bei Thapsakus und den Tigris etwas nrdlich von Mosul und be-siegte die Hunderttausende des Perserknigs in dem Winkel zwischen Tigris und groem Zab bei Gaugamela und Arbela entscheidend, wieder mit sehr migem Verlust (500 Mann). Whrend Dareios mit geringen Trmmern seines Heeres nach Ekbatana flchtete, nahm Alexander die Hauptstdte ein: Babylon, wo er festliche Aufnahme fand, aber auch durch seine vershnende Politik gegen-ber den Orientalen, deren Religionen er ehrte, deren Hofhaltung er nachahmte, deren Groe er dem makedonischen Adel gleichsetzte, bei seinen Kriegsgenossen anstie, Susa, wo er allein 50 000 Talente Gold und Silber = der 250 Mill. Mark erbeutete, dann nach einem durch tapfere Feinde, den Winter und das Gebirg beschwerlichen Feldzug Persepolis, wo 120 000 Talente (der 600 Mill.) erbeutet wurden. In die Knigsburg von Persepolis warf er den Feuerbrand in trunkenem Siegesbermut zur Vergeltung fr den Brand Athens. Dann vertrieb er Dareios aus Ekbatana, dessen Bewachung er Parmenion anvertraute, während Harpalos den riesigen Schatz von 180 000 Talenten (= 900 Mill. Mark) zu hten hatte. Auf der Flucht nach den kaspischen Toren wurde Dareios von einigen Groen, darunter dem Satrapen von Baktrien, Bessos, gefesselt, und als Alexander, der sie mit atemloser Eile verfolgte, sich nherte, ermordet (330). Seitdem traten auch die treuen An-Hnger des Dareios freudig auf die Seite des hochherzigen Gegners und Rchers ihres Herrn.
Um diese Zeit wurde die Unterwerfung Griechenlands vollendet. Der Spartanerknig Agis versuchte Griechenland zu befreien und brachte den grten Teil des Peloponnes auf seine Seite. Aber nicht nur die alten Feinde Spartas, Messene, Megalopolis, Argos, auch Athen blieb Alexander treu. So konnte Antipater ihn mit berlegener Macht (40 000 gegen 20 000) bei Megalopolis in Arkadien besiegen (331). Er selbst fiel mit 5000 Mann, Sparta mute sich jetzt auch dem korinthischen Bund anschlieen.
d. Eroberung des Ostens. Whrend Bessos im Osten den Titel Artaxerxes, König von Asien, annahm, sicherte sich Alexander zuerst die stlichen Provinzen Irans (Hyrkanien, Atta, Dran-giana, Arachosien s. Karte) namentlich durch Anlegung von Stdten, die dem Vlkerverkehr und der Verschmelzung griechischen und orientalischen Wesens dienen sollten. Zwei heute noch wichtige Städte, Herat und Kandahar, sind damals gegrndete Alexander-stdte. Mehr und mehr gebrdete sich Alexander als Nachfolger des persischen Groknigs, nahm das persische Zeremoniell, die persische Knigsbinde usw. an, lie sich die Kniebeugung gefallen. Zugleich stellte er sich zu den Orientalen freundlich, umgab sich mit persischen Hofdienern, verwendete persische Groe in seinem Dienst, alles dies in der Absicht, die Asiaten zu Mittrgern des
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Artaxerxes Alexander Alexander Alexander Alexander
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Inud (ager publicus), ba dem besiegten Feind abgenommen worden war, an sich. Whrend sie in Kriegszeiten durch Klienten und Sklaven ihr Feld bestellen lieen, wurde das Land der Plebejer schlecht bestellt; sie gerieten in Schulden und verfielen dem strengen Schuldrecht: der Glubiger konnte den zahlungsunfhigen Schuldner mit Weib und Kind verkaufen oder in harter Knechtschaft behalten. Lngere Zeit grte es in dem Volk. Als gegen das Versprechen die vom Feld siegreich heimkehrenden Plebejer mit der alten Strenge behandelt wurden, zogen 494 18 000 auf den heiligen Berg am494. Anw, um eine Plebejerstadt zu grnden. Die Patrizier muten nachgeben (Meueuius Agrippas Fabel von den Gliedern und dem Magen) und ihnen eine eigene, nur den Plebejern zugngliche Be-Hrde zugestehen, das Amt der Bolkstribunen (Schirmvgte des Volkes, d. h. der Plebejer).
