I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas.
155
Aufgabe. Weise nach, wie sich in der Po-Ebene die Alpenbahnen ver-
einigen.
§ 233. Landschaften und Siedlungen. Den W der Po-Ebene bildet
Piemont (= Fuß des Gebirges). Hier treffen die von Frankreich kommen-
den Alpenstraßen (Mont Cenis-Bahn) in der Handels- und Industriestadt
Turin (335) zusammen. — Das Gebiet zwischen Seen und Po ist die
Lombardei, der dichtest bevölkerte Teil der Ebene. In Mailand (500),
der größten Stadt Oberitaliens, münden die Simplon- und die St. Gott-
hardbahn. Auch liegt die Stadt im Zentrnm wichtiger Kanalverbindungen.
Sein berühmter Dom prangt in weißem Marmor. Mailand ist der Mittel-
Punkt der Seideuindnstrie. Im 0 ist Mantna eine der Hauptfestungen
88. Venedig aus der Vogelschau.
Italiens. — Vom Gardasee bis zur Adria erstreckt sich Venetien. Wo die
Etsch (Brennerbahn) aus dem Gebirge tritt, liegt die starke Festung Verona.
Venedig (150), die auf Inseln und Pfählen in den Lagunen (— Stränd-
en) der Adria erbaute, vou vielen Kanälen (statt der Straßen) durch-
zogeue Stadt, war einst die mächtigste Handels- und Seemacht des Mittel-
meeres. Dem Verkehr dienen Boote (Gondeln) und zahlreiche Brücken,
darunter die berühmte Rialtobrücke. Die Häuser stehen aus Pfahlrosten,
deren Eichenstämme durch den weichen Boden bis auf den Tonmergel des
Untergrundes hindurchgetrieben wurden. Am Nordfuße des Apennin zieht
eine Eisenbahn entlang: an ihr liegen die wichtigsten Orte, darunter die
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Frankreich Industriestadt
Turin Mailand Mailand Mantna Italiens Venetien Verona Adria
156
C. Länderkunde.
Festung Bologna lbolönja^ (15oi mit einer altberühmten Universität. Bei
diesem wichtigen Verkehrsknotenpunkt führt die Bahn über den Apennin.
Ehemals am Meere, jetzt infolge einer Küstenhebung 10 km landeinwärts
liegt Ravenna.
§ 234. c) Das Apenmnland. Der Apennin durchzieht die Halbinfel
und fetzt sich jenseits der Straße von Messina auf der Nordseite von Sizilien
fort. Der mittlere Teil drängt sich hart an das Adriatische Meer. Hier, in
der wilden Doppelkette der Abrnzzen, erreicht der Gran Sasso d'jtalia
(= Großer Fels Italiens) mit 2900 m beinahe die Höhe der Zugspitze.
89. Landschaft aus dem Apennin bei Perugia.
Die mit knorrigen Ölbäumen, kegelartigen Zypressen und schirmartigen Pinien gezierte Landschaft wird im
Hintergrund abgeschlossen durch die kahlen grauen Bergketten des Apennin, deren ehemalige erdige Boden-
decke infolge der Entwaldung durch Sturzregen zu Tal gespült ist. Die Menschen haben ihre Siedlungen
seit ältester Zeit gern aus dem Gipfel der Berge und Hügel angelegt.
Der Apeumu besteht vorwiegend aus Kalkgestein und ist arm an Eisen-
erzen und Steinkohlen. Die Berghäuge werden von den Regengüssen stark
abgespült, und so sind die oberen Lagen der Gebirge kahl und felsig, ohue
die duftigen Almen und deu Nadelholzgürtel der Alpen.
Die Ostseite der Halbinsel verläuft bis auf den Vorfpruug des Monte
Gärgano einförmig, nur im W finden sich Buchten, Küstenebenen, größere
Flüsse, Seen und große Städte. Im S der Westküste, auf Sizilien und den
ihm nördlich vorgelagerten Liparischen Inseln erfolgen noch immer verheerende
Ausbrüche durch den Vesuv (1300 m), Ätna (3300m) und Strömboli.
