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Kenntnissen erworben und mehrere Religionen nher kennen gelernt. Zu ernsten Betrachtungen geneigt sann er gerne der Gott, Glau-ben, Seele und Unsterblichkeit nach. Von den Priestern verfolgt floh er anno 622 n. Chr. nach Medina. Von dieser Flucht (Hedschra) beginnen die Muhamedauer ihre Zeitrechnung. Im Jahre 630 eroberte er Mekka und seine Anhnger anerkannten ihn als G.sandten Gottes, Allahs; er starb 632. Der Koran sagt: Es gibt nur Einen Gott, Allah, und Muhamed ist sein Prophet, grer als Moses und Jesus; er schreibt vor Gebete zu bestimmten Zeiten, Fast n, Ent-Haltung vom Weine, Almosen an Bedrftige, Krieg gegen die Unglubigen. Vielweiberei ist gestattet. Das Leben nach dem Tode stellte er als einen unaufhrlichen Genu von Freuden dar. Der Freitag ist der wchentliche Gottesdiensttag und ein Hanptsest ist das Beiramfest. Die spteren arabischen Huptlinge oder Chalisen dran-gen nach Palstina, Syrien, Kleinasien, Mesopotamien, Persien, gyp-ten, Nordafrika, Spanien 711, Frankreich 732, Griechenland 1453. Mekka und Medina sind die hl. Städte, wohin jeder Glubige oder Moslim einmal wallfahrten mu. Im ganzen gibt es 160 Millionen Muhamedauer. (Schi-iten, Koran; Sunniten, berlieferungen).
Winfried, ein englischer Mnch, predigte in der ersten Hlfte des achten Jahrhunderts das Evangelium bei den heidnischen Deutschen. In Rom hatte er sich zu seiner Missionsthtigkeit einsegnen lassen und zog dann nach Hessen. Er scheute keine Mhe, keine Gefahr im Dienste Gottes; er zerstrte die Denkmler des alten Wahns, Opfer-Plze, Gzenbilder, heilige Haine, wie eine bei Geismar dem Don-nergotte geweihte Eiche. Auch in Thringen und Bayern lehrte Bonifatius mit Erfolg und grndete Kirchen und Klster, diese Pflanz-statten fr christliche Erkenntni und Sittlichkeit. Mit Recht wird Winfried dehalb der Apostel der Deutschen, Bonisazius oder Wohl-thter genannt. Im Jahre 7, wurde er Erzbischos von Mainz und so das Oberhaupt der deutschen Christeugemeinden. Noch als Greis zog er nach Friesland. Hier fand er den Tsd im Jahre 755. Ein Schwrm Heiden berfiel zornglhend die Christen, welche Bonifatius taufen (firmen) wollte. Sein Leichnam liegt in dem von ihm gestifteten Kloster Fulda begraben. Auch Colnmban, Gallus, Kilian und Willibrod waren solche eifrige Missionre.
Der Einfhrung des Christenthums verdankt Deutsch-land einen Hauptfortschritt in Kultur und Zivilisation (Anbau des
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vergeblich. Eine Schar Mause schwamm Nachts hinber, kletterte an den glatten Mauern empor und eines.morgens fand man den Kir-chenfrsten tobt, von Masen grlich zernagt. Diese Sage thntbri-gens dem wackern Manne ein Unrecht an.
