7
Cyrus, der Perserknig, ragt im Alterthum 550 b. Chr. durch seine glnzenden Kriegsthaten herbor. Babylonien, Medien, Kleinasien, Syrien und Jnda fielen in seine Hand. Damals lebte in Lydien, einem Theile Kleinasiens, der reiche und mchtige König Krsus. Ehe er den Kampf gegen Cyrus unternahm (begann), schickte er zum Orakel nach Delphi, das ihm aber zweideutige Antworten auf seine Anfragen ertheilte. Er verlor die Schlacht; die Perser eroberten seine Hauptstadt Sardes und der gefangene Fürst sollte verbrannt werden. Sein Ausruf: O Solou, Solon!" und die Erzhlung der Unterredung mit diesem griechischen Weisen rhrte den Sieger, da er ihn begnadigte. In einem Krieg gegen die Massa-geten soll einer unbegrndeten Nachricht zufolge Cyrus das Leben berloreu haben. Cambyses, der Sohn und Nachfolger des Cy-rns, war ein hchst grausamer Mensch und zeigte sich in seinem Feld-zug nach gypten als ein abscheulicher Tyrann. Nach dessen Tode und dem Sturze des falschen Smerdes wurde Darius zum Herrscher erwhlt.
Zu dem reichen König Krsus von Lydien kam einst der weise Solon aus Athen. Der eitle Fürst zeigte ihm seine bollen Schazkammern und meinte, Solon werde ihn wegen dieser Reichtmer fr glcklich preisen. Darnm fragte er ihn: Kennst du auch glckliche Menschen in deiner Heimat?^ Solon sprach: Ja, den Tellus, Kleobis und Biton" und sagte ihm die Grnde. Nnn fragte der König: Hltst dn mich nicht auch fr glcklich?" Solon antwor-tete: Vor dem Tode ist niemand glcklich zu preisen". Bald darauf entstand ein Krieg; der Perserknig Cyrus belagerte die Hauptstadt Sardes, eroberte sie und berurtheilte den gefangenen Krsus zum Scheiterhaufen. Droben stehend rief dieser jammernd aus: O Solon, Solon!" Cyrus fragte: Wen rufst du?" Der König fprach: Ich erinnere mich der Worte eines Weifen, die nicht mit Gold zu bezah-len find." Begierig, sie zu erfahren, lie er den Krsus herabn'hmen ' und dieser erzhlte ihm jenen Vorfall. Gerhrt schenkte Cyrus dem Krsus das Leben und behandelte ihn als Freund.
Der Nachfolger bom Perserknig Cyrus war sein Sohn Kam-byses, ein grausamer Fürst, der in gypten unmenschlich wthete. Nach seinem schnellen Tode kamen 12 persische Groe berein, einen au8 ihrer Mitte zum König zu whlen. Derjenige solle es werden, dessen Pferd bei einem berabredeten Ausritt zuerst wiehere. Der
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Darius Darius König_Krsus_von_Lydien Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Perserknig_Cyrus Cyrus
34
im deutschen Reich Ordnung und Recht aufrecht zu erhalten. Auf dem Reichstage zu Worms brachte er dm ewigen Landfrieden, bei Strafe der Reichsacht fr die bertreter, zuwege. Dem Reichskammergericht, welches in Frankfurt a. M., spter in Speier, znlezt in Wetzlar seinen Siz hatte, muten jich auch die Fürsten unterwerfen. Zur besseren Verwaltung theilte er Teutschland in 12 Kreise; sie waren: Der streichische, bayrische, schwbische, frnkische, ober- und niederschsische, westflische, kurrheinische, oberrheinische und burgun-dische. Ui'ter Maximilian wurde auch das Postwescn eingefhrt ; Franz vou Taxis bernahm es als Generalpostmeister. Max regierte bis 1519. In den lezten Jahren feines Gebens, erzhlt man, habe er immer seinen Sarg mit sich gefhrt. Damals bestand das deutsche-Reich ans 370 selbstndigen Gebieten. Karl V war Maximilians Enkel und Nachfolger.
