2- Da kam Peter von Amiens, ein frommer Einfiedler, von emer Wallfahrt zurück und bat den Papst Urban Ii. um Hülfe für die bedrängten Pilger. Der Papst gab ihm den Auftrag, von Stadt zu Stadt, von Ort zu Ort zu ziehen und den Jammer der Christen in Palästina zu verkündigen. Barfuß, in bloßem Kopfe, nur mit einem groben Pilgerhemde bekleidet, das von einem Stricke zusammengehalten wurde, durchzog Peter binnen Jahresfrist, auf einem Esel reitend, Italien und Frankreich. Ueberall schilderte er mit glühenden Farben die Noth der Christen im Morgenlande und forderte alle zur Bekämpfung der Türken auf. _ Wohin er kam, erweckte er die größte Begeisterung. Er wurde wie ein Heiliger verehrt, und glücklich wurden die gepriesen, denen es vergönnt war, seine Kleidung zu berühren. Die Haare, welche man seinem grauen Esel ausriß, wurden als Heiligtümer aufbewahrt. Nun berief der Papst eine Kirchenversammlung nach Clermont, im südlichen Frankreich, der viele Bischöfe und Herren und eine zahllose Menge Volks beiwohnten. Hier forderte er mit Peter alle Anwesenden auf, die Waffen zu ergreifen, nach Asien zu ziehen und das heilige Grab den Ungläubigen zu entreißen. Bergebung aller fünden, ewigen Lohn im Himmel und unermeßliche Beute verhieß er allen Mitziehenden. Als er seine feurige Rede schloß, da wiederholte ein tausendstimmiger Ruf die Worte des Papstes: „Gott will es, Gott will es!" und alle knieten nieder, um den Segen des heiligen Vaters zu empfangen. Sogleich nahm dieser seinen Purpurmantel und schnitt daraus kleine Kreuze, die er den Vornehmsten der Versammlung anheftete, zum Zeichen, daß sie Streiter feien für das Kreuz Christi. Die übrigen, die an dem Zuge theilnehmen wollten, verschafften sich ähnliche Kreuze. Daher kam der Name Kreuzfahrer.
3. In größter Aufregung eilte ein jeder nach Haus, um sich zum heiligen Kampfe zu rüsten. Kein Stand, kein Alter, kein Geschlecht wollte zurückbleiben. Der Landmann eilte vom Pfluge weg, der Hirt von seiner Herde, Eltern verließen ihre Kinder, ja selbst Mönche und Nonnen entliefen ihren Zellen, um sich dem Zuge anzuschließen. Schon im Frühlinge 1096 zogen ungeordnete Scharen, denen die Rüstung der Fürsten zu lange dauerte, unter Leitung Peters von Amiens und des Ritters Walther ohne Habe, voraus. Auf ihrem Zuge hausten sie wie Feinde und Räuber. Die Reichthümer der Juden reizten ihre Habsucht, und sie riefen in roher Wuth: „Verflucht ist dies Volk, das den Heiland gekreuzigt hat! Darum Rache an den Juden für Christi Blut!" Und sie erschlugen die Juden in Deutschland, wo sie dieselben fanden. Die Mehrzahl dieses Gesindels wurde von den Ungarn erschlagen. Der Rest wurde in Kleinasien von den Türken fast ganz vernichtet.
