Bewohner.
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§ 284. Bewohner. Dieselben gehören drei Rassen an:
I. Der kaukasischen, in Süd-West-Asien, mit dickem langem, schlichtem Haar,
gerundeter Nase, eirunden Augen und länglichem Gesichte. Dazu gehört:
1) Der indo-europäische Volksstamm, mit 7 Sprachstämmen: Griechen,
an den Küsten Klein-Asiens; Armenier oder Haikani; Kurden oder Assi-
reti in Kurdistan und West-Persien; Tadschiks oder Kisilbaschen (Perser)
in Iran und Turan; Siah-Posch am Hindu-Kusch; Afghanen oder Pata-
nen oder Puschtaneh; Hindus, die kleinsten dieses Stammes.
2) Der semitische Volksstamm, in Syrien, Palästina, am Euphrat und
Tigris, in Arabien re. Der bedeutendste Stamm ist der der Araber; ferner der
der Hebräer (Juden und Kananiter) in Palästina; der Aramäer, nämlich
Syrier und Chaldäer, der alten Assyrier und Lydier, der Phönizier.
3) Die Völker des Kaukasus (Georgier, Tscherkessen oder Cirkassier oder
Adighs, Osseten, Tschetschenzen rc.), zahlreiche kleine Völkerschaften.
4) Die Völker in Dekhan: Die Pinghalesen in Ceylon, die Benga-
lesen, Telingan, Mahratten rc. Auch die Zigeuner gehören zu ihnen;
vielleicht auch die Drawidas, von denen die Tamulen oder M,alabaren ein
Hauptzweig sind; die indischen Gebirgsvölker, zu denen die Paharias
oder Berg-Hindu gehören.
§ 285. Ii. Der mongolischen Rasse,, größtentheils in Ost-Asien, mit dün-
nem, kurzem Haar, gedrückter Nase, geschlitzten Augen, breiten Backenknochen und
plattem Gesichte. Dazu gehören:
1) Die Turkvölker, in Klein-Asien und vom kaspischen Meere bis jenseit
'des Altai, Kasan an der Wolga und den Lop-See umfassend. Ihr Hauptsitz ist
östlich vom kaspischen Meere in Turan und im Gebiete des Jrtysch. Im südlichen
Turan wohnen die Turkmanen; zwischen Amu und Ssyr die Karakalpaken;
in der Nordhälfte Turans die Kirghisen; zwischen dem Tobol und dem oberen
Ob die sibirischen Türken; um den unteren Ob die Ostjaken; im Gebiete
der Lena die Jakuten; am Ural die Baschkurten oder Baschkiren; um den
Lop-See die Uiguren; in Klein-Asien die Osmanen.
2) Die Ssamojeden im Gebiete der Petschora und des unteren Jenissei.
Im äußersten Osten die Tschuktschen und Kamtschadalen.
3) Die eigentlichen Mongolen oder Tataren, auf der ganzen Hochfläche
von Hinter-Asien, getheilt in Mongolen, Bu rät en am Baikal-See, dieoelöt
in der Dsungarei und im Altai, und Kalmycken im Westen und in der Dsungarei.
Von ihrem Stammsitz auf der Gobi sind die Mongolen zweimal, als Hunnen
und Mongolen, bis Europa vorgedrungen. Von der Wolga bis zum Amur ver-
stehen sich alle Mongolenstämme.
4) Die Tungusen zwischen Jenissei und Lena, in der Mantschurei und am
ochozkischen Meere. Die M ant sch u, die Eroberer von China, und die Dauri er
gehören zu ihnen.
' 5) Die Tübet aner auf der Hochebene nördlich vom Himälaya. ■
6) Die Drawiden oder Tamulen und viele der ursprünglichen Bewohner
Dekhans (wahrscheinlich).
7) Der ch inesisch - hinterindische Volksstamm, wozu A. die eigentlichen
Chinesen gehören, und B. die Indochinesen, nämlich die Tonkinesen, Co-
chinchinesen, die Barmanen, die Siamesen oder Thals und Lauas und
die Koreaner.
8) Der japanische, kurilische oder Al no - Volksstamm, auf den japanischen
Inseln und den Kurilen.
§ 286. Iii. Der malayischen Rasse, in Süd-Asien und auf den südlichen
Inseln, mit dickem, krausem Haar, tiefliegenden Augen, breiter Nase und dickem
Gesichte. Zu ihnen gehören die eigentlichen Malayen, auf Malaka und den
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Extrahierte Personennamen: Turan Lena
Extrahierte Ortsnamen: Süd-West-Asien Kurdistan Hindu-Kusch Syrien Palästina Palästina Dekhan Ceylon Ost-Asien Klein-Asien Kasan Wolga Lop-See Turan Lena Lop-See Petschora Baikal-See Altai Europa Wolga China Süd-Asien
Völker Afrikas. 75
mit einer besonderen, äußerst nützlichen Art von Cocospalrnen bedeckt. Die größte
dieser Inseln ist Mähe. — Socotra hat 400 muhammedanische Bewohner.