Eberhard im Bart zu Worms d. 21 Juni 1195.
1) Der Kaiser sa zu Worms am Rhein beim frohen Festes-mah l und um ihn her in langen Reihu, erfreut durch Hrnerklang und Wein, der Fürsten groe Zahl. 2) Es hebt sich an ein-edier St reit rm Land und Erbe laut. Der Pflzer rhmt die Fruchtbarkeit in seinem Gane weit und breit, und Weine, die er baut. 3) Der Bah er rhmt der Klster Pracht und seiner Städte Zier. Der Sachse spricht: Aus manchem Schacht wird mir das edle Erz gebracht und dieses rhm ich hier". 4) Und jeder stellt in seiner An sein Land in helles Licht. Da kommt d:e Reih an Eberharb, den Wrttemberger mit dem Bart; solch Schze hat er nicht. 5) Er ruft o welch ein lieblich Loos, mehr weith als Ebelslein.' : Ich kann in jedes Bauern Scho, so sicher wie im festen Schlo, ganz sorglos schlafen ein". 6) Dem Worte lauscht der rftcnftanb und sinnet still betrob. Der Kaiser ruft; Im Schwabenland knpft Fürst und Volk das schnste Band; es hat das hchste Lob!"
Doktor Martin Luther, der Reformator der evangelischen Kirche, war Professor au der Universitt zu Wittenberg an der Elbe. Sein Vater stammte ans Mra in Thringen, war aber als Berg-mann nach Eisleben gezogen. Luther wrbe geboren den 10 November 1483 und als Knabe in die Schule geschickt zu Mannsfelb, Mag-beburg und Eiseuach. Als Jngling studirte er in Erfurt 1501 die Rechte, trat aber im Juli 1505 ins dortige Augustinerkloster, ^m
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Franz_vou Franz Max Karl_V Karl Maximilians Maximilians Eberhard Martin_Luther
58
Des Mittelalters I. Periode.
45o nun mit einem Heere von 5 — 700,000 Mann gegen das
westliche Europa.
Er überschwemmte Deutschland, setzte über den Rhein,
und ruckte plündernd und mordend bis Orleans in Frank-
reich vor. Da vereinigte die gemeinsehaftliche Gefahr die
Römer und West-Gothen, wie auch andere deutsche
Wölk er sch a ft en unter dem römischen Feldherrn Ae tins.
Weiehalons an der Marne (Catalaunum) stießen die seind-
43i lichen Heere auf einander. Es entbrannte eine wüthende
Schlacht, in welcher Attila auf das Haupt geschlagen und
aus Gallien vertrieben wurde. 152.000 Leichname erschlage-
ner Menschen bedeckten das Schlachtfeld.
452 Im folgenden Jahre brach er in Ober-Italien ein,
zerstörte viele Städte, unter diesen das starke Aquileja,
dessen Einwohner mit vielen andern Jtaliern vor den Greueln
der Zeit auf die nahen Inseln des adriatisch en Meeres
flohen, wo sie das in der Folge große und herrliche Vene-
dig gründeten.
Eben wollte Attila nach Nom ziehen; da hielt ihn eine
Gesandtschaft, an deren Spitze Papst Leo der I. oder
Große stand, durch große Versprechungen, vorzüglich aber
durch die Schrecken der Religion, von diesem Plane
ab. Er verließ nun Italien, und starb bald darauf an
455 einem Schlagflusse. Sein Tod und die Uneinigkeit
seiner Söhne, die um das väterliche Erbe haderten,
machte der Herrschaft der Hunnen in Europa ein Ende.
Die verschiedenen Völker, die bisher der Schrecken zusam-
455 mengehalten hatte, rißen sich los, und das Weltreich At-
tilas zerfiel in mehrere kleine Staaten.
tz. 75. Untergang des abendländischen
Kaiserthumes.