4. Das eigentliche Kriegsheer sammelte sich erst im Herbste unter Gottfried von Bouillon, dem frommen und tapferen Herzoge vsn Lothringen. Dieser führte, begleitet von seinem Bruder Balduin, das wohlgerüstete Heer durch Deutschland und Ungarn nach Konstantinopel. Hier stießen auch die übrigen Grafen und Herzöge zu ihm, die
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Extrahierte Personennamen: Peter_von_Amiens Urban Peter Peter Peters_von_Amiens Gottfried_von_Bouillon Balduin
Extrahierte Ortsnamen: Palästina Italien Frankreich Clermont Frankreich Asien Christi Christi Deutschland Ungarn Kleinasien Lothringen Deutschland Ungarn Konstantinopel
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erhielt er Gelegenheit, weite Reisen zu machen. Sein religiöses Bedürfnis war sehr stark, die einheimische Religion befriedigte ihn nicht, allein weder das im oströmischen Reiche durch Streitigkeiten entstellte Christentum, noch das Judentum sagten ihm zu, nur den Glauben an einen Gott entnahm er beiden. Später vermählte er sich mit seiner Herrin und gewann dadurch Muße, seinen religiösen Grübeleien uach-zuhängen. Er geriet nach und nach in einen krankhaften Znstand, in welchem er V-isionen, besonders Engelserscheinungen zu haben meinte. Nach vielen asketischen Übungen glaubte er auf dem Berge Hira die göttliche Stimme zu vernehmen, die ihn zu dem Amte des Propheten berief. Als solcher sollte er sein Volk von dem Götzendienste zum Glaubeu an einen Gott bekehren. Der Kern seiner Lehre war: „Es ist nur ein Gott und Mohammed sein Prophet". Dieser Kern ist umgeben von einem phantastischen Beiwerk, das den sinnlich leicht erregbaren Morgenländern gefiel. So ist z. B. das Paradies, der Aufenthalt der Seligen, mit allen nur denkbaren irdischen Genüssen, die Hölle mit allen Schrecken irdischer Qnalen ausgestattet. Seine ersten Gläubigen waren seine Gemahlin, sein Pflegesohn Ali, seine Töchter, sein Frennd Abn-Bekr, sein Schwiegersohn Othman. In kluger Berücksichtigung der wirklichen Verhältnisse erkannte er das Heiligtum der Kaaba an, denn nur dadurch schützte er sich vor einem völligen Bruche mit seinem Stamme und besonders dem wichtigsten Zweige desselben, den mächtigen Kuraischiten. Trotzdem hielt sich der Prophet nach dem Tode seiner Gattin in Mekka nicht für sicher, sondern ging nach Medina. Diese Flucht, die Hedschra, ist mit vielen Sagen ausgeschmückt worden. So soll er, als er, von Reitern verfolgt, Zuflucht in einer Höhle suchte, durch ein Wunder gerettet worden sein, indem eine Taube am Eingänge derselben ruhig auf den Eiern sitzen blieb und eine Spinne schnell ihr Gewebe über die Öffnung spann; so getäuscht, seien die Reiter weiter gezogen. Darum siud den Mohammedanern Taube und Spinne heilig. Die Hedschra ist auch insofern merkwürdig, als die Mohammedaner von dem Jahre derselben (622 n. Chr.) ihre Zeitrechnung beginnen. In Medina fand er gastliche Aufnahme; nicht nur die Bewohner des Landes, sondern auch mehrere Beduinenstämme, die unter seiner Führung auf Beute hofften, schlossen sich ihm an. An der Spitze seiner Anhänger begann er den Kampf mit den Met-kauern. Seine Losung bei Ausbreitung der neuen Lehre wurde nun: Feuer und Schwert. Die lange Fehde endete mit der Unterwerfung von Mekka und nicht lange darnach von ganz Arabien. Alle Götzendiener verfolgte er mit der äußersten Strenge, die Juden vertrieb er ans dem Lande, nur die Christen duldete er gegen Erlegung eines
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20. Konrab Iii. von Hohenstaufen.
in die Kirche des heiligen Grabes, kniete barfu und im wollenen Berhemde an der geweihten Sttte nieder und dankte Gott, da er ihm den Sieg verliehen hatte. Ruch den brigen Kreuzfahrern kehrte allmhlich die Besinnung zurck. Sie reinigten sich vom Blute der (Erschlagenen: rvallfahrteten in feierlichem Zuge zum Grabe des Erlsers und snget ^ Loblieder zu Ehren Gottes. Dann whlten sie Gottfried von Bouillon zum König von Jerusalem. Doch Gottfried sprach: Ich will nicht da die Konigskrone tragen, wo mein Heiland unter der Dornenkrone geblutet hat", und nannte sich nur Beschtzer des h eiligen Grab es. Schon im folgenden Jahre starb er; nun wurde sein Bruder Balduin König von Jerusalem.
