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C. Länderkunde.
§ 339. 4. Kleinafien. — Aufgaben. 1. Nenne die benachbarten Meere!
2. Welche Meeresstraßen trennen es von Europa? 3. Welche persischen Könige
zogen von hier nach Europa, welcher europäische König betrat hier den Boden
Asiens? 4. Wann kamen hier die Kreuzfahrer nach Asien, wann drangen
die Türken (Osmanen) von hier nach Europa vor? (§ 229.)
Kleinasien, ein Brückenbogen zwischen Asien und Europa, so groß wie
Spanien, ist ein Hochland mit Randgebirgen an der Nord- und Südküste. Sein
westlicher Teil neigt sich nach dem Ägäischen Meere hin und hat durch West-
östlich gerichtete Gebirgsketten eine gegliederte und inselreiche Küste. Sonst ist
diehalbinsel nach N abgedacht, wie der Lauf des Ki sil Jrm äk (Roter Fluß) zeigt.
Längs der nördlichen Fortsetzung des Jordangrabens streicht der größten-
teils aus vulkanischen Gesteinen bestehende Antitaurns. Der Taurus,
im S der Halbinsel, steigt beträchtlich höher und trägt im Winter Schnee.
Die höchste Erhebung der Halbinsel ist der erloschene Vulkan Erdschiäs
(4000 m) auf der inneren Hochebene.
Das Klima ist mild wie das griechische. Ölbaum, Südfrüchte, Wein
und Getreide gedeihen besonders an der nach dem Meere gerichteten West-
küste. Das Innere ist infolge der Randgebirge regenarm, dazu vou den
Dürfen entwaldet und großenteils ein Steppenland mit Schaf- und Ziegenherden.
Die Bewohner find meist Ackerbau und Viehzucht treibende osmauifche
Türken, ritterliche, aber energielose und als Beamte bestechliche Mongolen,
die sich mit der alten Bevölkerung stark gemischt haben. Den nächstwichtigen
Volksteil bilden die Griechen, die als Händler, Fischer und Bauern be-
sonders an den Küsten wohnen. Dazu kommen noch die im Handel ge-
schickten Armenier. Wichtige Eisenbahnen erschließen neuerdings das Land.
Seine Meerschaumgruben versorgen auch die deutsche Industrie. (Ruhla!
Wie im Altertum, so ist auch heute die Westküste der Hauptsitz der
Kultur. Hier kämpften einst die Griechen vor Troja, hier wurde der Ge-
schichtschreiber Herodot geboren, hier entstanden die Gesänge Homers; jetzt
ist Smyrna (225) der wichtigste Hafen. Skntari, mit herrlichem Ans-
blick nach dem Bosporus, ist eine Vorstadt Konstantinopels.
§ 340. 5. Armenien ist das seenreiche Qnellgebiet des Euphrät und '
des Tigris. Der Ärärät, die höchste Erhebung eines wilden Gebirgs-
landes, an der Grenze dreier Staaten gelegen, erreicht 5200 in. Die be-
trächtlichen Niederschläge machen das rauhe Klima des Hochlandes noch
unwirtlicher, die Täler sind milde und fruchtbar.
Der türkische und der persische Anteil leiden unter schlechter Ver-
waltung und dem Mangel an Verkehrsstraßen und an schiffbaren Flüssen,
der türkische Teil noch dazu unter den Einfällen der räuberischen Kurdeu
aus Südarmenien. — Der wichtigste Hafen an der Südküste des Schwarzen
Meeres ist Trapeznnt, das Eingangstor zu Türkifch-Armeuieu.
Das durch Gebirge zerlegte Laud ist^nie zur staatlichen Einheit gelangt,
sondern stets Fremden Untertan gewesen; jetzt ist es unter den Nachbarn
Russen, Türken, Persern) geteilt. Die Armenier sind griechisch-orthodoxe
Ehristen und stehen in feindlichem Gegensatz zu den Anhängern des Islam.
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11. Die außereuropäischen (Erbteile. — 2. Asien.
221
H 345. 3. Die Westsibirische Tiesebene. Sie hat im N ein polares,
im S ein gemäßigtes Klima. Deshalb entstand im N ein Tundren-, im
3 ein großes Waldgebiet, in das von S her das Ackerland immer weiter
vordringt. Der Ob mit dem Jrtisch ist der Riesenstrom dieses Gebiets.