Bei diesen gewaltigen Stürmen herrschten in dem getheil-
ten römischen Reiche Kinder (§. 66.) ; in Constantino-
pel der 18jährige Arkadins, in Rom der iijährige Ho-
norius. Ihre Vormünder (Rnsinus und Stilicho) waren
schlechte Menschen; eifersüchtig über einander, und nur be-
dacht, die eigene Macht und Reichthümer zu vermehren.
Ja sie vergaßen ihre Pflicht gegen Fürst und Vaterland
so sehr, daß sie selbst mit Ausländern (Barbaren) in
verrälherische Verbindungen traten, und dieselben als
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Attila Attila Leo_der_I. Leo
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Rhein Frank- Gallien Ober-Italien Italien Europa Constantino- Rom
100
Der neuen Zeit I. Periode.
,54» durch die Jesuiten, die seit 1540 dem Umsichgreifen des
Lutherthumes Grenzen setzen sollten, wie auch durch das
1545 Concilium zu Trient (von 1545—1563), das jede Ab-
weichung von den bisherigen Glaubenssätzen mit dem Ban-
ne belegte, nicht wenig angefacht,
iss» Aus Verdruß und Körperschwäche legte endlich Karl
der V. die Regierung nieder, nachdem er seinem Sohne
Philipp dem Ii. die spanische Monarchie, und sei-
nem Bruder Ferdinand die deutsche Kaiserkrone über-
geben hatte. (§. 124.) Auf Ferdinand folgten in schnellem
Wechsel Maximilian der Ii., auf diesen Rudolph
i6i2 der Ii-, und endlich Kaiser Mathias, unter welchem der
schreckliche 30jahrige Krieg ausbrach, welcher von
46'8 1618—1648 dauerte, und das deutsche Vaterland auf eine
nie erhörte Weise verheerte.
§. 119. Der dreißigjährige Krieg.
Kaiser Mathias ließ in Böhmen eine protestanti-
i6i8 sche Kirche niederreißen, eine andere verschließen.
Auf die Beschwerde der Protestanten über dieß Verfahren
antwortete der Kaiser mit Drohungen. Die Böhmen
45i8 hierüber aufgebracht, stürmten am 23. Mai 1618 das
Schloß in Prag, warfen die königlichen Räthe zum Fen-
ster hinaus, und verjagten die Jesuiten aus dem Lande.
Der Krieg war nunmehr entschieden. Schnell sam-
melten die Böhmen ein Heer, kündigten dem Hause Oe-
sterreich den Gehorsam auf, schlugen dessen Truppen, und
rückten selbst in das Herz der österreichischen Staaten ein.
Auch Mähren, Schlesien, die Lausitz re. schloßen sich
an die rebellischen Böhmen an.
i6i» In diesen gefahrvollen Zeiten starb Kaiser Mathias;
20mär;ihm folgte" Ferdinand der Ii., ein heftiger Feind der Pro-
testanten. Dieser hatte zwar die empörten Lander in kurzer
Zeit zum Gehorsame gebracht; da er aber in denselben die
evangelische Religionsübung unterdrückte, und durch das
sogenannte Restitutions-Edikt die Freiheit und
Macht der protestantischen Fürsten in Deutschland
gefährdete, riefen diese den schwedischen König Gustav
Adolph um Hilfe an.
Dieser große Fürst landete, der Einladung folgend, am
1630 24. Juni 1630 mit 15,000 abgehärteten Schweden auf der
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Karl
der_V. Karl Philipp Philipp Ferdinand Ferdinand Ferdinand Ferdinand Maximilian Maximilian Rudolph Mathias Mathias Mathias Ferdinand Gustav
Adolph Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Prag Schlesien Deutschland Schweden
Bon Gottfried von Bouillon bis Karl den V. 79
breiteten Christi Lehre im blutigsten Kampfe aus, eroberten 1230
zwischen 1230 und 1285 ganz Preußen, und stifteten einen
Staar, der sich endlich unter dem Hochmeister Alb recht
von Brandenburg aus einem Ordenslande in das Erb-1525
groß herzogthum Preußen verwandelte.