Nach einem bald darauf beschlossenen Gesetz durften diese Volks-tribunen (zuerst 2, dann 5, endlich 10) nur von Plebejern in den Tribut-komitien gewhlt werden. Das waren besondere plebejische Versamm-lungen, die nach den rtlichen Stadtbezirken (Tribus) berufen wurden und in denen die Mehrheit des Tribus die Entscheidung gab. In diesen Plebejerversammlungen wurde bald auch der anderes als die Wahlen beraten, und die Plebejer verlangten, da ihre Beschlsse fr das ganze Volk bindend sein sollten. Die Tribunen erlangten nach und nach eine ganz auerordentliche Machtstellung: 1) ihre Person war geheiligt und unverletzlich; 2) hatten sie das Recht, jede Maregel zu hindern, die ein Konsul gegen einen Plebejer verhngte; 3) um das zu knnen, hatten sie das Recht, gegen den Plebejern schdliche Beschlsse Einsprache (Veto) zu erheben und sogar die Aushebung zum Kriegsdienst, die Steuer-erhebung, die Abhaltung von Wahlversammlungen zu untersagen; 4) deswegen setzten sie auch das Recht durch, die Senatsbeschlsse zu koutrol-lieren und darum den Sitzungen beizuwohnen; 5) endlich waren sie be-fugt, mit dem Volk besondere Verhandlungen zu pflegen. Nur dem Diktator gegenber hatten sie kein Veto.
Als einige Jahre daraus eine Hungersnot ausbrach (491), riet der Patrizier Gnus Marcius Coriolauus, die Not des Volkes zur Unterdrckung des lstigen Amtes zu bentzen, mute aber dar-ber in die Verbannung gehen. Als er seine Vaterstadt an der Spitze der Volsker bedrngte, brachten ihn seine Mutter Vetruria und seine Frau Volumnia zum Abzug.
b. Das Tecemvirat. In der gedrckten ueren Lage der Ple bejer war noch nichts gendert. Die Vermgensnot war leicht zu stillen, wenn man den Plebejern Anteil am Gemeindeland gab. Aber die Patrizier hatten ausschlielich Anteil an der Nutznieung, die nach und nach fast eigentlichem Besitze gleichkam, da es ver-kauft, vererbt, verschenkt, verpfndet, zur Schuldentilgung und Mit-gift verwendet wurde, und sie widersetzten sich grimmig allen Acker-gesetzen; der Urheber des ersten, Spurius Cassius, wurde als Hoch-
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eine Menge Götter des Landbans, wie Saturn (Saat), Tellus (Erde), Ceres (Wachstum), Flora (Blhen) und viele andere. Neben den Gttern gab es Geister und Dmonen, wie die Laren und die Penaten (Hausgtter), die Manen (die Geister der verstorbenen Ahnen). Fremde Einflsse machten sich geltend, schon frh etruskische (S. 86), spter besonders griechische: skulap, Aphrodite, Apollo usw. wanderten em, ohne doch der rmischen Religiositt ihren besonderen, nchternen und praktischen Charakter nehmen zu knnen.
4. Kultur. Der Ackerbau war die Hauptbeschftigung des Volks. Wenn auch frh die Neigung zum Grobetrieb aufkam, so war in dieser eit doch noch der Stand der freien Kleinbauern in der alten Blte. Lange wurde der Wert des Eigentums nach Viehhuptern bemessen (pecunia von pecus abgeleitet). Spt kam gemnztes Geld aus, zuerst Kupfergeld, erst seit 269 Silbergeld (die Hauptmnze war der Denar = loas = c. 80 Psg., auerdem der Sesterz = 21 > as = 20 Psg., die kleinste Mnze das as = c. 8 Psg.). Handwerk und Industrie standen aus sehr niedriger Stufe; man brachte nur hervor, was dem unmittel-barsten Nutzen diente. Das Bedeutendste, was die Rmer hervorbrachten, waren Nutzbauten, wie Militrstraen und Wasserleitungen. Der Zensor Appius Claudius machte seine Zensur (312) namentlich auch durch die Erbauung der nach ihm bekannten Strae und Wasserleitung denk-wrdig. Allmhlich freilich hob sich doch die uere Kultur, und bald wich die alte Einfachheit zunehmendem Luxus.
in. Der Kampf mit Karthago.
