Die Kreuzzüge.
51
asiatisches Nomadenvolk, entweihten die heiligen Örter und mißhandelten
die Christen. Schon Gregor Vh. wollte ein Heer zur Wiedereroberung
des heiligen Landes aussenden; aber seine Kämpfe mit Heinrich Iv.
verhinderten ihn daran. Einem schlichten Einsiedler gebührt der Ruhm,
das ganze Abendland zu diesem Zwecke unter die Waffen gerufen zu
haben.
b. Peter von Amiens. Das war Peter von Amiens (spr.
Amjäng). Er war zu Amiens in der Picardie geboren; zuerst war er
Soldat, nachher Einsiedler und gelangte bald durch seine große Enthalt-
samkeit in den Ruf besonderer Heiligkeit. Auch er machte eine Wall-
fahrt ins gelobte Land und sah die Greuel an den heiligen Stätten,
ließ sich die Marter erzählen, welche die Glaubensbrüder von den Türken
erdulden mußten, und faßte den Entschluß, das Abendland zum Kampfe
gegen die Ungläubigen aufzurufen. Wie er nachher vorgab, bestärkte ihn
der Heiland selber in diesem Gedanken mit den Worten: „Eile, Peter,
dein Vorhaben auszuführen. Verkünde die Leiden meines Volkes, daß
ihm geholfen und die heilige Stadt von den Ungläubigen befreit werde!"
Er kam nach Rom. Papst Urban Ii. nahm ihn freudig auf, gab
ihm Empfehlungsbriefe an die Großen Frankreichs und beauftragte ihn,
predigend Stadt und Land zu durchziehen, um die Gemüter für dieses
große Unternehmen vorzubereiten.
In eine Mönchskutte gekleidet, die durch ein Seil zusammengehalten wurde,
barfuß, ein Kruzifix in der Hand haltend, ritt er auf einem Esel durch Italien und
Frankreich, redete bald vor den Großen, bald vor dem Volke, und sein flammendes
Auge, sein mageres, von vielen Entbehrungen durchfurchtes Gesicht gaben seinen
Worten Nachdruck. Er erzählte von den Leiden der Christen im heiligen Lande, von
seiner himmlischen Erscheinung, las ihnen Briefe des Patriarchen zu Jerusalem vor
und gewann so alle Herzen für den gottgefälligen Zug. Wie einen Heiligen verehrte
ihn das Volk: glücklich schätzte sich derjenige, der nur seine Kleider berühren durfte;
die seinem grauen Esel ausgerupften Haare wurden als Reliquien gesammelt und
verkauft.
e. Die Versammlungen zu Piacenza und Clermont. Gleich-
zeitig kam auch eine Gesandtschaft des griechischen Kaisers Alexius,
die um schleunige Hülfe aller christlichen Völker gegen die Ungläubigen
bat. Da berief der Papst Urban Ii. im März 1095 eine Kirchenver-
sammlung nach Piacenza (spr. Pjatschensa) am Po, die so reichlich
besucht war, daß die Stadt die Besucher nicht zu fassen vermochte. Eine
zweite Versammlung zu Clermont (spr. Klärmong) im südlichen Frank-
reich, im November desselben Jahres, war noch besser besucht; allein
14 Erzbischöfe, 225 Bischöfe, 400 Äbte und eine große Menge Fürsten
und Ritter waren erschienen. Zuerst erklärten sich die Geistlichen zum
Zuge bereit, ihnen folgten viele Laien. Alle hefteten ein rotes Kreuz
auf die rechte Schulter, daher hießen sie Kreuzfahrer und der Zug
Kreuzzug.
Alle umliegenden Städte und Dörfer waren mit Menschen angefüllt, und viele
mußten noch trotz der Kälte unter freiem Himmel übernachten. Zuerst trat Peter auf
und schilderte in feuriger Rede die Not der christlichen Brüder in Palästina; als da-
durch die Herzen wunderbar ergriffen waren, erhob sich der Papst selbst und forderte
mit hinreißender Beredsamkeit, die viele zu Thränen rührte, zum Kampfe für die
4'
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Extrahierte Ortsnamen: Amiens Rom Frankreichs Italien Frankreich Jerusalem Piacenza Clermont Piacenza Clermont Frank- Palästina
Die Hohenstaufen.
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hatte. Zum Dank nahm Friedrich dem Löwen mit eigener Hand den
Helm vom wunden Haupte und strich ihm das Blut aus dem Antlitze.
Wegen der Sommerhitze zog Friedrich noch in demselben Jahre
zurück. Er wurde auf dem Heimwege von den Römern verfolgt; doch
brach ihm das tapfere Schwert des deutschen Ritters Otto von Wit-
telsbach durch die Engpässe des Etschthales Bahn.
Friedrich belohnte Heinrich den Löwen dadurch, daß er ihm in
Regensburg (1156) auch Bayern zurückgab; dadurch wurde dieser der
Mächtigste nach dem Kaiser. Im Kampfe gegen die Wenden östlich von
der Elbe eroberte und kolonisierte er Mecklenburg. Eingewanderte Sachsen
gründeten sächsiche Dörfer. Lübeck wurde die Lieblingsstadt Heinrichs
und durch ihn die mächtigste Stadt an der Ostsee.
In seinem Stolze soll er gesagt haben: „Bon der Elbe bis an den Rhein, von
dem Harze bis zur See ist mein." Zu derselben Zeit wirkte in ähnlicher Weise sein
Nebenbuhler Albrecht der Bär in der Mark Brandenburg (S. 57). Deshalb
sangen die Niedersachsen:
„Hinrik de Leuw un Albrecht de Bar,
Darto Frederik mit dat rode Haar,
Dat weren dree Heeren,
De künden de Welt verkehren."
Damit Heinrich ungestört die deutsche Macht gegen die Wenden ausbreiten
könne, erließ es ihm Friedrich sogar, auf den späteren Römerzügen ihn zu begleiten.
