Die alten Germanen.
Um die Zeit, als der römische Kaiser Augustus regierte, wohnten zwischen dem Rhein, der Donan, der Weichsel und der Nord- und Ostsee die alten Germanen,*) unsere Vorfahren. Damals sah aber dieses Land ganz anders aus als jetzt. Man fand da keine Städte und Dörfer, sondern meistens nur Wälder und Sümpfe. Die Luft war rauh und feucht und der Boden morastig. Wölfe, Bären, Auerochsen, Elenn- und Reutiere, die man jetzt gar nicht oder nur selten bei uns antrifft, gab es damals eine große Menge in Deutschland. Die alten Deutschen werden von den Römern geschildert als Männer von- hohem, schlankem Wüchse und großer Körperkraft, mit blauen Augen und rötlichem Haar. Bekleidet waren sie mit grobem Linnen und den Fellen der erlegten Tiere. Sie wohnten in Hütten, die sie sich selbst aus Baumstämmen und Reisig erbauten. Ihre Nahrung bestand in Wurzeln und Kräutern, die ihnen der Wald bot, in Fleisch, welches sie am Spieße im Feuer brieten und halbroh oerzehrten; auch backten sie aus Gerste und Hafer eine Art Brot. Aus Weizen und Gerste bereiteten sie sich ein Getränk, welches sie Met nannten, wovon sie häufig zu viel tranken. Die alten Deutschen teilten sich in Freie und Unfreie. Erstere besaßen festen Grundbesitz, hatten das Recht, Waffen zu tragen und in den Volksversammlungen mit zu stimmen, zu den letzteren zählte man die Freigelassenen und die Sklaven. Die Lieblingsbeschäftigung der Männer war die Jagd und der Krieg. Vor der Schlacht wählten sie den Tapfersten und Tugendhaftesten zum Herzog, folgten ihm mutig in den Kampf und blieben ihm treu bis in den Tod. Als Waffen bedienten sie sich dabei eines Wurfspießes,
*) Ger Spieß oder Wehr. Manen — Männer.
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glaubten, baran sei Velleba Schulb. Deswegen suchten sie sich der Jungfrau zu bemächtigen, was ihnen enbltch auch gelang; sie starb in römischer Gefangenschaft.
5. Attila, König der Sunnen.
Im Jahre 375 würden die Deutschen und die Römer von einem fremben Volk aus Asien überfallen, es waren bte wilben Hunnen, Leute, welche ein tierisches Aussehen hatten. Sie waren klein von Wuchs, aber von starkem Knochenbau, stämmig und breitschulterig; sie hatten eme braungelbe Gesichtsfarbe, kleine tiefliegenbe Augen, einen übermäßig dicken Kopf, einen kurzen, bissen Hals und krumme 5?eine. Hausei kannten sie nicht, Tag und Nacht saßen sie auf ihren kleinen, aber kräftigen Pferben, aßen, tranken und schliefen darauf. Sie ernährten sich von Wurzeln und rohem ^’let]che, welches sie mürbe ritten. Ihre Kleib ung bestaub aus leinenen Kitteln und zusammengenähten Fellen von Wald- _ ntäusen und Böcken. Weiber und Svinber fuhren auf karren dem großen Heere der Männer nach. Als sie die Wolga und den Don überschritten, hatten sie einen König mit 3camen Attila, b. i. Geißel Gottes. Sein Aussehen war furchtbar, so daß sesbst sein eigener Sohn ihn nicht anzusehen wagte. Trotz seiner ungeheuren Reichtümer lebte er sehr einfach, aß aus einer hölzernen Schüssel und trank aus einem hölzernen Becher. Die Hunnen hielten sich eine Zeitlang amschwarzen Meere aus, wo sie schöne Weibeplätze für ihr Vieh fanden und vom oströmischen Kaiser viel Golb bekamen, damit sie bessen Land verschonen sollten. Aber balb warfen sie sich auf die Alanen und Goten, welche nach Spanien und Italien flohen. Die Songobarben