Gtterfeste und religise Gebruche der alten Germanen.
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mit dem gewhnlichen, im Alltagsdienste geschwchten Feuer, sondern mit Funken, die harten, geriebenen Hlzern entntigt" wurden1).
Die Glut selbst, die des Lichtgottes reinen Leib verzehrt hatte, war so heilig und rein, da sie Siechtum nicht duldete; darum wurden kranke Menschen und Tiere durch die Flammen gehoben oder getrieben, damit sie genasen, gesunde, auf da sie im kommenden Jahre nicht erkrankten. Auch Verlobte sprangen der die heilige Flamme; die Art, wie sie dies ausfhrten, war bedeutsam fr Mut und Treue, fr das Glck oder Migeschick ihres Bundes. An dem Sonnwendfeuer entzndete Holzscheiben schleuderte man unter allerlei Gelbden hoch im Bogen in die Nachtluft oder lie sie den Berg hinabtreiben, auf dem der Scheiterhaufen errichtet war.
Alle Gtterfeste ohne Ausnahme waren mit Opfern und Opferschmusen verbunden, zu welchen beizutragen alle Gehfte des Dorfes, der Hundertschaft oder des Gaues verpflichtet waren. Auch Festgebck oder bestimmte Fleischgerichte waren mit diesen Festen verbunden und berbleibsel jener Bruche haben sich bis auf den heutigen Tag erhalten.
Whrend der Getreideblte ward der Saaten- und Erntegott Fro um seine Gunst angefleht: dann ritt er auf seinem goldborstigen Eber, dem Sinnbilde des reifen, goldenen Erntefeldes mit seinen ragenden Spitzen, im Abendwind der die wogenden Halme dahin, welche ihre Hupter ehrend vor ihm senkten; Segen flo aus seiner ausgebreiteten Hand; so leise war der Auftritt des Tieres, da kaum die hren die Spitzen neigten. Zur Zeit der Vollreife des Getreides hielten unsere heidnischen Ahnen Bittgnge und Umzge um das Bauland; der Segen der Feld- und Erntegtter wurde angerufen, die bsen Geister suchte man durch Peitschenknall zu verscheuchen, Fahnen und Rnder wurden kunstvoll zu Ehren der Götter im Winde geschwungen.
Eine nicht nher bestimmbare Gttin hatte um die Mitte August ein hohes Fest. In dieser Zeit (heute Maria Himmelfahrt), da alle Blumen und Kruter in vollster Kraft prangten, wurden geweihte Gewchse geheimnisvoll schweigend gebrochen zu wohlttigen Zauberwassern und zu Heilzwecken.
Im Herbste lie man die letzten hren in frommem Danke den Gttern, vor allem dem Erntegott zu Ehren stehen und ebenso die letzten Stcke Obst am Baume hangen. Dann, wenn nirgends mehr das Getreide das Tummeln von Wagen und Ro hinderte, feierte man das Fest Freyrs, des Gottes der Rosse, der in gewissem Sinne auch ein Kriegsgott war; zu Wagen und zu Ro eilten die Gauleute herbei zu dem Heiligtum des Gottes, einem Baum oder einer Holzfule. Mit Pfeilen und Speeren suchten die Männer, das
J) Das auf diese Weise gewonnene Feuer hie Notfeuer"; auch darum wurde es so genannt, weil es Schutz bieten sollte gegen die Not, d. h. das Siechtum.
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Extrahierte Personennamen: August Maria_Himmelfahrt Maria
420
Die Ermordung Csars.
Endlich erscheint Csars Snfte. Der Diktator steigt bei der Curie aus und die Verschwrer, die bereits im Saale zusammengetreten sind, sehen von weitem Popilius Lnas sich ihm nhern und mit leiser Stimme lange zu ihm sprechen. Das war fr Brutus und Cassius ein entsetzlicher Augenblick. Wollte er sie verraten? Schon wollte Cassius den Kopf verlieren; aber Brutus, der sich mehr Besonnenheit bewahrte, hatte den Mut Csar in diesem Augenblicke
. Julius Csar. (Bste im Nationalmuseum zu Neapel.)
ins Gesicht zu schauen; das hagere, ernste, von Sorgen erschpfte Antlitz war ruhig wie beim Anhren einer Mitteilung, die vor allem den Sprecher selbst interessiert. Brutus gibt Cassius ein Zeichen, er mge sich beruhigen. Aber noch eine Verzgerung tritt ein. Csar bleibt eine Weile vor der Curie um die vorgeschriebenen Opfer zu verrichten. Endlich tritt er ein und setzt sich nieder, während Antonius von Trebonius drauen im Gesprche festgehalten wird.