1. Karthago. Indem Rom der Italien hinaus sein Herrschafts-gebiet ausdehnte, mute es mit Karthago in Kampf geraten. Diese Kolonie von Tyrus, um 814 gegrndet, uerst gnstig auf einer Land-zuuge an dem Meerbusen zwischen Kap Bon und Blanco gelegen, hatte nach und nach eine groe Macht erlangt, besonders seit die phnizischen Städte ihre Selbstndigkeit verloren hatten. Nicht nur m Norbafitka machten die Karthager die anderen phnizischen Kolonien von sich.ab-hngig, unterwarfen die eingeborenen Libyer und machten die uerfienschen Numidier tributpflichtig; auch der die phnizischen Kolonien mt Westen des Mittellndischen Meeres, in Spanien, auf den Balearen, m Sizilien, Sardinien, Korsika, Elba, Malta erstreckten sie ihre Herrschaft Was nicht unterworfen war, beherrschten sie durch ihren Handel. Handel Gewerbe, Landwirtschaft stand in hoher Blte. Die Verfassung war aristokratisch; ein Rat der Alten, wie in Sparta ans 28 Gliedern bestehend, leitete den Staat; zwei jhrlich gewhlte Snffeten (Richter), die auch darin saen, waren noch machtloser als die spartanischen Könige, -ue Volksversammlung hatte wenig zu bedeuten. Gegen die Gefahr, welche der Herrschaft der unkriegerischen Handelsherren von den Feld-Herrn drohen konnte, schtzten sie sich durch den Staatsgerichtshos der 100 oder 104, der die Stellung der Ephoren erlangte. Ohne Reichtum war kein Amt zu erlangen. Gewinnsucht, Kuflichkeit, ppigkeit, puuische Treue" waren schlimme Fehler des harten Handelsvolka das m Not* weiten Hunderte seiner Kinder den Hnden des ehernen Moloch bergab, aus welchen sie in einen mit Feuer gefllten Abgrund strzten, das feine
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biet. Man war unzufrieden mit der neuen kirchlichen Organisation (statt der bisherigen vier waren fnfzehn Bistmer, drei Erzbistmer geschaffen worden), weil man eine grndlichere Bekmpfung der Ketzerei davon frchtete. Aber in eine Milderung der Ketzerplakate zu willigen ging gegen Philipps Gewissen: er wolle lieber 100 000 Leben verlieren und den Ruin der seine Staaten bringen. Die Grung nahm zu. Im 9&vembes 1565 schlo der niedere Adel einen Freiheitsbund, den Kompromi von Bred. aum Kampf gegen die Inquisition. Als sie in feierlichem Aufzug eine Bittschrift um Mil-derung der Ketzeredikte im April 1566 der Regentin berreichten, fiel in deren Umgebung im Blick auf sie das Wort Bettler (gueux). Sie nahmen es auf, nannten sich Geusen und trugen am Hals eine Schau-mnze mit dem Bild Philipps und der Inschrift: Treu dem König bis zum Bettelsack!" Philipp gab den Vorstellungen der Regentin und des Staatsrats'nach und verstand sich zu einiger Nachgiebigkeit: er hob sogar die Inquisition, freilich nur dem Namen nach, auf.
Aber ein furchtbarer Bildersturm, der Hunderte von Kirchen van-dalisch verheerte (1566), machte die Regentin selbst an dem Gedanken der Milde irre, entfremdete den hohen Adel und die katholischen Landesteile der Sache und bestimmte Philipp zu durchgreifender Strenge. Es gengte ihm nicht, da die Regentin mit Egmonts Hilfe die Rebellion niedergeworfen hatte und mit Strafgerichten gegen die Schuldigen einschritt.
c. Alba 15671573. Whrend Oranien und viele andere das Land verlieen, rckte der Herzog von Alba mit 10 000 Mann 15671567. ein. Der Grafeamont. der trotz der Warnung Oraniens im Bewut-sein seiner Verdienste (er war ja der Sieger von St. Queutin und Gravelingen S. 55) und seiner Treue geblieben war, und der Admiral oorne wurden verbaftet. Die Regentin bat um Enthebung von ihrem Amte und verlie das Land. Ein Schreckensreaiment trat ein: ein Rat der Unruhen", vom Volk Blutrat genannt, urteilte die Ber-brechen ab und verhngte zahllose Bluturteile; 800 waren schon im April 1563 nach Albas eigenen Angaben gefallen. Im Juni wurden auch Egmont und Hoorne hingerichtet. Jahrelang dauerte das Blut-system fort, die Versuche Oraniens und seiner Brder, mit Waffen-gewalt dem unglcklichen Land Hilfe zu bringen, scheiterten. Als aber Alba dem gewerbsamen Volk ein neues Steuersystem auferlegen wollte (5 Prozent von jedem Verkauf von Immobilien, 10 Prozent vom Verkauf beweglicher Gter), da erhob sich dagegen ein viel lebhafterer Widerstand und zwar smtlicher Niederlnder als gegen den Glau-bensdruck. Da Philipp mit der Abberufung Albas zgerte, brach der Kriea aus. Am 1. April 1572 nahmen die aufs Meer geflchteten Wasser- oder Meergeusen pltzlich die kleine Festung Briel an der Maasmndung ein. Oranien rief die Niederlnder zum Kampfe und wurde als Statthalter von Holland, Seeland, Utrecht, Fries-
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Extrahierte Personennamen: Philipps Philipps Philipps Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Albas Albas Holland Seeland Utrecht
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Moritz trat auf die andere Seite, welche die strengste Prdestinationslehre verfocht, und bentzte den Streit zur Vernichtung seiner Gegner. Die Synode von Dordrecht (16181619) verwarf die arminiamsche Lehre; der greise Ratspensionr (Rechtsrat) von Holland Oldenbarneveldt wurde enthauptet, Hugo Grotius zu lebenslnglicher Gefangenschaft verurteilt (er entkam durch die Klugheit seiner Frau in einer Bcherkiste aus dem Gefngnis).
