1. Vorderasien,
127
Bonden mittelmeerischen Inseln in der Nähe Kleinasiens gehört Cypern den Briten.
Die Bewohner sind meist Griechen, die vorwiegend Weinbau treiben. Von den West-
liehen Inseln ist Rhodos Hauptsitz der Schwammfischerei, während Chios und
Samos Südfrüchte und Wein ausführen.
2. Armenien.
u) Natnrbeschaffenheit. Armenien bildet das höher gelegene (1500 bis K 100.
2000 m) Zwischenstück zwischen den ziemlich gleich hohen Faltengebirgs-
ländern Kleinasien und Iran. Das rauhe Hochland ist von hochragenden
Gebirgsketten, terrassenförmig ansteigenden Hochflächen und tiefeingeschnittenen
Flußtälern erfüllt. Hier erfuhr die Erdrinde besonders starke Faltungen, und
mächtige vulkanische Ausbrüche überdeckten weite Strecken mit Lavamassen
oder schufen Kegelberge wie den Ararat (5200 m), den „steilen Berg".
Die Gebirge siud wegen der starken Niederschläge quelleureich (Euphrät und
Tigris). Die Hochflächen, meist trocken, enthalten vielfach abflußlose Becken,
die von Salzseen eingenommen werden (Wan-, Urmia-See).
d) Klima und Erzeugnisse. Im Gegensatz zu den rauhen, unwirtlichen
Höhen sind die Täler milde und fruchtbar. Man baut Weizeu, Gerste und in
den tieferen Lagen mit Hilfe künstlicher Bewässerung Mais, Hülsenfrüchte, Ge-
müfe und unsere bekannten Obstsorten an. Armenien ist die Heimat der Aprikose.
c) Bewohner. „Armenien
verbindet ethnographisch die asia-
tischen Jndogermanen (die so-
genannten Arier) mit den in
Europa wohnhaften; denn ohne
die zu den Ariern gehörenden
Armenier wäre eine Lücke zwi-
scheu den westlichsten Ariern (den
Jraniern) und den östlichenjndo-
germanen in Europa (den Rus-
sen>." Die Armenier wußten
dem Ansturm des Islam gegen-
über ihren christlichen Glauben
zu behaupten; politische Selb-
ständigkeit haben sie nie erlangt.
Sie leben meist als friedliche
Viehzüchter und Bauern in
halb unterirdischen Häusern; aus-
gewanderte Armenier haben sich
als Kaufleute und Ban-
kiers in den großen Städten
des Orients niedergelassen.
d) Politische Einteilung
und Siedlungen. Staatlich ge-
hört Armenien teils zu Rußland, teils zu Persien und teils zur Türkei. Die Greu-
zen der drei Reiche berühren sich am Ararat. Der türkische (der W mit Kurdistan)
und der persische Anteil (der 80) leiden unter schlechter Verwaltung, dem Mangel
74. Türkische Landleute in Kleinasien.
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Extrahierte Ortsnamen: Kleinasiens Rhodos Chios Samos Armenien Kleinasien Iran Urmia-See Europa Europa Rus- Kurdistan Kleinasien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Iii.? Die ältesten Weltvölker. 25
unabsehbaren Sandmeere zieht das Schiff der Wüste, das Kaineel.
Wie Asien, so wurde auch Afrika frühzeitig, besonders von Hamiten bevölkert. Die Einwohner im Innern sind meist Neger, die durch die schwarze Farbe und wolliges Haar, wie auch durch besondere Gesichts- und Schädelbildung von den Stämmen Asiens sich ausfallend unterscheiden. Sie lebten immer völlig abgeschieden von der übrigen Welt, obwohl viele Karawanen den Weg zu ihnen fanden, und tragen heute noch alle Zeichen von Rohheit und Barbarei au sich. Im Süden herrschen dunkle Bantustämme und hellere Hottentotten vor. Im Hochlande Habe sch oder Abessinien, einst Aethiopien genannnt, gab es auch uralte hochcimlisirte Staaten: und von Meroe, wo ein Priesterstaat war, sind noch Ruinen vorhanden. Sie wurden durch Handel reich; und ihre Kunstfertigkeit war auch den Griechen bekannt. Doch war ihre Herrlichkeit bald verschwunden; und selbst in äußerlichen Dingen stehen die Einwohner jetzt auf sehr niedriger Stufe.
