104
bei Freudenstadt. Über ihn führt der wichtigste Paß des nördlichen
Schwarzwaldes. Gegen Westen fällt der Schwarzwald steil zur
Oberrheinischen Tiefebene ab, im Osten geht er allmählich in das
Schwäbische Stufenland über.
Gestein und Bewässerung. Das Gestein des Schwarzwaldes
besteht im Süden aus Granit und Gneis, dem sog. Urgestein. Im
Norden ist dieses vom Buntfandstein überlagert. Nur in einigen
tief eingeschnittenen Tälern tritt das Urgestein zutage. Den Bunt-
Schwarzwaldtal bei Hirsau.
sandstein bedeckt vielfach eine Lehmschichte, die das Regenwasser
nicht durchsickern läßt. Weil zudem Niederschläge reichlich fallen,
so sind Moore und Seen auf der Hochfläche des Schwarzwaldes
gar keine Seltenheit. Unter den kleinen Bergseen ist der sagenreiche
Mummelsee der berühmteste. Durch die Schluchten und Täler
eilen forellenreiche Flüßchen; Sturzbüche brausen über die Felsen
und fallen, reizende Wasserfälle bildend, in die Tiefe. Die be-
deutendsten Flüsse des Württembergischen Schwarzwaldes sind die
Enz mit der Nagold, die in den Neckar fließt, und die Kinzig,
die Murg und die A l b, die nach kurzem Laufe Württemberg ver-
lassen und in den Rhein münden.
Heilquellen und Luftkurorte. Der Schwarzwald ist reich an
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
— 108 —
Kocher. In die Donau ergießen sich Schmiecha, Blau und
Brenz.
Höhlen. Eine Eigentümlichkeit der Alb sind die vielen Höhlen.
Man zählt deren über 70. Von ihnen sind die Charlotten-
höhle in der Nähe von Giengen und die N e b e l h ö h l e bei
Pfullingen die bedeutendsten.
Klima und Erzeugnisse. Wie der Schwarzwald, so hat auch die
Alb im allgemeinen ein rauhes Klima. Die höchstgelegenen Teile
sind auch die rauhesten. Heftige Winde wehen über die großenteils
baumlosen Flüchen dahin. Sie würden an manchen Stellen den
Ackerboden von den Feldern hinwegfegen, wenn ihn nicht die zahl-
losen weißen Kalksteine festhielten, womit die Äcker übersät sind.
Die Winter sind so schneereich und so langewährend wie im
Schwarzwald.
Unfruchtbar ist übrigens die Alb nicht. Obst gibt es zwar auf
der Hochfläche nur wenig. An Straßen und Wegen trifft man viel-
fach statt der Obstbüume den Vogelbeerbaum. Auch ist die Fruchtbar-
keit der Felder auf der obern Alb, wo dünner, schwarzer Boden
das Gestein überdeckt, nicht besonders groß. In den Gegenden aber,
die schweren Lehmboden haben, wächst viel Getreide. Hochsträß,
Ulmer und Geislinger Alb gehören sogar zu den fruchtreichsten
Gegenden Württembergs. Die Schafweiden der Alb sind gesucht.
Weite Strecken auf der Höhe, besonders aber die Talwmrde, sind mit
herrlichen Laubwaldungen bewachsen. Wie im Schwarzwald die
Tanne, so ist an und auf der Alb die Buche der herrschende Wald-
baum. In den geschützten Nordwesttälern gedeiht schmackhaftes Obst
und reift sogar die Traube.
Die Alb liefert gute Bausteine. Neben den gewöhnlichen Kalk-
steinen findet der Tuffstein, der in vielen Brüchen aufgeschlossen
wird, vielfache Verwendung. Aus den tonreichen Kalksteinen in der
Heiden Heime r, Blaubeurer, Ehinger und M ü n s i n g e r
Gegend gewinnt man den wertvollen Zement. Eisenerze, und zwar
den Toneisenstein, grübt man im B r a n n e n b e r g bei Wasseralfingen.