zogen ebenfalls nach Italien, die Franken nach Gallien, welches von da an Frankenreich hieß, die Angelsachsen nach (Snglanb (Angellanb.) So veranlaßten die Hunnen eine wirkliche Völkerwanb er un g. Sie hatten es aber hauptsächlich aus die Römer abgesehen, zogen bah er der Donau nach durch Schwaben über den Rhein nach Gallien bis vor Orleans. Auf biesem Zuge haben sie mehr als zwanzig Städte und unzählige Dörfer zerstört, die Bewohner gemordet und die Felber verwüstet. Wo Attilas Pferb hintrat, ba wuchs kein Grashalm mehr. Enblich würde
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Extrahierte Personennamen: Velleba_Schulb Attila Attila
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das „eiserne Kreuz" für besondere Tapferkeit im Kriege. Die Prinzessinnen des Königlichen Hauses erließen im April desselben Jahres einen Aufruf an alle deutschen Frauen, mitzuhelfen an der Befreiung des Vaterlandes. Dieser Ruf fand in den Herzen derselben den freudigsten Wiederhall. Alle wollten dem neu gegründeten „Frauenverein" beitreten. Nicht bloß reiche und bemittelte, auch die ärmsten Frauen steuerten ihr Scherflein bei zur Verpflegung der Krieger. Viele Damen gaben ihre goldenen Ringe und ihren kostbaren Schmuck, die Dienstmädchen ihre ersparten Groschen, und wer kein Geld hatte, schickte Lebensrnittel und Kleidungsstücke. Zwei Jungfrauen sind sogar unerkannt als Freiwillige unter die Fahne getreten und haben wacker mitgekämpft. Zum Andenken an die Königin Luise stiftete der König auch für Frauen, welche sich um das Vaterland besonders verdient gemacht, einen Orden, den Luisenorden. In dieser Zeit der Begeisterung fuhren einmal drei adelige Frauen nach Berlin. In ihrer Gesellschaft befand sich auch das Fräulein von Schmettau; ein gebildetes, aber armes Mädchen. Die Damen fanden in dem Gasthofe, wo sie einkehrten, auf dem Wirtstische einen gedruckten Aufruf zu Beiträgen für die verwundeten Soldaten. Sofort leerten die drei reichen Damen ihre Börsen, eine legte noch einen wertvollen Ring, die andere ihre prächtigen
Ohrringe dazu. Das Fräulein von Schmettau hätte auch
gern etwas geopfert, aber sie hatte nichts als Thränen.
Plötzlich ließ sie einen Friseur rufen, der ihr die schönen Haarflechten abschneiden mußte und ihr dafür fünf Gulden gab. Ein reicher Herr, der die Sache gehört hatte, kaufte sie dem Friseur wieder ab und ließ sie in Ringe und Bänder einfaffen und zum Besten der Armee verkaufen. Jeder wollte nun einen solchen Ring tragen, und es wurden aus den
Flechten des Fräuleins über 1200 Thaler gelöst.
52. Friedrich Mlhelm Iv.
(1840—1861.)
Er war der älteste Sohn Friedrich Wilhelms Iii. und seiner Gemahlin Luise. Seine Kinderjahre fallen in die Unglückszeit Preußens, die er mit feinen Eltern in Königsberg
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Mlhelm Friedrich Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Luise
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wollten diesen Spaß nicht gelten lassen und trieben die Weiber samt den Männern zurück, aber der Kaiser verwies es ihnen mit den Worten: „Eines Königs Wort soll man nicht deuteln!" Und er ließ nicht nur die Frauen ungehindert ziehen, sondern verschonte auch die Stadt. Von der Zeit an heißt die Burg bei der Stadt Weinsberg „Weib ertrcue" .*)
25. Friedrich Barbarossa und Heinrich der Cöroe*
(1152—1190.)
