Die alten Deutschen.
11
oder Schuhe, die aus einem Stück Tierfell genäht waren. Das Haupt des Germanen war meistens unbedeckt; aber wenn's in den Krieg ging, dann benutzte er als Schutz und Schmuck des Kopfes die Kopfhaut eines Bären, eines Wolfes oder eines Auerochsen.
Überschrift?
Zusammenfassung: Wie die Germanen sich kleideten.
c) Worin bestand nun das Tagewerk der alten Deutschen?
Die liebsten Beschäftigungen der M änn e r waren die Jagd und der Krieg. Die Jagdgeräte und Waffen stellten sie sich selbst her. Sie spitzten und schliffen Horn, Knochen und Steine. Scharfe Keile wurden in hölzerne Schäfte eingesetzt. Flintsteinsplitter wurden auf Stäben befestigt, um als Pfeile zu dienern — Kaum ist die Sonne über den dunklen Wald emporgestiegen, so wird's ans dem Hofe lebendig. Die Männer ziehen hinaus auf die Jagd. „An der Seite hängt ihnen die Steinaxt und ein Bündel Pfeile; in der Hand tragen sie Spieß und Bogen. Knechte, Kinder und Hunde begleiten sie." Draußen im Walde beginnt bald ein lustiges Treiben. Gegen Mittag kehrt die Jagdgesellschaft mit reicher Beute heim. Am Tage darauf wird der Jagdschmaus abgehalten. Der Hausherr hat seine Nachbarn dazu eingeladen. Schnell zerreiben die Mägde aus der Handmühle Getreidekörner, vermengen das Mehl mit Milch und rösten den Teig. Das gibt einen vortrefflichen Brotbrei. Dann wird ein saftiger Bärenschinken am Spieß über dem Herdfeuer gebraten, und das Mahl beginnt. Da klopft ein fremder Wanderer an das Tor. Er wird freundlich aufgenommen und bewirtet. Nach Beendigung des Mahles sammeln sich die Männer um dcu steinernen Tisch und spielen Würfel. Sie spielen um ihre Pferde imt> Rinder, und wenn diese verloren sind, um ihre Knechte und Mägde, sind diese hin, um ihre Kinder und ihr Weib, und zuletzt setzen sie ihre eigene Person ans einen Wurf ihrer Hand. Ein Knecht hat volle Arbeit, um die Trinkhörner mit einem aus Gerste und Hafer gebrauten und mit Eichenrinde gewürzten Biere wieder und immer wieder zu füllen.
Hm die Bebauung der Felder kümmerten sich die Männer nicht. Sie überließen diese Arbeit den Knechten und Mägden. Diese mußten auch den Garten bestellen, das Vieh füttern und andere niedrige Dienste in Haus und Hof verrichten.
Den Frauen fiel die Hauptsorge an dem ganzen Hauswesen zu. Sie spannen den Flachs zu Garn und webten und nähten die Kleider. Sie halsen dem Gesinde in der Besorgung der Haus- und Gartenarbeit. Sie unterstützten die Mägde beim Backen des Brotes, beim Bereiten von Butter und Käse, beim Brauen des Bieres und bei der Herstellung der Mahlzeiten. Die Knaben tummelten sich am Bache, übten sich im Gebrauch der Waffen oder hüteten auf der Flußweide Rinder und Schafe.
Überschrift?
Zusammenfassung: Wie sich die alten Deutschen beschäl t i g t e n.
6) Und wie gestaltet sich nun das Leben in einer Germanenfamilie?
Der Hausvater war der Herr über die Familie und das gesamte Hauswesen. Weib, Kinder, Knechte und Mägde hatten ihm zu gehorchen. Die Frau
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Die deutschen Städte im Mittelalter. 105
das Besteigen der Zinnen. So war jede Stadt eine starke Festung, und „der Buschreiter, welcher vou seinem Klepper auf den ungeheuren Steinkasten schaut, denkt begehrlich bei blinkenden Kreuzen und Knöpfen an die tausend herrlichen Dinge, welche die Stadt seinem Wunsche vorenthält. Aber zwischen ihm und der Stadt steht auf einem Hügel der Rabenstein, und Krähen fliegen dort um formlose Bündel an dem hohen Stadtgalgen."
(Fr. W. Barthold und Gustav Freytag.)*)
Überschrift?
Zusammenfassung: Wie die Bürger des Mittelalters die Stadt befestigten.