5. Aegypten.
§ 12. Bekannter istaegy pten geworden, das lange, nur wenige Stunden breite Tiefland des Nils. Vom Juni bis September werden die Niederungen vom Nil überschwemmt; und das lange Thal wird in einen unabsehbaren See verwandelt, aus dem die Dörfer sich wie Juseln erheben. Der reichliche Schlamm, den der Strom mit sich führt, befruchtet die Felder und macht den ausgebrannten staubigen Boden zu einem grünenden Garten, in welchem Getreide, Reis und Baumwolle auf's Ueppigste gedeihen. Erreicht der Wasserstand nicht die erforderliche Höhe, so erfolgt Theurung; ist die Überschwemmung stark genug, so wächst alles im Uebemnß. Die ältesten Einwohner sind Nachkommen von Mizraim, dem Sohne Hams; und nach diesem nennen die Bewohner das Land jetzt noch Misr. In Oberägypten gründeten die Pathrn-
Handbüchl. d, Weltgesch. (7. «.) 3
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Asiens Abessinien Meroe Weltgesch
816 Die einzelnen Lander Asien's.
Osten und verliert sich in den Lop-See. — Groß ist die
Zahl.der Seen in dieser weiten Landstrecke. 1) Der blaue
oder Knku-See (33 .Qmeil.) im Süden,' 2) der Saisan-
(144 Qmeil.) und 3) der Balkasch-See (173/2 Qmeil.)
im Nordwestcn und 4) der Lop-See im Südosten des
vorigen, gehören zu den umfangreichsten.
§. 959. Das Klima ist weit kälter, als man nach
der geogr. Breite erwarten sollte. Ver gl. Europa's südlichste
Gegenden bis zur Nord- und Ostsee. Der Sommer dauert
nur zwei Monate, und selbst während dieser Jahreszeit
erscheint zuweilen Schneegestöber und Frost. — Die Mongolen
besitzen große Heerden von Kameelen, Pferden, Ziegen
und Sch aasen; es gibt vicl'jagdw ilo, als Antilopen, Eleun-
thicre, Hirsche; mehrere Arten wilder Thiere, wie Leo-
parden, Tiger, Bären, Wölfe, Luchse u. a. sind vorhanden —
ja, selbst Kameele, Pferde und Ziegen werden im -wilden
Zustande gefunden. Es fehlt nicht an allerlei Pelzthicren
(Zobel) und wildem Geflügel, und die Gewässer liefern
viele und gute Fische. — Von Getreide gibt es Weizen,
Gerste und Hirse; Obst wird wenig gewonnen; aber groß ist
der Reichthum an eßbaren Beeren, und sehr geschätzt sind
zwei Arzneipflanzen, Ginseng und Rhabarber. — Einige
Gebirge liefern Gold und Silber; auch Eisen, Blei
und Kupfer wird gefunden. Die Krater der obengenannten
Vulkane geben Schwefel und Salmiak, und Salz ist
in Fülle vorhanden.
§. 960. Die Bevölkerung dieses großen Landes ist
sehr gering und wird nur zu 3 — 4 Mill. geschätzt. Der
größte Theil derselben besteht aus Mongolen, zu denen noch
Kalmükcn, Kirgisen, Tataren (Türken), Chinesen
u. a. kommen. Die mongolische Sprache iss hart, aber
ausdrucksvoll-; die verschiedenen Mundarten weichen nicht
sonderlich von einander ab. — Am meisten verbreitet ist
die lamaische Religion. — Die Mongolen theilen sich in
Fürsten (Cha.n's), Adel und Volk. Sie sind von mittlerer
Statur und muskulös; die Haare-schwarz und straff, werden
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Iii. Die. Sahara. 881
Oasen aber gedeihen Getreide, Palmen, Datteln und
andere Südfrüchte. — Man findet Goldstaub; die Felsarten
bestehen ans Kalk- und Sandstein, Basalt und Steinsalz.
§. 104:2. Die Zahl der Einwohner ist gering und
mag kaum y., Mill. betragen. Die meisten leben als seßhafte
Stamme in den Oasen; auch finden sich Nomaden. In der
westlichen Hälfte der Sahel Hausen von Marokkos.grenze
his zum Senegal Mauren (§. 1020), welche die arabische
Sprache reden mib' sich zu Muhamed's Lehre bekennen.