g. Weitere Geschichte der Niederlande. 1) Die Vereinigten Niederlande, seit 1648 ganz unabhngig vom deutschen Reich, hatten mit Eng-lernt) zur Reit Cromwells um ihre Seeherrschaft, spter mit Frankreich unter Ludwig Xiv. im hollndischen Krieg 1672 um ihre Existenz zu kmpfen. Damals wurde Wilhelm Iii. von Oranien Statthalter von Holland^und Seeland und Generalkapitn der vereinigten Provinzen. 1689 wurde er durch die zweite englische Revolution auch König von England (t 1702). Im 18. Jahrh. wurden die Niederlande als Seemacht von England ber-flaelt. In der Revolutionszeit wurde das Land von den Franzosen erobert (1794), in die batavische Republik" (1795), dann in das Knigreich Holland unter Ludwig Bonaparte (18061810) verwandelt, endlich ganz ^Frankreich bereinigt (1810). Der Wiener Kongre machte aus den vorher' freien und den spanischen Niederlanden (Holland und Belgien) ein Knigreich der Bereinigten Niederlande unter Wilhelm Vi. von Oranien, von dem sich'aber Belgien schon 18301831 losri. 2) Die panischen Niederlande blieben mit Spanien bis zum Aussterben des Hauses Habs-brg (1700) vereinigt. Der spanische Erbfolgekrieg brachte sie an Oster-reich (1714). Sie blieben dann sterreichisch bis zur Revolution und wurden hierauf von Frankreich erobert (1794) und von Osterreich ab-aetreten (1797). Nach dem Sturz Napoleons bildeten sie 18151830 einen Teil des Knigreichs der Niederlande, machten sich aber 183031 unabhngig und wurden als selbstndiges Knigreich unter Prinz Leopold von Kobnrg anerkannt.
3. Ergebnis der Regierung Philipps Il
Wir werden Philipp Ii. noch in der englischen und franzsischen Ge-schichte begegnen. berall scheiterte seine Politik zuletzt; berall zeigt sich der Zerfall Spaniens, a. Der politische Niedergang. Die Finanzen waren durch die Kriege (der niederlndische kostete bis 1598 ca. 2200 Mill. Mark) und Bauten (Aranjuez, Escurial) trotz der amerikanischen Einknfte so trostlos, da man mitunter kaum das Geld sr den kniglichen Haushalt aufbrachte, da der König einmal sogar einen Jesuiten durch das ganze Reich sandte, welcher um des Himmels willen" Geld fr den König zu-fammenbettelte, da fast smtliche Einnahmen im voraus zugunsten der Staatsschuld verpfndet waren. Dieser Verfall wurde noch gesteigert durch eine Handel und Industrie lhmende Gesetzgebung, durch drckende Steuern, durch die Betrgerei der Beamten, durch die stolze Verachtung des Ackerbaues und Handwerkes, auch des Handels, der in die Hnde fremder Nationen kam, durch die Zunahme der Klster, der Geistlichen, der liegenden Gter der toten Hand, durch die Vertreibung der betriebsamen Monsken. Zugleich sank auch die Militr - und Seemacht Spaniens. Die Marine erholte sich nicht mehr von dem Schlag von 1588; 1596 konnten die Eng-
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Extrahierte Personennamen: Moritz Hugo_Grotius Ludwig_Xiv Ludwig Wilhelm Ludwig_Bonaparte Ludwig Wilhelm Napoleons Leopold_von_Kobnrg Leopold Philipps Philipps Philipp_Ii Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Dordrecht Holland Niederlande Cromwells Frankreich Seeland England Niederlande England Holland Holland Belgien Niederlande Belgien Spanien Frankreich Osterreich Napoleons Niederlande Spaniens Spaniens
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Aberglauben und sittliche Verwilderung tief geschdigt. Mit solchen Opfern hat Deutschland das friedliche Zusammenleben der Konfessionen erkaufen mssen.
