Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltkrieg
Inhalt: Zeit: 1914-1918
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einzelnen Pflanzenarten vom Ufer aus bis in das tiefere Wasser. Die Ufer sind meist von einem 15 bis 30 m breiten Gürtel von Schilfrohr (Phragmites Trin.) umsäumt, eine zweite Zone, die sich im Flachwasser ausbreitet, besteht aus verschiedenen Binsenarten (Juncus), während auf tieferem Wasser Wasserrosen, die weiße Seerose (Nymphaea alba) und die gelbe Mum-mel oder Teichrose (Nuphar luteum), ihre großen Blätter und ihre leuchtenden Blüten entfalten. Dieses typische Bild erführt freilich je nach der Bodenbeschaffenheit mancherlei Wandelungen. Vor allem ist aber die Flora Masurens reich an Pflanzen, die sonst in Deutschland selten geworden sind oder überhaupt nicht mehr vorkommen. Dazu gehört die Eibe (Taxus bac-cata), die als wildwachsender Baum Heute nur
Besonders reich ist die Pflanzenwelt an und in den Seen. Eine eigentümliche Pflanzengruppe sind die Armleuchtergewächse (Charazeen), die ganze Wiesen unter dem Wasser bilden. Trocknei man diese Pflanzen, so verwandeln sich ihre Stengel in weiße, zerbrechliche Röhren. Die Charazeen leben nämlich in stark kalkreichen Gewässern und nehmen einen Teil des Kalkgehaltes zu ihrem Aufbau in sich auf. Aus den abgestorbenen Pflanzen bilden sich starke Ablagerungen von Seekalk, der auch in längst verlandeten Seen als Untergrund der Torfmoore anzutreffen ist. Diese Armleuchtergewächse ergeben ein ausgezeichnetes Düngungsmittel sür sandigen Boden und würden zur Hebung des Ackerbaus von ausgezeichneter Wirkung sein, wie Versuche ergeben haben. Leider können die Massen der
Abb. 2. Gemeine Moosbeere (Vaccinlum oxycoccus), Früchte. Ausnahme von I. Hartmann.
noch vereinzelt anzutreffen ist und von der noch einzelne Exemplare oder kleine Gruppen in Masuren vorkommen. Meist sind diese Bäume krumm gewachsen und verkümmert, sie tragen alle Anzeichen einer absterbenden Art. Die Forstverwaltung sucht die Bäume als Naturdenkmäler durch Einzäunen und Auslichten des umgebenden Baumbestandes zu schützen.
Eine andere Seltenheit Masurens findet sich nur in einem Bachtal der Borker Heide, wo ein Urwald mächtiger Farne (Straußsarne, Stru-thiopteris germanica Willd. [Onoclea Stru-thiopteris Hoffm.]) gedeiht. Dieselben Farne gab es noch 1890 bei Oberhof in Thüringen, wo sie von Fußwanderern leider völlig ausgerottet sind. Im Sommer kann man im trockenen Bachbett stundenweit unter den riesigen Fant-wedeln, die ein bichtes Laubbach bilben, wie in einer Flora der Urwelt roanbern.
Charazeen für die Landwirtschaft nicht voll ausgenutzt werden, da gerade in dem Charazeenrasen die Fische laichen. Seine Entfernung würde aber der wichtigen Fischzucht in den Seen den schwersten Schaden zufügen. Eigenartige Formen weist ferner die Flora der Quellmoore und der Hochmoore auf. Erstere sind oft mit einem dichten Bestand an hochwüchsigen scharfen Riedgräsern (Carices) wie mit einem Stachelpanzer bedeckt. Zwischen ihnen gedeihen verschiedene Laub- und Lebermoose, von denen Marchantia polymorpha bisweilen dichte Rasen bildet. Die Hochmoore Masurens finb nur von geringer Ausbehnung; sie zeigen basselbe Pflanzenleben wie die gewaltigen Hochmoore im Memelbelta. Charakteristisch für biefe Gebiete finb die Krüppelkiefern und die in Masuren häufig behaarten Birken (Moorbirke, Betula pubescens). An kleineren Gewächsen herrschen vor die gemeine Moosbeere (Vacci-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
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Extrahierte Personennamen: Hartmann Marchantia
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Masuren Heide Oberhof Thüringen Memelbelta Masuren
Autor: Fischer, R., Baß, J., Seytter, Wilhelm, Manzek, O.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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dem deutschen Bismarck-Archipel (Inselgruppe). Linst dehnte sich das Festland bis
zu diesen Inseln aus. In vormenschlicher Zeit aber versank dieses Landgebiet, einer
riesigen Erdscholle gleich, ins Meer. Vas Tiefland füllte sich mit Wasser, die Gipfel
des einstigen Randgebirges aber ragen als gebirgige Inseln noch über den Meeres-
spiegel hervor.
