Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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des Hauses umhertragen, so wird es besser gehen. Bringt mir aber
übers Jahr das Kästchen wieder zurück G
Die gute Hausfrau setzte in das Kästchen ein großes Vertrauen und
trug es fleißig umher. Als sie den nächsten Tag in den Keller ging,
wollte eben ein Knecht einen Krug Bier heimlich heraustragen. Als
sie noch spät bei Nacht in die Küche kam, hatten die Mägde sich einen
Eierkuchen gebacken. Als sie die Stallung durchwanderte, standen die
Kühe tief im Kot, und die Pferde hatten statt des Hafers nur Heu
und waren nicht gestriegelt. So hatte sie alle Tage einen Fehler ab-
zustellen.
Als das Jahr um war, ging sie mit dem Kästchen zum Einsiedler
und sagte sehr vergnügt: „Alles geht nun besser. Lasset mir das
Kästchen nur noch ein Jahr, es enthält ein gar treffliches Mittel."
Da lachte der Einsiedler und sprach: „Das Kästchen kann ich Euch
nicht lassen; das Mittel aber, das darinnen ist, sollt Ihr haben." Er
öffnete das Kästchen, und sieh, es war nichts^ darin als ein weißes
Papier, auf dem geschrieben stand:
Soll alles wohl im Hause steh'n,
So mußt du selber wohl nachseh'n.
5. Die rechte Hausfrau.
Dem Vater liegt es ob, auf dem Felde, in der Werkstatt oder im
Geschäftszimmer angestrengt tätig zu sein, um das zu erarbeiten, was
zum Unterhalte der Seinigcn nötig ist. Aufgabe der Mutter ist cs
dagegen, das vom Manne Erworbene haushälterisch zu verrvcnden und
der Familie ein Heim zu bereiten, in dem sie sich wohl fühlen kann.
Glücklich das Hans, dem eine rechte Frau vorsteht!
Von früh bis spät ist sie an der Arbeit, die Wohnung rein zu
halten, dem Staube am Boden und auf den Möbeln zu wehren, die
Schäden an Kleidern, Wäsche und Vorhängen auszutilgen, jedes Ding
an den rechten Platz zu stellen und überhaupt all die tausend Kleinig-
keiten zu ordnen, die in einem Haushalte vorkommen und die Tag für
Tag besorgt werden müssen, wenn das Ganze bestehen soll.
Sie kleidet sich einfach, aber sauber und achtet darauf, daß auch
ihre Angehörigen sich nicht über ihren.stand tragen. Die Flickereien
sowie die Anfertigung einfacher Bekleidungsstücke besorgt sie selber, wobei
sie schon frühzeitig die Mithilfe der heranwachsenden Töchter in Anspruch
nimmt; denn sie läßt sich vom Grundsätze leiten, daß die Kinder nicht
früh genug zur Arbeitsamkeit angehalten werden können und daß man
keinen Pfennig zum Hanse hinauslassen darf, den man selber verdienen kanm
Den Geschäften in der Küche wendet sie ihre besondere Sorgfalt
zu. Sie setzt ihren Stolz darein, daß Boden und Wände sauber und
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
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die Geschirre blank sind. Sie versteht es, die Nahrungsmittel klug ein-
zukaufen, die Speisen nach ihrem Nährwerte richtig zusammenzustellen,
schmackhaft und ausreichend und doch zugleich wohlfeil zu kochen und
das vom Mittagsmahle Übrigbleibende für den Abend zweckmäßig zu
verwerten.
Ihrem Manne ist sie eine liebevolle Gehilfin, die seinen Gedanken
und Arbeiten, seinen Hoffnungen und Sorgen ein volles Verständnis
entgegenbringt, die Leid und Freud mit ihm trägt, die ihn, wenn er
am Abend müde von der Arbeit kommt, freundlich empfängt und die
Empfindung in ihm befestigt, daß das schönste Glück dem Manne nicht
etwa im Wirtshause, sondern am eigenen Herde, im eigenen trauten
Heim bereitet ist.