Aufgabe. Wiederhole unter Benutzung des Bildes den beigegebenen Text
und suche Perugia auf der Karte!
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158
C. Länderkunde.
§ 237. Die Bewohner Italiens sind Romanen und bekennen sich fast
ausnahmlos zur römisch-katholischen Kirche. Sie sind heißblütig und räch-
süchtig, aber sparsam und zum Handel geschickt. Infolge der ungünstigen
Besitzverhältnisse und der drückenden Pachtabgaben und Steuern lebt ein
großer Teil der Bevölkerung in Armut. Deshalb ziehen zahlreiche wander-
frohe Italiener als Steinmetzen, Erdarbeiter und als Händler mit Gips-
figuren in die Fremde, ohne ihr Volkstum aufzugeben. Das Hauptziel der
auswandernden Kolonisten ist Nordafrika und Südamerika. In neuerer
Zeit hat sich der Wohlstand sehr gehoben.
§ 238. Siedlungen. Ten Abhang zum Golf von Genna bildet Ligurien.
Hier, an der Riviera, liegen manche Winterkurorte (San Nemo). Ter Haupt-
ort ist Genua (235), Italiens bedeutendster Seehafen in herrlicher Lage am
Apennin. Südöstlich davon bildet eine gebirgige Halbinsel den trefflichen Kriegs-
Hafen Spezia [f^ebfia], in dessen Nähe Carrära liegt. (Marmorbrüche!)
Den X des Apennmlandes (Mittelitalien) nehmen Toskana und Latium
ein. Ju jenem liegen am Arno das knnst- und blumenreiche Florenz (205),
Hauptsitz der Strohhntsabrikation, und die Universitätsstadt Pisa. Livorno
südlich der Arnomündung ist Toskanas erster Ausfuhrhafen. Der Küste
vorgelagert ist weiter südlich die eisenreiche Insel Elba. In Latium erhebt
sich auf Hügeln zu beiden Seiten des Tiber die glänzende, an Denkmälern
und Kunstwerken aller Zeiten reiche „ewige Stadt" Rom (500), zugleich
der Sitz des Königs von Italien und des Papstes. •— Den S des festländi-
schen Apenninlandes (Unteritalien) nehmen Kompanien, Apnlien und
Kalabrien ein. In Kampanien, dem dichtest bevölkerten Teil der eigent-
lichen Halbinsel, steigt vom Strande des Golfes Neapel (vgl. Bnntbild!),
Italiens größte und schönste Stadt, empor (565). Neapel ist zweiter See-
Hasen Italiens und wichtiger Ausfuhrplatz für die landwirtschaftlichen Er-
zeugnisse Süditaliens. Die Industrie besteht in Steinschneiderei ^Läva) und
Korallenarbeiten. Malerische Inseln (Capri [vgl. Bild @.30] mit der blauen
Grotte, Jschia [xsfia]) umkränzen den tiesblauen Golf auf der Seeseite.
Mit Recht sagt der Italiener: „Sieh Neapel und stirb!" Die herrliche
Gegend ist aber auch der Schauplatz verheerender Heimsuchungen durch die
Ausbrüche des Vesuv, wobei die zähe Lavamasse den Berg hinabfließt und
alles vernichtet. Dazu kommen die Aschemnasfen, die in Verbindung mit
Wolkenbrüchen den vulkanischen Tuff entstehen lassen. Ein derartiger Ausbruch
verschüttete im Jahre 79 n. Chr. die drei Städte Pompeji, Herkulaueum und
Stabiä, von denen Pompeji wieder freigelegt ist. Diese Ausgrabungen habeu
über das altrömische Leben manchen Aufschluß gegeben. Die vulkanische Erde
ist jetzt ein Boden von unerschöpflicher Fruchtbarkeit. Der Vesuv hat seit
seinem letzten Ausbruch (1906) seine schöngeformte Spitze eingebüßt. — Be-
rühmt ist in Neapel die deutsche zoologische Station.
In Apulien ist Brindisi der wichtige Endpunkt der Uberlandbahn
London—brindisi. Hier beginnt die Dampferfahrt nach Sues.
Aufgaben. 1. Verfolge den kürzesten Reiseweg von London nach Brindisi!