Im Jahre 1152 wählten die deutschen Fürsten in Frankfurt a. M. Friedrich I. von Hohenstaufen zum König. Als er in Aachen gekrönt wurde, gefiel er jedermann. Er besaß eine männlich stolze Haltung und blühende Jngendkraft, hatte ernste, schöne Gesichtszüge, blaue, durchdringende Augen, hellblondes Haar und einen roten Bart. Wegen des letzten: nannten ihn die Italiener Barbarossa. Er hatte sich Karl den Großen zum Vorbilde genommen und wollte das deutsche Reich mächtig und einig machen, wie es noch nie gewesen. Aber er hatte mit vielen Hindernissen zu kämpfen. Die italienischen Städte, Mailand an der Spitze, versagten ihm den Gehorsam. Sechsmal mußte er mit einem Kriegsheer dahin ziehen, nm sie zu unterwerfen. Mailand wurde zerstört, mit Ansnahme des Domes, in welchem Friedrich die Gebeine der heiligen drei Könige aus dem Morgenlande entdeckte, die er dem Kölner Erzbischöfe schenkte. Den heftigsten Gegner hatte Barbarossa in Deutschland an Heinrich dem Löwen, dem Herzoge von Sachsen und Bayern. Während der Kaiser in Italien war, hatte Heinrich die Slawen in Holstein, Mecklenburg und Pommern besiegt und sich großes Ansehen in Deutschland erworben. Aber er haßte Barbarossa, weil dieser schon bei Lebzeiten seinen Sohn zum künftigen Kaiser bestimmte und krönen ließ. Als der Kaiser zum fünfteninal nach Italien zog, begleitete ihn zwar Heinrich bis dahin, versagte ihm aber plötzlich den Gehorsam. Vor der Schlacht bei Legnano, wo Friedrichs eigene Streitkräfte zu schwach waren, warf er sich sogar Heinrich zu Füßen und bat ihn flehentlich um Hülfe. Allein dieser schwang sich auf sein Pferd und jagte davon.
*) Vergleiche „Tie Weiber von Weinsberg" von A. v. Chamisso.
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Extrahierte Ortsnamen: Weinsberg Frankfurt Aachen Mailand Mailand Deutschland Sachsen Bayern Italien Holstein Pommern Deutschland Italien Legnano Friedrichs
1. September abermals besiegt, und Napoleon selbst wurde am folgenden Tage gefangen genommen. Der König führte jetzt seine siegreiche Armee bis vor die Mauern von Paris.
55. Der deutsche Kaiser Wilhelm I.
Am 28. Januar 1871 fiel auch die stolze Hauptstadt Pans den Siegern in die Hände. Ein Waffenstillstand wurde geschlossen und am 10. Mai in Frankfurt a. M. der Friede unterzeichnet, nach welchem Frankreich das Elsaß mit Ausnahme vou Belfort und das deutschredeude Lothringen mit Metz an Deutschland abtreten und 5 Milliarden Franken Kriegskosten zahlen mußte. König Wilhelm wurde von nun an „der Siegreiche" genannt. In diesem glorreichen Kriege hatten die Deutschen erkannt, daß die Hauptstärke unseres Vaterlandes iu der Einigkeit liege. Daher enstand im Volke lebhaft der Wunsch nach der Vereinigung aller deutschen Länder unter der Führung unseres Königs. Als nun der Kömg von Bayern den König Wilhelm im Namen der deutschen fürsten aufforderte, die deutsche Kaiserkrone anzunehmen, willigte dieser ein und wurde am 18. Januar 1871 zu Versailles feierlich zum Deutschen Kaiser ausgerufen. Seitdem war es das innigste Bestreben unseres Kaisers, das deutsche Reich nach innen und nach außen immer mehr zu kräftigen. Der deutsche Reichstag wurde zusammenberufen, welcher für das ganze Reich gleiche Münze, gleiches Maß und Gewicht, dieselbe Posteinrichtung und Gerichtsverfassung anordnete. Mit einigen Nachbarländern schloß der Kaiser ein Schutz- und Trutz-Bündnis für den Fall eines Krieges; dadurch ist jedoch der Friede für uns gesicherter als je. Das Jahr 1877 war insofern verhängnisvoll für unsern Kaiser, als zweimal eine mörderische Kngel sein teures Lebeu in Gefahr brachte. Bei dieser Gelegenheit zeigten sich die Verehrung und Liebe für ihn in großartiger Weise. ' Im ■vsöhre 1871) wurde ihm das seltene Glück zu teil, mit seiner Gemahlin die goldene Hochzeit feiern zu können. Am 15. Oktober 1880 kam Kaiser Wilhelm nach Köln, um hier inmitten der deutschen Fürsten und des deutschen Volkes die Vollendung des Kölner Dornes zu feiern. Möge der greife Held uns noch lange zum Segen Deutschlands erhalten bleiben!
