Rmlieàch
für
Volks-, Biirger- und Töchterschulen,
enthaltend
Geographie, Geschichte, Gesundheitslehre,
Naturgeschichte und Naturlehre.
Ttach den Bestimmungen des badischen Lehrplanes bearbeitet
von
Karlsruher Lehrern.
siebente verbesserte Auflage«
Preis gebunden 1,10 M.
Bühl (Baden).
'Druck und Verlag der Aktiengesellschaft Konkordia.
1899.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
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4. Die rechte Rheinebene und der Kaiserstuhl.
a, Die Nheinebene ist eine Tiefebene und breitet sich vom Rhein
bis an das Gebirge aus. Dieselbe beginnt unterhalb Basel und zieht
sich nordwärts bis zur Grenze. Sie ist 10—15 km breit, von zahl-
reichen Flüssen durchzogen, mild und meist sehr fruchtbar.
Außer Getreide und Obst werden im Rheinthal auch mancherlei
Handelspflanzen gebaut, als Hanf, Tabak, Hopfen, Cichorie, Zucker-
rüben und Spargel, so namentlich bei Müllheim, um den Kaiserstuhl,
bei Lahr, Offenbnrg, Schwetzingen, Mannheim und Weinheim. Diese
Landstriche gehören zu den reichsten und bevölkertsten des ganzen Landes.
Mit dem Ackerland und den Wiesen der Ebene wechseln große, wildreiche
Waldungen ab, namentlich in denjenigen Strichen, die mehr sandig oder
feucht und daher zum Anbau nicht wohl geeignet sind.
Jenseits des Rheins bis an die Vogesen und das Hardtgebirge jdehnt sich
die linke Rheinebene aus. Sie ist ebenfalls sehr fruchtbar und gehört im obern
Teile zu Elsaß, im untern zur bayrischen Rheinpfalz und zu Hessen.,
b. Der Kaiserstuhl. Nordwestlich von Freiburg wird die Rhein-
ebene durch den Kaiserstuhl unterbrochen, welcher wie eine Insel aus
ihr emporragt. Derselbe ist ein kleines vulkanisches Gebirge und besteht
aus Basalt und Dolerit. Er erstreckt sich von Altbreisach bis Endingen
und Stieget Seine Länge beträgt etwa 15, die Breite 10 km.
Die höchste Erhöhung desselben bildet der 560 m Hohr Totenkops
oder Neunlindenberg*) auf der Südseite, wo der Sage zufolge Kaiser
Rudolf von Habsburg öfters Gericht gehalten haben soll. An der Nord-
seite des Kaiserstuhles erhebt sich die aussichtsreiche Katharinen-
kapelle bei Endingen. Im N.w., hart am Rhein, befindet sich die
Limburg, auf welcher Kaiser Rudolf geboren wurde. Nach ihm führt
das Gebirge den Namen, n. 5t.
Der Kaiserstuhl hat ein sehr mildes Klima (vergl. 8 35). Ringsum
ist er mit Reben bepflanzt und liefert auch viel Kern-, Stein- und
besonders Schalobst; nur seine höheren Gipfel sind bewaldet.
Südlich vom Kaiserstuhl ist der T uni b erg (3j6 m), ein größtenteils mit
Reben bewachsener, \o km langer Hügelzug, der aus Kalk u. Mergel (Löß) besteht.
5. Der Schwarzwald. a. Der Schwarzwald hat seinen Namen
von den dunkeln Nadelholzwaldungen, die ihn bedecken. Seine Haupt-
ausdehnung geht von Süden nach Norden und beträgt 150 km, wo«
gegen sich seine Breite nur auf 30—60 km beläuft. Drei Viertel von
ihm gehören zu Baden, ein Viertel zu Württemberg.
Der Schwarzwald beginnt am Oberrhein, zwischen Waldshut und
Basel und erstreckt sich nordwärts bis Ettlingen und Pforzheim. Auf
der Süd- und Westseite fällt er rasch und steil gegen den Oberrhein
*) Auf dem Neunlindenberg erhoben sich bis zum Jahr 1883, weithin
sichtbar, 9 Linden, aus einem Wurzelstock entsprossen; durch Gewitterstürine wurden
sie jedoch bis auf 2 niedergerissen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Altbreisach Totenkops Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolf Rudolf Mergel
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und die Rheinebene ab; gegen Osten verflacht er sich allmählich
und geht dann in die schwäbische Hochebene über.
