Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): evangelisch-lutherisch
98
Landwirtschaft und Gewerbe.
No. 59.
Teilen desselben nach und nach eine gewisse Menge Pslanzenmoder (Humus),
so daß höhere Gewächse, wie Moose, Gräser und drgl., darin gedeihen. Diese
befördern nun die Zerklüftung und Zersetzung weiter, indem sie mit ihren
Wurzeln immer tiefer in die Ritzen des Gesteins eindringen. Säuren aus-
scheiden und das kohlensaure Wasser ans dem Gestein zurückhalten. Sterben
diese Pflänzchen ab, so mischt sich ihre Asche von Jahr zu Jahr reicher mit
dem Felsenstaub, aus dem sie entsprossen sind; und trägt der Wind Gesäme
von größeren Pflanzen, Sträuchern und niederen Bäumen her, so ist die Erde
bereits so zubereitet, daß solche gedeihen können.
Auf diese Weise entsteht heute noch im Gebirge und überall die nährende
Erde aus verwitterndem Gestein und vermodernden Pflanzen, denen sich die
verwesenden Überreste kleinerer und größerer Tiere beigesellen; und auf diese
Weise ist alles Erdreich von Anfang an entstanden auf den öden Felsen,
welche das feste Land gebildet haben. War auch nach langer Zeit noch die
so entstandene Erdschicht nur dünn, so vermehrte sie sich doch ununterbrochen
weiter, gab immer größeren Pflänzchen, wie Heidekräutern, Farnen u. drgl.,
Nahrung, und als auch diese Geschlechter abstarben und reichlichere Ver-
wesungsreste zurückließen, konnten sich auf diesen große Gesträuche und endlich
ganze Wälder ansiedeln.
Man darf aber nicht glauben, daß alles Erdreich aus verwittertem Ge-
stein und pflanzlichen und tierischen Überresten auf der Stelle entstanden sei,
wo es nun liegt. Ein großer Teil desselben ist vielmehr bereits als Erd,
reich oder als rohes Material dazu in Form von Sand, Geröll, ja selbst
von größeren und kleineren Blöcken aus dem Hochgebirge gekommen. Und
dies geschieht noch heutzutage. Alle Gebirge sind in langsamer Zerstörung
begriffen. Was Wasser, Luft und Frost zernagt, zersprengt und aus den
Fugen gelöst haben, das führen donnernde Lawinen und tobende Bergwasfer
teilweise zuthat. Bei heftigen Hochgewittern, und besonders auch zur Zeit
der großen Schneeschmelze im Frühjahr, rieseln von allen Höhen über Felsen
und Rasen Millionen kleiner Wafferäderchen daher und führen Sand, Erde
und allerlei Geschiebe dem Bett der Bergbäche zu. Diese schwellen an,
reißen weiter Erde und Gestein von ihren Ufern mit, unterspülen die faulen
und harten Felsbünke, zermalmen auf ihrem weiten Wege ins Tiefland das
Geschiebe, das sie mit sich führen, zu Sand und Schlamm und setzen diesen
bei Überschwemmungen in den offenen Niederungen, sonst aber an ihren Ufern
und an ihrer Mündung ab. Anfangs wächst nur etwas Schilf oder niedriges
Weidengebüsch auf diesen Sand- und Thonbänken; nach und nach werden sie
zu fruchtbaren Bodenstrichen umgebildet. Man hat berechnet, daß der Rhein
alljährlich eine Sand- und Geröllmenge mit sich führt, welche eine 3 m dicke,
2 Km lange und ebenso breite Masse bilden würde.
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No. 59. 60.
Landwirtschaft und Gewerbe.
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In ähnlicher Weise haben in unvordenklicher Zeit die Gewässer auf dem
ganzen Erdboden gewaltet. Unendliche Fluten bedeckten zeitweise den größten
Teil desselben. Sie zermalmten Steintrümmer und Felsen, und als sie ab-
flössen, bedeckten sie die Sohle der Thäler und das offene Tiefland mit Schutt,
Sand und Schlamm. Weitaus der größte Teil unseres Ackerbodens ist
solches aus den Höhen hergeschwemmtes Land und erinnert uns an die ge-
waltigen Umwälzungen, die einst auf unserer Erdrinde vor sich gegangen sind.
v. Tschudi.