3. Wie sah esim Innern der mittelalterlichen Stadt aus?
a) Das Innere der Stadt glich einem großen Dorfe. Da gab es neben prächtigen Palästen Bauernhöfe mit Viehställeu, Scheunen und Schuppen; denn viele Bürger hatten vor den Toren der Stadt ihre Äcker, Wiesen und Weingärten. Die Straßen wanden sich gekrümmt, oft im Sacke endend, hin und her. Man schloß in Kampfeszeiten fogar einzelne Gassen durch Tore oder hängte des Nachts Sperrketten ein. Trat Regen-wetter ein, so war das Betreten der Straße schier unmöglich; der Schmutz lag oft so hoch, daß man nicht darüber hinwegkommen konnte. Wer in der Dunkelheit durch solche Straßen gehen mußte, schwebte in stäudiger Gefahr, sich die Glieder zu brechen; denn tagsüber hatten die Schweine, die sich nach Herzenslust vor den Häusern tummeln dursten, den Boden tief aufgewühlt. Kehricht- und Düngerhaufen lagen umher. Regenwasser und allerlei Unrat aus Häusern und Ställen flössen auf den Straßen dahin, unerträglichen Gestank verbreitend. Schleusen gab es nicht. Vor den Haustüren und da, wo Straßen sich kreuzten, erleichterten wohl Holzpfosten den Übergang über den Schmutz. Erst in späterer Zeit führte in der Mitte der Straße ein gepflasterter Weg, Bürgersteig genannt, entlang. Unter allen weltlichen Gebäuden ragte das Rathaus hervor. Auf seinem schlanken Turme hing die Glocke mit den Glöcklein, die zur Rats-, zur Gemeindeversammlung oder sonstigen ernsten Dingen riefen. Auf ihm lugte der Wächter ins Weichbild aus. Kirchen, Rathäuser und Kaufhallen wurden gemeinsam mit großer Ausdauer prachtvoll aufgebaut. Himmelhoch erhoben sich die Türme. Soest, das späterhin fast zum Dorfe herabsank, zählt noch heute sechs betürmte Kirchen und Kapellen.
Die Bürgerhäuser blieben Jahrhunderte hindurch sehr einfach. Sie bestünden nur aus Fachwerk und ragten mit dem Giebel nach der Straße. Die oberen Stockwerke traten über die untern hervor und verengten die schmalen Gassen so sehr, daß sie kaum den Himmel blicken ließen. So leichte, beengte Bauart begünstigte die ungeheuren Feuersbrünste, welche alle unsere Städte oftmals heimsuchten.
(Nach Albert Richter ^Geschichtsbilder^ und Fr. W. Barthold.)
Zur Vertiefung«
Welche Nachteile hatten die schlechten Straßenverhältnisse für die Gesundheit der Bürger?
*) Friedrich Wilhelm Barthold, Geschichte der deutschen Städte und des deutschen Bürgertums. Teil Iii.
Gustav Freytag, Bilder aus der deutschen Vergangenh.it.
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Extrahierte Personennamen: W._Barthold Gustav_Freytag Gustav Albert_Richter W._Barthold Friedrich_Wilhelm_Barthold Friedrich Wilhelm Gustav_Freytag Gustav
Der erste Kreuzzug. ‘ '
Überschrift?
Zusammenfassung: Ursachen und Veranlassung der Kreuzzüge.
2. Ob die Kreuzfahrer ihr Ziel erreichten?
a) Alles rüstete sich zum heiligen Kampfe. Die Fürsten und Ritter, die sich mit an ihm beteiligen wollten, waren nicht so bald bereit, wie die niederen Krieger. Sie mußten erst Geld herbeischaffen und für Lebensmittel sorgen, damit sie und ihr Gefolge auf dem weiten Marsche keine Not litten; sie mußten erst Männer bestellen, die während ihrer Abwesenheit ihre Burgen und Güter verwalteten. Das dauerte vielen der anderen zu lange. Deshalb zogen sie, eine Zucht- und zügellose Schar, unter Führung Peters des Einsiedlers und Walters von Habenichts fort. Sie kamen aber nur bis in die heutige Türkei; denn da sie wegen Mangels an Lebensrnitteln unterwegs plünderten, wurden die meisten erschlagen.
Überschrift: Das Schicksal des V o r t r a b e s.
b) Unter der Führung Gottfrieds von Bouillon zog dann das geordnete Kreuzheer aus.