Da er in das Nördliche Eismeer mündet, hat er für den Weltverkehr
keine Bedeutung. Beide Flüsse sind die Hälfte des Jahres zugefroren.
Weil der Unterlauf am spätesten anstaut, treten alljährlich im Spätfrühling
große Überschwemmungen im Tundragebiet ein. Für die Ernährung der
spärlichen Bevölkerung haben die Flüsse dadurch Bedeutung, daß in ihnen
der Lachs hinaufsteigt, um in südlicheren Breiten zu laichen. Er wird ge-
fangen, geräuchert und ist dann auch ein wichtiger Handelsartikel. (Sibiri-
scher Lachs!)
§ 346. Bevölkerung und wirtschaftliche Bedeutung. Den N be-
wohnen in spärlicher Zahl Naturvölker mongolischen Stammes. Im 3
haben sich, besonders zu beiden Seiten der Sibirischen Eisenbahn
(§ 349), zahlreiche russische Kolonisten, die von Viehzucht, Ackerbau, Berg-
bau und Walduutzuug leben, mit den Mongolen vermischt.
D. Nordasien (Ostsibirien).
§ 347. Jenseits des Jenissei erhebt sich das Bergland Ostsibiriens.
Das Tafelland des Innern ist im 8 von Kettengebirgen umgeben, von
deren Senkungen die des Baikal-Sees die bedeutendste ist. Durch sie
verläuft eine wichtige Verbindung zwischen Hochasien und Sibirien. Sie
geht von Kjachta nach Jrkütsk, der prächtig gebauten Hauptstadt Ost-
sibiriens.
ß 348. Das Klima ähnelt dem westsibirischen; da aber das Land nur
den Nordwinden Zutritt gewährt, so ist es noch kälter und durch die
schroffsten Gegensätze der ganzen Erde gekennzeichnet. Auf lange Winter
mit furchtbaren Kältegraden und Schneestürmen folgen kurze, sehr heiße
Sommer, in denen die Pflanzen sich schnell entwickeln und Schwärme von
Stechmücken eine Plage für Menschen und Tiere sind.
§ 349. Besiedlung. Der ungeheure Raum vom Nördlichen Eismeer
bis zum Nordrande Vorderasiens und vom Großen Ozean bis zum Ural
wird Sibirien genannt. Obwohl es größer ist als Europa, hatte es bis
vor kurzem nicht mehr Einwohner als London. Noch vor 300 Jahren
war das Land nur von Mongolen bewohnt, bis eine kleine russische Reiter-
schar den Ural überstieg und es dem russischen Kaiser unterwarf, der all-
mählich die Herrschaft über ganz Nordasien gewann. Es wurde das Ver-
bannnngsgebiet russischer Verbrecher, die vielfach in den staatlichen Berg-
werken arbeiten müffen. Nach der Entlassung sind sie — wie in Westsibirien
südwärts gezogen und haben sich mit anderen Einwanderern in der Nähe
der großen Eisenbahn angesiedelt. Getreideernten, Viehzucht, Fischfang und
der Reichtum des Landes an Bodenschätzen (Edelmetalle/Graphit, Kohle,
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Extrahierte Personennamen: Kjachta
Extrahierte Ortsnamen: Asien Nordasien Ostsibirien Bergland_Ostsibiriens Sibirien Nordrande_Vorderasiens Sibirien Europa London Nordasien Westsibirien
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 2. Asien.
223
Dieses macht ein Drittel des Reiches aus, und doch ist es von 97 L der
chinesischen Reichsbevölkerung bewohnt. Es ist der halbkreisförmig vor-
springende Teil Ostasiens zwischen dem Gelben Meere und der Bucht von
Tongking und wird durch die Ausläufer des Kueuluu skwenluw in einen
nördlichen und einen südlichen Teil zerlegt, zwischen denen große Unterschiede
bestehen.
Klima, Produkte und Bewohner. Das Klima Chinas ist reich an
Gegensätzen, im Sommer warm, im Süden fast tropisch heiß. Dann weht
der Meereswind in das Wüstengebiet Hochasiens und bewirkt Niederschläge,
die in Südchina am reichlichsten fallen. Im Winter wehen die kalten
Winde aus Jnuerafieu nach O; dann bedecken sich die Küstenteile des
Gelben Meeres weithin mit Eis. Peking, auf dem Parallel von Neapel,
ist dann kälter als Stöckholm.