20. Konrab Iii. von Hohenstaufen.
1. Die staufischen Kaiser. Den frnkischen Kaisern folgten die staufischen Kaiser (11381254). Sie hieen nach ihrer Stammburg, die auf dem Hohenstaufen lag, einem Berge in Schwaben. Nach ihrer Burg Waiblingen wurden sie auch Waiblinger genannt.
2. Konrab Iii. Der erste Staufer, der zum Kaiser erwhlt wurde, roar Konrad Iii. Doch Herzog Heinrich der Stolze von Bayern, aus dem alten Hause der Weifen, war unzufrieden, da die Wahl nicht auf ihn gefallen war. Er emprte sich gegen Konrad, und damit begann ein langer Streit der Weifen gegen die Waiblinger. Die lelfen wurden bei dem Stdtchen Weinsberg besiegt. Die Stadt selbst verteidigte sich noch wacker. Konrad war der den hartnckigen Widerstand ergrimmt und gelobte, die schwerste Strafe der die Einwohner zu verhngen. Endlich konnte sich die kleine Feste nicht mehr halten. Da kamen angeblich Frauen aus der Stadt und baten den Kaiser um Gnade, mit Weibern fhre ich keinen Krieg," sprach Konrab; ihr mget frei abziehen und von eurer habe so viel mitnehmen, wie jede tragen kann." Da ffneten sich am andern Morgen die Tore, und es erschien ein seltsamer Hufzug. 3n langen Reihen kamen die Weiber aus der Stadt, jede ihren Mann auf dem Rcken. Konrad lachte der die Klugheit der Frauen, und als seine Rte meinten, das sei Betrug, und der Vertrag drfe nicht gehalten werden, erwiderte er: Ein Kaiserwort soll man nicht drehen noch deuteln." Um der treuen Weiber willen schenkte er auch den Mnnern Leben und Freiheit.
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Extrahierte Personennamen: Gott Gottfried_von_Bouillon Gottfried Balduin_König_von_Jerusalem Konrad_Iii Konrad Heinrich_der_Stolze_von_Bayern Heinrich Konrad Konrad Konrad Konrad
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Werksttte. Er gab ihm ehrenvolle Auftrge und erhob ihn sogar in den Adelstand. Einst weigerte sich ein Edelmann aus der Umgebung des Kaisers, dem Meister die Leiter zu halten. Maximilian sprach zrnend: Aus jedem Bauern kann ich einen Edelmann machen, aber aus keinem Edelmann einen solchen Maler," und hielt selbst die Leiter.
Das Andenken Maximilians lebte noch lange im Volke sort. Sein Grab befindet sich in der Burgkapelle zu Wiener-Nenstadt.
38. Martin Luther.
Die christliche Religion ist gestiftet worden durch Jesus Christus, von dem sie ihren Namen hat. Nachdem derselbe in Palstina gelebt,
1 : i i
-------- ----- . * _ ' _ '_____' -...... . ||~
Abb. 33. Luther-Denkmal in Worms.
gelitten und gestorben, wurde seine Lehre durch die Jnger, besonders durch die 12 Apostel des Herrn den Juden und den Heiden verkndigt. Nach und nach nahmen alle Völker des Abendlandes die christliche Lehre an. Lange Zeit hindurch gab es in Deutschland und den meisten europischen Lndern nur ein Bekenntnis der christlichen Religion, nmlich das rmisch-katholische. Im Jahre 1517 wurde Luther der Stifter des evangelischen oder protestantischen Bekenntnisses.
Martin Luther wurde am 10. November des Jahres 1483 in Eisleben geboren. Er war der Sohn eines armen Bergmannes, der mit seiner Gattin das tgliche Brot fr die Familie sauer verdienen mute.
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Maximilians Martin_Luther Jesus_Christus Apostel Martin_Luther
Extrahierte Ortsnamen: Maximilians Palstina Luther-Denkmal Worms Deutschland Eisleben
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46. Die Zerstörung Jerusalems. Der verfall
des römischen Reiches.
