r
Sitrm -
In Folge einer Geschvtsberhufung meiner eigenen Ott'icin liess ich dieses Bchlein, um es noch vor Schluss des Schuljahres fertig zu bekommen, in einer mir empfohlenen auswrtigen Druckerei herstellen. Dasselbe ist aber in jeder Beziehung nicht nach meinem Wunsche ausgefallen und es ist mir unmglich, das so praktische Werkchen in dieser missrathenen Weise in den Buchhandel zu bringen. Nur um einen Einblick in die Durchfhrung des Stoffes zu gewhren, erlaube ich mir, dies Exemplar in Vorlage zu bringen. Soweit der Vorrath reicht, gebe ich dieses Bchlein zu 6 kr. ab, während es sonst 12 kr. kostet. Bis Oktober erscheint eine schne und korrekt gedruckte Ausgabe, welche zur Einfhrung in den Schulen angelegentlich empfohlen wird.
Tobias Dannheimersche Verlagsbuchhandlung.
Keinptcu,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
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34
im deutschen Reich Ordnung und Recht aufrecht zu erhalten. Auf dem Reichstage zu Worms brachte er dm ewigen Landfrieden, bei Strafe der Reichsacht fr die bertreter, zuwege. Dem Reichskammergericht, welches in Frankfurt a. M., spter in Speier, znlezt in Wetzlar seinen Siz hatte, muten jich auch die Fürsten unterwerfen. Zur besseren Verwaltung theilte er Teutschland in 12 Kreise; sie waren: Der streichische, bayrische, schwbische, frnkische, ober- und niederschsische, westflische, kurrheinische, oberrheinische und burgun-dische. Ui'ter Maximilian wurde auch das Postwescn eingefhrt ; Franz vou Taxis bernahm es als Generalpostmeister. Max regierte bis 1519. In den lezten Jahren feines Gebens, erzhlt man, habe er immer seinen Sarg mit sich gefhrt. Damals bestand das deutsche-Reich ans 370 selbstndigen Gebieten. Karl V war Maximilians Enkel und Nachfolger.
Eberhard im Bart zu Worms d. 21 Juni 1195.
1) Der Kaiser sa zu Worms am Rhein beim frohen Festes-mah l und um ihn her in langen Reihu, erfreut durch Hrnerklang und Wein, der Fürsten groe Zahl. 2) Es hebt sich an ein-edier St reit rm Land und Erbe laut. Der Pflzer rhmt die Fruchtbarkeit in seinem Gane weit und breit, und Weine, die er baut. 3) Der Bah er rhmt der Klster Pracht und seiner Städte Zier. Der Sachse spricht: Aus manchem Schacht wird mir das edle Erz gebracht und dieses rhm ich hier". 4) Und jeder stellt in seiner An sein Land in helles Licht. Da kommt d:e Reih an Eberharb, den Wrttemberger mit dem Bart; solch Schze hat er nicht. 5) Er ruft o welch ein lieblich Loos, mehr weith als Ebelslein.' : Ich kann in jedes Bauern Scho, so sicher wie im festen Schlo, ganz sorglos schlafen ein". 6) Dem Worte lauscht der rftcnftanb und sinnet still betrob. Der Kaiser ruft; Im Schwabenland knpft Fürst und Volk das schnste Band; es hat das hchste Lob!"
Doktor Martin Luther, der Reformator der evangelischen Kirche, war Professor au der Universitt zu Wittenberg an der Elbe. Sein Vater stammte ans Mra in Thringen, war aber als Berg-mann nach Eisleben gezogen. Luther wrbe geboren den 10 November 1483 und als Knabe in die Schule geschickt zu Mannsfelb, Mag-beburg und Eiseuach. Als Jngling studirte er in Erfurt 1501 die Rechte, trat aber im Juli 1505 ins dortige Augustinerkloster, ^m
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Franz_vou Franz Max Karl_V Karl Maximilians Maximilians Eberhard Martin_Luther
58
Des Mittelalters I. Periode.
45o nun mit einem Heere von 5 — 700,000 Mann gegen das
westliche Europa.