Glücklich kam es bis nach Konstantinopel. Hier setzten die Krieger auf Schiffeu nach Kleinasien über. Nun fingen die Leiden der fiegesfrohen Scharen an. Die glühende Sonnenhitze und der Mangel an Wasser und Lebensmitteln bereiteten ihnen unsägliche Mühsale. Ansteckende Krankheiten brachen aus und rafften viele dahin. Das Heer hatte auch zu leiden unter den fortwährenden Angriffen der Türken. Heiße Kämpfe mußte es bestehen. Manche Stadt mußte belagert und erobert werden. Das hielt den Vormarsch auf, und das Heer wurde immer kleiner. Endlich, nach drei Jahren, kamen die Kreuzfahrer vor Jerusalem an. Als sie die Stadt von ferne erblickten, da erhoben alle ein lautes Freudengeschrei. Dann sanken sie in die Knie und schickten fromme Dankgebete zum Himmel hinaus.
Überschrift: Der gefahrvolle Marsch ins heilige Land.
c) Jerusalem war mit hohen und festen Mauern umgeben und von einem gewaltigen Türkenheere besetzt. Doch die zuversichtlichen Kreuzfahrer trafen sofort die nötigen Vorbereitungen für die Belagerung. Große, mächtige Baumstämme wurden weit hergeholt. Ans ihnen wurden Belagerungstürme, Mauerbrecher und Wurfmaschinen gebaut. (Bild: Belagerung einer Stadt vor der Erfindung des Schießpuloers. Aus Lehmanns kulturgeschichtlichen Bildern.) Beschreibung der Belagerungsgeräte: Die stärksten Baumstämme wurden zu Mauerbrechern hergerichtet. Sie wurden vorn mit dicken Eisenscheiben beschlagen und an einem Gerüst aufgehängt. Die Belagerungstürme standen auf Rädern und waren mit Schutzwänden versehen usw.
Die Belagerer versuchten nun zunächst, an die Festungsmauern heranzukommen. Die Türken suchten das zu verhindern und schossen vergiftete Pfeile auf die Christen herab. Aber auch diese schossen hinter ihren Schilden und Körben und den Schutzwänden der Belagerungsmaschinen mit Bogen und Armbrüsten ununterbrochen Pfeile ab. Andere standen in den Belagerungsmaschinen und suchten den Belagerungsturm mit Stangen näher an die Mauer zu schieben. Andere schleuderten mit den Wurfmaschinen mächtige Steine gegen die Mauern und suchten diese durch die ununterbrochenen Würfe wcmkend zu machen und einzustürzen. Das war keine leichte Arbeit. Die Türken hatten von den Brüstungen der Mauer mit Stroh und Sand gefüllte Säcke und Teppiche herabgehängt, um die Wirkung der feindlichen Steinwürfe abzuschwächen. Sie hatten hinter der Mauer ebenfalls zahlreiche Wurfmaschinen aufgestellt. Die geschleuderten
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Die deutsche Reformation. 11«
Bischof zu Brandenburg, darauf er mir antwortete: Ich griffe der Kirche Gewalt an und würde mir Mühe machen, er riete mir, ich ließe davon. Ich kann wohl denken, daß alle beide gedacht haben, der Papst würde mir, solchem elenden Bettler, viel zu mächtig sein."
Als so all sein Bitten nichts fruchtete, da schlug er am Abend des 31. Oktober 1517 ein Pergamentblatt mit 95 Thesen oder Lehrsätzen über den Ablaß an die Haupttür der Schloßkirche zu Wittenberg. Der Hauptinhalt der Sätze war: Sündenvergebung kann man nur allein durch aufrichtige Reue und Buße und den Glauben an Christum erlangen. Daher irren die Ablaßprediger, die da sagen, daß durch des Papstes Ablaß der Mensch von aller Strafe los und ledig werde. Der Papst kann nur die Strafen erlassen, welche die Kirche dem Sünder auferlegt. Von der Süudenschuld kann nur Gott erlösen.
Zur Besprechung und Vertiefung.
Warum ließ sich Luther durch die Drohungen Tezels nicht einschüchtern?
Warum schlug er die Thesen an die Tür der Schloßkirche?
Wie ist über sein Verhalten zu urteilen?
Warum trat er so freimütig und unerschrocken gegen den Mißbrauch des Ablasses auf? (Er war ein frommer Christ und ein treuer Seelsorger, der mit den um ihr Seelenheil Betrogenen Mitleid hatte. Er liebte die Wahrheit und fürchtete Gott.)
Überschrift?
Zusammenfassung: Der 31. Oktober 1517.
c) Ob Luther durch den Thesenanschlag seine Absicht erreichte?
Am folgenden Tage erklärte er in der Kirche den Inhalt seiner Sätze. Sie wurden nun eifrig gelesen und besprochen und erregten gewaltiges Aufsehen. Sie wurdeu gedruckt und waren, ehe vierzehn Tage verstrichen, in ganz Deutschland bekannt. Tezel war über die Thesen sehr empört; er merkte wohl, daß er jetzt nicht mehr so viel Ablaßzettel verkaufte wie vorher.
