1. Vorderasien,
127
Bonden mittelmeerischen Inseln in der Nähe Kleinasiens gehört Cypern den Briten.
Die Bewohner sind meist Griechen, die vorwiegend Weinbau treiben. Von den West-
liehen Inseln ist Rhodos Hauptsitz der Schwammfischerei, während Chios und
Samos Südfrüchte und Wein ausführen.
2. Armenien.
u) Natnrbeschaffenheit. Armenien bildet das höher gelegene (1500 bis K 100.
2000 m) Zwischenstück zwischen den ziemlich gleich hohen Faltengebirgs-
ländern Kleinasien und Iran. Das rauhe Hochland ist von hochragenden
Gebirgsketten, terrassenförmig ansteigenden Hochflächen und tiefeingeschnittenen
Flußtälern erfüllt. Hier erfuhr die Erdrinde besonders starke Faltungen, und
mächtige vulkanische Ausbrüche überdeckten weite Strecken mit Lavamassen
oder schufen Kegelberge wie den Ararat (5200 m), den „steilen Berg".
Die Gebirge siud wegen der starken Niederschläge quelleureich (Euphrät und
Tigris). Die Hochflächen, meist trocken, enthalten vielfach abflußlose Becken,
die von Salzseen eingenommen werden (Wan-, Urmia-See).
d) Klima und Erzeugnisse. Im Gegensatz zu den rauhen, unwirtlichen
Höhen sind die Täler milde und fruchtbar. Man baut Weizeu, Gerste und in
den tieferen Lagen mit Hilfe künstlicher Bewässerung Mais, Hülsenfrüchte, Ge-
müfe und unsere bekannten Obstsorten an. Armenien ist die Heimat der Aprikose.
c) Bewohner. „Armenien
verbindet ethnographisch die asia-
tischen Jndogermanen (die so-
genannten Arier) mit den in
Europa wohnhaften; denn ohne
die zu den Ariern gehörenden
Armenier wäre eine Lücke zwi-
scheu den westlichsten Ariern (den
Jraniern) und den östlichenjndo-
germanen in Europa (den Rus-
sen>." Die Armenier wußten
dem Ansturm des Islam gegen-
über ihren christlichen Glauben
zu behaupten; politische Selb-
ständigkeit haben sie nie erlangt.
Sie leben meist als friedliche
Viehzüchter und Bauern in
halb unterirdischen Häusern; aus-
gewanderte Armenier haben sich
als Kaufleute und Ban-
kiers in den großen Städten
des Orients niedergelassen.
d) Politische Einteilung
und Siedlungen. Staatlich ge-
hört Armenien teils zu Rußland, teils zu Persien und teils zur Türkei. Die Greu-
zen der drei Reiche berühren sich am Ararat. Der türkische (der W mit Kurdistan)
und der persische Anteil (der 80) leiden unter schlechter Verwaltung, dem Mangel
74. Türkische Landleute in Kleinasien.
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TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasiens Rhodos Chios Samos Armenien Kleinasien Iran Urmia-See Europa Europa Rus- Kurdistan Kleinasien
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 3. Österreich-Ungarn. 307
c) Bevölkerung. Die Bevölkerung, 21 Mill., ist bunt gemischt. Die Herrschaft
üben die Bewohner des Tieflandes aus, die Magyaren ^madjären^ oder Ungarn,
die zwar noch nicht die Hälfte der ungarischen Staatsbürger ausmachen, aber in ge-
schlossener Masse sitzen. Der Rest, mehr als 10 Mill., verteilt sich auf Deutsche,
12% der Gesamtbevölkerung, Rumänen im 0, Kroaten und Serben im Sw,
Slowaken (Bild 178) im Nw und Zigeuner. — Die verbreitetste Religion
ist die katholische, ein Drittel so viel Anhänger hat die evangelische Kirche.
Beträchtlich ist die Zahl der Griechisch-Orthodoxen und der Juden.
