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bei ertappt, so erhielten sie Strafe. Diese Erlaubni sollte den Knaben Gelegenheit geben, sich in der List zu den.
Die Jugend wurde von den frhesten Jhren an durch Leibesbungen und Abhrtung gestrkt. Die neugeborenen Kinder wur-den geprft, ob sie krperlich stark wren, und es bestand sogar die harte Einrichtung, da die schwchlichen Kinder am Berge Taygetus ausgesetzt wurden, damit in dem Staate keine schwch-liehen. Brger aufwchsen. Bis zum siebenten Jahre blieben die Kinder im elterlichen Hause unter der Obhut der Mtter; von da an aber wurden sie der ffentlichen Erziehung oder dem Staate ganz bergeben. In Abtheilungen eingereiht wurden sie in jeder Art von Leibesbung, im Schwimmen, Wettlaufen, Ringen, Kmpfen unterwiesen. Sie dursten karte verweichlichenden Gewohnheiten annehmen, muten auf Schilf schlafen und diesen sich selbst aus dem Eurotas holen, Hunger, Durst, Hitze, Klte geduldig ertragen; ja sogar jedes Jahr an einem bestimmten Tage fand am Altare der Artemis eine Geielung der Jnglinge statt, und es galt als ein Schimpf, wenn man durch eine Miene den Schmerz zu erkennen gab. Es wird erzhlt, da manche tobt zusammengesunken seien, ohne durch einen Laut den Schmerz zu ver-rathen. Auch die spartanischen Mdchen erhielten eine hnliche Erziehung, wie die Knaben; sie muten den Krper den durch Schwimmen, Laufen, Ringen und selbst durch den Gebrauch der Lanze. So wurden die Mtter der Spartaner eben so krftig und vaterlandsliebend, wie die Männer, und von ihnen geachtet zu werden, galt den spartanischen Mnnern sehr viel. Eme Sparta-nert gab ihrem Sohne, als er zum Kampfe auszog, den Schild mit den Worten: Mit diesem oder aus diesem!" Als einer an-deren Spartaner in die Kunde gebracht wurde, da ihr Sohn ge-fallen sei, so fragte sie nur, ob er gesiegt habe; und als man ihr dies bejahte, sagte sie frohes Sinnes: Dazu habe ich einen Sohn geboren, da einer wre, der fr das Vaterland zu sterben wte."
Auf die Ausbildung des Geistes wurde weniger Sorgfalt verwendet; denn krftige Brger und tapfere Krieger heranzuziehen war die Hauptaufgabe des spartanischen Staates. Die spartanische Jugend lernte hauptschlich Kriegslieber auswendig; aber sie wurde auch daran gewhnt, die Dinge schnell zu erfassen und bestimmt und kurz darber sich auszusprechen. Daher sagt man sprchwrt-lich lakonisch reden, um einen recht kurzen und bndigen Gedankenausdruck zu bezeichnen. Strenger Gehorsam des Jngern dem Aertem gegenber war ein Hauptgebot; jeder Jngere mute sich unbebingt dem Acltern unterwerfen, und dieser hatte das Recht, selbst auf ffentlicher Strae denselben zu strafen.
Die Bevlkerung des spartanischen Staates bestand aus Spar-
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ficht auf sein wahres Wohl hingab, beweist auer manchen anderen das Beispiel von Alcibiades.
. 35.
Alcibiades.
Alcibiades stammte aus einer der vornehmsten und reich-sten Familien Athens und war mit Perikles verwandt Schon als Knabe erregte er durch seine Schnheit, noch mehr aber durch seine geistigen Anlagen allgemeine Aufmerksamkeit. Unter der Aussicht des Perikles erhielt er eine treffliche Bildung und zeichnete sich bald so aus, da man Groes von ihm zu erwarten berech-tigt war. Zugleich aber zeigten sich auch srhe bei ihm An-zeichen von fehlerhaften Neigungen, und diese wurden mit dem heranreifenden Alter immer strker. Alcibiades besa von Jugend aus einen grenzenlosen Ehrgeiz; eitel aus sich und sein Vermgen wollte er, da man nur von ihm rede. Damit verband er eine Leichtfertigkeit, die sich bis zu boshaftem Mnthwillen und in seinen spteren Jahren selbst bis zur Gewissenlosigkeit steigerte. Keck-heit, die oft Frechheit wurde, und ein unbndiger Trotz traten schon in dem Knaben stark hervor. So werden uns in einer Reihe von Anekdoten einzelne Charakterzge aus dem Jugendleben des Alcibiades erzhlt.