1. Die Zerstörung Jerusalems (70 n. Chr.). Nach Neros Tode kam ein guter Kaiser auf den Thron, De jpafiänus. Der war ein tüchtiger Feldherr gewesen und war bei Neros Tode in einem Kriege gegen die Juden begriffen. Das jüdische Volk hatte sich gegen die harte Herrschaft der Römer empört, und ein mörderischer Kampf war ausgebrochen, ctls nun Defpafianus Kaiser wurde, überliefe er die Fortführung des Krieges seinem Lohne Titus. Dieser erschien mit einem starken Heere in Palästina und belagerte Jerusalem. (Eine Zahllose Menge Volkes aus allen Teilen des Landes, anderthalb tttillion Menschen, hatten sich in dieser Stadt zusammengedrängt. Um so furchtbarer wurde das Elend, das jetzt über sie kam. wütende Parteikämpfe brachen unter den Juden selbst aus, und das Blut von Tausenden wurde durch ihre eignen Brüder vergossen. Bald fehlte es an Lebensrnitteln, denn die Römer hatten alle Zufuhr abgeschnitten. Da entstand eine entsetzliche Hungersnot. Für ein Matz Weizen oder Gerste gab man sein ganzes vermögen hin. Gierig verschluckte der hungrige die rohen Körner sogleich, damit nicht ein anderer sie ihm entreiße. Keine Bande des Blutes und der Freundschaft wurden mehr geachtet. Väter sahen ihre Kinder, Kinder ihre (Eltern verschmachten; ein Bruder erschlug den andern, um ihm einen Bissen Brotes zu nehmen. 3n die Häuser brachen bewaffnete Rotten ein und raubten die letzten Vorräte, wie bleiche Schatten schwankten die hungernden umher, das £eder der Schuhe, der Schilde, der Gürtel verschlingend. Mit dem Hunger wüteten die schlimmsten Seuchen; alle Häuser und Strafeen lagen voller Toten, oder die Leichen wurden über die Stadtmauer ge* Dorfen. (Endlich, nach langen heifeen Kämpfen drangen die Römer in die Stadt ein. Titus wollte den prächtigen Tempel schonen, aber sein Befehl wurde nicht beachtet; die erbitterten römischen Krieger warfen Seuer hinein, und in wenigen Stunden war das Gotteshaus in einen Sichenhausen verwandelt. Unzähiigemenschen fielen durch das Schwert, pudere wurden von den Mauern hinabgestürzt oder fanden ihren Tod ln den Flammen. Endlich ging die ganze Stadt in Feuer auf, und was n°ch an Mauern stehen geblieben war, wurde eingerissen und der (Erde 9leich gemacht (70 n. Chr.). Kein Stein blieb auf dem andern. Mehr Q*S eine Million Juden war in dem entsetzlichen Kampfe umgekommen, Qn hunderttausend wurden gefangen weggeführt. Der jüdische Staat
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Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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und sprach: „Heiliger Vater, immer ärger werden in Jerusalem die Drangsale, welche die Ungläubigen uns Christen bereiten. Der Herr Christus will aber solche Schmach nicht länger dulden. Er ist an seinem Grabe mir im Traume erschienen und hat zu mir gesagt: Auf, Peter, eile in deine Heimat und verkünde die Leiden meines Volkes, auf daß ihm geholfen und die heilige Stadt von den Ungläubigen befreit werde!" Der Papst antwortete: „So gehe hin, mein Sohn; erzähle allerorten, was du gesehen und gehöret hast, und rufe die Christen auf, Jerusalem den Türken zu entreißen." Da zog Peter in grobem, wollenem Mönchsrock, einen Strick um den Leib, barfuß und mit einem Kruzifix in der Hand, auf einem Esel reitend von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf. Das Volk lief zusammen, wenn es ihn sah. Begeistert redete er zu der Menge: „Auf, ihr Christen, der Heiland ruft euch! Ich selbst habe in Jerusalem gehört, wie aus allen Winkeln der heiligen Stätte der Weheruf erscholl: Rettet, ach rettet uns! Und ihr wollt noch zaudern, ihr wollt nicht hören auf die Stimme des Herrn?" Die Wirkung dieser Predigt war gewaltig. Das Volk sah in dem bleichen abgezehrten Pilger, desien Augen wie Feuer glänzten, einen von Gott gesandten Boten. Alle Herzen wurden ergriffen von der Macht seiner Worte; allenthalben regte sich ein glühender Eifer, zum Kampfe gegen die Ungläubigen auszuziehen.
