zumal die der Buchdruckerkunst, und die Entdeckungen waren wesentliche Mittel, um das geistige Leben überhaupt zu erregen.
So durch die kirchlichen und allgemeinen Weltzustände begünstigt und durch den Beifall einiger Fürsten wie vieler Gelehrten und Ungelehrten des Volkes getragen, verwirklichte Martin Luther (1483—1546), Augustinermönch und Professor der Universität Wittenberg, die längst fast allenthalben ersehnte Reformation. Die äußere Veranlassung zu seinem Auftreten gab der Ablaßhandel des Dominicanerpriors Tetzel in Sachsen, gegen den er seine 95 Thesen oder Streitsätze am 31. Oktober 1517 veröffentlichte, um Jedermann zur Disputation darüber aufzufordern. Die Bibel, auf die ihn in schwerer Krankheit Johannes v. Stanpitz hinwies, und die Schriften des Augustinus, die er als Augustinermönch las, hatten ihm die Abweichung der römischen Lehre von dem Evangelium, namentlich in Bezug auf die Sündenvergebung und die guten Werke, gezeigt. Als Luther's Thesen, an deren Spitze die Forderung eines bußfertigen Lebens stand, in kurzer Zeit durch gauz Deutschland hin Anklang gefunden hatten, klagten seine Feinde (Tetzel, Dr. Eck von Ingolstadt), und er wurde auf Anlaß des Dominicanerordens nach Rom durch Papst Leo X. vorgeladen, während dieser anfangs den Gegenstand lediglich für einen Streit zwischen dem Augustiner-(Luther) und Dominicaner-Orden (Tetzel) angesehen hatte. Indessen verfügte er auf Verwendung von Luthers Beschützer, Kurfürst Friedrich dem Weisen, nur eine Vorladung nach Augsburg vor seinen Legaten, den Cardinal Thomas de Vio von Gaeta, gewöhnlich Cajetanus genannt. Luther widerrief dort nicht, appellirte an den „besser zu unterrichtenden" Papst und, als dieser die Lehre vom Ablaß feierlich bestätigte, an ein allgemeines Concil (November 1518), das nach dem Grundsatz der Konstanzer Kirchenversammlung über dem Papst stand. Cajetan verlangte nun Luthers Auslieferung nach Rom; dieser konnte aber in Folge der Schritte des Kurfürsten bleiben, und es wurde der päpstliche Kammerherr Karl v. Miltitz, der in Rom ein Bisthum suchte, nach Sachsen gesendet, um dem Kurfürsten — der seit Kaiser Max' Tod (Januar 1519) Reichsverweser war — als Zeichen besonderer Guust vom Papst eine geweihte goldene Rose zu bringen und den Streit gütlich beizulegen.
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Extrahierte Personennamen: Martin_Luther Johannes Leo_X Leo Friedrich Friedrich Thomas_de_Vio_von_Gaeta Cajetan Karl_v Karl
Extrahierte Ortsnamen: Wittenberg Sachsen Deutschland Ingolstadt Rom Luthers Luthers Rom Rom Sachsen
— 24 —
zurück, von welchen wieder der römische einen Vorrang erhielt er sich seit dem 6. Jahrhundert in dem Titel Papst (ursprünglich allgemeine Bezeichnung der Bischöfe) ausdrückt. Der Grund zu dieser Bevorzugung lag in dem Ansehen der alten Welthauptstadt, in der Annahme von der Gründung des römischen Bischofssitzes durch Petrus, in der Entscheidung beziehungsweise Unterstützung, welche die streitenden Parteien in Rom fanden und dergl.
Wie die Einheit der Kirche in dem Episkopat, so kam ihre Allgemeinheit zur Darstellung in den Synoden oder Concilien, welche entweder ökumenische d. H. Reichs- oder Provinzialsynoden waren. So baute sich die Kirchenverfassung on der Einzelgemeinde mit ihrem Bischof durch die Provinzialsynode mit dem Metropoliten zur Reichskirche mit dem ökumenischen Concil auf.