Anhang.
Mongolisches Reich.
An den Ufern der Selinga im östlichen Asien beherrschte
um .1200 ein großer Chan 30,000 Familien. Sein Sohn 120a
Temudschin, unzufrieden mit der engen Herrschaft, brach
aus der kalten Wüste auf, eroberte beinahe ganz Asien, und
stiftete das große mongolische Reich. Statt des bis-
herigen Namens Temudschin nahm er nun den Titel D sch in- rros
gis-Chan, d. i. der größte der Könige an.
Als er ganz Asien mit Schrecken und Grausamkeit erfüllt
hatte, zog er sich freiwillig in seine Residenz Karakorum
zurück, wo er im Jahre 1227 starb. Seine Söhne und En-1227
kel setzten die Eroberungen mit gleichem Glücke fort. Sie
brachen sogar in Europa ein, unterjochten Rußland, und sieg-
ten und plünderten schon in Polen, Mähren, Schle-i24i
sien und Ungarn.
Bei dieser plötzlichen Gefahr n vnten Kaiser und Kar-
dinäle die Nationen um Beistand für die schlesischen Fürsten.
Viele Herren und Ritter eilten den Schlesiern zu Hilfe, und
es erfolgte die Schlacht bei Liegnitz, in welcher die Mon-1242
golen siegten. Dennoch gingen diese nicht weiter, sondern
wendeten sich wieder gegen Osten, und vollendeten die Ein-
nahme von China.
Um 1300 ward das übergroße Reich in fünf Chanatei^oo
getheilt. Die Theilung sollte Ruhe und Kraft des Mongo-
lenreiches bewirken; aber sie bewirkte das Gegentheil —
häufige Kriege und noch größere Zerstückelung in 31 Cha-
nate, und das Ansehen der Mongolen sank von Jahr zu
Jahr tiefer.
Da gelang es im Jahre 1370 Timur dem Lahmen, 1370
auch Tamerlan genannt, einem Stämmlinge Dschingis-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Gottfried_von_Bouillon Karl Karl Christi
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Asien Asien Europa Polen Ungarn Liegnitz China
150
Der neuesten Zeit
!8is Kriegen geraubten Kunstschätze herausgeben, und die
Festungswerke von Hüningen niederreissen lassen.
Und damit das w a n k e l m ü t h i g e und eitlevolk den
zu lange gemißhandelten Völkern einige Genügthuung,
und für die Zukunft Sicherheit gewährte, mußte es sich
noch überdieß verbindlich machen, 700 Millionen Fran-
ken als Entschädigung an die Alliirten zu bezahlen, und
450.000 Mann alliirter Truppen 5 Jahre lang in den
nördlichen und östlichen Grenzfestungen Frankreichs zu un-
terhalten.
Damit der Welt bis auf die spätesten Zeiten die segens-
vollste Eintracht verbürgt würde, ward zwischen Franz,
Alexander und Friedrich Wilhelm noch in Paris der
26.§pt^ heilige Bund geschlossen (am 26. Sept. 1815) der seit-
dem durch den Beitritt fast aller christlichen Fürsten Europas
verstärkt worden ist.
B. Vom zweiten Pariser - Frieden bis zum Jahre 1852.
§. 176. Frankreich.
Isis Nach der zweiten Herstellung deskönigthumes
gewannen die Anhänger der alten Ordnung, Royalisten
oder Ultras genannt, großen Einfluß auf die Regie-
rung, und benützten denselben zur Durchsetzung so mancher
Maßregeln, die vom Volke miß beliebig ausgenommen
wurden.
Mit den Ultras verbanden sich fanatische Priester,
die das Volk gegen die Protestanten aufregten. Da-
durch geschah cs, daß sich in Nismes und einigen andern
Orten ärgerliche Schauspiele, ähnlich der Bartholomäus-
Nacht, erneuerten.