Zweiter Zug 1158. An der Spitze von 100 000 Mann zu Fuß
und 15 000 Mann zu Roß ging Barbarossa 1158 zum zweitenmal
über die Alpen. Es galt, die stolzen lombardischen Städte zu demütigen.
Auch war der Kaiser vom Papste beleidigt worden, indem dieser das
Kaisertum ein beneficium (d. i. Lehen) des Papstes genannt hatte.
Mit größerem Glanze, als je zuvor, hielt Friedrich die „ronk'alischen Tage".
Hierzu berief er Rechtsgelehrte von den italienischen Universitäten, damit
sie sein Recht über die Städte festsetzten. Diese gelehrten Männer er-
kannten dem Kaiser alle Rechte der römischen Kaiser zu, und damit fielen
die Ansprüche der Städte in nichts zusammen. Der Kaiser gab ihnen
Beamte, meist Deutsche, die mit unbeschränkter Gewalt regieren sollten.
Als sich Mailand diesen Bevollmächtigten des Kaisers widersetzte, sprach
Friedrich über diese Stadt die Acht aus und schwur, nicht eher die Krone
wieder aufs Haupt zu setzen. als bis er die Stadt der Erde gleich ge-
macht habe. (1159.) Die Mailänder hatten auch die Stadt Crema
zum Widerstande gereizt; deshalb belagerte Friedrich zuerst diese Stadt.
Die Belagerung dauerte sieben Monate, und die Erbitterung erreichte
den höchsten Grad. Der Kaiser ließ 40 gefangene Bürger hinrichten. -
Die Kinder der vornehmsten Cremenser wurden an bewegliche hölzerne
Belagerungstürme gebunden, um die Einwohner von der Verteidigung
abzuhalten; aber die Belagerten zerschmetterten mit Steinblöcken die Turme
mit den Kindern zugleich und priesen letztere glücklich, daß sie so jung
den Tod fürs Vaterland stürben. 1160 fiel Crema. Die Bewohner er-
hielten freien Abzug; die Stadt wurde zerstört, wobei die Bewohner von
Lodi und Cremona eifrig halfen.
Gericht über Mailand. Darauf rückte der Kaiser, verstärkt durch ein
neues deutsches Heer, vor M a i l a n d. Der neue Papst, Alexander Iii.,
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Ritters_Otto_von_Wit- Otto Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Albrecht Albrecht Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Alexander_Iii Alexander
24
Mittlere Geschichte.
auf meinen Landgütern fall gut gehalten werden. Wenn einer etwas veruntreut, soll
er es erstatten und die ihm gebührenden Schläge erhalten. Aus jedem Gute soll
ein Mann sein, dem die ausschließliche Wartung und Pflege der Bienen obliegt.
Mit den Gegenständen, bei denen die Arbeit der Hände nötig ist, muß durchaus
reinlich verfahren werden. Dahin gehören: Speck, Rauchfleisch, Maulbeerwein, ein-
gekochte Beeren, Sens, Käse, Butter, Bier, Met, Honig. — Jeder Gärtner soll Haus-
lauch auf seinem Dache haben." (Lernxervivuui tsetoruin, Donnerkraut, sollte gegen
Blitz schützen.) „Bon Äpfeln sollen verschiedene da sein, süße und saure, sowohl solche,
welche sich den Winter halten, als solche, welche bald gegessen werden müssen."
Seine Gutsverwalter mußten zu Weihnachten ein genaues Verzeichnis über die
auf dem Gute vorhandenen Gegenstände einreichen, am Palmsonntage Rechnung legen
und die ersparten Gelder abliefern. Er selbst prüfte die Rechnungen, in die auch die
kleinsten verkauften Gegenstände, jedes verkaufte Ei, eingetragen sein mußten; er ließ
sich alle Bauanschläge vorlegen und ordnete alle bedeutenderen Verbesserungen selbst an.
i. Karls Persönlichkeit. Über Karls Persönlichkeit haben
wir durch Einhard die genauesten Nachrichten erhalten. Er war von
großem, starkem Körperbau; seine Länge betrug 7 seiner Füße. Er
hatte große, feurige Augen, ein freundliches Gesicht; den Zornesblick
seiner Augen aber vermochte niemand zu ertragen. Er schritt fest einher,
seine ganze Gestalt zeichnete sich durch ungemeine Würde aus. Seine
Stimme war hell und seiner Körpergröße wenig entsprechend. Er er-
freute sich einer guten Gesundheit, so daß er nur vier Jahre vor seinem
Tode häufig an' Fiebern litt und zuletzt auch mit einem Fuße hinkte.
Seine Kraft war so gewaltig, daß er einst einen Saracenen (d. i. Mor-
genländer, insbesondere Muh'amedaner) mit einem Hiebe spaltete und Huf-
eisen zerbrechen konnte. Er ritt und jagte gern und oft; im Schwimmen
übertraf ihn keiner. Seine Kleidung war die fränkische.
Auf dem Leibe trug Karl ein leinenes Hemde, das seine Töchter selbst gesponnen
und gewebt hatten, ein leinenes Wams und leinene Beinkleider, darüber einen Rock
mit seidener Einfassung. Die Beine gürtete er mit Binden; an den Füßen trug
er Strümpfe und Schuhe. Brust und Schultern schützte er im Winter durch einen
Rock von Fischotter- und Marderfellen, und darüber trug er einen venetianischen
Mantel. — Stets hatte der Kaiser sein Schwert an der Seite, das einen goldenen oder
silbernen^Knopf und eben solches Wehrgehänge hatte; bei feierlichen Veranlassungen,
oder wenn fremde Gesandte am Hofe waren, bediente er sich eines mit Edelsteinen
besetzten Schwertes. Dann trug er auch ein golddurchwirktcs Kleid und mit Edel-
steinen besetzte Schuhe und Krone. Für gewöhnlich unterschied sich seine Kleidung
von der eines seiner Unterthanen nicht. Ausländische Kleidung haßte er; nur zweimal
legte er auf Bitten der Päpste die lange römische Tracht an. Als seine Franken in
Italien an einem kalten Regentage wie Papageien geschmückt zur Jagd kamen —
es war kurz zuvor ein Händler mit kostbaren Gewändern aus Venedig eingetroffen —
führte er sie im einfachen Schafpelz während eines tollen Unwetters durch Dornen
und Walddickicht, wobei den Höflingen die dünnen Kleider wie Lappen zerrissen und im
Wasser kläglich zusammenschrumpften, und dann befahl er, daß jeder am nächsten
Tage in demselben Rock wieder vor ihm erscheine; da nun alle aussahen wie Vogel-
scheuchen, ließ er seinen Schafpelz hereinbringen, zeigte ihnen, wie weiß und ganz
die Hülle sei, welche er an jenem Tage getragen hatte, und hielt ihnen eine
Strafrede.