Schon als Knabe war er nicht zu bewegen, die Flte spielen zu lernen; denn durch das Fltenspiel, sagte er, wrde das Ge-steht entstellt und man knne dabei nicht reden oder singen. Einst spielte er mit anderen Knaben aus der Strae Wrfel. Als er gerade am Wurfe war, kam ein Wagen dazu. Zuerst rief er dem Fuhrmann zu, er solle warten, und als dieser nicht aus ihn hrte, warf er sich vor dem Wagen auf den Boden und hie den Fuhrmann weiter fahren, wenn er wolle. Dieser, berrascht durch die Tollkhnheit des Knaben, hielt das Gespann zu-rck, und Alcibiades that seinen Wurf. Einmal wettete er in einer Gesellschaft, er wolle einem wrdigen Greife auf ffentlicher Strae eine Ohrfeige geben. Er that es und lies davon. Ganz Athen sprach von der Frechheit des jungen Alcibiades; er aber ging zu dem Greise, entblte, um Verzeihung bittend, seinen Rcken und wollte so viele Hiebe aushalten, als jener bestimmen wrde. Der Greis verzieh ihm und gewann den einschmeichelnden Jngling so lieb, da er ihm seine Tochter in die Ehe gab. Er hatte einen prchtigen Hund um eine auerordentliche Summe gekauft, und ganz Athen sprach von dem schnen Hund; da ver-ftmmelte er denselben auf abscheuliche Weise, und Athen sprach
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des Miltiades zu dem Unternehmen gegen Paros 70 Schiffe gebaut worden. Thennstokles setzte es jetzt durch, ba der Gewinn au? dem laurischen Silberbergwerke, welcher bisher unter die Burger vertheilt worben war, zur Vermehrung der Flotte ver-weubet wrbe, durch welche allein der Staat groß und mchtig werben knne; nnb alb war Athen im Besitz von 200 Kriegsschiffen und konnte sich als die erste Seemacht an die Spitze der riechen stellen. Daburch wrbe aber auch ganz Griechenland gerettet, als die Perser zum britten Male mit furchtbarer Heeres-macht in das Land einbrachen.
. 28.
Ter dritte Zug. Xerxes.
Der mchtige Perserknig konnte es nicht verschmerzen, da ein so kleines Vlklein, wie die Athener, ihm, der bisher unbesieg-bar erschienen war, nicht nur Wiberstanb geleistet, sonbern sogar eine schimpfliche Nieberlage beigebracht hatte. Er bachte daher aus einen neuen Felbzng, konnte aber benselben wegen innerer Zwistigkeiten nicht sogleich unternehmen. Inzwischen ereilte ihn der Tod und sein Sohn Xerxes bernahm die Regierung. Nachdem dieser die Angelegenheiten in Asien geordnet hatte, bot er alle Kraft zu den grten Kriegsrstungen im ganzen Reiche auf, um sich an den Griechen zu rchen. Die Massen, welche er aus allen unterworfenen Lndern vom Jnbns bis zu den Skythen und den Grenzen Aegyptens zusammenbrachte, berstieg ohne den Tro die Zahl von l '/2 Million Fugnger und 80,000 Reitern; aber in dieser auerordentlichen Menge waren kaum 200,000 brauchbare Streiter, welche einen regelrechten Kamps zu bestehen vermochten, so ba die bergroe Zahl eher noch zum Schaben als zum Nutzen gereichte. 9cer.res aber glaubte durch die Menge schrecken zu erregen nnb das kleine Huflein der Griechen zu erdrcken. Neben dieser Landmacht hatte er eine Flotte von 3 200 Kriegs- und 3000 Lastschiffen aus allen unterworfenen See-Provinzen zusammengebracht, und zur Verpflegung der Kriegs-schaaren wurden bis Macedonien herab Magazine angelegt.