60. Die Bodenarten.
Der Boden, den der Landmann zu bebauen hat, ist in seinen
Hauptteilen durch eine allmähliche Verwitterung der Gesteine entstanden.
So mannigfaltig diese nun in ihren Zusammensetzungen sind, so ver-
schieden gestalten sich auch die aus denselben gebildeten Bodenarten.
Man unterscheidet deshalb in der Landwirtschaft Thonboden,
Sandboden und Kalkboden, denen sich noch der Humus, als das
Produkt verwester Pflanzen und Tiere, zugesellt. Man würde sich aber
irren, wenn man annehmen wollte, es trete nun im Boden jede dieser
Bodenarten für sich abgegrenzt auf; nein, es sind im Gegenteil alle mehr
uder weniger miteinander vermischt, und es gestaltet sich dann je nach
-dem Verhältnis dieser Mischung auch die Fruchtbarkeit des Bodens.
Der Thonboden besteht mindestens zur Hälfte aus Thon und
zur anderen Hälfte aus Sand, Kalk und Humus. Von den in ihm ent-
haltenen Eisenverbindungen ist er grau, gelblich, rötlich oder bläulich
gefärbt und zeigt in getrocknetem Zustande beim Anhauchen den eigen-
tümlichen Thongeruch. Im nassen Zustande ballt er sich leicht und
klebt an den Geräten; trocken bildet er bei der Bearbeitung harte
Schollen. Er wird in der Bauernsprache „schwerer Boden“ genannt
im Gegensatz zum „leichten“ Sandboden. Wie der Thon überhaupt, so
lässt auch der Thonboden Wasser nicht oder nur in geringem Masse
durch, und die Wärme vermag nur langsam auf ihn einzuwirken; er
ist daher ein sogenannter „nasser“ und „kalter“ Boden. Verbessert
kann er werden: durch gehöriges Entwässern (Drainieren) und tiefes
Bearbeiten, wie durch Düngen mit frischem Stallmist und Überführen
mit leichter Erde, Mauerschutt, Kalk ic. So giebt er einen guten Boden
für Dinkel, Weizen, Haber, Bohnen, Futtergewächse, namentlich Klee,
für Obst- und andere Laubbäume.
Hat der Boden weniger Thon, dafür aber mehr (50 bis 70 Pro-
zent) andere Bestandteile, so wird er Lehmboden genannt. Dieser
ist das beste Kulturland, namentlich wenn er einige Prozente Kalk ent-
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Extrahierte Personennamen: Tschudi Thon Haber Thon
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No. 60.
hält, nicht zu trocken und nicht zu nass, nicht zu fest und nicht zu
locker und allen Pflanzen zuträglich. Er heisst auch „Gerstenboden“,
weil er dieser Getreideart besonders gut zusagt.
Der Sandboden besteht zum grössten Teil (über 80°/o) aus Sand;
wo an die Stelle des feinkörnigen Sandes ein grobes Geschiebe tritt,
wird er auch Kiesboden genannt. Sand und Kies sind völlig un-
fruchtbar. Hat der Boden aber nur 60—70 Prozent Sand nebst der
entsprechenden Menge Thon, Kalk und Humus, so ist er ein guter
Roggen- und Kartoffelboden. Er ist leicht zu bearbeiten, erwärmt sich
bald und lässt das Wasser schnell durch; daher bezeichnen ihn die
Bauern mit dem Namen „trockener“ Boden. Für ihn passt eine weniger
tiefe Bearbeitung, eine leichte, aber dafür öfters wiederkehrende Düng-
ung mit verrottetem Stallmist oder Gülle.
Der Kalkboden. Der Kalk kommt in der Natur meist in Ver-
bindung mit der Kohlensäure (Kalkstein) oder mit der Schwefelsäure
(Gips) vor, teils ganze Felspartien und Lager bildend teils als feine
Körner im Boden verteilt. In der Landwirtschaft kann man in der
Regel nicht von einem eigentlichen Kalkboden, sondern nur von kalk-
haltigem Boden und Mergelboden sprechen. Die Fruchtbarkeit des
kalkhaltigen Bodens richtet sich mehr nach den übrigen Bodenbestand-
teilen. Sind diese hauptsächlich Sand, so erhöht der Kalk nur noch
die schlimmen Eigenschaften des Sandbodens, während er im Thon- und
Lehmboden durch seine lockernde und wärmende Kraft sehr wohlthätig
wirkt. Einen solchen Boden lieben neben der Weinrebe vornehmlich
die schmetterlingsblütigen Pflanzen: Klee, Esparsette, Luzerne, Erbsen,
Bohnen und Wicken. Bei Kalkmangel wirkt Kalkdüngung vorzüglich.