Besiedlung und Bevölkerung. Die Hochfläche der Alb ist wegen ihrer ver-
hältnismäßig geringen Ertragsfähigkeit schwach besiedelt. Die Hauptbeschäftigung
der Bewohner besteht in Ackerbau und Viehzucht. Die Schafzucht geht merklich
zurück; die Pferdezucht dagegen hat sich gehoben. Der Industrie fehlen die billigen
Wasserkräfte und die Eisenbahnen. Daher blieb sie in der Entwicklung zurück. Doch
finden sich viele Leinwandwebereien zu Laichingen und große Zementfabriken
zu M ü n s i n g e n, dessen Verkehr in neuerer Zeit auch durch die Nähe des würt-
tembergischen Truppenübungsplatzes gewonnen hat.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
111
Ausgangspunkte der Neckardampfschiffahrt ist nach Stuttgart die erste
Industrie- und Handelsstadt des Landes. Sie hat Papier-, Kon-
serven-, Maschinen- und Metallwarenfabriken. Neckarsulm besttzt
eine große Fahrradfabrik und eine Schiffswerft.
2. Die Landschaft links vom Neckar.
Zwischen dem Ostrande des Schwarzwaldes und dem Neckar
liegt eine Landschaft, die sich von Süden nach Norden hinzieht. Sie
ist anfänglich recht schmal und einförmig, wird aber immer breiter
und abwechslungsreicher. Ebenen und Hügel wechseln miteinander
ab. Die Ebenen sind durchfurcht von tiefen Tälern, und das Hügel-
land ist durch Büche und Flüßchen in zahlreiche Rücken und Kuppen
zerschnitten. Die Landschaft gliedert sich in folgende Ebenen: die
B a a r, das Obere Gäu, das Untere Gäu, die Ludwigs-
burger Ebene, die Filder und das Zabergüu. Die ein-
zelnen Teile des Hügellandes sind: der S ch ö n b u ch, die Stutt-
garter und die Solitüder Berge, der Stromberg
mit dem Michaelsberg und der Heuchelberg.
Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist verschieden. Ziemlich
rauh ist es in der Baar und auf der Ebene zwischen Rottweil und
Horb. Milder wird es im Obern und Untern Gäu, auf den Fildern
und der Ludwigsburger Ebene, am mildesten im Enztal und im
Zabergüu. Die Ebenen bestehen mit Ausnahme der Filder aus
Muschelkalk, so genannt wegen der Seemuscheln, die in ihm ver-
steinert sind. Der dem Muschelkalk aufgelagerte Lehm hat sich mit
dem verwitterten Kalk zu einem fruchtbaren Boden verbunden; da-
her sind die Ebenen reich an ergiebigem Ackerland. Getreide, Hopfen,
Zuckerrüben und Obst gedeihen gleich gut. Namentlich erzeugen das
Obere Gäu und noch mehr das Untere Gäu sehr viel Getreide, daneben
Hopfen und Zuckerrüben. Wegen' seines Getreidereichtums nennt man
das Untere Gäu auch das Strohgäu. Ebenso getreidereich ist die
Filder, von der das weltbekannte Filderkraut kommt. Ein Haupt-
erzeugnis der Ludwigsburger Ebene, aus deren Mitte der Asperg
hervorragt, ist die Zichorie. Im Zabergüu wächst vortrefflicher Wein,
viel Obst und Tabak.
Das Hügelland, das aus Keuper besteht, trügt auf seinen
Höhen zusammenhängende Wälder. Herrlich ist besonders die Waldes-
pracht des Schönbuchs. Die Hänge des Hügellandes sind mit schönen
Obstwäldern und Weinbergen und seine Täler mit saftigen Wiesen
geschmückt. Der Keupersandstein, ein geschätzter Bau- und Werkstein,
wird in vielen Brüchen abgebaut.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
115
Ebene über. Der Wald ist in ihr ziemlich zurückgedrängt. Der weit-
aus größte Teil ist fruchtbares Ackerland. Die Hohenloher Ebene
liefert den umliegenden Städten Getreide, Kartoffeln, sowie Milch,
Butter, Schweine und Mastvieh. Das Taubertal erzeugt gute Weine.