Unter Heinrich Iv, 10561106, trat eine groe Zerrt-tung im deutschen Reiche ein. Sein Vater Heinrich Iii, ein Mann von eisernem Willen, hatte mit Kraft und Ansehen geherrscht. Der Erzbischof Hanno von Kln entfhrte 1062 den zwlfjhrigen Prinzen seiner Mutter und spter bemchtigte sich seiner der Bischof Adel-bert von Bremen. So wurde Heinrich verdorben, leichtsinnig, hoch-fahrend, unklug. Als König verfuhr er nach Laune und Willkr und drckte besonders die freien Sachsen. Sie griffen zu den Waffen und suchten besiegt beim Papste Gregor Vn (Hildebrand) Hilfe. Die-ser khne Mann wollte die Unabhngigkeit der Kirche von der welt-lichen Macht verwirklichen ; er sprach den Fürsten das Jnvestitnrrecht ab oder die Befngni, Bischfe zu ernennen und sie mit Ring und Stab zu belehrten; er verbot den Kauf geistlicher Stelleu (Simonie) und verordnete die Ehelosigkeit der Priester (Clibat). Heinrich lie den Papst durch deutsche Bischfe zu Worms absezen, dieser aber schien derte den Bannstrahl gegen ihn und die unzufriedenen Fürsten verlieen Heinrich. Der Kaiser, um sich davon zu lsen, unterzog sich (tut 3 Tagen) einer Kirchenbue zu Canossa anno 1077. Darnach raffte er sich wieder auf, berwltigte seine Gegner und auch au Gregor, der aus Rom floh, wollte er sich rchen. Als sich seine eigenen Shne gegen ihn emprten und ihn zwangen, die Krone nieberzulegen, brach solcher Frevel ihm das Herz, 1106 (Lttich). Heinrich verlieh dem Gemahl seiner Tochter Agnes, Frtebrich von Bren, das Herzogthum Schwaben und dieser baute die Hohenstaufenburg. Mit Hein-rich V erlosch 1125 der frnkische Kaiserstamm.
Kreuzzge heit man die Kriege, welche die Christenheit des Abendlandes unternahm, um Palstina zu erobern. Ein franzsischer Einsiebler und Mnch schilderte bei seiner Lnrckkunft von einer Wall-fahrt ins heilige Land die Drangsale, welchen die Pilger bei den Trken ansgesezt waren. Papst Urban 11 hielt dehalb mehrere Kirchen-Versammlungen, wie 1095 zu Clerrnont und der Krieg wurde beschlos-seu. Zgellose, ungeordnete Scharen begannen den Zug, das Haupt-Heer unter dem Herzog Gottfrieb von Bouillon rckte 1096 auf groem Umwege nach Kleinafien, kam aber erst nach aufreibenden Km-
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Extrahierte Personennamen: Masen Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_Iii Heinrich Hanno_von_Kln Heinrich Heinrich Gregor Gregor Heinrich_lie Heinrich Heinrich Heinrich Gregor Gregor Heinrich Heinrich Agnes Urban
Extrahierte Ortsnamen: Bremen Sachsen Rom Hohenstaufenburg
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Rmer, Westgothen, Franken, Burgunder und deutsche Stmme ent-gegen und schlugen ihn auf den katalannischen Feldern bei Chalons aufs Haupt. Laut den Berichten deckten 150,000 Gefallene die Walstatt. Attila zog sich durch Oberitalien zurck, (Grndung Venedigs durch Flchtlinge), wollte auf Rom los, lie sich aber zur Um-kehr bewegen und starb 453. Er war eine Blkergeisel; sein Reich zerfiel.
Augustinus war ein sehr berhmter und einflureicher Lehrer der alten christlichen Kirche, geboren zu Tagaste in Nnmidien (Nordafrika) 354 n. Chr. Sein Vater, ein Rathsherr, war Heide, seine brave Mutter Monika war eine fromme Christin. Als Jngling liebte er die Freuden und Gensse der Welt. Er verbrachte etliche Jahre in Italien. Durch den Bischof Ambrosius zu Mailand lernte er das Christenthum hochachten und lie er sich taufen. Darauf kehrte er nach Afrika zurck, trat in den geistlichen Stand und wurde Bischof zu Hippo, jezt Bona. Augustinus verfate verschiedene Schriften der die Lehre von der Gnade Gottes und fhrte mit Pelagius einen zhen Streit der die Erbsnde und den freien Willen. Er starb im Au-gust 430 während der Belagerung Hippos durch die Vandalen. Au-guftinus war ein geistreicher, scharssinniger, gefhlvoller Kirchenvater. Sein Leben erzhlt er selbst in seinen Bekenntnissen. Nach ihm nann-ten sich die Augustiner, ein Mnchsorden.