Die Deutschen, die als Kulturträger und als hochwillkommene Kolonisten zu
sehr verschiedenen Zeiten und aus verschiedeneu Gegenden unseres Vaterlandes in
Ungarn einwanderten, finden sich in geschlossener Fläche längs der Ostgrenze
Steiermarks und Niederösterreichs, dann inselartig zerstreut in den Bergwerks-
revieren Oberungarns, in dem Landstrich vom Bakony-Walde bis Waitzen,
in dem Winkel zwischen Don an und Drau
und jenseits der beiden Flüsse in Syrmien
und in der Baeska, im Banät und end-
lich in Siebenbürgen. Die nnbegrün-
deterweise „Sachsen" genannten Deutschen
Siebenbürgens (fast\ Mill.; Bild 179), die
vorwiegend aus der Gegend Luxemburg—
Düsseldorf—lahntal stammen und im 12.
und 13. Jahrhundert hier ansässig wurden,
haben wegen ihres treuen Festhaltens am
Deutschtum und wegen ihrer tapfern Ver-
teidiguug der Landesgrenze (Bild 177) eine
ruhmvolle Vergangenheit. (Vgl. § 347.)
d) Siedlungen. Im Ungarischen Tief-
lande, dem Kern des Königreichs Ungarn,
wohnt der Magyar vorzugsweise in großen,
weit voneinander liegenden Dörfern, die
mehrere tausend Einwohner zählen. Meist
besteht das Dors nur aus einer geraden und
breiten Straße, ost auch aus zwei sich kreu-
zenden Straßen. Die niedrigen Häuser,
deren Dächer mit Schilf oder Stroh gedeckt
sind, bestehen aus Lehm; aus Lehm wird
auch der Fußboden gestampft. Durch An-
strich, Sauberkeit und die malerische Tracht
ihrer Bewohner rufen sie einen freuudlichen
Eindruck hervor. Ein Schilfzaun scheidet
den Hosraum von derstraße, die in trockner
Zeit ein Meer von tiefem Staub und in reg-
nerischer einen grundlosen Morast darstellt.
— Ähnlich wie die Dörfer find die Pußta-
städte gebaut, doch haben ihre Hauptstraßen
vielfach ein vornehmes, städtisches Aussehen.
Die Industrie hat ihren Hauptsitz in der Hauptstadt Ungarns, Ofen-Pest
(Budapest sbüdapescht^) (900), einer Doppelstadt auf beiden Seiten des Stromes,
die nahe der Mitte des Landes liegt und als Stapelplatz an der schissbelebten
20*
177. Befestigte Kirche in Siebenbürgen.
In der Zeit der Kämpfe gegen die Türken bil-
deten die Kirchen zugleich die Zufluchtsburgen
der eingewanderten Deutschen. Sie wurden mit
Mauerringen umgeben und erhielten statt der
großen Fenster nur schmale Schießscharten.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
318
B. Länderkunde. — Vi. Europa.
nach S die Niederschlagsmenge ab. — Die rauhen Gebirgsländer, die nirgends
3000 m Höhe erreichen, waren stets der Wohnplatz kriegerischer Stämme, die
sich von der Kultur der Umgebung abschlössen, ihre Freiheitsliebe und Eigen-
tümlichkeiten bewahrten und fremden Herren nur widerstrebend gehorchten.
Der von Serben bewohnte Nw gehört größtenteils zu Österreich-Uugaru.
(S. § 204, c.)
b) Die Staaten. 1. Das Königreich Montenegro (d. i. schwarzes, unwirtliches
Bergland; 9000 qkm, { Mill. E., 27 E. auf 1 qkm) ist das einzige Gebiet der Halb-
infel, das infolge der Freiheitsliebe und Tapferkeit seiner armen Gebirgsbewohner
von der Herrschaft der Türken immer frei blieb. Freilich erschienen seine dürftigen
Bergweiden den Türken auch wenig begehrenswert. In dem dorfähnlichen Cetinje
[§ettxnje] wohnt der König des Landes.
2. Das türkische Albanien wird von den stark mit andern Völkern gemischten
Nachkommen der alten Jllyrier in spärlicher Zahl bewohnt. Sie sind trotzige und
unruhige Bergstämme, deren geringer Besitz in Schaf- und Ziegenherden besteht.
