95
Sigmund. Joh. Huß.
^ 3) Sigmund 1410 — 1437.
Seme nächste Sorge war das schon seit 40 Jahren in der
Kirche eingetretene Schisma zu heben. Nachdem nämlich die Päpste
70 I. in Avignon residirt hatten, wurde (seit 1378) während bei-
nahe 40 I. sowohl von den Römern als von den französischen Car-
dinälen zu Avignon ein Papst aufgestellt, und eine Kirchenversamm-
lung zu Pisa (1409) hatte das Uebel nicht gehoben; denn da sie die
beiden Päpste Gregor Xii. und Benedict Xiii. absetzte und Jo-
hann Xxiii. als allein rechtmäßigen Papst wählte, jene beiden aber
nicht resignirten, so hatte die Kirche nun gar drei Päpste.
Deshalb wurde vom Kaiser und vom Papste Johann Xxiii.
ein allgemeines Concilium nach Costnitz berufen 1414. Papst
Johann dankte ab unter der Bedingung, daß die beiden andern
Päpste gleichfalls entsagten, vielleicht in der Hoffnung, nach Erle-
digung des päpstlichen Stuhles wegen seiner Willfährigkeit wieder
erwählt zu werden; allein bald bereute er die Abdankung und floh
aus Constanz nach Schaffhausen in der Absicht dadurch das Conci-
lium aufzulösen. Dieses aber sprach die Superiorität einer allge-
meinen Kirchenversammlung über den Papst aus und setzte Jo-
hann Xxiii. ab. Gregor Xu. dankte nun freiwillig ab, und der
Kaiser unternahm selbst eine Reise zu Benedict Xiii. nach Perpignan,
um denselben ebenfalls zur Abdankung zu bewegen, doch dieser blieb
bei der Behauptung, er sei der einzige wahre Papst, und da durch
die Absetzung und Entlassung seiner Gegner auch das Schisma fac-
tisch aufgehoben sei, so brauche man ihn nur überall anzuerkennen,
um die Einheit der Kirche herzustellen. Nachdem auch dessen Ab-
setzung durch das Concilium ausgesprochen worden, folgte Martin V.
— Zugleich versuchte dieses Concilium die Ausrottung der Leh-
ren des Johann Huß, welcher die vom Papste für ketzerisch er-
klärten Grundsätze des Oxforder Theologen Johann Wycliff, trotz
aller Verbote des Erzbischofes von Prag und des Papstes, in Böh-
men verbreitete. Da Huß und sein Freund Hieronymus Faulfisch,
der zuerst Wycliff's Schriften nach Prag gebracht hatte, auch einen
vom Papste Johann Xxiii. verkündeten Ablaß bekämpften, die
Ablaßbulle unter dem Galgen verbrennen ließen und die Ablaßpre-
diger verspotteten und mißhandelten, so sprach der Papst den Bann
über Huß und das Jnterdict über Prag aus. Huß wurde vor das
Concilium geladen, und er erschien dort, nachdem ihn der Kaiser zu
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Extrahierte Personennamen: Gregor_Xii Gregor Benedict_Xiii Johann_Xxiii Johann Johann Johann Gregor_Xu Gregor Benedict_Xiii Martin_V.
— Johann Johann_Wycliff Johann Hieronymus_Faulfisch Johann_Xxiii Johann
Der Kreuzzug Frledrich's Ii. Der sechste Kreuzzug. 65
kamen zum Theil durch Schiffbruch um, die übrigen wurden von Betrügern als
Sklaven (nach Alexandria) verkauft; von 20,000 deutschen Knaben kehrte ein großer
Theil bald um, die übrigen kamen auf der Reise durch Italien aus Mangel um oder
fanden doch keine Mittel zur Weiterreise.