Der Mergel enthält neben Kalk hauptsächlich Thon und Sand.
Ist der Kalk darin vorherrschend, so heisst er Kalkmergel; waltet
aber der Thon vor, so ist es ein Thonmergel. Er verleiht der Erde
namentlich die guten Eigenschaften eines kalkhaltigen Bodens.
Der H u m u s entsteht durch eine langsame Verwesung pflanzlicher
und tierischer Stoffe. Geht diese Verwesung bei ungehindertem Luft-
zutritt vor sich, so bildet sich der milde Humus, im Gegensatz zum
sauren Humus oder Torf. Der milde Humus findet sich fast in allen
Bodenarten vor, giebt denselben die schwarze Farbe und liefert den
Pflanzen die Hauptnahrungsstoffe. Wir führen unsern Wiesen und Fel-
dern im Stallmist und Kompost den meisten Humus zu.
In grösseren Massen tritt der Humus in den Torfmooren als Torf
auf. Dieser entsteht beim Hinzutritt von Wasser durch die langsame
Verwesung von Sumpfpflanzen, wobei sich eine eigentümliche Säure,
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No. 61.
Das Sonnenlicht wirkt auf den Boden ein, indem es die Wärme
vermehrt und durch sie in der geheimnisvollen Werkstätte des Ackers an der
Zersetzung der verschiedenen Stosse arbeitet. — Die Luft arbeitet sehr be-
merkbar im Ackerboden. Bald entzieht sie ihm Feuchtigkeit, bald teilt sie ihm
solche mit. Ihr Sauerstosf und die in ihr enthaltenen kleinen Mengen von
Kohlensäure, Salpetersäure und Ammoniak werden von dem Humus und Thon
im Boden angezogen und sind bei der Bodenzersetzung thätig.
Auch gewisse Pflanzen, die Bakterien, und einzelne Tiere, vor allem
die Regenwürmer, tragen nicht wenig zur Herstellung der fruchtbaren
Ackererde bei.
So sind Wasser und Luft, Licht und Wärme in Gemeinschaft mit Frost,
Schnee, Regen, Pflanzen und Tieren beständig im Ackerboden thätig, unterstützen
einander und vollbringen, was ihnen der Schöpfer übertragen hat, nämlich im
Acker ununterbrochen Pslanzennahrung zu bereiten. Das ist die ohne Zuthun
des Menschen vor sich gehende natürliche Bearbeitung des Bodens.
b) Was die künstliche Bodenbearbeitung bewirkt.
So wohlthätig und notwendig auch die natürliche Bearbeitung des Erd-
reiches ist, so reicht doch der Vorrat von Pflanzennahrung, den sie bereitet,
nicht aus, um den großen Ansprüchen, die der Landmann macht, zu genügen.
Er muß also der Natur kräftig zu Hilfe kommen und durch künstliche Mittel
zur Bearbeitung und Bereitung des Bodens mithelfen durch Pflügen, Graben,
Eggen, Hacken u. f. w.
Diese künstliche Bearbeitung bewirkt dann in weit höherem und vollkomme-
nerem Grade, was die natürliche ohne diese Beihilfe in geringerem Grade
thut, oder vielmehr: sie bewirkt, daß die natürliche Bodenzersetzung und
Bereitung der Pslauzenspeise weit ergiebiger und rascher vor sich geht.
Die Bearbeitung des Bodens durch den Menschen sucht nämlich folgende
Zwecke zu erreichen:
1. die vollständige Mengung der verschiedenen Bestand-
teile des Bodens. Die Pflanzen gedeihen am besten, wenn diese Bestand-
teile recht innig miteinander gemengt sind. Zst dieses nicht der Fall, be-
finden sich z. B. an einer Stelle des Bodens vorwiegend nur Thon oder
Eisenteile, an einer andern größtenteils nur Kalkteile, an einer dritten beinahe
nichts als Quarzkörner, so wachsen die meisten angebauten (Kultur-) Pflanzen
nur kümmerlich oder gar nicht, weil die Wurzeln nicht dasjenige Gemisch von
Nahrungsmitteln vorfinden, welches sie zu ihrem Gedeihen durchaus nötig
haben. Eine sorgfältige Bearbeitung des Bodens ist daher schon aus diesem
Grunde unerläßlich.