6. Innere Zustnde Teutschlands.
a. Wirtschaftliche?Zustnde. Der Volkswohlstand ist in dem vorher reichen und blhenden Reiche durch den Krieg auf Jahrhun-derte hinaus zugrunde gerichtet worden. 1) Der Krieg wurde mit Sldnerheeren gefhrt, deren Aufbringung von den Obersten als ein gewinnbringendes Geschft betrieben wurde. Offiziere und Mann-fchaften machten in bezug auf Sold und Verpflegung immer hhere Ansprche. Die kriegfhrenden Fürsten waren bald nicht mehr im-stand, die ungeheuren Kosten aufzubringen, weder durch Gterkonfiska-tionen wie in Bhmen noch durch die emprenden betrgerischen Mnz-Verschlechterungen, das Unwesen der Kipper und Wipper". So nhrten sich die Heere besonders seit Wallensteins Generalat durch Kontribu-tionen und Brandschatzungen in den besetzten Lndern. Diese waren fr die Lnder um so entsetzlicher und verderblicher, da die Heere auer ein-heimischen Bauernshnen das Gesindel aller Nationen in sich sammelten, Freundes- und Feindesland gleicherweise verwsteten und neben den Soldaten (3040 000) einen zwei- bis dreimal so groen Tro mit sich fhrten. Von den entsetzlichen Mihandlungen der unglcklichen Bevlkerung hat Grimmelshausens Simplizissimus ein deutliches Bild entworfen. Die Bevlkerung erlag zum groen Teil dem Blutdurst der Soldateska, dem Hunger, der selbst zur Menschenfresserei fhrte, den Seuchen, ohne da es mglich wre, den Gesamtverlust an Menschenleben frs ganze Reich zu berechnen. In Bhmen soll die Bevlkerung von 3 Millionen aus;800 000 gesunken sein. In Wrttemberg sank sie von der 400 000 auf 166 000. Zahllose Ortschaften verschwanden. Ackerland und Weinberge wurden zu Wald und Heide. In Sachsen mehrten sich 16001646 die Wlfe so, da sie in Rudeln von 15 und 20 Stck in Drfer und kleinere Städte einbrachen. Nur langsam und ganz allmhlich kam der Bauernstand in ertrglichere Ver-Hltnisse: war doch der berlebende Rest zunchst aller Mittel zum Betrieb der Landwirtschaft beraubt und ganz verwildert. 2) Die Städte, die im 16. Jahrh. noch glnzende Zeiten gehabt hatten, verfielen gleichfalls. Von Gewerbttigkeit und Handel konnte in dieser Zeit keine Rede sein. Augs-brg z. B. sank von 80 000 auf 16 000 Einwohner, von 6000 Barchentwebern waren noch 500 brig. Die Hansa verfiel gnzlich. Der Krieg vernichtete nicht nur den Wohlstand der landeinwrts gelegenen Städte des Hansabundes, auch die Seestdte wurden zum Teil schrecklich beraubt, und auch die vom Krieg weniger berhrten Hauptorte Hamburg, Bremen, Lbeck verloren ihre politische Bedeutung. berhaupt machte der Krieg der Blte der selbstndigen Städte ein Ende. Die nachher erblhten, waren Frstenresidenzen.