Kaiser Friedrich Ii., der schon bei seiner Thronbesteigung und
nochmals bei seiner Kaiserkrönung einen Kreuzzug versprochen hatte,
wurde vom Papste (Honorius Iii.) wiederholt und dringend aufge-
fordert, denselben anzutreten. Allein die Anordnung der inneren
Angelegenheiten Deutschlands und Italiens nöthigten den Kaiser,
sich vom Papste die Frist dreimal verlängern zu lasten; zuletzt gab
er zu, daß er, wenn er den Kreuzzug nicht in zwei Jahren autrete,
dadurch ohne Weiteres in den Bann verfalle. Kaum hatte er ihn
angetreten, so kehrte er wegen Krankheit zurück. Der Papst
(Gregor Ix.) hielt die Krankheit für Verstellung und sprach den
Bann über den Kaiser aus. Dieser ging nun (1228) wirklich nach
Palästina und landete in Accon. In einem Vertrage mit dem
Sultan Kamel von Aegypten erhieltl^r Jerusalem, wo er sich selbst
krönte, und Nazareth nebst dem zwischen diesen Städten und der
Küste gelegenen Lande (so wie die Stadt Sidon).
Der sechste Kreuzzug 1248.
Eine Verletzung des Waffenstillstandes durch einige Pilger führte
abermals denwzerlust Jerusalems herbei (1239). Um diese Zeit
gelobte der französische König Ludwig Ix. oder der Heilige in
einer schweren Krankheit einen- Kreuzzug, und als seine Genesung er-
folgt war, segelte er nach Aegypten, ohne welches die Behauptung
des heiligen Landes unmöglich schien. Er nahnl Damiette ein, wurde
aber auf dem weitern Zuge gegen Cairo geschlagen und auf dem
Rückwege nach Damiette mit einem großen Theile seines Heeres und
seinen Brüdern gefangen. Du^ seine Standhaftigkeit stimmte er
die Bedingungen der Befreiung auf die Räunmng Damiette's und
die Zahlung von 800,000 Byzantinern herab. Noch bis 1253 ver-
weilte er in Accon und ließ die Seeplätze Palästiua's befestigen.
Aber die Nachricht von dem Tode seiner Mutter (Bianca), welche
während seiner Abwesenheit die Negierung geführt hatte, und die
Besorgniß, daß die Jugend seines unmündigen Sohnes dem Reiche
innere und äußere Gefahren veranlasten könnte, nöthigten ihn zur
Heimkehr.
Pütz, Seozr. u. Sesch. f. ralttl Jtt. 1l Abth. 8. Slufl.
5
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Honorius_Iii Honorius Gregor_Ix. Gregor_Ix. Ludwig_Ix Ludwig
72
Der lombardische Städtebund.
Um dieselbe Zeit erhielt der Herzog von Böhmen aus des Kaisers
Handelt die Königskrone.
Auf dem 2. Zuge nach Italien (1158 — 1162) zwang
Friedrich Mailand durch Umlagernng zu einer Kapitulation, der zu-
folge die gewählten Consulen künftig vom Kaiser bestätigt werden
mußten, und zu einer demüthigenden Unterwerfung. Auf einem
Reichstage in den ronkalischen Gefilden (im Fürstenthum Piacenza)
wurde eilt Staatsgrundgesetz ansgearbeitet, welches den Umfang der
königlichen Gewalt festsetzte. Auch die Mailänder nahmen die ron-
kalischen Beschlüsse an, obgleich darnach die Ernennung der Con-
snlen dem Kaiser znkam, deren Wahl sie m ihrer Capitnlation
behalten hatten. Als sie daher ihr Wahlrecht geltend machen wollten,
brach der Krieg von Neuen! aus. Mailand mußte sich nach zwei-
jähriger Belagerung auf Gnade oder Ungnade ergeben 1162, wurde
geplündert und größtentheils zerstört, die Einwohner mußten nach
einer neuen Demüthigung sich in 4 getrenilten Flecken anbauen. Die
ronkalischen Beschlüsse wurden überall durchgesetzt und in den unter-
worfenen Städten Statthalter angeordnet, welche allein vom Kaiser
abhingen und bald ihre Stellung mißbrauchten.
Gleichzeitig hatte bei einer streitigen Papstwaht eine kaiserliche
Partei gegen Alexander Hi. einen Gegenpapst Paschal Iii. gewählt.