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Wilhelm_I. Wilhelm Wilhelm Wilhelm
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waren, daß man einen wilden, ungezähmten Stier herbeibringen und einen starken Löwen auf dieses Thier loslassen solle. Der Löwe stürzte sich mit einem heftigen Sprunge aus den Stier, faßte ihn beim Nacken und warf ihn zu Boden. Als die Thiere über einander lagen, wandte sich der König zu den umstehenden Höflingen und sprach: „Wer entreißt dem Löwen seine Beute?" Sie sahen einander stumm und betroffen an, endlich murmelten sie: „Herr, wer möchte solches wagen?" Pipin erwiederte nichts, sondern stieg schweigend von fernem Thronsessel und trat in die Schranken. Mit gezücktem Schwerte ging er aus den Löwen los; ein kräftiger Hieb, und der Kopf des Löwen lag Zu feinen Füßen; und wiederum mit einem Streiche trennte er auch den Kopf des Stieres von dem starken Halse. Als der König zurückkehrte, sprach er blos die Worte: „Ich bin zwar klein, aber starken Armes."
Niemand hat seitdem mehr über seine kleine Gestalt gespottet.
7. Der hl. Lonifams.
^Eaonifazius stammt aus einer adeligen Familie und wurde 680 zu Kirton in England geboren. In der h. Taufe erhielt er den Namen Winfried. Da der Knabe große Lernbegierde zeigte, hoffte der Vater, etwas Großes aus ihm zu machen und schickte ihn in eine Klosterschule. Hier lernte er die lateinische Sprache, las die Legenden der Heiligen und hörte mit großer Aufmerksamkeit die Leiden Christi und seiner Apostel erzählen. In stillen Stunden dachte er über das Gehörte nach, und dabei wurde es ihm klar, daß man zumeist für die Seele sorgen und deren Heil sichern müsse. Je länger er sich diesen Betrachtungen hingab, um so größer wurde die Sehnsucht, sich ganz seinem Erlöser und dem Dienste des
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bestellte Karl die Versammlung auf den folgenden Tag zur Krönungsfeier. Am andern Tage erschien er im Kaiserschmucke, die Krone auf dem Haupte, den Kaisermantel um die Schultern gehängt und schritt der Versammlung voran in den Dom, wo er andächtig vor dem Altare niederkniete und mit seinem Sohne still betete. Dann erhob er fick, ermahnte den Sohn, Gott zu fürchten, den göttlichen Geboten zu gehorchen, die Kirche zu schirmen,' sein Volk wie Kinder zu lieben, ein Tröster der Armen zu sein, treue und gottesfürchtige Diener anzustellen. die das Unrecht haßten, keinen ohne Urtheil seiner Würde zu entsetzen,seine Geschwister und Verwandten zu ehren und selbst vor Gott und allen Menschen unsträflich zu wandeln. „Willst du nach diesem meinem Willen und Gottes Geboten regieren?" fragte er Ludwig. „Ja! das will ich/' antwortete Ludwig, „und mit Gottes Hülfe vollbringen , was du mir geboten hast!'' — „Wohlan, so empfange die Krone, die du nur Gott allein verdankst und seiner Gnade l" Mit diesen Worten nahm Karl eine Krone vom Altare und setzte sie seinem Sohne auf's Haupt. Eine feierliche Messe beschloß die Krönung, worauf Karl, gestützt auf seinen Sohn, den Dom verließ.
Im November kehrte die Krankheit zurück, die er vergeblich durch Fasten zu überwinden hoffte. Als Fieber und Seitenstechen immer mehr zunahmen, verlangte er ant siebenten Tage der Krankheit nach den Sterbefacra-menten. Der Bischof Hildbald spendete ihm die heil. Sacramente des Altars und der heil. Oelung, betete mit ihm und tröstete ihn mit dem Erbarmen Gottes. Die Kräfte Karls nahmen sichtlich ab; er betete unausgesetzt und am 28. Januar 814, früh drei Uhr, hob er mühsam seine rechte Hand, machte über Stirn, Brust und Füße das Zeichen des Kreuzes, faltete dann die Hände über die Brust, schloß die Augen und sagte mit leiser Stimme: „In deine Hände befehle ich meinen Geist!" Der Athem stockte, das Auge brach, und Karl war todt.
Er war 72 Jahre alt und hatte 46 Jahre regiert. Er starb, beweint von den zahlreichen Armen, deren Wohl-
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Karl Karl Karl Karl Hildbald Karls Karl Karl
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Vaterlandes tn seinem 37. Jahre meuchelmörderisch das Leben. Sem Name wurde noch lange boäiaeebrt und fein Andenken lebte fort in den Liedern des Volkes.