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getrennten
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34
im deutschen Reich Ordnung und Recht aufrecht zu erhalten. Auf dem Reichstage zu Worms brachte er dm ewigen Landfrieden, bei Strafe der Reichsacht fr die bertreter, zuwege. Dem Reichskammergericht, welches in Frankfurt a. M., spter in Speier, znlezt in Wetzlar seinen Siz hatte, muten jich auch die Fürsten unterwerfen. Zur besseren Verwaltung theilte er Teutschland in 12 Kreise; sie waren: Der streichische, bayrische, schwbische, frnkische, ober- und niederschsische, westflische, kurrheinische, oberrheinische und burgun-dische. Ui'ter Maximilian wurde auch das Postwescn eingefhrt ; Franz vou Taxis bernahm es als Generalpostmeister. Max regierte bis 1519. In den lezten Jahren feines Gebens, erzhlt man, habe er immer seinen Sarg mit sich gefhrt. Damals bestand das deutsche-Reich ans 370 selbstndigen Gebieten. Karl V war Maximilians Enkel und Nachfolger.
Eberhard im Bart zu Worms d. 21 Juni 1195.
1) Der Kaiser sa zu Worms am Rhein beim frohen Festes-mah l und um ihn her in langen Reihu, erfreut durch Hrnerklang und Wein, der Fürsten groe Zahl. 2) Es hebt sich an ein-edier St reit rm Land und Erbe laut. Der Pflzer rhmt die Fruchtbarkeit in seinem Gane weit und breit, und Weine, die er baut. 3) Der Bah er rhmt der Klster Pracht und seiner Städte Zier. Der Sachse spricht: Aus manchem Schacht wird mir das edle Erz gebracht und dieses rhm ich hier". 4) Und jeder stellt in seiner An sein Land in helles Licht. Da kommt d:e Reih an Eberharb, den Wrttemberger mit dem Bart; solch Schze hat er nicht. 5) Er ruft o welch ein lieblich Loos, mehr weith als Ebelslein.' : Ich kann in jedes Bauern Scho, so sicher wie im festen Schlo, ganz sorglos schlafen ein". 6) Dem Worte lauscht der rftcnftanb und sinnet still betrob. Der Kaiser ruft; Im Schwabenland knpft Fürst und Volk das schnste Band; es hat das hchste Lob!"
Doktor Martin Luther, der Reformator der evangelischen Kirche, war Professor au der Universitt zu Wittenberg an der Elbe. Sein Vater stammte ans Mra in Thringen, war aber als Berg-mann nach Eisleben gezogen. Luther wrbe geboren den 10 November 1483 und als Knabe in die Schule geschickt zu Mannsfelb, Mag-beburg und Eiseuach. Als Jngling studirte er in Erfurt 1501 die Rechte, trat aber im Juli 1505 ins dortige Augustinerkloster, ^m
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Franz_vou Franz Max Karl_V Karl Maximilians Maximilians Eberhard Martin_Luther
17
den in das Weinbergshäuschen getragen. Wo steht das Wein-
bergshäuschen? toben auf dein Berge). Der obere Teil des Berges heißt
Gipfel. Erfragen. Wo steht also das Weinbergshäuschen? (Gipfel
des Berges). Was steht unten am Fuß (deuten) des Berges? (Wagen).
Zeige mir den Mann, der einen gefüllten Korb in das Weinbergs-
häuschen trägt! Wo trägt er den Korb? Rücken. Worauf stützt er
sich? Mittels des Stockes kann er den Bergabhang bequemer
ersteigen. Zeige den Bergabhang! Womit ist er bepflanzt? Reben.
Wo entleert der Mann seinen Korb? Wo hinein schüttet er den Inhalt
des Korbes? Faß. Bei dem großen Faß im Weinbergshäuschen steht
auch ein Mann. Dieser Mann zerstampft die Trauben in dem großen
Fasse. Erfragen. Dann werden sie noch gepreßt. Worin geschieht
dies? Kelter. (Bild). Am Boden der Kelter läuft dann ein
süßer, trüber Saft heraus. Wie heißt dieser süße, trübe Saft?
Most. Wie nennt man den Most, den man ans den Äpfeln gewinnt?
Apfelmost. Wie heißt der Most, beu man aus den Trauben gewinnt?
Zusammenfassen: Es gibt Apfel- und Traubenmost. Der Most
bleibt aber nicht immer trüb. Was für ein Aussehen erhält der Trauben-
most nach einiger Zeit? Er ändert aber nicht bloß die Farbe, sondern
auch den Geschmack. Welchen Geschmack nimmt er mit der Veränderung
der Farbe an? Dann aber wird dieser Saft nicht mehr Most genannt.