Friedrich wollte ans seiner Eigenschaft als Schirmvogt der Kirche die
Befngniß herleiten, den Streit zu entscheiden, allein Alexander sprach
ihm das Recht dazu ab und verband sich mit den Städten Ober-
italiens gegen ihn.
Auf einem 3. Zuge nach Italien (1163) ohne Heer suchte der von Alex-
ander Hi. mit dem Kirchenbanne belegte Kaiser die Unzufriedenheit, welche sich über
die Härte der von ihm eingesetzten Beamten geäußert hatte, zu beschwichtigen.
Auf dem 4. italienischen Zuge (1166— 68) zwang Friedrich
die Römer, den Papst Paschal Iii. anzuerkennen, und ließ sich nebst
seiner Gemahlin von ihm krönen. Damals stand er auf dem Gipfel
seiner'macht — aber nur für kurze Zeit. Denn da sein Heer
durch eine pestartige Krankheit gänzlich aufgerieben wurde, floh er
verkleidet und fast ganz' allein über die Alpen. Die lombar-
dischen Städte aber, deren Beschwerden über die kaiserlichen
Statthalter keine Abhülfe gefunden hatten, waren in einen großen
Bund zusammen getreten, sie führten die Mailänder in ihre Stadt
zurück und erbauten eine Festung als Schntzwehr gegen die Deutschen,
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Mailand Friedrich Alexander_Hi Alexander Friedrich Friedrich Alexander Alexander Friedrich Friedrich
74
Philipp von Schwaben. Otto Iv.
Fürsten wie in einem Erbreiche. Nach dem Aussterben des norman-
nischen Königshauses ging er nach Italien, ließ sich in Rom krönen
und hoffte das Erbe seiner Gemahlin, Apulien und Sicilien, in
Besitz zu nehmen. Aber die Sicilianer hatten aus Abscheu gegen die
deutsche Herrschaft den Grafen Tankred und nach deffen Tode seinen
Sohn Wilhelm Iii. zum Könige ernannt. Diese machten dem Kaiser
sein Erbland noch 5 Jahre lang streitig. Eine angebliche Ver-
schwörung diente ihm zum Vorwände, an seinen Gegnern die grau-
samste Rache zu nehmen, die Ersten der Geistlichkeit und des Adel-
standes wurden gehenkt, verbrannt, oder, wie König Wilhelm, ver-
stümmelt und geblendet; deshalb, so wie wegen Richard's Löwenherz
Behandlung, sprach der Papst den Bann über ihn aus. Als er im
Begriffe war, einen Kreuzzug anzutreten, überraschte ihn d^Tod (zu
Messina). ▼
Heinrich der Löwe war aus England zurückgekehrt und hatte vielen Anhang
gefunden, aber alle Versuche, seine früheren Besitzungen wieder zu gewinnen, wa^en
erfolglos; er starb 1195 zu Braunschweig.
^ * 4. Philipp von Sch Narben 11^—1208
Otto Iv. 1198-1215.
und
Nach Heinrich's Vi. Tode trennten sich die deutschen Fürsten u>
Bezug auf eine neue Wahl in zwei Parteien: eine hohenstaufensche,
welche Heinrich's jüngsten Bruder Philipp von Schwaben
(Heirmw-^Smi Friedrich war erst 3 Jahre alt), und eine wölfische,
welche Otto, den zweiten Sohn Heinrich's des Löwen, wählte.
Die letztere übertrug die Entscheidung dem Papste Innocenz Iii.,
welcher nach vergeblichen Vermittelungsversuchen den Otto als König
anerkannte, theils damit das Reich nicht erblich zu werden scheine,
wenn jetzt ein Bruder dem andern folge, theils auch, weil Philipp,
wie das ganze Geschlecht der Hohenstaufen, ein Feind der Kirche sei.