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Extrahierte Personennamen: Csars Popilius_Lnas Brutus Brutus Julius_Csar Brutus Antonius_von_Trebonius Antonius
Leben und Treiben im alten Pompeji.
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von Bronze und Silber, auch Helme, Schwerter und andere Waffen mit damaszierter Arbeit. Selbst das kleinste und gewhnlichste Stck ist anziehend durch den knstlerischen Geschmack, welcher durch sinnige Anwendung irgend einer schnen und zugleich passenden Form oder Verzierung aus dem Erzeug-nis des Handwerks ein Kunstwerk gemacht hat.
Doch wir sind von der langen Wanderung ermdet; die Sonne steht hoch und wir sind froh in der nchsten Strae einige Schenken anzutreffen, deren mit Laubwerk'und Blumen geschmckte Eingnge sehr einladend aussehen. Vor den steinernen, mit bunten Marmorstcken bekleideten Schenktischen stehen im Schatten eines Zeltdaches viele Männer, meist den arbeitenden Klassen an-gehrig, und nehmen eine Erfrischung zu sich. Andere haben sich im Innern, das man ganz und gar bersehen kann, auf Bnken und Sthlen an hlzernen Tischen niedergelassen und sprechen mit lauter Frhlichkeit dem roten Weine zu, der in Tonkrgen und grnsarbigen Glsern vor ihnen steht. Auf unser Begehren bringt uns die Wirtin Falerner in einem bauchigen, doppel-henkligen Kruge, auf dem die Sorte und das Ma nebst den Namen der Kon-suln, in deren Jahre er gekeltert ist, verzeichnet steht.
Eine groe Zahl von Leuten, deren viele mit Kncheln und Wrfeln spielen, erfllt die Schenke, so da der bedienende Knabe Mhe hat alle zu befriedigen. Die Wirtin selbst hat nicht nur am.schenktisch, sondern auch an dem kleinen Herde zu tun, auf dem mit Honig und Gewrzen gemischte heie Getrnke bereitet werden. Speisen, die besonders beliebt sind, befinden sich auf Tischchen oder sind an Stangen aufgehngt: Zwiebeln und Lauch, Wrste, Kse, Salz-fleisch und gerucherte Fische. Die Wnde sind mit roh gemalten Bildern, Wirtshausszenen darstellend, und mit Kritzeleien der Gste bedeckt. Neben dem Eingange befindet sich, in das Mauerwerk eingelassen, eine schachbretthnliche Mosaiktafel zum Zeichen, da hier gespielt werden kann.
berall herrscht Lust, Freude und reges Leben; niemand ahnt das entsetz-liche Verhngnis, das in den Tiefen der Erde sich vorbereitet um in wenigen Augenblicken die blhende Stadt und ihre Bewohner zu vernichten!1)
!) Im Jahre 79, unter der Regierung des Kaisers Titus, fand der furchtbare Ausbruch des Vesuv statt, durch den die Städte Pompeji, Herkulaneum und Stabi verschttet wurden. Ein heftiges Erdbeben erffnete die Katastrophe. Dann erhob sich aus dem Krater eine gewaltige Wolke, hauptschlich aus weiem Wasserdampfe bestehend, aber vielfach durch ausgeworfene Steine und vulkanische Asche schwarz gefrbt. Diese Asche und die zahllosen kleinen Steinchen, die sog. Lapilli, wurden durch das Wasser der aus der Kraterwolke herabstrzenden Regengsse zu einer schlammigen Masse umgewan-delt, die sich stromartig den Berg herabwlzte und die genannten Städte begrub. Die Ausgrabungen auf der Sttte des zerstrten Pompeji begannen im Jahre 1748 und sind seitdem bis auf den heutigen Tag fortgesetzt worden.