In was hat sich dann der süße Most verwandelt? Wein. Warum
nennt man den Wein auch goldenen Wein? Was für eine Farbe
haben Gold und Wein? Wozu dient der Wein? Was ist er also?
Getränke. Angabe anderer Getränke. Welches ist für Kinder das
beste Getränk?
Der beste Wein für Kinder, der weiße ist’s fürwahr,
Der aus der Felsenquelle so lustig fließt und klar.
Er fließt durch grüne Auen; ihn trinken Hirsch und Reh
Und Lerch' und Nachtigallen; er macht dem Kopf nicht tveh.
Und ist er gut für Kinder, der klare, weiße Wein,
Mich dünkt, er muß nicht minder auch gilt für Große seilt.
Schriftliche Übung.
Ist das Kern- und Steinobst geerntet, daitn beginnt die Weinlese.
Frühmorgeits gehen Wiitzer und Wiuzerinnen init Bütten und Körben
in die Weinberge. Da stehen Reben in großer Zahl zu Hunderten in
langen Reihen. Goldgelbe Trauben hängen daran. Diese werden nun
von den Leuten mit den Rebmessern abgeschnitten. Dabei singen sie
fröhliche Lieder. Die abgeschnittenen Trauben tverden in Körbe gelegt
nitd dann in die Bütten geschüttet. Die vollen Bütten werden von den
Sturm, Anschauungsunterricht Ii. o
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19
Als das Heu und das Getreide geerntet wurden, da raunen noch
den Leuten die Schweißtropfen von der heißen Stirne herab; denn da-
mals schien die Sonne noch heiß. In welcher Jahreszeit wurden das
Heu und das Getreide geerntet? Nun ist es aber draußen immer
kühler und kühler geworden. Immer öder wird es auf dem Feld, bald
wird es von Früchten ganz geleert sein; nur Kartoffeln und Rüben
sind noch draußen zu finden; aber auch sie dürfen nun nicht mehr
länger im Freien bleiben; denn Frost und Kälte würden ihnen schaden.
Welche Jahreszeit wird nun bei uns einziehen? Kennzeichen des heran-
nahenden Winters! Warum müssen also die Kartoffeln noch vor Ein-
tritt des Winters geerntet werden? Wie nennt man die Zeit, die dem
Winter unmittelbar vorangeht? In welcher Jahreszeit werden die
Kartoffeln geerntet? Die Kartoffeln werden im Spätherbst
geerntet.
Auf diesem Bilde sehen wir Leute, die Kartoffeln ernten. Worin
stecken die Kartoffeln? Wie bringt man sie heraus? Womit werden
sie heransgehackt? (Zeichnung oder Bild einer Hacke). Einige der herans-
gehackten Kartoffeln hängen noch an dem Kraut. Was tut darum diese
Frau? Wie nennt man das Kraut, an dem Kartoffeln hängen? Im
Sommer war es noch frisch und grün und voller Blüten. Was
für Blüten trug es? (weiße, rote). Wie ist es nun? (dürr). Was
geschieht mit dem dürren Kraut? (Es wird herausgerissen, zu einen: Haufen
aufgeworfen und verbrannt). Warum wird die Asche des Feuers dann
auf dem Acker ausgestreut? Was fängt diese Frau mit den Kartoffeln
an, die auf dein Boden liegen? (auflesen). Wohin tut sie die auf-
gelesenen Kartoffeli: ? (Sack). Wohin tverden dann die mit Kartoffeln
gefüllten Säcke geführt? In welchem Raum des Hauses tverden die
Kartoffeln aufbewahrt? (Keller). Wann werden die Kartoffeln vom Keller
zur Küche gebracht? (kochen). Was bereitet man daraus? Was ist die
Kartoffel, weil sie gegessen wird? (Speise). Warum können sich auch
arme Leute diese Speise verschaffen? Wer läßt die Kartoffel wachsen
und gedeihen? Warniil läßt Gott so viele Kartoffeln wachsen?
fdaß auch die armen Leute zu essen haben).
Gott ist's, der uns allen gibt,
Gott ist's, der uns alle liebt.
Zeichiten eines Spateits, einer Hacke und eines mit Kartoffelt:
gefüllten Sackes.
Zusammenfassung.
In: Frühjahr wurde,: zerschnittene Kartoffeln in die Erde gelegt.