Philipp aber wußte Otto's Anhänger, namentlich die niederrheinischen
Fürsten, durch Verleihung von Rechten und Ländern zu gewinnen
und behielt im Kampfe mit Otto meist die Oberhand, bis er (1208)
in der bischöflichen Pfalz bei Bamberg durch den Pfalzgrafen Otto
von Wittelsbach, dem er eine zur Gemahlin verheißene Tochter später
(wegen Besteckung durch einen Mord?) wieder versagt hatte, ermor-
det ward.
Otto Iv., nun als alleiniger König anerkannt, sprach über Otto
von Wittelsbach die Achr aus und ließ ihn ermorden. Er empfing
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Tankred Wilhelm Wilhelm Löwenherz Heinrich_der_Löwe Heinrich Philipp_von_Sch Philipp Otto Philipp_von_Schwaben
(Heirmw-^Smi_Friedrich Philipp Friedrich Otto Innocenz_Iii Innocenz Otto Philipp Philipp Philipp Otto Otto
von_Wittelsbach Otto Otto_Iv. Otto_Iv. Otto
von_Wittelsbach Otto
Extrahierte Ortsnamen: Italien Rom Apulien Sicilien Messina England Bamberg
Friedrich Ii.
75
auf einem Römerzuge die Kaiserkrone, entzweite sich aber sofort mit
dem Papste, als er Belehnungen mit solchen Landschaften und
Städten vornahm, die er vorher dem Papste abgetreten, und als er
das dem jungen Friedrich gehörende Apulien nebst Calabrien eroberte,
um diesen zur Huldigung zu zwingen. Da sprach Innocenz, der nun
wußte, wie sehr er sich in ihm geirrt hatte, den Bann über ihn aus,
weil er seine Eide nicht gehalten habe, und lud die deutschen Fürsten
ein, die frühere Wahl des einzigen noch übrigen Hohenstaufen,
Friedrich's, wieder geltend zu machen, welcher auch nach Deutsch-
land kam, immer mehr Anhang fand und zu Aachen gekrönt wurde
1215. Otto mußte sich in seine braunschweigischen Erblande zurück-
ziehen und starb (1218) auf der Harzburg.
5. Friedrich Ii. 1215—1250.
Obgleich er dem Papste, Innocenz Iii., seinem Wohlthäter und
Oberlehnsherrn, versprochen hatte: 1) die sicilische Krone seinem schon
als König von Sicilien gekrönten Sohne Heinrich abzutreten, und
2) einen Kreuzzug zu unternehmen, so beschloß er doch nun Deutsch-
land als Nebenland an seinen Sohn zu geben und Italien zum
Hauptsitz seiner Macht zu machen, und ließ deßhalb seinen Sohn
Heinrich zum Nachfolger im deutschen Reiche wählen und zum römi-
schen Könige krönen, wofür er den Fürsten eine Menge von Reichs-
rechten preisgab. Den Kreuzzug aber, welchen er f12201 bei seiner
Kaiserkrönung nochmals gelobt chatte) - verschob er bis 1228 (s. S.
64) und betrieb inzwischen die Neugestaltung seiner Erbländer. Nach
seiner Rückkehr aus Palästina kam durch Vermittlung des Deutsch-
meisters Hermann von Salza eine Aussöhnung zwischen Papst und
Kaiser zu Stande. Nachdem dieser in seinen Erblanden mit der
Gesetzgebung eine gänzliche Reform vorgenommen hatte (s. §. 80),
ging er nach Deutschland zurück, setzte seinen Sohn Heinrich ab, der
sich vom Vater 'unabhängig machen wollte, und sich deshalb mit den
lombardischen Städten in ein Bündniß gegen ihn eingelassen hatte,
und hielt ihn bis zu seinem Tode im Gefängn-iß (in Apulien).
Auf einem glänzenden Reichstage zu Mainz gab er zur Wiederherstellung des
öffentlichen Rechtszustandes ein scharfes Landfriedensaesetz und vermittelte den alten
Streit seines Hauses mit den Welfen, indem er aus den welfischen Erblanden für
Otto das Kind ein neues Herzogthum Braunschweig-Lüneburg bildete.