Überschrift?
Zusammenfassung: Die Wirkung des Thesenanschlags.
Zusammenfassung des ersten Abschnitts: Luthers Kampf gegen den Ablaßhandel.
2. Wie war Luther ein s o frommer Christ und kühuer Gottes st reiter geworden?
a) Im Elternhause.
Luther wurde am 10. November 1483 in Eisleben geboren. Von seinen Eltern erzählt er selbst: „Ich bin eines Bauern Sohn; mein Vater, Großvater und Ahnherr sind rechte Bauern gewest. Danach ist mein Vater nach Mansfeld gezogen und daselbst ein Bergmann geworden. Er ist ein armer Häuer gewest, die Mutter hat das Holz auf dem Rücken eingetragen, damit sie uns erziehen könnte; sie haben es sich lassen blutsauer werden. Jetzt würden es die Leute nicht mehr so aushalten." Da Martin ein begabtes Kind war, so wünschten die Eltern, daß einmal etwas Tüchtiges aus ihm werden möchte. Sie schickten ihn deshalb schon früh in die Mansfelder Stadtschule und hielten darauf, daß er den Unterricht regelmäßig besuchte und fleißig lernte. „Der Vater pflegte mit den Schullehrern allezeit gute Freundschaft und lud sie, weil er gelehrte Leute sonderlich liebte, im Jahre etliche Male um des Sohnes willen in sein Haus zu Gaste."
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Extrahierte Personennamen: Luthers Martin
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Wittenberg Schloßkirche Deutschland Gottes Eisleben Mansfeld
1^0 Die deutsche Reformation.
tüchtige Gelehrte zu besorgen, die als Professoren an die Universität berufen werden sollten. Dr Staupitz empfahl als ersten Martin Luther. So wurde dieser (1508) Universitätslehrer in Wittenberg. Durch sein eifriges Bibelstudium hatte er Gottes Wort gründlich kennen gelernt und verstand die Studenten in seinen Vorlesungen so zu fesseln, daß sie seinen Unterricht am liebsten besuchten. Bald ernannte der Kurfürst den allbeliebten Professor auch zum Prediger an der Stadtkirche. Mit großem Eifer verkündete Luther Gottes Wort von der Kanzel herab; oft vermochte das Gotteshaus die Menge der Zuhörer kaum zu fassen.
Überschrift?
Zusammenfassung: Luthers Berufung nach Wittenberg.
e) Wie Luther nach Rom reiste.
Was veranlaßte ihn, die weite Reise zu unternehmen?
Unter den Augustinermönchen war ein Streit ausgebrochen. Der Papst sollte ihn schlichten. Da wurde Luther im Jahre 1511 nach Rom geschickt, um die Entscheidung des Papstes zu erbitten. Darüber war Luther hocherfreut. Er hatte von der großen und schönen Stadt schon vieles gehört; nun sollte er sie mit eigenen Augen sehen. Er hoffte, dort die frömmsten Christen und die tüchtigsten Prediger zu finden, und nahm sich vor, an den heiligen Stätten fleißig und gründlich Beichte zu tun. Was erlebte er in Rom? Er fand die allerunchristlichsten und unwissendsten Geistlichen, die sich um das Seelenheil der Gemeindeglieder wenig kümmerten. Wenn er andächtig und langsam eine Messe las, wurden die römischen Priester in derselben Zeit mit sieben Messen fertig und riefen ihm spottend zu: „Nur vorwärts, vorwärts, schicke unserer lieben Frau ihren Sohn bald wieder heim!" Mit staunenden Blicken betrachtete Luther die Pracht, mit der der Papst austrat. Als er wieder nach Wittenberg zurückgekehrt war, berichtete er: „Rom ist die heilige Stadt ge-wesen, aber die allerärgste geworden. Es ist ja nicht zu sagen und zu glauben, wie arg es dort ist. Da sind alle Sünden zu Hause. Ich wollte nicht hunderttausend Gulden dafür nehmen, daß ich Rom nicht sollte gesehen haben."
Mit erneutem Eifer und heiligem Ernste ging er wieder an seine Arbeit und verkündete von seinem Lehrstuhl und von der Kanzel herab, daß man sich nicht durch Äußerlichkeiten, durch Wallfahrten und Fasten, die Seligkeit verdienen könne, sondern daß man ihrer nur durch die Gnade Gottes und den Glauben an Jesum Christum teilhastig werde.
Zur Vertiefung.
Welche Bedeutung hatte die Reise nach Rom für Luther? (Was er erhofft hatte. Was er fand. Welche Wirkung die gewonnenen Eindrücke auf ihn machten. Warum er über die Zustände in Rom so entrüstet war.)