Xerxes whlte den nmlichen Weg, welchen schon Mardonius eingeschlagen hatte. Als er in die Ebene von Troja gekommen war, opferte er den gefallenen trojanischen Helden, und im Angesichte seiner groen Massen, welche Land' und Meer bedeckten, pries er sich als den mchtigsten Herrscher glcklich. Doch gerieth er bald daraus in eine wehmthige Stimmung und vergo Thrnen,
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Extrahierte Personennamen: Xerxes Xerxes Xerxes
Extrahierte Ortsnamen: Paros Athen Griechenland Asien Macedonien Troja
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Lanze und durchbohrte den, welcher ihm am Granikns das Leben gerettet hatte. Sogleich nach der That bemchtigte sich seiner tiefer Schmerz und Reue; drei Tage schlo er sich mit dem Leichnam des Klitus ein und nahm nieder Speise noch Trank zu sich, und Niemand durfte bei ihm eintreten. Endlich lie er sich durch die dringenden Bitten seiner Generale bewegen, wieder zu seinem Heere zu gehen.
. 46.
Alexanders Zug nach Indien.
Nachdem Alexander die Regierung des neuen Weltreichs in Babylon geordnet hatte, verfolgte er die Mrder des Darins. Besfns hatte sich aus Baktrieu der das fr ein Heer nnzugng-lich scheinende Paropamisusgebirge nach Sogdiana (Bochara) hinter den Orns (Amu) geflchtet. Aber Alexander drang auch dahin vor, Bessus wurde von dem Statthalter ausgeliefert, gefesselt dem Herrn vorgefhrt und nach persischer Sitte ans Kreuz geschlagen, nachdem ihm Nase und Ohren abgeschnitten worden waren.
Jetzt beschlo Alexander einen Feldzug nach Indien zu unter-nehmen, das man bisher kaum der Sage nach kannte. Mit einem Heere von 120,000 Mann, theils Maeedonier, theils macedonisch eingebter Perser, brach er 327 v. Chr. gegen den Indus auf. Zwischen dem Indus und Hydaspes (jetzt Behnt) herrschte der indische Fürst Taxiles, und rings um ihn, im heutigen Pendschab, waren mehrere kleine und unabhngige Staaten. Alexander be-siegte diese nach hartnckigem Widerstande und schenkte ihr Gebiet dem Taxiles, welcher sich freiwillig unterworfen hatte. Oestch vom Hydaspes war das Reich des Porns, welcher mit Taxiles im Streit war. Gegen diesen König rckte Alexander mit groer Gefahr der den Hydaspes vor und besiegte ihn vollstndig in einer groen Schlacht, in welcher den Maeedoniern zum ersten Male Kriegselephanten in groer Zahl entgegengeshrt wurden und viel zu schaffen machten. Porus selbst wurde gesangen, und 20,000 Inder, darunter zwei Shne des Knigs, verloren das Leben. Aber Alexander lie dem gefangenen König eine edle Be-Handlung zu Theil werden. Als er ihn fragte: Wie willst du behandelt sein?" antwortete der Jndier: Kniglich." Und als er ihn aufforderte, sich etwas zu erbitten, sagte er: In dem Worte ,Kniglich' liegt Alles, um was ich zu bitten habe." Ale-xander gab ihm sein Reich zurck und vergrerte dasselbe noch durch einen Theil der angrenzenden Gebiete, welche er erobert hatte.
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Alexander Alexander Besfns Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander
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Als ausgezeichnete Muster rmischer Kraft und Sitteneinfach-heit aus diesen ersten Jahrhunderten der Republik werden uns viele Männer genannt.