Theodosins der Gr., der lezte ausgezeichnete rmische Kaiser, theilte anno 395 kurz vor seinem Ableben das Reich unter seine beiden Shne. Der ltere, Arkadius, erhielt den Osten, mit der Hauptstadt Kon-stantinopel, der jngere, Honorins, den Westen mit Rom. Das oft-rmische oder byzantinische Reich bestand bis 1453, wo es dem An-drang der Trken unterlag. Das westrmische wurde bald auf Italien beschrnkt. Im Jahre 476 zwang Odoaker, ein Anfhrer deutscher M-ettruppen, den Kaiser Romnlns Augustulus zur Abdankung. Doch keine Gewaltthat bringt Glck. Im Jahre 493 wurde Odoaker von Theodorich, dem Könige der Oftgothen, bei Verona besiegt und spter ermordet. Theodorich herrschte mit Kraft und Umsicht; berall wal-tete Ordnung und Sicherheit, das Land erholte sich und blhte zuse-hends wieder auf.
Muhamed, ein arabischer Kaufmann aus Mekka, ist der Stifter des Islams. Er hatte auf weiten Handelsreisen sich eine Flle von
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Extrahierte Personennamen: Attila Monika Romnlns_Augustulus Odoaker_von_Theodorich
Extrahierte Ortsnamen: Oberitalien Rom Nnmidien Nordafrika Italien Mailand Afrika Gottes Honorins Rom Italien Verona Mekka
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im deutschen Reich Ordnung und Recht aufrecht zu erhalten. Auf dem Reichstage zu Worms brachte er dm ewigen Landfrieden, bei Strafe der Reichsacht fr die bertreter, zuwege. Dem Reichskammergericht, welches in Frankfurt a. M., spter in Speier, znlezt in Wetzlar seinen Siz hatte, muten jich auch die Fürsten unterwerfen. Zur besseren Verwaltung theilte er Teutschland in 12 Kreise; sie waren: Der streichische, bayrische, schwbische, frnkische, ober- und niederschsische, westflische, kurrheinische, oberrheinische und burgun-dische. Ui'ter Maximilian wurde auch das Postwescn eingefhrt ; Franz vou Taxis bernahm es als Generalpostmeister. Max regierte bis 1519. In den lezten Jahren feines Gebens, erzhlt man, habe er immer seinen Sarg mit sich gefhrt. Damals bestand das deutsche-Reich ans 370 selbstndigen Gebieten. Karl V war Maximilians Enkel und Nachfolger.
Eberhard im Bart zu Worms d. 21 Juni 1195.
1) Der Kaiser sa zu Worms am Rhein beim frohen Festes-mah l und um ihn her in langen Reihu, erfreut durch Hrnerklang und Wein, der Fürsten groe Zahl. 2) Es hebt sich an ein-edier St reit rm Land und Erbe laut. Der Pflzer rhmt die Fruchtbarkeit in seinem Gane weit und breit, und Weine, die er baut. 3) Der Bah er rhmt der Klster Pracht und seiner Städte Zier. Der Sachse spricht: Aus manchem Schacht wird mir das edle Erz gebracht und dieses rhm ich hier". 4) Und jeder stellt in seiner An sein Land in helles Licht. Da kommt d:e Reih an Eberharb, den Wrttemberger mit dem Bart; solch Schze hat er nicht. 5) Er ruft o welch ein lieblich Loos, mehr weith als Ebelslein.' : Ich kann in jedes Bauern Scho, so sicher wie im festen Schlo, ganz sorglos schlafen ein". 6) Dem Worte lauscht der rftcnftanb und sinnet still betrob. Der Kaiser ruft; Im Schwabenland knpft Fürst und Volk das schnste Band; es hat das hchste Lob!"
Doktor Martin Luther, der Reformator der evangelischen Kirche, war Professor au der Universitt zu Wittenberg an der Elbe. Sein Vater stammte ans Mra in Thringen, war aber als Berg-mann nach Eisleben gezogen. Luther wrbe geboren den 10 November 1483 und als Knabe in die Schule geschickt zu Mannsfelb, Mag-beburg und Eiseuach. Als Jngling studirte er in Erfurt 1501 die Rechte, trat aber im Juli 1505 ins dortige Augustinerkloster, ^m
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Franz_vou Franz Max Karl_V Karl Maximilians Maximilians Eberhard Martin_Luther
58
Des Mittelalters I. Periode.