d. Politische Zustnde. Durch den westflischen Frieden wurde die Machtlosigkeit des rmischen Kaisers vollendet und das besiegelt, was man in dieser Zeit die deutsche Libertt" nannte und was sich schon im Mittelalter namentlich durch das Wormser Frstenprivileg Friedrichs Ii. (I. S. 251) und die goldene Bulle (I. S. 289) angebahnt hatte. Man verstand darunter vor allem die Freiheit von der kaiserlichen Macht. Den Evangelischen lag schon um des Glaubens willen an dieser Libertt, aber auch die
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trischen Druck die Umwandlung des Regensburger Waffenstill-standes in einen Frieden erreichen. Statt dessen entstand ein Krieg mit einer berlegenen Koalition. Der Kamps wurde diesmal fr Ludwig viel schwerer. Sein Verbndeter, Jakob Ii. von England, berlie infolge der zweiten englischen Revolution (168889) fast ohne Kampf feinem Todfeind, Wilhelm Iii. von Dramen, den englischen Thron (S. 100). Es entstand eine zweite groe Koalition gegen den unruhigen Friedensstrer, deren Ibeele Wilhelm von Dramen, jetzt König von England, deren Glieder der Kaiser und das Reich, Holland, England, Schweden, Brandenburg, Spanien und Ipavotjen waren. Da dieser bermacht gegenber die Franzosen die Kurfrstentmer Kln und Pfalz nicht behaupten konnten, lie der gefhllose Louvois, damit auch der Feind sich nicht darin fest-setzen knnte, die blhenden Städte und Drfer der Pfalz und die anstoenden von Wrttemberg, alle Drtfchaften zwischen Heidelberg und Mannheim, Pforzheim, Rastatt, Bretten, Speyer, Worms zer-stren (1689). Dieses barbarische Verfahren erweckte allgemeine Entrstung. Aber während sterreich durch den Trkenkrieg noch gehindert war, machte Frankreich unerhrte finanzielle und militrische Anstrengungen. Das Gold- und Silbergert der Kirchen wie der Privaten wurde eingefordert, das Heer auf 200 000 Mann, die Flotte auf der 200 Schiffe mit 50 000 Seeleuten und Soldaten gebracht. So widerstanden die Franzosen in den ersten Jahren der bermacht. In den Niederlanden siebte der Marschall von Luxem-brg bei Meurus (1690), bei Steenkerken (1692), bei Neerwmden (1693). In Italien kmpfte Catlnat'micklich gegen den Herzog von Savoyen. Am Mein konnten die Franzosen sogar 1693 noch einmal in die Pfalz eindringen und Heidelberg vollends verwsten. Nur mx See erlitt ein Teil der franzsischen Flotte gegenber der vereinigten englisch-hollndischen bei la Houaue (1692) betrchtliche Verluste. Es war keine entscheidende Schlacht. Noch waren die Franzosen den Englndern und Hollndern zur See berlegen. Aber die unerschwinglichen Kosten des Landkriegs lieen keine Mittel fr die Seewehr brig, c. Ende. Schon Ende 1693 war Ludwig vllig ej.schpjt und suchte Frieden. Auch auf der Gegenseite, wo England und Holland fast alle Kosten des Kriegs zu tragen hatten, nahm die Erschpfung mehr und mehr zu. Der Krieg zog sich fortan nur noch matt hin. Von einer berwltigung der Koalition konnte keine Rede fein; in Frankreich herrschte nachgerade entsetzliche Not. Nach langen Verhandlungen gelang es endlich dem lngst zu einem Frieden bereiten Ludwig, sich mit Wilhelm Iii. zu verstndigen. In 1697. dem Frieden von Rijswijk (spr. Reisweik), einem Dorf zwischen dem Haag und'delft, (1697) verstand er sich zu manchen Opfern. Er erkannte 1) Wilhelm von Drniert als König von England an, gab 2) Spanien Luxemburg und die anderen Erwerbungen seit N.tm-
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Extrahierte Ortsnamen: England England Holland England Schweden Brandenburg Spanien Wrttemberg Heidelberg Mannheim Pforzheim Rastatt Speyer Worms Frankreich Niederlanden Italien Heidelberg England Holland Frankreich England Spanien_Luxemburg
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schlossene Staatseinheit der modernen Monarchie, in unsere Ge-schichte ein. Er gab dem neuen Namen der Preußen Sinn und Inhalt, vereinte sein Volk zur Gemeinschaft politischer Pslichterfl-lung, prgte den Gedanken der Pflicht fr alle Zukunft diesem Staate ein. Nur wer den knorrigen Wuchs, die harten Ecken und Kanten des niederdeutschen Volkscharakters kennt, wird diesen gewaltigen Zuchtmeister verstehen, wie er so atemlos durchs Leben strmte, der Spott und Schrecken seiner Zeitgenossen, rauh und roh, scheltend und fuchtelnd, immer im Dienst, sein Volk und sich selber zu heier Arbeit zwingend, ein Mann von altem deutschem Schrot und Korn, kerndeutsch in seiner kindlichen Offenheit, feiner Herzensgte, seinem tiefen Pflichtgefhl, wie in seinem furchtbaren Jhzorn und seiner formlos ungeschlachten Derbheit."
b. Inneres. Bei seinem Regierungsantritt erklrte er, sein eigener Feldmarschall und sein eigener Finanzminister sein zu wollen. Demgem brachte er 1) das Militr, dem seine ganze Liebe gehrte, dessen Rock er spter immer trug, auf 83 000 Mann und gab ihm, untersttzt von dem alten Dessauer", dem Fürsten Leopold von Dessau, eine Ausbildung, die es zum Wunderwerk der Welt" machte. Der König fhrte (1733) das Kantonsystem ein, wonach jedem Regiment ein Bezirk (Kanton) angewiesen wurde, aus dem es seine Rekruten beziehen sollte; alle jungen Leute in Stadt und Land waren mit einigen Ausnahmen dienstpflichtig. Der Grund-satz der allgemeinen Wehrpflicht wurde aber noch nicht streng durch-gefhrt: die Hlfte des Heers wurde im Ausland angeworben.