2. die Aufbewahrung und Erhaltung der ans den Boden
gelangenden Feuchtigkeit. Der gelockerte Boden behält die Feuchtig-
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No. 61. 62.
und gleichmäßiger wirkt auch der ihm einverleibte Dünger jeder Art, während
dieser auf schlecht bearbeitetem Boden kaum halb wirkt.
6. Z e r st ö r u n g des Unkrauts. Die Unkräuter sind teils Samen-
teils Wurzelunkräuter. Die ersteren werden vor der Samenreife durch Um-
pflügen oder Hacken zerstört. Wurzelunkräuter aber (Quecken, Hauhecheln u. a.)
vertilgt man durch die Bodenbearbeitung, indem man ihre Wurzeln ans der
Erde bringt und verdorren läßt oder, noch besser, einsammelt und verbrennt.
v. Tsckudi.
02. Heurteilung der Güte des Hodens.
^ie Güte des Bodens nach seinen chemischen und physikalischen
Eigenschaften gründlich zu beurteilen und seinen Wert und Ertrag zu bestimmen,
ist eine der wichtigsten Aufgaben der Landwirtschaftslehre; aber beim
Ankauf eines Gutes oder eines Grundstücks müssen wir uns meistens mit
oberflächlichen, jedoch in die Augen springenden Zeichen behelfen.
Beim allgemeinen Überblick ist der Wuchs der Bäume und Sträucher,
welche auf der Feldmark stehen, ihre Art, ihre Stärke und Gesundheit, ihre
Bezweigung, die Reinheit ihrer Rinde eines der sichersten Zeichen von der
Leistungsfähigkeit des Bodens.
Sodann läßt sich von den wildwachsenden Pflanzen, selbst von einer
schädlichen Unkrantart, auf die Fruchtbarkeit des Ackerlandes schließen; jedoch
ist es nicht genug, daß sie einzeln und verkümmert darauf stehe, sondern sie
muß in Menge und üppig darauf vorkommen. So zeigt die kleine Feld-
distel einen fruchtbaren, kräftigen Lehm, der Huflattich und die wilde
Brombeere einen mergeligen Lehm an. Der Hühnerdarm, die Gänse-
distel, der Ackersenf halten sich auf lockerem, kraftvollem Boden auf,
wogegen der knotige H-ederich auch auf schlechtem, magerem Boden wächst.
Der kleine, gelbe Hopfenklee dient als ein sicheres Zeichen für die merge-
lige Beschaffenheit des Bodens.
Die schwarzbrännliche Farbe des frischgepflügten Bodens ist ein Haupt-
merkmal seiner Fruchtbarkeit, es sei denn, daß sie von Heide- und Moor-
boden herrühre. Auch die schwarzbrännliche Farbe des in den Furchen
stehenden Wassers und des abgespülten Schlamms beweist Reichtum des Ackers.
Bei einiger Übung erkennt man schon durch den Fußtritt und durch
das Ausstößen mit dem Stocke die verschiedenen Grade der Gebundenheit des
Bodens, und ob zäher Thon, milder Lehm oder loser Sand darin vorherrscht;
auch geben dies die Beschaffenheit der Erdklöße nach frischer Beackerung und
die leichte Trennbarkeit oder der Widerstand älterer Schollen zu erkennen.
Mittels des Zerreibens zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger kann man
aber das Verhältnis des Thons zur grobkörnigen Kieselerde noch genauer schützen.
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No. 65. 66.
Landwirtschaft und Gewerbe.
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Schätzern, worunter ein auswärtiger sein muß. Behufs der Boni-
tierung werden über das ganze Feld in bestimmter Entfernung Probe-
löcher ausgehoben und nach der Beschaffenheit der Ackerkrume, des
Untergrundes, der Feuchtigkeitsverhältnisse, der tziage und Entfernung
von: Mohnort die Bodenklassen festgestellt. Daraus wird vom Geometer
der Mert eines jeden Ackers berechnet. Bäume und besondere Kul-
turen werden dem Merte nach angeschlagen und bei etwaigen: Weg-
fälle entschädigt. Bei der von: Königlichen Oberamt anberaumten
Besitzstandstagfahrt muffen etwaige Beschwerden über zu niedere
Einschätzung angebracht und beseitigt werden, so daß alsdann die neue
Zuteilung erfolgen kann.