45o nun mit einem Heere von 5 — 700,000 Mann gegen das
westliche Europa.
Er überschwemmte Deutschland, setzte über den Rhein,
und ruckte plündernd und mordend bis Orleans in Frank-
reich vor. Da vereinigte die gemeinsehaftliche Gefahr die
Römer und West-Gothen, wie auch andere deutsche
Wölk er sch a ft en unter dem römischen Feldherrn Ae tins.
Weiehalons an der Marne (Catalaunum) stießen die seind-
43i lichen Heere auf einander. Es entbrannte eine wüthende
Schlacht, in welcher Attila auf das Haupt geschlagen und
aus Gallien vertrieben wurde. 152.000 Leichname erschlage-
ner Menschen bedeckten das Schlachtfeld.
452 Im folgenden Jahre brach er in Ober-Italien ein,
zerstörte viele Städte, unter diesen das starke Aquileja,
dessen Einwohner mit vielen andern Jtaliern vor den Greueln
der Zeit auf die nahen Inseln des adriatisch en Meeres
flohen, wo sie das in der Folge große und herrliche Vene-
dig gründeten.
Eben wollte Attila nach Nom ziehen; da hielt ihn eine
Gesandtschaft, an deren Spitze Papst Leo der I. oder
Große stand, durch große Versprechungen, vorzüglich aber
durch die Schrecken der Religion, von diesem Plane
ab. Er verließ nun Italien, und starb bald darauf an
455 einem Schlagflusse. Sein Tod und die Uneinigkeit
seiner Söhne, die um das väterliche Erbe haderten,
machte der Herrschaft der Hunnen in Europa ein Ende.
Die verschiedenen Völker, die bisher der Schrecken zusam-
455 mengehalten hatte, rißen sich los, und das Weltreich At-
tilas zerfiel in mehrere kleine Staaten.
tz. 75. Untergang des abendländischen
Kaiserthumes.
Bei diesen gewaltigen Stürmen herrschten in dem getheil-
ten römischen Reiche Kinder (§. 66.) ; in Constantino-
pel der 18jährige Arkadins, in Rom der iijährige Ho-
norius. Ihre Vormünder (Rnsinus und Stilicho) waren
schlechte Menschen; eifersüchtig über einander, und nur be-
dacht, die eigene Macht und Reichthümer zu vermehren.
Ja sie vergaßen ihre Pflicht gegen Fürst und Vaterland
so sehr, daß sie selbst mit Ausländern (Barbaren) in
verrälherische Verbindungen traten, und dieselben als
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Extrahierte Personennamen: Attila Attila Leo_der_I. Leo
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Rhein Frank- Gallien Ober-Italien Italien Europa Constantino- Rom
Von Muhamed bis auf Karl d. Großen. 63
Begebenheit, der Flucht Muhamcds, arabisch Hcdschra,
zahlen die Muhamedaner ihre Mondsjahre. In Medina
fand er großen Anhang, so, daß er bald bewaffnete
Schaaren gegen seine Feinde führen konnte. Mekka mußten»
sich unterwerfen; ganz Arabien ward besiegt. Muhamed
drang sogar in Syrien ein, und forderte selbst den Kaiser
von Konsiantinopel auf, die neue Lehre anzunehmen.
Endlich starb Muhamed im 63. Jahre seines Alters, «32
und im zehnten nach seiner Vertreibung aus Mekka 652 zu
Medina, wo seine Leiche in einem Sarge von weißem
Marmor in der Haupt moschee beigesetzt wurde. Jeder
Muhamedaner muß in seinem Leben wenigstens einmal da-
hin eine Wallfahrt machen. Nach des Propheten Tode
sammelte Abubeker, des Propheten viel geprüfter Freund,
deffen Aussprüche und Lehren in ein Buch, das unter dem 635
Namen Koran bekannt ist.
§. 78. Muhameds Weltreich.
