9. Zimmer im Empirestil. Die Anlehnung an das klassische Altertum ist unverkennbar. Die Sitzmöbel erhalten wieder gebogene Beine und zeichnen sich, wenn auch nicht durch Behaglichkeit, so doch durch Festigkeit aus. Der Empirestil in der Zimmereinrichtung fand weite Verbreitung und erhielt sich lange, auch
als später das Rokoko zurückgekehrt war.
uaßutt}(puiud;t3uum£
455
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
78
C. i'änberfunöc.
ließen. Weiter östlich, bereits in einer Tieflandsbucht, folgt Halle (181)
an der Saale, gegenwärtig der Mittelpunkt des thüringischen Eisenbahn-
netzes. Es besitzt eine Universität und die bekannten Franckeschen Stiftungen.
Die Stadt verdankt ihren Namen und Ursprung den reichen Salzquellen,
die einem ungeheuren Salzlager entspringen, das den Harz rings umgibt,
und dem auch die reichen Quellen von Schönebeck an der Elbe und die
Steinsalzbergwerke bei Staßsurt an der Bode angehören. Außer den:
Kochsalz werden nördlich vom Harz, besonders um Staßsurt und Aschers-
leben, ergibige Kalibergwerke betrieben. Die Bohrungen auf Kali
iverden um den Harz herum immer zahlreicher und haben ein ungeheures
Gebiet dieses wertvollen Dungmittels erschlossen, das bisher fast nur in
Deutschland gefunden ist. Durch seine Verwendung blüht in diesen Ge-
genden der Zuckerrübenbau auf dem fruchtbaren Schwemmlande in der
Niederung. (Brannfchweiger und Magdeburger Börde.) Außerdem ist hier
der Boden reich an Braunkohlen, die nicht nur als Förderkohle oder
zerkleinert zum Heizen dienen, sondern auch zu einer großartigen Paraffin-
und Petroleum-(Solaröl-)Jndnstrie Veranlassung geben.
§ 118. Die wichtigsten Harzstädte liegen am Fuße des Gebirges.
Die meisten stammen aus der Zeit der Sachsenkaiser, die hier reich begütert
waren und in den Harzwäldern ihre Jagdgründe hatten.
Goslar liegt am Fuße des Rammelsberges, dessen Metallreichtum (da-
mals Silber) schon den Glanz des sächsischen Hofes erhöhte. Es war der
Lieblingsanfenthalt der fränkischen Kaiser, von denen Heinrich Iii. den Dom
und den Kaiserpalast erbaute, die beide noch zum Teil erhalten sind. In
der Nähe liegt eine Reihe bekannter Plätze. Das vielbesuchte Harz bürg
besitzt Reste der Burg Heinrichs Iv. Wernigerode liegt am Anstritt
der Holzemme. Quedlinburg hat blühenden Gartenbau. Die Stadt ist
eine Gründung Heinrichs I., der hier im Dom begraben liegt. Ballen-
stedt ist anhaltinische Residenz.
$ 119. Zwischen dem nördlichen Vorlande des Harzes und der Lüne-
burger Heide verläuft ein Längstal, in dem nach W die Aller znr
Weser geht. Die Hügelzüge sind durch fruchtbare Ebeuen getrennt, die
sich besonders zum Rübenbau eignen. Hier liegt das alte, aber neu er-
blühte Halberstadt. Wolfenbüttel ist bekannt durch seine Bibliothek
wie durch seinen Gemüsebau; es war einstmals die Residenz der Herzöge
von Brannschweig. Die Hauptstadt des Herzogtums, Braunschweig (144),
liegt an der früher bis hier schiffbaren Oker und am Übergangspunkte
einer Handelsstraße von der Elbe zum Rhein.
Es ist Mittelpunkt eines großen Gemüsebaubezirks (Spargel und Gemüse-
konserven), Fabrikationsplatz sür Wurstwaren, Honigkuchen und Maschinen
Technische Hochschule). Wie Goslar, Hildesheim und die Nordharzstädte
übt es durch seine alten kirchlichen und weltlichen Bauten auf Künstler,
Geschichts- und Altertumsfreunde eine große Anziehungskraft aus.
Zeichnungen: 1. Ter Harz. 2. Das Gebiet der Aller.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Personennamen: C._i'änberfunöc Heinrich_Iii Heinrich Heinrichs Heinrichs_I. Heinrichs_I.
Der Fudschijama, südwestlich von Tokio (3728 m).