118. Die Chinesische Mauer im Norden von Peking. (Nach Weaie, Reshapmg.)
Die „Kroße Mauer" ist 18 m hoch und 7 m breit, aber heute großenteils verfallen.
China ist das ^and des mannigfaltigsten und ergiebigsten Ackerbaues!
seine meist noch ungehobenen Mineralschätze, besonders die riesigen Kohlen-
und Eisenlager Nordchinas, bestimmen es zum Großindustriestaate der Zukunft.
Die Bewohner sind meist Mongolen. Gegen die Wüstenvölker im W
haben sie sich durch die gewaltige Chinesische Mauer (Bild 118), deren Bau
in die Zeit des zweiten Panischen Krieges fällt, abgeschlossen; nach den
anderen Seiten hin sind sie durch natürliche Grenzen von anderen Völkern ge-
schieden. So lebten sie jahrtausendelang sür sich und bildeten eine nur ihnen
eigentümliche Kultur aus. Schon lange vor uns kannten sie den Kompaß
lzur Wüstenreise), das Schießpulver izum Bergbau), das Papier und den
Buchdruck, das Glas und das Porzellan. Der Chinese ist durch seine
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Ostasiens Chinas Hochasiens Südchina Peking Neapel Peking China Eisenlager_Nordchinas
1. Vorderasien,
127
Bonden mittelmeerischen Inseln in der Nähe Kleinasiens gehört Cypern den Briten.
Die Bewohner sind meist Griechen, die vorwiegend Weinbau treiben. Von den West-
liehen Inseln ist Rhodos Hauptsitz der Schwammfischerei, während Chios und
Samos Südfrüchte und Wein ausführen.
2. Armenien.
u) Natnrbeschaffenheit. Armenien bildet das höher gelegene (1500 bis K 100.
2000 m) Zwischenstück zwischen den ziemlich gleich hohen Faltengebirgs-
ländern Kleinasien und Iran. Das rauhe Hochland ist von hochragenden
Gebirgsketten, terrassenförmig ansteigenden Hochflächen und tiefeingeschnittenen
Flußtälern erfüllt. Hier erfuhr die Erdrinde besonders starke Faltungen, und
mächtige vulkanische Ausbrüche überdeckten weite Strecken mit Lavamassen
oder schufen Kegelberge wie den Ararat (5200 m), den „steilen Berg".
Die Gebirge siud wegen der starken Niederschläge quelleureich (Euphrät und
Tigris). Die Hochflächen, meist trocken, enthalten vielfach abflußlose Becken,
die von Salzseen eingenommen werden (Wan-, Urmia-See).
d) Klima und Erzeugnisse. Im Gegensatz zu den rauhen, unwirtlichen
Höhen sind die Täler milde und fruchtbar. Man baut Weizeu, Gerste und in
den tieferen Lagen mit Hilfe künstlicher Bewässerung Mais, Hülsenfrüchte, Ge-
müfe und unsere bekannten Obstsorten an. Armenien ist die Heimat der Aprikose.
c) Bewohner. „Armenien
verbindet ethnographisch die asia-
tischen Jndogermanen (die so-
genannten Arier) mit den in
Europa wohnhaften; denn ohne
die zu den Ariern gehörenden
Armenier wäre eine Lücke zwi-
scheu den westlichsten Ariern (den
Jraniern) und den östlichenjndo-
germanen in Europa (den Rus-
sen>." Die Armenier wußten
dem Ansturm des Islam gegen-
über ihren christlichen Glauben
zu behaupten; politische Selb-
ständigkeit haben sie nie erlangt.
Sie leben meist als friedliche
Viehzüchter und Bauern in
halb unterirdischen Häusern; aus-
gewanderte Armenier haben sich
als Kaufleute und Ban-
kiers in den großen Städten
des Orients niedergelassen.
