unterbrochen. Es sind die hohen Eichen, die die Bauernhöfe umgeben.
Ganz im Westen und Südwesten begrenzen dunkle Wälder unfern Blick.
Wir kommen auf den Pavenstädter Weg und verfolgen ihn. Einige kleine
Häuser stehen anfangs an den Seiten; dann haben wir wieder links und
rechts das freie Feld. Da kommen wir an die andre Pavenstädter Schule.
Vor dem Schulhaus ist ein schöner Blumengarten, an der Westseite der
Spielplatz der Schüler, Tannen begrenzen ihn nach der Straße zu. Von
hier schauen wir rückwärts. Da liegt im Osten Gütersloh mit seinen
Türmen, Schornsteinen und Häusern lang hingestreckt am Gesichtskreise.
Je weiter wir wandern, desto näher kommen wir den Wäldern.
Bald treten sie nah an den Weg heran. Es sind Kiefernwälder. Der
Boden ist hier manchmal hügelig. An den Wegen finden wir auch einige
Laubbäume an den Gräben. Wir kommen an mehreren großen Bauern-
höfeu vorbei. Alle sind von Eichenkämpen umgeben. Hier und
da erblicken wir Ziehbrunnen. In der Nähe des Bauernhauses
liegen mehrere kleinere Häuser. In ihnen wohnen die Kötter
oder Heuerlinge. Diese Häuser nennt man Kotten. Der Kötter wohnt
bei dem Bauern zur Miete. Er Hilst dem Bauern bei der Ernte, und der
Bauer pflügt dem Kötter, wenn er es nicht selbst kann, das Land um.
Zur Linken haben wir jetzt den Kiefernwald. Der Boden ist dicht
mit Nadeln bedeckt. An einigen Stellen erblicken wir den gelben Sand.
Heidekraut und Beerensträucher stehen auf den freien Stellen. Nach
Norden hin erstreckt sich ein weites Feld. Der Wald ist hier ausgerodet
und in fruchtbares Kornland verwandelt. Bor uns liegt der Meierhof,
der der ganzen Gegend den Namen gegeben hat, es ist der Hos des Meiers
Pavenstädt. Bei ihm ändert sich das Bild. Nach Süden, Westen und Norden
breiten sich weite, saftige Wiesen aus, von klaren Bächen durchzogen. Wir
erreichen zuerst die Dalle. Sie ist breiter und wasserreicher als in Güters-
Abb. 25. Ein Ziehbrunnen.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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— 19 —
der Hohenzollernstraße. Bei Regenwetter ist er schmutzig und weich.
Pferde und Wagen sinken ein. Die Pferde müssen tüchtig ziehen, denn die
Wagen kommen nur schlecht weiter. Im Sommer ist der Fahrdamm sehr
staubig. Der Staub liegt dann fußhoch, und der Wind wirbelt ihn hoch
empor. Es ist leichter, sandiger Boden. Wenn der Nordring eine gute
Straße werden sollte, müßte er gepflastert werden. Die Pflasterung kostet
aber oiel Geld. Weil hier nur wenig Leute wohnen, wird er wohl noch lange
uicht gepflastert werden. Der Nordring hat auch keine Laternen. Darum
ist es abends dunkel. Zu beiden Seiten liegen Gärten und Felder. Auch
hier ist leichter Sandboden. Graben wir etwas tiefer, dann kommen
wir auf gelben Sand. In der Nähe der Niemöllerfchen Fabrik liegt er
an der Oberfläche. Der Nordring ist überall gerade oder eben. Wir
brauchen nicht zu steigen noch herunter zu gehen. Auch die Felder und
Gärten liegen ganz eben. Darum können wir weit sehen. Es stehen nur
wenige Häuser hier.