Er überschwemmte Deutschland, setzte über den Rhein,
und ruckte plündernd und mordend bis Orleans in Frank-
reich vor. Da vereinigte die gemeinsehaftliche Gefahr die
Römer und West-Gothen, wie auch andere deutsche
Wölk er sch a ft en unter dem römischen Feldherrn Ae tins.
Weiehalons an der Marne (Catalaunum) stießen die seind-
43i lichen Heere auf einander. Es entbrannte eine wüthende
Schlacht, in welcher Attila auf das Haupt geschlagen und
aus Gallien vertrieben wurde. 152.000 Leichname erschlage-
ner Menschen bedeckten das Schlachtfeld.
452 Im folgenden Jahre brach er in Ober-Italien ein,
zerstörte viele Städte, unter diesen das starke Aquileja,
dessen Einwohner mit vielen andern Jtaliern vor den Greueln
der Zeit auf die nahen Inseln des adriatisch en Meeres
flohen, wo sie das in der Folge große und herrliche Vene-
dig gründeten.
Eben wollte Attila nach Nom ziehen; da hielt ihn eine
Gesandtschaft, an deren Spitze Papst Leo der I. oder
Große stand, durch große Versprechungen, vorzüglich aber
durch die Schrecken der Religion, von diesem Plane
ab. Er verließ nun Italien, und starb bald darauf an
455 einem Schlagflusse. Sein Tod und die Uneinigkeit
seiner Söhne, die um das väterliche Erbe haderten,
machte der Herrschaft der Hunnen in Europa ein Ende.
Die verschiedenen Völker, die bisher der Schrecken zusam-
455 mengehalten hatte, rißen sich los, und das Weltreich At-
tilas zerfiel in mehrere kleine Staaten.
tz. 75. Untergang des abendländischen
Kaiserthumes.
Bei diesen gewaltigen Stürmen herrschten in dem getheil-
ten römischen Reiche Kinder (§. 66.) ; in Constantino-
pel der 18jährige Arkadins, in Rom der iijährige Ho-
norius. Ihre Vormünder (Rnsinus und Stilicho) waren
schlechte Menschen; eifersüchtig über einander, und nur be-
dacht, die eigene Macht und Reichthümer zu vermehren.
Ja sie vergaßen ihre Pflicht gegen Fürst und Vaterland
so sehr, daß sie selbst mit Ausländern (Barbaren) in
verrälherische Verbindungen traten, und dieselben als
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Attila Attila Leo_der_I. Leo
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Rhein Frank- Gallien Ober-Italien Italien Europa Constantino- Rom
Bon Gottfried von Bouillon bis Karl den V. 79
breiteten Christi Lehre im blutigsten Kampfe aus, eroberten 1230
zwischen 1230 und 1285 ganz Preußen, und stifteten einen
Staar, der sich endlich unter dem Hochmeister Alb recht
von Brandenburg aus einem Ordenslande in das Erb-1525
groß herzogthum Preußen verwandelte.
Anhang.
Mongolisches Reich.
An den Ufern der Selinga im östlichen Asien beherrschte
um .1200 ein großer Chan 30,000 Familien. Sein Sohn 120a
Temudschin, unzufrieden mit der engen Herrschaft, brach
aus der kalten Wüste auf, eroberte beinahe ganz Asien, und
stiftete das große mongolische Reich. Statt des bis-
herigen Namens Temudschin nahm er nun den Titel D sch in- rros
gis-Chan, d. i. der größte der Könige an.
Als er ganz Asien mit Schrecken und Grausamkeit erfüllt
hatte, zog er sich freiwillig in seine Residenz Karakorum
zurück, wo er im Jahre 1227 starb. Seine Söhne und En-1227
kel setzten die Eroberungen mit gleichem Glücke fort. Sie
brachen sogar in Europa ein, unterjochten Rußland, und sieg-
ten und plünderten schon in Polen, Mähren, Schle-i24i
sien und Ungarn.
Bei dieser plötzlichen Gefahr n vnten Kaiser und Kar-
dinäle die Nationen um Beistand für die schlesischen Fürsten.
Viele Herren und Ritter eilten den Schlesiern zu Hilfe, und
es erfolgte die Schlacht bei Liegnitz, in welcher die Mon-1242
golen siegten. Dennoch gingen diese nicht weiter, sondern
wendeten sich wieder gegen Osten, und vollendeten die Ein-
nahme von China.