d) Politische Einteilung
und Siedlungen. Staatlich ge-
hört Armenien teils zu Rußland, teils zu Persien und teils zur Türkei. Die Greu-
zen der drei Reiche berühren sich am Ararat. Der türkische (der W mit Kurdistan)
und der persische Anteil (der 80) leiden unter schlechter Verwaltung, dem Mangel
74. Türkische Landleute in Kleinasien.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Extrahierte Ortsnamen: Kleinasiens Rhodos Chios Samos Armenien Kleinasien Iran Urmia-See Europa Europa Rus- Kurdistan Kleinasien
2. West- und Nordasien.
133
c) Bevölkerung, politische Zugehörigkeit und Siedlungen. Die durchweg
mohammedanische Bevölkerung besteht aus schafzüchtenden Turkmenen, einem tür-
kischen Reitervolke, und aus Ackerbau treibenden S arte us „Ansässigen"), einem Misch-
Volke mit indogermanischem Typus und mongolischer Sprache. — In der letzten
Hälfte des vergangenen Jahrhunderts gelang es den Russen, Westturkestän und
das benachbarte Gebiet tdas heutige Ruffifch-Zentralafien) zu erobern. Das Emirat
Buchara und das Chanät Chiwa im Gebiete des Amü sind russische Vasallen-
staaten, vou deren Selbständigkeit nur der Schein geblieben ist. Unter der russi-
fcheu Herrschaft hat das Land sich in erfreulicher Weise entwickelt. Die Wirtschaft-
liche Erschließung des Gebietes wurde durch die Anlage von Eisenbahnen, die zu-
gleich militärischen Zwecken dienen, in hohem Grade gefördert. Die Transkaspische
Bahn (2000 km) führt vom Kaspischen Meere über Merw, Buchära, Samarkand
nach Taschkent undandischän inferghäna, die Mittelasiatische Bahn (1850km)
von Orenburg nach Taschkent. Von der Oase Merw ist eine mehr als 300km lange
Bahnlinie trotz Hitze und Wüstenfand, Stein- und Holzmangel bis nahe an Herät
herangeführt und so dieser „Schlüssel Indiens" immer mehr bedroht. (Vgl. Fig. 97.)
Dauernde Besiedlung findet sich nur an den Flüffen und in den Oasen. Tasch-
kent (200), der Sitz der Regierung, an der alten Karawanenstraße nach Mittel-
und Südasien gelegen, dazn durch zwei Bahnen mit Rußland verbunden, wurde
die volkreichste Stadt Tnräns. Im Fürstentum Buchara bildet die gleichnamige
Hauptstadt (70) den Mittelpunkt des Landhandels zwischen Europa und Indien.
B. Die Kirgisensteppe.
a) Das Land. Die Kirgisensteppe, größtenteils eine Bodenschwelle mit § 105.
bedeutenden Höhenzügen im 0, teilweise niedriges Hügelland, ist durchweg
pflanzenarm, reich an kleinen Seen und Flüssen, die in der Steppe versiegen.
Im 0 liegt der seichte, trübe und trotz der Abflußlofigkeit von Süßwasser er-
füllte Balkäsch; ihm strömen aus 30 einige Gewässer zu, von denen der Jli
der bedeutendste ist. Das Land birgt Kohlen, Kupfer, Silber und Gold.
1)) Das Volk. Die Bewohner sind nomadisierende, mohammedanische Kir-
gisen oder Kasäk (= Kosak). Sie leben als Viehzüchter in Dörfern, die sich
ans breitkuppelförmigen, beweglichen Filzzelten (Jurten) zusammensetzen. Ihr Reich-
tnm besteht in Schaf-, Pferde- und Kamelherden. Das Beispiel der im Lande an-
gesiedelten Russen, tätiger Kolonisten, hat manche Kirgisen zu Ackerbau und seßhaftem
Leben veranlaßt.
C. Sibirien.
a) Bodengestalt und Bewässerung. Auf die Kirgisensteppe folgt nach N § 106.
das große, völlig ebene Westsibirische Tiefland, das Stromgebiet des
Ob-Jrtifch. Östlich vom Jenissei ist das Land bergig und hügelig, eine
tafelartige Erdscholle, die im L von hohen Faltengebirgen mit tiefen
Grabensenkungen umrandet wird. Von diesen ist die bedeutendste die des
Baikal-Sees. Er kommt an Größe Ostpreußen gleich; seine Tiefe beträgt
über 1500 in, so daß der Boden 1050 m unter den Meeresspiegel hinabreicht
und die tiefste Senke aller Festländer bildet. Der Gebirgsrand im 8, der Altai,
das Sajanifche Gebirge, das Jablonoi-Gebirge, endet mit dem Stanowoi-Gebirge,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
2. West- und Nordasien.
135
sie wird ihrerseits noch weiter südwärts von einer Steppenzone abgelöst.