Den Kindern ist sie eine treubesorgte, liebende Mutter. Sie sorgt
unablässig für das Wohlergehen derselben, behütet und bewahrt sie in ge-
sunden und kranken Tagen und leitet sie zu all den Tugenden an, mit
denen sie selber geschmückt ist, zur Arbeitsamkeit, Sparsamkeit, Ordnungs-
liebe, Sanftmut, Sittsamkeit und Gottesfurcht.
Möchte keiner deutschen Familie eine solche Hausfrau, eine solche
Mutter fehlen!
6. Eine edle Tochter.
In der Stadt Reims in Frankreich lebte ein Kaufmann, namens
Mortier. Er war ein durchaus rechtschaffener Mann, der pünktlich
bisher bezahlt hatte und deswegen das Vertrauen der Kaufmannschaft
in hohem Grade besaß.
Mehrere Bankerotte in Paris brachten ihm aber plötzlich so heftige
Schläge bei, daß er die Waren, welche er hier- und dorther bezogen,
nicht bezahlen konnte, wenigstens nicht zu der ihm gesetzten Frist.
Der ehrliche Mann konnte sich sagen, daß er ohne seine Schuld
in diese bedrängte Lage geraten war. Er entschloß sich daher, nach
Paris zu reisen, die Geschäftsbücher seinen Gläubigern offen darzulegen
und um Nachlaß oder längere Frist zur Zahlung zu bitten.
Die rückhaltslose und ehrliche Weise, wie er das tat, konnte nur
das Vertrauen in seine Denkungsart bestärken. Gerne bewilligten ihm
daher seine Gläubiger diese Frist, auch wohl einen ansehnlichen Nachlaß,
nur einer nicht und gerade der, welchem er am meisten schuldete. Dieser
verlangte ohne Schonung Geld, und jeder Versuch war vergeblich, ihn
auf mildere Gesinnung zu bringen. Der Grund der Härte lag aber
nicht in einer Gefühllosigkeit dieses Mannes, sondern darin, daß erst
kürzlich ein betrügerischer Bankerott ihn um bedeutende Summen gebracht
hatte. Die Art, wie man ihn hinter das Licht geführt, war so nichts-
würdig, daß er geschworen hatte, seine Ausstände aufs strengste einzu-
treiben.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Mortier
Extrahierte Ortsnamen: Reims Frankreich Paris Paris
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Mit harten Worten verlangte er die Zahlung der Schuld und ließ
Mortier, weil er seiner Verpflichtung nicht nachkommen konnte, ohne
weiteres in das Schuldgefängnis werfen.
Als diese Nachricht nach Reims kam, traf sie die schuldlos unglück-
liche Familie Mortiers wie ein Blitzstrahl aus heiterm Himmel; trostlos
weinten Mutter und Kinder. Adeline, Mortiers älteste Tochter, ein
edles, frommes Mädchen, faßte nun den Entschluß, ihren Vater zu be-
freien, und war bereit, selbst ihr Leben dafür hinzugeben.
Was sie aber eigentlich tun wollte, sagte sie niemand, selbst der
Mutter nicht.
Unter dem Vorwände, dem Vater Wäsche und Kleidungsstücke ins
Gefängnis zu bringen, erhielt Adeline von der Mutter die Erlaubnis,
nach Paris zu reisen, wozu sich gerade "eine passende Gelegenheit ergab;
denn ein treuer Freund der Familie reiste nach Paris, und unter seinem
Schutze war sie sicher.
Alles, was sie an erspartem Gelde und an Wertsachen besaß, nahm
sie mit.
Kaum war sie in Paris angekommen, so begab sie sich mit ihren
Habseligkeiten zu dem Kaufmann, der ihren Vater hatte ins Gefängnis
setzen lassen. Sie flehte ihn um Schonung ihres guten Vaters an und
sagte ihm, daß er schuldlos sei und ihn nur der Fall anderer Häuser
in die Verlegenheit gebracht habe, nicht augenblicklich bezahlen zu
können.