3. Die Völkerwanderung.
1. Attila, König der Hunnen.
Nordosten Asiens liegt zwischen Sibirien und Unna eine ungeheure Ebene, 50 bis 100 Meilen brett und 300 Meilen lang. Diese Ebene ist ein Hochland, überall mehrere tausend Fuß hoch und hecht die Mongolei oder Tartarei. Hier ist das Stammland der Mongolen oder Hunnen, welche gegen Cnbe des vierten Jahrhunderts Asien und Europa mit ihren gewaltigen Heeren überflutheten. cv r®ic Hunnen waren von mittelmäßiger Größe, der Oberleib lang und stark, die Beine dagegen kurz, krumm
^a9cm 3n£dem blassen Gesichte traten dicke Lippen und eckige Backenknochen hervor, und in den tiefen Augen* hohlen blmzten kleine, schiefgestellte Augen. Der Kopf war geschoren, und hinter jedem Ohre blieb ein langer zusammengedrehter Zopf hängen. Den Knaben zerschnitten sie Kinn und Wangen, damit sie keinen Bart bekämen Männer und Frauen saßen immer auf Pferden und zoaen von einem Orte zum andern. Häuser hatten sie nicht, s unr Zelte von Fellen. Sie aßen wilde Wurzeln und tfletich aber alles roh. Das Fleisch legten sie wie einen Sattel aufs Pferd und ritten es mürbe. Hunger
rtis '4;1? 'r und Kalte ertrugen sie mit großem
Gleichmuth, fand sich ober Gelegenheit, so aßen und tranken
jte auch desto unmäßiger.
Von ihren östlichen Nachbarn bedrängt, brachen sinnt Weib und Kmd und all ihrer Habe von ihren Wohn-i £2' und zogen gegen Westen, Europa zu. Sie ließen sich einstweilen aus den fetten Weideplätzen am
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Extrahierte Personennamen: Attila
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Sibirien Unna Mongolei Asien Europa Europa
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3. Heinrich sichert das Reich gegen die Feinde.
nt biefe Zeit kamen die Ungarn oft nach Deutsch-1 land, um zu rauben und zu plündern. Im <Fä$ schnellsten Jagen sprengten sie heran unter wil-^^dem Kriegsgeschrei und überschütteten die Deutschen, die sich ihnen entgegenstellten, beim ersten Zusammentreffen mit einer Wolke von Pfeilen, wodurch sie dieselben meistens in die Flucht trieben. Erbarmen kannten sie nicht, sondern vertilgten und vernichteten, was sie erreichten, banden die Menschen zusammen und schleppten sie so zusammengekoppelt mit sich fort.
Im Jahre 924 erscholl wieder plötzlich der Schreckensruf : „Die Ungarn kommen\“ Brennende Flecken und Dörfer, Leichen und Verheerung bezeichneten ihren Weg. Wer sonnte, floh mit wenigen Habseligkeiten in Sümpfe oder Wälder. Die Ungarn durchzogen einen großen Theil von Deutschland, und ehe die streitbaren Männer sich in gehöriger Anzahl sammeln konnten, war bereits eine große Strecke Landes verheert. Aber den Deutschen gelang es, einen Häuptling von den Ungarn gefangen zu nehmen. Diesen Anführer hatten die Ungarn so lieb,
daß sie für seine Befreiung eine große Last Gold und
Silber boten. Aber nicht um Gold und Silber war es Heinrich zu thun, sondern um den Frieden, und die Ungarn mußten versprechen, für die Herausgabe des Ge-
fangenen einen neunjährigen Waffenstillstand einzugehen. Doch mußte der König versprechen, jährlich einen Tribut an die Ungarn zu bezahlen.
Als Heinrich auf diese Weise das Land auf einige Zeit von den Feinden befreit hatte, benutzte er die Friedenszeit, um das Reich zu befestigen und feine Unterthanen in den Waffen zu üben. Damals gab es in Deutschland noch wenig Städte, in denen die Einwohner durch starke Mauern vor den herannahenden Feinden geschützt gewesen wären. Heinrich fing nun an, feste Burgen und Städte zu bauen, und sie mit Mauern und Gräben zu umgeben. Aber die Deutschen wohnten nicht gern in den Städten, sie kamen
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Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Deutsch-1 Ungarn Deutschland Ungarn Ungarn Ungarn Deutschland