Die hohe Sommerwärme dieser Gebiete erlaubt den Anbau von Roggen,
Weizen, Hafer, Gerste, Buchweizen und Gemüse. Im Waldgebiet Ost-
sibiriens reift Sommergetreide bis 65° N. Noch weiter nach N als der
Ackerbau ist die Viehzucht möglich, die Fleisch und Butter in steigenden
Mengen zur Ausfuhr bringt. Das anbaufähige Land wird auf die neunfache
Größe des Deutschen Reiches geschätzt; aber ungeheure Flächen harren noch
des Pfluges. Die ganze Küste ist überaus reich an Waltieren, Seehunden und
Fischen. Der Hauptreichtum Sibiriens besteht indes vorläufig uoch —
außer in Pelztieren — in Holz und vornehmlich in den Erträgnissen des
Bergbaus, der im Ural Eisen, Gold und Platin, im Altai silberhaltiges
Bleierz, Gold und Silber, im Satanischen Gebirge Graphit, im Jablonoi-
Gebirge Silber und Eisen liefert. Ausgedehnte Steinkohlenlager sind im
Altai und an anderen Stellen gefunden worden. Sibirien ist, obwohl ein
großer Teil der Bodenfläche nie benutzt werden kann, infolge seiner Natur-
ausstattung ein Land der Zukunft.
d) Verkehr. Für den Seeverkehr haben die Ströme Sibiriens keine Beden-
tung, dagegen spielen sie im Binnenverkehr eine große Rolle. Die wichtigste Ver-
kehrslinie des Landes, die für die wirtschaftliche Erschließung Sibiriens noch Großes
leisten wird, ist die Sibirische Überlandbahn (7800km). Sie führt von
Tscheljabinsk am Ural (mit Moskau über Samara an der Wolga verbunden) über
Jrkütsk, am Baikäl-See vorbei, über Mandschnria und Charbin nach Wladiwostok.
In Charbin entsendet sie eine Zweiglinie nach Port Arthur und Dalni (jetzt
Dairen). Heute kaun man von Berlin aus in 13^ Tagen Wladiwostok erreichen.
Der Bau einer Bahn, den Amur entlang, ist geplant. (Vgl. Fig. 97.)
e) Bewohner und Siedlungen. Seit dreihundert Jahren ist Sibirien rus-
si scher Besitz. Eine kleine Kosakenschar führte die Eroberung des Landes aus.
Die ersten Ansiedler waren Pelzhändler und politische Verbrecher. Heute besteht
die sibirische Bevölkerung zuaus Russen, die teils Nachkommen russischer Ver-
bannten —Rußland benutzt Sibirien als Verbannungsland für Verbrecher—, teils
freiwillig eingewanderte russische Kolonisten sind. Im 8 haben sich, besonders
zu beiden Seiten der Sibirischen Eisenbahn, zahlreiche angesiedelte Russen mit
den Mongolen zu dem neurussischen Stamme der Siberiäk vermischt. Die in
spärlicher Zahl vertretene Eingeborenenbevölkerung wird von arktischen Natur-
Völkern mongolischer Abkuust gebildet, die namentlich im N als Jäger, Fischer
und nomadisierende Tierzüchter leben. Unter ihren zahlreichen Stämmen sind die
Jakuten nach Zahl, Begabung und Anpassungsfähigkeit am wichtigsten. Die ge-
samte Einwohnerzahl beträgt ungefähr 6 Mill.
^ Die größeren Siedlungen liegen an den Flußübergängen des „Sibirischen
Trakts", der bis zum Bau der Transsibirischen Bahn wichtigsten Verkehrsstraße
Sibiriens (von St. Petersburg und Moskau nach Kjachta und Peking), so To-
bölsk (20), ein Ort mit regem Handel und ansehnlicher Industrie, und Omsk (90)
am Jrtisch, Tomsk (100), an einer Zweiglinie der Sibirischen Eisenbahn, die
größte Stadt Sibiriens (Universität), Jrkütsk (85) an der Oberen Tungnska nicht
weit vom Baikäl-See, die vornehmste, verkehrsreichste und industriereichste sibirische
Stadt. Weit im 0 an der oberen Lena bildet Jakütsk den Mittelpunkt eines
bedeutenden Handels mit Pelzwerk und fossilem Elfenbein.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
3. - Ostasien.
137
B. China.
a) Bodengestalt und Bewässerung. Seiner Bodengestaltung nach besteht $ 109.