20.N0v. Endlich bewog die ernstliche Dazwischenkunft der
i8,6 verbündeten Mächte den König, diesen Unfug zu hemmen.
s.sz-pt. Zu diesem Zwecke löste er die Deputirten-Kammer,
worin die Ultras das entschiedene Uebergewicht hatten, auf,
und berief eine andere, die gemäßigtere Grundsätze
zu Tage legte.
Dieß beruhigte die Gemüther der Franzosen
und der verbündeten Machte, und diese trugen nun-
mehr kein Bedenken, auf Ansuchen der französischen Regie-
T
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Franz Franz Alexander Alexander Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Paris Europas Frankreich Nismes
150
zweite Periode.
Obschon der Niederländer Handel und Wohlstand
unter Frankreichs Herrschaft fast völlig zerrüttet worden war,
so vereinigten sich doch viele Umstände, des jungen Staates
Wunden zu heilen. England gab nemlich größten Theils
die reichen Coloni en zurück, welche es, während die Fran-
zosen über die Niederlande geboten, erobert hatte.
Eine freisinnige Verfassung, auf das Wohl des Vol-
kes berechnet, sodann die Kraft und Umsicht der Regie-
rung, das Wiederaufblühen des Handels und der Fa-
brikthätigkeit rc., haben schon viele Spuren der frühern trau-
rigen Zeit vertilgt, und den Wohlstand des Landes bedeutend
gehoben.
Die Gründung der Arme n-Colonien (1822), wodurch issa
nicht nur in Kurzem alle Ausgaben für die Armen erspart,
sondern dem Staate viele nützliche Bürger gewonnen wer-
den; der zur Erleichterung der Schifffahrt von Amsterdam
bis zum Helder gegrabene Canal, welcher 12 Millionen
Gulden kostete; die im Jahre 1824 zur Beförderung des 1*24
Handels gegründete niederländische Handelsgesell-
schaft, welche zugleich die Belebung des Schiffbaues,
der Fabriken und des Land bau es zum Zwecke hatte; —
alles ließ die Niederländer einer glücklichen Zukunft entge-
gen sehen.
Gleichwohl waren die Belgier, angeblich wegen Ver-
schiedenheit der Glaubensbekenntnisse und der Ungleichmäßig-
keit der Besteuerung rc. unzufrieden, und durch einige Auf-
wiegler schon seit einiger Zeit in gefährliche Gahrung gesetzt
worden. Man sprach laut von parteiischer Begünstigung
Hollands auf Kosten Belgiens, und endlich brach am
25. Aug. 1850 die Flamme des Aufruhrs in der Hauptstadt 1830
Brüssel mit gräßlichen Zerstörungen aus. 25.?lug.
Der Aufruhr verbreitete sich auch auf die Städte Lüt-
tich, Brügge, Antwerpen, Löwen rc., und allgemein
ward die Trennung Belgiens von Holland gefodert.
Blutige Szenen hatten in Brüssel und andern Orten
statt, und die holländischen Truppen wurden am Ende ge-
zwungen, Belgien zu räumen. Das Volk setzte eine provi-
sorische Regierung ein, welche die ewige Trennung von Hol-
land aussprach, und am 4. Juni 1851 den Prinzen Leopold ,531
zum König von Belgien erwählte. Derselbe nahm die Krone i.iu>«
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt]]
164
Der neuesten Zeit
Allein nicht lange erfreuten sich die Räuber der gemach-
ten Beute; denn nach dem Beispiele der Spanier standen
auch die Portugiesen gegen die Franzosen auf; es bil-
1803 dete sich zu Oporto am 20. Juni 1808 eine Junta, die
20 3utu £,crt Mfstand leitete. Auch ein brittisches Heer unter Moore
und Wellington vereinigte sich mit den Portugiesen; die
verbündeten Heere erfochten mehrere Siege, und zwangen die
Franzosen, Portugal zu raumen.