(Nord-Süde^preß.) 2. Aus welchen Gründen haben die Erholungsorte an der
Riviera eine günstige Lage?
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Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde Genna Arno
Die Bucht tjott Neapel mit dem Vesuv. Vor uns liegt der westliche Teil Neapels und das tiefblaue Meer zu Lützen des majestätischen Berges, der,
zuzeiten mit einer mächtigen Dampfkrone geschmückt, die schönste Landschaft Italiens beherrscht. Unterhalb der Aschen- und Lavawüste des Gipfels umkränzen
den Berg üppige Weingärten, Obsthaine und malerische Dörfer. An seinem Futze zieht sich die lange Kette der Vorstädte von Neapel hin.
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100
§ 46. Die Apenninenhalbmsel oder Italien.
gewährt. Das herrliche Klima und die von der Natur freiwillig ge-
botenen Früchte haben dazu bewirkt, daß Italien für viele Völker be-
gehrenswert und darum viel umstritten gewesen ist. Die seit den alten
Zeiten dort angesammelten Kunstschätze machen das Land zum Reiseziel
von aller Welt.
2. Bodengestaltung. Es ergeben sich drei natürliche Gebiete.
A. Die Lombardische oder Potiefebene, eines der frucht-
barsten Länder der Erde, ist größtenteils das Gebiet des Po, der als
tiefstes Rinnsal in dieser von dem Schwemmland der Alpenflüsse und
Gletscher allmählich ausgefüllten Ebene der Rest des ehemaligen Meeres-
bodens ist. Noch jetzt baut sich die Küste am Adriatischen Meere immer
weiter hinaus, die von den Flüssen mitgeführten Schuttmassen bilden
im Wasser lange Landstreifen (ähnlich den Nehrungen), hinter diesen
entstehen Lagunen, das sind flache, nach und nach versandende Strandseen.
Der Po entspringt auf ,den Westalpen am Monte Biso, durchfließt
in ö. Richtung die Ebene und mündet in einem Delta in das Adria-
tische Meer. Seine bedeutendsten, sehr wasserreichen Nebenflüsse empfängt
er von den Alpen, mährend diejenigen von den Apenninen wegen der
Kalknatur dieses Gebirges klein und wasserarm sind. Die linken Neben-
flüsse sind der Tessin Italien. Ticino) vom St. Gotthard, die Adda
und der Mincio, welche in herrlich zwischen hohen Bergen gelegenen
Seen, nämlich dem Langensee (italien. Lago maggiore), Eomer- und
Gardafee, ihre wilden Gewässer beruhigen. Trotzdem sind diese Flüsse
für die Ebene besonders im Frühjahr sehr gefährlich, so daß die Ufer
des Po durch Dämme geschützt werden müssen. Den Unterlauf des
Po begleitet die Etsch, in deren Tal seit alten Zeiten eine wichtige
Straße, jetzt Eisenbahn, entlangführt. Infolge der guten Bewässerung
und der warmen Sommer ist die Ebene reich angebaut. Der Ackerbau
liefert Weizen, Mais und im Podelta Reis; der Maulbeerbaum wird
für die Seidenraupe angepflanzt, daneben die Edelkastanie und der Öl-
bäum; zwischen den Bäumen rankt sich die Weinrebe, so daß das Land
stark bevölkert ist und eine bedeutende Anzahl größerer Städte aufweist.
Nach Frankreich vermittelt den Verkehr Turin (auf welcher Eisenbahn?),
nach der Schweiz und Deutschland Mailand auf der berühmten St.
Gotthard-Bahn. Mantua deckt als starke Festung den Zugang im
Mincio-Tal, sowie Verona den der Etsch. Bei Piacenza geht
die wichtige alte Römerstraße, die via Aemilia, jetzt Eisenbahn, über
den Po als an der letzten Stelle, ehe seine sumpfigen Ufer beginnen. Am
Adriatischen Meer liegt auf unzähligen kleinen Inseln die alte Handels-
stadt Venedig.