Die Hauptmasse des Schwarzwaldes besteht aus Granit und Gneis. Seine
Vorberge, sowie die sich anschließenden Hochebenen enthalten verschieden gefärbten
Sandstein und zumteil Kalk.
d. Durch das tiefe Thal der Kinzig wird der Schwarzwald in
zwei Teile geschieden, nämlich in den südlichen (oder obern) und den
nördlichen (oder untern) Schwarzwald. Der südliche Teil ist weit
höher und mächtiger als der nördliche.
Den Hauptgebirgsstock des südlichen Schwarz-
waldes bildet der 1500 m hohe Feldberg (bei Todtnau). Von ihm
gehen strahlensörmig die verschiedenen Gebirgszüge aus, in denen sich dann
wieder die einzelnen Berge erheben. Die wichtigsten davon sind: der
Belchen (1410 m, bei Staufen), der Blauen (1170 m, bei Badenweiler),
der Erzkasten oder Schauinsland (1290 m, in der Nähe von Freiburg),
der Kandel (1240 m, bei Waldkirch), der Hünersedel (750 m, bei
Lahr), und der Steinfirst (600 m, bei Gengenbach).
Der Haupt st ock des nördlichen Schwarzwaldes ist
der Kniebis (940 m) auf der badisch-württembergischen Grenze. Nördlich
davon erheben sich die Hornisgrinde (1170 m) an der Grenze, die
Badener Höhe (1000 m) und der Merkur (670 m) bei Baden-Baden;
unweit des letzteren sind die berühmten Ruinen des alten Badener Schlosses.
6. Der Schwarzwald ist ein prächtiges Waldgebirge. Die meisten seiner vielen
Thäler sind äußerst lieblich und enthalten wohlbewässerte, frische Wiesengründe;
einige jedoch bilden, besonders auf der Südseite des Gebirges, wilde und schauer-
liche Felsschluchten. Die höchsten Gipfel sind nicht schroffe und zackige Felsspitzen,
sondern bilden schön abgerundete Ruppen. Selten sind diese ganz kahl, sondern
gewöhnlich noch mit Gras oder Gestrüppe bewachsen. Die Abhänge und Thalwände
Frnd mit den herrlichsten dunkeln Nadelwaldungen (Rot- und weißtannen) bedeckt;
weiter unten finden sich prächtige Laubwälder von Lichen und Buchen. Die Vorberge
gegen die Rheinebene zu und die Thalausgänge sind fast überall mit Reben be-
pflanzt und liefern wegen ihrer milden und geschützten Lage einen guten wein.
Das Gebirge ist außerordentlich reich an (Quellen; überall rauscht und
sprudelt es von frischen wassern, die von den Bergen und Wäldern herab dem
Thale zueilen und sich zu forellenreichen Bächen und Flüssen sammeln. Die Mehrzahl
strömt dem Rheine zu. wegen ihres raschen Laufes sind sie sehr geeignet, zahlreiche
Mühlen und Fabriken zu treiben. — Auch mehrere kleine Seen finden sich in
diesem Gebirge; sie liegen meist in einsamen, schauerlichen waldgründen und
machen einen düstern Eindruck.
weit bekannt ist der Schwarzwald durch die vielen Mineralquellen und
Bäder, an denen besonders das Renchthal reich ist, und durch die warmen
Quellen (zu Baden-Baden, Badenweiler und wildbad). — Unter den Höhlen
ist die berühmteste die Haseler Tropfstein- oder Erdinannshöhle.
während des Sommers kommen jeweils Tausende von Fremden in dieses
Gebirge, um seine herrlichen Berge und lieblichen Thäler zu bewundern, die weite
Fernsicht von seinen Höhen zu genießen, die balsamische Waldluft zu atmen, in
seinen kühlen Gründen der drückenden Schwüle zu entgehen, der Ruhe und Erholung
zu pflegen oder in seinen Heilquellen und Gesundbrunnen Genesung zu finden.