„Haben Sie Mitleid," sprach die gute Tochter, „haben Sie Mitleid
mit meinem armen Vater, der den Ruf strenger Rechtlichkeit immer für
sich hatte; haben Sie Mitleid mit uns, seinen unschuldigen Kindern!
Uns rauben Sie den Ernährer, dem Geschäft den Vorsteher, ihm den
guten Namen für immer! Ja, wenn Sie auf Ihrer Absicht beharren,
so folgt sogar, daß Sie das Haus zum Erklären des Bankerottes nötigen,
wodurch Sie alsdann nicht bloß uns, sondern auch sich selbst den größten
Schaden zufügen. Befreien Sie ihn aber, so wird er seinen Fleiß
verdoppeln und Sie redlich bezahlen."
Heiße Tränen rannen über die Wangen des braven Mädchens.
Sie nahm nun ihre Schmucksachen und ihr Sparbüchsengeld und legte
es vor den Mann hin, der ihr schweigend zugehört hatte, und sagte:
„Nehmen Sie dies als Abschlagszahlung! Es ist alles, was ich mir
seit Jahren erspart habe. Ich habe einen Plan entworfen, den Sie
billigen werden. Sie bedürfen gewiß in Ihrem Hauswesen eines Dienst-
mädchens. Ich flehe Sie an, geben Sie mir diese Stelle. Den Lohn,
welchen Sie einem solchen Mädchen geben, rechnen Sie jährlich von
der Schuld meines Vaters ab. Ich will arbeiten Tag und Nacht, so-
weit meine Kräfte reichen. Keine Arbeit soll mir zu schwer, keine zu
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
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zu legen. Der Hauptfehler unserer Zeit ist die Genußsucht, die das
Lebensglück so vieler Menschen untergräbt und zerstört. Die Jugend
kann deshalb nicht einfach und anspruchslos genug erzogen werden. Es
müssen von ihr nicht alle Vergnügungen mitgemacht, nicht alle Schaubuden
besichtigt sein; der Mensch muß sich auch etwas versagen können. Ein
Spaziergang ist gesünder als eine Spazierfahrt; die Feldblume ist auch
schön für den, der sie aufmerksam betrachtet, und die Natur bietet zahl-
lose Vergnügungen, die nichts kosten und doch am schönsten sind.
Frühzeitig lege man für jedes Kind ein Sparbüchlein an.
Alles Geld, das die Kinder verdienen oder geschenkt erhalten, gewöhne
inan sie in die Sparkasse zu legen. Wenn sie sehen, daß die Mark schon
im nächsten Jahr Zins trägt und daß aus kleinen Beträgen bei fort-
gesetztem Sparen größere Summen entstehen, so wird der Sparsinn in
ihnen geweckt; sie lernen den Wert des Geldes schätzen und es später
wohl anwenden.
Was in der Kindheit begonnen wurde, muß nach der Schul-
zeit fortgesetzt werden. Gerade hier ist die Sparsamkeit der beste
Schutz gegen so viele Gefahren, die der halberwachsenen Jugend drohen.
Sparen kann jeder, auch der Ärmste, wenn er nur will. Das haben
schon Tausende armer Dienstmädchen und Arbeiterinnen bewiesen, die
sich innerhalb 10—12 Jahren 800—1000 Jé ersparten. Sie sind
dabei brav und einfach geblieben und konnten bei der Gründung eines
eigenen Hausstandes nicht bloß die Aussteuer bestreiten, sondern noch
einen Notpfennig auf der Sparkasse stehen lassen. So legten sie den
. Grund zu ihrem Lebensglück. Leichtsinnige Menschen dagegen, die alles
verbrauchen, was sie verdienen, kommen auf keinen grünen Zweig.
Eine mindestens ebenso große Summe als ein Dienstmädchen kann
sich recht wohl auch jeder ledige Arbeiter ersparen und damit später ein
eigenes Geschäft anfangen oder, falls er Arbeiter bleibt, eine Anzahlung
auf ein eigenes^ Häuschen machen, das für die Familie von großem
Werte ist.