Um 1300 ward das übergroße Reich in fünf Chanatei^oo
getheilt. Die Theilung sollte Ruhe und Kraft des Mongo-
lenreiches bewirken; aber sie bewirkte das Gegentheil —
häufige Kriege und noch größere Zerstückelung in 31 Cha-
nate, und das Ansehen der Mongolen sank von Jahr zu
Jahr tiefer.
Da gelang es im Jahre 1370 Timur dem Lahmen, 1370
auch Tamerlan genannt, einem Stämmlinge Dschingis-
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TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
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Extrahierte Personennamen: Gottfried_von_Bouillon Karl Karl Christi
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Asien Asien Europa Polen Ungarn Liegnitz China
150
Der neuesten Zeit
!8is Kriegen geraubten Kunstschätze herausgeben, und die
Festungswerke von Hüningen niederreissen lassen.
Und damit das w a n k e l m ü t h i g e und eitlevolk den
zu lange gemißhandelten Völkern einige Genügthuung,
und für die Zukunft Sicherheit gewährte, mußte es sich
noch überdieß verbindlich machen, 700 Millionen Fran-
ken als Entschädigung an die Alliirten zu bezahlen, und
450.000 Mann alliirter Truppen 5 Jahre lang in den
nördlichen und östlichen Grenzfestungen Frankreichs zu un-
terhalten.
Damit der Welt bis auf die spätesten Zeiten die segens-
vollste Eintracht verbürgt würde, ward zwischen Franz,
Alexander und Friedrich Wilhelm noch in Paris der
26.§pt^ heilige Bund geschlossen (am 26. Sept. 1815) der seit-
dem durch den Beitritt fast aller christlichen Fürsten Europas
verstärkt worden ist.
B. Vom zweiten Pariser - Frieden bis zum Jahre 1852.
§. 176. Frankreich.
Isis Nach der zweiten Herstellung deskönigthumes
gewannen die Anhänger der alten Ordnung, Royalisten
oder Ultras genannt, großen Einfluß auf die Regie-
rung, und benützten denselben zur Durchsetzung so mancher
Maßregeln, die vom Volke miß beliebig ausgenommen
wurden.
Mit den Ultras verbanden sich fanatische Priester,
die das Volk gegen die Protestanten aufregten. Da-
durch geschah cs, daß sich in Nismes und einigen andern
Orten ärgerliche Schauspiele, ähnlich der Bartholomäus-
Nacht, erneuerten.
20.N0v. Endlich bewog die ernstliche Dazwischenkunft der
i8,6 verbündeten Mächte den König, diesen Unfug zu hemmen.
s.sz-pt. Zu diesem Zwecke löste er die Deputirten-Kammer,
worin die Ultras das entschiedene Uebergewicht hatten, auf,
und berief eine andere, die gemäßigtere Grundsätze
zu Tage legte.
Dieß beruhigte die Gemüther der Franzosen
und der verbündeten Machte, und diese trugen nun-
mehr kein Bedenken, auf Ansuchen der französischen Regie-
T
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Alexander Alexander Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Paris Europas Frankreich Nismes
150
zweite Periode.
Obschon der Niederländer Handel und Wohlstand
unter Frankreichs Herrschaft fast völlig zerrüttet worden war,
so vereinigten sich doch viele Umstände, des jungen Staates
Wunden zu heilen. England gab nemlich größten Theils
die reichen Coloni en zurück, welche es, während die Fran-
zosen über die Niederlande geboten, erobert hatte.
Eine freisinnige Verfassung, auf das Wohl des Vol-
kes berechnet, sodann die Kraft und Umsicht der Regie-
rung, das Wiederaufblühen des Handels und der Fa-
brikthätigkeit rc., haben schon viele Spuren der frühern trau-
rigen Zeit vertilgt, und den Wohlstand des Landes bedeutend
gehoben.
Die Gründung der Arme n-Colonien (1822), wodurch issa
nicht nur in Kurzem alle Ausgaben für die Armen erspart,
sondern dem Staate viele nützliche Bürger gewonnen wer-
den; der zur Erleichterung der Schifffahrt von Amsterdam
bis zum Helder gegrabene Canal, welcher 12 Millionen
Gulden kostete; die im Jahre 1824 zur Beförderung des 1*24
Handels gegründete niederländische Handelsgesell-
schaft, welche zugleich die Belebung des Schiffbaues,
der Fabriken und des Land bau es zum Zwecke hatte; —
alles ließ die Niederländer einer glücklichen Zukunft entge-
gen sehen.