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A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 6. Italien. 327
a) Bodengestaltung. (Fig. 185.) Es wird in seiner 8 221.
ganzen Ausdehnung von demapennin durchzogen,
einem schmalen, durch Brüche zerstückelten Faltengebirge, das sich in einem
nach Sw geöffneten Bogen von der Senke bei Savöna bis zur Meerenge von
Messina erstreckt. In der Doppelkette der Abrnzzen erreicht der Gran Sasso
d' Jtalia (d.i. großer Fels von Italien) fast die Höhe der Zugspitze. Die
inneren Gürtel des Apenninbogens sind bis ans Sardinien, Korsika und
kleinere Trümmerstücke durch Einbruch verschwunden. Am Bruchrande
zwischen den zertrümmerten Vorketten des Apennin erfolgten, wie noch heute,
zahlreiche vulkanische Ausbrüche, namentlich im Vesuv (Bild 13), im Ätna
und im Strömboli (Bild 15), der wegen seiner ständigen Tätigkeit den
Schiffern nachts, einem Leuchtturm ähnlich, als Fahrzeichen dient.
B. Halbinsel-Italien.
188. Macchia bei Bagni in den Albaner Bergen.
Die Vegetation der Macchia setzt sich zusammen aus Dorn-, Hartlaub- und immergrünen Eichenbüschen, aus
Lorbeer, Myrte, Pistazie, Erdbeerbaum, Einster, Erika, Oleander und stacheligen, kniehohen Halbsträuchern.
An der tyrrhenischen Seite des Apennin breitet sich zwischen der
geschlossenen Gebirgskette und der Küste ein Vorland aus. Es ist teils
Hügelland mit vereinzelten Gebirgsstücken, teils das Erzeugnis vnlkauischer
Ausschüttung, teils angeschwemmter Boden. Von den Marmorbergen Carraras
bis zum Golf von Neapel zieht sich mit Unterbrechungen eine sumpfige, öde
Küsteuuiederuug (Maremmeu) hin, die namentlich im Sommer von der
Malaria * heimgesucht wird und dann fast menschenleer ist. In der kühleren
Jahreszeit, im Herbst und Winter, weiden hier große Herden von Rindern,
* Die Malaria herrscht auch in dem Küstensaume der Po-Ebene, an den Küsten Süd-
Italiens sowie in großen Teilen Siziliens und Sardiniens. lvgl. § 170, Fußnote.)
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328
B. Länderkunde. — Vi. Europa.
Büffeln, Pferden, Schafen und Ziegen. Seit dem 19. Jahrhundert wurden weite
strecken der Maremmen durch Melioration (besonders bei Pisa) in Kulturland
verwandelt. Kesselartige Scholleneinbrüche haben die Westküste reich geglie-
dert. Daß die Erdschichten noch nicht zur Ruhe gelangt sind, läßt die Häufig-
keit der Erdbeben
erkennen.
Zu der stark
gegliederten, mit
Niederungen,
Flüssen und vie-
len Siedlungen
ausgestatteten
Westseite, „dem
Antlitz der Halb-
iusel", steht die
Ostseite in auf-
fallendem Gegen-
satz. Der der
Adria zugekehrte
Abhang des
Apennin ist sanf-
ter geneigt, fast
völlig ungeglie-
dert und bildet
daher im Bereiche
des Mittlern Ge-
birgsteils eine
hafenarme Küste.
Wie im N die Po-
Ebene, so lagert
sich dem Apennin
im 8 das Apnli-
sche Tafelland
vor, aus dem der
durch Hebung
angegliederte
Monte Gär-
gano aussteigt.
Im Apennin
lichen Teile
189. Marmorgewinnung in Carrara.
In die fast reinweißen Kalkfelsen werden mit Preßluftbohrern und mit Hammer
und Meißel Bohrlöcher getrieben. Diese füllt man mit Sprengstoff, den man entzündet,
und zertrümmert so die Felsen in große und kleine Blöcke. Sie werden vierkantig
behauen, ans Meer befördert und nach allen Kulturländern der Erde versandt. Der
Erlös der Marmorbrüche von Carrara. etwa 16 Mi». Mark jährlich, macht fast ein
Drittel des Ertrages sämtlicher Erzbergwerke Italiens und etwa die Hälfte der
Schwefelausbeute aus. (Brüche der Fa. Walton, Eooddy & Cripps Ltd.. Carrara.)