Lucius Quinctius Cincinnatns, welcher in Rom die hchste Wrde bekleidet und groes Ansehen genossen hatte, zog sich auf sein kleines Gtchen der den Tiber zurck und lebte hier ganz der Landwirthschast. Es war nmlich bei den alten Rmern der Landbau die Hauptbeschftigung, und die angesehensten Mn-neu hielten es nicht fr unwrdig, selbst aus dem Felde zu arbei-tett. Im Jahre 456 v. Chr. nun, als die Rmer in einem Kriege mit dem Nachbarvolke der Aeqner in groe Roth kamen, setzten sie ihre einzige Hoffnung noch auf Cmeinnatus. Er wurde daher zum Dictator ernannt. Cincinnatns war gerade auf dem Felde mit seiner lnblichen Arbeit beschftigt, als die Gesanbtm mit der Botschaft zu ihm kamen. Zuerst legte er seilt Festkleib, die Toga, an, und nahm bauu die Auftrge der Gesandten entgegen. Cincinnatns fhrte das rmische Heer zum Siege, schickte die Feinde unter das Joch, gewann fr das Heer reiche Beute nnb kehrte, nachbem er vom Heere mit einem goldenen Kranze ausgezeichnet worben und in Rom im Triumphe eingezogen war, nach sechszehn Tagen wieber zu seinen lnblichen Beschftigungen zurck.
Marcus Manlius mit dem Beinamen Capitolinns ver-theidigte das Capitol volle sieben Monate lang gegen die an Macht ihm weit berlegenen Femde. Eine gallische Vlkerschaar war nmlich in Italien eingebrochen und hatte: unter ihrem Fhrer Brennns den Rmern im Jahr 390 v. Chr. an dem Flchen Allia eine so furchtbare Niederlage beigebracht, da dieser Tag (dies Alliensis) fr alle Zukunft sprchwrtlich wurde. Hieraus drangen sie in Rom selbst ein und verheerten die ganze Stadt. Die Einwohner flchteten sich, und nur die waffenfhigen Männer, welche noch in der Stadt waren, zogen sich auf das Capitol zurck. Nachdem alle Versuche der Gallier, sich des Platzes zu bemchtigen, vergeblich gewesen waren, fanden sie auf einem geheimen Fuweg den Zugang zur Burg; und fchon hatte eine Anzahl in der Nacht dieselbe in so groer Stille erstiegen, da nicht uur nicht die Wchter, sondern nicht einmal die Hunbe es merkten. Nur die der Juno geweihten Gnse, welche trotz des groß gewordenen Mangels an Lebensmitteln bisher verschont worden waren, siengen ein heftiges Geschnatter an. Dadurch wurde Manlius aufgeweckt, griff sogleich zu den Waffen, rief die Anderen auf und strzte den ersten. Gallier, welcher schon oben stand, nieder. Die nachfolgenden Gallier wurden zum Theil durch desfen Sturz mit fortgerissen, zum Theil von den herbeieilenden Rmern getdtet. So hatte Maulius das Capitol gerettet.
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sonst nur den angesehensten und ltesten Brgern zu Theil wurde nmlich um die Wrde des Pontifex maximus oder das Ober-priesteramt. Zu seiner besorgten Mutter sagte er, als er am Wahltage sortgieug: Entweder siehst dn mich als Oberpriester oder als Verbannten wieder." Csar siegte in der Wahl der seine beiden Mitbewerber, welche zu den angesehensten Optimalen gehrten. Im darauf folgenden Jahre wurde er Prtor, und nach der Prtur erhielt er die Provinz Spanien als Statthalterschaft. Aber seine Glubiger wollten ihn nicht aus Rom fortlassen. Da leistete Marcus Licinius Crassus, der reichste Mann Roms, Brgschaft fr eine Summe von ungefhr 5 Millionen Mark. Als ihn auf der Reise dahin einer seiner Begleiter in einem fhi-nen gallischen Dorfe fragte, ob hier wohl auch Rangstreit herrschen mge, antwortete er: Ich wenigstens mchte lieber in diesem Dorfe der erste als in Rom der Zimte sein." Nach Ablauf des Jahres feiner Statthalterschaft in Spanien hatte er so viel Geld zusammengebracht, da er in Rom alle seine Schulden zahlen konnte.