§ 230. Bewohner. Die Angabe der Gesanimtzahl derselben schwankt sehr;
bei einer Bevölkerung von 400 auf der He-, wie sie sich im türkischen Reiche
findet, ergeben sich 200 Mill., was wohl ein Minimum sein mag. Am dichtesten
scheint die Bevölkerung in Senegambien, in Guinea und längs ves Nigers zu sein.
Sie gehört der kaukasischen und der äthiopischen Rasse an.
1) Zu der ersteren gehören die Berbern, welche Mauritanien und die Sa-
hara bis an Aegypten bewohnen. Die Reste der alten Gätuler, Numidier und
Mauritanier, welche in die Gebirge zurückgedrängt sind, heißen in Marokko Ma-
sigh, ehemals Amazirgen, in den Bergen Kabylen oderschulluh; sie sind
von fast europäischem Aussehen, hellfarbig, schlank, kühn, stolz und rachsüchtig. Letztere
sind dunkler, meist von höherer Civilisation und leben bereits in Häusern. Die
Berbern in Algerien und Tunis sind die fleißigsten und gewandtesten Bewohner
Algeriens; die in der Sahara heißen Tuaregs oder Imoscharh. Diese sind
ein schönes Volk, mit europäischen Gesichtszügen, langem, glattem Haar, mit kupfer-
rother, zuweilen fast schwarzer oder auch wohl fast weißer Gesichtsfarbe; mager,
von hohem Wuchs, lebendig, kriegerisch, schlau; unzuverlässig und unreinlich. Sie
tragen meist schwarze Kleidung; die Feuergewehre hassen sie. Sie überfallen gern
andre Stämme um Sklaven zu machen. Ein Theil ist seßhaft und bewohnt die
Oasen. Unter allen afrikanischen Völkern besitzen sie allein eine Schrift. — Die
Berbern reden eine gemeinsame Sprache, welche aber durch die der eingewanderten
Araber an Ausbreitung eingebüßt hat. Diese letztere herrscht in Aegypten und
Tripolitanien und wird auch in den Atlasstaaten viel gesprochen, besonders in den
ebenen und fruchtbaren Strecken. In Aegypten heißen F ellahs diejenigen, welche
Landbau treiben, Beduinen aber diejenigen, welche als Nomaden die Wüste
durchschwärmen. — Aus der Vermischung der Araber mit den Berbern, Christen
und Negersklaven sind die Mauren hervorgegangen, mit fast ganz europäischer
Gesichtsbildung, welche die reichsten Leute sind, und die, aus denen die Beamten
gewählt werden; sie sind aber sehr lasterhaft.
§ 231. Zur kaukasischen Rasse gehören ferner die Nubas in Nubien, welche
braun, stark, gewandt, von schönen Gesichtszügen sind, keine platte Nasen haben und
thätig und ehrlich sind; sie zerfallen in verschiedene Stämme. Der größere Theil der
Bevölkerung Nubiens aber besteht aus Arabern. — Die Kopten, mit gelber Haut
und schwarzen, nicht wolligen Haaren, sind der entartete Rest der alten Städtebewohner
Aegyptens. — Die Abessinier zerfallen in mehrere Abtheilungen, die offenbar
gemeinsamen Ursprung haben. Sie sind seit früher Zeit Christen; aber ihr Chri-
stenthum^ besteht aus leeren Gebräuchen und sinnlosen Lehren, und die Geistlichkeit
ist unwissend _ und höchst lasterhaft. Der bedeutendste Zweig der Bewohner Süd-
Abessiniens sind die Gallas, vermuthlich die Bewohner der großen Savannen
südlich bis zum Aequator; sie sind bei zunehmender Schwäche des abessinischen
Reiches immer weiter nach Norden erobernd vorgedrungen. Sie sind rein braun,
haben eine feine Haut, edle Nase, ausdrucksvolle Züge, tragen das Haar in lan-
gen Flechten und bilden eins der schönsten Völker Afrikas; besonders sind die Weiber
schön. ^L>ie sind treu und von großen geistigen Gaben, ausgezeichnete Krieger,
aber grausam. In den Savannen treiben sie Viehzucht. Sie zerfallen in un-
zählige Stämme, die stets einander befehden, um Thiere und Menschen zu rau-
ken. Die Schankallas, von negerartiger Bildung, bewohnen die Kolla. Die
Galla verdrängen auch zum Theil die Somäli, einen edlen Schlag, ohne dicke
Lippen, mit gebogener Nase, von dunkler, glänzender Haut, mit langem, schwarzem
Haar, m Führung der Lanze, des Bogens und der Pfeile sehr geschickt. Sie sind
zum Theil Muhammedaner, während die Gallas Heiden sind.