gibt es nur wenig Urgesteine. Er besteht in seinem nörd-
vorwiegend aus Tongestein, während in dem Mittlern und
südlichen Abschnitt höhlenreicher Kalkfels häufig auftritt. Abgesehen von
seinen Marmorschätzen ist das Gebirge arm an nutzbaren Mineralen. Die
Berghänge, namentlich die aus dem leicht abblätternden Tongestein anfge-
bauten, werden von den Regengüssen stark abgespült und erscheinen daher kahl
und öde.
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Extrahierte Personennamen: Carrara Walton
Extrahierte Ortsnamen: Europa Carrara Italiens Tongestein
§. 31, 1. Geschichte der Römer. Das Land und seine Bewohner. 199
Mitte des Landes, in den sogenannten Abruzzen, wo er in dem Gran Sasso seine höchste Höhe erreicht. Der mittlere Apennin teilt die Halbinsel in eine östliche und westliche Hälfte.
Die Osthälfte steht der Westhälfte in jeder Hinsicht nach. Letztere zeichnet sich nicht nur durch ihre größere Ausdehnung, sondern auch durch eine reichere Mannigfaltigkeit vor der Ostküste aus. Vulkanische Einflüsse haben hier bis zum Vesuv hin zur Bildung des Bodens beigetragen. Und obgleich die damit zusammenhängenden Erdspalten mit ihren Schwefeldünsten, die Ausdünstungen der sumpfigen Ma-remmen im südlichen Toskana und der pontinischen Sümpfe im ehemaligen Kirchenstaat, ganze Landschaften unbewohnbar gemacht haben, so ist es doch die Westhälfte, welcher Italien seine geschichtliche Bedeutung verdankt. Der A r n u s (Arno), die Tiber mit dem Anio, der Garigliano und der Silarus (Sele) sind die bedeutendsten Flüsse auf dieser Seite.
Der südliche Apennin spaltet sich in eine südwestliche Spitze, die mit dem Kap Spartivento, und in eine südöstliche, die mit dem Kap Leu ca endet. Als Fortsetzung erscheint der Apennin auf Sizilien, wo der Ätna die vulkanische Natur des südlichen Apennins wiederholt. Die Gebirge von Sardinien und Korsika stehen für sich da.
Das Klima Italiens ist im allgemeinen höchst milde und durch Gebirge, Flüsse und Meeresnähe gemäßigt; nur auf den Alpen liegt den größten Teil des Jahres Schnee.
Einteilung. Italien zerfällt in Ober-, Mittel- und Unteritalien.
Oberitalien war von gallischen Stämmen bewohnt und wurde bis zum Ende der Republik nicht zu Italien gerechnet. Es enthielt drei Landschaften: die westliche war Ligurien mit Genua, dem Haupthandelsplatze des Landes; die mittlere (die heutige Lombardei) hieß das cisalpinifche (diesseits der Alpen gelegene) Gallien und wird durch den Po in eine nördliche und südliche Hälfte geteilt ; in der nördlichen sind Turin, Vercellä, Mediolanum (Mailand), Mantua und Verona, in der südlichen Parma, Mutina (Modena), Bononia (Bologna) und Ravenna bemerkenswerte Städte. Östlich von dieser Landschaft lag das Land der Veneter, Venetia, mit den Städten Patavium (Padua) und Aquileja.
Mittelitalien erstreckte sich von der Macra und dem Rubico im Norden bis zum Silarus und Frento im Süden und umfaßte folgende 6 Landschaften:
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Aemilius Probus — Aerzte.
'('Tac. ann. 6, 29'), wurde er abermals angeklagt des Ehebruchs und der Zauberei, in der That aber wegen einiger Verse seiner Tragödie Atreus, die Tiber aus sich beziehen konnte. Nach Aufforderung seiner Gattin Sextia gab er sich den Tod; sie starb mit ihm. Tac. ann. 6, 29. Mit ihm hört die familia Scaurorum aus. — Vii. G. Aeini -mi lins Laetus, Praefectus praetorio irrt I. 193 n. C., stiftete eine Verschwörung gegen Commo-dus an, den er umbrachte, veranlaßte die Thronbesteigung des Pertinax und wurde auf Befehl des Didius Julianns hingerichtet. Bio Cass. 72,
19. Herodian. 3, 7.
Aemilius Probus s. Nepos.