Neuseeland ist reich an hohen feuerspeienden Bergen (Vulkanen) und
heißen Springquellen. Die europäischen Ansiedler treiben Getreidebau,
Schafzucht und Bergbau auf Gold, Rupfer, Kohlen. Britischer Besitz!
Neu-Guinea ist nach Grönland die größte Insel der Erde. Die schwarzen Urein-
wohner, die Papuas, sind Menschenfresser. Sie leben auf den Flüssen in Pfahl-
bauten, sind geschickte Ruderer und Segler, bleiben aber voll gehässigen Mißtrauens
gegen die Fremden. Welche europäischen Staaten teilen sich in diese Insel?
2. Die äußeren Inseln (Polynesien, viele Inseln!) liegen weit zerstreut in,
Stillen Dzean, der hier die Südsee genannt wird. Ruch sie sind die R»ste einer
ins Meer gesunkenen ungeheuren Erdscholle, die sich in Urzeiten vom Festland losriß.
Rur ein Teil der Inseln wird durch die aus dem Meer emporragenden Berges-
höhen gebildet (welche z. B.?). Die vielen kleinen Inseln aber sind das Werk von
Korallen. Diese bauten rings um die versinkenden Berggipfel ihre Stöcke aus
Kalk, den sie aus ihrem schleimigen Körper ausschieden. Der Scheitel des Berges sank
zur Tiefe, aber die ihn umgebenden Korallenringe wuchsen in jahrhundertelanger Rrbeit
immer mehr empor, je mehr der Berg versank. Run bilden sie die r i n g f ö r m i g e n
Inseln und Inselgruppen, bewachsen mit Kokospalmen und bewohnt von
einem hellbraunen, schöngebauten Menschenschlag, den Polynesiern. Diese sind
gutartig und gegen die Fremden botmäßig. Willig haben sie auch das Christen-
tum angenommen. — Welche europäischen Staaten haben hier Be-
sitzungen?
Deutsch sind die lieblichen Samoainseln (Zawaii und Upolu) mit dem Hafen
Apia. Die weißen Pflanzer treiben den Kakao- und Kaffe ebau,- ausgeführt
wird auch viel Kopra.
c. Die Zandwich-Injeln.
Sie liegen vom Festland am weitesten ab und sind im B e s i tz der v e r e i n i g t e n
Staaten von Rordamerika und eine wichtige Station auf den, 5-eweg von
Rmerika nach Japan und Thina und nach Australien. Ausgedehnte Zuckerrohr-
pflanzungen erhöhen noch den wert dieser Inseln. Wie heißt die größte
Insel? die Hauptstadt? der Vulkan?
Viii. ftllgemeine Weltkunöe
(Erd- und Himmelskunde).
fl. Von der Erdkugel.
Gestalt und Große der Erde.
Die Erde ist eine Kugel, denn ihr Schatten bei M 0 n d f i n st e r n i s s e n
ist st e t s kreisrund- auch sind alle anderen w a n d e l st e r n e Kugeln. Reist
inan von Westen stets nach Osten, so kommt man wieder an feinen
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Apia Rmerika
Extrahierte Ortsnamen: Neuseeland Neu-Guinea Pfahl- Polynesien Stillen_Dzean Rordamerika Japan Australien
Autor: Fischer, R., Baß, J., Seytter, Wilhelm, Manzek, O.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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die sich in Strömen, alles vernichtend, bergabwärts einen weg sucht, und die
Gegend wird meilenweit mit kleinen Steinchen und vulkanischer Asche überschüttet
Kalkstein, aus Kalkerde und Kohlensäure bestehend, wird als Pflaster-
und Baustein verwendet. (Siehe auch 5. 66.) Zur Zementbereitung nimmt
man Kalksteine, die 10— 12 °/o Ton und Kieselsäure enthalten, bzw. man
mischt diese Stosse bei. Zement wird im Wasser steinhart, Mit Wasser,
grobem Sand oder Kies vermischt, gibt er den Beton, der heutzutage in allen
Gebieten des Bauwesens die ausgedehnteste Verwendung findet.
Sandstein besteht aus Kieselkörnchen oder Sand, die durch Ton, Kalk
oder Kieselerde aneinander gekittet sind. Tr kommt in den verschie-
densten härten, Körnungen und Farben vor und wird zu Bau-, Schleif- und
Mühlsteinen, venkmalssockeln und dgl. verarbeitet.