Muhameds Nachfolger hießen Chalisen. Die Negie-
rung der ersten fünf Chalisen war ungemein glanzend. Sie
häuften Eroberungen auf Eroberungen; Persien, S y- «44
rien, Phönizien, Palästina, die Inseln C y-
prus und Rhodus, Aegypten und die ganze
Nordküste Afrikas bis ans atlantische Meer wur-
den in 15 Jahren unterworfen, und der griechische Kaiser
gezwungen, in einem nachtheiligen Frieden den Arabern65?
alle ihm entrissene Besitzungen zu überlassen.
Aber damit waren die Araber noch nicht zufrieden.
Sie gelüstete vorzüglich nach dem Besitze des herrlichen,
und mit Schätzen angefüllten Konstantinopels. Es
erschien daher auf einmal eine ungeheure arabische Flotte 572
vor den Mauern der gcängsiigten Stadt. Nur die Ta-
pferkeit der Griechen und besonders das schreckliche grie-
chische Feuer rettete der Hauptstadt Freiheit, und zerstörte 673
die stolze feindliche Flotte.
D^ der Versuch auf Konstantinopel mißlungen war, so
trugen die Araber ihre Waffen nach Afrika, und von da in
den Westen Europens. Tarik, der Anführer der Ara-
der, setzte mit einem ansehnlichen Heere von Afrika nach 711
Spanien über, und stürzte das durch Neligionsstreitigkei-
ten und Empörungen geschwächte we stgothisch e Reich 7^ '
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Extrahierte Personennamen: Muhamed Karl_d Karl Muhamed Muhameds_Weltreich Tarik
Extrahierte Ortsnamen: Medina Mekka Syrien Mekka Medina Persien Palästina Afrikas Konstantinopel Afrika Westen_Europens Afrika Spanien
Von Karl V. bis Ferdinand Iii. 111
bürg und Preußen unter einem Herrscherstam-
me vereiniget.
Beider Lander Vereinigung ward die Grundlage
ihres höhern Wohlstandes durch die Regentenweisheit des
großen Churfürsten Friedrich Wilhelm (von 1640—1688),1640
der noch unter den Stürmen des Zojährigen Krieges
seine herrlichen Schöpfungen begann, und durch den west-
fälischen Frieden die Bisthümer H a lb erstadt,
Minden und Kamin, nebst dem Erzbisthum Magde-
burg erhielt.
§. 134. Das osmannische Reich-.
Seit die Türken unter ihrem Sultan Muhamed Ii.
Constantinopel erobert hatten (§. 107.), wurden auch '453
allmahlig alle Provinzen des ost-römischen Reiches be-
zwungen, und sogar andere Nachbarstaaten überwältiget.
Ueber das weitläufige Reich herrschte zu Anfang der
neuen Zeit Sultan Selim der I. (von 1512—1519). 1212
Er eroberte Syrien, Palästina und Aegypten, und
war durch ganz Europa gefürchtet.
Ihm folgte Solimán der Ii., oder der prächtige
(von 1519—1566), der das Reich auf den Gipfel t> er 151»
Macht hob. Er nahm den Johannitern die Insel Rh 0-1222
dus ab, eroberte ganz Nord-Afrika, halb Ungarn,
bis über Ofen hinaus, und drang sogar in Deutschland
ein, wo er die Stadt Wien, wiewohl vergebens, belagerte. 1520
Nach Solimans Tode begann der Verfall desove,
türkischen Reiches. Verweichlichung der Regenten,
und innere Unruhen hinderten die Kriegsstimmung.
Man mußte jetzt mehr bedacht sein, das Erworbene zu
erhalten, als Neues zu erwerben. Diese Schwache der
Pforte war den christlichen Europäern nicht unbekannt ge-
blieben, und die Spanier und Italier faßten, von
Papst Pius V. aufgemuntert, Muth gegen die Ungläubigen.