Besonders seltsamlwar des Knigs Jagd auf die groen Kerls", deren Besitz den Regimentskommandanten die knigliche Gunst sicherte. Des Knigs Leidenschaft machte den sparsamen Mann zum Verschwender. Um das stattliche Leibregiment zusammenzubringen, mute, obgleich smtliche Fürsten Europas durch Schenkung von Riesen dazu beisteuerten, List und Gewalt angewendet werden; ungeheure Handgelder wurden bezahlt, fr einen Jrlnder z. B. alles in allem 8862 Taler. Das Regiment kostete jhrlich der 200 000 Taler.
2) Vor allem suchte er die Kassen zu fllen, plus zu machen". Diesem Zweck dienten Ersparungen, die neben dem Prunk des vorigen Hofes auch die drftigen Gehlter der Beamten bis zu den niedersten hinab betrafen. Sofort nach seiner Thronbesteigung wurden die Ausgaben fr Hof- und Staatsbeamte von jhrlich 276 000 Talern auf 55 000 Taler herabgesetzt, am Hof alle berflssigen Stellen aufgehoben, entbehrliche Luxusgegenstnde, Weine, Pferde, Karossen, kostbare Mbel und dgl. verkauft. In demselben Geist einer oft ber-trieb etten Sparsamkeit wurde die Regierung weiter gefhrt. Der König reformierte die Verwaltung, indem er statt der bisherigen zwei eine einheitliche Zentralbehrde, das Generaldirektorium, schuf. Er erzog sich ein ausgezeichnetes, an Gehorsam, Pnktlichkeit
Frohnmeyer, Lebrbuch. Ii. Teil. 10
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Dessau Leopold Pnktlichkeit
Frohnmeyer
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und Redlichkeit gewhntes Beamtentum. An die krglich, oft ganz ungengend besoldeten Beamten wurden die hchsten Anforderungen gestellt. Der König selbst ging ihnen mit seinem Beispiel voran: Wer es nicht sieht," schrieb der kaiserliche Gesandte Graf Seckendorfs an Prinz Eugen, kann es nicht glauben, da e i n Mensch in der, Welt, von was Verstand er auch ist, so viel disserente (verschiedene) Sachen in einem Tage expedieren und selbst tun konnte, wie dieser König tglich tut, dazu er den Morgen frh von drei Uhr bis gegen zehn verwendet, dann aber mit Militrexerzitien den Rest des Tages zu-bringt." Gleichen Flei suchte er durch scharfe Aussicht bei den Be-amten von oben bis unten zu erzielen. Seine Beamten, vor allem die Verwaltung des Rechnungswesens berwachte er aufs sttengste. Die Landwirtschaft suchte er mit allem Eifer zu heben, die Lage der noch fast leibeigenen Bauern zu bessern, indem er das Bauern-legen" d. h. die Zusammenlegung der buerlichen Gter mit dem adligen Gute und das Prgeln der Bauern strenge verbot und auf den musterhast bewirtschafteten Domnen die Hrigkeit aushob. Jjat groen Opfern zog er evangelische Kolonisten ins Land: die Aus-nhme der durch den Erzbischof Firmian von Salzburg vertriebenen (mehr als 20 000) evangelischen Salzburger (1732) hat er sich 18 Mill. Mark kosten lassen. Das vorher fast wste Litauen hat er in ein blhendes Land verwandelt. In die Städte, m denen die wohlhabenden Brger und Beamten Huser bauen muten, suchte er gleichfalls fremde Handwerker zu bekommen Auch das Gewerbe befrderte er, fremde Waren wurden durch strenge Um* fuhrverbote ferngehalten, damit kein Geld auer Landes gehe. Obgleich der sparsame König sr Bauten, Stdtegrndungen, Dorfet-anlagen auch fr Schnlen und Kirchen die Kosten nicht scheute jammerte er einen Kriegsfchatz von 8 700 000 Ta ern, 3, Em Fernd aller ihm unfruchtbar scheinenden Wissenschaft hat er einen hchst rhmlichen Eifer dem Volksschulwesen um das sich damals der Pietismus aus Speners und Franckes Schule groe Verdienste^erwarb, zugewandt, in Ostpreuen allem 1130 neue Schulen errichtet und (1717) die allgemeine Schulpflicht m Preußen eingefhrt. Auch die Pflege des religisen Lebens lie er sich ^gelegen sein. 4) Dabei wollte er wie sein Grovater selbst regieren: ,,^ch stabtoe die Souvernitt und setze die Krone sest wie emen rocher (ge) von bronze", schrieb er einmal. Der Adel, der damals m Schweden die Regierung an sich ri, mute hier gehorchen. Ae stadtische Ver^ waltung reformierte er in der Weise, da an die Stelle oligarch scher Korruption eine uneigenntzige, geordnete Verwaltung trat, so^ar teilweise eine Vertretung der Brgerschaft durch Verordnew ms Leben gerufen wurde". Friedrich der Groe selbst hat die Ttigkeit seines Vaters warm anerkannt und darum m den letzten Tagen fernes Vaters einmal geschrieben: Die Dekoration des Gebudes wird