Nach seiner Rckkehr aus Spanien, wo er sich zugleich auch Ruhm durch einen siegreichen Zug nach Lusitanien erworben hatte, war es ihm ein Leichtes sich zum Consul whlen zu lassen. Als sich aber der Senat sowohl gegen Csar, als gegen Pompejus, welcher eben vom mithridatischen Kriege ruhmgekrnt zurckgekehrt war, feindselig zeigte, so gelang es dem Csar, den Pompejus, obgleich dieser sein Gegner war, zu einer Verbindung zu bestimmen, um den Widerstand des Senats zu brechen. Pompejus seinerseits war einer solchen Verbindung keineswegs abgeneigt, weil er den wachsenden Einflu Cfars frchtete; mit Cfars Hilfe glaubte er sich am sichersten auf der Hhe seiner Stellung behaupten zu knnen. Das Geld, welches sie zur Ausshnung ihrer Gegner brauchten, sollte der reiche Crassus liefern. Dieser, obgleich bis-her Feind des Pompejus, lie sich zur Theilnahme an der Ver-bmdung durch die Aussicht bereden, da er durch dieselbe sich neue Reichthmer erwerben knne.
So kam das erste, von den Rmern spottweise so genannte Triumvirat im Jahr 60 v. Chr. zu Stande.
. 72.
Csar in Gallien. Pompejus in Rom.
Csar erhielt fr das Jahr 59 v. Chr. das Confulat. In diesem Amte bte er fast unumschrnkte Gewalt; wo er Wider-
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Plebejern Belieoten Mann, weil er aus ihrer Mitte abstammte ^er trug ihnen eine Fabel von dem Magen und den Gliedern vor Die Glieder htten sich gegen den Magen emprt und ihm die Speisen verweigert, weil sie allein arbeiten mten, er aber nur verzehre. Whrend sie so m_ ihrem Zorn den Magen durch bezwingen wollten, seien sie selbst mit dem ganzen Krper erschlafft. ^etzt sei es deutlich geworden, da auch der Dienst des Magens kein massiger sei. Die Plebejer lieen sich bereden, nach ^ m zurckzukehren, aber nur nachdem die Patrizier ihnen mehrere Zugestandnljie gemacht hatten. Das wichtigste war, da ihnen sogenannte Volkstribunen (tribuni plebis) bewilligt wurden d i Stellvertreter der Plebejer, welche das Recht hatten, den Verhand-lnngen des Senats beizuwohnen und, wenn dieser etwas beschlo J?a\6egen das Interesse der Plebejer zu sein schien, ihr Veto" (d. h. ich verbiete) einzulegen. Auch das Recht, Versammlungen, V^.Uren zuhalten, wurde den Plebejern gewhrt, und diese plebejischen Comitien erhielten bald groe Wichtigkeit, wie die An-Gelegenheit des Coriolanus beweist.
55.
Cajus Marcius Coriolanus.
Cajus Marcius. welcher von der Eroberung der sdlich von Rom gelegenen volskischen Hauptstadt Corioli den Beinamen Coriolanus fhrte und unter den Patriziern in groem Ansehen stand, wollte den Umstand, da in Rom Hungersnoth und Teuerung entstanden war, benutzen, um den Plebejern die Rechte, welche sie sich erworben hatten, wieder abzuzwingen. Der Senat hatte nmlich. beschlossen, Getreide, welches er nach Rom hatte kommen la|ien, auszutheilen. Coriolanus aber verlangte, da den Plebejern so lange nichts gegeben werde, bis sie ans ihre er-ztvimgeneit Rechte verzichtet htten. Die Plebejer, darber auss Hchste erbittert, forderten ihn aus, vor ihren Comitien zu erscheinen, und als er den Tribunen mit Hohn und Trotz erwiderte wurde die Stimmung unter dem Volke so gefhrlich, da die An-Hanger des Coriolanus dasselbe in den Comitien durch Bitten und Vorstellungen zu beschwichtigen suchten. Coriolanus wurde aber verurtheilt und gieng, auf Rache sinnend, zu den Volskern ins Cm. Cr beredete den König der Volsker leicht, da er ihm ein Heer gab. Mit diesem zog er gegen Rom, bedrngte seine Vater-stadt hart und zeigte sich unerbittlich, als die Rmer wiederholt Gesandte an ihn schickten, um sich mit ihm auszushnen. Zuletzt
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nig Juba auf Seite der Pompejaner stand, wurde rmische Provinz. Im folgenden Jahr gieng Csar nach Spanien. Hier aber wurde die Sache fr Csar bedenklich. Es hatten sich nm-Itch mehrere spanische Vlkerschaften emprt, und sogar ein groer Theil des Heeres selbst schlo sich den Pompejanern an. Der Kamps bei Muuda war so gefhrlich, da Csar zur Rettung des Steges fem eigenes Leben wagen mute. Er sprang vom Pferde und drang auf die Feinde ein, seinen weichenden Veteranen zu-nifend: Wollt ihr eueren Feldherrn zweien Knaben preisgeben?" Es waren nmlich in dem pompejanischen Heere des Pompejus Shne, Sextus und Cnejns Pompejus. Nach der Schlacht bei Munda aber, in welcher 33,000 Pompejaner fielen, war Csar der Alleinherrscher Roms.