Eine christliche Flotte von 500 Schiffen und 20,000
Kämpfern, angeführt von dem spanischen Admiral, Don
Juan d'austria einem natürlichen Sohne Karls V., 1571
vernichtete am 7. Oct. 1571 die Raubschiffe des Sultans
Selim Ii. bei Le panto fast gänzlich. Von 350 türki-
schen Galeeren entkamen nur 50; mehr als 30,000 Mosle-
mins gingen durch das Schwert oder Wasser zu Grunde.
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Ferdinand_Iii Ferdinand Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Muhamed_Ii Pius_V. Muth Karls_V. Karls_V.
Extrahierte Ortsnamen: Minden Constantinopel Syrien Palästina Europa Ungarn Deutschland Wien Don
Juan
74 Des Mittelalters Iii. Periode.
und Liebe für Kunst und für Wissenschaft. Unter
iv8> der Regierung des großen Alexius (1081 — 1118) began-
nen endlich die Kreuzzüge, welche neuen Jammer
über das geschwächte Reich ausgofsen.
tz. 89. Arabisches Reich.
Das arabische Reich (§. 78.), einst der Schrecken der
Welt, ging mit raschen Schritten seinem Untergange entge-
gen. Schon seit langer Zeit wütheten im Innern Thron-
streitigkeiten. Der Chalife Abdor Rahmann ward
endlich gestürzt, und mußte, um das Leben zu retten, in das
725 ferne Spanien entfliehen. Hier gründete er ein zwei-
tes, unabhängiges Chalifat, dessen Hauptstadt Cor-
d ova wurde.
7eo Den Thron Muhameds im Orient erhielt Al Ab das.
Seine Nachfolger wurden Abbasiden genannt. Der größte
78o von allen ist Harun al Raschid (786 — 808), ein Zeit-
genosse Karl des Großen, und wie dieser, ein sehr eifri-
ger Beförderer der Kunst und der Wissenschaft.
8»8 Seine Söhne theilten nach seinem Tode das große
Reich. Da sie aber in Uneinigkeit mit einander lebten,
833 und den Türken, die sie zuerst als Leibwache in ihre
Dienste genommen hatten, die höchsten Staats würden
1023 überließen, führten sie endlich den gänzlichen Umsturz
des Chalifates herbei.
§. 90. D i e T ü r k e n.
Die Türken, kriegerische Nomaden aus Mittel-Asien,
568 wurden im 6ten Jahrhunderte das erstemal bekannt.
8i7 Damals standen sie den Ost-Römern gegen die Perser bei.
In der Folge traten sie sehr zahlreich in die Kriegsdienste
der Araber, und nahmen auch die Religion derselben an.
Wald schwangen sich talentvolle Männer aus den Türken
zu den höchsten Staats würden empor; sie wurden
Feldherren, Minister, und sogar Statthalter in
fernen, großen Provinzen.
Und nun spielten die Türken die Rolle der römischen
Prätorianer; sie hoben und stürzten nach Willkühr
die schwachen Chalifen; die Statthalter fielen ab, und
machten sich zu eigenmächtigen Regenten; endlich
§33 ward den Chalifen die weltliche Herrschaft ganz ent-
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Extrahierte Personennamen: Alexius_( Rahmann Harun_al_Raschid Karl Karl
Bon Karl dem Großen bis Gottfried von Bouillon. 75
rissen; sie wurden nur mehr als geistliche Oberhäup-
ter betrachtet. Auf diese Art hörte (um 1025) das eigent-1025
liche Chalifat ganz auf; es hatte sich in eine Menge
unabhängiger türkischer Reiche aufgelöst.
Unter allen hob sich der seldschukische Stamm,
von seinem Stifter Seldschuk so genannt, am meisten
empor. Die seldschukischen Türken rißen nicht nur die chali-
sische Regierung in Bagdad an sich, sondern eroberten auch
Klein-Asien, und, nebst mehreren andern Provinzen des ¡055
griechischen Kaiserthums, auch Palästina. Dadurch gaben ms
sie, den christlichen Europäern Veranlassung zu den so
berühmten Kreuzzügen in das heilige Land. i°9r*
Oes Mittelalters
17. Periode.
Von Gottfried von Bouillon bis auf Karl den V.,
oder von den Kreuzzügen bis zur Entstehung des großen
spanischen Staates,
d. i. vom Jahre 1096 — 1517 nach Christus.