Gleichwohl waren die Belgier, angeblich wegen Ver-
schiedenheit der Glaubensbekenntnisse und der Ungleichmäßig-
keit der Besteuerung rc. unzufrieden, und durch einige Auf-
wiegler schon seit einiger Zeit in gefährliche Gahrung gesetzt
worden. Man sprach laut von parteiischer Begünstigung
Hollands auf Kosten Belgiens, und endlich brach am
25. Aug. 1850 die Flamme des Aufruhrs in der Hauptstadt 1830
Brüssel mit gräßlichen Zerstörungen aus. 25.?lug.
Der Aufruhr verbreitete sich auch auf die Städte Lüt-
tich, Brügge, Antwerpen, Löwen rc., und allgemein
ward die Trennung Belgiens von Holland gefodert.
Blutige Szenen hatten in Brüssel und andern Orten
statt, und die holländischen Truppen wurden am Ende ge-
zwungen, Belgien zu räumen. Das Volk setzte eine provi-
sorische Regierung ein, welche die ewige Trennung von Hol-
land aussprach, und am 4. Juni 1851 den Prinzen Leopold ,531
zum König von Belgien erwählte. Derselbe nahm die Krone i.iu>«
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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162
Der neuesten Zeit
1&22 Grenze ein Heer auf (1822), bei dem sich die, mit der neuen
Verfassung mißvergnügten Spanier zahlreich einfanden. Jetzt
federten die europäischen Monarchen, die auf dem Congreß
1323 zu Verona versammelt waren, am 6. Jan. 1825 von den
6 2"" Cortes, daß es dem Könige von Spanien freigestellt werde,
aus eigener Machtvollkommenheit seinem Volke eine ange-
messene Verfassung zu geben.
Da die Cortes dessen sich weigerten, und Englands Ver-
i2.9ipv. mitííutig ungeachtet ließen, erklärte Frankreich am 12. April
1825 den Cortes den Krieg, und ließ seine Heere unter An-
führung des Herzogs von Angouleme in Spanien einrücken.
§. 187. Beschluß.
Die Constitutionellen, unter sich uneins, und
daher ohne Kraft rc., leisteten den Franzosen nur schwachen
Widerstand. Diese eroberten daher ohne große Anstrengung
einen großen Theil von Spanien. Da sich die Cortes in
Madrid nicht mehr sicher sahen, verlegten sie ihren Sitz zu-
erst nach Sevilla, und zuletzt nach Cadix, wohin ihnen
der König folgen mußte.
3i.mai Am 24. Mai 1825 rückte der Herzog von Angouleme
in Madrid ein, und setzte unverzüglich eine königliche
Regentschaft ein, die alles auf den alten Fuß herstellte,
und eine Menge Verhaftungen verfügte. Da die Cortes in
den Waffen kein Heil fanden, erklärten sie sich für aufgelöst,
28.Spt. und gaben am 28. Sept. 1825 den König Ferdinand
i. Dct. den Vii. frei. Am l. Oct. kam dieser im französischen Haupt-
quartier zu Puerto Santa Maria an, auf das zärtlichste
empfangen von dem Generalissimus der französischen Armee.
is.rov.am 15. Nov. hielt Ferdinand seinen feierlichen Einzug
in Madrid.
Sobald er in seine Hauptstadt zurückgckehrt war, bestä-
tigte er alle Beschlüsse der Regentschaft, hob alle Ver-
fügungen der Cortes auf, und erklärte sogar die von densel-
den im Auslände gemachten Staatsanlehen für ungil-
tig. Es erfolgten zahlreiche Verhaftungen, Verban-
nungen und Hinrichtungen, und ein System der
Strenge ward eingeführt, gegen welches der Herzog von
Angouleme und die fremden Gesandten vergeblich
warnten.
