Autor: Fritz, Trude, Ischler, Otto, Eichrodt, Hellmut, Rebmann, E., Ruska, J., Eichrodt, O., Fritz, Otto, Skarphagen, Hans, Ruska, J., Walter, M., Lauer, K.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Hilfs- und Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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2. Die Sahara.
Lage, Bodenform. Vom Atlantischen Ozean bis zum Roten Meer erstreckt
sich die Sahara, die größte Wüste der Erde. Sie ist etwa 9 mal so groß als
Deutschland. Man darf sie sich aber nicht als ödes Sandmeer vorstellen; denn sie wird
von mehreren hohen Granit- und Basaltgebirgen durchzogen.! Im mittleren Teil
erhebt sich die Gebirgsgruppe von T i b e st i bis 2700 m. In der Westhälste
dehnen sich endlose, in der Sonne wie Goldstaub funkelnde Sanddünen aus; der
östliche Teil, die Libysche W ü st e, ist eine steinige Hochfläche, während die
zwischen dem Nil und dem Roten Meer liegende Arabische Wiiste eine wild-
zerkliistete Felslandschast darstellt, die mit steilen Felsen bis ans Meer herantritt.^
Klima. Der größte Teil der Sahara entbehrt des Wassers und des Pslauzeuwuchses.
Fqst das ganze Jahr streichen trockene Nordostwinde über die weiten Flächen; oft fällt
jahrelang kein Tropfen Regen, nur Tau netzt den Boden. Tagsüber steigt die Tem-
peratur bis auf 56o C; 5er Sandboden erhitzt sich sogar bis aus 70°. Nachts tritt infolge
rascher Abkühlung empfindliche Kälte ein. Die Temperatur sinkt bis unter den Ge-
frierpunkt, so daß die Reisenden Lagerfeuer anzünden müssen, um sich zu wärmen.
Durch die starke Erwärmung bei Tage dehnt sich das Felsgestein aus und zieht sich nachts
bei der Abkühlung wieder zusammen. Der häufige und starke Wechsel von Zusammen-
ziehung und Ausdehnung hat zur Folge, daß das Gestein Spalten und Risse bekommt
und zerbröckelt. Die kleinen Körner und Splitter werden vom Wind über Geröll und
Felsen gefegt, abgewetzt, abgeschlissen und in seinen Sand verwandelt, der sich im Laus
der Jahrtausende zu ganzen Bergen angehäuft hat.
Zahlreiche trockene Flußbetten (Wadis), deren Boden manchmal in geringer
Tiefe Grundwasser enthält, durchziehen die Wüste.j An den bodenfeuchten
Stellen wachsen dürftige Dornsträucher und salzhaltige Kräuter, die dem
Strauß und dem Kamel Nahrung gewähren. An den tiefsten Einsenkungen
der Wüste, den Oasen (Rastort), tritt das Grundwasser als Quelle zutage.
Hier wächst die Dattelpalme, der Lebensbaum der Wüste, „den Fuß in:
Wasser, das Haupt im Feuer" der afrikanischen Sonnenglut.; Die Früchte der
Dattelpalmen bilden die Hauptnahrung der Wüstenbewohner, ihr Stamm ist das
einzige Holz in den Oasen, und in ihrem Schatten reisen Gerste, Gemüse und
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Arabische_Wiiste
Autor: Fritz, Trude, Ischler, Otto, Eichrodt, Hellmut, Rebmann, E., Ruska, J., Eichrodt, O., Fritz, Otto, Skarphagen, Hans, Ruska, J., Walter, M., Lauer, K.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Hilfs- und Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Seeschiffe und Kriegsschiffe ist er weit hinauf schiffbar. Die Strecke von der Mün-
dung bis Hankou (800 000), die auf der Karte so klein erscheint, kommt der
Entfernung Hamburg-Odessa gleich. Mit seinen großen, schiffbaren Nebenflüssen
beherrscht der Jangtsekiang ein Gebiet von der mehrfachen Größe Deutschlands.
Im oberen Jangtsetal finden sich Kupfer, Silber und Gold, vor allem aber ge-
waltige Kohlenfelder und treffliches Eisenerz. Es ist daher begreiflich, daß alle
europäischen Handelsmächte und Japan ihr Augenmerk auf dieses reiche Gebiet
gerichtet haben.
Nordchina umfaßt die große chinesische Tiefebene, die sich längs des
Gelben Meeres hinzieht. Sie ist das Land der gelben Erde, das aus-
gedehnteste Lößgebiet der Welt. Der Hoangho, der Hauptstrom, um-'
fließt in einem mächtigen Bogen die sich ihm entgegenstellenden Gebirge und
mündet nordöstlich von der Halbinsel Schantung in das Gelbe Meer. Sein
Lauf ist reißend, daher ist er nicht schiffbar. Der Boden Nordchinas und zwar
die Ebenen sowohl wie die Gebirge sind mit ungeheuren (bis 600 in starken)
Schichten des mehligen, braungelben, fruchtbaren Löß bedeckt (Oberrheinische
Tiefebene, Kaiserstuhl!). Der Löß wurde vom Winde aus den Wüsten Jnner-
asiens hergeführt und besteht aus Ton, Sand und Kalk. Im Lößland hausen
viele Millionen Chinesen in Höhlenwohnungen, die sie sich in die steilen Löß-
wände gegraben haben, um nur ja jeden Fleck anbaufähigen Landes mit Nah-
rungsgewächsen bestellen zu können.