Die Mehrzahl von ihnen hängt dem Islam an. Größere Siedlungen sehlen dem
von der Natur dürftig ausgestatteten Lande.
a) Das Land. Das Faltengebirge setzt
sich in Griechenland fort. Während
aber die westlichen Ketten der Richtung der Küste folgen, biegen diejenigen
in Ostgriechenland bogenförmig nach 0 ab. Längs- und Qnerbrnche
haben das Gebirge mannigfaltig zerstückelt, und die Schollen sind an vielen
Stellen abgesunken. So entstand ein gitterartiges Gebirgssystem mit ab-
geschlossenen Tieslaudsbecken, in denen sich im Altertum viele kleine Staaten
bildeten. Im 0 des Pindos, dessen Parallelfalten West- und Ostgriechen-
land trennen, breitet sich die Thessalische Ebene (Bild 182) aus; ihr öst-
licher Grenzwall steigt in dem Schiefer- und Marmormassiv des Olymp zu
3000 in aus. Im 8 wird das Becken Thessaliens durch den Querriegel des
Othrys abgeschlossen. Jenseits des zum Meere geöffneten Senkungsfeldes
von Lamm, dessen Ebene vom Peneios durchströmt wird, streichen zwei Ge-
birgszüge, Verzweigungen des Pindos, nach 80. Der nördliche Zug beginnt
mit dem Ötagebirge, der südliche enthält u. a. den Parnaß (Buntbild):
beide schließen die Böotische Ebene mit dem jetzt trockengelegten Kopais-See
ein. Auch der Peloponnes, fast ganz Gebirgsland, ist in zahlreiche Einzel-
landschasten aufgelöst, die der Zerstückelung der Gebirgsketten infolge von
Brüchen ihre Entstehung verdanken. — Aber die Brüche schufen nicht nur
ein wechselvolles Bodenrelief, sondern auch eine starke Küstengliederung, die
durch Senkung des Landes in junger Erdzeit noch gefördert wurde. Es gibt
kaum eine Stelle auf der Erdoberfläche, wo Meer und Land in so inniger
Berührung und Wechselwirkung stehen, wo das Meer in so zahlreichen Buchten
mit guten Häfen tief ins Land eindringt, wie in Griechenland. Meist stoßen
Gebirge und Meer unmittelbar aneinander. Aus tiefem Meeresgründe geht
es empor zu schmalen Küstenebenen und von ihnen zu hohen Gebirgen; hier
kann der Mensch von den Orangen- und Olivenhainen der Küste in wenigen
Stunden fast bis zur Grenze des ewigen Schnees wandern. Er sindet auf
D. Die Griechische Halbinsel.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Montenegro Albanien Griechenland Ostgriechenland Griechenland
57
aufgestülpt, die Lippen sind wulstig aufgeworfen, die Stirn ist niedrig),
schwarzes wolliges Haar, einen viereckigen, an den Seiten einge-
drückten Kopf. Ihre Heimath ist Mittelafrika; durch den Sklaven-
handel ist sie auch in die neue Welt gekommen.
4) Die malayische Race erkennt man an dem kraftvollen Wuchs, an
der ihr eigenthümlichen dunkelgelben Hautfarbe, an dem starken,
lockigen schwarzen Haar, au einer auffallend häßlichen Gesichts-
bildung (die Nase ist dick und breit, der Mund groß, der Ober-
kiefer hervorstehend, die Stirn hoch) und au einem schmalen Schädel.
Sie bewohnt die Halbinsel Malakka auf Hinterindien und die
Inseln des indischen Weltmeeres.
5) Die amerikanische Nace (Indianer) ist von kleinerem Wuchs, hat
eine lohfarbige oder kupferbraune Hautfarbe, stark ausgeprägte Ge-
sichtsbildung (die Nase ist stark gebogen, die Backenknochen stehen
stark hervor, die kleinen Augen liegen tief in ihren Höhlen, der
Bart ist äußerst schwach), dünnes struppiges Haar und einen oft
künstlich geformten Kopf. Die Ureinwohner Amerikas, welche frei-
lich wieder sehr von einander verschieden sind, gehören dieser Race
ausschließlich an.