Überschrift?
Zusammenfassung: Luthers Reife nach Rom.
Übersicht.
1. Luthers Erziehung im Elternhause.
2. Luther als Schüler und Student.
3. Luther irrt Kloster.
4. Luthers Berufung nach Wittenberg.
5. Luthers Reise nach Rom.
6. Luthers Kampf gegen den Ablaßhandel.
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Tie deutsche Reformation. 1^1
Iii. u. Iv. Verknüpfung und Zusammenfassung.
Die Bedeutung der besprochenen Tatsachen für das innere Werden und Wachsen Luthers:
Die strenge elterliche Zucht und die strenge Erziehung in der Schule machten ihn zu einem gewissenhaften und frommen Christen, „dem der Frieden des Herzens mit Gott als das höchste und erstrebenswerteste Ziel galt." Um diesen Frieden zu erlangen, trat er ins Kloster. Nach harten Seelenkümpfen gewann er hier die Überzeugung, daß der Mensch sich die Seligkeit selbst nich; verdienen, sondern sie nur durch den Glaubeu an Christum und die Gnade Gottes erlangen könne. „Und als er nun gar den gottlosen Wandel und den gotteslästerlichen Betrug der römischen Priester mit eigenen Augen sah, da wandte er sich von ihnen und der verderbten Kirche entrüstet ab. Der Mißbrauch, den der Dominikanermönch Tezel mit dem Worte Gottes und mit dem kirchlichen Ablaß trieb, veranlaßte ihn, den aufrichtig frommen und glaubensstarken Christen, auf den Plan zu treten und die Christenheit an den einzig wahren und möglichen Weg der Sündenvergebung und der Versöhnung mit Gott zu erinnern. Die Erkenntnis des Verfalls der Kirche hatte es ihm leicht gemacht, gegen die in ihr herrschenden Mißbrauche zu kämpfen."
Zahlen: 10. November 1483. 1511. 31. Oktober 1517.
V. Anwendung.
Inwiefern find Luthers Aufenthalt im Kloster und die Reise nach Rom die Hauptereignisse seines Lebensganges bis 1517?
Schulleben im Mittelalter und Schulleben der Gegenwart.
Warum gibt es in unserer Kirche keine Klöster mehr?
„Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh' —
„Aus tiefet Not schrei' ich zu dir —
Psalm 130.
Aufsätze: Luthers Seelenkämpfe. — Wie Luther ein frommer und aufrichtiger Christ wurde. — Was wir von dem Schüler Luther lernen können.
B. Wie Luther die evangelische Kirche gründete.
1. Luthers Lossagung von Rom.
Ziel: Wie der Papst Luth ern zur Verantwortung zieht.
I. Vorbereitung.
Wie kommt der Papst dazu? (Tezels Ablaßhandel; Luthers Verhalten; Zweck der Thesen; Wirkung derselben.) Was wird der Papst von Luther fordern? (Entschuldigung, öffentlichen Widerruf.) Wie wird sich dieser verhalten? (Er wird feiner inneren Überzeugung treubleiben und beweisen, daß er recht gehandelt hat.) Wird der Papst seine Beweise anerkennen? (Er wird auf feiner Forderung bestehen und Luther mit Kirchenstrafen drohen.) Wird sich dieser durch solche Drohungen einschüchtern lassen?
Ii. Darbietung.
1. Als der Papst erfuhr, daß der Ablaßhandel in Deutschland nur noch wenig Geld einbrachte und viele Christen desselben Sinnes wie Luther waren, bat er den Kurfürsten von Sachsen, den Wittenberger Mönch nach Rom zu schicken, damit er sich verantworte. Der Kurfürst ahnte nichts Gutes; er fürchtete, Luther würde vielleicht nicht wieder aus Rom zurückkehren. Er ließ
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Extrahierte Personennamen: Luthers
Extrahierte Ortsnamen: Luthers Christum Dominikanermönch_Tezel Gottes Rom Luthers Rom Deutschland Sachsen Rom Rom
1"4 Die deutsche Reformation.
Zur Vertiefung.
Wie konnte Luther das wagen? (Er hatte frei und öffentlich erklärt, daß er die Herrschermacht des Papstes über die Christenheit nicht anerkenne, und daß seiner Überzeugung nach und nach der Hl. Schrift allein Christus das Haupt der Kirche wäre. Diese Überzeugung, seinen Glauben wollte und brauchte er sich darum durch den Spruch des Papstes, der ja nur ein Christ war wie er selber, nicht gewaltsam nehmen lassen. Er bewies mit der Tat, daß er nicht dem Papste, sondern dem Heilande Jesus Christus angehöre.)