3. Die Llrchenverfammlung jti Clermonl. Zugleich berief der Papst eine Kirchenversammlung nach der Stadt Clermont in Frankreich. Eine zahllose Menge Volkes strömte dort zusammen, und Peter wiederholte seine Schilderungen vom Elende der Christen in flammender Rede. Dann sprach der Papst: „Sollen wir noch länger die heiligen Orte den Ruchlosen zum Raube lassen? Auf, kehret die Schwerter gegen die Feinde des christlichen Namens. Ihr werdet als Sieger zurückkehren oder die Märtyrerkrone erlangen. Wer mitzieht in den heiligen Kampf, dem sind seine Sünden erlassen, der ist der ewigen Seligkeit gewiß." So ermahnte der Papst, und alles Volk rief: „Gott will es! Gott will es!" Wer an dem Heerzuge teilnehmen wollte, heftete sich ein rotes Kreuz auf den Rock. Daher wurden die Mitziehenden Kreuzfahrer und die Kriege Kreuzzüge genannt.
4. Ansang der Kreu;;üge. Mit großem Eifer wurde allerorten gerüstet. Schon im nächsten Frühjahr hatte Peter eine zahlreiche Schar um sich gesammelt. Allein es war keine kriegsgeübte Mannschaft, sondern rohes zusammengelaufenes Volk, das ohne Ordnung, ohne Lebensrnittel, ohne gehörige Bewaffnung den Zug antrat. Unter*
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Extrahierte Personennamen: Christus Peter Peter Peter Peter
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Jerusalem Jerusalem Clermont Frankreich
13
Zu Ehren der Gttin Ostara, der Schwester Donars, wurde im Frhjahr das Fest der wiedererwachten Natur, das Osterfest, gefeiert. Auf Bergen und Hgeln wurden groe Holzhaufen aufgeschichtet und an-gezndet und mit Blumen geschmckte Ziegenbcke als Opfer dargebracht.') Zur Verehrung der Gttin Freyja wurde das Maifest gefeiert. Alle Wohnungen wurden mit frischen Maien geschmckt, auf einem in gleicher Weise gezierten Festplatze erschollen muntere Lieder, und die frh-liche Jugend erfreute sich auf fonniger Au an lustigen Reigentnzen.
Wenn die Sonne den hchsten Stand erreicht hatte, fand das Fest der So mm er-Sonnenwende statt, das zugleich der Sterbetag des Gottes Baldnr war. Wie es noch heute in einigen Gegenden Deutschlands Sitte ist, wurden Heilkruter gesammelt, in Bndel gebunden und gesegnet.2) Beim Gewitter wurden sie auf dem Herde angezndet, um Haus und Hof vor Gefahr zu bewahren. Kranke, die in dieser Zeit Wasser tranken oder badeten, genasen. Gesunde wurden vor Krankheit geschtzt, denn das Wasser, selbst der Tau, hatte in diesen Tagen eine ganz besonders heilbringende Kraft.
Durch das Ernte- oder Herbstsest sollte dem Gotte Wodan, der Feld und Flur gesegnet hatte, in besonders feierlicher Weise der schuldige Dank gespendet werden. Auf den ckern wurden groe Holz-stoe augezudet und auserlesene hren und Tiere geopfert, um den Segen fr die cker und das Gedeihen der Herden herabznflehen.