., § 2.52- 2) Zu der äthiopischen Rasse gehören im Allgemeinen Völker, welche
schwarz oder schwarzbraun sind, krauses Wollhaar, einen auf den Seiten zusam-
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Amerika.
südwestlichen China kommt der Thee auch in Kugeln vor. Fast aller zur See aus-
geführter Thee wird von den chinesischen großen Kaufleuten, deq sogenannten Hong-
kaufleuten, an die englischen Kaufleute in Canton verkauft und von dort nach London,
Hamburg oder New-Uork, ein Theil auch nach Indien geschafft. Zu Lande geht er nach
Norden durch die Wüste Gobi, über Kiachta und durch Sibirien nach Rußland, durch Ka-
rawanen von Hunderten von Kamelen, die damit beladen sind; oder nach Westen in die
Bucharei, nach Tübet und Persien. In China trinkt Jedermann zu jeder Tageszeit Thee,
ohne Milch und Zucker, und an allen Wegen und Orten finden sich Theehäuser. Die
Kunst, den Thee zu bereiten und mit Anstand zu serviren, wird ausdrücklich gelehrt. Auch
die nomadischen Völker im mittleren Asien machen das salzhaltige Steppenwasser genießbar,
indem sie daraus Thee bereiten. In Europa kennt man den Thee, wahrscheinlich zuerst in
Holland und Rußland, erst seit 200 Jahren. 1664 bekam der König von England 2 Pfund
geschenkt. Jetzt trinkt man in Europa den meisten in England (fast I00mal so viel als
in Preußen, 40 bis 50 Mill. Pfund verbraucht es), nächstdem in Holland (3 Mill. Pfund)
und im Norden (Rußland 6^ Mill. Pfund). In Frankreich (350.000 Pfund) und Deutsch-
land (Hamburg bezieht 2 Mill. Pfund) steigt der Verbrauch; aber in Süd-Europa genießt
man ihn sehr wenig. Europa und seine Colonien verbrauchen jährlich etwa | Million
Centner, Nord-Amerika 20 Mill. Pfund, das ganze chinesische Reich oder Hinter-Asien aber
wahrscheinlich gegen 4 Mill. Centner. Daraus läßt sich ermessen, eine wie große Menge
von Menschen durch ihn ihre Beschäftigung finden müssen, und von wie großer Bedeutung
dieses Produkt für China ist. Seine belebende und erfrischende Kraft ist unbestritten.
Amerika.
§ 331. Nord-Amerika hat 451.200 Hjm. mit 49 Mill. Bew. ( utn }
mehr als Frankreich).
Süd-Amerika nur 322.200 Him. mit 21| Mill. Bew. (etwas mehr als
Preußen).
Amerika ist nicht halb so groß wie die alte Welt; aber es enthält wenigstens
ebenso viel ertragfähigen Boden, wie diese.
Die durch ganz Amerika ziehenden Cordilleren (spr. Cordiljeren) bestehen
theils aus einem einfachen, theils aus mehreren parallelen Zügen, die zum Theil
von Norden nach Süden streichen und Hochstächen zwischen sich schließen. Die
Hauptkette liegt großentheils der Westküste ganz nahe, die daher wenig Küsten-
Ebene hat, und gegen die das Gebirge steiler abfällt, als gegen Osten. Das
Gebirge hat eine große Menge noch thätiger und ausgebrannter Vulkane. — Die
Ketten von Nord-Amerika hangen nicht mit denen von Süd-Amerika zusammen.
Süd-Amerika.
§ 332. i desselben ist Gebirge und Hochland.
I. Die Cordilleren sind hier im Allgemeinen hoher, als in Nord-Amerika,
und die Ketten liegen enger aneinander. Im südlichen Theile haben wir:
1) Die schmale, schneebedeckte patagonische Cordillere, im Mittel 3000 F.
hoch. Sie ist am Süd-Ende ganz zersplittert, und dort steigt der kahle Fels, Cap
Hoorn, fast 3000 F. hoch auf. Im Süden, wo die Schneelinie in 3500 F. H.
liegt, ziehen sich häufig Gletscher bis tief hinab. — Oestlich davon liegt die Pa-
tagonische Tiefebene, eine öde unbewohnbare Steinwüste, mit Felsblöcken,
braunem Grase, Dornbüschen und Salzflächen bedeckt. Der östliche Theil besteht
aus 7 bis 8 sehr breiten Terrassen von geringem Höhen-Unterschiede. Nördlich
vom Colorado hört die steinige Beschaffenheit auf, und der rothe, vegetationslose
Boden beginnt.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika China Canton London Hamburg New-Uork Indien Sibirien Persien China Europa Holland England Europa England Holland Frankreich Hamburg Süd-Europa Europa Nord-Amerika China Amerika Nord-Amerika Frankreich Süd-Amerika Amerika Amerika Nord-Amerika Süd-Amerika Nord-Amerika Süd-Ende Dornbüschen