Sand und Gerölle. Die durch witterungseinslüsse und die Tätigkeit des
Wassers von den Felsen losgelösten und vielfach im Flußsauf mit fortgeschobenen
Stücke heißen wir im gröberen Zustand Geröll, in fein zerriebenem Sand.
Nagelfluh. Sn ihr sind Geröllstücke von der Natur durch Binde-
mittel (Kieselsäure, Kalk, Ton) zu einem festen Stein verbunden.
Humus ist die aus mineralischen und sich zersetzenden organischen
Stoffen bestehende fruchtbare Ackererde. Sn ihr sind die zum Aufbau des
Pflanzenkörpers nötigen Nährsalze enthalten und werden, in Wasser aufgelöst,
von den Pflanzen aufgenommen. Nufgabe einer zweckmäßigen Düngung ist
es, die verbrauchten Salze zu ergänzen, bzw., wo der natürliche Boden einige von
ihnen überhaupt nicht enthält, ihm solche zuzuführen.
Erdgeschichte.
A. In der Gegenwart zu beobachtende Veränderungen der Erdoberfläche.
Seit ewigen Zeiten unverändert erscheint uns das liebliche Landschaftsbild
unserer Heimat mit seiner abwechslungsreichen Höhengliederung, seinen wuchtigen
Gebirgsstöcken oder lieblichen, waldbekränzten Hügeln und fruchtbaren Ebenen,-
für ebenso gleichbleibend halten wir auch das weitverzweigte Adernetz von Bächen,
Flüssen und Strömen, die mit ihren mancherlei Kinnsalen das Wasser des ganzen
Gebietes ableiten und bald in reißendem, bald in sanftem Lauf ihre reizvollen
Täler durchziehen. Dennoch sind täglich und stündlich Kräfte am Werke,
die z e r st ö r e n d und wiederaufbauend unausgesetzt an der Veränderung
des Landschaftsbildes arbeiten, ganz abgesehen von den gewaltsamen Eingriffen,
die von Menschenhand durch Anlegung von Steinbrüchen, Lehm- und Sand-
gruben, van Eisenbahnen und Kunststraßen hervorgerufen werden.
vor allem sind es die w i t t e r u n g s e i n f l ü s s e, die durch Kegen
und Schnee, Hitze und Frost, wind und Sturm auf die Erdoberfläche verändernd
einwirken. Man beobachte nur das Gelände nach einem anhaltenden, ausgiebigen
Kegen! Selbst auf der festgewalzten Landstraße bemerken wir leicht wahrnehm-
bare Vertiefungen, welche durch das Kegenwasser gegraben wurden — die Anfänge
von Talbildungen, wie aber sehen erst steile Böschungen aus! Überall hat das
à
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Autor: Fischer, R., Baß, J., Seytter, Wilhelm, Manzek, O.
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Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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das den Ouarzsand dieses Gesteins zusammenhält, ist in der Hegel kohlensaurer
Kalk. Es ist leicht einzusehen, daß Zandstein, wo er der Einwirkung des Regen-
wassers ausgesetzt ist, im Laufe der Zeit zu seinem Ouarzsand verwittern muß.
Nur der Ouarz setzt der Ruflösung durch Wasser einen fast nnüberwindlichen
Widerstand entgegen, weshalb auch die Wasser aus dem Urgebirge fast chemisch
rein wieder zutage kommen.
Ruch der F r o st übt eine große zerstörende Wirkung auf das Gestein aus.
Die geringe Ausdehnung, die das Wasser beim Gefrieren erfährt, bewirkt, daß
das in feine Spalten und höhlen eingedrungene Negenwasser im strengen Winter
das Gestein zu sprengen vermag, (Man beobachte die bei eintretendem Tauwetter
von den Felswänden herabfallenden Steine!) Ebenso lockert das in die harte
Erdscholle eingedrungene Regenwasser beim Gefrieren die Verbindung ihrer
feinsten Teile und läßt sie bei Tauwetter in feinen Grus zerfallen. (Beobachtung
dieses Vorgangs im ersten Frühjahr!) Roch auffallender sind die Zerstörungen,
welche die Gletscher des Hochgebirges am Gestein anrichten. Das Gletschereis
schiebt sich, einem zähen Strom gleich, langsam, aber unaufhaltsam in der Tal-
rinne talabwärts- es löst am Grunde und an den Seiten der Talwand die durch
das Gefrieren gelockerten Gesteinmassen ab, schiebt sie als Geröllwülle unter
und neben und vor sich her (Grund-, Seiten- und Stirnmoräne) und zerreibt
sie auch wohl zwischen Eis- und Felsgrund zu einer zähen, lehmartigen Klasse.