Obgleich roh und unwissend, sind sie doch des Schreibens
kundig, leben von Viehzucht, Handel und Raub und schleppen
unbarmherzig jeden Fremdling als Sklaven fort. Sie wohnen
unter Zelten aus Kameelhaaren oder Hauten; ihre Kleidung
besteht in einem wollenen Hemde oder einem Ziegerlfelle, ihre
Nahrung in Milch, Hirse, Gerste und Datteln. — Ueber die
östliche Hälfte der Sahet verbreiten sich die Tn.arik's, ein
schöner Menschenschlag, gut gewachsen, stark, .-mit freien,
stolzen Mienen; sie haben eine dunkelbraune Gesichtsfarbe,
eine hohe Stirne und große Augen — sind, redlich, gastfrei,
kriegslustig und freiheitliebeud. Ihre Sprache ist von der
arabischen verschieden; sie hangen dem Islam an und sind
dabei äußerst abergläubisch. Die'beschäftigungen haben sie
mit den Mauren, gemein; die Milch der Kameele ist bei
ihnen ein Hauptnahrungsmittel. — In den Oasen- der' libyschen
Wüste und der angrenzenden Sahara finden sich die Tibbu's
(Tibbo's), theils seßhaft, theils nomadisirend. Ihre Haut-
farbe ist schwarz, der .Wuchs schlank, der Gliederbau
schön und äußerst behend; sie haben große, lebhafte Augen,
starke Lippen und eine kleine .Nase. Dem Charakter nach
werden sie alö -mißtrauisch, hinterlistig, betrügerisch und
diebisch geschildert. Ihr Reichthum besteht .hauptsächlich in
Kamcelon; auch lieben sie sehr die Pferde. Sie sind theils
Muhamedaner, theils Heiden, Im .Norden wohnt längs
Biledulgerid's Grenze ein vierter Volksstamm, die Tnat's._
Frei und unabhängig leben alle diese Völkerschaften unter
ihren Scheik's. ' Von ' höherer Bildung zeigt sich keine
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Xvi. Sibirien.
843
auf die Omeil. kommen. Auf weiten Strecken des Nordens
ist auch nicht ein menschliches Wesen zu finden. Die Be-
wohner gehören theils^ zur kaukasischen,' theils zur mon-
golischen Rasse. Zn jener find. die Ta taren im Westen,
die.bucharen und Barabinzen, die Teleuten und wahr-
scheinlich auch die Jakuten an der nördlichen Lena zu
zählen, wogegen die Kirgisen im Südwesten, die Tun-
gnsen im Osten des Jenisei,' die Buräten am Baikal-See,
die Korjaken an der Kolyma, die Tschuktschen auf der
Nordostküste, die Kamtschadalen aus Kamtschatka, die
Ostjäken am Jenisei und Tom, die Kalmücken in den
südwestlichen Steppen, die Samojeden, am nördlichen Ob
und Jenisei u. a. dem mongolischen Stamme angehören.
Dies sind die eingcbornen Volksstämme, deren Anzahl nicht
einmahl % Mill. betragt und sich durch aus Europa hieher
verpflanzte Krankheiten, z. B» Blattern, durch Branntwein
und harten Druck noch immer vermindert. Die Eingewan-
derten aber sind hauptsächlich Russen, zu denen sich noch
Deutsche als Beamte, Bergleute und Kolonisten gesellen. —
Die Eingcbornen bekennen sich theils zum Lamaismus
und anderen heidnischen Religionen (Schamanendienst),
theils, wie die tatarischen Völkerschaften im Südwesten zur
Lehre Muhamed's.. Hin und wieder ist, aber in sehr roher
Gestalt, das Christenthum verbreitet. — Die Kirgisen haben
einen schlanken Wuchs, eine platte Nase, kleine Augen und
einen kleinen Mund, dagegen große abstehende Ohren; kräftig
und gewandt, nehmen sie sich' besonders zu Pferde gut aus.
Sie sind eben so gute Viehwirthe, als vortreffliche Jäger und
kühne Räuber. Gutmüthigkeit, Gastfreiheit und Dankbarkeit
zeigt sich in ihrem Benehmen , unter einander; das Alter steht
in hoher Achtung, und groß ist ihre Anhänglichkeit an ihre
traurigen Steppen. Nachsucht verleitet sie nicht selten zu
unmenschlicher Grausamkeit; allein bei jedem ernsten Wider-
stände zeigt sich ihre Feigheit. — Das Gesicht der Tschukt-
schen ist platt; die Augen sind klein. Sie werden als ein
sanftes und furchtsames, dabei fröhliches und in verschiedenen
55*
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Lena Tom
Extrahierte Ortsnamen: Sibirien Baikal-See Kamtschatka Jenisei Europa
864
Die einzelnen Länder Afrika's.