In Speise und Trank war Karl mäßig. Meistens gab es an seiner
Tafel nur vier Gerichte; an Festtagen sah er gern viele Menschen um
sich, dann wurde reichlicher ausgetragen. Am liebsten aß er Braten,
den die Jäger am Spieße braten und auftragen mußten. Während der
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Extrahierte Personennamen: Rauchfleisch Karls Karls Karl Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Maulbeerwein Karls Karls Italien Venedig
Die Hohenstaufen.
61
durchnäßt, so daß Krankheiten viele Krieger dahinrafften. Sieben Monate
belagerte Friedrich die Stadt vergeblich; da kam die Nachricht, ein großes
lombardisches Heer sei im Anzuge. In größter Eile verbrannte der
Kaiser sein Lager und hob die Belagerung auf. Er griff zu seiner letzten
Stütze, indem er Heinrich den Löwen aus Deutschland zu sich rief.
Freilich kam Heinrich nach Chiavenna (spr. Kjawenna) nördlich vom
Comosee, aber ohne Heer.
Zwischen den bisherigen Freunden war dadurch eine Mißstimmung entstanden,
daß Friedrich dem verschwenderischen, kinderlosen Oheim Heinrichs seine Erbgüter in
Bayern und Schwaben abgekauft hatte, die sonst durch Erbschaft hätten an Heinrich
fallen müssen. Auch glaubte dieser, besonders in Rücksicht auf seine slavischen Besitzungen,
nicht lange aus Deutschland fern bleiben zu dürfen. Er gab vor, er sei durch die
vielen Feldzüge an Kräften erschöpft, und versicherte, gern mit Gold und Silber zur
Bildung eines neuen Heeres behülslich sein zu wollen. Darauf erwiderte der Kaiser:
„Der Herr des Himmels hat dich über alle Fürsten erhöhet, die ganze Stärke des
Reichs beruht auf dir; so ist es billig, daß du dich an die Spitze stellest, damit das
Reich sich wieder kräftig erhebe. Nie habe ich dir einen Wunsch abgeschlagen und
war stets bereit, dich in allen deinen Ehren und Würden zu fördern. Und nun willst
du mich verlassen, wo die Ehre der Deutschen, der Ruhm deines Kaisers und der
Preis meines ganzen Lebens auf dem Spiele steht?" Aber der stolze Löwe blieb
ungerührt. Da, so wird erzählt, warf sich ihm der Kaiser zu Füßen und umfaßte
Heinrichs Kniee. Als auch dies seinen Sinn nicht beugte, trat die Kaiserin herzu
und sprach: „Lieber Herr und Gemahl, stehet auf! Gott wird euch Hülfe leisten,
wenn Ihr einst dieses Tages und dieses Hochmuts gedenkt." Der Kaiser erhob sich;
Heinrich ritt stolz nach Deutschland zurück.
So mußte Friedrich dem Feinde allein entgegentreten. In dieser,
den Lombarden günstigen Zeit lieferten sie die entscheidende Schlacht bei
Legnano (spr. Lenjano, Flecken zwischen Mailand und dem Comosee). 117g
Wieder hatten sie sich um das Carroccio geschart; 900 Reiter, „die Schar
des Todes", standen zum Schutze desselben bereit. Das ganze italienische
Heer war mit einem Graben umgeben, um jede Flucht unmöglich zu
machen. Anfangs schien sich der Sieg auf die Seite der Deutschen zu
neigen; der Kaiser drängte auf die Mitte, um das Carroccio zu gewinnen.
Schon rissen die Deutschen die Feldzeichen herunter, und die Italiener
wichen; da stürmte die Todesschar noch einmal vor, das Roß des Kaisers
ward erstochen, seine Fahne genommen. Da erscholl der Ruf: „Der
Kaiser ist tot!" und Schrecken und Verwirrung folgten. Die Deutschen
gaben jeden Widerstand auf und erlitten eine gänzliche Niederlage.
Allgemein galt der Kaiser für tot. Schon legte seine Gemahlin
Witwenkleider an, als er am vierten Tage in Pavia wieder zu den
Seinen kam. Hierauf begehrte er den Frieden und knüpfte mit seinem
Feinde, dem Papste Alexander, Unterhandlungen an. Auch dieser war
bereit, den Kampf zu beendigen. In Venedig kamen beide zu einer
Unterredung zusammen. Auf reichverzierten Schiffen fuhr der Kaiser mit
seinen Großen nach der Stadt. Vor der Markuskirche erwartete ihn
Alexander im päpstlichen Schmuck. Friedrich warf sich vor Alexander
nieder, ihm die Füße zu küssen; dieser aber empstng ihn mit offenen
Armen und gab ihm den Friedenskuß. Dann führte er ihn in die Kirche,
gab ihm vor dem Altare seinen Segen und nahm den Bann von ihm.
Auch mit den lombardischen Städten vermittelte Alexander einen sechs-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Chiavenna Oheim_Heinrichs Bayern Schwaben Deutschland Deutschland Mailand Pavia Venedig
Heinrich I.