Aus der anmutigen Landschaft Nippons steigt von breiter Grundlage der abgestumpfte Kegel des weithin sichtbaren „heiligen" Berges sanft an. Eine blendend
weiße Schneehaube krönt ihn. Dieser Vulkan, der 1708 den letzten Ausbruch erlebte, wird viel von buddhistischen Pilgerscharen besucht. Im Vordergrunde
eine Vorstadt von Tokio, rechts Schirmtannen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
115 Das Ostdeutsche Tiefland._____ _____§76
Abb. 4, §74. Reichstagsgebäude und Siegessäule.
(Verlag Max O. Brien & Co., Berlin.)
Durch das Brandenburger Tor sind wir in den'tiergarten hineingeschritteu und blicken nun zurück
nach Südosten. Im Hintergrunde werden einige Säulen des Brandenburger Tores sichtbar.
Vor den: Reichstagsgebäude (von Wallot erbaut) steht, im Bilde kaum erkennbar, ein Bismarck-
denkmal und weiterhin die 61 m hohe Siegessäule, zur Erinnerung an die Siege 1864, 1866
und 1870/71. Sie ist mit eroberten Kanonenrohren umkleidet und wird von der Siegesgöttin
gekrönt, die den Siegerkranz hoch emporhält und nach rechts in die Siegesallee hineinblickt.
lange Landschaft, in der Kunst und Natur im regen Wetteifer miteinander die mannigfaltigsten
Reize schufen. Auf diesem Gebiet erwuchsen die Städte Charlottenburg, Spandau und
Potsdam (§ 89).
2. Posen.
Der Charakter Posens weicht von dem Brandenburgs erheblich ab. In § 76
Brandenburg drängen sich alle drei Ur-Talzüge zusammen; Posen wird nur
von dem mittleren durchzogen, während der nördl. und südl. an den Grenzen
verlaufen. Statt der vielen kleinen Platten (Plateaus) Brandenburgs hat
Posen in der Hauptsache nur zwei große; es ist der ebenste Teil Deutsch-
lands. Wichtiger aber ist ein anderer Unterschied: in Posen liegt auf den
Platten viel häufiger der (obere Gefchiebe-)Ton frei als in Branden-
bürg, je weiter nach O., desto mehr. Infolgedessen ist Posen ein Haupt-
weizenland Preußens. Bedeutend ist auch der Hopfenban (im W.) und
der Zuckerrübenbau (im O.). In der Südwestecke (bei Bomst) wird auch
Weinbau betrieben. Der kolonisierte Netzebruch ist namentlich durch saftige
Wiesen ausgezeichnet. Auch an der Obra wurden 400 qkm Sumpfland ent-
wässert. — An mineralischen Schätzen sind nur die Solquellen bei Hohen-
8*
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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Abb. § 48. Wilhelmshöhe bei Kassel.
(Verlag A. I. Bellson, Kassel.)
Blick nach Westen. Das Schloß (mit 208 in eins der längsten Gebäude der Weltbund sein
berühmter Park liegen am Abhange des Habichtswaldes. Hinter dem Schlosse (Napoleon Iii
1870/711) ein 60 m hoher Springbrunnen. Das achteckige Riesenschloß (Oktogün) auf dem
Rücken des Habichtswaldes trägt ein 10 m hohes Herkules-Standbild.
Abb. 4, §47. Die Westfälische Pforte.
Blick nach Norden durch die Scharte, durch die die Weser in die Ebene eintritt. Linkster Witte-
kindsberg mit dem Kaiser Wilhelm-Denkmal der Provinz'westfalen, rechts der Jakobsberg
mit einem (hier nicht sichtbaren) Bismarck-Denkmal. Jenseits der Fabrikbrücke die Stadt
Minden. Die Scharte ist 6 mal so breit wie das Flußbett, ein Beweis, daß der Strom in grauer
Vorzeit viel breiter war. Auch heute noch erreicht er mitunter den Fuß der Berge.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
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9. 3 t mm er tm Empirestil. Die Anlehnung an das fia||t|d)e Altertum t|t unoenennvar. :uie >-tymooel erhalten wieder gebogene itictnc und zeichnen sich, wenn auch nicht durch Behaglichkeit, so doch durch Festigkeit aus. Der Empirestil in der Zimmereinrichtung fand weite Verbreitung und erhielt sich lange, auch
als spter das Rokoko zurckgekehrt war.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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— 162 —
führten. Manche Hausmarken erinnern an die Runen, die geheimnisvollen
Schriftzeichen der alten Germanen. Sie vererbten sich iu deu Familien
von Kind zu Kind und waren oft jahrhundertelang schon im Gebrauch.