Vom Nordring kommen wir aus die Kahlertstraße. Hier machen
wir zum zweiten Male Halt. Wie aus dem ersten Standpunkt schauen
wir nach dem Seminar zurück, bestimmen die Lage der bemerkenswertesten
Gebäude und der Straßen, stellen die Himmelsrichtungen fest, überschauen
den neuen Gesichtskreis und vergleichen ihn mit dem früheren. Ebenso
richten wir wiederum unser Augenmerk auf den Himmel, auf Wolken und
Winde und die Wärmeverhältnisse. Die Länge des zurückgelegten Weges wird
angegeben, die neue Straße eingehend betrachtet und mit dem Nordring
und der Hohenzollernstraße verglichen. An der Ecke des Nordrings und
der Kahlertstraße liegen Findlinge. Sie werden nach Form, Farbe und
Härte angeschaut.
Der dritte Haltepunkt ist an ver Ecke des Nordrings und der Acker-
straße, der vierte an der Acker- und Bismarckstraßenecke. Hier wird ebenso
wie vorher verfahren. Also erst Rückschau auf die zuletzt zurückgelegte
Straße, dann Ausschau nach dem Seminar, danach Umschau zwecks Fest-
stellung des Gesichtskreises und der Himmelsgegenden, Beobachtung der
Sonne und des Himmels. Jede kleine Einheit wird von den Schülern
in kurzen Sätzen zusammengefaßt und Erkenntnissätze an Ort und Stelle
gewonnen.
In der Schule wird der gesamte Anschauungsstoff gründlich durch-
gearbeitet.
Damit die Kinder ein klares Bild der durchwaudecten Gegend er-
halten, stellen wir dann die Bodenbeschaffenheit und Bodenart, die Be-
schästigung und Siedeluugsweise der Bewohner in den Vordergrund der
Betrachtung. Die Kinder sprechen sich hierbei über kleine, engbegrenzte
und festbestimmte Ausgaben aus. Dabei sind sie gezwungen, die vorher
gewonnenen Anschauungen wieder hervorzubringen, da sie über Dinge
sprechen sollen, die sie nicht vor den Augen haben. Ungefähr folgendes
wird gewonnen: Der Boden der ganzen Gegend ist leichter Sandboden.
Früher war er überall gelb, wie man es jetzt noch bei Niemöllers Fabrik
sehen kann. Man kann ihn leicht umgraben. Er wird schnell trocken und
warm. Der Regen dringt rasch in den Boden ein. Darum ist es im
2»
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18
Frankreich. — Luxemburg.
26. Blick von Osten auf den Badestrand und auf die Klippen von Etretat, östlich von
Le Havre. Die Brandung hat>die senkrechten Wände der Kreidefelsen zernagt und zerklüftet, aber in den
Nischen zwischen den etwa 100 m hohen Kreidebänken und vor der Steilküste die weggerissenen Gesteins-
massen zum Teil wieder angeschwemmt und so einen Schutz gegen die weitere Zerstörung durch das Wasser
geschaffen. In der Nähe des ausgewaschenen Tores erhebt sich die 70 m hohe „Nadel". Über die wellige
Decke des Kreidegesteins ziehen sich grüne Wiesen und kleine Laubgehölze.
27. Luxemburg aus der Nähe des Bahnhofs gesehen. Die Stadt Luxemburg liegt in eisenreicher
Umgebung auf einer steil abbrechenden Sandsteinplatte, die zur Anlage einer Festung wie von Natur ge-
schaffen schien. Vom Bahnhof führt eine Reihe von langen Brücken zur eigentlichen Stadt empor, deren
einst berühmte Festungswerke in den Sandsteinfels eingesprengt, aber seit dem Ausscheiden Luxemburgs
aus dem Deutschen Bunde zum Teil geschleift sind.
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Extrahierte Personennamen: Le_Havre
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Luxemburg Luxemburg Luxemburg Luxemburgs
Deutsche Kolonien in der Südsee: Die Samoa-Jnseln.
29
42. Koprahaus in der deutschen Pflanzung Mulifanua auf Gamoa.
Die kegelkugelgroße Steinfrucht der Kokospalme ist Samoas wichtigster Ausfuhrgegenstand. Eine Basthülle
umschließt die harte Schale, die einen ölreichen Nußkern enthält. Der Kern wird zerschnitten, getrocknet und
als Kopra verschifft. Das daraus gepreßte Öl wird besonders zur Kerzen- und Seifenherstellung verwandt.