Die höchsten Teile des Schwarzwaldes sind rauh und unwirtlich und haben
einen langen, strengen Winter. Mit den Wäldern wechseln ausgedehnte Weide-
plätze ab, voll würzhafter Alpenkräuter. vom Mai bis gegen den Oktober
werden hier große Viehherden „gesömmert", d. h. auf die weide getrieben.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
4
Der Acker- tmb Gartenbau kann im Schwarzwald nur sehr spärlich
betrieben werden. Deshalb bildet für die Bewohner neben der großen Vieh,
zucht hauptsächlich die Ausnutzung des Waldes den hauptnahrungszweig.*)
Die Stämme werden gefällt und als Brenn- oder Bauholz weithin verschickt. Die
Schwarzwälder Flößer verbringen ihr Langholz sogar bis nach Holland. In den
zahlreichen Sägmühlen werden die Stämme in Breiter geschnitten und dann ver.
schickt oder zu den mannigfaltigsten Geräten und haushaltungsgegenständen ver.
arbeitet (Kübel, Scheffel, Kochlöffel, Holzteller rc). Daneben werden namentlich noch
Strohflechterei, Bürstenbinderei und Uhrenmacherei, des. im südlichen Schwarzwalde^
betrieben; auch fertigt man große und kostbare Spieluhren**) an. Diese Gegen-
stände wandern in alle Welt und bringen reichlichen Verdienst.
Im Schwarzwald findet man selten geschloffene Dörfer und Städte; vielmehr
liegen die Wohngebäude meist zerstreut da und dort. Die Schwarzwaldhäuser
sind gewöhnlich fast ganz aus holz und bestehen aus übereinandergelegten Balken;
gedeckt sind sie meist mit Stroh oder Schindeln. Um das Haus laufen sogenannte
Lauben oder Galerien. Linen großen Teil des Hauses nimmt die niedrige, getäfelte
Wohnstube ein, in der sich ein sehr großer, mit Bänken umgebener Kachelofen befindet.
Mit der Rückseite lehnt das Haus gewöhnlich an einem Bergabhang, von diesem
aus kann man über eine Brücke gleich in den Speicher fahren, der als Scheune
dient. Letztere liegt also über der Wohnstube und den Ställen. Neben jedem
Hause ist ein laufender Brunnen mit einem Milchhäuschen, hier wird im Sommer
die Milch durch das frische waffer kühl gebalten. Il, ;25, \26.
6. Der Odenwald erhebt sich am Nordende des badischen Landes
und gehört größtenteils zu Hessen. Er hat seinen Namen von Odin
oder Wodan, dem obersten Gotte der alten Deutschen, der hier besonders
verehrt wurde. Der Hauptteil des Odenwaldes liegt zwischen Neckar und
Main und heißt der große Odenwald. Nur ein geringer Teil liegt
südlich vom Neckar und wird kleiner Odenwald genannt.
Den höchsten Punkt erreicht dieses Gebirge in dem 630 m hohen
Katzenbuckel bei Eberbach. Bei Heidelberg, am Ausgange des freund-
lichen Neckarthales. stehen wie zwei Wächter der Heiligenberg (430 m)
und der Königstuhl (570 m); letzterer trägt ans einem Vorberge die
weltberühmten Ruinen des alten Heidelberger Schlosses. Im Hessischen
erhebt sich der Krähenbcrg, nördlich vom Katzenbuckel, und am Westrande
des Gebirges der aussichtsreiche Melibokus oder Mulchen (520 m).
Der Odenwald wendet seine Steilseite der Rheinebene und dem
Neckarthale zu; gegen Osten senkt er sich allmählich zu einer welligen
Hochstäche, dem sehr fruchtbaren Bauland; davon sind namentlich der
Taubergruud und das Mainthal reich mit Getreide, Obst und Wein
gesegnet. Jenseits der Tauber geht dieses Hügelland in die fruchtbare
fränkische Hochebene über.