Die Ebene ist mit wohlhabenden Ortschaften und stattlichen Bauern-
höfen übersät. Die größten Wohnorte finden sich in den tiefeinge-
rissenen Tälern des Kochers, der Jagst und der Tauber.
Am Kocher liegt die alte Salzstadt Hall mit Solbad und Zellengefäugnis. Über
dem Kocher steht das Schloß Komburg. Kocherabwärts folgen Künzelsau und
N e u e n st a d t an der Linde. An der Jagst liegt Crailsheim, ein wichtiger
Eisenbahnknotenpunkt, zwischen Jagst und Tauber G e r a b r o n n, bekannt durch
die Hohenloher Nährmittelfabrik, an der Tauber Mergentheim, ehemals Sitz
des Deutschordens, mit einem herrlichen Schloß, das fetzt Kaserne ist, und dem viel-
besuchten Karlsbad.
Das Schwäbische Stufenland hat die größte Volksdichtigkeit in
Württemberg. Seine fleißigen und tüchtigen Bewohner sind der
Abstammung nach Schwaben und Franke n. Die Schwaben
bewohnen die Landschaft zwischen dem Schwarzwald, der Alb und
dem Welzheimer Wald, die Franken die Gegenden jenseits des Welz-
heimer Waldes im Norden und Nordosten des Landes. Die Mehr-
zahl der Einwohner bekennt sich zur evangelischen Religion. Die
Katholiken wohnen hauptsächlich im obern und untern Neckartal,
im obern Jagst- und Kochergebiet und an der Tauber.
Eisenbahnen. Im Schwäbischen Stufenland ist das Württembergische
Eisenbahnnetz am dichtesten. Die Hauptlinien führen von Stuttgart nach Mühl-
acker, nach Heilbronn, nach Crailsheim, nach Nördlingen, nach Tübingen-Horb, nach
Böblingen-Rottweil und nach Weilderstadt.
Iv. Oberschwaben.
Lage, Grenzen und Größe. Oberschwaben ist eiu Teil der großen
Hochebene, die sich vom Nordfuße der Alpen bis zur Donau hin aus-
breitet. Gegen Osten zieht sich die Hochebene weit ins Bayrische,
gegen Westen ins Badische und Hohenzollersche hinein. Oberschwaben
wird im Norden von der Alb, im Süden von den Alpen und dem
Bodensee, im Osten von der Iller und im Westen von der Ostrach
und Friedrichshafer Aach begrenzt. Es liegt durchschnittlich 560 m
hoch, ist etwa 70 1cm lang und 50 1cm breit.
Aufbau. Oberschwaben ist größtenteils aufgeschwemmtes Land.
Der Boden besteht nur aus lockern Ablagerungen von Sand, Kies
und Geröll. Auffallend sind im südlichen Teile die erratischen Blöcke
oder Findlinge. Sie stammen aus den Alpen. Wahrscheinlich wurden
sie durch die Gletscher ucicf) Oberschwaben herübergeschoben.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
130
staatliches. Das deutsche Lothringische Stufenland verteilt sich auf das
Reichsland Lothringen und die preußische R h e i n p r o v i n z. Die Haupt-
stadt Lothringens ist M e tz (60 000 Einwohner) mit starker Garnison, eine Festung
ersten Ranges. Zur Rheinprovinz gehört die an der Saar gelegene Doppelstadt
St. Johann-Saarbrücken, Mittelpunkt der Lothringer Kohlen- und Eisen-
industrie.
Die Mitteldeutsche Gebirgschwelle.
Zwischen die südderltschen Stufenländer und die Norddeutsche
Tiefebene legt sich eine Reihe verschiedenartiger Gebirge, die den
gemeinsamen Namen Mitteldeutsche Gebirgschwelle tragen. Sie
zerfällt in verschiedene Teile.
7. Das Rheinische Schiefergebirge.
Lage und Gliederung. Das westliche Glied der Mitteldeutschen
Gebirgschwelle ist das Rheinische Schiefergebirge. Dieses ist ein
aus dunkeln Schiefern bestehendes Hochland, das der Rhein in zwei
Hälften zerlegt. Jede Hälfte ist wieder in drei Glieder aufgelöst.