29
Gräber." Nun war aber die Bevölkerung in den Marken von jeher
zum Kampfe verpflichtet; von dieser mußte jetzt der neunte Mann in die
Stadt ziehen. Für die übrigen acht wurde auch Wohnung und Vorrat
in der Stadt bereit gehalten, damit alle zur Kriegszeit hier Zuflucht finden
konnten. Dafür mußte das Drittel alles Ertrages der Felder in die
Städte geliefert werden. Doch nicht nur Festungen, auch eine wohl-
geübte Kriegsmacht mußte Heinrich haben. Bei den Sachsen be-
stand zwar das Aufgebot aller freien Männer, der Heerbann; aber
ste kämpften nur zu Fuß. Da man den ungarischen Reitern so nicht
begegnen durfte, gewöhnte der König die Seinen an den Kampf zu Roß,
und um denselben zu üben, soll er zuerst Turniere, d. i. Kampfspiele,
eingerichtet haben. Das Fußvolk lehrte er, den Pfeilregen mit den
Schilden aufzufangen; die Reiterei konnte den Feind verfolgen.
o. Kampf gegen die Wenden. Darauf übte Heinrich sein Volk
im Kampfe gegen die Slaven oder Wenden östlich von der Saale
und Elbe. Sie waren noch Heiden, der Krieg gegen sie galt als heilig,
als ein Kreuzzug. Unter dem Banner des Erzengels Michael zogen die
Sachsen zunächst gegen die Haveller und drangen bis zu ihrer Haupt-
stadt Brennabor (dem heutigen Brandenburg) vor. Die Bewohner
derselben fühlten sich sicher, weil die Stadt rings von der Havel um-
flossen war. Da wartete Heinrich bis zum Winter und besiegte die
Feinde durch „Eis, Eisen und Hunger". Dann zog er gegen die Da-
leminzier im heutigen Sachsen, links von der Elbe. Ihre Hauptstadt
Jana wurde nach 30 Tagen erobert, die Männer wurden erschlagen,
die Kinder als Sklaven verkauft. Selbst Böhmen machte er tribut-
pflichtig. (928.)
Als dies geschehen, brach 929 noch einmal ein großer Aufstand der 929
nördlichen Slaven aus. Aber in der furchtbaren Schlacht bei Lenzen,
in der Nordwestspitze der Provinz Brandenburg, siegte Heinrich; 100 000
Wenden sollen hier gefallen sein.
cl. Schlacht bei Merseburg. Vier Jahre später erschienen die
Gesandten der Ungarn wieder und forderten ihren Tribut. Heinrich ver-
weigerte ihnen denselben, und als sich darauf ihre zahllosen Scharen
wieder über Deutschland ergossen, vernichtete er dieselben 933 in der
Schlacht bei Merseburg. 933
Heinrich sprach zu seinem versammelten Volke: „Bisher habe ich alles, was
euren Kindern gehört, hingeben müssen. Jetzt müßte ich die Kirche plündern, denn
alles übrige haben sie. Wollt ihr, daß ich hinwegnehme, was zur Ehre Gottes be-
stimmt ist, und uns damit von den Feinden Gottes den Frieden erkaufe? Oder
wollen wir, wie es Deutschen geziemt, fest vertrauen, daß er uns erlösen werde, der
in Wahrheit unser Herr und Erlöser ist?" Da erhob das Volk die Stimme und die
Hände zum Himmel und schwur zu streiten. Jetzt gab Heinrich den Gesandten zum
Zeichen des höchsten Schimpfes einen räudigen Hund, dem man Schwanz und Ohren
abgeschnitten hatte, und ließ sagen, wer einen anderen Zins haben wolle, der möge
kommen und ihn holen. Da brach ein fürchterlicher Heereszug plündernd in Sachsen
und Thüringen ein. Heinrich traf auf ihn bei Merseburg. Beim Heran-
nahen des Königs zündeten die Ungarn Feuer an, um durch Rauch und Flammen
die zerstreuten Ihrigen zu sammeln. Vor Heinrich her wallte das Banner des
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Michael Heinrich Heinrich Jana Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
48
Mittlere Geschichte.
Gesandten zu beiden Teilen kamen und bald diesem, bald jenem die
päpstliche Gunst verhießen, dabei aber von beiden so viel Geld forttrugen,
als ste nach Römer Art bekommen konnten." Heinrich erhielt in Friedrich
von Hohenstaufen, einem schwäbischen Grafen, eine treue Stütze;
er machte ihn zum Herzoge von Schwaben und gab ihm später seine
Tochter Agnes. Die Sachsen machten dem Papste die bittersten Vor-
würfe, weil er nicht offen auf ihre Seite trat. Als nun Heinrich im
Felde nicht glücklich war, erklärte sich Gregor offen für Rudolf, schenkte
ihm eine goldene Krone und that Heinrich zum zweitenmal in den
1080 Bann. 1080 trafen sich die deutschen Heere bei Mölsen, nahe bei
Merseburg. Zwar wurde Heinrich wieder geschlagen, aber sein Gegen-
könig fiel.
Rudolf hatte sich selber in den Kampf gestürzt und zwei Wunden davongetragen:
die Rechte war ihm abgehauen, und ein so gewaltiger Streich hatte den Unterleib
getroffen, daß man sein Ende nahe wußte. Als er von dem Siege der Sachsen
vernahm, rief er: „Nun dulde ich gern, was der Herr über mich verhängt hat." Sterbend
soll Rudolf zu den Umstehenden gesagt haben: „Sehet, das ist die Hand, mit welcher
ich meinem Könige Treue geschworen habe. Ich verlasse jetzt mein Reich und das
Leben; aber ihr, die ihr mich seinen Thron besteigen hießet, sehet wohl zu, ob ihr
mich, der ich euch folgte, aus den rechten Weg geführt habt." Die Leiche ward in
dem Dome des nahen Merseburg feierlich beigesetzt. Noch jetzt zeigt man in Merseburg
die zerfressenen Reste jener abgehauenen Rechten. Der Tod Rudolfs verschaffte dem
Könige mehr Vorteil als ein Sieg; denn man sah diese Todesart als ein Gottesgericht
über den Meineidigen an.