Der Odenwald ist vornehmlich mit Laubholz bewachsen. Seine Höhen
sind windig und kalt. Die Felder sind fleißig angebaut, liefern jedoch
meist nur geringe Ernten. Aber die Abhänge gegen das Rheinthal bilden
einen herrlichen und fruchtbaren Landstrich; ein wahres Paradies ist die
Gegend längs der Bergstraße, am Westfuße des Gebirges. Hier gedeihen
*) Kohlenbrennerei, Harzreißen, Pech- und Kienrußbereitung. — Groß-"
betrieb (Fabrikation) und Hausindustrie. — **) Orchestrion.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Odin
Extrahierte Ortsnamen: Schwarzwald Holland Schwarzwald Odenwald Hessen Main Odenwald Eberbach Heidelberg Heiligenberg Odenwald Rheinebene Taubergruud Mainthal Odenwald
Obst und Wein in üppiger Fülle, zahme Kastanien und selbst Mandeln.
Lohnend ist die über den ganzen Odenwald verbreitete Bienenzucht.
Die Gewerbthätigkeit (Industrie) ist jedoch nur unerheblich, n, 128, 108.
Der Grundstock des Vdenwaldes besteht aus Granit und Gneis; auf diese
folgen im Osten Sandstein (im Bauland) und Kais (in der fränkischen Hochebene).
Sage vom Ritter Rodenstein; der Siegfried-brunnen.
Umgrenze: a. den südl., nördl. bad, württ. Schwarzwald;
b. den großen, kleinen, bad , Hess. Odenwald I
7. Das Kraichgauer Hügelland (auch Neckarhügelland ge-
nannt) breitet sich zwischen Schwarz- und Odenwald aus und ist westlich
von der Bergstraße, östlich vom Neckar begrenzt. Es wird von der Enz,
Pfinz, Salbach, Kraich und Elsenz bewässert und gehört in seiner Ost-
hülste zu Württemberg.
Das Hügelland ist eine wellenförmige Landschaft und hat nur
unbedeutende Berge und flache Thäler. Den höchsten Punkt bildet der
Wartberg bei Pforzheim (375 m) mit den Überresten eines alten Wart-
turmes. Bei Sinsheim erhebt sich der Steinsberg (333 m), gekrönt mit
einem wohlerhaltenen achteckigen Wartturm. Weithin über die Rhein-
ebene schaut der Turmberg bei Durlach (255 m) mit seinem alters-
grauen Turm. Eine Drahtseilbahn führt ans seine vielbesuchte Höhe.
Das Hügelland gehört zu den gesegnetsten Gauen unseres Landes
und erzeugt namentlich Obst und Getreide im Überfluß, weshalb es auch
die Kornkammer des badischen Unterlandes heißt. Auf den Vorhügeln
gegen das Rheinthal reift guter Wein, besonders in der Gegend von
Bruchsal, die auch Bruhrain genannt wird.
Der Kraichgau hat zu seinem Untergründe teils Sandstein, teils Kalk.
8. Der Randen, ein Kalkgebirge, erhebt sich zwischen Schaffhausen
und der Wutach und erstreckt sich vom Oberrhein bis gegen die Donau hin.
Seine höchste Erhebung bildet der Hohe Randen (910m) bei Schaffhausen.
9. Die Rauhe Alp. Jenseits der Donau geht der Randen in
die Rauhe Alp über. Dieselbe zieht zwischen Donau und Neckar hin
und gehört größtenteils zu Württemberg. Der badische Anteil heißt bei
Möhringen der Heuberg (800 m) und weiter östlich die Hardt (900 m).
Randen und Rauhe Alp sind Teile des Iuragebirges. Dieses
besteht aus Kalk und ist sehr wasserarm, rauh und wenig ergiebig, weite Strecken
dienen bloß als Schafweiden. (Berge: der Hohenzollern und Hohenstaufen.)
Zwischen dem Heuberg und dem Schwarzwald bis zur Wutach
dehnt sich die weite Hochfläche der Baar aus, bewässert von den zwei
Quellflüssen der Donau. Die Baar liefert außerordentlich viel Getreide
und wird deshalb auch die Kornkammer des bad. Oberlandes genannt.
10. Das Hegauer Hügelland. Östlich vom Randen bis zum
Bodensee ist der Hegau, ein liebliches und fruchtbares Hügelland,
reich an Getreide und Obst. In demselben ragen, längs der Radolf-
zeller Aach, eine ganze Reihe von Kegel bergen bis zu ansehnlicher
Höhe empor. Dieselben bestehen aus vulkanischem Gestein und sind
meist mit altersgrauen Burgruinen gekrönt. Die wichtigsten sind:
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
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Der Hohentwiel bei Singen (690 m), zu Württemberg gehörig,
ehemals eine gewaltige Bergfeste, welche die Franzosen i. I. '1800 zer-
störten; nahe dabei ist der Hohenkrähen*);
ferner der Hohenstosfel, der Rbägdeberg,
der Hoheuhöwen bei Engen und der Neuhöwen (870 m).