Blei, Eisen, Knpfer und Quecksilber, findet sich in den Gebirgen;
allein wegen Unkunde des Bergbaues wird derselbe wenig
benutzt. In mehrern Gegenden findet sich 2) schöner Marmor;
3) Salz liefern das Meer, Landseen und Quellen; 4) Mine-
ralwasser ist häufig;
§. 1020. Die Bewohner, deren Anzahl zu 12 —46
Mill. geschätzt wird, gehören sämmtlich, mit Ausnahme der
zahlreichen Negersklaven, zur kaukasischen Rasse.und be-
stehen ans einem mannigfaltigen Völkergemische, in welchem
Berbern, Kabylen und Schelluh's — Araber, theils
ansässig (Mauren), theils Nomaden (Beduinen) —
Türken, Europäer, (Franken), Juden und und Neger
als Theile erscheinen Wie die Völker, so sind auch die Sprachen
verschieden. . An: meisten verbreitet sind die arabische, die
berberische (kabylische) und die türkische, zu denen jetzt
noch die französische kommt. — Die Haupt-Religion
auf dieser weiten Landstrecke ist die muhamedanische, deren
Bekenner in diesen Ländern eben so durch Aberglauben, wie
durch Fanatismus berüchtigt sind. Renegaten,' d. h.
Christen -oder Juden, die zum Islam übergetreten. — Die
Berbern, welche in Marokko Amazirghen heißen, sind
von mittlerer Größe, schön, rüstig und kräftig und voll
Leben. Die Hautfarbe ist weiß, das Haar nicht selten blond.
Sie zeichnen sich durch Muth ' und kriegerischen Sinn aus,
sind heftig und unversöhnlich im Hasse. — Die Berbern in
Algier werden Kabylen genannt. Sie sind wohlgewachsen,
aber mager; ihr Haar sii schwarz oder'dunkelbraun.; sie haben
ein wildes, abschreckendes Ansehen, das durch ihren Schmutz
und die sie umhüllenden Lumpen noch vermehrt wird. Mit
großer Tapferkeit und unerschütterlichem Muthe verbinden sie
eine Frciheitöliebe, die ihnen über Alles geht. Gegen Ge-
fangene üben sie wilde Grausamkeiten aus. — Die Schelluh's,
die westlichen Abhänge des Atlas bewohnend, sind weniger
kräftig und von dunklerer Hautfaxbe, als die Amazirghen —
scheinen übrigens gesellig und Freunde der Gastfreiheit zu sein.
Als Feinde sind auch sie unversöhnlich und unersättlich in ihrer
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— 93 —
sanft ansteigender Kegel erhebt sich der Hauptgipfel aus eiuer 1800 in hohen
Ebene, durch sein Riesenmaß einen mächtigen Eindruck hervorrufend. Eine
Schnee- und Eiskappe, die aber erst bei 4000 m beginnt, krönt ihn. Im
übrigen bilden seine Abhänge eine öde Steinwüste ohne den Schmuck grüner
Wälder und frischer Matten. Armenien ist das Ursprungsland großer Flüsse,
der mesopotamischen Zwillingsströme En ph rat und Tigris und der Kura und
des Aras, die nach O. zum Kaspischeu Meere gehen. Außerdem besitzt Armenien
zahlreiche Seen, darunter als größte den Wan- und den Urmiasee, von denen
jeder etwa die siebenfache Größe des Bodensees hat.
Klima und Pflanzenwelt. Als meerfernes Hochland hat Armenien ein fest-
ländisches Klima mit wenigstens am Tage heißen Sommern und sehr kalten Wintern.
