanische Beben, Ein-
sturzbeben und tektonische Beben.
a) Die vulkauischeu Beben geheu deu Ausbrüchen eines
Bülkaus voran oder begleiten dieselben. Sie werden namentlich
durch die Dampfexplosionen im Eruptionskanal hervorgerufen
und hören meist auf, sobald die deu Schlot verstopfenden Massen
herausgeschleudert sind und die Lava austritt. Gewöhnlich haben
vulkanische Beben geringe Verbreitung, rufen aber trotzdem uicht
selten furchtbare Verheerungen hervor.
b) Die Einsturzb eb en werden dadurch veranlaßt, daß die
Wandungen von Hohlräumen in der Erde (entstanden durch Auf-
lösung von Steinsalz, Gips, Kalk u. s. w.) zusammenstürzen und
Erschütterungen hervorrufen, die an der Oberfläche als Beben
sich bemerkbar machen. Gleich den vulkanischen Beben erstrecken
die Einsturzbeben sich auf kleine Gebiete.
c) Die tektonischen oder Dislokationsbeben kommen
vorzugsweise in der Nähe großer Bruchlinien der Erdkruste und
in jüngeren Faltengebirgen vor. Schon dieser Umstand deutet
daraufhin, daß sie infolge noch andauernder Dislokationen im
Bau der Erdkruste hervorgerufen werden. Die tektonischen Beben
haben meist weite Verbreitung, lange Dauer und große Heftigkeit.
Bei ihnen ist das Schüttergebiet je nach der Ausdehnung des
Erdbebenherdes gewöhnlich eine lange Linie oder eine weite
Fläche. Danach unterscheidet man die tektonischen Beben in
lineare und in Flächenbeben. Im Gegensatz dazu bezeichnet man
die unter a und b genannten Erdbeben, deren Herd sehr beschränkt,
also etwa punktförmig ist, als zentrale Beben; jedoch können
auch Dislokationsbeben zentral sein. Diese genetische Einteilung
gewinnt freilich erst dann volle praktische Bedeutung, wenn man
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
— 57 —
inistand e ist, für jedes Beben die Ursache bestimmt anzugeben
Das ist aber in vielen Fällen bis jetzt noch nicht möglich.
Teebeben und Erdbebenfluten. Ahnliche Erschütterungen,
wie sie ein Erdbeben im sesten Lande hervorruft, erleiden
auch die Wassermassen der Meere. Man nennt sie Seebeben.
Sie entstehen durch Ausbrüche unterseeischer Vulkane oder durch
Lagerungsstörungen im Meeresboden. Die Stöße pflanzen sich
vom Meerboden durch das Wasser fort und werden auf zufällig
vorüberfahrenden Schissen auch als solche empfunden, mitunter
so stark, daß sie den Eindruck hervorrufen, als sei das Schiff auf
ein Riff aufgefahren. Ein donnerartiges, unterseeisches Getöse
pflegt die Erscheinung zu begleiten, indes Wellenbewegungen oft
gänzlich fehlen. — Ruft ein Seebeben im Meeresspiegel und an den
Küsten nur geringe Bewegungen des Wassers hervor, so sind im
Gegensatz dazu die sog. Erdbebenfluten von außerordentlich
vernichtender Wirkung. Bei ihnen tritt in der Regel das Meer
erst weit von der Küste zurück, um dann in ungeheurer Welle
mit unglaublicher Gewalt zum User zurückzufluten und dieses zu
verheeren. Dieser schreckliche Vorgang pflegt sich mit kurzen
Pausen mehrmals zu wiederholen. Die Erdbebenfluten verbreiten
sich meist mit ungemeiner Schnelligkeit über die größten Ozeane.
So lief die ungeheure Flutwelle, welche durch den letzten Krakatau-
Ausbruch 1883 erzeugt wurde, und die an den benachbarten
Küsten Javas und Sumatras reichlich 20 m hoch war, um Süd-
afrika herum bis nach dem Kap Hoorn in Südamerika; sie legte
die 14000 km lange Strecke in 17 Std. zurück und hatte noch beim
Kaplande in Afrika eine mittlere Geschwindigkeit von 700 km
in der Stunde.