Darauf zog er nach Italien C12365. um den Lombarden,
welche ihren Bund erneuert hatten, die von seinem Großvater im
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Innocenz Innocenz Otto Friedrich_Ii Friedrich Innocenz_Iii Innocenz Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Hermann_von_Salza Heinrich Heinrich Otto
76 Frtedrich's Absetzung und Gegenkönige.
Costnitzer Frieden bewilligten Freiheiten zu entziehen. Er gewann
einen großen Sieg über die Mailänder und ihre Verbündeten bei
Cortenuova (unweit Bergamo), verwarf aber eine von Mailand
angebotene Unterwerfung, weil sie nicht unbedingt war, und so dau-
erte der Krieg in der Lombardei fort, doch ohne andern Erfolg, als
die Verwüstung des Landes und die Einnahme kleinerer Orte. Mit
dem Papste entzweite er sich von Neuem, als er dessen Verlangen,
die Angelegenheiten Italiens seinem schiedsrichterlichen Spruche zu
unterwerfen, kein Gehör gab. Gregor Ix. sprach (wegen Begün-
stigung einer Rebellion im Kirchenstaate und wegen Mißhandlung der
Kirche Siciliens) nochmals den Bann über den Kaiser aus, wogegen
dieser wiederholte Verwüstungszüge in den Kirchenstaat machte und
denselben sich großentheils unterwarf, unbekümmert um die Noth
Deutschlands durch den Einfall der Mongolen (s. §. 36), wel-
cher die Fürsten noch einmal zu gemeinsamen Maßregeln vereinigte.
Gregor's Ix. zweiter Nachfolger, Innocenz Iv., sprach über den
Kaiser, der dem Papste sein Land vorenthielt, zu Lyon, wohin er
eine allgemeine Kirchenversammlung C1245~) berufen hatte, auch die
Absetzung aus und forderte die deutschen Fürsten zu einer neuen
Wahl auf, ohne Rücksicht auf den schon früher zum römischen König
gewählten zweiten Sohn Friedrich's, Konrad. Aber fast nur geist-
liche Fürsten wählten den (frühem Regenten für Konrad) Land-
grafen Hemrich Rasve von Thürinaen zum Gegenkönig
f1246v und als dieser (schon 1 '24.7 auf der Wartburg) starb, er-
hoben die rheinischen Erzbischöfe im Einverständnisse mit einigen welt-
lichen Fürsten einen neuen Gegenkönig in der Person des (20jährigen)
Grafen Wilhelm von Holland. Während Deutschland zwi-
schen den beiden jungen Königen Konrad und Wilhelm getheilt war,
setzte Friedrich den Kampf gegen die Lombarden mit immer mehr
abnehmendem Glücke fort bis zu seinem Tode 1250.
6. Konrad Iv. 1250—54. Wilhelm — 1256.
Konrad ging bald (gleich seinem Vater die Herrschaft in
Italien der in Deutschland^vorz(ehend) nach Apulien, welches fein
Bruder Manfred als Statthalter gegen den Papst behauptet hatte.
Hier starb er schon 1254, mit Hinterlassung seines zweijährigen
Sohnes Konradin. Wilh-elm von Holland blieb auf einem Zuge
gegen die Westfriesen, die er zu einem Tribute zwingen wollte, mit
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Extrahierte Personennamen: Gregor_Ix Gregor Innocenz_Iv. Innocenz_Iv. Konrad Konrad Konrad) Konrad Wilhelm Konrad Konrad Wilhelm Friedrich Friedrich Konrad_Iv Konrad Wilhelm Konrad Manfred Konradin
Extrahierte Ortsnamen: Bergamo Mailand Italiens Deutschlands Lyon Wartburg Holland Deutschland Italien Deutschland^vorz(ehend Apulien Holland
Ludwig der Baier und Friedrich von Oesterreich.
91
und die auch den vorigen König Heinrich hauptsächlich auf den Thron
gesetzt hatte, den Herzog Ludwig von Baiern.
5. Ludwig Iv. der Baier 1314—1347 und Friedrich von
Oesterreich 1314 — 1330.