China aus zwei Teilen, einer nördlichen und einer südlichen Landschaft, die
durch die Ausläufer des Kweuluu voneinander getrennt sind. Der Nord teil
ist größtenteils Tiefland; es wird jedoch im No durch das Gebirgsland der
Halbinsel Schäntnng unterbrochen. Südchina hat steile, schluchtenreiche
Gebirge, denen auch weite Täler nicht fehlen.
Nordchina wird von dem H oänghö bewässert. Dem Gebiete dieses Flusses
gehört die Lößregion des Landes an. Der Löß, ein kalkhaltiger, toniger Sand, der
durch Staubstürme aus dem Inneren Asiens fortgetragen und an den Gebirgen
sowie im Tieflande Chinas abgelagert wurde, deckt oft in Schichten von 700 m
Mächtigkeit den Boden. Ausreichend bewässert, ist er äußerst fruchtbar. Infolge
seiner kapillaren Struktur bricht er bei Unterspülung in steilen Wänden ab.
(Vgl. § 30.) Daher sind die Flnßtüler senkrecht eingetieft, die Schichten in der
wunderbarsten Weise zerklüftet. Die gelben, schaumigen Lößschlammassen, die
der Hoänghö (d. h. gelber Fluß) mit sich führt und teilweise weit ins Meer
hinaustrügt, haben Fluß und Meer den Namen gegeben. Wie andere chinesische
Flüsse, so hat namentlich auch der Hoänghö durch Ablagerung von Sinkstoffen das
Bett seines Unterlaufes erhöht, stellenweise bis zu 5 m über dem umliegenden Lande.
Solche Flüsse eignen sich gut zur Bewässerung des Landes, aber ihre Dammdurch-
brüche sind äußerst gefährlich. Die letzte große Verheerung, die der „Kummer
Chinas" dnrch Überschwemmung anrichtete, erfolgte im Jahre 1887. In geschicht-
licher Zeit hat er seinen Unterlans häufig geändert und neue Rinnen gegraben. —
Der Hoänghö ist wegen starker Wasserstandsschwankungen und einer seiner Mün-
dung vorgelagerten Barre, aber auch wegen seines streckenweise flachen Fahrwassers
für die Schiffahrt wenig bedeutsam. Dagegen hat der Strom Südchinas, der
Jäntsekiäng („Sohn des Ozeans"), einer der mächtigsten Ströme der Erde
(5100 km), für China als Verkehrsstraße eine ähnliche Wichtigkeit wie der Mis-
sissippi für Nordamerika und die Wolga für Rußland. Seedampfer können bis Han-
köu, Flußdampfer und Dschunken sogar bis zum Austritt des Stromes aus Inner-
asien gelangen.
b) Klima und Wirtschaftsleben. Die Fortsetzung des Kwenlun bildet
nicht nur eine Wasser-, sondern auch eine Klimascheide. Im nörd-
lichen China ist das Klima mehr festländisch, im 8 ozeanisch mit geringen
Temperaturgegensätzen und reichlichen Niederschlägen. Im heißen Sommer
wehen die feuchten Monsunwinde vom Meere ins Land und bringen be-
trachtliche Regenmengeu. Ihr Ausbleiben hat den Ausfall einer Ernte und
in dem dichtbevölkerten Lande schreckliche Hungersnot im Gefolge. Im Winter
steht Nordchina unter der Herrschaft sehr kalter, Jnuerasieu entstammender
Nordwestwinde, deren Herrschaft im 8 bis nach Kanton reicht, ohne daß
dadurch in diesem Teile Chinas der Anbau subtropischer Gewächse ver-
hindert würde.
Die Gebiete des nordwestlichen China und des Chinesischen Tief-
land es gehören zu den gesegnetsten Gegenden der Erde und bilden die
Kornkammern des Landes. Fast alles anbaufähige Land ist in Kultur
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Südchina
Extrahierte Ortsnamen: Ostasien China China Nordchina Asiens Tieflande_Chinas China Nordamerika China Nordchina China