Durch die Verbindung von Individuen verschiedener Racen entstehen ver-
schiedene Zwischenformen, nämlich die der Mulatten, Mestizen und Zambos
oder Chinos. Die Mulatten sind die Abkömmlinge der kaukasischen und
afrikanischen, die Mestizen die der europäischen und amerikanischen, die Zam-
bos die der amerikanischen und afrikanischen Race. Durch fortgesetzte Ver-
bindung der Mulatten und Mestizen mit Kaukasiern entstehen die Terceronen
und Quarteronen re.
8 50.
Bildung und Religion der Völker.
So verschiedenartig die Menschen in Bezug auf ibre äußeren Kenn-
zeichen, als Farbe, Wuchs, Haar, Schädelbildung re. sind, ebenso mannig-
fache Unterschiede bieten sich bei Betrachtung ihrer Bildung und Lebensweise
dar. Beide hängen vielfach von den natürlichen Verhältnissen des Land-
striches ab, den ein Volk durchstreift oder inne hat. So sind die Anwoh-
ner der Meeresküste auf Fischfang, Schiffbau und Handel hingewiesen, die
Bewohner waldiger Strecken auf Jagd, die Bebauer sonniger Ebenen und
fruchtbarer Gefilde auf den Ertrag, welchen der Boden bei Fleiß und Aus-
dauer gewährt. Wiederum gibt es Völker, welche, im Gegensatze zu den
seßhaften, Ackerbau treibenden Nationen, mit ihren Hecrden von einem
Weideplatz zum andern ziehen. Sie wohnen unter Zelten, welche sie leicht auf-
schlagen und abnehmen können, und verweilen nur so lange in einer Gegend,
als ihre Heerden hinreichende Nahrung finden. Solche Hirtenvölker heißen No-
maden. Die Völker kaukasischer Race treiben fast ausschließlich *) Ackerbau,
*) In Lappland, an den Küsten des nördlichen Eismeeres und des schwarzen
Meeres finden sich die einzigen Nomaden Europa's.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Malakka
Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien Amerikas Lappland
Ij. Arabien.
745
verehren diesen bloß als einen heiligen Mann. Die Banianen
sind Anhänger der braminifchen Religion. — Der Körper
des Arabers ist von mittlerer Größe und wohl gebaut, dabei
mager und von brauner, oft dunkler Farbe. Er besitzt viel
Muskelkraft. Die Augen sind schwarz, die Haare lang; der
Bart ist stark, die Nase gebogen. Sein Charakter ist
offen und aufbrausend, zuvorkommend, gesellig und gastfrei,
muthig und tapfer, stolz und empfänglich für Ruhm, aber
auch rachesüchtig. Lob verdient seine Mäßigkeit im Essen,
wie im Trinken.
§. 865. Vom 8. bis zum 11 Jahrhunderte der christ-
lichen Zeitrechnung stand die arabische Literatur in schöner
Blüthe und war zu hohem Ruhme gelangt, und daher ist sie
noch heut' zu Tage für die Geschichte der Kultur von großer
Wichtigkeit. Wohl ward diese Pflanze hauptsächlich im Aus-
lande gepflegt und faßte in Arabien selbst, die Westküste aus-
genommen, eben nicht starke Wurzeln. Auch ging diese
Blüthezeit schnell vorüber; die Osmanen machten ihr ein
Ende. Bereits vor der obengenannten Periode trieb die
Poesie manche lieblich duftende Blume, und während derselben
wurden Philosophie, Mathematik, Physik, Medizin, Geschichte
und Erdkunde mit großem Glücke bearbeitet, Noch in unsern
Tagen bestehen in Jemen einige Akademien oder höhere Lehr-
anstalten, deren Unterricht aber äußerst dürftig ist. Lesen,
Schreiben, Rechnen und Religionslehre sind die Lehrgegen-
ftände der niedern Schulen.
§. 866. Arabiens Bewohner sind theils Ansässige, theils
Halbnomaden, theils völlige Nomaden. Die Ansässigen
(Hadkesi) leben in Städten und Dörfern, treiben Viehzucht
und Feld- und Obstbau (Fellah's) oder nähren sich von
verschiedenen Gewerben. Der Halbnomaden (Maedi)
wichtigster Nahrungszweig ist die Viehzucht; nur im Sommer ziehen
sie einige Zeit hindurch mit ihren Heerden umher. Die völligen
Nomaden (Beduinen, eigeutl. Bedewi, d. h. Kinder
oder Bewohner der Wüste) sind die zahlreichsten. In den
weiten Wüsten umherziehend, führen sie ein unstätes Leben/
49
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
— 116 —
Hälfte von Sachalin und Port Arthur (siehe das! — Oberhoheit
über Korea).