. 74.
Casars Herrschaft und Ende.
Csar traf während seiner Herrschast in Rom viele gute Ein-richtungen. Er steuerte durch Gesetze dem Luxus, der Armuth und berschuldung. Auch den Kalender, welcher durch mangel-haste astronomische Berechnungen sowie die Fahrlssigkeit der Pen-tifices in groe Verwirrung gekommen war, hatte er frher schon verbessert und dadurch eine sichere Zeitrechnung erleichtert. Bei Allem war er aber immer darauf bedacht, dem Volke den Glanz seiner Macht und die Hoheit seiner Person zu zeigen; und sein eigenes Auftreten stand im Widerspruch mit den Gesetzen, welche er gegen den Luxus und die Verschwendung erlassen hatte. Volk und Soldaten wurden mit den reichsten Geschenken bedacht; pracht-volle Festspiele dienten als Augenweide der schaulustigen Menge. Einmal lie er das Volk an 22,000 Tischen bewirthen, dazu noch Lebensmittel und gegen 12 Millionen Mark anstheilen. Jeder gemeine Soldat erhielt 3000 Mark zum Geschenke, der Haupt-mann das Doppelte, der Kriegstribun das Vierfache. Bei den Spielen, welche er zur Einweihung eines Tempels gab, erschienen 400 Lwen und in einem Scheintreffen 20 Elephanten. Er hatte sich aber durch seine Macht und durch die unbegrenzte Schmeichelei des Senates, welcher alle mgliche Ehre auf ihn hufte, so sehr blenden lassen, da er statt wie ein weiser Fürst zu regieren und der Retter des durch Selbstsucht, Parteiungen und Sittenverderb-ni zerrtteten Rom zu werden, nur wie ein unbeschrnkter Macht-Haber glnzen wollte. Daher verletzte er aufs Empfindlichste die, welche mit wahrer Liebe an dem Wohlergehen und der Freiheit
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Die Hunnen waren ein furchtbar wildes und hliches Volk. Sie hatten einen festen Gliederbau, breite Schulrern, dicke Hlse und eine kleine Statur; ihr ganzes Aussehen war so unfrmlich, da man sie mit grob zugehauenen Brckenpfosten vergkch. Sie waren immer zu Pferde und zeichneten sich als wilde Reiter aus. In Htten giengen sie nur in der grten Noth. Hunger, Durst und Klte lernten sie von Kindheit auf ertragen. Von Ackerbau wuten sie nichts; sie schweiften wild umher, raubten und pln-derten, ohne feste Wohnsitze, ohne Gesetz und bleibende Sitte. Die Treue kannten sie nicht; was ihnen die wilde Begierde vorhielt, das erjagten sie. Sie lebten von Wurzeln und dem Fleische eines jeden Thieres, das ihnen der Znsall zufhrte; sie brauchten aber kein Feuer, sondern legten das Fleisch nur unter den Sattel, um es mrbe zu reiten. Wie ihre Natur, so war ihr Kampf wild .und ungeregelt. Pltzlich griffen sie aus ihren schnellen Rossen an, gebrauchten Wurfgeschosse, deren Spitzen nicht ohne Kunst aus Knochen verfertigt waren, in der Nhe Schwerter und Schlingen, die sie dem Feinde um den Kopf warfen, um ihn so fortzn-schleppen. Ursprnglich wohnten sie in der heutigen Mongolei und beherrschten einen groen Theil des nrdlichen und stlichen Asiens. Sie gehrten zu jenen Raubschaaren, gegen welche schon um die Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. die Chinesen die groe chinesische Mauer lngs ihrer Nordgrenze hin errichtet hatten.