Noch ehe es zum Kriege zwischen beiden Königen kam, wollte
Oesterreich Rache nehmen an den Waldstädten für ihren Aufstand
gegen Albrecht I. Aber der Herzog Leopold von Oesterreich, Friedrich's
Bruder, unterlag mit seiner unbeholfenen Reiterei im Kampfe bet
Morgarten 1315 den (1300) leicht beweglichen Schweizern, welche
darauf den ewigen Bund zu Brunnen schlossen, und Friedrich wurde
in dem Kampfe mit Ludwig dem Baier bei Mühldorf (am Inn)
und Ampfing 1322 von dem baierischen Feldhauptmann Seyfried
Schweppermann geschlagen und selbst gefangen. Da aber Friedrich's
Brüder den Krieg gegen Ludwig mit mehr Glück fortsetzten, so schloß
dieser mit seinem Gegner einen Vergleich, wonach er ihm gegen Ver-
zichtleistung auf den deutschen Thron die Freiheit wiedergab, und als
Friedrich, weil er die eingegangenen Bedingungen nicht erfüllen konnte,
sich dem Vertrage gemäß selbst wieder als Gefangenen stellte (?),
war Ludwig durch diese Treue so erschüttert, daß er sich nun mit
ihm zu einer gemeinschaftlichen Regierung vereinigte; jedoch blieb
Friedrich ohne Einfluß auf die Reichsgeschäfte.
Ludwig's Hauptgegner war der in Avignon restdirende Papst
Johann Xxii., welcher schon bei der Kaiserwahl für Friedrich von
Oesterreich Partei genommen hatte und nicht nur das Bestätigungs-
recht der Kaiserwahl geltend machte, sondern auch die Reichsverwal-
tung während einer Erledigung des Thrones in Anspruch nahm und
Unterhandlungen einleitete, um einen französischen Prinzen auf den
kaiserlichen Thron zu befördern. Als nun Ludwig nach der Schlacht
bei Mühldorf die Ghibellinen in Italien gegen die dem Papste er-
gebenen Welfen unterstützte, sprach Johann Xxii. in Avignon den
Bann über ihn aus und verhängte das Jnterdict über das Reich.
Ludwig aber kam, von den Ghibellinen aufgefordert, nach Italien
(1327), empfing die lombardische und zu Rom aus den Händen des
Adels (von Sciarra Colonna) die Kaiserkrone. Zugleich ließ er
einen Gegenpapst (Nicolaus V.) wählen. Da jedoch sehie Macht
nicht hinreichend war, um sich in Italien zu behaupten, so kehrte er
nach Friedrich's Tode (1330) nach Deutschland zurück und machte
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_der_Baier Ludwig Friedrich_von_Oesterreich Friedrich Heinrich Heinrich Ludwig_von_Baiern Ludwig Ludwig_Iv Ludwig Friedrich_von
Oesterreich Friedrich Oesterreich Albrecht_I. Leopold_von_Oesterreich Leopold Friedrich Friedrich Ludwig_dem_Baier Ludwig Feldhauptmann_Seyfried
Schweppermann Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Johann_Xxii Johann Friedrich_von
Oesterreich Friedrich Ludwig Ludwig Johann_Xxii Johann Ludwig Sciarra_Colonna Nicolaus_V.
Extrahierte Ortsnamen: Avignon Italien Avignon Italien Italien Deutschland
133
Mailands. Reichstag in den roncalischen Gefilden. Neuer
Streit mit Mailand, welches zerstört wird. Streitige
Papstwahl.
(1166—68) Vierter Zug Friedrich's I. nach Italien, um Paschal Iii.
einzusetzen. Rückkehr ohne Heer. Alessandria erbaut.
(1174—78) Fünfter Zug Friedrich's I. nach Italien. Abfall Heinrich
des Löwen.
1176 Friedrich I. bei Legnano besiegt.
(1183) Friede zu Constanz zwischen Friedrich und den Lombarden.
Achtserklärung über Heinrich den Löwen und Theilung
der Länder desselben.
(1186) Sechster Zug nach Italien. Vermählung Heinrich's Vi.
mit Constanze, Erbin von Apulien und Sicilien.