Das linksrheinische Schiefergebirge besteht aus dem Huns-
rück, der Eifel und dem Hohen Venn.
Der reich bewaldete Hunsrück liegt zwischen Nahe und Mosel.
Seine Höhen sind rauh, lveshalb sich der Ackerbau auf Roggen, Haber,
Gerste, Flachs und Kartoffeln beschränkt. Die Täler dagegen sind
von großer Fruchtbarkeit.
Die Eifel nördlich von der Mosel ist ein ehemals vulkanisches
Gebiet. Davon zeugen die vielen jetzt erloschenen Krater, von denen
manche kleine Seen oder Maare bilden. Der wichtigste davon ist der
L a a ch e r See.
Der Nordrand der Eifel heißt H o h e s V e n n. Ist schon die
Eifel waldarm und unfruchtbar, so ist das Hohe Venn geradezu öde,
erlangt jedoch durch das Aachener Steinkohlenfeld große Bedeutung.
Die hier gefundene Steinkohle hat in Aachen eine blühende Industrie
hervorgerufen. Die Aachener Tuchwaren sind weltbekannt. Die
warmen Quellen Aachens haben schon Karl den Großen angezogen.
Der Dom birgt sein Grab.
Das rechtsrheinische Schiefergebirge zerfällt in den Taunus,
den Westerwald und das Sauerland.
Der Taunus schiebt sich zwischen Main und Lahn in das
Rheintal hinein. Seine herrlich bewaldeten Höhen schützen den
Rheingau vor den rauhen Nordwinden. An den sonnendurchglühten
Hängen gedeihen Deutschlands feurigste Weine. Johannisberger und
Rüdesheimer genießen Weltruf wie die Mineralquellen zu Wies-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
158
Landes überwiegen unermeßlich große Waldungen den sonst nutzbar gemachten Boden.
Hier gewähren Holzindustrie (schwedische Zündhölzchen) und Holzhandel reichen Gewinn.
Im nördlichen Schweden spendet das Renntier den Lappen alles für den Lebens-
unterhalt Notwendige. Nord- und Mittelschweden besitzen unerschöpfliche Erzgruben.
Die vorzüglichen Eisenerze werden nur zum Teil in Schweden selbst verarbeitet;
zu einem großen Teil werden sie besonders nach Deutschland ausgeführt. Die Haupt-
stadt des Landes ist Stockholm (300000 Einwohner) am Ausfluß des Mälarsees.
Die Bewohner gehören mit Ausnahme der Lappen dem germa-
nischen Stamme an. Die Norweger sowohl als auch die Schweden
sind stark und kräftig, blauäugig und blond. Sie sind ein fleißiges,
biederes, gastfreundliches und gebildetes Volk.
Das Königreich Dänemark,
Etwa 2%tnal so groß als Württemberg; 3 Millionen Einwohner.
Lage. Dänemark trennt die Nordsee von der Ostsee, verbindet
aber Deutschland mit Schweden und Norwegen. Es besteht aus
dem nördlichen Teil der Halbinsel Jütland und aus einer Insel-
gruppe in der Ostsee.
1. Jütland ist an seiner Ostküste ein reich gegliedertes Hügel-
land mit fruchtbaren Ackern, fetten Wiesen und herrlichen Buchen-
wäldern. Westlich von dem Hügelland dehnen sich große Moor- und
Heideflächen aus, die vielfach bis an den Dünensaum der Westküste
reichen. Diese ist wegen ihrer Sandbänke mrd Klippen gefürchtet
und hafenlos; die Ostküste dagegen ist für die Anlage vorr Häfen geeignet.
2. Die Inseln, wohl der wertvollste Teil des Landes, er-
zeugen bei dem milden Klima große Mengerr Getreide, Kartoffeln
und Zuckerrüben. Ackerbau und Viehzucht, die mustergültig betrieben
werden, bilden neben dem Fischfang die Haupterwerbsquellen der Dünen.
Die Industrie ist unbedeutend, umso lebhafter aber der Handel.
Der Mittelpunkt des Handels und des Verkehrs, zugleich auch die Hauptstadt des
Königreichs ist K o p e u h a g e n (500 000 Eiuwohirer) an der Ostküste der Insel Seeland.