8. Strcrndverl'cbtebitvtcjen.
Wir haben gesehen, daß die Erdbeben in ruckweisen Ver-
schiebungen von Teilen der festen Erdrinde bestehen. Die Wir-
kungen dieser plötzlichen Erschütterungen bemerken wir als Stöße
oder Schwankungen; aber nach dem Beben können wir Lagen-
Veränderungen der Erdschollen in der Regel nicht erkennen. Im
Gegensatz zu den Erdbeben kommen auch Bewegungen großer
Teile der Erdkruste vor, von denen uns nur die eintretenden
Lagenveränderungen Kunde geben, während wir die Bewegungen
selbst nicht unmittelbar verspüren.
Diese Krustenbewegungen bestehen in Aufwölbungen oder
Senkungen großer Erdschollen und erfolgen äußerst langsam, so
daß man sie als säkulare*) Hebungen und Senkungen
bezeichnet. Sie sind im Innern des Landes wegen des Fehlens
von Vergleichungspunkten überaus schwer zu erkennen, aber an
den Küsten durch Verschiebung der Strandlinie deutlich bemerkbar.
*) Von lat. saeculum. Jahrhundert.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
— 61 —
Folgen der Änderungen, die die Eigenwärme der Erde betreffen.
Da sie aus dem Innern der Erde heraus entstehen, so faßt man
sie wohl unter der Bezeichnung „endogene Vorgänge" zusammen.
Ihnen gegenüber stehen die Erscheinungen, welche von außen her
eine Umgestaltung der Erdrinde bewirken, und die man deshalb
„exogene Vorgänge" nennt. Fast alle haben ihre letzte Nr-
sache in den Wirkungen der Sonne aus die Erdoberfläche. Teil-
weise werden sie durch direkte Einwirkung der Sonnenstrahlen
hervorgerufen, zum andern Teile aber durch die von der Sonne
wieder veranlaßten Bewegungen des Wassers und der Luft
bewirkt, wobei chemische Prozesse und Wirkungen der Schwerkraft
gleichfalls tätig sind. Die wechselnde Erwärmung und Abkühlung
läßt in Verbindung mit chemischen Vorgängen die Gesteine an
der Erdoberfläche verwittern, die entstandenen Trümmer stürzen
unter dem Zuge der Schwerkraft hinab oder werden vom Winde,
vom strömenden Wasser oder vom Eise abwärts geführt und
helfen dabei wieder in mannigfaltiger Weise andere Stellen der
Oberfläche zerstören, bis sie endlich abgelagert werden und vor-
läufig zur Ruhe gelangen. Selbst das einsickernde Regenwasser
untergräbt und zerstört nicht selten die oberen Schichten der
Erdrinde.
Die exogenen Vorgänge, deren Resultate sich als Zerstörung,
Abfuhr und Ablageruug darstellen, gleichen allmählich die Un-
ebenheiten der Erdrinde aus, indem sie die Erhöhungen abtragen
und die Vertiefungen auffüllen. Wenn wir im folgenden die
einzelnen Vorgänge nacheinander betrachten, fo ist dabei von
vornherein festzuhalten, daß sie meistens sich gegenseitig ergänzen,
und daß bei jedem Vorgange Zerstörung und Aufbau eng mit-
einander verbunden sind. Nur die Verwitterung an sich wirkt
ausschließlich zerstörend, wenn sie auch zugleich das Material zu
neuen Ablagerungen schafft.