Sparsamkeit hilft aber nicht nur den Hausstand begründen, son-
dern auch die Familie erhalten. In einer richtigen Familie müssen
alle sparen: Vater, Mutter und Kinder. Hauptsparkünstlerin
muß aber die Frau sein. Der Mann muß das Geld verdienen,
die Frau muß es richtig verwalten. Das Verwalten ist ebenso wichtig
als das Verdienen; erspart ist auch verdient. Eine häusliche Frau
gibt nichts unnötig aus; sie dreht den Pfennig dreimal herum, ehe
sie ihn ausgibt.
Vor allem wirtschaftet sie nicht planlos in den Tag hinein, sondern
überlegt zum voraus, was für Kleidung, Feuerung u. s. w. aus-
gegeben werden darf. Die Beträge hierfür legt sie vom Verdienst des
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
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Mannes stets gleich beiseite, damit sie nicht für unnötige Dinge veraus-
gabt werden. Ferner schreibt sie jeden Pfennig auf, wodurch sie ein-
teilen und mit einem bestimmten Wochengelde auskommen lernt. Schulden
beim Bäcker, Metzger u. s. w. meidet sie; denn wer sich in Schulden
stürzt, kommt selten mehr aus denselben heraus.
Ist der Verdienst auch noch so klein, Frau und Kinder Helsen mit,
ihn durch Nebenverdienst zu vermehren, und immer weiß die für-
sorgliche Mutter noch einen Sparpfennig für dir Tage der Krankheit
oder Vcrdienstlosigkeit beiseite zu legen.
Für die Kleidung wählt sie die stärksten Stoffe; denn dieselben
halten dreimal so lange und man spart zweimal den Macherlohn. Sie
versteht es, aus den abgängigen Anzügen des Vaters noch Bekleidungs-
stücke für die Söhne herzustellen. An der Fe u e r u n g spart sie, indem
sie Papierabfälle, halbverbrannte Kohlen u. s. w. dem Feuer übergibt
und dasselbe, wenn die Speisen einmal kochen, so mäßigt, daß kein
Brennmaterial nutzlos zum Kamin hinausfliegt. Auch mit den Nah-
rungsmitteln geht sie haushälterisch um, so daß nichts ungenützt
umkommt. Auf den Tisch bringt sie häufig Käse, Hülsenfrüchte, Stock-
fisch u. f. w., die so nahrhaft sind wie Fleisch und zugleich wohlfeiler-
Indem sie für Ordnung, Reinlichkeit und Behaglichkeit sorgt, bringt sie
es dahin, daß Gatte und Kinder sich zu Hause am wohlsten fühlen und
daß namentlich nicht der Mann dem so verderblichen Wirtshaussitzen
verfällt.
So spart die wackere Familie, ohne zu entbehren, und bleibt einfach,
gesund und glücklich dabei. Die wohlerzogenen Kinder finden später-
leicht ihr Fortkommen in der Welt. Vater und Mutter aber erfreuen
sich eines sorgenfreien Alters.
Sie denken noch in Silberhaarcn
An ihres Glückes Grund — das Sparen.
8. Hauswirtschaftliche Buchführung.
Wie jede Tätigkeit, die zum Ziele führen soll, planmäßig vor sich
gehen muß, so muß auch der Führung der Hauswirtschaft ein Plan zu-
grunde liegen, wenn das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Aus-
gaben erhalten werden und Ordnung herrschen soll. Einen solchen Haus-
haltungsplan nennt man Voranschlag. , r
Die jährlichen Einnahmen einer Bauernfainilie lassen sich nicht gut
zum voraus feststellen, weil der Ausfall der Ernten verschieden ist und
die Bodenepzeugnisse vielfachen Preisschwankungen unterliegen. Leichter
ist dies bei anderen Berufsarten. Familien mit einem festen Jahres-
einkommen wie Beamte und Rentner richten sich einfach nach diesem Ein-
kommen, Geschäststreibende nehmen den Durchschnitt des Geschäfts-
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
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ertrags der letzten 3 Jahre, Taglöhner setzen den 300fachen Taglohn
als Jahreseinkommen an.