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366
Südamerika.
Im Westen fließt der Magda lenen fluß, und ergießt sich,
nachdem er den Cauka aufgenommen hat, in das Karaibenmeer.
Im Süden, auf der Grenze gegen Peru, strömt der gewaltige
Maranhon oder Amazonenstrom, u. wendet sich nach Brasilien.
Der größte Land fee ist der Maracaibo. Er ist 30 M.
lang, und stehet mit dem Karaibenmeere in Verbindung. Im
Südoften befindet sich der etwas kleinere Parimasee.
Da alles Land theils unter, theils nahe an dem Aequator
liegt, so ist das Cuma im Ganzen sehr heiß, wird aber von
der Berg- und Seeluft gemäßigt. Man hat hier zwei
Jahreszeiten, eine trockene und eine nasse, deren jede des
Jahres zwei m a l eintritt.
Schwere Landplagen sind,, außer der feuchten und un-
gesunden Luft an den Küsten, und den Millionen von stechen-
den Mos^quitos, vorzüglich die häufigen Erd.beben, die
vielleicht nirgends in der Welt schrecklichere Verheerungen
angerichtet haben. Wer erinnert sich nicht der Igmmerscenen
von 1812? Auch 1826 und 1827 waren verhängnisvolle Jahre.
Die Hauptprodukte des üppigen Bodens find die China-
rinde, sehr viel Gold, jährlich bei 18.000 Mark, Platina,
ferner Kakao von besonderer Güte und der beliebte Varinas-
Labak. Auch der Acker- besonders aber der Plantagenbau,
so wie die Viehzucht geben reichen Erwerb.
Sehr merkwürdig ist der Kuhbaum, der zuweilen eine Höhe von
140 Fuß erreicht, und, wenn man Einschnitte in seine Rinde macht, einen
Saft von sich gibt, der die Farbe und das Ansehen der Kuhmilch, so wie
den Geruch und Geschmack des sauren Rahms hat. Bleibt dieser Saft
längere Zeit der freien Luft ausgesetzt, so wird er braun, und trocknet all-
mahlig zu einer Art Wachs ein, welches mit einer reinen und Hellen Flam-
me brennt. Frisch aus den Bäumen erhalten, ist er ein angenehmes und
stärkendes Getränk.
H. Z. Einwohne r.
a) Abkunft: Sie sind theils Europäer, theils Indianer,
Kreolen, Mestizen, Mulatten und Negersklaven. Am
zahlreichsten sind die Indianer, theils freie, theils unabhän-
gige, in den Gebirgen und Wäldern.
b) Sprache: Herrschende Sprache ist die spanische; in der
Sprache der Eingebornen kommen die Vocale a und i ungemein
häufig vor.
c) Religion: Sie ist durchaus katholisch mit 2 Erzbll
schö fen und !io Bischöfe n. Nur die Indios Brav 0s (unab-
hängige Indianer) haben bisher ihre väterliche Religion beibehalten.
§. 4. Verfassung und Einth eilung.
Columbien ist seit dem 12. Juli 1821 eine Republik mit
dreifacher Gewalt: der ganz unabhängigen rieh terl ich en, der
gesetzgebenden, mit zwei Kammern (in den Senat und in
die Repräsentantenkammer getheilt) und der vollziehenden,
welche in den Händen eines Präsidenten ruhet, der immer auf
vier Jahre gewählt wird, z
/
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
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Extrahierte Ortsnamen: Magda Peru Brasilien Maracaibo
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Physische Geographie.
b. Vhlstsche Geographie.
---- -----------
§. 51- Bestandtheile der Erde.
Die Oberfläche der Erde bestehet aus Wasser und festem
Lande. Jenes nimmt 2 Drittheile, dieses ein Drittheil der gan-
zen Erdoberfläche ein. Es gibt also zweimal mehr Wasser als
trockenes Land.
§.32. A, | e # t l 'a n v.
Erdth eile, Inseln.
Große Masten zusammenhangenden Landes, die über das Was-
ser hervorragen, nennt man Welt- oder richtiger Erd theile
(Continente); kleinere heißt man Inseln oder Eilande.
