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im deutschen Reich Ordnung und Recht aufrecht zu erhalten. Auf dem Reichstage zu Worms brachte er dm ewigen Landfrieden, bei Strafe der Reichsacht fr die bertreter, zuwege. Dem Reichskammergericht, welches in Frankfurt a. M., spter in Speier, znlezt in Wetzlar seinen Siz hatte, muten jich auch die Fürsten unterwerfen. Zur besseren Verwaltung theilte er Teutschland in 12 Kreise; sie waren: Der streichische, bayrische, schwbische, frnkische, ober- und niederschsische, westflische, kurrheinische, oberrheinische und burgun-dische. Ui'ter Maximilian wurde auch das Postwescn eingefhrt ; Franz vou Taxis bernahm es als Generalpostmeister. Max regierte bis 1519. In den lezten Jahren feines Gebens, erzhlt man, habe er immer seinen Sarg mit sich gefhrt. Damals bestand das deutsche-Reich ans 370 selbstndigen Gebieten. Karl V war Maximilians Enkel und Nachfolger.
Eberhard im Bart zu Worms d. 21 Juni 1195.
1) Der Kaiser sa zu Worms am Rhein beim frohen Festes-mah l und um ihn her in langen Reihu, erfreut durch Hrnerklang und Wein, der Fürsten groe Zahl. 2) Es hebt sich an ein-edier St reit rm Land und Erbe laut. Der Pflzer rhmt die Fruchtbarkeit in seinem Gane weit und breit, und Weine, die er baut. 3) Der Bah er rhmt der Klster Pracht und seiner Städte Zier. Der Sachse spricht: Aus manchem Schacht wird mir das edle Erz gebracht und dieses rhm ich hier". 4) Und jeder stellt in seiner An sein Land in helles Licht. Da kommt d:e Reih an Eberharb, den Wrttemberger mit dem Bart; solch Schze hat er nicht. 5) Er ruft o welch ein lieblich Loos, mehr weith als Ebelslein.' : Ich kann in jedes Bauern Scho, so sicher wie im festen Schlo, ganz sorglos schlafen ein". 6) Dem Worte lauscht der rftcnftanb und sinnet still betrob. Der Kaiser ruft; Im Schwabenland knpft Fürst und Volk das schnste Band; es hat das hchste Lob!"
Doktor Martin Luther, der Reformator der evangelischen Kirche, war Professor au der Universitt zu Wittenberg an der Elbe. Sein Vater stammte ans Mra in Thringen, war aber als Berg-mann nach Eisleben gezogen. Luther wrbe geboren den 10 November 1483 und als Knabe in die Schule geschickt zu Mannsfelb, Mag-beburg und Eiseuach. Als Jngling studirte er in Erfurt 1501 die Rechte, trat aber im Juli 1505 ins dortige Augustinerkloster, ^m
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Franz_vou Franz Max Karl_V Karl Maximilians Maximilians Eberhard Martin_Luther
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Deutschlands materielle Lage vor dem Dreiigjhrigen Stieg.
Ausflu der Donau der Nrnberg nur 40 Stunden Weges zu Lande zu machen htten. Doch begngte man sich hier nicht etwa mit reinem Zwischen-Handel; schlesische Leinwand, italienische Seide, englische Tuche bearbeitete man erst, ehe sie weiter vertrieben wurden; man kennt die Mannigfaltigkeit des der Kunst nahe verwandten Handwerks, das von allen Seiten der Welt sich hierher zog und s eine Erzeugnisse von hier in alle Welt aussandte. Im Jahre 1544 befand sich einer der oben erwhnten Venezianer hier; dieser einsichtige Repu-blikaner kann den Nrnbergern seine Bewunderung nicht versagen. Er rhmt, wie sparsam sie in ihren Husern leben; wie sie sich nicht allzu prchtig in Seide und kostbares Pelzwerk kleiden, ihre Feste mit Migkeit begehen; wie sie dann, da sie in der Fremde und zu Hause immerfort gewinnen, tglich reicher werden. In demselben Sinne werde die Stadt verwaltet. Man knne rechnen, da sie jhrlich bei drei Vierteil ihrer Einknfte erspare; sie msse einen Schatz von 15 Millionen Gulden haben. Wenn Nrnberg die Tochter von Venedig sei, so habe es die Mutter hierin weit bertroffen. Dabei spare man nicht bei dem Notwendigen; ohne Rcksicht auf die Kosten befestige man die Stadt und rste sie aus; er habe daselbst bei 300 Stck Geschtz, in den Kornhusern fr mehr als zwei Jahre Getreide gefunden; das Volk sei den herrschenden Ge-schlechtem mehr als irgendwo anders gehorsam. Freilich hatten sich auch diese noch nicht als Adel abgesondert: sie trieben den Handel wie ihre Vter und Mitbrger. Ihr einheimischer Poet findet, da ihnen Weisheit, Gerechtigkeit und Gewalt zur Seite stnden.
Nicht minder blhte Augsburg. Die Kosten des Schmalkaldischen Krieges hat man auf drei Millionen Gulden berechnet; doch ist es wohl ein Irrtum, da sich die Stadt seitdem nie wieder habe erholen knnen. Im Jahre 1560 nennt Guicciardini') Augsburg die reichste und mchtigste deutsche Stadt. Wie prchtig, mit wie reichen Geschenken empfing man 1566 Kaiser Maximilian und seine Gemahlin! Erst im Jahre 1567 versah sich der Rat mit kostbarem Silbergeschirr, prchtigen Schsseln und Pokalen worin damals vor allem der deutsche Luxus bestand um hohe Gste wrdig zu empfangen. Mit groem Behagen verweilt unser Kosmograph Mnster2) bei Augsburg. Er wei nicht genug zu sagen, mit welcher Billigkeit die Obrigkeit der Gemeine vorstehe, wie glck-Haft und tugendlich die Brger sowohl untereinander leben als ihren Handel in der Fremde treiben; wie ehrlich sie ihre Kinder auferziehen; wie ein jeder in Schmuck und Zierat seines Hauses mit den andern wetteifere; wie prchtig, kostbar un d wohleingerichtet ihre Lebensart und Sitte sei. Der Lustgarten der
- *) Der italienische Geschichtschreiber Francesco Guicciardini f14831540).
2) Sebastian Mnster (14891552) verfate das groe, mit vielen Abbildungen versehene Werk Cosmographia" im Jahre 1544.
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Extrahierte Personennamen: Nrnberg Maximilian Maximilian Francesco_Guicciardini Sebastian_Mnster