Die steht nun ein bereinigtes Feld aus? Zeder Acker hat
regelmäßige, durchweg gleich breite Forn:; an beiden Enden führt ein
zun: Ausweichen und Umwenden genügend breiter, gut fahrbarer Meg
vorbei. Die Überfahrts- und Trexplasten find beseitigt, die Anwand-
äcker verschwunden. Der Boden ist für den Anbau frei. Ulit den:
Flurzwang ist auch der Meidegang beseitigt. Die Furchenlage ist so
gewählt, daß das Master leicht und ohne Schaden abziehen kann.
Durch Regulierung von Bächen, durch Masterabzugsgräben wird der
stauenden Nässe vorgebeugt, Häufig führt man mit der Feldbereinigung
auch die Vodenentwästerung durch und richtest auf Miesen zweck-
mäßige Bewässerungsanlagen du. Anläßlich der Feldbereinigung bietet
sich auch Gelegenheit, die unregelmäßig verlaufende Ularkungsgrenze
vorteilhaft zu gestalten.
Nachdem die Acker mit neuen Marksteinen versehen, die Güter-
bücher neu angelegt und die Kosten berechnet sind, sindet die Feld-
bereinigung nach etwa 2jähriger Dauer ihr Lude iu der Schluß-
tag f a h r t. Zn der Regel zeigen sich die Dorteile der neuen Anlage
an: deutlichsten daran, daß die Güterpreise in: bereinigten Felde um
ein Erkleckliches steigen, womit auch die ängstlichen pfandgläubiger sich
zufrieden geben. Mangler.
66. Das Getreide.
^ie alten Völker haben die Segnungen des Getreidebaus so lebhaft emp-
funden, daß sie glaubten, die Götter seien von: Himmel gekommen, um ihn den
Menschen zu lehren. Sie verehrten das Korn als eine himmlische Gabe und
knüpften fromme Sagen und Gebräuche an die Verrichtungen des Ackerbaus.
Unsern Vätern, den alten Germanen, war das Getreide das goldene
Haar einer Göttin, welches alljährlich die kunstreichen Zwerge in ihren geheimnis-
vollen Werkstätten unter der Erde anfertigten. Wann das Getreide in unser
Vaterland eingewandert ist, darüber schweigen die Nachrichten; aber auch bei uns
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Geographie
I. Württemberg.
Kennt ihr das Land in deutschen Gauen,
Das schönste dort am Neckarstrand?
Die grünen Rebenhügel schauen
Ins Tal von hoher Felsenwand.
Es ist das Land, das mich gebar,
Wo meiner Väter Wiege stand;
Drum sing ich heut und immerdar:
Das schöne Schwaben ist mein Heimatland.
1. Die Kandschasten Württembergs.
a. Der Schwarzwald.
1. Lage und Gestein. Der Schwarzwald hat seinen Namen von den
dunklen Tannenwäldern, die ihn bedecken. Er liegt nur zu einem Drittel
in Württemberg; zwei Drittel gehören zu Baden. Im Osten wird er von
den tiefeingeschnittenen Tälern des oberen Neckars und der Nagold, im Süden
und Westen vom Rheintal begrenzt. Gegen das Innere von Württemberg
verflacht er sich allmählich; zum Rheintal dagegen fällt er steil ab. Im
südlichen Schwarzwald thront der König der Schwarzwaldberge, der Feld-
berg, 1500 m hoch; im nördlichen Schwarzwald liegt der höchste Punkt
Württembergs: der Dreimarkstein auf der Hornisgrinde, 1150m über
dem Meer. Auf dem Kniebis bei Freudenstadt kann man das Gebirge
leicht überschreiten; er bildet einen Paß oder Übergang. Die Berge des
Schwarzwaldes sind alle kopfartig gerundet; Regen und Sonnenschein,
Schnee und Eis haben an den Gipfeln gearbeitet und die Spitzen und
Zacken abgetragen. Das Gestein zeigt zweierlei Beschaffenheit: im Süden
tritt der Fuß auf das harte Urgestein Granit und Gneis, im Norden
auf den weicheren bunten Sandstein. In den Tälern der Enz, Murg
und Kinzig zeigen sich unter dem bunten Sandstein auch Granit und Gneis.