Halbinseln sind nur auf drei Veiten vom Wasser umflossen.
Einen Haufen naher Inseln nennt man Archipel (Insel-
meer), einen schmalen Strich Landes zwischen zwei Meeren Land-
enge. Erstreckt sich ein Strich Landes weit in das Meer hinein,
so bildet er eine Erd zun ge.
§. 53. Beschaffenheit des festen Landes.
Auf dem festen Lande wechseln Berge und Hügel mit T h ä-
lern und Ebenen ab. Sehr erhabene Stellen der Erde heißen
Berge, weniger erhabene Hügel. Die Vertiefungen zwischen
den Bergen heißen Thaler, sehr enge Thaler Schluchten.
Pässe sind schmale Durchgänge zwischen steilen Gebirgswänden.
§. 34. Gebirge.
Selten stehen die Berge einzeln; sie bilden meistens verbun-
dene Reihen, und heißen dann Gebirge oder Bergketten.
Die Gebirge sind aber:
4) nach ihrem Alter.
3) ursprüngliche oder Urgebirge, die ältesten und höch-
sten Gebirge, und gleichsam der Kern und das Gerippe
unseres Erdkörpers. Sie bestehen aus Granit, und zeigen
nicht die geringste Spur von organischer Schöpfung.
b) Ganggebirge^ die an und auf den Urgebirgen fortlau-
fen, jünger sind, denn diese, aufeinander ruhende Schichten
bilden, und die Lagerstätte der Metalle enthalten.
c) Flötzgebirge, jünger als die Ganggebirge, und haupt-
sächlich aus Sandstein, Kalk und Gyps bestehend. In ihnen
findet man eine Menge Versteinerungen untergegange-
ner Thier - und Pflanzengeschlechter und, nebst sehr merk-
würdigen Höhlen, vornehmlich das Steinsalz und die
Steinkohlen.
6) Aufgeschwemmte Gebirge, neuern Ursprungs, nie-
drig, aus verschiedenen Erdarten bestehend, und zum Theil
Reste von noch vorhandenen See- und Landthieren, aber
selten Melalle enthaltend.
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13
Festland und Wasser.
' Eine merkwürdige Klasse von Bergen machen die Basalt berge
aus. Sie bestehen aus Basalt, welcher meistens in 6seifigen Säu-
len auf- und neben einander geschichtet erscheint, und erheben sich
stets, ohne Gänge oder Versteinerungen zu enthalten, als kegelför-
mige Massen aus der Ebene, oder über niederes Flöhgebirg empor.
2) nach ihrer Höhe:
a) das Lz or ge birg, der niedrigste Theil des Gebirgs, aus
Bergen mit sanften Abhängen bestehend;
U) das Milte lg ebirg, höher, als das Vorgebirg, mit grö-
ßern Bergen und steilern Abhängen;
c) das Hochgebirg, aus Berger? von großer Höhe, mit rau-
hen, nackten und stellen Spitzen bestehend, und auf den höch-
sten Punkten mit ewigem Schnee und Eis bedeckt.
H. 55. E r k l ä r u u g c u.
Vulkane oder Feuerspei er sind Berge, die von Zeit zu
Zeit aus einer Oeffnung (Krater) Rauch, Feuer und Lava
auswerfen, und oft gewaltige Erdbeben verursachen. Sie befin-
den sich meistens in der Nahe des Meers..
Sind Berge mit ewigem Schnee und Eis bedeckt, so nennt
man sie Gletscher oder Ferner. Sind sie aber Eis - und
Feuerberge zugleich, ?o heißen sie Jöckeler.
Reißt der Wind vom hohen Gebirge etwas Schnee los, so ver-
größert sich dieser im Herabrollen, und wird zur Lavine. Berge,
die in das Meer vorstehen, heißt man Vorgebirge oder Caps.
§. 56. B. Am a s s r r.
Das Meer.
Jene ungeheure Wasserfläche, welche die tiefere Stelle der Erde
erfüllt, und alles feste Lande umgibt, nennt man Weltmeer
oder Ozean. Den Rand des Meeres heißt man Ufer, Küste
oder Gestade.
Tiefe Einschnitte des Meeres in das feste Land heißen Meer-
busen, weniger tiefe Buchten, welche gute Seehäfen geben.