1187 Niederlage der Christen bei Hittin. Verlust Jerusalems.
1189— 1193 Dritter Kreuzzug. Friedrich Barbarossa's Tod.
Stiftung des deutschen Ordens im Lager vor Akkon.
Entzweiung Philipp's H. mit Richard Löwenherz. Waffen-
stillstand mit Saladin. Richard's Gefangenschaft.
1190— 1197 Heinrich Vi. Besitznahme von Apulien und Sicilien und
grausames Verfahren daselbst.
(1194—1266) Das Königreich beider Sicilien unter den Hohenstaufen.
1198—1208 Philipp von Schwaben und Otto Iv. Zehnjähriger
Thronstreit bis zu Philipp's Ermordung durch Otto von
Wittelsbach.
1200 -1300
1203— 1204 Der vierte sogenannte Kreuzzug. Richtung deffelben
nach Constantinopel statt nach Aegypten, um den geblen-
deten Kaiser Isaak wieder einzusetzen. Entzweiung der
Kreuzfahrer mit demselben und Einnahme Constantinopels.
1204— 1261 Das lateinische Kaiserthum. Theilung des Rei-
ches. Die Kaiserregierungen in Nicäa und Trapezunt.
1206 Temudschin wird Tschingis-Khan.
Die Religionskriege im südlichen Frankreich. Die Ka-
tharer und Waldenser.
1208—1215 Otto Iv. allein. Entzweiung deffelben mit dem Papste.
1215 Magna charta libertatum in England.
1215—1250 Friedrich Ii. Streit mit dem Papste über die Ver-
einigung der deutschen Krone mit der ficilischen und über
den Kreuzzug. für > ■>>' > > ?
Lei,er jucii.'ofschung
Bfaunschweig
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Friedrich_I. Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich_Barbarossa's Friedrich Richard_Löwenherz Heinrich_Vi Heinrich Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Otto Isaak Isaak Otto Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Mailands Mailand Italien Alessandria Italien Italien Apulien Sicilien Jerusalems Akkon Apulien Sicilien Wittelsbach Constantinopel Nicäa Frankreich England
Türkenkrieg.
19
weil er durch Gewalt erzwungen sei, und schloß mit dem Papste
(Clemens Vii.) und den übrigen auf Karl's Ueberlegenheit eifer-
süchtigen Mächten (England, Venedig, Sforza) die sog. heil. Ligue
zur Befreiung Italiens von der kaiserlichen Herrschaft. Daher
begann
der zweite Krieg zwischen Karl und Franz 1527—1529.
Der kaiserliche Feldherr Karl von Bourbon führte sein zucht-
loses, beutegieriges Heer, das er nicht bezahlen konnte, gegen Nom
und vereinigte sich ans dem Wege mit 12,000 deutschen Landsknech-
ten, welche Georg Frundsberg aus eigenen Mitteln geworben und
nach Italien geführt hatte. Rom ward durch Sturm genommen,
und da der Oberfeldherr selbst beim Ersteigen der Mauer gefallen
war, so erfolgte eine fast beispiellose Plünderung der ersten Stadt
der damaligen Welt, wobei die Spanier sich durch Habsucht, wie
durch Grausamkeit und Frevel jeder Art hervorthaten. Der Papst
wurde in der Engelsburg belagert, bis er sich zur Annahme eines
Vertrages entschloß, der ihm schwere Zahlungen und die Berufung
eines Concils zur Herstellung der Einheit in der Kirche auferlegte.
König Franz I., der im folgenden Jahre das Königreich Neapel
schnell erobert, aber auch bald wieder verloren hatte, erhielt in dem
(durch Karl's Tante, Margaretha von Oesterreich, und Franzens
Mutter, Louise von Savoyen vermittelten) sog. Damen-Frieden
zu Cambrai (1529) Burgund zurück, entsagte aber allen Ansprü-
chen auf Italien. Darauf kam Karl selbst nach Italien und em-
pfmg zu Bologna aus den Händen des Papstes die lombardische
und die Kaiserkrone. Seitdem hat Italien keine Kaiserkrönung mehr
gesehen.