Nach dem endlichen Sturze Napoleons kehrte der Prinz-
Regent nicht nach Europa zurück, sondern regierte Portugal
von Brasilien aus, welches letztere er am 16. Dec. 1815 zu
is.dcz. einem Königreiche erhob. Als die regierende Königinn, die
18,6 seit 1792 geisteszerrüttet war, am 20. März 1816 das Zeit-
liche gesegnet hatte, bestieg der Prinz-Regent als Johann
der Vi. den Thron von Portugal und Brasilien.
König Johann bewies allerdings hohen Freisinn und
edcln Muth; allein da er fortwährend in Brasilien resi-
dirte, zog das Mutterland Portugal geringen Nutzen da-
von. Daselbst gebot der brittische Marschall Bcresford
fast mit unumschränkter Gewalt, und drückend fühlten die
Portugiesen den brittischen Einfluß.
Die portugiesischen Truppen, erbittert über die brittische
i82o Verwaltung, empörten sich am 24. Aug. 1820 zu Dporto
gegen die Britten. Der Oberste Sepulveda leitete den
Aufstand; auch der Bischof und die Bürger von Oporto
nahmen Theil daran. Man setzte eine Regentschaft ein,
entwarf eine neue Verfassung, und, nachdem sich auch
Lissabon dafür erklärt hatte, wurde sie angenommen und
beschworen.
Der König Johann, von diesen Ereignissen in Europa
unterrichtet, genehmigte die veränderte Staatsform und
182, die Einberufung der Cortes, welche am 28. Jan. 1821 in
23.2«™. Lissabon ihre Sitzungen eröffneten. Sie ernannten eine neue
Regentschaft, vervollständigten die Charte, und erho-
den sie zum Grundgesetze des Reiches.
§. 189. Fortsetzung.
132, Da aber die Umwälzung in Portugal auch in Brasi-
lien Volksbewegungen veranlaßte, beschloß der König Jo-
hann, seinen Kronprinzen Peter als Regenten in Bra-
silien zu lassen, und selbst nach Portugal zurückzukehren,
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch]]
TM Hauptwörter (200): [T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons Portugal
von_Brasilien Johann Johann Johann Marschall_Bcresford Johann Peter
Extrahierte Ortsnamen: Wellington Portugal Napoleons Europa Portugal Brasilien Brasilien Portugal Lissabon Europa Lissabon Portugal Portugal
92 Des Mittelalters Iv. Periode.
ms König Emanuel der Große, der seit 1495 Portugal
beherrschte, nützte die Entdeckung mit großem Eifer; Por-
tugals Handel wurde mit jedem Jahre ausgebreiteter,
Entdeckungen folgten auf Entdeckungen, und der ost-in-
dische Handel machte Portugal zu einem der reich-
sten Lander in Europa. Emanuels Negierung
ward einstimmig das goldene Zeitalter genannt.
§. 111. Spanien.
Spanien (§. 86.) bestand am Anfänge dieser Periode aus
mehreren christlich-gothischen Reichen, und dem ara-
bischen Reiche Granada. Die christlichen Reiche stoßen
allmahlig durch Vermählung und Waffengewalt in
den Königreichen Kastilien und Arragonien zusammen,
1469 und auch diese wurden durch die Verbindung der Erbprin-
zessinn Jsabella von Kastilien mit dem Erbprin-
zen Ferdinand von Arragonien vereinigt.
Das vereinigte Reich umfaßte jetzt den größten Theil der
Halbinsel. Ferdinand fühlte sich stark genug, das ge-
haßte arabische Reich umzustürzen. Er siel es mit
1492 großer Macht an, und unterwarf Stadt und Land Gra-
nada nach einem 10jährigen Kampfe seiner Herr-
schaft, und gestattete dem König Abu Abdallah freien
Abzug nach Afrika. Auch dessen ehemaligen Unterthanen
wurde ein dreijähriger Termin zur Auswanderung gegeben,
wofern sie nicht zum Chriftenthume übergehen wollten.
