34
im deutschen Reich Ordnung und Recht aufrecht zu erhalten. Auf dem Reichstage zu Worms brachte er dm ewigen Landfrieden, bei Strafe der Reichsacht fr die bertreter, zuwege. Dem Reichskammergericht, welches in Frankfurt a. M., spter in Speier, znlezt in Wetzlar seinen Siz hatte, muten jich auch die Fürsten unterwerfen. Zur besseren Verwaltung theilte er Teutschland in 12 Kreise; sie waren: Der streichische, bayrische, schwbische, frnkische, ober- und niederschsische, westflische, kurrheinische, oberrheinische und burgun-dische. Ui'ter Maximilian wurde auch das Postwescn eingefhrt ; Franz vou Taxis bernahm es als Generalpostmeister. Max regierte bis 1519. In den lezten Jahren feines Gebens, erzhlt man, habe er immer seinen Sarg mit sich gefhrt. Damals bestand das deutsche-Reich ans 370 selbstndigen Gebieten. Karl V war Maximilians Enkel und Nachfolger.
Eberhard im Bart zu Worms d. 21 Juni 1195.
1) Der Kaiser sa zu Worms am Rhein beim frohen Festes-mah l und um ihn her in langen Reihu, erfreut durch Hrnerklang und Wein, der Fürsten groe Zahl. 2) Es hebt sich an ein-edier St reit rm Land und Erbe laut. Der Pflzer rhmt die Fruchtbarkeit in seinem Gane weit und breit, und Weine, die er baut. 3) Der Bah er rhmt der Klster Pracht und seiner Städte Zier. Der Sachse spricht: Aus manchem Schacht wird mir das edle Erz gebracht und dieses rhm ich hier". 4) Und jeder stellt in seiner An sein Land in helles Licht. Da kommt d:e Reih an Eberharb, den Wrttemberger mit dem Bart; solch Schze hat er nicht. 5) Er ruft o welch ein lieblich Loos, mehr weith als Ebelslein.' : Ich kann in jedes Bauern Scho, so sicher wie im festen Schlo, ganz sorglos schlafen ein". 6) Dem Worte lauscht der rftcnftanb und sinnet still betrob. Der Kaiser ruft; Im Schwabenland knpft Fürst und Volk das schnste Band; es hat das hchste Lob!"
Doktor Martin Luther, der Reformator der evangelischen Kirche, war Professor au der Universitt zu Wittenberg an der Elbe. Sein Vater stammte ans Mra in Thringen, war aber als Berg-mann nach Eisleben gezogen. Luther wrbe geboren den 10 November 1483 und als Knabe in die Schule geschickt zu Mannsfelb, Mag-beburg und Eiseuach. Als Jngling studirte er in Erfurt 1501 die Rechte, trat aber im Juli 1505 ins dortige Augustinerkloster, ^m
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Franz_vou Franz Max Karl_V Karl Maximilians Maximilians Eberhard Martin_Luther
4
Einleitung.
Erschaffung der Welt bis zur Sündfluth, d. i. vom Jahre
3984—2444 vor Christus.
Die zweite Periode gehet von Noe bis Moses, oder
von der Sündfluth bis zur Gesetzgebung auf Sinai, d. i.
vom Jahre 2444—1444 vor Christus.
Die dritte Periode gehet von Moses bis Romulus,
oder von der Gesetzgebung auf Sinai bis zur Erbauung der
Stadt Rom, d. i. vom Jahre 1444—754 vor Christus.
Die vierte Periode gehet von Romulus bis Cyrus,
oder von Erbauung der Stadt Rom bis zur Gründung des
großen Perser-Staates, d. i. vom Jahre 754—555 vor
Christus.
§. 8. Zweck und Nutzen der Geschichte.
Zweck und Nutzen der Geschichte lassen sich in Kurzem
daraus entnehmen: Die Geschichte ist der Schatz des
menschlichen Lebens, welcher uns bewahrt vor dem Tode
der Vergessenheit des vorigen Guten und Bösen, das die
Vorsehung zu unserer Spiegelung unter unfern Vätern
geschehen ließ.
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Extrahierte Personennamen: Christus Christus Moses_bis_Romulus Christus Romulus Cyrus Cyrus Christus
Von Noe bis Moses. Ii
Seine Brüder kamen aus Kanaan, um Getreide zu kaufen.
Er erkennet sie, bestraft sie edelmüthig, verzeiht ihnen, und
nimmt sie mit dem hocherfreuten Vater in das Landchen
Gosen auf.
§. 15. Moses Sendung.