Die Jahresausgabe ist nach der Jahreseinnahme abzumessen und
zwar in der Weise, daß wo irgend möglich noch etwas übrig bleibt.
Sehr gut ist es, wenn man dabei nach festen Gesichtspunkten verfährt.
So kann beispielsweise ein Angestellter, der jährlich 2500 Ji bezieht,
diese Summe in fünf Teile teilen und sagen: „Zwei Fünftel gebe ich
für die Nahrung aus, ein Fünftel für Wohnung, ein Fünftel für Klei-
dung, Heizung und Beleuchtung; das letzte Fünftel bestimme ich für
Krankheitskosten u. s. w>, hoffe aber, davon möglichst viel als Ersparnis
auf die Seite zu legen." Eine andere Familie tut vielleicht besser daran,
nach Sechsteln oder nach Prozenten zu rechnen. So dürften beispiels-
weise für eine aus 3 Personen bestehende Arbeiterfamilie mit einem
jährlichen Einkommen von 900 Ji folgende Ansätze gelten: Für Nahrung
60 °/o, für Kleidung 15 °/o, für Wohnung 16%, für Heizung und
Beleuchtung 5°/o, für Sonstiges 4°/o.
Sind in dieser Weise die Ausgabeposten für das ganze Jahr fest-
gestellt, so läßt sich dann leicht berechnen, wie viel in kleineren Zeit-
räumen ausgegeben werden darf. Die Frau des Angestellten mit 2500 Ji
darf jährlich zwei Fünftel, also 1000 Ji, auf die Küche verwenden,
sonach monatlich 83,30 Ji, wöchentlich 19,20 Ji und täglich 2,70 Ji.
Die Frau des Taglöhners, der nur 900 Ji verdient, darf nach obiger
Einteilung 60 °\o, also jährlich 540 Ji in der Küche verbrauchen, sonach
monatlich 45 Ji, wöchentlich 10,38 Ji und täglich 1,48 Ji.
So nötig die Aufstellung eines bestimmten Voranschlags der Ein-
nahmen und Ausgaben ist, so dringend nötig ist andererseits die Füh-
rung eines Haushaltungsbuchs. Keine Frau, auch nicht die
eines Landwirts, sollte ohne dieses Buch wirtschaften.
Während des Tages notiert die Frau die Ausgaben und Einnahmen
in ein Notizbüchlein oder auf eine Schiefertafel, die zu diesem Zwecke in
der Küche hängen soll. Am Abend trägt sie dann diese Aufzeichnungen
in das Haushaltungsbuch ein. Jeweils am Schluffe des Monats zählt
sie alle Ausgaben und ebenso alle Einnahmen zusammen, zieht erstere
von den letzteren ab und schreibt den sich ergebenden Rest als Kassen-
vorrat in die Einnahmen des ersten Tages vom nächsten Monat. Dabei
muß sie häufig nachsehen, ob die Feststellungen des Voranschlags ein-
gehalten worden sind. Der rechnungsmäßige Kassenvorrat muß selbst-
verständlich mit der Kasse stimmen. Am Ende des Jahres findet dann
eine Zusammenstellung der Monatsausgaben statt, wobei die etwaigen
Überschreitungen oder Ersparnisse ersichtlich werden.
Durch die pünktliche Führung des Haushaltungsbuchs gewöhnt
sich die Hausfrau daran, das Geld richtig einzuteilen und mit einem
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
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bestimmten Betrage monatlich oder wöchentlich auszukommen. Nur durch
schriftliche Aufzeichnungen ist man jederzeit imstande, ans die in jedem
Haushalte so wichtige Frage: „Wohin kommt das Geld?" eine bestimmte
Antwort zu geben. Sodann liegt im Aufschreiben selber ein für viele
Menschen heilsamer Zwang zur Sparsamkeit, weil dasselbe immer ein
gewisses Gefühl der Verantwortlichkeit wachhält und so vor manchen
unnötigen Ausgaben bewahrt. Eine gewissenhafte Hausfrau wird die
Aufzeichnungen einzelner Zeitabschnitte miteinander vergleichen und da-
durch in der Lage sein, die Art ihrer Wirtschaftsführung zu überblicken
und in Zukunft nach Bedürfnis ab- und zuzugeben.