Als die Germanen zum Christentume bekehrt waren, legte man den heidnischen Festen und Gebruchen eine christliche Bedeutung bei; aus dem Julseste wurde das Weihuachtssest, aus dem Feste der Gttin Ostara mit seinen Osterseuern und Ostereiern, den Sinnbildern des wiedererwachen-den Lebens, das christliche Osterfest.
e) Sdett- Willen der Götter und die Zukunft suchten die Germanen ans mancherlei Weise zu erforschen. In heiligen Hainen hielten sie weie Rosse, deren Wiehern als gttliche Zeichen gedeutet wurde. Sie beobachteten den Flug der Vgel, beschauten die Eingeweide der Opfer-tiere und warfen Stbchen, auf denen die heiligen Runeuzeicheu eiuge-kerbt waren. Gttliche und prophetische Kraft wurde den weisen Frauen, den Alrnnen,3) zugeschrieben. Die rmischen Schriftsteller-weisen ans Albrnua, besonders aber ans Belle da hin, die zur Zeit
*) Vergleiche die Osterfeuer.
Es ist das Weihkrantsbnnd, das am Tage der Krautweihe (Maria Himmelfahrt in der Kirche geweiht wird.
3) Nuna Geheimnis; Alrune (Alrenne) = Allwissende; bergt.: zuraunen.
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Extrahierte Personennamen: Donars Maria_Himmelfahrt Maria
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verschlungene Bnder und Riemen. Unter dem Einflsse rmisch-griechischer Kultur kommt dann das geometrische und Pflanzen - Orna-ment hinzu. Ranken und Bltterwerk werden in wunderlicher Weise miteinander verschlungen, Linien im Zickzack aneinander gefgt oder zu
Rauten- oder Schachbrettmustern zusammengestellt. Nur allmhlich kam auch die mensch-liche Gestalt hinzu, die man noch wenig naturgetreu darzustellen verstand.
Die altchristliche Bildhauerkunst zeigt sich zuerst an den prchtigen Steinsrgen, Sar-kophagen, die oft mit Reliefs reich ge-schmckt sind. Als symbolische Darstellungen treten zu den Personen das Kreuz, der Namenszug Christi. Taube und Lamm. Die Statuen aus dieser Zeit des romanischen Stils haben vielfach einen zu dicken Kopf; das Gesicht ist unschn, aber ausdrucksvoll, die Falten der Gewnder laufen in gerader Linie nach unten, sind oft rhrenartig gerollt und bauschen sich an ihrem unteren Teile muschelartig auf; die Haltung ist steif, aber von feierlicher Ruhe und lt die Absicht des Knstlers deutlich erkennen. Zu den Schpfungen diefer Periode gehrt auch das 15 m hohe ergreifende Relief an den Extern-steinen bei Horn im Frstentum Lippe. Christus wird von Joseph von Arimatha und Nikodemus vom Kreuze herabgenommen, die tiesbetrbte Mutter hilft den sinken-den Krper sttzen, während der Lieblings-jnger Johannes trauernd zur Seite steht. der dem Kreuze erscheint der gttliche Er-lser im Brustbilde, mit der Siegesfahne in
.bcr4 der Haud von einigen wird diese Figur Sorbetten Pforte zu Arererg. x J c
' auch alv Gott Vater erklart ; rechts uid
links erblickt man oben auf der Darstellung die Personifikationen von
(Sonne und Mond, die Trnen trocknend, die im Schmerze der das
furchtbare Ereignis ihren Augen entquellen. Zu Fen des Kreuzes
kuiet das er|te Elternpaar, von dmonischen Schlangen umwunden. Das
Relief vereinigt den Sndenfall der ersten Menschen, den Tod und den
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Extrahierte Personennamen: Joseph_von_Arimatha Nikodemus Johannes
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
142
Mittlere Geschichte.