So verwuchsen die Hausmarken mit ihren Besitzern und wurden wie die
Eigennamen gleichsam zu einem wesentlichen Teil der Person. Wie ein
altehrwürdiges Heiligtum vererbte sich iu der Familie der runengeschmückte
Knotenstock, den der Ahn vor mehreren hundert Jahren geschnitten hatte,
von einem Besitzer auf den andern. Die Hausmarken wurden allmählich
zum Familienwappen. Sie schmückten die Häuser und wurden auf die
Grabsteine eingemeißelt. Dort finden wir sie noch heute. Manchmal siud
zwei verschiedene Marken beisammen. So sehen wir aus dem alteu Kirch-
Hof an dem Haufe, das Hennerich Mier im Jahre 1609 hat bauen lassen,
zu beiden Seiten der Haustür zwei verschiedene Hausmarken. Sie sind
wahrscheinlich das Zeichen des Mannes und der Frau. Zwei andre Haus-
marken, unter einer siebenzackigen Krone vereint, fanden wir auf dem
Balken über der schönen Tür am Domhof 4. Die Hausmarken in den
Schildern am Kirchplatz sind gewiß schon dreihundert Jahre alt. Seht sie
euch nur einmal genau an, dann erkennt ihr, wie schön der schlichte Holz-
schnitzer sie gemacht hat. Schon lange ist er zu Staub und Asche geworden,
aber sein Werk zeugt noch durch die Jahrhunderte hindurch vou seiner
Geschicklichkeit.
Die Rokokotür am Domhof.
Manche schöne Tür und Verzierung aus der alteu Zeit sahen wir
auf den Spaziergängen. Wer sie gemacht und erdacht, das ist fast immer
vergessen. Einfache, schlichte Handwerker waren die Schöpfer. Zeichen-
schulen und Künstlerwerkstätten haben sie nicht besucht; deuu sie waren
nicht vorhanden. In der Werkstatt eines Meisters lernten sie ihr Hand-
werk, und draußen in der weiten Welt standen sie in den Wanderjahren
noch in manches Meisters Arbeit. Da sahen sie viel Schönes und Herr-
liches. Was sie geseheu, das suchten sie später daheim in eigener Werk-
stnbe nachzufchaffen. So finden wir noch heute oft im weltverlassenen
Städtchen Werke ans der Hand einfacher Handwerker, deren Schönheit man
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
— 130 —
hier auf der Wandtafel schreiben, bildete. Es war die Kreidezeit. Sie
hat viele Jahrtausende gedauert. Endlich schwand das Meer, und uusre
Gegend wurde von der lacheuden Sonne beschienen.
Die Eiszeit und ihre Lebewesen.
Aber es sollte noch eine lange, lange Winternacht über das Land
hereinbrechen und alle grüne Waldespracht unter Schnee und Eis be-
graben. Aus dem kalten Norden kam der grimmig kalte Wind, und
die Gletscher, gewaltige Eisberge, die ganz Norddeutschland bedeckten,
brachten allen Lebewesen Tod und Verderben. Jahraus, jahreiu stürmte,
schneite und fror es. Immer höher türmte sich der Schuee, immer stärker
wurde die Kälte. Ein weißes Leichentuch spannte sich über uusre Gegeud,
über die ganze norddeutsche Tiefebene, und bald lag alles unter einer
dicken Eisdecke begraben. Nur die Spitze der Hünenburg ragte noch aus
dieser Eiswüste heraus. Wo früher die Meereswogeu fluteten, da war
nun eine weite, unabsehbare Eisfläche. Lange, lange Zeit lag unfre Heimat,
unser Vaterland unter ihr begraben. Aber es schien auch wieder die
Sonne. Eis und Schnee schmolzen, die Wasser flössen dem Meere zu,
und wieder grünte, wuchs und blühte es.