Denn wenn gleich der König, durch die uncrineßliche
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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Extrahierte Personennamen: Jan Ferdinand
i Ferdinand Maria Ferdinand Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Verona Spanien Englands Frankreich Spanien Spanien Madrid Sevilla Cadix Madrid Madrid
1 Gs
Der neuesten Zeit
Die Carbonari, unzufrieden mit den Maßregeln der Regie-
rung, die den alten Zustand der Dinge herstellte, er-
regten im Volk und Heere das Verlangen nach einer neuen
Verfassung.
1820 Plötzlich brach am 2. Juli 1820 unter dem Heere zu Nola
2.-Jul-ein Aufstand aus, der sich mit Schnelligkeit durch das
ganze Reich verbreitete. Heere und Volk foderten die
Einführung der spanischenverfassung, und der König
Juli sah sich genöthiget, am 7. Juli einzuwilligen. Dagegen er-
klärte sich Oesterreich, und traf sogleich Anstalten, die
neue, aufgedrungene Staatsform rückgängig zu machen.
Zu diesem Zwecke veranlaßte es den Congreß von Trop-
25.Öct. pau (28. Oct. 1820), der im Januar 1821 nach Laibach
1021 verlegt wurde, und wohin auch der König Ferdinand ein-
geladen ward. Sobald dieser daselbst eingetroffen war, er-
klärte er die neue Verfassung für aufgehoben, und so-
gleich ging ein österreichisches Heer unter Frimont gegen
Neapel vor, um die alte Ordnung der Dinge wieder
herzustellen.
Die Neapolitaner unter ihrem Führer Pepe leisteten nur
geringen Widerstand, und zogen sich auf allen Seiten zurück.
2'tmrz. Schon den 24. März besetzten die Oesterreicher die Haupt-
iz.maistadt, und am 13. Mai kehrte Ferdinand der Iv. in
seine Staaten zurück. Jetzt wurde die alte Verwaltung
wieder hergestellt, zu deren Aufrechthaltung das österreichische
Heer in beiden Reichen stehen blieb.
1825 Als Ferdinand der Iv. am 4. Jan. 1825 gestorben
4,c'5a“' war, folgte ihm sein Sohn der Kronprinz und Herzog
von Calabrien, Franz der I. Unter seiner Regierung ge-
langte der Staat zu vollkommener Beruhigung, so, daß das
österreichische Heer nach und nach daraus entfernt werden
konnte.
6) Savoyen u it t> Piemont.
Das Beispiel von Neapel fand auch in Savoyen Nach-
( i82i ahmung. Am 9. März 1821 brach bei der Besatzung von
9.Marj Alessandria eine Empörung aus, man foderte, bereit, die
Foderung mit den Waffen zu unterstützen, die Annahme der
spanischen Verfassung. Als auch in Turin Bürger und
Soldaten auf derselben Foderung bestanden, legte der König
izmrz. Victor Emanuc l am 15. März die Krone nieder, nach-
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Ferdinand Ferdinand Jan Franz Victor_Emanuc
152
Der neuesten Zeit
Carl der X. den Thron Frankreichs. Die ersten Tage sei-
ner Regierung erregten die beßten Hoffnungen, zumal das
1824 Edikt vom 29. Sept. 1824, das die verhaßte Censur auf-
hob. Einen neuen Glanz um des Königs Haupt brachte
i33o die Eroberung von Algier am 5. Juli 1850. Aber als
26.Iuliwenige Tage nachher — am 26. Juli 1850 — die sechs
Ordonnanzen im Moniteur erschienen, wodurch die freie
Presse und die Charte zernichter wurden, da begann, noch am
27-20. Abend-des nemlichcn Tages, der Aufstand in Paris; am 27.,
2"" 28. und 29. Juli wurde er allgemein.
30.Juli Am 30. Juli ward das Aufhören der Regierung Karl
des X. verkündet, Ludwig Philipp, Herzog von Orleans,
zum General-Lieutenant des Königreiches, und am
7.9iiio 7. Aug. zum Könige der Franzosen ausgerufen. Karl
der X. unvermögend, den Sturm, von seinem treulosen Mi-
nisterium hcrbeigeführt, zu beschwören, segelte mit seiner Fa-
milie am 16. Aug. aus dem Hafen von Cherbourg ab,
und landete als exilirter König folgenden Tags zu Ports-
mouth in England.