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Graf_Seckendorfs Eugen Eugen Franckes Friedrich
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brachte kaum 35 000 Mann im traurigsten Zustande der bte Grenze. Am Ende des Jahrs war, abgesehen von dem belagerten Schwewmtz, kein sterreicher mehr auf schlesischem Boben. Karl von Lothringen legte den Oberbefehl nieder. Da die Russen zurckgingen und so Lehwalbt den Schweden fast ganz Pommern nehmen konnte, enbigte das Jahr noch gnstig. Das Gnstigste war, ba in England der groe Rebner William Pitt (geb. 1708), ein begeisterter Verehrer des wunberbaren Mannes", ins Ministerium trat; der Vertrag vom Kloster Zeven, wonach das verbnbete Heer htte aufgelst werben sollen, wrbe nicht anerkannt, der tchtige Prinz Ferbtnanb von Braunschweig an die Spitzebes verbnbeten Heeres gestellt,\a1768 ein Subsibieuvertrag abgeschlossen, wonach England jhrlich 6/0 000 Pfund zahlte und ein Heer von 55 000 Mann besoldete.
1758 Mannschaft und Gelbmittel fr den neuen Felbzug auszubringen wrbe fr Friedrich trotzbem schwer. Er scheute auch vor den bebenklichsten Mitteln nicht zurck, zahlte bte Gehalte m Kassenscheinen bte balb sast wertlos waren, und lie leichtes Gelb Prgen, das nach dem Krieg zum Ruin zahlloser Menschen auer Kurs gesetzt lvurbe. Friedrich fiel nach der Einnahme von Schweidnitz m Mahren ein um die Vereinigung der Russen und sterreicher unmglich zu machen. Er begann die Belagerung von Olmtz. Sie fhrte nicht mm Siel, namentlich infolge des khnen Handstreichs des Generals Laudon der einen ans 4000 Wagen bestehenden Transports im Enapasi von Domstadtl berfiel und wegnahm. Nun wandte sich der König gegen die Russen. Diese hatten Ostpreuen besetzt und die Provinz der russischen Kaiserin huldigen lassen. Sie bliebi denn auch big 1762 in den Hnden der Russen. Hieraus war der russische eneral Fermor langsam unter entsetzlichen Kriegsgreueln bis Kiistrm vor-gedrungen und hatte es in Brand geschossen. Da kam Friedrich heran und brachte dem Feind am 25. August bei Zorndorf <nrd. stlich von Kstrm) eine blutige Niederlage bei. Es war eme entsetzliche Schlchterei, da Friedrich, erbittert durch die Klagen des gequlten Landvolks, geboten hatte, kein Quartier zu geben , die Russen aber unerschtterlich feststanden wie Mauern. Der Reitergeneral Sey litz hatte auch hier das Beste getan. brigens wrben die Russen trotz des entsetzlichen Blutbabs - sie hatten von 42 000 der 20 000 verloren - nur eine Viertelmeile zurckgebrngt, zogen aber balb ab Die sterreicher, jetzt von Daun gefhrt, hatten mittler-weile ihre bermacht gegenber dem tchtigen, nur sehr vorsichtigen Prinzen Heinrich kaum benutzt. Als sich nun aber Fnebnch mit seinen 30 000 Mann bei Hochkirch trotz aller Warnungen m un-gnstigster Stellung dem berlegenen Marschall nnt semen 65 000 Mann gegenber lagerte, entschlo sich der zgernde Daun aus das Dringen der schneibigeren Untergenerale Laubon und Lacy und des ganzen Heers zu einem berfall. Im Dunkel (morgens 5 Uhr) wrbe
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Personennamen: Schwewmtz Karl_von_Lothringen Karl Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich August Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Schweden England England Schweidnitz Zorndorf Daun Hochkirch Laubon