Welche Bedeutung hatte demnach die Verbrennung der Bannbulle? (Luther sagte sich damit öffentlich vom Papste und von den päpstlichen Lehren los.)
Überschrift?
Zusammenfassung: Die Verbrennung der Bannbulle.
Hauptüberschrift?
Hauptzusammenfassung: Wie sich Luther nach mutigem Kampfe von dem Papste und der römischen Kirche lossagte.
Übersicht.
Luthers Lossagung von Rom.
1. Die Unterredung mit Cajetan.
2. Die Unterredung mit Miltitz.
3. Der Bannspruch des Papstes.
4. Die Verbrennung der Bannbulle.
Hl. u. Iv. Verknüpfung und Zusammenfassung.
Warum waren die seitherigen Versuche des Papstes, Luther zum Schweigen zu bringen, ohne Erfolg?
Das Verhalten der Gegner.
Luthers Verhalten: Willensstärke, Überzengungstreue, Glaubensstärke, Gewissenhaftigkeit, Beredsamkeit.
Zahl: 1520.
V. Anwendung.
Inwiefern war Luther aus dem seitherigen Kampfe mit Rom als Sieger hervorgegangen?
Sein innerer Entwicklungsgang bis 1520.
Vor dem Elstertore in Wittenberg und auf dem Schloßhofe zu Kanossa.
Wie wird der Papst auf Luthers kühne Tat antworten?
2. Luther vor dem Kaiser.*)
Ziel: Wie Luther vor den Kaiser gefordert wird.
I. Vorbereitung.
Was hat der Kaiser mit dem Streit zwischen Luther und dem Papste zu tun? (Luther war des Kaisers Untertan. Gewiß hat dieser erkannt, daß durch den Kirchenstreit viele Christengemüter beunruhigt wurden. Das gefiel ihm nicht; er wollte den Frieden im Volke wiederherstellen; darum forderte er Luther vor sich. Vielleicht hat ihn auch der Papst darum gebeten, der
*) Vgl. hierzu: Reiniger, Präparationen für den kirchengeschichtlichen Unterricht. 1. Teil. S. 96—105. Hier ist der Stoff für das letzte Schuljahr bearbeitet. Halle a. S., Hermann Gesenins. 2 M.
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Die deutsche Reformation. 1^0
einsah, daß alle seine Versuche, den gefährlichen Gegner unschädlich zu machen, vergebens waren; er hoffte gewiß, daß es dem Kaiser endlich gelingen würde, Luthern zum Schweigen und zum Widerruf zu bringen.)
Ob sich die Hoffnung erfüllte?
Ii. Darbietung.
1. Kaiser Karl V. hatte die deutschen Fürsten und die hohen Geistlichen zu einem Reichstage nach Worms berufen. Hier wollten sie miteinander besprechen, wie der Streit zwischen Luther und dem Papste beizulegen sei. Da schickte der Kaiser den Reichsherold zu Luther und ließ ihn auffordern, innerhalb einundzwanzig Tagen in Worms zu erscheinen.
Wird Luther der Aufforderung Folge leisten?
Am 2. April brach er von Wittenberg auf; es war Dienstag nach Ostern. Einige Freunde begleiteten ihn. Der Magistrat lieferte Wagen und Pferde. Der Weg führte durch Thüringen. Ein Herold ritt vor ihm her. Überall zog das Volk dem kühnen Mönch entgegen. Besonders hatte sich Erfurt geschmückt, seinen alten Magister zu empfangen. Der Rektor der Universität und vierzig Männer zu Pferde empfingen ihn. Luther blieb einen Tag in der Stadt und predigte. Der Kurfürst Friedrich der Weise ließ ihn bitten, wieder nach Wittenberg zurückzukehren; es könnte ihm in Worms ein Übels begegnen. Aber Luther ließ sich nicht halten, sondern setzte furchtlos die Reife soft. (Nach Fromme!.)
Überschrift?
Zusammenfassung: Luthers Reise nach Worms.
2. Wie erging es ihm nun in Worms?
Als er in Worms ankam, verkündete der Wächter auf dem Turme seine Ankunft durch Trompetenstoß. Da strömten die Leute in Scharen herbei, um den kühnen Mönch zu sehen. Gleich am Abend des folgenden Tages mußte er vor dem Reichstage erscheinen. „So stand er denn vor dem Kaiser und seinem Bruder Ferdinand, vor sechs Kurfürsten und achtundzwanzig Herzögen, elf Markgrafen, dreißig Bischöfen und zweihundert anderen regierenden Herren. Solche Versammlung hatte der Mönch, dessen Welt so lange die Klosterzelle gewesen war, noch nicht gesehen. Auf einem Tische lagen seine Bücher. Als er gefragt würde, ob er sie geschrieben habe, antwortete er: „Ja!" Man fragte weiter, ob er sie wiberrufen wolle; er bat sich Bebenkzeit aus. Der Herolb -geleitete ihn toieber zurück." (Emil Frommei.)