Ruf seinem Rücken aber trägt der Gletscher die von den Felswänden herab-
gestürzten Gesteinblöcke und Felsbrocken zu Tal und läßt sie an seiner Stirnseite
nach Abschmelzen des Eises liegen, wenn sich nicht ihrer gar der am Ende jedes
Gletschers hervorbrechende Gletscherbach bemächtigt und sie in seinem Strudel
mitreißt. Für Deutschland haben die Gletscher keine Bedeutung mehr- doch
haben sie in einer weit zurückliegenden Zeit, der sog. Eiszeit, auch in unserer
Heimat eine große Rolle gespielt.
Außerdem kommt noch der Sturm in Betracht, aber weniger als
zerstörende Kraft, denn als Beförderungsmittel, wer hätte nicht schon ge-
sehen, wie der Gewittersturm Wolken von Staub, Sanö und leichter Erde in die
höhe riß und sie über Felder und Wälder, Felsen und Häuser dahintrug? 5ln
windstillen Orten kommen die mitgeführten Stoffe wieder zur Ruhe und ver-
stärken dort im Laufe der Zeit die Erdschicht oft um ein Beträchtliches, wie
groß die Wirkung starker winde sein kann, ist daran zu ermessen, daß starke
Stürme die an den Küsten der Ostsee von ihnen selbst aufgeworfenen Dünen
wieder abtragen, ganze wiesen und Felder, ja sogar ganze Wälder und Ort-
schaften mit dem feinen Sande bedecken und die Menschen zum verlassen
ihrer Wohnsitze zwingen, („wandernde Dünen".)
Die Natur wirkt aber nicht bloß zerstörend- dem Rbtragen, Fortführen
und Ruflösen auf der einen Seite muß notwendig ein herbeitragen,
Rnführen und Reubilden auf der anderen Seite entsprechen,- denn es
gilt als oberstes Grundgesetz im Haushalt der Natur, daß kein Stäubchen, kein
Körnchen und kein Tröpfchen verloren gehen kann.
Die Düne, die an der einen Stelle abgetragen wird, türmt der wind
an einer anderen wieder auf. Die Felsblöcke, die der Sturzbach in seinem
Bette mitreißt, bleiben da liegen, wo der Bach in einem flacheren Gelände
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Autor: Fischer, R., Baß, J., Seytter, Wilhelm, Manzek, O.
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Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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gebirge, der Gneis. Durch die weitere Abkühlung und die dadurch hervor-
gerufene Zusammenziehung tram es zu vielfachen Schrumpfungen und Brüchen
dieses Mantels, mächtige Schollen schoben sich übereinander, ungeheure Gebirge
bildend. Dazu durchbrach der feuerflüssige Rern an vielen Stellen die Gneis-
decke zu einer Zeit, als diese schon überdeckt war von anderen Gebirgsschichten,
welche jene feuerflüssigen Massen nicht mehr durchbrechen konnten. Oie empor-
gepreßte Masse erstarrte unter anderen Verhältnissen als der Gneis, so bildete
sich der Granit. Oie Hauptbestandteile beider Gesteine sind Ouarz, Feldspat
und Glimmer, doch zeigen diese beim Gneis eine mehr gleichartige Lagerung
namentlich der Glimmerplättchen, so daß dieser ein schieferiges Aussehen be-
kommt, während beim Granit diese drei Bestandteile in wirrem, regellosem
Gemengsel durcheinander liegen und dem Gestein ein völlig gleichmäßiges
Gefüge geben (Massengesteine).
Eine weitere Folge der Bildung einer starren Erdrinde war die all-
mähliche Obkühlung der Otmosphäre. Vie Bestandteile des Wassers
konnten sich verdichten und als heißer Regen niedergehen. Freilich werden
diese ersten Regengüsse die Erdoberfläche kaum erreicht haben, sondern schon
in deren Nähe von der ihnen entgegenströmenden Hitze in Vamps verwandelt
worden sein. Ober mit jeder Wiederholung eines derartigen Vorgangs wurde
Wärme verbraucht, der Regen gelangte endlich zur Erde, füllte Senkungen und
Täler auf ihr aus, es bildete sich ein Meer heißen Wassers — das Urmeer.