Die Inseln sind — ihrer Entstehung entsprechend — vorwiegend
gebirgig. Stellenweise treten die Gebirge steil an das Meer heran,
dann lassen sie auch wieder in anderen Teilen Raum für Küsten-
ebenen (Gesteinszusammensetzung — Schichtenbildung — Verwerfungen
innerhalb der Gebirge — vulkanische Massen). Von den vielen vor-
handenen Vulkanen sind noch eine ganze Reihe tätig (Rand des
Großen Ozeans, Meerestiefen — heiße Quellen — zahlreiche Erdbeben,
oft schwerer Art). Die höchste Erhebung ist der Fusijama (3780 m)
auf Hondo (Kegelform, Gipfel 10 Monate mit Schnee bedeckt, heiliger
Berg, Wahrzeichen für Schiffer und Landleute, in der schneefreien Zeit
von Pilgern bestiegen, welche die Umgebung bewundern).
Die vorhandenen zahlreichen Flüsse können sich nur wenig ent-
wickeln. (Warum?) Doch sind sie wasserreich. Ihr langer Oberlauf hat
zumeist ein starkes Gefälle (landschaftliche Schönheit). Aber auch der
kurze Unterlauf ist wegen vieler Ablagerungen im Bett zur Schiffahrt
meist nicht geeignet (Ausnahme: der Jodo auf Hondo).
Das Klima der japanischen Inselwelt zeigt den Einfluß des
Meeres (Kuro-Siwo —Oja-Siwo). Doch kann es nicht als ausgesprochen
ozeanisch bezeichnet werden, da die Gegensätze teilweise noch groß
genug sind. (Nachweis!) Auch schaffen die bedeutende meridionale
Ausdehnung (23 Grade) und die teilweise bedeutenden Erhebungen
mancherlei Abweichungen. Die Monsune geben reichliche Feuchtigkeit
(Gefahren durch Taifune, dazu kalte Nordstürme). Doch ist das Klima
Japans im allgemeinen ein günstiges.
Die Pflanzenwelt ist üppig und artenreich. Tropische Formen
berühren sich mit subtropischen und mitteleuropäischen. Japans rationell
bebauter, fruchtbarer Boden erzeugt Tee, Baumwolle, Reis, Hirse, Ge-
treide, Maulbeerbaum (Seide), Yamswurzel u. a. m. In den herrlichen
Wäldern gedeihen Palme, Kampferbaum und Lackbaum, Buche, Ahorn
und Nadelhölzer der verschiedensten Art.
Unter den wildlebenden Tieren (Vereinigung von asiatisch-enro-
päischen und indischen Formen) sind Bär (Kuma), eine Affenart,
Hirsch, Gemse, Fuchs, Wildschwein, Fasan, Schlangen und Riesen-
salamander hervorzuheben. Als Haustiere sind vor allem Pferd, Rind
und Schwein vertreten (Fischreichtum).
Die Japaner zeigen den ausgeprägten Typus der Mongolen (Nach-
weis! Einwanderung vom asiatischen Festlande her — Urbevölkerung:
die Ainos, heute rein oder gemischt auf Jeso, den Kurilen und
Sachalin — Japaner klein, fleißig, ausdauernd, reinlich, tapfer, großes
Rechtsgefühl — ihren chinesischen Nachbarn auch geistig überlegen).
Ihre Sprache ist dem Chinesischen nahe verwandt. Sie sind Buddhisten
(Ahnenkultus).
Das Volk der Japaner hat seine einstige Abgeschlossenheit schneller
aufgegeben als die Chinesen. Es.hat sich sehr empfänglich gezeigt für
die Aufnahme abendländischer (europäischer) Kultur ^Öffnung der Häfen
für den Außenhandel mit den Fremden — Weltmacht, Botschafter in
allen Kulturländern — gebildet und einflußreich — nach europäischem
Muster sind Bildungsstätten, wissenschaftliche Anstalten, Eisenbahn-,
Telegraphen- und Telephonnetz, selbst die Staatsverfassung eingerichtet
— Studium junger begabter Japaner (Ingenieure, Offiziere, Studenten
u. a.) in Europa (Deutschland) — europäische Gelehrte in Japan
u. a. m.].