Jakobs Familie zählte, als sie nach Aegypten zog, 70
m ä n n l i ch e H ä u p t e r. Die Nomadenfamilie erwuchs aber
allmählig zu einem großen Volke, das sich diesseits und
jenseits des rothen Meeres ausbreitete, und den Aegyp-
tern immer mehr verhaßt wurde.
Daher sing man an, die Israeliten auf königlichen Be-
fehl sehr hart zu drücken — sie mit den härtesten Frohn-
diensten bei Erbauung der Städte und Kunstdenkmähler zu
belegen, und die Erstgebornen sogar im Nil zu er-
tränken.
Auch Moses sollte im Wasser sterben; aber die Klug-
heit seiner Mutter Jochebed und seiner Schwester Mir-
jam, und das holde Mitleid der Tochter Pharaos rettete
ihn vom nahen Tode. Er erhielt am Hofe eine bessere Er-
ziehung; floh aber, weil er im gerechten Streite einen Ein-
gebornen erschlagen hatte, nach Arabien.
Dort erschien ihm Iehovah, und befahl ihm, das Volk
Israel aus der Knechtschaft zu befreien, und in das ver-
heißene Land Kanaan zu führen. Die Wunderkraft,
womit ihn Gott ausgerüstet, und die schweren Landpla-
gen, die Iehovah über Aegypten verhängt hatte, nöthigten
endlich nach langem Entgegenstreben dem Pharao die Er-
laubniß zum Abzüge der Israeliten ab.
§. 16. Auszug aus Aegypten.
Um das Jahr 1500 v. Ehr. zog nun Moses mit dem
israelitischen Volke, nachdem es über 200 Jahre Aegypten
bewohnt, und sich in dieser Zeit auf 2 */2 Million Menschen
vermehrt hatte, nicht über die Landenge bei Pelusium,
sondern über das rothe Meer an den Berg Sinai.
Dort gab ihnen Iehovah Gesetze—die 10 Gebothe,
und verpflichtete sie, alles zu halten, was er ihnen durch
seinen Diener Moses befehlen würde. — Seit dem Abzüge
der Israeliten aus Kanaan hatte sich aber dieses Land mit
kriegerischen Völkern angefüllt, welche gar nicht geneigt
1700
1500
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Extrahierte Personennamen: Jakobs
Extrahierte Ortsnamen: Kanaan Landchen
Gosen Israel Kanaan Berg_Sinai Kanaan
58
Des Mittelalters I. Periode.
45o nun mit einem Heere von 5 — 700,000 Mann gegen das
westliche Europa.
Er überschwemmte Deutschland, setzte über den Rhein,
und ruckte plündernd und mordend bis Orleans in Frank-
reich vor. Da vereinigte die gemeinsehaftliche Gefahr die
Römer und West-Gothen, wie auch andere deutsche
Wölk er sch a ft en unter dem römischen Feldherrn Ae tins.
Weiehalons an der Marne (Catalaunum) stießen die seind-
43i lichen Heere auf einander. Es entbrannte eine wüthende
Schlacht, in welcher Attila auf das Haupt geschlagen und
aus Gallien vertrieben wurde. 152.000 Leichname erschlage-
ner Menschen bedeckten das Schlachtfeld.
452 Im folgenden Jahre brach er in Ober-Italien ein,
zerstörte viele Städte, unter diesen das starke Aquileja,
dessen Einwohner mit vielen andern Jtaliern vor den Greueln
der Zeit auf die nahen Inseln des adriatisch en Meeres
flohen, wo sie das in der Folge große und herrliche Vene-
dig gründeten.
Eben wollte Attila nach Nom ziehen; da hielt ihn eine
Gesandtschaft, an deren Spitze Papst Leo der I. oder
Große stand, durch große Versprechungen, vorzüglich aber
durch die Schrecken der Religion, von diesem Plane
ab. Er verließ nun Italien, und starb bald darauf an
455 einem Schlagflusse. Sein Tod und die Uneinigkeit
seiner Söhne, die um das väterliche Erbe haderten,
machte der Herrschaft der Hunnen in Europa ein Ende.
Die verschiedenen Völker, die bisher der Schrecken zusam-
455 mengehalten hatte, rißen sich los, und das Weltreich At-
tilas zerfiel in mehrere kleine Staaten.
tz. 75. Untergang des abendländischen
Kaiserthumes.
Bei diesen gewaltigen Stürmen herrschten in dem getheil-
ten römischen Reiche Kinder (§. 66.) ; in Constantino-
pel der 18jährige Arkadins, in Rom der iijährige Ho-
norius. Ihre Vormünder (Rnsinus und Stilicho) waren
schlechte Menschen; eifersüchtig über einander, und nur be-
dacht, die eigene Macht und Reichthümer zu vermehren.