Aenaria, auch Pithecusa genannt, Insel an der eampanischen Küste, vuleanisch und mit warmen Quellen, j. Jschia. Dichter (§. B. Verg. A. 9, 716.) nennen sie auch Jnarime, weil der Sage nach Typhon unter ihr begraben lag, dessen Lagerstätte Ii. 2, 783. mit £lv jqlfj,ols bezeichnet.
Aenusj rechter Nebenfluß des Danubius, die Grenze zwischen Vindelicia und Noricum bildend, j. Inn. Tac. hist. 3, 5.
Aequi, wahrsch. stammverwandtes Wort mit Opiker, Osker, bei Ov. fast. 3, 93. auch Aequi-euli, eine ackerbautreibende, aber auch kriegliebende Völkerschaft, welche nach Göttling (röm. Staatsv.
20.) als besondere politisch geschiedene Bundesgemeinschaft neben den Latinern, Volskern, Ru-tulern, Hermkeru und Ausoueru zu dem allgemeinen pelasgischen Stamme der Optker oder Osker gehörte, die im Süden und Westen Roms wohnend sich freier und selbständiger behaupteten. Sie wohnten an beiden Seiten des Anw; ihre Hauptstädte waren Alba, Tibnr, Präneste, Carseoli, auch lag der mons Algidns in ihrem ziemlich ausgedehnten Gebiete. Im Bunde mit den Volskern führten sie blutige Kriege gegen Rom, bis sie durch Camillns 389 v. C. gedemüthigt und in den Samniter-
kriegen unterworfen wurden. Liv. 1, 2 ff. 9. 3,
25 n. ö. Cic. r. p. 2, 20. Tlin. n. h. 3, 12, 106 ff.
Val. Max. 2, 7 u. ö.
Aeqintas, röm. Personisication der Billigkeit und Gerechtigkeit, dargestellt als ernste Jnngsran nach dem Ideal der Athene, in der Rechten die Wage, in der Linken das Füllhorn haltend. — Im röm. Recht wird die aequitas, das Billigkeits-gefül)!, zur Mildernng der Härten des strengen Rechts auch gesetzlich geltend gemacht, besonders seit den prätorischen Edicten. S. Cic. de<or. 1, 56. Brut. 38. M. Voigt, die Lehre von ins. nat., aequum et bonum und ins gent. S. 24 — 63. 345—398. 529—541.
^ Aerarii waren nach der Verfassung des Serv. nullius diejenigen Leute, welche nicht nach ihrem Vermögen steuerten, sondern eine nach ihren Verhältnissen bestimmte Abgabe, ein Kopfgeld (tribu-tum in capita) erlegten, dabei aber auch von Stimmrecht und Aemtern ausgeschlossen waren. Auch wurden sie nicht zum Kriegsdienste zugelassen. Leute ans deu besteuerten Classen wurden bisweilen bei Vergehen damit bestraft, daß sie unter die Aerarier versetzt wurden (aerarium facere, tribu movere, in Caeritum tabulas referre, s. Caerites), z. B. Mamercns Aemilius wegen der lex Aemilia. _ Ihr tributuni in caput konnte sich jedoch in diesem Falle je nach ihrem Vermögen sehr hoch belaufen. Bisweilen wurden sie außer-
19
dem noch zu Kriegsdiensten unter beengenden ober schimpflichen Verhältnissen verurtheilt. Liv. 24, 18.