Beträgt doch in Kars das Januarmittel 140 unter Null. Die Niederschläge sind im all-
gemeinen gering, besonders im Sommer, und werden hauptsächlich von den Randgebirgen
aufgefangen. Doch fällt im Winter viel Schnee, der bis tief in den Frühling hinein liegen
bleibt und die Pässe ungangbar macht. Bei der Regenarmut und der hohen Lage des
Landes ist die Pflanzenwelt natürlich sehr dürftig. „Alle Hochländer sind kahl und fast
baumlos. Der Boden besteht weithin aus schwarzer Lava und grauen Tuffen, bietet aber
doch, wo er genügend bewässert wird, dem Ackerbau eine Stätte. In andern Teilen tritt
die düstere Lava zurück, aber die Hochebene bleibt eine Steppenlandschaft mit fahlen,
bleichen, in Graugelb und Graugrün getauchten Farben, übersät von Gefteinstrümmern,
überdeckt mit Schutt und durchzogen von Schluchten. Erst an den Rändern gegen das
Kaspische und das Schwarze Meer wird das Bild freundlicher, und sobald man die Küsten-
ketten überschritten hat, tritt feuchter Wald an die Stelle der dürren Steppe" (Sievers).
Auch die tiefeingeschnittenen und darum geschützten Täler sind frisch und grün. In ihnen
gedeiht sogar vorzügliches Obst, und die Aprikose hat hier ihre Heimat.
Tie Bevölkerung besteht etwa zur Hälfte aus christlichen Armeniern,
zu einem Viertel aus Kurden; den Rest bilden Tataren, Russen, Türken usw.
Die Armenier gehören zu den Jndogermanen. Sie sind hochgewachsene und kräftige
Gestalten mit großer Adlernase, reichem schwarzen Haar- und Bartwuchs und großen,
schwarzen Augen. Schon früh haben sie das Christentum angenommen und trotz aller
Bedrängnis durch den Islam festgehalten. Sie bilden eine eigene Kirche mit einem Patri-
ärchen an der Spitze, der im Kloster Etfchmiadsin wohnt. Da sie aber, ähnlich wie die
Abessinier (S. 58), lange Zeit von der übrigen Christenheit abgeschlossen waren, ist ihr Glaube
stark ausgeartet. Die Armenier sind ein geistig hochstehendes, friedliches, fleißiges und
strebsames Volk. In ihrer Heimat treiben sie vorwiegend Ackerbau und Viehzucht, doch
auch Handel. Oft sind sie furchtbaren Verfolgungen durch die Türken und Kurden ausge-
setzt gewesen. Bei den Metzeleien in den Jahren 1895 und 96 sollen 200—250000 ihr
Leben eingebüßt haben. Die Bedrückungen haben viele zur Auswanderung veranlaßt, und
man findet Armenier jetzt in ganz Vorderasien und Südosteuropa, besonders in den
Handelsstädten, wo sie als Kaufleute, Bankiers. Makler, Dolmetscher, wozu sie ihre hohe
Sprachbegabung besonders geeignet macht, als Handwerker, Diener und Lastträger leben. Ihr
Charakter ist nicht frei von großen Fehlern. Insbesondere artet ihr zäher Erwerbssinn
oft aus. Die armenischen Kaufleute nehmen es an Schlauheit und Geriebenheit mit den
Griechen auf (S. 91) und sind als Betrüger und listige Wucherer überall verrufen und
gefürchtet. Die Gesamtzahl der Armenier schätzt man 2lji—d Millionen. Die Kurden
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— 32 —
durch das Land verteilt. Rund 200000 ha können auf diese Weise bewässert werden,
wodurch eine Steigerung des Bodenwertes um 250 Mill. Mk, erzielt worden ist. Für die
Schiffahrt hat man an der linken Seite des Dammes in den Felsen einen Kanal mit
fünf Kammerschleusen gesprengt. Ursprünglich war der Damm viel höher geplant. Da-
durch würden aber die berühmten alten Tempelbauten der Insel Philä unter Wasser
gesetzt und zerstört worden sein. So gab man dem einmütigen Widerspruch der wissen-
schaftlichen Kreise nach und änderte den Plan. Da aber die Bauwerke gleichwohl von
den ausgestauten Fluten schwer beschädigt worden sind, hat man die Mauer mit einem
Kostenaufwand von 30 Mill. Mk. nachträglich doch noch um 7 in erhöht, so daß das
Becken jetzt (seit 1912) 2,3 Milliarden cbm saßt. Außerdem sind noch zwei andre kleinere
Dämme ausgeführt worden, einer bei Siut (1902) und einer bei Esneh (1909).