Ja sie vergaßen ihre Pflicht gegen Fürst und Vaterland
so sehr, daß sie selbst mit Ausländern (Barbaren) in
verrälherische Verbindungen traten, und dieselben als
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Attila Attila Leo_der_I. Leo
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Rhein Frank- Gallien Ober-Italien Italien Europa Constantino- Rom
Bon Gottfried von Bouillon bis Karl den V. 79
breiteten Christi Lehre im blutigsten Kampfe aus, eroberten 1230
zwischen 1230 und 1285 ganz Preußen, und stifteten einen
Staar, der sich endlich unter dem Hochmeister Alb recht
von Brandenburg aus einem Ordenslande in das Erb-1525
groß herzogthum Preußen verwandelte.
Anhang.
Mongolisches Reich.
An den Ufern der Selinga im östlichen Asien beherrschte
um .1200 ein großer Chan 30,000 Familien. Sein Sohn 120a
Temudschin, unzufrieden mit der engen Herrschaft, brach
aus der kalten Wüste auf, eroberte beinahe ganz Asien, und
stiftete das große mongolische Reich. Statt des bis-
herigen Namens Temudschin nahm er nun den Titel D sch in- rros
gis-Chan, d. i. der größte der Könige an.
Als er ganz Asien mit Schrecken und Grausamkeit erfüllt
hatte, zog er sich freiwillig in seine Residenz Karakorum
zurück, wo er im Jahre 1227 starb. Seine Söhne und En-1227
kel setzten die Eroberungen mit gleichem Glücke fort. Sie
brachen sogar in Europa ein, unterjochten Rußland, und sieg-
ten und plünderten schon in Polen, Mähren, Schle-i24i
sien und Ungarn.
Bei dieser plötzlichen Gefahr n vnten Kaiser und Kar-
dinäle die Nationen um Beistand für die schlesischen Fürsten.
Viele Herren und Ritter eilten den Schlesiern zu Hilfe, und
es erfolgte die Schlacht bei Liegnitz, in welcher die Mon-1242
golen siegten. Dennoch gingen diese nicht weiter, sondern
wendeten sich wieder gegen Osten, und vollendeten die Ein-
nahme von China.
Um 1300 ward das übergroße Reich in fünf Chanatei^oo
getheilt. Die Theilung sollte Ruhe und Kraft des Mongo-
lenreiches bewirken; aber sie bewirkte das Gegentheil —
häufige Kriege und noch größere Zerstückelung in 31 Cha-
nate, und das Ansehen der Mongolen sank von Jahr zu
Jahr tiefer.
Da gelang es im Jahre 1370 Timur dem Lahmen, 1370
auch Tamerlan genannt, einem Stämmlinge Dschingis-
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Extrahierte Personennamen: Gottfried_von_Bouillon Karl Karl Christi
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Asien Asien Europa Polen Ungarn Liegnitz China
150
Der neuesten Zeit
!8is Kriegen geraubten Kunstschätze herausgeben, und die
Festungswerke von Hüningen niederreissen lassen.
Und damit das w a n k e l m ü t h i g e und eitlevolk den
zu lange gemißhandelten Völkern einige Genügthuung,
und für die Zukunft Sicherheit gewährte, mußte es sich
noch überdieß verbindlich machen, 700 Millionen Fran-
ken als Entschädigung an die Alliirten zu bezahlen, und
450.000 Mann alliirter Truppen 5 Jahre lang in den
nördlichen und östlichen Grenzfestungen Frankreichs zu un-
terhalten.
Damit der Welt bis auf die spätesten Zeiten die segens-
vollste Eintracht verbürgt würde, ward zwischen Franz,
Alexander und Friedrich Wilhelm noch in Paris der
26.§pt^ heilige Bund geschlossen (am 26. Sept. 1815) der seit-
dem durch den Beitritt fast aller christlichen Fürsten Europas
verstärkt worden ist.
B. Vom zweiten Pariser - Frieden bis zum Jahre 1852.
§. 176. Frankreich.
Isis Nach der zweiten Herstellung deskönigthumes
gewannen die Anhänger der alten Ordnung, Royalisten
oder Ultras genannt, großen Einfluß auf die Regie-
rung, und benützten denselben zur Durchsetzung so mancher
Maßregeln, die vom Volke miß beliebig ausgenommen
wurden.
Mit den Ultras verbanden sich fanatische Priester,
die das Volk gegen die Protestanten aufregten. Da-
durch geschah cs, daß sich in Nismes und einigen andern
Orten ärgerliche Schauspiele, ähnlich der Bartholomäus-
Nacht, erneuerten.