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Arthur_( Schiffer
Extrahierte Ortsnamen: Sachalin Korea Japans Japans Sachalin Europa Deutschland Japan
92 Nordamerika.
rägwa-See ausgefüllt. — Das Klima gleicht dem mejicanischen; ebenso die
Vegetation, die hier durch nutzbare Hölzer, wie Mahagonibäume und
Farbehölzer, bereichert wird.
politisches. Auch mit der Bevölkerung verhält es sich ähnlich wie
in Mejico; etwa die Hälfte derselben besteht ans Indianern, die andere Hälfte
aus Mischlingen und zum kleinsten Teile ans Kreolen. Die spanische
Herrschaft, welche drei Jahrhunderte währte, hat spanische Sprache und Sitte
eingebürgert. Jetzt zerfällt das Land in 5 unabhängige und uuverbundene
Republiken, deren Ansehn und Macht durch häufige iuuere Unruhen sehr
beeinträchtigt werden. Die beiden wichtigsten sind - Guatemala gwatemäla^
und San Salvador ßan ßalwadör^ mit den gleichnamigen Hauptstädteu.
Hauptausfuhrartikel sind Kaffee und Judigo.
6. Wcstindien.
Lage und Wame. Von Florida aus zieht in einem großen Bogen
nach O. und So. bis zur Oriuöco-Mündung eiue Jufelreihe, welche
mit dem Nanien Westindien belegt wurde, da die ersten Entdecker, auch
Christoph Columbus 1492), der Meinung waren, sie hätten in diesen
Inseln Indien entdeckt.
physische Meschasfenheit. Die Bahäma-Inseln im N. sind Ko-
ra Neubildungen, daher sehr niedrig und flach. Die großen Antillen
jantiljen' werden dagegen von mittelhohen Gebirgsketten dnrchzogen,
deren Gipfel zu 2400 m aufsteigen; Waldungen aller Art (von der Tanne
bis zur Palme) wechseln mit reichen Fruchtgefilden ab. Auf deu kleinen
Antillen [artttljen], welche von mäßig hohen, oft noch thätigen Vnlkanen
besetzt sind, hat man die Waldungen fast ganz ausgerodet, und anch die
Fruchtbarkeit des Bodens leidet unter schlechter Plantagenwirtschaft. — Das
sehr heiße Klima der Inseln wird uur durch die regelmäßigen Winde (Passate)
und durch die maritime Lage etwas erträglicher, ist aber für Europäer meist
ungesund. Die wichtigsten Produkte sind Zuckerrohr, Tabak, Kaffee, Maha-
goui und Farbhölzer. — Die Zahl der Tierarten war äußerst gering
und hat sich erst durch Einführung der europäischen Haustiere vermehrt.
politisches. Die eiugeboreueu I ndianer, darunter die menfchenfreffen-
den Caribeu, wurden im Kampfe mit den Spaniern so vollständig aufge-
rieben, daß heute kaum eine Spur vou ihnen zu entdecken ist. Dagegen führte
man Neger aus Afrika zur Sklavenarbeit ein. Diese und die Mulatten
bilden jetzt noch den Hauptbestandteil der Bevölkerung (etwa 3 Mitt.); da-
neben wohnen etwa halb so viel Weiße «Spanier, Engländer und Franzosen)
und Chinesen.
Die öaljäma-Inscln, uur teilweise bewohut, gehören den Engländern
die von Colnmbns zuerst entdeckte Insel Gnanah ani [gwanahanf| ist wahr-
scheinlich dieselbe, welche jetzt Watling nötling^-Insel heißt.
Die großen Antillen:
Euba, „die Perle der Antillen", mit Wh ab an a* [atusna], 230 T.
Einw., ist spanisch. Sie übertrifft alle Inseln an Ergiebigkeit und prodn-
ziert namentlich viel Zucker und Tabak.