11 a Der Schienerberg liegt zwischen Rhein und Untersee
und steigt bis zu 700 m an. 3n seinem Gestein finden sich zahlreiche
Versteinerungen.
I). Der Bodanrück bildet die Landzunge zwischen Überlinger-
und Zellersee und erhebt sich säst bis zu 700 m. Von der Ruine
Bodman aus genießt man eine herrliche Aussicht über den Über-
lingersee und seine malerischen User.
12. Die Linzgauer Berge. Die Gegend östlich und nördlich
vom Überlingersee bis zur Württembergischen Grenze heißt der Linzgau,
eine anmutige und fruchtbare Landschaft. Hier erhebt sich:
Der Heiligenberg mit Schloß und Dorf gleichen Namens (790 m),
berühmt durch seine wundervolle Aussicht auf den Bodensee
und die schneebedeckten Alpen;
der Göhrenberg bei Inarkdors (750 m) und
der Höchsten (8^0 m) an der Grenze.
Baar, Hegau und Linzgau sind bekannt durch ihre vortreffliche Viehzucht.
Jusammenfalsung. Nach der Bodengestalt lassen sich also folgende
sechs Hauptteile unseres Landes unterscheiden:
a. Die schwäbische Hochebene (mit Randen, Baar, Linz- u. Hegau),
b. der südliche und nördliche Schwarzwald,
c. die Rheinebene mit dem Kaiserstuhl,
d. das Kraichgauer Hügelland,
e. der kleine und große Odenwald,
f. das Bauland und die fränkische Hochebene.
Die Oos teilt Baden in das Ober- und Unterland.
Gewässer und Wohnorte.
13. Allgemeines. Baden ist ein sehr reich bewässertes Land.
Seine Hauptgewässer sind die Donau, der Bodensee und der Rhein.
Ihnen strömen alle übrigen zu.
Die wichtigsten Zuflüsse des Rheins sind die Wutach, die Wiese,
die Elz, die Kinzig, die Murg, der Neckar und der Main.
Baden gehört zwei Stromgebieten an, dem Donau- und dem
Rheingebiet. (Wasserscheide. Abdachung.)
*) An den Hohenkrähen knüpft sich die Sage von dem neckischen Burggeist
Poppele, der allerhand Schabernack treiben, z. B. den Dreschern den Garbenstock
auseinanderwerfen, den Fuhrleuten die Zugtiere verkehrt einspannen soll k. Die Sage
scheint einen geschichtlichen Untergrund zu haben; denn ein gewisser Popelins Maier
war einst der harte Schirmvogt auf Hohenkrähen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
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Stralsund, fast ganz von Wasser umgeben, ist eine alte Handels-
stadt Und Festung Belagerung durch wallenstein 1.628. Siehe § (66.
Gegenüber von Stralsund liegt Rügen, die größte und schönste
deutsche Insel, mit herrlichen Buchenwäldern und 130 m hohen Kreide-
felsen, die steil ins Meer abfallen.
In Hinterpommern liegen die Städte Kolb erg und Köslin.
51. Provinz Schlesien.
40000 (giern groß; 4,5 Mill. Einw.; Va kath.
Schles ien ist die größte preußische Provinz. Sie umfaßt das
Ooerthal mit den angrenzenden Gebirgen.
Längs der Grenze gegen Böhmen ziehen von der Elbe bis zur
Oder die Sudeten. Zu ihnen gehören: das Lausitzer Gebirge,
Las Riesengebirge, das Gtatzer A esselland und das Ge-
senke. Aus letzterem entspringt die Oder. Aus den Sudeten
empfängt sie viele Nebenflüsse, darunter die Gl atz er Neiße, die
Aatzbach und die Lausitzer Neiße.