4. Jnnerasien.
147
Karakorüm fort. Der Karakorüm, das „schwarze Gebirge", umschließt
im W mit dem Himalaja, dem Hiuduküsch, dem Kweuluu und dem Tien-
schau das Pamir-Hochland, ein burgartig emporgehobenes, seenreiches, von
breiten Mulden und zahlreichen Ketten durchzogenes Steppengebiet von 5000 m
Höhe. Der Tienschan, das „Himmelsgebirge", bildet das südwestliche
Gebirge des stafselsörmig nach No zurückweichenden, nur in der Pforte der
Dsüngarei unterbrochenen Nordwestrandes von Jnnerasien. Im No begrenzt
der Altai die Dsnngarei. Dieses Steppenland bildete wiederholt ein Aus-
bruchstor nach W für die mongolischen Völker und vermittelt jetzt eiueu großen
Teil des Güteraustausches zwischen China und Rußland. Am Baikal-See
schließen das Sajäuische und das Jablonoi-Gebirge den Wall. Die Ost-
grenze Zentralasiens sind die meridional streichenden Ketten des östlichen
Tibet, die nach 8 und 80 fächerförmig auseiuaudergeheu, und verschiedene
Randgebirge, darunter das Chingan-Gebirge.
B. Der innere Teil Zentralasiens.
a) Oberflächenbild. Der Kwenlnn, der sich vom Pamir gegen 0 bis § 115.
zum Chingan-Gebirge und bis nach China hinein erstreckt, scheidet Jnnerasien
in zwei Teile.
1. Das Hanhai im N ist der größere Teil (etwa 1000 m hoch). Es
trägt seinen Namen (Hanhai = „trockenes Meer") mit Recht; denn noch
zur Tertiärzeit bildete es das Becken eines Meeres, das durch die Dsün-
garische Pforte einen Abfluß fand. Der abflußlose westliche Teil heißt nach
dem einzigen größeren Fluß Jnuerasieus, dem Tarim (Bild 84), der in den
Lobnor mündet, das Tarimbecken oder nach den Bewohnern Osttnrkestän.
Der östliche Teil führt verschiedene Namen: Gobi („Wüste"), Schämo
(„Sandmeer"), die Mongolei.
2. Den Südteil bildet Tibet, ein von hohen, parallelen Gebirgsketten
durchzogenes, gefaltetes Hochland, das höchste der Erde (fast Montblanc-
Höhe, 4500 m). Der westliche Teil und die Nordostecke sind abflußlos. Im
gebirgigen, seenreichen 0 und 30 liegen die Quellgebiete der großen Ströme
Ost- und Südostasiens.
b) Klima, Pflanzen, Tiere. Für das Klima des Landes sind Verhältnis-
mäßig heiße Sommer und eisig kalte, fast wolkenlose Winter bezeichnend.
Durch die Trockenheit der Luft werden die Temperaturgegensätze noch ver-
schärft. Die durch Steigungsregen befeuchteten Randgebirge haben sämtlich
einen mit Vegetation bedeckten Fußgürtel und am Außenrande dichten Wald.
Höher hinauf folgt zunächst ein breiter Schuttgürtel von verwittertem
Gestein; dann beginnen Bergmassen aus festem Fels. Das Innere ist
wegen seiner sehr spärlichen Niederschlagsmengen meist Sand wüste mit
Steppen und Oasen oder Kieswüste. Da der Wald fehlt, so dient bei
dem Mangel an Holz der getrocknete Kot der Herden als Brennstoff.
Die Sandwüsten Zentralasiens sind auch die Heimat furchtbarer Stürme.
Anbau des Bodens gestatten nur geschützte und durch Quellen und Flüsse
10*
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Extrahierte Ortsnamen: Himalaja China Rußland Baikal-See Zentralasiens Tibet Zentralasiens China Mongolei Tibet Zentralasiens
118
B. Länderkunde. — I. Asien.
Auch in semer Mittlern Erhebung (950 m) übertrifft Asien alle übrigen Erdteile.
Riesenhaft sind seine Ströme, riesenhaft an Flächengröße und Volkszahl seine be-
deutendsten Reiche. Von allen Erdteilen hat Asien das ausgedehnteste Flußdelta,
den größten Binnensee, den höchsten Berggipfel und die tiefste Landsenke.
d) Natürliche Landschaften. Asien wird zwischen 28° und 50° N von
einem Gürtel vorherrschend westöstlich streichender Faltengebirge und Hoch-
länder durchzogen. Jenseits der Einschnürung am Hindukusch strahlen die
Hochgebirge fächerförmig aus und umschließen ein gewaltiges, dreieckiges
Hochland: Hoch- oder Jnnerafien, das die übrigen Teile des Kontinents
scharf voneinander trennt. An die Nordwestseite Hochasiens schließt sich
West- und Nordasien an, an seine Ostseite Ostasien, an seine Südseite
Südasien. Dazu tritt noch eine ausgedehnte Inselwelt. So ergeben sich
mit Einschluß Vorderasiens fünf verschiedene natürliche Landschaften, auf
die sich die großen Tiefländer des Erdteils gleichmüßig verteilen (Fig. 69).