Das Wasser dieses Meeres muß allein schon wegen seiner hohen Temperatur-
stark auflösend aus die vorhandenen Gesteine gewirkt haben,- indem es auch
in deren Ritzen und Spalten eindrang, verursachte es ihre Zertrümmerung
und Lockerung und schwemmte die abgelösten Massen mit sich fort, um sie an
anderen Plätzen wiederum zu mächtigen Lagern anzuhäufen. Feuer und Wasser
sind also die hauptsächlichsten Kräfte, die die Entstehung und Bildung der
Gebirge bewirkten.
Oußer Granit und Gneis gehören zu den urzeitlichen Gesteinen der Ur-
schiefer, der als die erste Wasserablagerung angesehen wird, ferner Por-
phyr, Grünstein, Glimmerschiefer und Einlagerungen von Urkalk, Graphit und
Dolomit.
Die Urgesteine bilden den Grundstock großer Gebirge und lagern teilweise
in einer Mächtigkeit bis zu 30 000 m. Sie sind sehr reich an Erzen (Gold, Silber,
Platin, Eisen-, Blei-, Zink- und Rupfererzen). Ruch findet man in ihnen fast
sämtliche Edel- und Halbedelsteine. Die Urgesteine sind ohne tierische Ein-
lagerungen.
Das Urgebirge tritt in Deutschland im harz, Thüringer Wald, Odenwald
und Schwarzwald, im Bayrischen Wald und im Böhmerwald zutage, ferner im
Erzgebirge, das vorzugsweise aus Gneis besteht, und im Westerwald.
Der Tharakter der Urgebirgslandschaften ist verschieden, je nachdem sie
aus Gneis oder aus Granit gebildet sind. Der leicht verwitterbare Gneis
bildet weiche, runde Ruppen mit sanften Gehängen, die teils mit saftigen
Matten, teils mit üppigem Tannenwald bedeckt sind. Der schwer verwitterbare
Granit aber verleiht, wo er zutage tritt, der Gegend durch schroffe, kühne Fels-
massen mit wilden Zacken und jähen Obstürzen wunderbare landschaftliche Reize.
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Extrahierte Ortsnamen: Grünstein Deutschland Odenwald Schwarzwald Bayrischen_Wald Böhmerwald Westerwald
Autor: Fischer, R., Baß, J., Seytter, Wilhelm, Manzek, O.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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wacken und Konglomerate an. (Ein nicht selten vorkommendes Eruptivgestein
ist der (yuarzporphpr. Ñn Erzen finden sich Toneisen und Bleiglanz.
In diesem Zeit-
alter der Erde waren
die Landpflanzen außer-
ordentlich mächtig ent-
wickelt. Schuppen- und
Ziegelbäume,$arne und
schachtelhalmähnliche
Bäume, auch bereits
einige Arten von Nadel-
bäumen bildeten mäch-
tige Wälder (s. Ñbb.).
Indem diese unter Ab-
schluß von Luft verkohl-
ten, bildeten sie eben
die Steinkohlenlager.
An Tieren finden
sich Korallen, Seeigel Landschaft aus der Steinkohlenzeit,
und Seelilien, Krebse,
Skorpione und Spinnen, von Wirbeltieren sind die Reste von Fischen und Lurchen
erhalten. Jedoch enthalten die Steinkohlen selbst keine organischen Reste, um
so reicher treten diese in den Schiefer-
tonen aus (s. Ñbb.).
In Deutschland sind Steinkohlen-
gebiete nördlich des Rheinischen Schiefer-
gebirges. Ferner tritt diese Formation
auf im westlichen harz, in Schlesien,
im Saargebiet, in Sachsen, im Thüringer-
Maid usw.
Die permische Formation ist des-
wegen wichtig, weil eine ihrer Schich- versteinertes Farnblatt aus der
len, der Z e ch st e i n , reich an Erzen, Steinkohlenzeit,
besonders Kupfererzen ist. Außerdem
findet man hier (Quecksilber-, Mangan- und Eisenerze, auch Einlagerungen von
Salz. Die Pflanzenwelt ist ähnlich wie in der Steinkohlenzeit. Ñn Tieren
finden sich besonders Fische und Lurche, seltener Reptilien.
Iii. Trias, Jura und Kreide.
Der nächsten großen Entwicklungsperiode, die man als Mittelalter der Erde
bezeichnen kann, gehören die Formationen des Trias, Jura und der Kreide an.
Die Hauptgesteine des Trias sind vnntsandstein, Muschelkalk und Keuper.