In den tiefen Schwarzwaldtälern ragen da und dort Felsen an den
steilen Wänden hervor; oft hat eine Tanne den Felsblock zum Standort
erwählt. Die schmale Talsohle durcheilt ein klarer Bach oder Fluß, in dem
sich die muntere Forelle gerne aufhält. An manchen Stellen fällt der Bach
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
358
ein.
Was das Was-
ser tut, das be-
sorgt in geringe-
rem Grad auch
die Lust. Bei
starkem Sturm werden von unbepflanztem Land Wolken von Staub und
Erde oft über weite Strecken weggetragen. In der Wüste und am Meer
wälzt der Wind große Wälle von Sand (Dünen) langsam von ihrem Ort.
Entstehung einer bewachsenen Vergkuppe durch allmähliche
Verwitterung einer Granitmasse.
jene Stoffe in ruhiges Wasser, so setzen sie sich zu Boden. Wenn wir
ferner die Kieselsteine eines Flusses untersuchen, so erkennen wir, daß sie
zum großen Teil aus
Steinen bestehen, die sonst
in unserer Umgebung gar
nicht vorkommen, wohl
aber in den Gegenden,
durch welche der Fluß
geströmt ist, oder aus
denen er kommt. Die
Steinchen wurden also
ebenfalls durch das Wasser
ans ihrer ursprünglichen
Lage entführt, um viel-
leicht irgendwo als Kies-
bank aufgeschüttet zu wer-
den, nachdem sie durch
fortwährendes Reiben an-
einander ihre Ecken und
Kanten verloren haben
und rundlich und glatt ge-
worden sind. Das Wasser
nagt auch au den Ufern,
namentlich wo die Flüsse
eine Biegung machen, und
zwar schneller, wenn das
Ufer nur aus Erde besteht,
langsamer, wenn es steinig
In sein Bett gräbt
sich der Flnß eben-
falls immer tiefer
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360
Allmählich kühlte sich ihre Oberfläche ab und erstarrte zu einer festen
Kruste. Indem aber diese Kruste erkaltete, zog sie sich zusammen. Infolge-
dessen wurde die Oberfläche nicht glatt, sondern „runzelig", d. h. es bildeten
sich Gebirge. Das Innere der Erde blieb nach wie vor feuerflüssig, und
in die Spalten und Klüfte, die beim Zusammenziehen der Erdrinde ent-
standen, drang die feurige Masse von unten ein und füllte dieselben aus,
drang auch wohl durch die anfangs noch dünne Erdschichte durch. Hier
erstarrte sie natürlich schnell. Was wir heute in den Alpen und im
Schwarzwald als Granit, in andern Gegenden als Basalt sehen, ist
nichts anderes als solche erkaltete, ursprünglich feuerflüssige Masse, die
entweder aus der Erde hervordrang oder deshalb sichtbar wurde, weil die
darüber gelegenen Gesteine verwittert sind.
Als sich die Erde abkühlte, verdichtete sich auch das Wasser, das in
Dampfform über der Erde geschwebt hatte, und schlug sich auf der Erde
nieder. Dadurch entstanden große Meere. Das Wasser löste manche
Stoffe der Erde wieder ans. Dieselben setzten sich nachher in den Meeren
als Schlamm auf den Grund. Indem dieser Bodensatz erhärtete und die
Sandkörner durch ein Bindemittel zusammengeklebt wurden, entstanden
Felsen. Die Meere bedeckten aber nicht immer dieselben Gegenden; denn
die Gestalt der Erdoberfläche wechselte stark. Wenn innerhalb der Erde
durch die fortschreitende Abkühlung ein Hohlraum sich bildete, so stürzten
weite Gebiete in die Tiefe. Andere Gebiete erhoben sich wieder. In
beiden Fällen mußte das Meerwasser an die tieferen Stellen abfließen.
Es entstanden Festländer, die bei der nächsten Veränderung wieder zu
Meeren werden konnten.