20° 140°
(1 : 120 Millionen )
1. Vorderasien.
§93. Zwischen die Afrika verwandten, ungefalteten Tafelländer Arabien,
Palästina, Syrien und die gefalteten Landmaffen der kleinasiatischen,
armenischen und iranischen Gebirge schiebt sich das größtenteils dnrch An-
schwemmnng gebildete Tiefland des Euphrät-Tigris.
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Asien Asien Hochasiens Nordasien Ostasien Vorderasiens Afrika Palästina Syrien
1. Vorderasien.
119
A. Die vorderasiatische Wüstentafel.
Das vorderasiatische Tafelland ist das Verbindungsglied zwischen Eurasien
und Afrika und deshalb für den Weltverkehr wichtig, dem durch die Durch-
stechung der Landenge von Snes eine äußerst wichtige Straße eröffnet wurde.
Das Tafelland besteht wie das afrikanische meist aus Gneis und Granit;
darüber sind in vielen Gebieten gewaltige Decken von vulkanischen Ge-
steinen ausgebreitet.
1. Arabien.
a) Bodengestalt. Arabien bildet ein Tafelland von 1000 bis 1200 m mitt- K 94.
lerer Erhebung mit erhöhten Rändern steilweise über 2000 m Höhe), die
meist terrassenförmig vorn Meere aus aussteigen. Die höchsten Randgebirge
finden sich im Sw (Jemen) und im 80 (Oman); auch das Juuere wird stellen-
weise von bedeutenden Erhebungen durchzogen. — Auf der felsigen, wüsten-
haften Halbinsel Sinai' erhebt sich ernst und schroff das Granitmassiv des
Sinai im Mosesberg (Dschebel Musa) zu 2250 m.
b) Klima und Bodenerzeugnisse. Da der meist die Halbinsel bestreichende
Nordostpassat hier ein an sich trockener Wind ist, weil er aus kälteren Erd-
räumen in wärmere Gegenden weht, und da die hohen Randgebirge ver-
hindern, daß regenspendende Winde in das Innere des Landes eindringen,
so empfängt das Binnenland mit Ausnahme der mittleren, gebirgigen Teile
nur wenig Niederschläge. So ist das Innere trocken, tagsüber glühend-
heiß und oft von Sandstürmen durchtobt. Die Trockeutäler (Wadis) führen
nur nach den Gewitterregen segenspendendes Naß. Im 8 der Halbinsel
liegt die große, pflanzenlose, von zahllosen Sanddünenwellen erfüllte, oasen-
arme Arabische Wüste, „ein Ozean von Dünen". Wie in der Sahara
wird auch hier durch trockene Verwitterung und durch die Arbeit des Windes
der Sand immer neu erzeugt. In der gebirgigen Mitte des Innern er-
halten die Dattelhaine und Frnchtselder zahlreicher Oasen durch Steiguugs-
regen, aber auch durch künstliche Bewässerung hinreichende Feuchtigkeit. Auch
die Nef'ud im Nw, die im N der Syrischen Steppe weicht, ist infolge ihres
Oasenreichtums zugänglicher als die Arabische Wüste.
Das westliche Küstengebirge wird durch den Südwestmonsun befeuchtet,
jedoch reichen auch hier die Niederschläge nicht aus, dauernde Flüsse zu er-
zeugen und den Bodenanbau allgemein, ohne künstliche Bewässerung zu ermög-
lichen. Am fruchtbarsten ist die Landschaft Jemen an der Südwestküste,
wo die Glut der Souue Kassee', Datteln, Zucker, Weizen und Mais zur
Reife bringt und dichte Wälder Balsam, Weihrauch, Myrrhe und Gummi
liefern. Hier und besonders am Persischen Golf treiben die Bewohner Perlen-
fischerei.
* Nach der jetzt verfallenen Stadt Mocha, dem früheren Hauptausfuhrhafen, Mokka-
Kaffee genannt, heute der Handelsname für den besten javanischen Kaffee. Der arabische
Kaffee wird nur noch in geringer Menge nach Europa ausgeführt.
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TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Eurasien Afrika Oman Mosesberg Mocha Europa