Aus ihnen tvuchsen schon in kurzer Zeit die hohen, grünen Kartoffel-
stauden hervor. N::n aber sind diese krautartigei: Kartoffelstengel schwarz
2*
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23
erntet er schon im Sommer. Im Herbst werden die Kartofseln und
Rüben nach Hanse gefahren und im Keller aufbewahrt. Sind die
Felder geleert, dann bestellt der Bauer seinen Acker, damit er ihm auch
im neuen Jahre nene Früchte bringe. Im Winter drischt er das
Getreide. Der Müller mahlt daraus das Mehl, und der Bäcker backt
daraus das Brot, das wir essen. Den Bauer »volle»» wir darum
loben; denn er bebauet das Feld, und wer eines Bauern spotten kann,
der ist ein schlechter Held.
3. Schriftliche Übung: Warum sollen wir de»» Bauern ehren?
Die Sorge für unser tägliches Brot bildet die Hauptarbeit des
Bauern. Ohne den Bauern hätten wir Städter kein Brot. Seine
Arbeit ist sehr mühevoll und oftmals auch vergeblich; denn ein ver-
beerendes Gewitter kann ihm in wenigen Minuten die Früchte seines
Fleißes vernichten. Die Beschäftigung in freier Luft macht ihn gesund
und kräftig. Er bildet darum auch das Mark des Volkes. Törichte
Menschen verachten ihn trotzdem. Wir aber »vollen ihn immer in Ehren
halten; denn im Schweiße seines Angesichtes schafft er für alle Brot.
Mit Recht heißt es darum auch in einem schönen Gedicht: „Wer eines
Bauern spotten kann, der ist ein schlechter Held."
W i e d e r h o l n n g s sr a g e n.
In welcher Jahreszeit bestellt der Landmann seil» Feld? Welche
Arbeiten muß er dabei verrichten? Erzähle mir, »vie er pflügt!
sät! eggt! Wie nennt man die jungen, grüne»» Getreidepflänzche»», die
bald a»»s der Erde hervorsprießen? Wein gleicht die junge, grüne Saat?
Was ist z»»n» Wachstum und Gedeihen derselben erforderlich? Wie
schützt der liebe Gott die junge Saat vor dem Erfrieren? Was »vißt
ihr mir von der Saat zu sage»», »ve»»i» die warine Frühli»»gssoni»e die
schützende Sch»»eedecke geschn»olzen hat? Beschreibe nun auch den Pflug!
die Egge! Welche Arbeiten verrichtet der Landnrann im Frühling?
»velche im Sommer? in» Herbst? im Winter?
Aufgaben z»»r Beobachtung.
1. Seht einem Bauer»» zu, wenn er a. pflügt, b. sät, c. eggt.
2. Sagt mir dann auch:
a. »velche Vögel die Furchen e»»tla»»g liefen und
b. »vas dieselbe»» in den F»»rche>» gef»»nden haben!
3. Betrachtet euch auch genau: a. seinen Pflug und b. seine Egge!
Zeichnen: Pflug und Egge.
Erzählung: Das Riesenspielzeug (Grimm).
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I. Hauptabschnitt.
Der Herbst.
1. (gruppe: Dev Kevbft.
Nr. 1.
Der Herbfteinzug.
Gedankengang des Entwurfs.
Als die Schnitter und Schnitterinnen die reife Frucht auf dem
goldgelben Ährenfeld schnitten, trugen sie auf dem Kopfe große Stroh-
hüte, nur sich vor deir heißen Strahlen der Sonne besser schützen zu
können. Und so oft der Vater die geschnittene Frucht ans dem hoch-
beladenen Erntewagen zur Scheune fuhr, sah ich von seiner Stirne
Schweißtropseir niederrinnen. Helfen konntet ihr ihm bei seiner schweren
Arbeit nicht. Geschwitzt habt ihr aber doch auch, als noch die Sonne
ihre glühenden Strahlen ans die Erde herabsandte. Warum? Das
Wetter war heiß. Welche Jahreszeit war damals bei uns? Der
Sommer war damals noch bei im§. Im Sommer waren noch die
Gärten voll tvohlriechender Blumen. Da hüpften noch im grünen Laub
der Bäume muntere Vögel unter fröhlichem Gesang von Zweig zu
Zweig, und im kühlen Bach tummelte sich die fröhliche Schar badender
Kinder.
Wiederholung: „Sommerszeit, heiße Zeit" usw.