20.N0v. Endlich bewog die ernstliche Dazwischenkunft der
i8,6 verbündeten Mächte den König, diesen Unfug zu hemmen.
s.sz-pt. Zu diesem Zwecke löste er die Deputirten-Kammer,
worin die Ultras das entschiedene Uebergewicht hatten, auf,
und berief eine andere, die gemäßigtere Grundsätze
zu Tage legte.
Dieß beruhigte die Gemüther der Franzosen
und der verbündeten Machte, und diese trugen nun-
mehr kein Bedenken, auf Ansuchen der französischen Regie-
T
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Alexander Alexander Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Paris Europas Frankreich Nismes
150
zweite Periode.
Obschon der Niederländer Handel und Wohlstand
unter Frankreichs Herrschaft fast völlig zerrüttet worden war,
so vereinigten sich doch viele Umstände, des jungen Staates
Wunden zu heilen. England gab nemlich größten Theils
die reichen Coloni en zurück, welche es, während die Fran-
zosen über die Niederlande geboten, erobert hatte.
Eine freisinnige Verfassung, auf das Wohl des Vol-
kes berechnet, sodann die Kraft und Umsicht der Regie-
rung, das Wiederaufblühen des Handels und der Fa-
brikthätigkeit rc., haben schon viele Spuren der frühern trau-
rigen Zeit vertilgt, und den Wohlstand des Landes bedeutend
gehoben.
Die Gründung der Arme n-Colonien (1822), wodurch issa
nicht nur in Kurzem alle Ausgaben für die Armen erspart,
sondern dem Staate viele nützliche Bürger gewonnen wer-
den; der zur Erleichterung der Schifffahrt von Amsterdam
bis zum Helder gegrabene Canal, welcher 12 Millionen
Gulden kostete; die im Jahre 1824 zur Beförderung des 1*24
Handels gegründete niederländische Handelsgesell-
schaft, welche zugleich die Belebung des Schiffbaues,
der Fabriken und des Land bau es zum Zwecke hatte; —
alles ließ die Niederländer einer glücklichen Zukunft entge-
gen sehen.
Gleichwohl waren die Belgier, angeblich wegen Ver-
schiedenheit der Glaubensbekenntnisse und der Ungleichmäßig-
keit der Besteuerung rc. unzufrieden, und durch einige Auf-
wiegler schon seit einiger Zeit in gefährliche Gahrung gesetzt
worden. Man sprach laut von parteiischer Begünstigung
Hollands auf Kosten Belgiens, und endlich brach am
25. Aug. 1850 die Flamme des Aufruhrs in der Hauptstadt 1830
Brüssel mit gräßlichen Zerstörungen aus. 25.?lug.
Der Aufruhr verbreitete sich auch auf die Städte Lüt-
tich, Brügge, Antwerpen, Löwen rc., und allgemein
ward die Trennung Belgiens von Holland gefodert.
Blutige Szenen hatten in Brüssel und andern Orten
statt, und die holländischen Truppen wurden am Ende ge-
zwungen, Belgien zu räumen. Das Volk setzte eine provi-
sorische Regierung ein, welche die ewige Trennung von Hol-
land aussprach, und am 4. Juni 1851 den Prinzen Leopold ,531
zum König von Belgien erwählte. Derselbe nahm die Krone i.iu>«
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Vorrede zur dritten Anklage.
Der fortdauernde Beifall, den sich dieses Merkchen in der Nähe
und Ferne verschafft hat, und der starke Absatz desselben, machte
eine neue Auflage nöthig. Hier ist sie, und zwar vielfältig ver-
bessert und erweitert, und der Hauptsache nach bis auf die gegen?
wärtige Zeit fortgeführt.
Da die Folgen der Ereignisse in Griechenland, so wie in
der Pyrenäen-Halbinsel und in Amerika noch im Dunkel
der Zukunft liegen, so bezeichnete ich nur die historischen Haupt-
momente, die ausführlichere Darstellung einer künftigen Auflage,
wenn sich nemlich die Knoten der Ereignisse gelöst haben werden,
aufsparend.
Schließlich den verbindlichsten Dank allen Freunden dieser
Schrift und ihres Verfassers für ihre gütigen Mittheilungen und
Bemerkungen. Daß ich den gewissenhaftesten Gebrauch davon
gemacht habe, wird auch die flüchtigste Vergleichung dieser mit
der vorigen Auflage beweisen.