Im Anhange zu diesem Lesebuche — Anlage I — ist ein Muster
mitgeteilt, wie das Haushaltungsbuch angelegt und der Monats- und
Jahresabschluß vorgenommen werden soll.
9. Regeln für den Einkauf.
1. Gib kein Geld für Dinge aus, die du selber anpflanzen oder
anfertigen kannst.
2. Kaufe nur, was du nötig hast. Was man nicht braucht, ist
zu teuer, auch wenn es zur Hälfte geschenkt wäre.
3. Kaufe womöglich nichts, was du nicht selber gesehen und für
gut befunden hast.
4. Achte bei der Ware auf die Güte, nicht auf den äußeren Schein;
denn der Schein kann trügen.
5. Sieh mehr darauf, ob die Ware gediegen und dauerhaft, als
darauf, ob sie billig ist. Billig und gut sind selten beieinander.
6. Kaufe am rechten Orte ein, nämlich in soliden Geschäften, die
du.kennst und die als vertrauenswürdig gelten.
7. Mißtraue den verlockenden Anpreisungen; denn es steckt sehr
oft Schwindel dahinter.
8. Kaufe zur rechten Zeit ein, z. B. Steinkohlen im Herbst oder
noch besser im Sommer, wenn sie billig sind, Kartoffeln und Obst,
wenn sie in großer Menge angeboten werden.
9. Schaffe Dinge wie Kartoffeln, Mehl, Hülsenfrüchte und Kohlen
womöglich im großen an, weil du billiger fährst und später nicht in
Verlegenheit kommst.
10. Zahle gleich bar; denn du wirst besser bedient, hast einen
leichteren Überblick über deine Mittel und ersparst dir das unangenehme
Gefühl, der Schuldner anderer zu sein.
11. Lasse dir bei größeren Betrügen eine Quittung geben und
bewahre sie aus, damit du dich bei etwaigen Nachforderungen aus-
weisen kannst.
Leseb. f. Fortbildungssch.
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TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
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teiligen Einfluß. Feuchte Wände sind auch kälter als trockene und
begünstigen die Entwickelung des Moders. In solchen Räumen holt
man sich Rheumatismen, Katarrhe und unter Umständen noch schlimmere
Leiden. Es empfiehlt sich daher, nicht in neue, noch feuchte Wohnungen
zu ziehen, ebenso nicht in Wohnungen, deren Feuchtigkeit aus vorhandener
Schimmelbildung ersichtlich ist. Man wähle nur vollkommen trockene
Räume und bestimme hier wieder das trockenste Zimmer zum Schlafzimmer.
Die Wohnung soll endlich zweckmäßig gelegen sein. Uner-
läßlich für die Gesundheit ist es, sich täglich einige Zeit im Freien zu
bewegen. Wie gut diese regelmäßige Bewegung ist, sieht man an jungen
Leuten, die Tag für Tag bei jeder Witterung vom Dorfe her in eine
städtische höhere Lehranstalt gehen und dabei nicht leidend, sondern
wetterhart werden. Es kann deshalb Beamten, Handwerkern, Fabrik-
arbeitern und überhaupt allen, die durch ihren Beruf an geschlossene
und nicht immer sehr gesunde Räume gefesselt sind, nicht genug empfohlen
werden, ihre Wohnung so zu wählen, daß sie alltäglich zu einem kleinen
Marsche genötigt sind.
11. Die Reinhaltung der Wohnung.
Es genügt nicht, daß die Wohnung geräumig, hell, luftig und
trocken ist; sie muß auch rein gehalten werden.