Aerarium ist der Staatsschatz, in den die regelmäßigen Abgaben (s. Vectigalia 1 — 4.) flössen, und aus dem die laufenden Staatsansgabeu bestritten wurden. Als die vicesima manumissio-num, d. H. der zwanzigste Theil des Werthes eines freigelassenen Sclaven, 357 v. C., eingeführt wurde (Liv. 7, 16.), entstand eine zweite Abtheilung des Staatsschatzes, aerarium sanctius oder interius genannt und für Nothfälle bestimmt. Beide wurden in einem Hintergebäude des Saturuischen Tempels aufbewahrt und von den Quästoren, Leren Unterbeamte tribuni aerarii hießen, verwaltet. Unter den Kaisern wurde sehr häufig diese Aufsicht auf gewesene Prätoren, dann wieber auf Quästoren, wirkliche Prätoren, auch wohl auf bloße Präfeeten übertragen. Ueberhaupt kam währenb der Kaiserzeit das aerarium in vollständige Abhängigkeit von dem Kaiser, wenngleich der Senat beirt Scheine nach die Verwaltung besselben hatte, nnb verschmolz später immer mehr mit der von Angustus eingerichteten kaiserlichen Privatcasse (fiscus), die von kaiserlichen Präfeeten verwaltet wurde. Auch ein neues aerarium richtete Angustus zur Bestreitung der Kosten für das Heer ein, aerarium militare. In dieses floß die centesima rerum venalium, die von allen Verkaussgegenständen entrichtet werden mußte (Tac. ann. 1 , 78.), von Tiberins um die Hälfte ermäßigt (daß. 2, 42., doch vgl. Dio Cass. 58, 16.), bis Caligula sie für Italien ganz aufhob (Suet. Calig. 16.). Später kam noch dazu die vicesima hereditatum et legatorum nnb die quin-quagesima mancipiorum venditorum. Die Verwalter des aerarium militare Hießen praefecti aerarii
Aeröpe s. Agamemnon uitb Ivatreus.
Aerügo (von aes), ein harter nnb glänzenber, schön hellgrüner Ueberzng auf den alten Bronzen (•jetzt technisch mit Patina bezeichnet), welcher an Statuen nnb Bilbwerken Hoch geschätzt warb (Tlin. n. h. 37, 10, 55. Tlin. ep. 3, 6. Juv. 13, 148.), besonbers auch am aes Corinthium, Kupseroxyb (s. Aes). Taus. 2, 3, 3.
Aerzte, lutqol, medici, waren in Griechenlanb schon zu den ältesten Zeiten besonbers werth, ja heilig gehalten, wie benn die Jatrik nnb Mantik als im genauesten Zusammenhange stehenbbetrachtet wurden; insbesondere freilich die Wundärzte, außer welchen Homer keine Aerzte kennt. Der Götterarzt Paieon ist bei ihm noch von Apollon wesentlich verschieden; außerdem aber tritt in der Menschenwelt vorzugsweise Asklepios (s. d.) hervor, den alle nachfolgenden Aerzte als ihren itqöyovog ansehen (Tlat. symp. p. 686. r. p. 3, 406., daher Asklepiaben, svyovot. ’doyilrjtuov), nebst seinen beim ‘ troischen Kampfe betheiligten Söhnen Pobaleirios nnb Machaon. Bei den Griechen galt daher auch die Arzneikunst als eine des Freien würdige Beschäftigung, während bei den Römern die Hausärzte oft Sclaven waren. Der von Herobot (2, 84. 3, 129.) gerühmte Reichthum Aegyptens an Aerzten bezieht sich offenbar auf die streng biätetifche Vorsicht, die ein Jeber bort üben mußte. In ganz Griechenlanb blieben sie in hohem. Ansehen, wie sie es Bei den Römern nie erreichen konnten. In vielen Staaten waren öffentlich besoldete (di^o-aitvovzsg), doch keineswegs ausschließlich, sondern
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Extrahierte Personennamen: Sextia C. Nepos Jschia Max B._Mamercns_Aemilius C. Liv Caligula
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den sich noch in vulkanischen Gegenden kraterförmige Vertiefungen, aus
denen durch feine Risse Dämpfe aufsteigen, welche an desi Rändern dieser
Risse Schwefel und salinische Substanzen ablagern, diese Vulkane nennt man
Solfataren, z. B. bei Pozzuoli unweit des Vesuvs. Bedeutende Sol-
fataren finden sich im Himalaya; die des Peschan liefert ungemein viel
Salmiak und die von Urumtzi, östlich von der vorigen, soll einen Umfang
von 5 geogr. Meilen baben. Vulkanartige Eruptionen bietet auch die Ge-
gend von Baku in eigenthümlicher Weise; dort befindet sich bekanntlich das
ewige Feuer. Diese Gegend ist innerlich entzündet und hat bisweilen Feuer-
eruptionen, wahre Naphtavulkane und kleine Naphtabäche. Hervorbrechende
Erdfeuer kommen auch bei Pietra mala in Sieilien, Raphtaquellen auch bei
Amiano in Parma, am Monte Zibio in Modena, bei Girgenti re. vor.