Drängt sich das Meer zwischen zwei Ländern hindurch, so entste-
hen Meerengen oder Straßen.
H. 57*. Das Meerwasser.
Das Meerwasser ist hell und durchsichtig, salzig, bit-
ter und untrinkbar, kann aber durch Reinigung trinkbar
gemacht werden.
Gewöhnlich erscheint die See bläulichgrün; doch ändern
zufällige Ursachen die Farbe. Oft erscheinen ganze Strecken durch
häufige Pflanzen grün,.wie Wiesen.
§. 58. Bewegung des Meeres.
Das Meer ist in unaufhörlicher Bewegung, wenn gleich
das Auge des Beobachters stille See zu haben glaubt. Es gibt
aber 3 Arten der Bewegung:
a) die Wellenbewegung, durch Winde und Stürme veran-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Schweden. 259
nisch en Busen die politische Grenze zwischen Schweden
und Rußland.
Von dcn Canälen ist der T ro lh ät ta - Ca n a l am merkwür-
digsten. Cr ist 9000 Fuß lang, 22 F. breit und fast 10 Fuß rief,
und ward gebaut, um die durch den Wasserfall un schiffbare
Götha. Elf schiffbar zu machen, und den Wenersce mit dem
Kattegat zu verbinden.
* Der G ö th a - C a n a l ist gegenwärtig (1850) noch nicht vollendet;
zu dcffen Vollendung ward aber von dcn Ständen eine Summe
von 746.000 Reichsthalern Banco bewilligt.
§.4. L a n d s c e n.
Die große Menge von Landseen in allen Theilen
von Schweden lehrt ein flüchtiger Blick auf die Charte. Die
größten davon sind folgende:
1) Der schon genanntewenersee, der größte im ganzen Lande,
19 M. lang. 9 M. breit, voller Klippen und Sandbänke,
und durch die Götha-Elf abfließend:
2) der W ctter sc e, südwestl. dem vorigen, 15 M. lang, 4 breit, frei von
allen Klippen, und durch die Motala in die Ostsee abfließend.
5) Der M ä l a r j c e, nordöstl. dem vorigen, 12 M. lang, bis 6 M. breit,
und mit mehr, als 1500 Inseln (Holmen) angefüllt, auf welchen
theilweise Stockholm liegt.
4 Endlich der schon berührte Torneasee, ein Gebirgssee, der sich
durch die Tornea-Elf entladet.
§.5. C l i m a.
Das Clima von Schweden ist im Süden und Osten, beson-
ders an den Meeresküsten, noch ziemlich gemässigt; im hohen
Norden aber, der in der kalten Zone liegt, zur Winterszeit
fürchterlich rauh und kalt, und im Sommer bei einer Ta-
geslänge von 22 bis 25 Stunden drückend heiß.
Mitteljahreszeiten kennt Schweden nicht; ist der Winter
eingetreten, so dauert er anhaltend meistens vom Oktober bis
in den Mai. Hier beginnt der Sommer mit plötzlichem Ue-
bergange von Kalte zur Warme, und so kurz er auch ist,
so bringt er doch meistens die Erdfrüchte zu Reife.
Sehr merkwürdig ist, daß den Menschen, die jenseits des 66.
Breitengrades wohnen, im Sommer die Sonne fast zwei
volle Monathe gar nicht untergehet, hingegen auch im Win-
ter eben so lange nicht aufgehet. In dieser herben Zeit bringen
die Nordlichter rc. genügende Helle.
§.6. Produkte.
Weit mehr, als die Halste des Bodens kann nicht be-
nützt werden, indem Gebirge, Wälder und Seen, Moräste
und Sand strecken, vorzüglich aber die strenge und lang
andauernde Kälte jede Cultur sehr erschweren, oder
ganz unmöglich machen.
Dennoch hat das Land einige vortreffliche Erzeugnisse;
die vorzüglichsten kommen vom Rennthiere, von der Fischerei,
von den Waldungen und von den Bergwerken. Auch der
Getreidbau hat in der neuern Zeit an Verbesserung und Aus-
breitung gewonnen.
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TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Schweden Schweden Ostsee Stockholm Schweden