Tag für Tag ist im Wohnzimmer der Boden mit einem Haar-
besen bei offenen Fenstern zu kehren, wobei die Ecken sowie die Stellen
unter den Möbeln besonders berücksichtigt werden müssen. Alsdann
stäubt man mit einem weichen, trockenen Tuche ab. Ist der Boden
geölt oder angestrichen, so wird er nach dem Kehren mit einem feuchten
Tuche aufgezogen. Rach dem Mittagessen wird das Zimmer, wenigstens
unter dem Tische, nochmals gekehrt. Der Ofen wird im Winter noch
vor dem Reinigen des Zimmers ausgeputzt und zum Anfeuern gerichtet,
falls dies nicht schon am Abend vorher geschehen ist.
Im Schlafzimmer werden sofort nach dem Aufstehen die Betten
tüchtig aufgeschüttelt und an den geöffneten Fenstern auf Stühlen aus-
gebreitet; erst nach gründlichem Auslüften dürfen sie gemacht werden.
Die Waschgeräte werden gereinigt und mit einem Tuche ausgetrocknet;
der Waschtisch wird sorgfältig abgewaschen.
Einmal in der Woche, gewöhnlich Samstags, wird eine gründ-
lichere Säuberung vorgenommen.
Im Wohnzimmer reinigt man zuerst die leichteren Geräte und ent-
fernt sie aus dem Zimmer. Decken und Teppiche werden im Freien
ausgeschüttelt oder ausgeklopft. Die Polstcrmöbel werden ausgeklopft,
gebürstet, abgestäubt und zugedeckt, die Vorhänge leicht ausgeschüttelt
und hoch gesteckt. Alsdann wäscht man die Fenstersimse mit lauwarmem
2*
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
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4l Der Hausgarten.
Ist der Gertrudstag (17. Mürz) gekommen und sind die Tage
sonnig und warm, so muß die Hausfrau daran denken, ihren Haus-
garten zu bestellen. Sie bringt zunächst von der Dungstätte genügend
Dung in den Garten. Hierauf wird der Boden, sobald die Erde so-
weit trocken ist, daß sie bei der Arbeit nicht mehr am Spaten klebt,
sondern schön zerfällt, umgestochen, der Dung in die Gräben eingelegt,
das Land mit dem Rechen fein geebnet und in meterbreite Beete ein-
geteilt. An einem sonnigen Nachmittage kann man alsdann an die
Aussaat der Frühgemüse gehen.
Die Sämereien kauft man, soweit man sie nicht selber ziehen
konnte, am besten in einer guten Samenhandlung. Man sät sie breit-
würfig, indem man sie gleichmäßig über das ganze Beet ausstreut, oder
man legt sie in kleine Furchen ein, die man mit der Gartenhacke nach
der Schnur zieht, und bedeckt sie leicht mit Erde.
Sehr früh lassen sich Gelbrüben ansäen. Der Samen wird breit-
würfig, ziemlich dünn über das Beet ausgestreut und mit feiner Erde
leicht bedeckt. Ist er aufgegangen, so hat man ihn nur von Unkraut
reinzuhalten und zu dicht stehende Pflänzchen auszuziehen.
Die Erbsen kann man ebenfalls frühzeitig säen, weil sie die
Spätfröste gut aushalten. Man zieht Furchen im Abstand von 50 ein,
legt die Erbsen in Abstände von 2—3 cm in jede Furche und ebnet
letztere mit Erde. Sind die jungen Pflänzchen 20 ein hoch, so werden
die Reihen von beiden Seiten behäufelt und gegen das Umfallen mit
Reis geschützt. Da die Spatzen den Erbsen sehr nachstellen, tut man
gut daran, über die Reihen je zwei Baumwollfäden in der Höhe von 15
bis 20 cm zu spannen.