Überschrift?
Zusammenfassung: Luther zum ersten Male bor dem Reichstage.
3. Welche Antwort wirb er dem Kaiser geben?
Zum folgenben Abenb war er toieber geloben. Mit der Bibel im Arme trat er in den Saal. Er würde toieber gefragt, ob er feine Bücher toiberrufen wolle. Da gab er mit großer Festigkeit Antwort und erklärte sich bereit, sich ans Zeugnissen der heiligen Schrift gern eines Besseren belehren zu lassen. Der kaiserliche Wortführer aber verlangte eine runbe und kurze Antwort. Da sprach Luther herzhaft und den Blick zum Himmel ge* wanbt: „Weil es Weber sicher noch geraten ist, etwas gegen das Gewissen zu tun, so kann und will ich nichts toiberrufen. Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir!" „Hatte sich Luther am Tage vorher noch schüchtern und vom Anblicke der Großen und Gewaltigen beengt gezeigt, heute
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Friedrich Ferdinand Emil Frommei
Die deutsche Reformation.
einige Zeit in Sicherheit zu bringen. Er sandte darum fünf verkappte Reiter aus mit dem Befehle, ihn aufzugreifen und heimlich zu entführen. Als-Luther nun durch das Thüringer Bergland zog, stellten sich ihm jene Reiter plötzlich in den Weg. Mit scheinbarem Ungestüm zogen sie ihn ans seinem Wagen, setzten ihn aus ein Pferd und jagten davon. Dann ging es durch das Waldesdickicht, bis die Nacht sie überfiel. Zuletzt kamen sie zu einer hohen Bergfeste, der Wartburg. Die Zugbrücke senkte sich, Knechte eilten mit Fackeln herbei." Luther befand sich in sicherem Gewahrsam. Außer seinen Rettern wußte niemand, wo er geblieben war. Die Freunde klagten, die Feinde jubelten; alle Welt glaubte, Luther sei tot. (Nach Matthesins.)
Überschrift?
Zusammenfassung: Die Hilse des Kurfürsten.
3. Zehn Monate lang lebte Luther hier in der Sülle und Abgeschieben-heit. Damit ihn niemand erkenne, mußte er Ritterkleider tragen. Er mußte wohl auch zuzeiten mit auf die Jagd gehen, aber er fand sein Vergnügen daran. Lieber saß er in seiner Zelle, studierte und schrieb. Das gesegnetste Werk, das er auf der Wartburg unternahm, war die Übersetzung der heiligen Schrift in die deutsche Sprache. Doch das war eine sehr schwierige Arbeit. Wochenlang hat er nach dem richtigen Worte gesucht. Schon nach zehn Monaten war fast das ganze Neue Testament übersetzt. Seine besten Freunde in Wittenberg, die allein von seinem Aufenthalte wußten, ließen es samt einigen kleineren Schriften Luthers drucken. Da erfuhren nun die, die ihn schon als einen Toten oder Gefangenen beklagt hatten, daß der teure Gottesmann noch leben und in Sicherheit sein müsse. (Nach Albert Richter.)
Vertiefung.
Inwiefern war Luthers unfreiwilliger Aufenthalt auf der Wartburg ein Segen für den Fortgang der Reformation? (Die Bedeutung der Bibelübersetzung für die Ausbreitung des evangelischen Glaubens.)
Überschrift?
Zusammenfassung: Luthers Leben und Arbeit aus der Wartburg.
4. Wie Luther die Wartburg verläßt.
Wie konnte er das wagen? Warum verließ er den sicheren Zufluchtsort? Wohin wandte er sich?