Heinrich konnte die Fortsetzung des Krieges seinem Schwiegersöhne
Friedrich von Hohenstaufen überlassen und selber nach Italien gehen,
um die in Canossa erlittene Schmach zu rächen. Er fand in Italien
reichen Anhang und ließ sich in Mailand die eiserne Krone aussetzen.
Dann zog er vor Rom; der Papst schloß sich in die feste Engelsburg
ein; erst nach zwei Jahren eroberte Heinrich einen Teil der Stadt. Auf
einer Synode wurde Gregor feierlich entsetzt, und ein neuer Papst,
Clemens Iii., wurde geweiht. Dieser setzte Heinrich am Osterfeste 1084
die kaiserliche Krone auf. Vor den Normannen, welche Gregor
zu Hülfe gerufen hatte, mußte Heinrich sich zurückziehen; diese besetzten
Rom, plünderten und verbrannten ganze Stadtteile. Diese Plünderung
war für die Kunstschätze Roms die verderblichste von allen. Unter nor-
1085 männischem Schutze verließ Gregor Rom'und starb 1085 zu Salerno.
Seine letzten Worte waren: „Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das
Unrecht gehaßt, darum sterbe ich in der Verbannung."
Ir. Heinrichs Kampf gegen seine Söhne; sein Tod. Damit
hatte Heinrich seinen gefährlichsten Feind verloren. (Otto von Nordheim
war schon 1083 gestorben.) Zwar traten noch zwei Gegenkönige auf,
aber beide gelangten nicht zu Macht und Ansehen. Da erwuchs Heinrich
in seinem eigenen Hause noch der größte Kummer seines Lebens. Sein
eigner Sohn Konrad, den er in Italien zurückgelassen hatte, ließ sich
zum Könige von Italien krönen. Anfänglich fand derselbe viele An-
hänger; zuletzt wurde er von allen verlassen und starb 1101.
Heinrich hatte ihn der Nachfolge verlustig erklären und seinen jüngeren
Sohn Heinrich durch feierliche Wahl zum Könige und Erben des Reichs
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Friedrich
von_Hohenstaufen Friedrich Agnes Heinrich Heinrich Gregor Gregor Rudolf Rudolf Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolfs Heinrich Heinrich Friedrich_von_Hohenstaufen Friedrich Heinrich Heinrich Gregor Gregor Clemens_Iii Heinrich Heinrich Gregor
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Mittlere Geschichte.
Gesandten zu beiden Teilen kamen und bald diesem, bald jenem die
päpstliche Gunst verhießen, dabei aber von beiden so viel Geld forttrugen,
als ste nach Römer Art bekommen konnten." Heinrich erhielt in Friedrich
von Hohenstaufen, einem schwäbischen Grafen, eine treue Stütze;
er machte ihn zum Herzoge von Schwaben und gab ihm später seine
Tochter Agnes. Die Sachsen machten dem Papste die bittersten Vor-
würfe, weil er nicht offen auf ihre Seite trat. Als nun Heinrich im
Felde nicht glücklich war, erklärte sich Gregor offen für Rudolf, schenkte
ihm eine goldene Krone und that Heinrich zum zweitenmal in den
1080 Bann. 1080 trafen sich die deutschen Heere bei Mölsen, nahe bei
Merseburg. Zwar wurde Heinrich wieder geschlagen, aber sein Gegen-
könig fiel.
Rudolf hatte sich selber in den Kampf gestürzt und zwei Wunden davongetragen:
die Rechte war ihm abgehauen, und ein so gewaltiger Streich hatte den Unterleib
getroffen, daß man sein Ende nahe wußte. Als er von dem Siege der Sachsen
vernahm, rief er: „Nun dulde ich gern, was der Herr über mich verhängt hat." Sterbend
soll Rudolf zu den Umstehenden gesagt haben: „Sehet, das ist die Hand, mit welcher
ich meinem Könige Treue geschworen habe. Ich verlasse jetzt mein Reich und das
Leben; aber ihr, die ihr mich seinen Thron besteigen hießet, sehet wohl zu, ob ihr
mich, der ich euch folgte, aus den rechten Weg geführt habt." Die Leiche ward in
dem Dome des nahen Merseburg feierlich beigesetzt. Noch jetzt zeigt man in Merseburg
die zerfressenen Reste jener abgehauenen Rechten. Der Tod Rudolfs verschaffte dem
Könige mehr Vorteil als ein Sieg; denn man sah diese Todesart als ein Gottesgericht
über den Meineidigen an.
Heinrich konnte die Fortsetzung des Krieges seinem Schwiegersöhne
Friedrich von Hohenstaufen überlassen und selber nach Italien gehen,
um die in Canossa erlittene Schmach zu rächen. Er fand in Italien
reichen Anhang und ließ sich in Mailand die eiserne Krone aussetzen.
Dann zog er vor Rom; der Papst schloß sich in die feste Engelsburg
ein; erst nach zwei Jahren eroberte Heinrich einen Teil der Stadt. Auf
einer Synode wurde Gregor feierlich entsetzt, und ein neuer Papst,
Clemens Iii., wurde geweiht. Dieser setzte Heinrich am Osterfeste 1084
die kaiserliche Krone auf. Vor den Normannen, welche Gregor
zu Hülfe gerufen hatte, mußte Heinrich sich zurückziehen; diese besetzten
Rom, plünderten und verbrannten ganze Stadtteile. Diese Plünderung
war für die Kunstschätze Roms die verderblichste von allen. Unter nor-
1085 männischem Schutze verließ Gregor Rom'und starb 1085 zu Salerno.
Seine letzten Worte waren: „Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das
Unrecht gehaßt, darum sterbe ich in der Verbannung."