Jamaica 'dschämeka^, den Engländern gehörig, baut Zucker und
Kaffee.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
— 93 —
sanft ansteigender Kegel erhebt sich der Hauptgipfel aus eiuer 1800 in hohen
Ebene, durch sein Riesenmaß einen mächtigen Eindruck hervorrufend. Eine
Schnee- und Eiskappe, die aber erst bei 4000 m beginnt, krönt ihn. Im
übrigen bilden seine Abhänge eine öde Steinwüste ohne den Schmuck grüner
Wälder und frischer Matten. Armenien ist das Ursprungsland großer Flüsse,
der mesopotamischen Zwillingsströme En ph rat und Tigris und der Kura und
des Aras, die nach O. zum Kaspischeu Meere gehen. Außerdem besitzt Armenien
zahlreiche Seen, darunter als größte den Wan- und den Urmiasee, von denen
jeder etwa die siebenfache Größe des Bodensees hat.
Klima und Pflanzenwelt. Als meerfernes Hochland hat Armenien ein fest-
ländisches Klima mit wenigstens am Tage heißen Sommern und sehr kalten Wintern.
Beträgt doch in Kars das Januarmittel 140 unter Null. Die Niederschläge sind im all-
gemeinen gering, besonders im Sommer, und werden hauptsächlich von den Randgebirgen
aufgefangen. Doch fällt im Winter viel Schnee, der bis tief in den Frühling hinein liegen
bleibt und die Pässe ungangbar macht. Bei der Regenarmut und der hohen Lage des
Landes ist die Pflanzenwelt natürlich sehr dürftig. „Alle Hochländer sind kahl und fast
baumlos. Der Boden besteht weithin aus schwarzer Lava und grauen Tuffen, bietet aber
doch, wo er genügend bewässert wird, dem Ackerbau eine Stätte. In andern Teilen tritt
die düstere Lava zurück, aber die Hochebene bleibt eine Steppenlandschaft mit fahlen,
bleichen, in Graugelb und Graugrün getauchten Farben, übersät von Gefteinstrümmern,
überdeckt mit Schutt und durchzogen von Schluchten. Erst an den Rändern gegen das
Kaspische und das Schwarze Meer wird das Bild freundlicher, und sobald man die Küsten-
ketten überschritten hat, tritt feuchter Wald an die Stelle der dürren Steppe" (Sievers).
Auch die tiefeingeschnittenen und darum geschützten Täler sind frisch und grün. In ihnen
gedeiht sogar vorzügliches Obst, und die Aprikose hat hier ihre Heimat.
Tie Bevölkerung besteht etwa zur Hälfte aus christlichen Armeniern,
zu einem Viertel aus Kurden; den Rest bilden Tataren, Russen, Türken usw.
Die Armenier gehören zu den Jndogermanen. Sie sind hochgewachsene und kräftige
Gestalten mit großer Adlernase, reichem schwarzen Haar- und Bartwuchs und großen,
schwarzen Augen. Schon früh haben sie das Christentum angenommen und trotz aller
Bedrängnis durch den Islam festgehalten. Sie bilden eine eigene Kirche mit einem Patri-
ärchen an der Spitze, der im Kloster Etfchmiadsin wohnt. Da sie aber, ähnlich wie die
Abessinier (S. 58), lange Zeit von der übrigen Christenheit abgeschlossen waren, ist ihr Glaube
stark ausgeartet. Die Armenier sind ein geistig hochstehendes, friedliches, fleißiges und
strebsames Volk. In ihrer Heimat treiben sie vorwiegend Ackerbau und Viehzucht, doch
auch Handel. Oft sind sie furchtbaren Verfolgungen durch die Türken und Kurden ausge-
setzt gewesen. Bei den Metzeleien in den Jahren 1895 und 96 sollen 200—250000 ihr
Leben eingebüßt haben. Die Bedrückungen haben viele zur Auswanderung veranlaßt, und
man findet Armenier jetzt in ganz Vorderasien und Südosteuropa, besonders in den
Handelsstädten, wo sie als Kaufleute, Bankiers. Makler, Dolmetscher, wozu sie ihre hohe
Sprachbegabung besonders geeignet macht, als Handwerker, Diener und Lastträger leben. Ihr
Charakter ist nicht frei von großen Fehlern. Insbesondere artet ihr zäher Erwerbssinn
oft aus. Die armenischen Kaufleute nehmen es an Schlauheit und Geriebenheit mit den
Griechen auf (S. 91) und sind als Betrüger und listige Wucherer überall verrufen und
gefürchtet. Die Gesamtzahl der Armenier schätzt man 2lji—d Millionen. Die Kurden
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TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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136
Die Balkanhalbinsel.