43. Eine Volksversammlung auf Samoa.
Vor den eirunden, luftigen Hütten, die aus Kokosholz gebaut sind, Wände und Fußboden aus Kokosmatten
haben, mit Zuckerrohrblättern und Kokoszweigen gedeckt sind und von Kokospalmen beschattet werden, hat
sich das Volk oersammelt, um den aus der Verbannung heimkehrenden König Mataafa zu begrüßen.
44. Samoanisches Landschaftsbild vom Mulivai-Fluß mit dem Vaiaberg.
Der dicht bewaldete, erloschene Vulkan Vaia <700 m) bei Apia entsendet in prächtigen Wasserfällen einen
Fluß zur Küste in anfangs engem, dann sich verbreiterndem Tal, das in üppigster Tropenvegetation prangt.
!lb>'r die vielartigen Nutzhölzer ragen die in allen ihren Teilen wertvollen Kokospalme^^empor^, . , ; ■>. ^
für kit-r.v zonale
Schalbuchforschung
Braunschweig
Schulbuchbiblic thek
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Das Neckarland.
35
Emen großen Gegensatz dazu bildet die Hochfläche. Ein großer
Teil derselben wird Rauhe Alb genannt. Schutzlos ist die Fläche
den Winden ausgesetzt und den Boden bedeckt nur eine dünne Humus-
schicht. Die Wälder bestehen aus Buchen, die stellenweise ziemlich
Murg Lichten stein.
stattlich sind. Ein Übelstand ist der Wassermangel. Der Nordrand
des Schwäbischen Jura ist an vielen Stellen sehr zernagt. Ganze
Teile sind durch Auswaschung vom Gebirge getrennt und durch die
stete Einwirkung der atmosphärischen Kräfte zu kegelförmigen Bergen
umgestaltet worden. Mit ihren Burgen und Ruinen bilden sie einen
3*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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— 43 —
mein kleiner Begleiter den Boben vor seinen Füßen. Langsam, wie der Frösche fangenbe Hbebar auf der bachburchrieselten wiese bort unten im Calgrunbe gehen mir auf und ab. Jetzt ein freubiger Schrei. „Nun hab ich aber etwas!" ruft er jauchzenb durch die klare Herbstluft. Ls ist wirklich „etwas", sogar ein recht schönes Feuersteinmesser mit zwei Schneiben (Fig. 19). Die eine zeigt Scharten; es ist also mit dem Messer gearbeitet worben. Jetzt bin ich wieber an der Reihe. Ich rufe den Glücklichen heran und halte ihm einen Dortrag über ein Feuersteinstück, das auf den ersten Blick recht
nichtssagenb zu sein scheint (Fig. 20). „Siehst bu, das ist zwar nur ein Hbfallftücf, ein
m
Fig. 19. Feuersteinmesser.
Fig. 20. Scheibenförmiger Feuersteinsplitter.
Fig. 21.
Feuersteinscherben, auf natürlichem Wege entstanden.
Splitter der Art, wie sie bei der Herstellung der Steingeräte zu Causenben entstehen mußten und sich auf größeren Rnsiebelungs-platzen der Steinzeit oft in erstaunlicher Menge finben. Rber gerabe diese Feuersteinscherben gehören zu den untrüglichen Wegweisern des Sammlers und sinb häufig die ersten Kennzeichen eines steinzeitlichen Hüttenplatzes, besonbers bort, wo langjährige Boben-kultur die Topfscherben längst zerstört hat."