Ir. Heinrichs Kampf gegen seine Söhne; sein Tod. Damit
hatte Heinrich seinen gefährlichsten Feind verloren. (Otto von Nordheim
war schon 1083 gestorben.) Zwar traten noch zwei Gegenkönige auf,
aber beide gelangten nicht zu Macht und Ansehen. Da erwuchs Heinrich
in seinem eigenen Hause noch der größte Kummer seines Lebens. Sein
eigner Sohn Konrad, den er in Italien zurückgelassen hatte, ließ sich
zum Könige von Italien krönen. Anfänglich fand derselbe viele An-
hänger; zuletzt wurde er von allen verlassen und starb 1101.
Heinrich hatte ihn der Nachfolge verlustig erklären und seinen jüngeren
Sohn Heinrich durch feierliche Wahl zum Könige und Erben des Reichs
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Schulbuch
score :
1.0
Kaiser Sigismund. Zs
hatte man jetzt drei Päpste, die sich gegenseitig verfluchten und in den
Bann thaten.
e. Konzil zu Konstanz. Da bewog Sigismund den Papst zu Rom,
Johann Xxiii., ein Konzil nach Konstanz auszuschreiben, das auch
wirklich im November 1414 eröffnet ward. Diese Versammlung sollte 1414
eine Reformation der Kirche an Haupt und Gliedern vor-
nehmen, also der Kirche einen, allgemein anerkannten Papst geben,
ferner die Verbesserung der Kirche und ihrer Diener vornehmen und
endlich die von der Lehre der katholischen Kirche abweichende Lehre des
Johann Huß untersuchen.
Eine glänzendere Versammlung hatte man bis dahin noch nicht gesehen. Aus
Italien, Deutschland, Frankreich, England, Dänemark, Schweden, Polen und Ungarn
waren Teilnehmer geistlichen und weltlichen Standes herbeigeströmt. Die Fürsten
wetteiferten mit einander in der Zahl ihres Gefolges, der Pracht der Rosse und
Rüstungen; die Geistlichen und Gelehrten suchten einander durch Gelehrsamkeit und
Beredsamkeit zu übertreffen. Außer 3 Patriarchen waren 29 Kardinäle, 33 Erzbischöfe,
150 Bischöfe, 124 Äbte, 1800 niedere Geistliche, viele Gelehrte, auch Abgeordnete der
Universitäten Paris, Orleans, Oxford, Köln, Wien und Prag erschienen; ferner an
1600 Fürsten, Herren, Grafen und Ritter, sämtlich mit mehr oder minder zahlreichem
Gefolge, endlich eine unzählige Menge von Wechslern, Kaufleuten, Krämern und
Abenteurern aller Art und Länder, so daß die Zahl der Fremden bisweilen über
100 000 stieg; ja, einmal sollen ihrer 150 000 mit 30 000 Pferden gezählt sein.
Etwa 30 verschiedene Sprachen redete diese Menge.
Von den drei Päpsten war nur Johann Xxlll. erschienen, der durch
Roheit und Sittenlosigkeit allgemeines Ärgernis gab. Er brachte eine
große Zahl italienischer Geistlichen mit, um durch diese bei den Abstim-
mungen stets die Oberhand zu haben. Aber gleich anfangs ward be-
stimmt, daß nicht, wie bisher, nur Bischöfe und Äbte, sondern auch die
Gottes- und Rechtsgelehrten und alle anwesenden Priester, in äußeren
Angelegenheiten auch die Fürsten und deren Gesandte mitstimmen sollten.
Ferner sollte nicht nach Köpfen, sondern nach Nationen gestimmt werden,
so daß jedes der vier Hauptvölker, die Deutschen, zu denen auch
die Polen und die Nordländer gerechnet wurden, die Engländer,
Franzosen und Italiener, eine Stimme hatte. Die Spanier
hielten sich noch vom Konzile fern.
Die Deutschen, Engländer und Franzosen waren darin einig, daß
alle drei Päpste abdanken müßten. Johann sträubte sich zuerst; doch
las er zuletzt vor dem Altare knieend selber seine Abdankungsurkunde
vor. Alle freuten sich; Sigismund küßte ihm die Füße und dankte
ihm, daß er der Welt ein so herrliches Beispiel der Selbstverleugnung
gegeben habe. Aber er hatte nur zum Schein abgedankt. Bei Ge-
legenheit eines Turniers flüchtete er in Ritterkleidung und unter Bei-
stand des Herzogs Friedrich von Östreich nach Schafshausen.
Er hoffte, dadurch das Konzil aufzulösen und seine Macht beizubehalten.
Als seine Flucht in Konstanz bekannt wurde, entstand allgemeine Be-
stürzung. und mehrere italienische Geistliche machten sich schon reisefertig.
Da ritt Sigismund durch die Straßen, beruhigte das Volk und sagte,
das Konzil solle unter seinem Schutze fortgesetzt werden. Die Kirchen-
väter aus Deutschland, England und Frankreich erklärten unter Vorsitz
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Extrahierte Ortsnamen: Rom Konstanz Johann_Huß Italien Deutschland Frankreich England Schweden Polen Ungarn Paris Oxford Wien Prag Schafshausen Konstanz Deutschland England Frankreich
Mittlere Geschichte.
98
des Kaisers i da das Konzil seine Gewalt unmittelbar von Christus habe.
also über dem Papste sei, so sollten seine Beschlüsse auch ohne
päpstliche Bestätigung die Kirche einigen und reformieren. Friedrich von
Östreich ward in die Reichsacht und in den Bann erklärt, und Burggraf
Friedrich von Nürnberg besetzte mit dem Reichsheer dessen Länder. Erst
zehn Jahre später erhielt jener sie größtenteils zurück. Der Papst Johann
ward der ärgsten Verbrechen überführt und für abgesetzt erklärt. Bald
fiel er in die Gewalt des Kaisers und ward fünf'jahre gefangen ge-
halten. Der zweite Papst, der achtzigjährige Gregor Xll., der'in
Süd-Italien lebte, legte freiwillig seine Würde nieder. Benedikt Xiii.
aber, der in Spanien sich aufhielt, wollte von keiner Abdankung wissen.