1. Verwitterung.
Wo das Gestein frei an der Erdoberfläche liegt oder von
nur dünnen Erd- oder Pflanzendecken überlagert ist, wird es von
Temperaturschwankungen der Tages- und Jahreszeiten be-
einslußt. Wenn auch diese Schwankungen das Gestein nur bis
zu geringer Tiefe hinab berühren, fo genügen sie doch, eine Ver-
änderung der obersten Schichten hervorzurufen. Mit jeder
Steigerung der Temperatur dehuen diese sich aus, und bei ab-
nehmender Erwärmung ziehen sie sich wieder zusammen. Da
aber die tieferen Schichten diese Bewegungen wegen ihrer gleich-
bleibenden Temperatur nicht mitmachen, so müssen Spannungen
im Gestein entstehen, die endlich parallel zur Oberfläche laufende
Sprünge erzeugen und ein Abblättern der oberen Schichten be-
wirken. Jede durch Abkühlung bewirkte Zusammenziehung der
oberen Gesteinsschichten verursacht außerdem in diesen Partien
V
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
— 62 —
Spannungen, die zur Oberfläche parallel verlaufen und senkrecht
zu ihr liegende Sprünge entstehen lassen. Bei wechselnder Tem-
peratur klaffen die Sprünge auseinander und verengen sich
wieder und bewirken so endlich eine Lockerung des oberen Gesteins
und ein Zerfallen desselben in Trümmer. Hat ein Gestein voll-
kommen gleichförmige Struktur, so äußert sich die Verwitterung
als Abblättern oder Abspringen dünner Schalen; im andern
Falle reißen die Teile, welche den geringsten Widerstand bieten,
am tiefsten ein, und es bilden sich kleine Blöcke. Wenn das zer-
trümmerte Gestein durch Wind oder Wasser nicht weggeführt
wird, fo hört die Verwitterung in der Tiefe, bis zu welcher die
Temperaturschwankungen reichen, zuletzt auf; wird aber die unter-
liegende feste Gesteinsmasse vom Schutt entblößt, so beginnt der
Vorgang von neuem.
Die Verwitterung wird außerordentlich beschleunigt, sobald
Wasser in die Gesteinsspalten dringt und dort gefriert. Das
sich bildende Eis beansprucht größeren Raum als das Wasser
(welches bekanntlich bei +4° C. seine größte Dichtigkeit hat) und
zersprengt dadurch die Gesteine. Auch die in die Risse ein-
dringenden Pflanzen wurzeln üben bei fortschreitendem
Wachstum eine sprengende Wirkung aus.
So wird also das Gestein durch Temperaturschwankungen,
durch das Wasser und durch die Pflanzenwelt auf mechanische Weise
gelockert und immer mehr zerkleinert. Man nennt diese Art der
Gesteinszerstörung die mechanische Verwitterung. Sie
sindet nur an der Oberfläche der Gesteine bis zu einer geringen
Tiese hinab statt und hört aus, sobald eine genügend starke Decke
von Schnee, Eis, Schutt u. dgl. das Gestein bedeckt. Besonders
großartige Wirkungen zeigt sie in Gebieten mit häufigen und
starken Temperaturschwankungen (Sahara) und in höheren Breiten
mit scharfen Winterfrösten.
Neben der mechanischen arbeitet die chemische Verwitterung
in erfolgreichster Weise an der Umgestaltung der Erdoberfläche, indem
sie die Gesteine teils vollständig auslöst, teils durch Zersetzung der
Bindemittel in ihrer Struktur lockert. Die chemische Verwitterung
ist namentlich an das Vorhandensein von Feuchtigkeit gebunden,
und damit wird dem Wasser eine zweite wichtige Rolle in dem
Verwitterungsprozeß zugewiesen. Freilich kann reines Wasser
nur wenige Mineralien lösen; aber das auf der Erde vorkommende
Wasser enthält fast immer geringe Mengen von Kohlensäure oder
von Humussäure, die es aus der Lust oder verwesenden Pflanzen-
teilen aufnimmt, sowie mancherlei andere Beimischungen (so in
den Tropen häusig etwas salpetrige Säure).
Die Mineralien verhalten sich gegen die chemische Ver-
Witterung sehr verschieden. Reiner Kalk, Gips (schwefelsaurer
Kalk), Steinsalz und Gesteine, die Beimischungen von Kalk oder
Feldspat haben, werden vom Wasser entweder ganz aufgelöst oder
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]