Ihr läget noch lange im Bettlein, da stand schon die Sonne mit
ihrer schönen, hellglänzenden Scheibe am Himmel, und schon um drei
Uhr morgens verkündete der Hahn den anbrechenden Tag. Nun aber
sind die Tage nicht mehr so lang. Erst nach sechs Uhr schlüpft die
Sonne jetzt hinter den Bergen hervor, und lange vor euch geht sie
schon wieder schlafen. Die Nächte sind darum jetzt länger und die
Tage kürzer.
Sturm, Anschauungsunterricht Ii. 1
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neben grünenden Wiesen, da singen im Wald dein Wanderer die Sing-
vögel ohne Geld ihre fröhlichen Lieder, und abends überschaut man alle
Sternlein des Himmels.
Tandleben.
Ihr Städter, sucht ihr Freude, so kommt aufs Land heraus!
Seht, Garten, Wald lind Weide umgrünen jedes Haus.
Kein reicher Mann verbauet uns Mond- und Sonnenschein,
Und abends überschauet man alle Sternelein.
Wie heißt man die Leute, die auf dem Lande wohnen? Land-
leute, Landbewohner. Die Landlente arbeiten tagsüber auf dem
Felde. Kaum graut der Tag, so zieht der Landmann mit Pferd und
Pflug auf den Acker hinaus. Was arbeitet dieser Landmann (Bildn
soeben mit dem Pfluge? (pflügt den Acker). In das gepflügte Feld sät
er alsdann den Samen. Was für Samen sät der Landmann auf
den Acker? Aus den vielen tausend Körnern wächst die Saat heraus.
Ist die Saat hoch, gelb und reif, dann schneidet sie der Landmann.
Womit? Die Körner der Ähren liefern dem Bauer das Mehl. Zu-
vor aber müssen die Körner gemahlen werden. Wo? Von wem?
Welche anderen Früchte pflanzt (baut) der Landmann noch auf den: Felde?
(Rüben, Klee). Damit er alle diese Früchte ernten kann, muß er zuvor
den Acker bebauen. Sprechet darum: Der Land mann treibt Acker-
bau. Wie wird der Landmann auch genannt, weil er das Feld be-
baut (bewirtschaftet)? Bauer, Landwirt. Wie wird das Geschäft
des Landwirtes genannt? Das Geschäft des Landwirtes wird
auch Landwirtschaft genannt. Kurze Widergabe der landwirtschaft-
lichen Arbeiten. Die Landwirte bauen auch Rüben und Klee. Wer
wird damit gefüttert? Was erhält der Landwirt dafür von dem Rind?
(Milch). Die Milch verkauft er in die Stadt.
Liefert dem Bauer aber das Rind nicht mehr viel Milch, dann
mästet er es und verkauft es alsdann. Wem? Was fängt der
Metzger mit dem Rind an? Und die Leute in der Stadt kaufen
dann von dem Metzger das Fleisch. Das Kind der fetten Kuh
behält der Bauer in seinen: Stall. Wie heißt es denn? (Kalb). Wa-
rum behält er das Kalb? Er will es groß ziehen. Wie macht
er das? Was sagen wir auch darum vom Bauer, weit er sein Vieh
selber großzieht? Der Bauer treibt Viehzucht. Zusammenfassung:
Der Bauer treibt Ackerbau und Viehzucht. Wie wird das Kalb
genannt, wenn es groß geworden ist? Was erhält alsdann der Bauer
auch von ihm? (Milch). Warum bringt der Bauer diese Milch zur
Stadt? Warum braucht sich der Bauer keine Milch zu kaufen? Wa-
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52
seiner Begierde? In seiner Begierde sah es nur nach dem fetten
Bissen; aber auf die drohende Gefahr achtete es nicht.
„Fischlein möcht es wohl besser wissen,
Sah nur nach dem fetten Bissen."
Das törichte Fischlein wußte ja, was der böse Bursche im Sinne
hatte; aber es belog sich selbst. Was meinte es, als es den Knaben
mit seiner Angel sah?
„Meinte, der Knabe mit seiner Schnur
Wäre hier so zum Scherze nur."
Kaum war der Mann wenige Schritte weit gegangen, da schnappte
schon der kleine Näscher nach dem Wurm.
„Da schwamm es herbei,
Da schnappte es zu."