Kaiser Sigismund reiste selber nach Spanien, um den alten Mann zu
bereden, richtete aber nichts aus; doch fielen die Spanier jetzt von dem-
selben ab und beschickten als fünfte Nation das Konzil. Auch als Benedikt
für abgesetzt erklärt war, sprach er dennoch den Bann über die ganze
Welt aus, bis er endlich als neunzigjähriger Greis starb. —
So war die unheilvolle Trennung der Kirche beseitigt. Die Deutschen
wollten nun zunächst die Reformation der Kirche in ihren Gliedern
vornehmen; die übrigen Nationen dagegen, besonders die Italiener,
wollten zunächst einen neuenpapst wählen. Sigismund mußte nach-
geben, und so wurde ein Italiener unter dem Namen Martin V. auf
den päpstlichen Stuhl erhoben. Er war ein feingebildeter, schlauer Mann
und durchaus nicht geneigt, die päpstliche Macht in irgend welcher
Weise einschränken zu lassen. Geschickt wich er allen Verbesserungsan-
trägen aus und schloß mit den Nationen einzeln Verträge (Konkordate),
in denen er ihnen Abstellungen der schreiendsten Mißbräuche verhieß.
Als in Konstanz eine Seuche ausbrach, benutzte er dies als willkommenen
Vorwand, das Konzil aufzulösen. In einem goldenen Meßgewande, auf
einem weißen Pferde, das mit Scharlach bedeckt war, unter einem prächtigen
Traghimmel, der von vier Grafen getragen wurde, ritt er zur Stadt
hinaus. Kaiser Sigismund ging vorauf und führte das Pferd am Zügel,
drei der ersten Reichssürsten, die neben und hinter dem Pferde gingen,
hielten die Zipfel der Scharlachdecke. — Der zweite Zweck des Konzils
war also vollständig gescheitert. Zwar tröstete man sich damit, es solle
alle zehn Jahre ein solches Konzil abgehalten werden; aber bald dachte
man nicht mehr daran. Die dritte Aufgabe, die Lehre des Johann Huß
zu untersuchen, war schon früher gelöst.
d. Johann Huß. Johann Huß war in Böhmen, nahe der
bayrischen Grenze, geboren und zu Prag gebildet, wo er später Lehrer
an der Universität war. Neben umfassenden Kenntnissen und großer Be-
redsamkeit besaß er ein ernstes Wesen und führte einen sittlichen Wandel.
Da er zugleich Prediger an einer Kirche Prags war, hatte er Gelegenheit,
zu dem Volke zu reden. Durch seinen Freund Hieronymus lernte er
die Schriften des Engländers Wykliff kennen, der Professor^an der
Universität Oxford und später Prediger gewesen war. In diesen Schriften
waren die verdorbenen Sitten der Geistlichen, die große Macht des Papstes,
die Lehre vom Fegefeuer, die Mönchsorden und der Ablaßhandel ange-
griffen. Huß lobte Wykliff als einen frommen Mann, verteidigte und
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Östreich Friedrich Friedrich_von_Nürnberg Friedrich Johann Johann Gregor_Xll. Gregor Sigismund Sigismund Martin_V. Sigismund Johann_Huß Johann Johann_Huß Johann Johann_Huß Johann Wykliff
100 Mittlere Geschichte.
begrüßte den Sieger; als dieser aber sein Visier öffnete, war cs kein anderer als der
Kaiser selbst.
Maximilian hat viele Kriege geführt, war aber in denselben nickt
glücklich : er wußte den Wert des Geldes nicht zu schätzen, auch unter-
stützten ihn die Reichsfürsten zu wenig, so daß er einst mit Recht sagte:
„Ich herrsche über Könige; denn meine Fürsten gehorchen nur so viel,
wie ihnen beliebt." Nur gegen die Türken hatte Maximilian einigen
Erfolg. Diese suchten weiter westwärts zu dringen; Ungarn und die
östreichischen Erblande beunruhigten sie bereits. Aus letzteren vertrieb
sie Maximilian; dagegen mußte er dulden, daß die seit dem Untergange
der Hohenstaufen zu Republiken gewordenen norditalischen Städte
von Franzosen und Spaniern besetzt wurden. Auch der Versuch Maximilians,
die Schweizer wieder unter dle Botmäßigkeit des Reiches zu bringen,
schlug gänzlich fehl.
Glücklich war Maximilian darin, die Macht des Hauses Habsburg
durch Heiraten zu vergrößern. Seinen Sohn Philipp verheiratete er
mit Johanna, der Tochter des Königs Ferdinand von Arragonien
und der Königin Isabella von Kastilien. Aus dieser Ehe entsprossen zwei
Söhne, Karl und Ferdinand. Karl vereinigte später Arragonien und
Kastilien zu dem Königreiche Spanien; er ist derselbe, welcher als deutscher
Kaiser den Reichstag zu Worms abhielt. Sein Bruder Ferdinand
wurde ebenfalls durch Heirat König von Ungarn und Böhmen.
e. Die Landsknechte. Maximilian gilt auch als Schöpfer eines
neuen Kriegswesens in Deutschland; durch ihn kamen die Landsknechte
auf. obwohl diese Georg (Iürge) von Frundsberg als „Vater
der Landsknechte" verehrten. Sie hatten ihren Namen davon, daß sie
in kaiserlichen Landen geworben wurden. Während die Söldner sich ihre
Verfassung selbst gegeben hatten, wurden die Landsknechte auf Grund
einer gedruckten, vom Kaiser gebilligten Kriegsordnung von einem erprobten
Anführer unter dem Reichsbanner angeworben. Unter Trommelschlag
ward das kaiserliche Werbepatent in Städten und Dörfern bekannt ge-
macht, und ehrliche, rüstige Gesellen wurden eingeladen, demselben Folge
zu leisten. Die Landsknechte waren im 16. Jahrhundert auch im Aus-
lande geachtete Soldaten. Ihre Führer, wie Iürge von Frunds-
berg und Sebastian Schärtlin, erwarben sich großen Ruhm; unter
Karl V., der sich ihrer in seinen auswärtigen Kriegen bediente, standen
die Landsknechte in hohen Ehren. Sie bildeten eine Kriegerzunft, ein
Waffenhandwerk und hatten ihre eigenen Sitten, Gesetze und Ehren,
ihre eigenen Lieder.