421 Jahre.
§. 91. Die Kreuzzüge.
Die Kreuzzüge sind jene heiligen Kriege, wel-
che die christlichen Europäer fast 200jahre lang
(von 1096 —1248) gegen die Türken in Asien ge-iosa
führt haben, um diesen Feinden der Christen-
heit das heilige Grab und Land zu entreißen.
Die Veranlassung zu diesen gewaltigen Heereszügen
war folgende:
Schon seit Constantin des Großen Zeiten (307)
wanderten fromme Christen häufig zu dem heiligen Grabe
in Jerusalem. So lange die Araber dort herrschten,
ward den Pilgrimen kein Hinderniß entgegen gestellt.
Aber sobald die rohen Türken sich des heiligen Landes iojg
bemächtiget hatten, erfuhren die Pilgrime Bedrückungen
jeder Art.
Ihre Klagen erregten endlich den Wunsch, daß die
Europäer mit vereinigter Macht hinziehen, und das heilige
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Gottfried_von_Bouillon Stifter_Seldschuk Palästina Gottfried_von_Bouillon Karl Karl Christus Constantin
Von Gottfried von Bouillon bis Karl den V. 77
blutige Spiel. Ihm folgte im Herbste desselben Jahres das
Hauptheer, aus ordentlichen Kriegern bestehend, und von
Gottfried von Bouillon, der Blume der Ritterschaft,
befehligt.
Im Mai 1097 war die Armee der Kreuzfahrer vor Ni-ion
zäa in Klein-Asien versammelt; hier wurde sie gemu-
stert — man rechnete gegen 600,000 Menschen. Nizaa,
Antiochia, Edessa mußten unterliegen, und am 15. Juli
1099 wurde selbst Jerusalem nach >5wöchentlicher Bela- iogg
gerung mit Sturm genommen.
Nun wurde Gottfried von Bouillon als König von
Jerusalem ausgerufen; aber der bescheidene Mann wei-
gerte sich, da eine goldene Krone zu tragen, wo der Hei-
land unter einer Dornenkrone geblutet hatte, und begnügte
sich mit dem einfachen Titel: Beschützer des heiligen
Grabes (Torquato Tasso).
tz. 93. Ende derkreuzzüge, und Folgen derselben.
Als sich die Türken von dem ersten Schrecken erholt
hatten, singen sie an das neue Königreich von allen
Seiten zu bedrängen; daher mußten zu dessen Rettung neue
Kreuzzüge gemacht werden. Dieß geschah; selbst Kaiser
und Könige nahmen das Kreuz (siehe §. 91.) ohne den
Sieg daran zu knüpfen. Denn seitdem Sultan Saladin
der Große sich des türkischen Thrones bemächtiget hatte, 1174
schwand das Glück der Christen, unter denen auch Eifer-
sucht und Uneinigkeit ausgebrochen war, täglich mehr
dahin.
Endlich eroberte Saladin die heilige Stadt Je rusa-1737
lem. Mit ihr siel das Königreich Jerusalem nach
88 jähriger Dauer in Trümmer. Große Anstrengungen
der Christen zur Wiedereroberung des verlornen Heiligthu-1243
mes folgten; aber umsonst. Der Türken Macht konnte nicht
gebrochen werden, ja endlich ging mit der Stadt Ptole-
mais oder Akre die letzte christliche Besitzung in 1291
Palästina verloren. "Junk
So endeten die Kreuzzüge. Sie hatten Europa um
mehr als 7 Millionen Menschen entvölkert, und Blat-
tern und Pest in unfern Erdtheil geführt; aber auch man-
che wohlrhätige Wirkungen hervorgebracht. Denn durch
die Kreuzzügs wurde das Abendland mit dem Morgenland
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Extrahierte Personennamen: Gottfried_von_Bouillon Karl Karl Gottfried_von_Bouillon Nizaa Gottfried_von_Bouillon Saladin
Extrahierte Ortsnamen: Antiochia Edessa Jerusalem Jerusalem Jerusalem Europa