Das Riesengebirge ist das höchste deutsche Mittelgebirge. Seine kahlen
Bergkuppen, seine tiefen, schauerlicheu Schluchten, seine hohen Wasserfalle erinnern
an die Alpen. Nur wenige steile Fußpfade führen über seine Höhen, und ver-
einzelt nur trifft man menschliche Wohnungen, die im Winter oft bis an die
Dächer eingeschneit sind. Sein höchster Gipfel, die Schneekoppe ((600 m), ent-
hält die (Quellen der Eibe. von Rübezahl, dem Berggeiste des Riesengebirges,
weiß die Sage viel zu'erzählen.
Schlesien ist ein an Naturprodukten reiches Land. Seine Berge
enthalten Zink, Eisen und besonders Steinkohlen; im Ooerthal wächst
Getreide und Flachs in Menge; in den Gebirgsthälern liegen viele Städte
und große Dörfer mit Tuch-, Leinwand-, Baumwoll- und Glasfabriken.
Breslau, an der Ober (373), die zweitgrößte Stadt Preußens,
ist der Sitz eines Fürstbischofs, hat eine Universität, lebhaften Handel und
große Wollmärkte. Iii, *29. In der Nähe: Leuth en, Schlacht (757, Ii, ^9.
Liegnitz, an der Katzback. in fruchtbarer Gegend.
Südöstlich ist das Schlachtfeld w a h l st a t t (1.8(3). Ii, (62.
Görlitz, an der Grenze gegen Sachsen (70), hat Tuchfabriken.
Gl atz und Neiße sind Festungen an der Glatzer Nerße.
52. Die Provinz pssen.
29000 qkm, 1,8 Mill. Einw.; 2/3 kath.
Die Provinz Posen, eine waldreiche Ebene, liegt zwischen der
Oder und Weichsel. — Die Warthe und Netze schleichen träge dahin
und bilden viele Sümpfe und Moore, welche durch Entwässerung nach
und nach in fruchtbares Ackerland umgewandelt werden. Posen ist eines
der ersten Weizenländer Europas. Die Bewohner sind zur Hälfte Polen.
Posen, a d. Warthe (73), ist eine Grenzfestung gegen Rußland.
Bromberg, am Bromberger Kanal, der die Weichsel mit der
Oder verbindet, treibt Getreidehandel.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
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monaten Erfrischung und Erholung. Seine zahlreichen Bewohner be-
schäftigten sich außer mit Ackerbau, Viehzucht und Kohlenbrennen nament-
lich mit der Herstellung von Spielwaren. Auch die Fabrikation von
Glas-, Porzellan-, Meerschaum- und Eisenwaren ist bedeutend.
Zwischen dem Thüringer Wald und dem Harz breitet sich das
fruchtbare und liebliche Thüringer Hügelland aus, eine wellenförmige
Hochebene, auf welcher sich einzelne Bergzüge und Berge erheben,
z. B. der durch die Barbaroffa-5age bekannte A'ssthäufer bei Gonders-
hausen mit einem mächtigen Denkmal Kaiser Wilhelms I. Ii, *35.
Der Thüringer Wald und das Thüringer Hügelland gehören ver-
schiedenen kleinen Staaten an, die man gewöhnlich unter dem Namen
Thüringen zusammenfaßt. Werra und Saale sind die Hauptflüsse.
a. Das Grotzherzogtum Sachsen-Weimar.
3 600 qkm; 339000 ev. Einw.
Das Großherzogtum Sachsen-Weimar umfaßt drei größere und
verschiedene kleinere, getrennte Gebiete. Das Hauptland liegt im Thü-
ringer Hügellande an beiden Ufern der Saale.
Weimar ist die Haupt- und Residenzstadt. Hier lebten die
Dichter Göthe, Schiller, Herder und Wieland, deren Denkmäler die
„Dichtersladt" schmücken.
Jena, an der Saale, ist Landesuniversität. Schlacht ^806.
Eisenach, am Nordwestende des Thüringer Waldes, wird von
der prachtvoll wiederhergestellten Wartburg überragt. Luther *52*.
b. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen.
2 500 qkm; 234000 ev. Einw.
Dieses Land liegt am südwestlichen Abhang des Thüringer Waldes
und wird der Länge nach von der Werra durchflossen.
Die Hauptstadt ist Meiningen, an der Werra.
e. Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha.