Aus den Lößschichten haben die Fliisse, besonders der Hoangho, tiefe Schluch-
ten mit senkrechten, oft mehrere 100 in hohen Wänden herausgewaschen und den
Schlamm im Tiefland abgesetzt. Der Hoangho (— gelber Fluß) hat seine
gelbe Farbe von dem mitgeführten Löß, der auch das Gelbe Meer allmählich
auffüllt. Der Hoangho erhöht sein Bett durch den Schlamm so sehr, daß er bei
Hochwasser leicht über seine Ufer tritt und dann das Land weithin verheert. Die
Bewohner nennen ihn daher das „Unglück Chinas". Die chinesische Tiefebene wird
aber nicht nur durch Flüsse reichlich bewässert, der Sommermonsun bringt auch
ergiebigen Regen. Daher ist der Boden außerordentlich ertragreich.
In Nordchina, das in der geographischen Breite der Mittelmeerländer liegt,
stellt sich der Wintermonsun mit Schnee und Frost ein; daher verschwinden
nördlich vom Jangtsekiang die Reis- und Baumwollfelder und machen andern
Nutzpflanzen Platz. Das Ackerland ist in kleine, gartenähnliche Abschnitte zer-
legt, die mit peinlicher Sorgfalt angebaut werden. Dicht aneinander reihen sich
die mit Weizen, Mais und Hirse bestellten Getreidefelder, die Gemüsebeete und
die Bohnenpflanzungen. Am reichsten ist der Ertrag in den großen Delta-
ebenen.
Auch in Nordchina finden sich wertvolle Kohlen- und Eisenlager, besonders
auf der Halbinsel Schantung. Die Ausbeutung dieser Bodenschätze hat aber noch
kaum begonnen. Sehr wichtig sind hier auch die Lager von Kaolin, aus dem
das unübertreffliche chinesische Porzellan hergestellt wird.
Der Hauptverkehrsweg Nordchinas ist der Kaiserkanal von Nanking nach
Peking, eine großartige Wasserstraße von der Länge des Rheins.
Mandschurei. Nördlich vom Gelben Meer liegt die Mandschurei, ein
fruchtbares Land, das gegen die eisigen Winterstürme aus Jnnerasien und
Sibirien durch Gebirge geschützt ist. In den Tälern findet sich gutes Acker-
land, wo Getreide, Obst und Gartengewächse gedeihen, auf den Höhen gras-
Realienbuch für Volksschulen Bd. Ii. 6
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Autor: Fritz, Trude, Ischler, Otto, Eichrodt, Hellmut, Rebmann, E., Ruska, J., Eichrodt, O., Fritz, Otto, Skarphagen, Hans, Ruska, J., Walter, M., Lauer, K.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Hilfs- und Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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so kommen auch keine wilden Kamele mehr vor. Die ursprüngliche Heimat des
Kamels ist wahrscheinlich Arabien; von hier aus wurde das Kamel überall hin
eingeführt, wo ein ähn-
liches Wüstenklima gün-
stige Verhältnisse für sein
Fortkommen bot, also iiber
Babylonien nach Persien
und Indien, ferner über
Ägypten nach ganz Nord-
afrika und der Sahara.
Auch in Texas, Australien
und Südwestafrika find er-
folgreiche Versuche mit sei-
ner Einführung gemacht
worden, in feuchtwarmem
Klima geht es aber bald
zugrunde. Die Eigenschaf-
ten, durch die das Kamel
trotz feiner Störrigkeit zu
einem unschätzbaren Besitz
der in den Wüstenregionen _
ansässigen oder wandern-
den Völker wird, sind seine
beispiellose Genügsamkeit Das Kamel,
seine Ausdauer und Kraft
als Lasttier, seine Schnelligkeit als Reittier. Dazu liefert es Milch und Fleisch
als Nahrung, Haut und wollartiges Haar für Zeltdecken und Kleider, Mist als
oft einziges Brennmaterial. Wir brauchen uns darum nicht zu wundern, daß
der Beduine nichts Höheres und Schöneres kennt als fein Kamel. Die Reit-
kamele übertreffen an Ausdauer auf weite Entfernungen die besten Pferde; bis
zu vier Tagen können sie ohne Wasser sein, dann muß die Karawane einen
Brunnen erreicht haben. Die Lastkamele sind gedrungener gebaut und gehen
langsamer; auf langen Reifen wird eine Last von drei Zentnern zu beiden Sei-
ten des Höckers verteilt, auf kürzern entsprechend mehr.
Wie das Kamel aussieht, weiß wohl jeder von Bildern. Am meisten fällt
der große Fetthöcker auf dem Riicken auf, dann der lange, gekriimnite Hals mit
dem verhältnismäßig kleinen Kopf und die hohen knotigen Beine. Die Ohren
sind kurz, die Augen ziemlich groß; im Maul ist ein furchtbares Gebiß mit
Schneide- und Eckzähnen verborgen, das beim Zerkauen von Dorngestrüpp und
harten Wüstenpflanzen so nötig ist wie die große Unempfindlichkeit der Mund-
höhle. Die graugelbe Behaarung ist sehr unregelmäßig am Körper verteilt, an
manchen Stellen lang zottig wie Wolle, an andern viel kürzer. An den Knien
und anderen Körperstellen befinden sich harte Hautfchwielen, die dem Tier beim
Niederliegen von Nutzen sind.
In Zentralasien und bei den Mongolen ist das zweihöckerige Kamel
oder Trampeltier zu Hause. Es ist niedriger gebaut und zottiger als das ein-
höckerige, aber ebenso ausdauernd und genügsam als dieses. Auf den
Hochgebirgen Südamerikas gibt es kleinere Arten von kamelartigen Tieren, das
Lama und das Alpaka. Sie haben ähnliche Kopf- und Halsbildung wie das
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TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]