Aber schon saß ihm auch der abscheuliche Haken im Hals und
unser armes Fischlein zappelte; aber nur noch tiefer riß sich der Haken
in den blutenden Hals.
„Nun zappelst, armes Fischlein, du!"
Warum zappelte es denn so sehr? Es wollte loskommen. Die
tiefen Wunden, die der Haken in den Hals des Fischlein gerissen hatte,
schmerzten es sehr. Hätte es doch auf die Mahnungen des guten
Mannes gehört, dann wären ihm diese Qualen erspart geblieben!
Wer nicht hören will, muß fühlen.
Jetzt bereute es das Fischlein, daß es so unfolgsam gewesen war.
Wie froh wäre es gewesen, wenn es noch munter im Wasser hätte
herumschwimmen können. Nun aber mußte das Fischlein büßen; denn
seine Reue war zu spät gekommen. Wie dem Fischlein, so erging
es auch dem Mäuslein, das die klugen Menschen verlachte, als es ihre
Falle mit dem Speck sah. Seht, auch das Mäuschen wollte klüger
sein als die Menschen! Auch dieses hatte eiue Untugend, und das war
allerdings nicht die Uusolgsamkeit, aber seine Naschhaftigkeit, und die
stürzte es ins Verderben. Wer kennt das Geschichtchen vom klugen
Mäuschen? Erzähle es uns! Wie wurde es für seine Naschhaftigkeit
bestraft? Auch hier heißt es: Zu spät, zu spät.
Vorgetan und nachbedacht
Hat manchen in groß Leid gebracht.
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98
den verdienten Lohn. Ihr aber, meine lieben Kinder, würdet es nickt
wie die Durchbrenner und Ausreißer machen. Was würdet ihr gewiß
alle gerne tun, wenn auch euck einmal solch arme Tiere ihre Künste
zeigen müßten, die sie mit soviel Mühe und Qual erlernt haben? Ja,
so ist's recht; denn
„Jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert."
Nr. 19.
Der Bär.
Das große Tier hier, das soeben den Leuten seine Kunststücke
vormachen muß, kennt ihr schon alle. Wer ist's? Welches Kunststück
muß der Bär soeben vor den Leuten machen? (tanzen). Auf welche
Füße mußte er sich stellen, um tanzen zu können? (Hinterfüße). Wem
kommt er nun in dieser aufrechten Haltung an Größe gleich? In
aufrechter Haltung kommt er an Größe dem Menschen gleich.
Wann nur geht er auf zwei Füßen? (tanzt). Wenn er aber zu tanzen
aufhört? (auf allen Vieren). Wie nennt man Tiere, die gewöhnlich auf
vier Füßen gehen? Der Bär ist ein vierfüßiges Tier.
Ein Schüler soll versuchen, längere Zeit ruhig im Zehenstand zu verharren.
Warum wackelt Fritz jetzt auf einmal so sehr? (Fußspitzen stehen muß).
Woraus muß er sich stellen, um ruhig stehen zu könne»? (ganzen Sohle).
Warum kann auch ein Bär selbst in aufrechter Haltung ruhig und
sicher stehen? (breiten Sohlen steht). Ans diesen Sohlen läuft er auch.
Wie nennt man Tiere, die ans der ganzen Sohle laufen? Der Bär
ist ein Sohlengänger. Nennt Namen anderer Sohlengänger! Und
weil er auch beim Gehe» fast gleichzeitig die beiden Füße einer Seite
emporhebt und dann ebenso die der anderen, nennt man ihn auch
Paßgänger.
Warum watschelt also dieser Sohlengänger beim Gehen so sehr?
(weil er die beiden Füße der einen Seite usw.). Würden auch die Pferde
so watscheln, dann möchte ich nicht ihr Reiter sein. Warum reitet aber
ein Reiter gern auf seinem Pferd? (wirst ihn nicht herüber und hinüber).
Und trägt ihn auch blitzschnell Volt einem Ort zum andern. Warum
kann uns ein Pferd blitzschnell von einem Ort zum andern tragen?
(Beine schlank, Rumpf langgestreckt und walzenförmig). Was für Beine hat
aber der Bär? Der Bär hat dicke, kurze Beine. Uild wie ist
sein Rumpf? Dick und plump. Was für einen Gang wird eilt
solch dicker, pliunper Geselle wohl haben? Watscheligen, unbehol-
fenen Gang. Und doch hält er auf feiner Jagd nach Hirschen, Rehen
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]