Als Ablagerungen von Meeren, teilweise auch von Seen und
Sümpfen, die nacheinander das jetzige Festland der Erde bedeckten, haben
wir die meisten Kalk- und Sandsteine anzusehen, ans denen jetzt ein großer
Teil unserer Erdrinde besteht, nämlich: 1. den Muschelkalk, der die Stein-
salzlager einschließt, 2. den Keuper mit dem Schilfsandstein und dem Stuben-
sandstein, 3. den schwarzen, braunen und weißen Jura, 4. den Molasse-
sandstein. Der rote oder bunte Sandstein ist wahrscheinlich aus Sanddünen
entstanden, welche an einer flachen Küste oder in einer Wüste sich gebildet
hatten. Über diesen Gesteinschichten lagern dann noch Lehm, Löß, Ton,
allerlei Schutt, Torf, Kies — lauter Stoffe, welche teils durch Verwitterung
gebildet teils durch Gletscher angehäuft teils durch Flüsse angeschwemmt
wurden. Innerhalb jeder der obigen Schichten gibt es wieder verschiedene
Unterabteilungen. Auch kennt man noch manche andere Schichten, die aber in
Württemberg nirgends zu Tage treten oder überhaupt nicht vorhanden sind.
Wenn heute diese Schichten, wie man öfters beobachten kann, nicht
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Neckar und Alb, deckt auch die Filder, den Schurwald und den Welz-
heimer Wald und ist aus Kalk oder Schiefergestein, aus Mergel und
Ton zusammengesetzt. Aus braunem Jura bestehen die Vorberge der
Alb, auf denen sich eine große Zahl von Burgen, Höfen und Weilern an-
gesiedelt hat. In der Gegend zwischen Aalen und Geislingen enthält der
braune Jura auch unser wichtigstes Eisenerz (Wasseralfingen, Kuchen). Die
eigentliche Alb schließlich wird von dem weißen Jura gebildet, bei dem
man wieder verschiedene Schichten unterscheiden kann. Die einen bestehen
aus festen Kalkfelsen, welche das Wasser leicht durchsickern lassen, die andern
aus Ton, der es festhält. Die Hochfläche der Alb ist ans ersteren zu-
sammengesetzt und daher wasserlos. Die Quellen kommen stets über einer
Tonschicht zum Ausfluß. — Daß der Jura eine Meeresablagerung ist,
sieht man an den vielen versteinerten Meertieren, die man in ihm findet.
Mitten zwischen dem Jura trifft man auch Stellen, an denen ein anderes
Gestein, der Basalt oder der Basalttufi, zu Tage tritt.
Das heutige Aussehen der Alb mit ihren Tälern und Schluchten,
ihren Bergen und Felsen ist einzig und allein durch Auswaschung ent-
standen. Die härteren Gesteinsmafien blieben dabei stehen und bilden nun
jene freistehenden Berge, die wie Schildwachen vor der Alb stehen (Hohen-
staufen, Hohenzollern, Achalm u. a.) oder auch die mächtigen Felsen,
welche den Steilabfall der Alb gegen den Neckar und seine Nebenflüsse und
auch das Donautal zieren. Die Felsen sind aus niederen Seetieren
(Schwämmen und Korallen) aufgebaut und deshalb viel härter als die
tonigen Schichten des ursprünglichen Meerschlamms. Die letzteren wurden
später weggewaschen, die ersteren blieben stehen. — Der Jura erstreckte sich
einst über das ganze Unterland sowie über den Schwarzwald und die
Vogesen hinüber bis nach Frankreich hinein. Später brach dieses Gebiet
in der Mitte zusammen. Es entstand die große Rheintalspalte, und der
Jura samt den unter ihm liegenden Schichten sank hier in die Tiefe.
Gleichzeitig bildete sich südöstlich von der Alb die sogenannte Donauspalte,
indem das ganze heutige Oberschwaben ebenfalls versank, und zwar so tief,
daß hier das Meer wieder einbrechen konnte.
Steigen wir von der Alb nach Oberschwaben hinunter, so finden
wir dort auch tatsächlich Spuren davon, daß einmal ein Meer das jetzige
Land bedeckte. In der Gegend von Saulgau, Biberach und Ulm trifft man
nämlich in den Sandgruben Schalen von Muscheln und Schnecken, Knochen
und Zähne von Haifischen und Waltieren.
Aber auch die Spuren von Landtieren und Landpflanzen finden wir
am Südostrand der Alb. Diese Tiere und Pflanzen sind einst in dem
Schlamm der Süßwasserseen begraben worden. So trifft man die Über-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]