Ersterer weist besonders Einlagerungen von Gips und Steinsalz auf. An
Pflanzen wuchsen zur Triaszeit Farne, Schachtelhalme, Nadelhölzer und
Sagopalmen. Die Reste von Tieren, die im Buntsandstein gefunden werden,
weisen aus Weichtiere und Amphibien hin. In der Gegend von hildburghausen
Realienbuch B. qo
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TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
Autor: Fischer, R., Baß, J., Seytter, Wilhelm, Manzek, O.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
500
geschlossen sind, erhalten geblieben. Wegen ihrer Weichheit heißt man diese
Bildungen Molasse, vielfach fehlen eigentliche Steinbänke,- doch hat sich
der Sand manchmal zu festen Sandsteinen verkittet- in der Nähe des Kalkgebirges,
beispielsweise des Jura, findet man mächtige Süßwasserkalkbänke.
wohl im Zusammenhang mit den oben erwähnten Lrdsenkungen erfolgte
etwa in der mittleren Tertiärzeit der Einbruch des Rheintalgrabens,
das Einsinken einer Gebirgsscholle vom Umfang der oberrheinischen Tiefebene.
Daß das Rheintal nicht durch Auswaschung entstanden ist, wird dadurch be-
wiesen, daß unter Ries, Lehm und Geröll der oberrheinischen Tiefebene dieselben
Gesteine auftreten wie auf den zu beiden Seiten des Tales aufgetürmten
Gebirgen. Diese Gebirge müssen also eine zusammenhängende Masse gebildet
haben, bis durch Lrdsenkungen ein gewaltiger Einsturz erfolgte. Die ent-
standene Spalte wurde sofort zum natürlichen Abflußbecken für die Gewässer-
jenseits des Molassemeeres. Auch vulkanische Ausbrüche fallen in jene
unruhige Zeit,- es handelte sich um gewaltige Explosionen und den Auf-
trieb, feuerflüssiger Massen in Röhren als Basalt und Basalttuff, bzw. um die
Bildung von Trachpt und phonolith.
Das Rlima war danials ent-
schieden wärmer alsgegenwärig;
das beweisen Tiere und pflan-
zen, deren Reste man findet.
Was an pflanzlichen Über-
resten erhalten ist, stammt von
Nadelhölzern,- aber auch weide,
Pappel, Eiche, Ahorn, Walnuß
und Birke kamen vor. Die
Tierwelt brachte in ihren niede-
ren Formen Nummuliten, Ro-
rallen, Schwämme und Schnecken
und eine reiche Zahl von 3n-
sektenarten hervor. An Fischen
enthielt diese Formation vor-
wiegend Rnochenfische. Die
Saurier der mittelalterlichen
Lntwicklungsperiode sind ver-
schwunden und dafür Lurche
und Reptilien in reicher Zahl
und oft riesiger Größe vorhan-
den. Unter den Überresten von
Vögeln aus dem Tertiär findet
man in Deutschland auch die
Rnochen von solchen, die jetzt nur
mehr in der heißen Zone le-
Gejteinfalten an der fljenjtra&c «Schweiz,. ^n «Flamingo, Pelikan usw.,.
Die Säugetiere der früheren Perioden waren Beuteltiere. . 3n diesem
Abschnitt aber treten nun auch Zahnarme Tiere (Gürteltier, Ameisenbär usw.)
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
Autor: Fischer, R., Baß, J., Seytter, Wilhelm, Manzek, O.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
zusammengedrängten Siedlungen, die vielfach durch lose Häuserreihen an
der Landstraße zusammenhängen, von großer Bedeutung für Sachsen sind die
Steinkohlenbergwerke bei Zwickau an der gleichnamigen Mulde. Sn der
Kunde davon finden sich große Fabrikstüdte. Oie größte darunter ist Chemnitz
(280000 Einwohner) mit seinen vielen Maschinenfabriken, Baumwollwebereien
und Strumpffabriken. Plauen (N5 000 Einwohner) hat Gardinen-(vorhang-)
Weberei zur Spezialität (Besonderheit).