Die Bevölkerung des eigentlichen Ägyptens (994 009 qkm) beläuft sich auf 11,3
Mill. Köpfe, nur 12 auf 1 qkm; aber im Kulturlande des Niltales beträgt die Dichte
stellenweise 300—500, mehr als in Sachsen und Belgien. Die Bewohner sind
der Mehrzahl nach Abkömmlinge der alten Ägypter. Sie scheiden sich in die
Ackerbau treibenden Landbewohner, die Fellachen, die den Islam angenommen
haben, und die in den Städten ansässigen Kopten, die Christen geblieben sind.
Außerdem wohnen in Ägypten Araber, meist als Beduinen oder als Kaufleute
in den Städten, Türken, Syrer, Armenier und etwa 100000 Europäer,
nuter denen Griechen, vielfach als Großkanflente, vorherrschen. Die Landessprache
ist arabisch.
Die Fellachen (arabisch Fellah---Pfluger, Mehrzahl Fellahin) sind große, kräftige,
durch die Arbeit abgehärtete Gestalten, aber infolge der schlechten Ernährung meist mager.
Die Hautfarbe ist braun, das Haar schwarz. Obwohl die Fellachen mancherlei Beimischungen
erfahren haben, tritt doch die Wnlichkeit mit den Mumien und den Abbildungen ihrer
Vorfahren, wie man sie auf ägyptischen Denkmälern findet, unverkennbar hervor: die platte
Stirn, der breite Mund, die kurze Nase, der eigentümliche, schwermütige Gesichtsausdruck.
Das Hauptkleidungsstück ist ein langes, blaues Hemd, das bei der Arbeit meist abgelegt
wird, so daß nur eine kurze Leinenhose die Blöße deckt. Die Dörfer der Fellachen machen
einen überaus ärmlichen Eindruck. Sie bestehen aus einem Haufen von elenden, niedrigen
Hütten, die aus Nilschlamm erbaut und mit Stroh oder Schilf gedeckt sind. Mit den
Menschen wohnen in einem Raum auch. Hühner, Gänse und Ziegen. Die Fellachen sind
überaus fleißig, aber geistig träge, ja stumpfsinnig, eine Folge der schweren Knechtschaft,
die seit Jahrtausenden auf dem Volke lastet. Wie sich schon die alten Ägypter im Fron-
dienste ihrer Könige und Priester plagten, so seufzen die Fellachen auch heute noch unter
schwerer Arbeit, deren Früchte sie nicht genießen. Denn wenn sie auch seit 1811 aus der
Leibeigenschaft befreit sind, so gehört doch das Land, das sie bebauen, dem Staate. Sie
besitzen es nur in Erbpacht, und müssen 1j6 des Ertrages als Zins zahlen, der erbarmungslos
eingetrieben wird, selbst wenn die Ernte mißrät und der Bauer selbst sein Saatkorn
hergeben muß.
Wirtschaftliches. Die weitaus wichtigste Erwerbsquelle Ägyptens ist der
Ackerbau. Das Kulturland beschränkt sich auf den mittleren Streifen des
Niltals, der in Oberägypten selten über 7, in Unterägypten bis zu 30 km
breit ist, das Delta und einige Oasen in der Libyschen Wüste. Infolge der
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
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10 Tuareg.
östliche Sahara liegt ebenso in ihren Händen, wie der durch die
westliche Wüste in den Händen der Tuareg, indem sie den
Handel teils auf eigene Rechnung betreiben, teils nur die Kara-
wanen führen und ihnen die Kamele vermieten. Hauptsächlich
vermitteln sie den Austausch der Waren des Südens gegen die
des Nordens und bringen vor allem Sklaven aus den Neger-
ländern uach Fessau und Ghat. Eine nicht unbedeutende Ein-
nahmequelle der Tebu bildet auch die Abgabe, die sie von den
Karawanen, die ihre Gebiete durchziehen, ost auf die unver-
fchämteste Weise erpressen. Was sie sonst noch brauchen, suchen
sie sich durch Plünderung und Raub zu verschaffen, die ihnen
viel eintragen mögen, ihren Ruf aber auch gründlich verdorben
haben. Doch lassen sich diese gewaltthätigen Plünderungszüge
zumteil wenigstens als Wiedervergeltungen entschuldigen, denn,
beständig von anderen überfallen, ausgeplündert, in die Sklaverei
geschleppt, suchen sie sich zu entschädigen und rächen sich, wo sie
die Übermacht haben.
b. Huareg.