Wie der Kaiser durch seine lange (8jährige) Entfernung von
Deutschland und die Kriege mit Franz I. und dem Papste, 'eben
so wurde sein Bruder verhindert der Reformation entgegenzutreten
durch den
Krieg mit den Türken 1529.
Nachdem der König Ludwig Ii. von Ungarn und Böhmen in
der Schlacht bei Mohacz (1526) von den Türken geschlagen und
auf der Flucht in einem Moraste unter seinem auf ihn gestürzten
Rosse erstickt war, folgte ihm sein Schwager, Erzherzog Ferdinand,
Karl's V. Bruder, in den beiden Reichen, die auch schon einmal
2*
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Clemens_Vii Sforza Karl Karl Franz Karl_von_Bourbon Karl Georg_Frundsberg Franz_I. Franz_I. Margaretha Franzens Louise_von_Savoyen Karl Karl Franz_I. Franz_I. Ludwig_Ii Ludwig Ferdinand Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: England Venedig Italiens Italien Engelsburg Neapel Oesterreich Cambrai Burgund Italien Italien Bologna Italien Deutschland Ungarn
Ludwig Xv.
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sigen Kriege wirkte der gänzliche Verfall der Sittlichkeit und der
Religiosität, herbeigeführt durch die sog. Schule der Philosophen
(Voltaire, I. I. Rousseau, d'alembert, Diderot), welche alles Be-
stehende in Kirche und Staat mit den Waffen des Spottes und der
Sophistik bekämpften. Ihrer Hauptfeinde, der Jesuiten, entledigten
sie sich dadurch, daß sie bei dem Pariser Parlamente und dem Kö-
nige die Aufhebung des Jesuitenordens in Frankreich durch-
setzten (1764). — Corsica ward von Genua an Frankreich verkauft
(1768). — Die sinnlose Verschwendung des Hofes hatte die Schul-
denlast des Staates auf eine solche Höhe gebracht, daß trotz der
unerschwinglichen Auflagen ein Staatsbankerott nahe war, als der
elende König zur großen Freude der Nation starb, die seinen Enkel
und Nachfolger
Ludwig Xvi. 1774—1792 mit dem Beinamen Io désiré be-
grüßte. Allein dessen gutmüthige Redlichkeit konnte den Mangel an
Klugheit und Entschlossenheit nicht ersetzen; der häufige Wechsel der
Finauzminister, der Aufwand der Königin Marie Antoinette und die
Theilnahme am nordamerikanischen Freiheitskriege gegen England
(s. S. 81) vermehrten die Nationalschuld und veranlaßten ein un-
heilbares Deficit (140 Mill. Livres jährlich), welches in Verbindung
mit den von den Philosophen angeregten und durch den nordameri-
kanischen Krieg genährten revolutionären Grundsätzen den Ausbruch
der Revolution herbeiführte.
8- 27.
Großbritannien.
Auf Wilhelm Iii. folgte seine Schwägerin Anna (1702—1714).
Die Theilnahme am spanischen Erbfolgekriege und die Erwerbungen
im Utrechter Frieden s. §. 19. Anna's Bemühen, in Verbindung
mit den Tories (daher Marlborough gestürzt), ihrem Stiefbruder,
dem Prätendenten Jakob (Iii.), die Thronfolge zu verschaffen, war
vergebens; die mächtigem Whigs bestanden auf der protestantischen
Erbfolge und erhoben 1714
das Haus Hannover
mit Georg I. (1714—1727), Kurfürsten von Hannover und Ur-
enkel Jacobs I. von mütterlicher Seite, auf den Thron, welcher die
wiederholten Versuche des Prätendenten, nach England zurückzukeh-
ren, vereitelte. Unter seinem Sohne
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xv. Diderot Corsica Ludwig_Xvi Ludwig Marie_Antoinette Wilhelm Anna Marlborough Jakob_( Jacobs_I.
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Genua Frankreich England Haus_Hannover Hannover England