Die Blei- und Silberbergwerke sind bei Zreiberg, das ebenfalls an
einer Mulde gelegen ist. Neben dem heimischen Erz wird viel solches von Ehile
und Mexiko verhüttet. Um die zahlreiche Bevölkerung zu ernähren, mußten
verschiedene Industriezweige eingeführt werden: die Spitzen Klöppelei,
die Bortenwirkerei (posamenterie), für die Annaberg der hauptort ist,
die 5 t r o h f l e ch t e r e i im östlichen Erzgebirge. Sn Markneukirchen im Vogt-
land werden Geigen, Flöten, Klarinetten hergestellt,' Zchneeberg bereitet den be-
kannten weißen Schnupftabak. Spielwaren werden durch Heimarbeit ver-
fertigt. Sn einem Dorfe stellt man Haus für Haus hölzerne Soldaten, im andern
Puppenmöbel, im dritten Schäfereien und Hühnerhöfe, im vierten Kegelspiele,
Pferde und wagen her. Diese Sächelchen kommen bis nach England. Das Dasein
ist für den Erzgebirgler nur möglich, weil er bei fast unbegreiflicher Genüg-
samkeit einen ungemeinen Fleiß entfaltet. Eltern und Kinder, auch die kleinsten,
ringen Tag für Tag um das tägliche Brot. — viel Arbeit und ein kärgliches
Brot haben auch die Weber der Gberlausitz. — wohlhabende Bauern
sitzen im sächsischen Flachland. Shre Erzeugnisse bringen sie besonders nach dem
nahen Leipzig (540 000 Einwohner). Dieses ist eine bedeutende Handels-
stadt (Gster- und Herbstmesse), hauptort des norddeutschen Buch-
handels, Sitz des Neichsgerichts und hat eine Universität. Sst
Leipzig eine Stätte der Wissenschaft und Arbeit, so ist Dresden (550 000 Ein-
wohner) die Stadt der Kunst und des vornehmen Lebens.
J6. Da§ Weserbergland.
I. Landschaften.
1. Zu den Wesergebirgen gehören alle die längs der Weser liegenden
Berggruppen (Buntsandstein mit Basaltgipfeln).
Der vogelsberg zwischen Wetter au und Fulda ist ein massiger
Basaltberg, rund wie eine umgestülpte Schüssel. Zeine höchste Spitze ist der
Taufstein (770 m). wie der Spessart hat auch der Vogelsberg ,,^ Jahr Winter
und V4 Jahr kalt". Der fruchtbare Basaltboden trägt zwar schöne Wälder
und Bergwiesen, im Tale bildet er ergiebiges Feld, aber die
Höhenbewohner müssen meist durch Strohfle'chterei, Packmehlberei-
tung aus holz und Steinbrucharbeit (Pflastersteine) ihr Brot verdienen.
Die Rhön zwischen Fulda und Werra hat im Rreuzberg (mit
Kloster) und der lvasserkuppr (wegen ihrer Uebel so genannt!) ihre höchsten
Gipfel (950 m). Auf ihr entspringt die Hulda. Auch sie ist ihrer rauhen Stürme
und langen Winter wegen verrufen: ,,3u einer Pelzkappe gehören in der
Uhön drei Männer, einer, der sie trägt, und zwei, die sie halten" und: ,,Der
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Autor: Fischer, R., Baß, J., Seytter, Wilhelm, Manzek, O.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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Torfstich in einem Moor Gberbayerns.
Gebiet selbst ist wegen des rauhen Klimas und der dünnen Ockerkrume wenig
fruchtbar- bedeutend ist nur der Wiesenbau. Die regen- und nebelreiche Land-
schaft ist auch vielfach mit Wald durchsetzt. Die tiefer gelegene Nordhälfte
ist ein etwas freundlicheres Hügelland mit fruchtbaren, wohlbebauten und mit
Dörfern und Ztädtchen reich besetzten Geländen (Getreide und Hopfen). Freilich
dehnen sich an der Donau bis Negensburg hin, am Lech und an der Isar auch
öde Nloore (Möser, von Moos) aus, welche dem Bodenbau große Flächen
entziehen. Ruch die Gegend links von der Iller, das württembergifche
Oberschwaben, hat neben Fruchtebenen solche Moore (hier Riede genannt), z. B.
das Schufserried am Zedersee.
5 t ä d t e. Die bayrische Hauptstadt München an der I s a r hat 340 000 Ein-
wohner und ist die drittgrößte Ztadt des Deutschen Reiches. Sie liegt art dem
Kreuzungspunkt der Bahnlinien Paris—wien und Berlin -Rom. Berühmt als
2. Die Schwäbisch-bayrische Hochebene legt sich zwischen die Olpen und die
Donau in einer nordsüdlichen Ausdehnung von über 100 km. Ruf ihren weiten
Flüchen bei München (T h e r e s i e n w i e s e) und Augsburg (L e ch f e l d) erblickt
man das Panorama der Rlpen. Sich nach Norden gegen die Donau senkend, hat
sie bei München etwa 500m Meerezhöhe. Die südliche Hälfte zeigt in ihren
Irr blocken und Felsschutthügeln (Moränen) noch die Spuren der zur Eiszeit
hier lagernden Rlpengletscher. Zahlreiche 5een, wie der Ammersee, der Starn-
berger See, der Tegernsee und der Thiemsee (das sog. „Bayrische Meer" mit
dem schönen Inselschloß Herrenchiemsee) bieten gar freundliche Bilder. Das
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Riede
Extrahierte Ortsnamen: Donau Negensburg Oberschwaben Zedersee Berlin Donau Starn- Herrenchiemsee
Autor: Fischer, R., Baß, J., Seytter, Wilhelm, Manzek, O.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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sehr leicht spaltbar. Bn manchen Vrten wird er in ganzen Platten gefunden,
die dann zu dünnen Scheiben gespalten und dort verwendet werden, wo das
spröde Glas nicht zu gebrauchen ist.