Die von den Arabern und nach ihnen von den meisten
Geographen Tuareg genannten Berbern der Wüste gehören
der weißen Menschen-Rasse an; denn abgesehen von ihrer Ab-
stammnng, sind alle, gewöhnlich bedeckten, Teile ihres Körpers
fast so weiß wie bei den Europäern, während die Farbe des
Gesichts durch deu Einfluß des Klimas dunkelbraun geworden
ist. Ihre Figur ist groß und wohlgebildet, ja, die Tuareg
sind nach der übereinstimmenden Angabe aller afrikanischen
Reisenden der schönste Menschenschlag dieses Erdteils.
Ihre Kleidung ist mannigfaltig, je nachdem sie mit ver-
schiedenen benachbarten Stämmen in Berührung gekommen sind,
sodaß es schwer zu sagen ist, wie ihre ursprüngliche Kleidung
war. Das Auffallendste ist der blaue, baumwollene Gesichts-
shawl (Litham), der zweimal um das Gesicht gewunden wird,
sodaß er Augen, Mund und Kinn verhüllt und nur den Mittlern
Teil des Gesichtes mit der Nasenspitze frei läßt. Indem er
zugleich um den Kopf und die Schläfe gewunden und mit einer
Schleife hinten am Kopf befestigt wird, bildet er die ganze Kopf-
bedeckung, die das Gesicht gegen den Einfluß des heißen Wüsten-
Windes und die Augen vor dem Sande schützt. Ihre Waffen
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Tebu. 9
dem runden, pausbäckigen, lachenden der stammverwandten
Boruuer ab; ihr Wuchs ist schlank, die Glieder gut geformt,
die Augen lebhaft, die Nase nicht aufwärts gebogen, die Lippen,
wenn auch dick, doch nicht so vorspringend wie bei den Bewohnern
von Bornn. Die körperliche Gewandtheit bildet eine ihrer
hervorstechendsten Eigenschaften, die schon Herodot an den Gara-
mantischen Troglodyten rühmt. Diese Gewandtheit macht es
ihnen leicht, den arabischen Sklavenjägern zu entgehen und die
Wachsamkeit ihrer Wächter zu täuschen; sie richten ihre Reit-
kamele wie Pferde zu einer Menge der schwierigsten Übungen
ab. Dazu kommt eine außerordentliche Ausdauer und Abhärtung
im Ertragen von Mangel. Wenn sie auf ihren Wüstenreisen
tagelang nichts zu esseu finden, so zermahlen sie die Knochen
eines gefallenen Kamels zu Staub, lassen ihre eigenen lebenden
Kamele am Auge zur Ader und bereiten aus dem Blut und
den gepulverten Knochen einen Teig, den sie verzehren. Auch
sind sie das einzige Volk, das sich dem äußerst schwierigen
Dienste eines Boten durch die Wüste unterzieht, sie legen mit
ihren Kamelen etwa 10 km in einer Stunde zurück und haben
kein anderes Gepäck als einen Sack Korn, einen oder zwei
Wasserschläuche und eine Schale aus Holz oder Metall. Die
Aussicht auf glückliche Rückkehr ist so gering, daß niemals einer
allein geschickt wird.
In der Lebensweise haben die Tebu viel mit ihren west-
lichen Nachbarn, den Tuareg, gemein, wie das schon die ähnliche
Beschaffenheit ihres Landes mit sich bringt. Über die Oasen
der östlichen Sahara zerstreut, zerfallen sie in eine große Anzahl
einzelner Stämme, die unter patriarchalischer Regierungsform,
mit je einem Häuptling an der Spitze, ein Nomadenleben führen.
Wo es der Boden gestattet, treiben sie Ackerbau, aber ihre
Hauptnahrungsquelle ist die Viehzucht. Ihre trefflichen Reit-
kamele werden weithin ausgeführt, um in den übrigen Teilen
der Sahara zur Zucht verwendet zu werden. Fleisch, Milch
und Datteln bilden einen wesentlichen Teil ihrer Nahrung, auch
sind sie. was bei einem Wüstenvolke auffallend ist, große
Freunde von (getrockneten) Fischen.
Eine Industrie, wie sie sich in den Haussa- und andern
Staaten des Sudan findet, kennen die Tebu nicht; dagegen sind
sie unternehmende Handelsleute, wenigstens soweit sie längs der
großen Verkehrsstraßen ansässig sind. Der Verkehr durch die
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