28
Völkerungsanteil). Die vielen Inseln sind über Wasser gebliebene Teile eines
abgesunkenen Gebirgsstreisens. — Narenta und Drin durchbrechen das Gebirge
in engen Schluchttälern.
Durch seine Rauhheit und Unzugänglichkeit bot sich das Dinarische Gebirge
bedrängten Völkern als eine gesicherte Zufluchtsstätte dar. Hier konnten die
Montenegriner durch alle Jahrhunderte ihre volle Selbständigkeit bewahren,
und auch auf die Albaueseu, eines der ältesten Völker Europas, haben die
Türken stets nur einen geringen Einfluß ausüben können.
§ 136 c) Das Schollenland (mit dem makedonischen Gebirge),
Ein alter Urgebirgsboden, durchlöchert von zahlreichen Einbrüchen, ein nn-
fertiges Ägäifches Meer. In den Einbruchskesseln wurde fruchtbares Erdreich
angeschwemmt (die fruchtbaren Becken von Nifch, Sofia, Kafanlyk, Philippopel,
Adrianopel, Thessalien u. a. m.). Diese vielen Einzelbecken mit ihrer gitter-
förmigen Gebirgsumwallung wurden ein Hindernis sür die staatliche Einheit.
Daher auch die Kleinstaaterei im alten Griechenland und heute das Völker-
gemisch der Halbiusel. Häufig Erdbeben, besonders in Griechenland. (Die Insel
Sautorlu ist der Krater eines tätigen Vulkans.) Die größten Erhebungen des
Schollengebiets sind der Schar-Dagh (mit der höchsten Spitze der ganzen Halb-
infel, 3050 m), das Rhodope Gebirge (höchster Punkt 2930 m) und der vulkanische
Witosch bei Sofia, 2200 m. Die längsten Flüsse sind die Morawa (Nebenfluß
der?) und Wardar, Struma und Maritza (zum Ägäifchen Meer). Diese Fluß-
täler bilden zugleich auch die wichtigsten Verkehrsstraßen. Welchen Tälern
folgt die wichtige Bahn (Wien—)Belgrad—saloniki?
s. Rumänien, § 141.
<I) Das Donau-Tiefland.
Ii. Die Völker «ler Balkanhalbinsel und ihre wirtschaftlichen Leistungen.
§ 137 1. Tie Bewohner: Von dem Völker-
gemisch der Halbinsel (Abb. § 137) bilden
die im Lande verstreuten Türken oder
Osmanen nur ein Zwölftel! Sie sind
Mohammedaner. Die übrigen Bewohner
der Halbinsel sind, mit Ausnahme der
mohammedanischen Albanesen, meist grie-
chisch-katholisch. 1453 eroberten die Türken
Konstantinopel. 1483 standen sie vor
Wien. Dann zerbröckelte das große Reich
allmählich, indem sich ein Volk nach dem
andern vom Türkenjoche befreite. Der
zurzeit (1912) tobende Krieg scheint für
die Türkei der Todesstoß werden zu sollen.
Die Schulbildung ist sehr gering (s. § 115e).
Slawen
[^lm':'-n-|Gtifyti. Tiit>m Atiia.
Abb. §137. Die Völkerstämme der Balkanhalbinsel.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Extrahierte Personennamen: Morawa
Extrahierte Ortsnamen: Narenta Europas Nifch Sofia Kafanlyk Adrianopel Thessalien Griechenland Griechenland Sofia Donau-Tiefland Konstantinopel Wien Atiia
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Extrahierte Personennamen: Heine
Extrahierte Ortsnamen: Europa Montenegro Albanien Ostgriechenland Griechenland Griechenland