3 Frankreich.
§ 57. Im Westen von Deutschland war es Frankreich, das sich aus sehr kleinen Anfängen zu einer höchst bedeutenden Macht aufschwang. Hugo Cap et, der 987 auf den Thron kam, besaß nur rin geiinges Ansehen, da die erblich gewordenen Herzoge und Graseu fast unumschränkte Gewalt hatten. Um so mehr Geeiferten sich die Capetinger, deren 14 bis 1828 regierten, die königliche Macht wieder herzustellen, indem sie die Lehen wieder an sich zogen. Unter ihnen waren manche kräftige und entschlossene Männer; aber der Grundzug ihres Charakters war meist List, Verschlagenheit und Grausamkeit. Wir kennen Philipp Iv. ans der Geschichte der Tempelherren. Eine rühmliche Ausnahme machte Ludwig Ix. oder der Heilige (1226 — 70), der durch eine seltene Frömmigkeit sich auszeichnete, freilich nach Art seiner Zeit. Er genoß z. B. nur einmal des Jahres Obst, trug auch bisweilen ein härenes Kleid auf blosem Leibe. Wöchentlich ließ er sich vou einem Geistlichen mit Kettchen den Rücken blutig geißeln; und da ihn einer derselben besonders hart zu schlagen pflegte, äußerte er doch erst nach dessen Tod, wie Übel er es unter ihm gehabt habe. Täglich besuchte er die Kirche und Messen; täglich las er in der Bibel und in den Kirchenvätern; nie duldete er müßige Gespräche. Er verschaffte sich für schweres Geld ein vermeintliches Stück des heit. Kreuzes, des Schwammes und der Dornenkrone Christi, und wallsahrtete nun jeden Donnerstag barfuß zu diesen Reliquien, bewegte sich aus den Knieen zu ihnen hin und küßte das Kreuz, wobei er sich selbst aus den Boden in Gestalt eines Kreuzes hinstreckte. Arme und Kranke lud er zu Tische, wartete ihnen auf, wusch ihre Füße und küßte sie. Bei all dem war er ein kräftiger Regent, der mit Einsicht alle Staatsangelegenheiten leitete, als entschlossener Krieger namentlich in seinen Kreuzzügen sich hervorthat und die königliche Macht glücklich erweiterte. Nur Schade, daß seine Frömmig-
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Extrahierte Personennamen: Hugo_Cap Philipp_Iv Philipp Ludwig_Ix Ludwig
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
28 Alte Geschichte.
verwickelte sich aber in die Kriege der Chaldäer. Um diesen Einhalt zu thun, besetzte er Phöuicien und Juda, wurde jedoch bei Karchemisch fast aufgerieben. Sein Sohn Psammis (600—594) reizte Nabukudrusur noch mehr durch seine Verbindung mit Juda, wie auch der übermüthige Pharao Hophra oder Apries (594-571), „der große Drache, der in seinem Wasser (Nil) lag und sprach: der Strom ist mein, ich habe ihn mir gemacht" (Hes. 29, 2.). Hophra verlor in einem Aufruhr unter Amasis das Leben. Dieser, obwohl vou niederer Geburt, herrschte durch griechische Söldner (571—527); aber schon unter seinem Sohne Psam m enit wurde das Reich Leu Persern (526) zinsbar und verlor auf immer seine Unabhängigkeit.
Iv. Die Israeliten.
1. Von Abraham bis auf Moses.
§ 13. Die bisherigen Völker hatte Gott ihre eigenen Wege gehen lassen (Apost. 14, 16), indem er sich ihnen nicht ans besondere Weise offenbarte. Ganz anders war es Lei den Israeliten. Von ihnen heißt es Pf. 147, 19: „Er zeiget Jakob Sein Wort und Israel Seine Rechte; so thut Er feinen Heiden, noch lässet sie wissen Seine Rechte." Israel soll der Träger der göttlichen Offenbarungen sein, damit einst von ihm aus der Segen über alle Geschlechter auf Erden kante. Gott nahm es daher in besondere Pflege, näherte sich ihm auf fühlbare Weise und leitete so wunderbar seine Schicksale, daß nicht nur unter ihm, sondern auch unter allen Völkern, die davon hörten, eine Erkenntniß des lebendigen Gottes und eine Sehnsucht nach der verheißenen Wiederbriugung der Menschheit, wenn auch still und unscheinbar sich fort erhielt.
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Extrahierte Personennamen: Karchemisch Abraham Jakob_Sein
Extrahierte Ortsnamen: Juda Juda Israel Israel Gottes