3. Zu Dänemark gehören noch die Färöer Inseln und die Insel
Island. Die Färöer Inseln nördlich von Großbritannien sind kleine,
felsige und baumlose Eilande, deren Bewohner Schafzucht treiben. Nordwestlich
von ihnen am Polarkreis liegt die Insel Island. Sie ist etwa 6mal so
groß als Württemberg, zählt aber nur 80 000 Einwohner. Kahle, mit ewigem
Schnee und Eis bedeckte, von Vulkanen (Hekla) überragte Hochflächen und mit
Lava übergossene Strecken erfüllen fast die ganze Insel. Nur selten trifft man
Weiden, kümmerliche Ackerfelder oder Waldstrecken mit verkrüppelten Birken
und Tannen. In tiefer liegenden Gegenden finden sich Seen und Moräste, aus
denen nicht selten Dämpfe aufsteigen. Heiße Springquellen, Geiser genannt, werfen
das dampfende Wasser hoch empor. Die Isländer leben von Schafzucht, Fisch-
und Robbenfang und vom Sammeln der Eiderdunen.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
179
und schauerlichste Wüste der Erde. Ihre Bodeugestalt zeigt reichliche
Abwechslung. Alle Landschaftsformen vom zerklüfteten Gebirgsland
an bis zur tafelgleichen Ebene finden sich in ihr. Weite Strecken
sind mit Sand bedeckt, andere mit spitzen Steinen und Kieseln
übersät. Die einzigen für menschliche Ansiedlung geeigneten Stätten
sind die Oasen, Bodensenkungen, wo das Grundwasser zutage tritt
und der Pflanzenwuchs sich üppig entfaltet. Ihre wichtigste Kultur-
pflanze ist die Dattelpalme. Die Oasen dienen als Stationen für
Nillandschaft.
die Karawanen, die von der Mittelmeerküste nach dem Innern Afrikas
ziehen. Eine Wüstenreise ist wegen der häufigen Sandstürme und
der glühend heißen Winde recht gefährlich; ohne das Kamel wäre
sie geradezu unmöglich.
Die Nilländer. Ägypten. Im Osten wird die Sahara von einem
großenstrome, dem Nil, durchflossen. Dieser entströmt dem Viktoria-
s e e, der unter dem Äquator liegt. Nachdem er den vom Hochlande
von Abessinien kommenden Blauen Nil aufgenommen hat, durch-
eilt er ein breites, tiefes Tal, das ihm die große Fruchtbarkeit verdankt.
Denn jedes Jahr tritt der Nil über seine Ufer und überschwemmt das
ganze Tal. Durch den fruchtbaren Schlamm, den er auf den Feldern
zurückläßt, werden diese gedüngt. Sobald die Flut verlaufen ist, be-
ginnt die Aussaat von Getreide, Mais, Reis, Zuckerrüben und Baum-
wolle. Bei der Wärme des Klimas reift die Saat so rasch, daß auf
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
— 282 —
Sprengschuß oder durch das Lämpchen eines Bergknappen, zur
Entzündung gelangen. Dabei entstehen furchtbare Explosionen,
die oft schon Hunderte von Menschenleben vernichtet haben.
Verwendung. Die Steinkohle ist vor allem ein geschütztes Brenn-
material. Ihre Brennkraft ist dreimal größer als die des Buchen-
holzes. Wegen der großen Hitze, die sie beim Brennen entwickelt,
wird sie fast allgemein zum Heizen der Wohnzimmer und Maschinen
verwendet. Manche Handwerker brauchen sie bei Ausübung ihres
Gewerbes. Die Steinkohle gibt aber nicht bloß Wärme, sondern
auch Licht. In den Gasfabriken wird aus ihr das Leuchtgas
gewonnen. Zu diesem Zwecke werden Steinkohlen in tönernen
Röhren unter Luftabschluß zum Glühen gebracht. Das sich hierbei
entwickelnde Gas wird in einen großen Behälter, den Gasometer, ge-
leitet. Die ausgeglühten Kohlen, die zurückbleiben, heißen Koks.