§. 178. Deutschland.
isi4 Noch als die Fürsten auf dem Tage zu Wien versam-
melt waren, um die neuen Verhältnisse Deutschlands rc. zu
ordnen, da erwogen sie, mit welchem Pfände der Liebe und
des Vertrauens sie der deutschen Nation die Treue vergel-
ten könnten, welche dieselbe in den Tagen der Versuchung
und des Kampfes bewahrt hatte; und so faßten sie den
Beschluß (13. Art. der Bundesakte), daß in allen Staaten
des deutschen Bundes landftairdische Verfassungen
bestehen sollten.
Dadurch sollten die deutschen Völker gegen willkühr-
liche Herrschaft gesichert werden, und ihnen die B erech-
tigung verbürgt bleiben, durch ihre Stellvertreter ge-
setzlose Ausartungen der Regicrungsgewalt zu verhüten, und
zu Erhaltung der Staatsordnungen, des Rechts und des
Eigenthums mitzuwirken.
Der erste Fürst, der diese große National-Angelc-
genheit ins Leben rief, war der Herzog von Nassau,
's,» Schon am 1. Sept. 1814 beschenkte er sein biederes Volk
mit einer musterhaften ständischen Verfassung. Ihm folgten
'816 am 8. Jan. 1816 Schwarzburg - Rudolstadt, am
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Carl Karl Karl Ludwig_Philipp Ludwig Philipp Karl Karl Jan Schwarzburg
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Algier Paris Cherbourg England Deutschland Wien Deutschlands Nassau Rudolstadt
161
zweite Periode.
schädlichsten Folgen: ganze Schaaren begüterter Fami-
lien wänderten aus; Handel und Gewerbe, die Fi-
nanzen und alle öffentliche Staatseinrichtungen
geriethen in Stocken und Verwirrung; das Heer erhielt kei-
nen Sold, die Beamten keinen Gehalt, überall Elend und
Zerrüttung. Um das Unglück vollständig zu machen, hatten
sich die reichen amerikanischen Colonien für unabhän-
gig erklärt, und dem Mutterlande die Ausbeute ihrer
Gold- und Silberbergwerke, und alle Handelsvor-
theile entzogen.
Vergebens mahnten die europäischen Höfe den Kö-
nig Ferdinand zu gelindern Maaßregeln; er beharrte auf
dem betretenen Pfade. Da aber die Geldnoth stets grö-
ßer, des Volkes Elend unerträglich wurde, und der fort- ist»
währende Ministerwechsel das Uebel vermehrte, entstand
am 7. Juli 1819 eine Verschwörung unter den spani-7.J„,i
schen Truppen, die den Zweck batte, eine neue Verfas-
sung zu erringen.
Zwar gelang es der Regierung, die Häupter des Unter-
nehmens, Polier und Lascy, aus dem Wege zu räumen,
und den Ausbruch der Verschwörung zu unterdrücken. Doch
die Unzufriedenheit aller Volksklaffen mit der Regie-
rung stieg immer höher; und da nunmehr mehrere Regimen-
ter, die auf der Insel Leon standen, unter Umständen nach
America eingeschifft werden sollten, die ihr Verderben gewiß
machten, erregten diese am i. Jan. 1820 einen Aufstand, 132»
und foderten die Herstellung der Verfassung von 1812. u 2an.
Der Aufstand verbreitete sich fast durch das ganze Land;
die Heeres-Abtheilung, die ausgesandt ward, die Insurrektion
zu unterdrücken, ging größtentheils zu den empörten Regi-
mentern über. Da nun der König nicht länger widerstehen
konnte, nahm er die neue Verfassung an, und beschwor
sie am 7. März 1820. 7.März
Weil aber diese Verfassung nicht nur die königliche
Gewalt, sondern auch die Vorrechte und Einkünfte
der Geistlichkeit und des hohen Adels gar sehr einschränkte
und verringerte, so bildete sich eine Gegenpartei, welche
heftige Reibungen und Kämpfe veranlaßte, ein Zustand, der
für die Ruhe der andern europäischen Staaten bedenklich schien.
Frankreich stellte daher unter dem Vorwände, als
herrsche in Spanien das gelbe Fieber, an der spanischen
Cammcrcrs Weltgeschichte. 6te eiufi. 11
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