Indem ich diese edeln Männer aufrichtig bitte, mir auch in
Zukunft ihren Nath angedeihen zu lassen, füge ich noch den
-Wunsch hinzu, daß diese meine Arbeit der vaterländischen Jugend
nützlich sei und bleibe.
Kempten im Dezember 182&
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Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Pyrenäen-Halbinsel Amerika
a
Einleitung.
Der Geograph lehrt fünf Erdtheile, der Historiker
fünf Weltalter. Diese sind: die Borwelt, das Alter-
Lhum, das Mittelalter, die neue Zeit, und die
neueste Zeit.
§. 6. Darstellung der Weltalter.
Die Vorwelt reicht von Adam bis auf Cyrus; oder
von Erschaffung der Welt bis zur Gründung des großen
Perser-Staates, d. i. vom Jahre 3984—555 vor Christus.
Das Alterthum gehet von Cyrus bis auf Theodosius;
oder von der Gründung des großen Perser-Staates bis zur
großen Völkerwanderung, d. i. vom Jahre 555 vor Chri-
stus — 400 nach Christus.
Das Mittelalter gehet von Theodosius bis auf Karl
den V.; oder von der großen Völkerwanderung bis zur Ent-
stehung des großen spanischen Staates, d. i. vom Jahre 400
bis 1517 nach Christus.
Die neue Zeit gehet von Karl dem V. bis auf Ludwig
den Xvi.; oder von Entstehung des großen spanischen Staa-
tes bis zum Anfänge der französischen Revolution, d. i. vom
Jahre 1517—1789 nach Christus.
Die neueste Zeit gehet von Ludwig dem Xvi. bis auf
oder vom Anfänge der französischen Revolution bis auf
unsere gegenwärtige Zeit, d. i. vom Jahre 1789—1834
nach Christus.
§. 7. Unterabtheilungen.
Da der Umfang der meisten dieser Weltalter sehr groß
ist, so pflegt man zur leichtern Uebersicht gewiße Epochen
auszuwahlen, und jedes Weltalter in mehrere Perioden
abzutheilen. - m
Epoche heißt nemlich jede vorzüglich wichtige Begeben-
heit, die als Anfangs- und Ruhepunkt in der Geschichte
dient; und ein Zeitraum, der von zwei Epochen eingeschloffen
ist, wird eine Periode genannt. Die Geschichte der
Vorwelt enthalt folgende vier Perioden:
Die erste Periode gehet von Adam bis Noe, oder von
1 *
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TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
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Extrahierte Personennamen: Adam Cyrus Cyrus Christus Cyrus Cyrus Theodosius Christus Theodosius Karl Karl Christus Karl_dem_V. Karl Ludwig Ludwig Christus Ludwig_dem_Xvi Ludwig Christus Adam_bis_Noe
Erstes Wettaltcr
Der Vor weit
I. Periode.
Von Adam dis Noe,
oder von Erschaffung der Welt bis znr Sündfluth,
d. i. vom Jahre 5984 — 2444 vor Christus.
Im Anfänge schuf Gott Himmel und Erde — das Welt-
all, und zuletzt bildete er aus Erde den ersten Menschen
Adam. Aus einer Rippe Adams ward das erste Weib
Eva geformt. Won diesen Stammeltern hat das ganze
Menschengeschlecht seinen Ursprung. Seien auch die einzel-
nen Völker an Farbe, Größe, Lebensart und Bildung noch
so sehr verschieden, so sind sie dennoch verbrüdert und ver-
schwestert; denn sie haben alle einen und den nämlichen
Stammvater.
Gott setzte seine Lieblinge in eine der mildesten und
fruchtbarsten Gegenden Asiens, welche ihrer Segnungen we-
gen den Namen Garten Gottes, Paradies oder Eden
erhielt. Die Gelehrten stritten sich lange über die geogra-
phische Lage dieses herrlichen Gartens. Ihr Streit war
unnütz; denn dieser Wohnsitz des vollkommenen Glückes ist
aus Erden verloren, sowohl physisch, als moralisch.
Die ersten Menschen waren unschuldig aus der Hand
des Schöpfers hervorgegangen. Aber bald verlor sich die para-
diesische Unschuld. Eva aß, durch die Schlange verführt,
von der verbotenen Frucht, und gab auch ihrem Manne da-
von. Also hielt die Sünde ihren Einzug in die Welt, und
sogleich erfuhren die Unglücklichen die traurigen Folgen ihres
Vergehens. Sie verloren das Paradies; schwere Arbeiten,
i54o Jahre.
§. l. Schöpfung der Welt.
§. 2. Das Paradies.
§. 3. E r st e S ü n d e.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Adam_dis_Noe Christus Adams Eva Eva_aß