Der Landsknecht durfte erst nach gereinigter Wahlstatt sich des Beutemachens
befleißigen, wobei aber Mühlenwerke, Backöfen und Pflüge als unantastbar galten.
Blieb man längere Zeit an einem Orte, so wurde für die Bedürfnisse des Regiments
ein besonderer Markt eröffnet; Weiber und Kinder, Mägde und Händler begleiteten
den Kriegszug. — Auf dem Haupte die mit einer Feder geschmückte Sturmhaube,
vor der Brust den Krebs (Harnisch), an den Beinen gestiefelt, selten noch geharnischt,
in der Hand die Lanze oder die Hellebarde, auch wohl schon statt ihrer die schwere
Muskete, so stand der Landsknecht mit gespreizten Beinen fest in seiner Kriegshaltung.
Unwiderstehlich war der „Igel", d. i. die Geviertordnung, in welcher die mit Lanzen
bewehrten Krieger ihren Massenangriff ausführten. Die Trommelschläge beim Angriff
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Der dreißigjährige Krieg,
139
für den Kaiser, und dieser gab ihm für seine Treue die Herrschaft Fried land in
Böhmen, Bei der Austreibung des böhmischen Adels bereicherte er sich aufs neue.
Wallenstein war ein Feldherr wie wenige; er sprach wenig, aber mit Nachdruck;
dem Tapfern versagte er nie verdientes Lob; gegen Hohe und Niedrige war er frei-
gebig, gegen jedermann strenge. Feigheit ward sogleich mit dem Tode bestraft,^ und
bei dem geringsten Ungehorsam war sein Wort: „Laßt die Bestie hangen!" Schon
sein Äußeres hatte etwas Düsteres und Unheimliches: er war lang und hager, sein
Blick finster und argwöhnisch, die Gesichtsfarbe gelblich, sein schwarzes Haar kurz ge-
schnitten. In Scharlach war er gekleidet, auf dem Haupte trug er eine blutrote
Feder. Ein Grauen kam alle Krieger an, wenn er durch das Lager schritt. Sic
hielten ihn für unverwundbar, für „fest", mit bösen Geistern im Bunde.
Wallenstein schlug in Böhmen, Franken und Schwaben seine Werbe-
platze auf. Biele folgten seinen Fahnen; denn sein Name war den Kriegs-
völkern bekannt und die Zeit reich an unbeschäftigten Leuten. Er ver-
langte vom Kaiser unumschränkten Oberbefehl und erhielt den Titel
„Kaiserlicher Generalissimus". Auch wollte er später durch
eroberte Länder und Provinzen entschädigt werden. Fast scheute sich der
Kaiser, es mit dem kühnen Abenteurer zu wagen. Man sprach von
20 000 Mann, allein das verwarf Wallenstein, indem er sagte: „Ein
Heer, wie dieses, muß vom Brandschatzen leben. 20 000 Mann kann
ich nicht ernähren, wohl aber 50 000; denn wo jene bitten, können diese
gebieten." Der Kaiser mußte darein willigen.
Til ly stand an der Weser, während Wallen st ein an der Elb-
brücke bei Dessau Stellung nahm. Mansfeld griff ihn an, erlitt aber
eine empfindliche Niederlage. Dennoch beugte dies seinen Mut nicht.
Im Brandenburgischen verstärkte er sein Heer, und nachdem noch 5000
Dänen zu ihm gestoßen waren, ging er nach Schlesien und wollte
dann nach Ungarn, um sich dort mit Beth len Gabor zu vereinigen.
Wallenstein verfolgte ihn bis tief nach Ungarn. Bethlen Gabor trat in
Unterhandlungen mit dem Kaiser und schloß Frieden ohne Rücksicht auf
Mansfeld. Dieser wollte zur See über Venedig nach England entfliehen;
doch erlag sein starker Körper schon in Bosnien den Anstrengungen und
dem feuchten Herbstwetter. Ein Fieber raffte ihn in seinem 46. Jahre hin
(1626). Als er den Tod kommen fühlte, ließ er sich — so wird er-
zählt — den Panzer anlegen und erwartete stehend, auf zwei Offiziere
gestützt, den Tod. Seine Scharen zogen sich nach Schlesien zurück. —
In demselben Jahre war auch der wilde Christian von Braunschweig
gestorben.
Während Wallenstein Mansfeld verfolgt hatte, war Tilly vor
Christian Jv. nach dem Eichsselbe zurückgewichen. Schon wollte letzterer
Thüringen und Franken besetzen, als Tilly einen zurückgelassenen Wallen-
steinschen Heereshaufen an sich zog und gegen Christian aufbrach. Nun
wollte dieser über den Harz in sein festes Lager bei Wolfenbüttel zurück-
weichen, wurde aber am nordwestlichen Ende dieses Gebirges, bei Lutter 1626
am Barenberge, von Tilly gänzlich geschlagen.
Unterdessen kam Wallenstein über Schlesien wieder zurück; sein Heer-
wuchs unterwegs wieder auf 40 000 Mann an; bei Lauenburg an
der Elbe kam er mit Tilly zusammen. Die vereinigten Feldherren ver-
jagten die Dänen aus ihren Schanzen bei Hamburg und drangen in
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