Die großen Gletschermassen des Nordens hatten Lehm und Steine
mitgebracht. Aus dem Lehm backen wir heute unsre Backsteine, und die
großen Steine sind die Findlinge, die ihr an den Straßen und Wegeu
liegeu seht. Nun lebten bei uns Löwen und Bären, die in Höhlen wohnten
und darum Höhlenlöwen und Höhlenbären hießen. Aber auch gewaltige
Elefanten, Nashörner und Riesenhirsche, von denen ihr Knochen im
Museum und Abbildungen gesehen habt, lebten in uusrer Gegend mit den
ersten Menschen. Unsre ältesten Vorfahren wohnten in Höhlen, sie lebten
von der Jagd oder Viehzucht und hatten Waffen und Geräte vou Stein.
Hilfsmittel: Fraas, Tafeln: Die Entwicklung der Erde und ihre Be-
wohner. Ludorff: Vor- und frühgeschichtliche Altertümer Westfalens.
Besuch des Bielefelder Museums.
34. Nor- und Frühgeschichtliches aus der Heimat.
Die Hünengräber, die Kirchhöfe der Urzeit.
Wer die ältesten Bewohner uusrer Gegeud waren und woher sie
kamen, weiß mau nicht genau. Keine Geschichte hat es uns überliefert und
keiue Inschrift gibt uns Kunde von den Ureinwohnern, die lange vor der
Geburt Jesu Christi in den germanischen Wäldern zwischen Heide und
Sumpfland hausten und im Kampfe mit den Tieren der Wildnis ein
hartes, rauhes Leben führen mußten. Und doch erfahren wir aus deu
Grabhügeln jener Zeiten etwas von den Sitten und Gebräuchen der da-
maligen Völker. In der Heide und au den alten Postwegen findet man
noch heute hin und wieder Hügel mit Heidekraut bewachsen und großen
Findlingen bedeckt. Es siud sogenannte Hünengräber, Kirchhöfe der Ur-
zeit. In ihnen fand man größere Tongefäße und kleiue Krüglein. Die
großen Gefäße heißen Urnen. Sie sind oft mit Punkten, Linien und
Bändern geziert und enthalten die Asche der verbrannten Leichen. Wir
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Der Oberharz.
69
als Kamin nach S.w. zieht. Auf der Hochebene haben die Innerste
und die Oker ihre Quellen.
d) Flüsse.
1. Die Innerste.
Kein anderer Harzslnß ist dem Bergbau und dem Hüttenbetriebe so
dienstbar geworden wie die Innerste. Von ihren Talwänden schlug man
früher vielfach Stollen in das Gebirge, um das Erz zu gewinnen.^ Ihr
Wasfer benutzt man wegen des großen Gefälles als Betriebskrast der
Pochwerke und Silberhütteu.
2. Die Oker.
Die Oker entspringt am Bruchberge und schlägt die Richtung der
Innerste ein. Bei Altenau bildet sie gewaltige Wasserfälle. An ihrem
Nebenslüßchen, dem Weißbach, soll sich Kaiser Heinrichs I. Vogelherd
befunden haben. Im wilden Lauf uintanzt die Oker große Fel?blöcke.
Ihre User zieren wunderbar gestaltete Felsbildungen, die man Mönch,
Großer Kurfürst, Maria mit dem Jesuskinde usw. benannt hat. Etwas
abseits liegen: die Grotte, die Mausefalle, die Hexenküche und die Bastei
der „Käste". Das Okertal hat viel Ähnlichkeit mit dein Bodetale. Eine
Wanderung im Tale der rauschenden und schäumenden Oker von Altenau
aus ist sehr zu empfehlen.
3 Die Ilse.
Die Ilse hat ihre Quelle am Schneeloche des Brockens. Obgleich
dieses Bergwasser nur wenige Stunden im Harze fließt, wird infolge des
fortwährenden Gefälls das silberhelle Wasser nicht müde, zu plätschern
und zu rauschen. Wonnig ist es, an den Ufern der Zlse zu wandern.
Ihr Tal hat viele Wasserfälle und gehört zu deu lieblichsten Tälern
des Harzes. Wie die Bode fo durchfließt auch die Ilse ein Felsentor (Granit),
dessen Pfeiler Jlsenstein und Westernberg heißen. Hoch oben auf
dem Jlsenstein ließ Graf Anton von Stolberg-Wernigerode ein eisernes
Kreuz errichten (1875) zum Gedächtnis der Freiheitskämpfer. An der
Ilse liegen die weltberühmten Eisengießereien von Jlseuburg. Unterhalb
Osterwieck vereinigt sich die Ilse mit der Oker.