Anfang April kann Kopfsalat gesät werden und zwar breit-
würfig oder in Reihen. Man achte darauf, daß die Pflänzchen nicht
zu dicht stehen, weil sich sonst keine schönen Köpfe bilden können. Zu
dicht stehende Pflänzchen werden, nachdem sie 4 Blätter haben, heraus-
genommen und in ein freies Beet in allseitiger Entfernung von 20—25 cm
nach der Schnur versetzt.
Ähnlich wird der Endivien behandelt; doch wird er erst Mitte
oder Ende Juni gesät. Er bildet keine Köpfe, sondern Büsche. Um
recht zarten, gelben Endivien zu erhalten, müssen die Büsche, wenn sie
10—12 Blätter getrieben haben, mit Bast oder Strohhalmen gebunden
werden.
Die Samen für Weißkraut, Wirsing und Kohlrabi können
Anfang April in ein sonniges Beet breitwürfig ausgestreut werden.
Die jungen Pflänzchen dürfen, um kräftig zu werden, nicht zu dicht
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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durch Bedecken mit Strohmatten oder umgestülpten Blumenhäfen gegen
Nachtfröste geschützt werden. Der Boden um die Pflanzen ist stets locker
zu halten.
Dem Sellerie ist das am besten gedüngte Beet im Garten an
einem ziemlich schattigen Plätzchen einzuräumen. Die Setzlinge werden
am besten gekauft, etwa 30 ein voneinander gepflanzt, fleißig begossen
und gehackt. Um schöne Knollen zu erzielen, muß man 8—10 Wochen
nach dem Verpflanzen die Seitenwurzeln abschneiden.
Der Lauch ist gegen die Witterung nicht empfindlich. Der Samen
wird im April gesät; man hat dann Ende Mai oder Anfang Juni
Setzlinge. Das Verpflanzen geschieht wie bei Sellerie.
Die anspruchslose Petersilie nimmt mit jedem Plätzchen vorlieb.
Der Samen wird im März oder April gesät und leicht mit Erde
bedeckt. Schon im Mai oder Juni kann man dann die Blättchen
pflücken. Die Petersilienpflanzen bleiben im Saatbeet stehen und sind
von Unkraut reinzuhalten.
Den Blumen, diesen schönsten Kindern des Pflanzenreichs, werden
die Einfassungen oder Rabatten eingeräumt. Man pflanzt Rosen, Nelken,
Goldlack, Astern und andere Sommerblumen, welche den Hausgarten
schmücken und an Sonn- und Festtagen einen schönen Strauß für die
Wohnstube abgeben.
42. Zehn Gebote der Gesunbheitslehre.
Sei mäßig im Essen und Trinken! Denn nichts untergräbt
die Gesundheit mehr als Unmäßigkeit. Bevorzuge dabei auch nicht ein-
seitig diese oder jene Art von Speisen, sondern halte dich an eine
gemischte Kost, bei der neben Fleisch- und Mehlspeisen auch Hülsenfrüchte,
Gemüse und Obst vertreten sind.
Sei vorsichtig gegenüber alkoholischen Getränken! Gut
vergorenes Bier und leichter Wein, selten und in kleinern Mengen
genossen, regen an und schaden der Gesundheit im allgemeinen nicht.
Der häufige Genuß größerer Mengen dagegen wird für Herz, Nieren
und Nerven verderblich und führt oft zu einem frühzeitigen Siechtum.
Branntwein sollte man seines hohen Alkoholgehaltes wegen durchaus
meiden. Wer sich seinem Genusse gewohnheitsmäßig hingibt, ist in der
Regel unrettbar verloren. In Deutschland allein fallen ihm alljährlich
Tausende zum Opfer. Es ist durchaus irrig, wenn man aus der
vorübergehenden Anregung, die uns die alkoholischen Getränke gewähren,
den Schluß zieht, daß sie ausdauernd machen. Erfahrene Bergsteiger
versehen sich mit Wasser, Kaffee oder Thee und nicht mit Branntwein,
und den Soldaten, die einen großen Marsch vor sich haben, füllt man
die Feldflaschen besser mit verdünntem Kaffee als mit Wein. Kinder
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]