Ton ist durch Verwitterung von Feldspat entstanden und ist kieselsaure
Tonerde. Er ist sehr verbreitet und oft in mächtigen Schichten abgelagert.
Vas Wasser läßt er nicht durchsickern. Ist er mit Zand vermischt, so heißt er
Lehm und wird zur Ziegelbereitung verwendet. Durch das „Brennen" wird
ein Teil seiner Bestandteile flüssig und verbindet die übrigen fest miteinander.
Oer Töpfer verwendet reineren Ton. Oie anfangs porösen Gefäße werden
glasiert und so für das Wasser undurchdringlich gemacht. Beine kieselsaure
Tonerde heißt Porzellanerde. Sie ist von weißer Farbe. Damit die unschmelz-
bare Porzellanerde beim Brennen verbunden wird, mischt man ihr gepulverten
Feldspat bei. Nun wird die ganze Masse geschlemmt, so daß man einen feinen
Teig erhält. Dieser wird gehörig durchgeknetet und muß. in Ballen geformt,
mindestens ein Jahr lang gären, vor der Verwendung wird er nochmals durch-
gearbeitet und nun entweder auf der Drehscheibe verarbeitet oder in Formen
gedrückt. Die ausgetrockneten Ztücke kommen zuerst in den Vorglühofen,
dann werden sie glasiert und fertig gebrannt.
Im Granit sind Feldspat. Glimmer und Tsuarz bald in feinerem,
bald in gröberem Zustand gemengt. Je nachdem dieses Gestein sonst noch Bei-
mischungen enthält, ist seine Farbe verschieden. Er gehört zu den ältesten
Gesteinen unserer Erde und ist der Grundstock der meisten Gebirge. In ihm
findet man manche Edelsteine, wie Granaten, und verschiedene Metallerze, z. B.
von Silber, Zinn, Nickel usw. Verwendung als Bau- und Pflasterstein.
Buch der Gneis ist ein Gemenge von T)uarz, Feldspat und Glimmer.
In den Mittelalpen, im Böhmer- und im Zchwarzwald ist er sehr verbreitet.
Porphyr, Basalt und Lava sind Gesteine glutflüssigen Ursprungs. Man
nimmt an, daß der Porphyr in den ältesten Zeiten zwischen den Spalten des
Urgesteins (Granit, Gneis) aus dem feuerflüssigen Innern hervorquoll. Er besteht
in der Hauptsache aus Feldspat und Tsuarz mit eingestreuten helleren und
dunkleren Uristallen. Da er sehr politurfähig ist, wird er zu Zäulen, Schalen,
Urnen usw. verarbeitet.
Der Basalt ist eine schwarze, dichte Gesteinmasse. Er ist ebenfalls vul-
kanischen Ursprungs und in der Eifel, dem vogelsgebirg und der Uhön sehr
häufig. Gft bildet er regelmäßige, viele Meter hohe Säulen. Er dient besonders
auch als Pflasterstein, die kleinen Stücke werden zum Beschottern der Landstraßen
verwendet.
Lava ist der glühend-flüssige Buswurf der tätigen Vulkane, verwittert
bildet sie sehr fruchtbaren Bckerboden.
Vulkane oder feuerspeiende Berge sind auf unserer Erde etwa 400
in Tätigkeit. Die uns zunächst gelegenen und bekanntesten sind Vesuv
und Btna. Erloschene Vulkane hat auch Deutschland aufzuweisen, namentlich
im Bheingebiet und im Schwarzwald. Gewöhnlich entsteigt einem tätigen
Vulkan nur eine Bauchsäule. Findet aber ein Busbruch statt, so wird unter
schrecklichem, von Erdbeben begleitetem Getöse weißglühende Lava ausgeworfen,
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Böhmer- Zchwarzwald Deutschland Schwarzwald