Noch während Luther auf der Wartburg weilte, brachen in Wittenberg allerlei Unruhen aus. Falsche Propheten standen auf, warfen die Bilder und Altäre aus den Kirchen und lehrten, daß man ohne jegliche Vorbereitung zum heiligen Abendmahle gehen dürfe. Luther erfuhr davon. Flugs schrieb er an seinen Landesherrn, der ihn zurückhalten wollte, einen heldenmütigen Brief. Darin sagte er: „Ich komme gen Wittenberg in gar viel höherem Schutze, denn des Kurfürsten. Wer am meisten glaubt, der wird hier am meisten schützen. Gott allein muß hier helfen ohne alles Zutun der Menschen." Dann eilte er, noch im Panzer und Barett, nach Wittenberg und predigte acht Tage lang so gewaltig, daß die Unruhen sich legten und die Bilderstürmer die Stadt verließen. Von den Bildern aber sagte er, man könne getrost damit die Kirchen schmücken, man solle sie nur nicht anbeten. Fortan lebte Luther in Wittenberg, und obgleich der Kaiser ihn geächtet, der Papst ihn gebannt hatte und seine Feinde wiber ihn tobten, so achtete er ihr Drohen nicht. Der im Himmel thront, staub ihm zur Seite. (Nach Matthesins.)
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Rudolf von Habsburg. 97
jeder war ja nur von einigen Reichsfürsten gewählt- die übrigen beachteten ihn nicht. Die beiden Kaiser kümmerten sich darum auch nicht um das Reich.
Überschrift?
Zusammenfassung: Die „kaiserlose" Zeit.
2. Inwiefern war d i e „kaifer 1 ofe" Zeit eine schreckliche Zeit?
Jeder tat, was er wollte. Die großen und mächtig gewordenen Reichsfürsten suchten sich auf Kosten ihrer schwächeren Nachbarn zu bereichern. Sie fielen, oft ohne jeden Grund, in das Gebiet derselben ein, ließen plündern, brennen, morden, führten vornehme Bürger und Bauern als Gefangene fort und machten sie sich untertan oder gaben sie den Angehörigen nur gegen hohes Lösegeld frei. Was die großen und mächtigen Fürsten taten, das ahmten die kleineren Herren nach. Besonders schlimm hausten die Ritter. Sie befehdeten sich gegenseitig; wer die stärkste Faust hatte, hatte das meiste Recht. Viele verarmten und wurden nun zu einer wahren Lanbplage. Sie überfielen von ihren Raubburgen aus die vorübeqiehenben Kaufleute, nahmen ihnen Gelb und Waren ab und schleppten sie wohl gar ins büstere Burgverließ. Hier mußten die Armen solange schmachten, bis sie von ihren Familien durch Zahlung eines hohen Lösegelbes wieber befreit würden. Dem Bauer verwüsteten die Ritter die Saatselber und raubten Getreibe und Vieh. So waren aus den ehemals ebleu Rittern Räuber, Morb-gesellen, Strauchbiebe und Buschklepper geworben. Sie schämten sich ihres schänblichen Hanbwerks nicht. „Reiten und Rauben ist keine Schaube; das tun die Besten im Lanbe", sagten sie.
Zur Besprechung und Vertiefung.
Mit welchem Rechte wirb also die „kaiserlose" Zeit eine schreckliche genannt?
Warum forberte man die Übertreter des Lanbfriebens und die Gewalttätigen nicht vor das Gesetz? (Es war kein Kaiser ba, der dem Gesetz Hätte Achtung verschaffen können. Gewalt ging vor Recht; Faustrecht. Die kaiserlose Zeit war eine ungesetzliche Zeit.)
Warum konnte das Rittertum so weit entarten?
Überschrift?
Zusammenfassung: Tie kaiserlose Zeit, eine schreckliche und gesetzlose Zeit. (1254—1273.)
3. Wer war e s nun, der das beutsche Land und Volk aus bieseni furchtbaren Elenb erlöste, und wie machte er der N o t ein Ende?
Ein alter Chronikenschreiber erzählt: „König Ru b o l f kam nach Erfurt und entbot zu sich die bentschen Fürsten. Derer kamen zu ihm mehr als vierzig, geistliche und weltliche, und viele Grasen und Herren. Der König befahl ihnen aufs strengste, fortan aller Enben Frieden zu halten, unter Anbrohung des Galgens. Aber Thüringen war voll Räuberei. Da gebot der König, daß man die Räuber im Laube suchen und ihre Festen zerbrechen sollte. Also zogen des Königs Leute und Ritterschaft aus und die von Erfurt mit ihnen mit ihrem Gezeug und zerbrachen und verberbten sechsunbsechzig Burgen und ummauerte Höfe in den^Dörfern. Wie sie die Räuber ergreifen konnten, ba fingen sie biefelben, hingen sie am Galgen aus ober schlugen ihnen das Haupt ab.
Also geschah es, daß sie herumzogen, und kamen vor Ilmenau und ergriffen dann achtunbzwanzig Räuber, die auf der Straße geraubt und gefrevelt hatten,
Ratgeber Ii. Reiniger, Geschichte, Teil 1. 7
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Extrahierte Personennamen: Rudolf_von_Habsburg Rudolf