Auch dieser ist als Heizmittel sehr geschätzt.
Entstehung der Steinkohlen. In den Steinkohlenbergwerken findet man hin
und wieder sehr gut erhaltene Pflanzenabdrttcke. Diese zeigen uns, daß die Stein-
kohle pflanzlichen Ursprungs sein muß. Allerdings waren die Gewächse, die
bei ihrer Bildung die Hauptrolle gespielt haben, ganz anderer Art als die jetzt wach-
senden. Es waren riesige, baumartige Farue, Bärlappe und Schachtelhalme, die
auf nassem Grunde in dichten Wäldern beisammenstanden. Bei der damals Hähern
Temperatur und bei der feuchten Beschaffenheit der Luft wuchsen die Pflanzen
rasch empor, starben aber auch bald wieder ab. Auf ihren modernden Resten ent-
falteten wieder iunge Bäume neues Leben, um früher oder später ihren Vor-
gängern ins nasse Grab zu folgen. So entstanden da und dort mächtige Anhäu-
fungen von verfaulten Pflanzenstoffen, ganz so, wie das in unsern seichten stehen-
den Gewässern im kleinen heute noch vor sich geht. Wir nennen diesen Schlamm, der
aus vermoderten Resten von Pflanzen unter Luftabschluß entsteht, Faulschlamm.
Dieser ist um so reichlicher aufgehäuft, je dichter der Pflanzenwuchs in einem Wasser-
becken ist. In den vorweltlichen Sumpfwäldern bildete sich im Lause von Jahr-
tausenden auf dem Grunde des Wassers eine ungeheure Menge Faulschlamm. Wenn
dann durch irgend welche Ursachen, z. B. Senkung des Erdbodens, Einbruch des
Meeres, diese Wälder untergingen, so wurden sie von Sand oder Tonnrassen zu-
gedeckt. Durch den gewaltigen Druck von oben wurde aus dem weichen Schlamm
allmählich eine harte, feste Masse, unsere Steinkohle.
Die Braunkohle. Mit der Steinkohle hat die in verschiedenen
Teilen Deutschlands (Schlesien, Sachsen, Hessen) häufig vorkommende
Braunkohle die Entstehung gemein. Ihre Bildung, gu der
hauptsächlich Nadelbäume beigetragen haben, fällt aber in eine viel
spätere Zeit. Ihre Gewinnung macht weniger Mühe und Unkosten,
weshalb sie ein billigeres Brennmaterial liefert. Gleich der Stein-
kohle brennt sie mit heller, leuchtender Flamme, hinterläßt aber
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
290
abgebaut. Der Buntsandstein liefert auch ein vorzügliches Baumaterial. Die Dome
zu Straßburg, Freiburg, Speier u. a. sind aus ihm erbaut.
Muschelkalk. Dieses Gestein beginnt am Ostrande des Schwarzwaldes und
bedeckt die fruchtbaren Gebiete des Obern und Untern Gäus, der Ludwigsburger und
Hohenloher Ebene. Seinen Namen hat es von den vielen verkalkten Überresten von
Muscheln und andern Seetieren, die sich manchmal in ihm finden. Für Württemberg
ist diese Gesteinschichte besonders wichtig, weil sich in ihr die Steiusalzlager befinden
(Kochendorf, Heilbronn). In manchen Gegenden ist dem Muschelkalk die Letten-
kohle aufgelagert. Sie hat ihren Namen von dem Vorkommen erdiger (und
darum nicht verwertbarer) kleiner Kohlenlager. Wertvoll hingegen ist der Letten-
kohlensandstein (Rotteuburg, Horb, Hall).
Kenper. Der Keuper ist die Hauptgesteinsart des niederschwäbischen Hügel-
landes. Er besteht bald aus verschieden gefärbten, lockern Schichten (Mergel), bald
aus wohlgeschichteten Lagern trefflicher Sandsteine. Von den letztem sind beson-
ders bekannt der feinkörnige S ch i l f s a n d st e i n des Stuttgarter Talkessels und
der grobkörnige S t u b e n s a n d st e i n in der Gegend von Mrtingen und Lorch.