Aber das Inquisitionsgericht drückte die Araber
schon im ersten Jahre so hart, daß sie in großen Schaaren
nach Afrika hinübersetzten, und als geschworene Feinde der
Spanier deren Küsten plünderten, und ihre Seefahrt stör-
1493 ten. So entstanden die sogenannten Raubstaaten in
Nord-Afrika, welche sich noch bis auf unsere Tage be-
haupten, mit Ausnahme von Algier, das seit dem 5. Juli
1850 eine französische Besitzung ist.
§. 112. Kolumbus.
1492 In demselben Jahre, in welchem das arabische Reich
erobert wurde, entdeckte Christoph Kolumbus (Kolon),
der Sohn eines Wollenfabrikanten von Genua, den neuen
Erdtheil Amerika. •— Zwischen dem östlichen Asien und
dem westlichen Europa kannte man vor 1492 kein Land.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Emanuel_der_Große Ferdinand_von_Arragonien Ferdinand Ferdinand Ferdinand Abu_Abdallah Kolumbus Christoph_Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Europa Spanien Spanien Granada Kastilien Kastilien Afrika Afrika Nord-Afrika Algier Genua Amerika Asien Europa
152
Der neuesten Zeit
Carl der X. den Thron Frankreichs. Die ersten Tage sei-
ner Regierung erregten die beßten Hoffnungen, zumal das
1824 Edikt vom 29. Sept. 1824, das die verhaßte Censur auf-
hob. Einen neuen Glanz um des Königs Haupt brachte
i33o die Eroberung von Algier am 5. Juli 1850. Aber als
26.Iuliwenige Tage nachher — am 26. Juli 1850 — die sechs
Ordonnanzen im Moniteur erschienen, wodurch die freie
Presse und die Charte zernichter wurden, da begann, noch am
27-20. Abend-des nemlichcn Tages, der Aufstand in Paris; am 27.,
2"" 28. und 29. Juli wurde er allgemein.
30.Juli Am 30. Juli ward das Aufhören der Regierung Karl
des X. verkündet, Ludwig Philipp, Herzog von Orleans,
zum General-Lieutenant des Königreiches, und am
7.9iiio 7. Aug. zum Könige der Franzosen ausgerufen. Karl
der X. unvermögend, den Sturm, von seinem treulosen Mi-
nisterium hcrbeigeführt, zu beschwören, segelte mit seiner Fa-
milie am 16. Aug. aus dem Hafen von Cherbourg ab,
und landete als exilirter König folgenden Tags zu Ports-
mouth in England.
§. 178. Deutschland.
isi4 Noch als die Fürsten auf dem Tage zu Wien versam-
melt waren, um die neuen Verhältnisse Deutschlands rc. zu
ordnen, da erwogen sie, mit welchem Pfände der Liebe und
des Vertrauens sie der deutschen Nation die Treue vergel-
ten könnten, welche dieselbe in den Tagen der Versuchung
und des Kampfes bewahrt hatte; und so faßten sie den
Beschluß (13. Art. der Bundesakte), daß in allen Staaten
des deutschen Bundes landftairdische Verfassungen
bestehen sollten.
Dadurch sollten die deutschen Völker gegen willkühr-
liche Herrschaft gesichert werden, und ihnen die B erech-
tigung verbürgt bleiben, durch ihre Stellvertreter ge-
setzlose Ausartungen der Regicrungsgewalt zu verhüten, und
zu Erhaltung der Staatsordnungen, des Rechts und des
Eigenthums mitzuwirken.
Der erste Fürst, der diese große National-Angelc-
genheit ins Leben rief, war der Herzog von Nassau,
's,» Schon am 1. Sept. 1814 beschenkte er sein biederes Volk
mit einer musterhaften ständischen Verfassung. Ihm folgten
'816 am 8. Jan. 1816 Schwarzburg - Rudolstadt, am
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Carl Karl Karl Ludwig_Philipp Ludwig Philipp Karl Karl Jan Schwarzburg
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Algier Paris Cherbourg England Deutschland Wien Deutschlands Nassau Rudolstadt