Die Erdbrände aber, wie sie sich bei Töplitz und Bilin in Böhmen, zu
Epterode unweit Kassel in Braunkohlenschichten finden, sind wie die zu
Planitz in Sachsen, in der Nähe von Königshütte in Schlesien, bei Dutt-
weiler unweit Saarbrück, wo sich Steinkohlen entzündet haben, durchaus
nicht vulkanischer Natur; diese Erdbrände entstehen, wenn schwefelkieshaltige
Stein- und Braunkohlenslötze unter Zutritt der Luft in Entzündung gerathen.
Man theilt die Vulkane nach ihrer Lage zu einander in Reihen- und
Eentralvulkane ein. Die Centralvulkane vertheilen sich über den Erdball so:
1) die Vulkane Islands (Hekla, Krabla; — Geyser); 2) die der lipari-
schen Inseln (Bollano und Stromboli); 3) der Aetna; 4) die phlegräischen
Felder und der Vesuv; 5) die Vulkane der Azoren; 6) der eanarischen;
7) der eapverdischen; 8) der Gallopagos-; 9) der Sandwichs-; 10) der
Marquesas-; 11) der Gesellschafts-; 12) der Freundschafts-Inseln. Die
Vulkane vom innern Afrika und Asien müssen, wenn sie existiren, die beiden
letzten Kategorien bilden. Die Reihenvulkane sind namentlich massenhaft um
den großen Ocean gelagert und machen 6/7 der folgenden Gürtel aus: 1) die
westaustralische Vulkanreihe von Neu-Seeland, den neuen Hebriden, St. Cruz,
Neu - Britanien und Neu-Guinea; 2) die Bulkanreihe der Molucken- und
Sunda-Inseln, besonders zahlreich auf Java und Sumatra; 3) die der
Philippinen und Marianen; 4) die der ostasiatischen Inselwelt (japanische
und kurilische); 5) die von Kamtschatka; 6) die der Aleuten; 7) die von
Nordwest-Amerika; 8) die von Mexiko (Colima, Jorullo, 1759 erst entstan-
den und bereits 4000' hoch, Toluea, Istaeehuatl, Popoeatepetl, Orizaba und
Textla) ; 9) die von Centro - Amerika (35 —4o Vulkane); Io) die von
Quito (Tolima, Puraee, Pasto, Cumbal, 14,000', Pichincha, 17,700/ Coto-
paxi, 17,800/ Chimborazo, 20,100'; 11) die von Bolivia und Oberperu;
12) die von Chili (12 — 15); 13) die der Antillen, z. B. auf St. Eusta-
chius, Christophers, Montferrat, Guadeloupe, Dominea, Martinique, St.
Lueia, St. Vineent, Granada; 14) die der griechischen Inseln im Mittel-
meere auf Santorin, Polykandro, Milo Poros und auf der Halbinsel Melone.
Erdbeben und Vulkane haben auf die Hebung und Senkung des Bodens,
auf Spaltenbildungen, auf Entstehung neuer Inseln und Berge oder auf das
Verschwinden alter Landstrecken den entschiedensten Einfluß. Folgende Bei-
spiele mögen dies beweisen. Im Mai 1796 entstand in der Reihe der
Aleuten durch Eruptionen eines unterseeischen Vulkans eine Insel, welche
1804 zum ersten Male besucht wurde und noch im Zunehmen begriffen
Cassi an, Gcozrapyte. 4. Ausl. ¿6
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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