4. Die Holzemme.
Die Holzemme hat ihren Ursprung am Nenneckenberge. Sie stürzt
in der „Steinernen Nenne", fast zu Schaum aufgelöst, iu eiuer langen
Neihe von Wasserfällen in das Tal. Am Nordrande des Harzes begrüßt
sie das herrliche Wernigerode mit seinem prächtigen, hochgelegenen Schlosse.
Unterhalb Halberstadt fließt sie tu die Bode.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Heinrichs_I. Maria Maria Ilse Ilse Anton_von_Stolberg-Wernigerode
Die Niederungen. 47
Getreide und die Vorratskammern befanden sich alle unter einem Dache.
Wir treten durch das hohe Tor ein und befinden uns auf der Tenne
oder Diele. Zur linken Hand sind die Stallungen für die Kühe und
Pferde. Darüber sind die Räume für das Getreide. Aus dem Stroh,
das vor der Scheune liegt, suchen der Hahn und die Hühner die Körner
heraus. Eine Treppe führt auf den Futterboden. Wir gehen gerade aus
und erreichen das Flet (der zwischen Diele und Wohnhaus liegende Haus-
slur). Am Herde steht die Hausfrau und bereitet das einfache Mittags-
brot. Von hier aus kann sie alles beobachten. Die Tochter trägt in
diesem Augenblicke in einem großen Korbe den Kühen Futter hin. Über
dem Herde erhebt sich der gewaltige Rauchsaug, in dem verschiedene
Schinken und andere Fleischwaren hängen. Von hier aus gelangen wir
in die Wohnräume und Kammern. Um das Einzelgehöft liegen die Gärten,
Felder und Wiesen. Um den Hof zieht sich ein mit Buschholz be-
wachsener Damm, der vor Überschwemmungen schützen soll (Wische).
Bei dem fränkischen Gehöfte lagen die Wohn- und Wirtschafts-
gebäude gesondert. Die Giebelspitze überragt häufig ein Balken mit einem
Sterne. In einzelnen Wischeorten vertritt ein kleines, viereckiges Brettchen
(40—25 cm), zu dem zwei Holzhämmerchen gehören, die Tischglocke.
Das Brett hängt neben der Haustür des Wohnhauses. Zur Mahlzeit
nimmt eine Magd die beiden Hämmer und trommelt auf dem Brettchen.
Die weithin schallenden Töne rufen das Gesinde zu Tisch.
Rätsel: Im Ratlebenschen Dom, da steit 'ne gele Blom, wer de gele Blom
will pflücken, de mut den ganzen Dom terdrücken.*)
Der Hansjochenwinkel.
Südwestlich von Salzwedel liegt ein wenige km langes und breites Land,
in dem vorzeiten die Leute eine besondere Vorliebe für die Vornamen Hans Joachim,
kurz Hansjochen (Hanschom) gehabt haben sollen. Als Spitzname übertrug sich
der Name Hansjochen auf die Gegend, die seitdem Hansjochenwinkel heißt. Weil
die Bewohner fern von jeder größeren Stadt und Verkehrsstraße wohnen, be-
wahrten und entwickelten sie soviel Eigenart und Besonderheit in Sprache, Sitte
und Kleidung, daß man sich in einer ganz anderen Gegend glaubt. Selbst der,
welcher des Plattdeutschen recht mächtig ist, kann sich mit einem echten Hansjochen-
winkler schlecht verständigen. Ein Teil der Urbewohner des Hansjochenwinkels
waren Wenden.
Der Hansjochenwinkel ist außerordentlich reich an Grabdenkmälern der Vor-
zeit. Wann und von wem diese Grabstätten, kurz Hünengräber, erbaut sind,
weiß niemand zu sagen. Die gewaltigen Wanderblöcke, die die Eisschollen vor
Jahrtausenden hier absetzten, dienten zu ihrem Bau. Auf eiuem Hügel setzte man
in Form eines Rechtecks Stein bei Stein senkrecht und belegte den Boden mit
Steinplatten oder Ton. Über die senkrecht stehend»» Steine fügte man gewaltige
Decksteine. In den Grabkammern findet man allerlei Geräte aus Stein, Bronze
und Eisen und die Gerippe der Bestatteten oder ihre Asche in Urnen. Danach
unterscheidet man Hünengräber aus der Steinzeit, Kegelgräber aus der Bronzezeit
und Wendenkirchhöfe aus der Eisenzeit. Einige von den Grabstätten sind über
30 m lang und 9 m breit.
*) Das Ei.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art]]