Der letztere lieferte einen großen Teil des Baumaterials zum Kölner Dom und Ulmer
Münster. Als Mühlstein wird er bis nach Holland, ja sogar nach Amerika versandt.
In den untersten Keuperschichten findet sich an vielen Orten Gips. Große
Gipssteinbrüche sind bei Heilbronn, an: Asperg, bei Untertürkheim und bei Tübingen.
Jurakalk. Der Jurakalk bildet das Gestein unserer Alb. Er ist ein Schicht-
gestein, das bis über 1000 m Meereshöhe ansteigt. Nach der vorherrschenden Farbe
der Gesteinschichten unterscheidet man schwarzen, braunen und weißen Jurakalk.
Der schwarzejurakalk stellt die unterste Schichte dar. Er zieht als ein mehr
oder weniger breiter Gürtel am Nordwestabfall der Alb hin, wo er die Ebene zwischen
Neckar und Alb bildet. Auch die Filder, der Schurwald und der Welzheimer Wald
sind noch von ihm überdeckt. Der braune Jura tritt besonders in den Vor-
bergen der Alb zutage. In ihm findet sich unser wichtigstes Eisenerz, der Ton-
ei s e n st e i n. Dieser wird bei Wasseralfingen abgebaut. Die eigentliche, steil
ansteigende Alb besteht aus dem weißen Jurakalk. Da die Kalkschichten,
welche die Hochfläche der Alb bilden, stark zerklüftet sind, so lassen sie das Regen-
wasser leicht durchsickern. Daher rührt die Wasserarmut vieler Teile der Alb. Ein-
stens, in weit entlegener Zeit, war das ganze Gebiet der Alb Meeresgrund. Der
Jurakalk ist also nichts anderes als eine mächtige Ablagerung des Meerwassers.
Hiervon zeugen die mannigfachen Versteinerungen, die man an vielen Orten findet.
Vollständige Skelette von riesigen Echsen mit schlangenähnlichem Hals und ruder-
artigen Füßen und solche, die in ihrer Gestalt an Delphine erinnern (Fischechsen),
wurden schon häufig ausgegraben. Besonders zahlreich aber sind die Versteine-
rungen von kleinern Meerestieren, schneckenartigen Ammonshörnern (Schalen
von Tintenfischen), spitzigen Teuselsfingern (Belemniten), Korallen, Seeigeln und
Schwämmen.
Molasse oder Tertiär. Unter diesem Namen versteht man lockere und daher
mehr oder weniger leicht zerreibbare Gesteinsmassen. Die Molasse tritt vom Südost-
rande der Alb (Ehingen bis Ulm) in ganz Oberschwaben auf. Als wichtigsten Bau-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
zahl Adeliger, die durch leichtfertige Verschwendung in Schulden
geraten waren und einen Teil ihrer Besitzungen nach dem andern
verkaufen oder verpfänden mußten. Und wer wollte in der kaiser-
losen Zeit für die schutzlos preisgegebenen Reichsgüter sorgen? Kein
Wunder, wenn manches Stück von dem Württemberger seinem
Gebiet einverleibt wurde; besonders die hohenstaufischen Güter zog
er an sich. Eberhard hinterließ sein Land um die Hälfte vergrößert.
Die Grafschaft dehnte sich jetzt zu beiden Seiten des mittlern Neckars
Stammschloß Wirtemberg um 1640 nach Merian.
von Leonberg bis Schorndorf aus, griff im Süden über die Hänge
der Alb nach Münsingen hinauf und endete nordwärts in der Gegend
von Markgröningen und Marbach.
Die Bewohner der Grafschaft lebten meist von dem Ertrag
ihrer Landwirtschaft. Wie heute, so reifte auch damals an den Hü-
geln des Neckars die Traube. Die Leute wohnten in engen Häusern
mit dunkeln Treppengängen und niedern Stuben. Wenn sie aus-
gingen, trugen sie Zwilchkittel und Zipfelkappen. Die Bauern waren
dem Grafen leibeigen oder doch zinspflichtig, weil sie sich unter sei-
nen Schutz gestellt hatten. In den Städten entfaltete sich das Ge-
werbe und erblühte die Kunst.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]