Gegen Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. wurden die Hun-nen von den Chinesen ganz aus ihren Wohnsitzen verjagt und ge-nthigt, sich westwrts zu ziehen. Im Jahr 375 waren sie bis an die Wolga vorgedrungen und stieen hier auf die Alanen, welche zwischen der Wolga und dem Don lebten. Diese wurden leicht besiegt, und mit ihnen vereint drangen die Hunnen weiter in das jetzige Rußland vor.
Ein Theil des deutschen Volles der Gothen, die Ostgothen, hatten ihre Wohnsitze bis gegen das schwarze Meer hin; sie waren daher zuerst den Angriffen der Hunnen ausgesetzt. Ihr greiser König Hernmnrich, welcher das Unglck seines Volkes nicht ber-leben wollte, tdtete sich selbst. Die Ostgothen _ wurden groenteils unterworfen, ein kleiner Theil zog sich in die Karpathen zurck und drngte sich ans die Westgothen. Die letzteren aber, da sie Widerstand fr unmglich hielten, erbaten sich durch Ge-sandte, an deren Spitze der gothische Bischof Ulfilas stand, von dem rmischen Kaiser Valens in Konstantinopel Land und Weiden auf dem rechten Donauufer und versprachen dasr Schutz und Bei-stand. Valens wies ihnen Wohnsitze in Msien (Serbien und Bulgarien) an. Die Hunnen trieben sich jetzt der 50 Jahre lang in den sdlichen Steppen von Rußland, in Polen und
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Dritte Wtheitung, Pic Neuzeit,
. 128.
Die Reformatio. Martin Luther.
Schon auf den frheren Kirchenversammlungen zu Konstanz (14141418) und zu Basel (14311449) war der Abstellung von Mibruchen, welche sich im Laufe der Zeit in kirchliche Dmge eingeschlichen hatten, berathen worden; aber es wurde fem Zrel erreicht. Whrend daher das Bedrfni bessernder Aenderungen immer mehr gefhlt wurde, gaben den nchsten ueren Ansto zu der groen Reformation des 16. Jahrhunderts die Ablapredigten des Dominikaners Johann Tetzel.
Der Papst Leo X. hatte nmlich einen Abla ausgeschrieben und bestimmt, da die bei demselben geschenkten Gaben zur Voll-endung der schon von dem Papst Julius Ii. begonnenen pracht-vollen Peterskirche in Rom verwendet werden sollten. In Deusch-land aber predigte Tetzel diesen Abla in so entstellender Weise, da viele zu dem Jrrthum verfhrt wurden, man knne sich fr Geld von den Snden loskaufen. Daher erregte das Verfahren Tetzels bald allgemeinen Unwillen. Zuerst trat gegen diesen Mi-brauch Martin Luther aus und machte damit den ersten An-fang zur Reformation.
Martin Luther war am 10. November 1483 zu Eisleben geboren. Sein Vater, ein armer Bergmann, lie ihn die Kloster-schule zu Magdeburg besuchen und schickte ihn 1501 auf die Universitt zu Erfurt mit dem Wunsche, da er die Rechtswissen-schast studiere. Da aber Luther dazu keinen Berufs in sich fhlte, gerieth er mit sich selbst in einen inneren Kampf und entschlo sich zuletzt, wider den Willen seines Vaters in das Augustiner-kloster zu Erfurt einzutreten, um hier dein geistlichen Leben sich zu widmen. Unter der Leitung seines Ordensvorstandes Johann von Staupitz bildete er sich hier weiter aus und fand in feinen vielen inneren Kmpfen Ruhe. Im'jahre 1508 wurde er auf Empfehlung seines Vorgesetzten von dem Knrsrsten Friedrich dem Weisen von Sachsen an die neu gestiftete Universitt Wittenberg als Lehrer der Weltweisheit berufen und dann Professor der Theologie.
In dieser Stellung nun lie er am Vorabend des Aller-heiligenfestes 1517 nach damaliger Sitte fnfundneunzig Thesen oder theologische Stze an der Schlokirche zu Wittenberg an-
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