2000 qkm; 217 000 ev. Einw.
Der südliche Teil dieses Landes, das Herzogtum Ko bürg, ist
durch den Thüringer Wald von dem nördlichen Teil, dem Herzogtum
Gotha, getrennt.
Gotha, die reichste und schönste Stadt Thüringens, besitzt eine
Sternwarte. Der Herzog residiert in K 0 b u r g.
d. Das Herzogtum Sachsen-Altenbnrg.
1300 qkm; 180000 ev. Einw.
Sachsen-Altenburg besteht aus zwei Hauptteilen. Es gehört
zu den fruchtbarsten Gegenden Deutschlands und besitzt einen wohlhaben-
den Bauernstand. Die Hauptstadt heißt Altenburg.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
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Die Urbewohner heißen Anstralnegcr oder Papua. Sie sind von
mittlerer Größe, haben einen häßlichen, dicken Kopf, dunkelbraune Haut
und auffallend dünne Arme und Beine. Sie stehen auf der niedersten
Stufe der Menschheit und lassen sich nur schwer zur Arbeit bewegen.
Viele von ihnen sind Menschenfresser. Eingewandert sind besonders Eng-
länder, Deutsche und Chinesen; letztere arbeiten meistens in den Bergwerken.
Soweit das Festland kolonisiert ist, gehört es den Engländern.
Städte:
Melbourne smellkörn, 49!) ist die Haupt- und Universitäts-
stadt der Kolonie Viktoria und die arößte Stadt Australiens.
In der Nähe der Handelsstadt Adelaide (133) wohnen viele
deutsche Kolonisten.
Sydney (sictne, 424) ist die bedeuten^ste^Handelsstadt Australiens
von Bremen nach Sydney braucht kin Dampfer 55 Tage.
124. Die australischen Inseln.
Die australischen Inseln sind meistens von Korallen gebildet, oft
auch vulkanischen Ursprungs. Sie zeichnen sich durch den üppigsten
Pflanzenwuchs aus; Kokospalmen, Brotfruchtbäume und Bananen ge-
deihen nirgends schöner als hier. Die dem Festlande am nächsten liegen-
den Inseln sind von Papuavölkern, die übrigen von Malayen
bewohnt. Letztere haben einen schönen Wuchs, regelmäßige Gesichtszüge
und gute Geistesanlagen.
а. Neu-Guinea (ginea — Vu Deutscht.), nördlich vom Festlande,
ist die zweitgrößte Insel der Erde, das Vaterland des prächtigen Para-
diesvogels. Die Nordostküste ist eine deutsche Besitzung und heißt
Kaiser Wilhelms-Land. Das Innere ist noch wenig durchforscht.
d. Auch die fruchtbaren Jnselfluren Neu-Pommern, Neu-
Mecklenburg, Neu-Hannover, die 3 größten der Salomons-
inseln, die Karolinen, die Palauinseln, die Marianen
und die Marschallinseln sind Kolonien des Deutschen Reiches.
Ausfuhr von getrockneten Kokoskernen, Palmöl und Bananen.
e. Tasmanien oder Vandiemensland ist durch die Baß-Straße
vom Festlande getrennt und von eingewanderten Europäern bewohnt.
d. Neu-Seeland, südöstl. vom Festlands, eine Doppelinsel von
der Größe Englands, erzeugt den vorzüglichen „neuseeländischen Flachs."
б. Die Samoa- oder Schifferinseln mit der Hauptstadt Apia
stehen in lebhaftem Handelsverkehr mit Deutschland.
f. Die Havaii- oder Sandwichsinseln (sänduitsch), zur Union
gehörig, liegen in der Mitte des großen Ozeans, zwischen Australien und
Nordamerika, und sind daher für die Schiffahrt besonders wichtig. Die
zum Christentum bekehrte Bevölkerung besitzt europäische Bildung. Die
Hauptstadt Honolulu liegt auf der fruchtbaren Insel Oahu.
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Extrahierte Ortsnamen: Papua Melbourne Australiens Adelaide Sydney Bremen Sydney Neu-Guinea Tasmanien Englands Deutschland Australien Nordamerika Honolulu Oahu
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b. Das Meer. Ringsum ist das Land vom Weltmeer oder
Ozean umflutet. Man unterscheidet 5 Hauptmeere; diese sind:
1. das nördliche Eismeer, um den Nordpol;
2. das südliche Eismeer, um den Südpol;
3. der atlantische Ozean, Zwisch. Eur. u. Afr. einer- u. Amerika anderseits;,
4. der g r o ß e od. st i l l e O ze a n, zw. Asien u Austr. einer- u.amerika anderseits;
5. der indische Ozean, südlich von Asien Zwischen Afrika und Australien.
Das Meer erscheint in bläulich-grüner Färbung und^ zeigt bisweilen in der
Nacht ein prächtiges Leuchten, das von sehr kleinen Tierchen herrühren soll.
Das Meerwasser ist ungenießbar und schmeckt bitter-salzig. Die Meeres tiefe
beträgt durchschnittlich 4000 m, erreich: aber an manchen Stellen über 9000 m.
Der Meeresgrund enthält wie die Erdoberfläche Ebenen, Gebirge und Thäler.
Wo seine Hebungen bis an die (Oberfläche reichen, entstehen Inseln, Nisse u. Klip-
pen. (Inselgruppen, Archipel; Korallen- u. Ringinseln.) Im Meere zeigt sich eine
reichbelebte, farbenprächtige (Belt (Robben, Wale, Fische, Muscheln, Korallen, Tang,
Tangwiesen). Die warmen Meere sind am salzhaltigsten, die kalten am sischreichsten.
c. Die Meeresbewegungen Gleich dem Blute des Körpers
ist das Meer in steter Bewegung, und zwar ist diese eine dreifacher
1. Die Wellenbewegung wird durch Stürme verursacht. (Brandung.)
2. Ebbe und Flut bilden gleichsam den Pulsschlag des Meeres.
Hervorgerufen durch die Anziehung des Mondes, wiederholen sie sich regel-
mäßig alle 6 Stunden. Täglich hat also das Meer zweimal Flut (Steigen)
und zweimal Ebbe (Fallen'; aber gleich dem Monde treten sie jeden
folgenden Tag um 50 Minuten später ein. (Spring- und Sturmfluten.)
3. Die Meeresströmungen wühlen das Meer bis zum Grunde
auf. Sie werden verursacht durch die Achsendrehuug der Erde und die
ungleiche Erwärmung und Verdunstung des Wasser am Äquator und
an den Polen. Ihre Richtung wird durch die Drehung der Erde
und die Gestalt des Meeresbodens und der Küsten bestimmt. Am wich-
tigsten für Europa ist der warme Golfstrom, lll, 149.
d. Die Bewohner. Auf der Erde leben über 1500 Millionen
Menschen. Davon sind mehr als die Hälfte noch Heiden; die andern
sind Bekenner eines Gottes (Christen gegen 500 Mlll., Mohammedaner
über 150 Mill. und Israeliten etwa 7—8 Millionen)
Das Menschengeschlecht teilt man in fünf Menschenrassen ein:
Die kaukasische Rasse hat weiße thautfarbe, den gleichmäßigsten
Gliederbau und die edelste Gesichts- und Schädelbildung. Ihre Borderzähne stehen
senkrecht, das paar ist lang, oft lockig. In körperlicher und geistiger pinsicht be-
sitzt sie die höchste Ausbiloung und ist vornehmlich in Europa vertreten; zu ihr
zählen die Germanen, Romanen, Slaven, Inder, Perser, Semiten.
2. Die mongolische Rasse hat gelbbraune thaut, schief liegende
enggeschlitzte Augen, hervorstehende Backenknochen und dadurch eine nrehr viereckige
Gesichtssorm und schwarzes, glattes paar. Sie bewohnt hauptsächlich Mittel- und
Gstasien und die polarländer. Zu ihr gehören die Mongolen, Chinesen, Japanesen,
Eskimo, Finnen und Lappen.
3. Die äthiopische oder Negerrasse wohnt in Afrika und zumteil
(durch die Sklaverei eingeführt) in Amerika. Lie hat schwarze pautfarbe, dicke,
aufgeworfene Lippen, schiefgeftellte Borderzähne, platte Nase, schmale, flache Stirn
und krauses wollhaar.
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Asien Afrika Australien Polen Europa Europa Japanesen Afrika Amerika