Wir suchen weiter. Jetzt wirb mir ein Feuersteinsplitter vorgelegt, den ich leiber als natürliches Stück zurückweisen muß (Fig. 21). Dieser Steinscherben ist vielleicht in der Eiszeit aus einem durch Frost zersprengten Feuersteinknollen entstauben. Dann muß das Stück vom Wasser bewegt und fortgerissen sein; benn die ursprünglich scharfen Räuber sinb abgerunbet und stumpf. Natürliche Feuersteinscherben mit scharfen Ränbern entstehen alljährlich vor unseren
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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(4. Charakter des Landes.) Wir hielten mit endlosem Aufenthalt
an Stationen über Stationen, lauter kleinen, unscheinbaren Orten. Die
Langsamkeit und Unpünktlichkeit des japanischen Eisenbahnbetriebes kennt
keine Grenzen, und nirgends macht sich der Nachteil eingleisiger Bahnen
unliebsamer geltend als hier.
Die Gegend bot im allgemeinen wenig Abwechselung. Immer flogen
die nämlichen Bilder, die gleichen charakteristischen Merkmale einer japanischen
Landschaft an uns vorüber: wellenförmige, zum Teil mit buschartigem Gehölz
bestandene Höhenzüge, deren Kämme und Vorsprünge einzelne -schöne Exem-
plare alter Kiefern krönen; auf den Abdachungen üppig stehende Getreide-
äcker, in den schmalen Talsohlen grünende Reisfelder; Ortschaften, eine der
andern ähnlich, mit wohlgepflegten Gärtchen; unscheinbare verwitterte höl-
zerne Tempel, umgebeu von tiefdunkeln Kryptomerienbüumeu; hier und dort
lichtgrün schimmernde Bambushaine. Monoton wirkte die Landschaft wohl
auch dadurch, daß sie sich nirgends von Vieh belebt zeigte.
Auf den Feldern wurde emsig gearbeitet. Strohbekleidet, zum Teil
auch ohne jegliche Gewandung, bestellten die Leute mit der Hand ihre Äcker.
Große Sorgsamkeit und Mühe beanspruchen vor allem die Reisfelder.
Männer, Frauen und Kinder wateten bis an die Knie im Schlamme, um
die jungen Pflanzen von dem stark wuchernden Unkraut zu befreien. Die
terrassenartig angelegten Reisbeete sind durch schmale Fußdämme getrennt,
welche den durch Bestellungs- und Erntearbeiten bedingten Verkehr ver-
Mitteln.
Auf den das Land spärlich durchschneidenden und nur oberflächlich an-
gelegten Straßen bemerkte man neben Fußgängern und zweirädrigen Hand-
wagen nur selten ein Fuhrwerk.
(5. Reiselust der Japaner.) Die Haltestellen wimmelten von Men-
scheu. Von jeher ein bewegliches Völklein, profitieren die Japaner von der
Billigkeit ihrer Eisenbahnen, um nach Herzenslust ihrer Reisepassion zu
fröuen. Diese Verkehrsmethode gereicht ihnen geradezu zum Vergnügen und
können sie für ihr Geld gar nicht lange genug fahren. Die Coupes sämt-
licher drei Klaffen sind meist überfüllt. Einheimische Erfrischungen in Form
von kaltem Reis mit pikanten Zutaten, harte Eier, verschiedenartige Kuchen,
Früchte, Tee und Mineralwasser wurden aus allen größeren Stationen aus-
gerufen, hingegen ist auch auf solchen europäisches Essen nirgends erhältlich.
Kann sich der weiße Mann für die japanische Kost nicht begeistern, so muß
er sich mit hartgekochten Eiern und Bier begnügen. Letzteres findet man
übrigens allerorten im ganzen Jnselreich, und zwar in guter, recht bekömm-
licher Qualität.
Bei wolkenbruchartigem Regen fand in Utfonomia Wagenwechsel statt;
ohne Halle, ohne Kofferträger! In Japan eine Errungenschaft allerneuester
Zeit, sind solche nur auf den Bahnhöfen der Großstädte anzutreffen. Sie
haben die landesübliche Kleidung beibehalten, kennzeichnen ihre moderne
Tätigkeit jedoch durch eine rote Jockeymütze.
(6. In den Bergen von Tokio.) Utsonomia liegt am Fuße des
Nikko-Gebirges. Von hier aus windet sich die Bahn in weiten Schlangen-
linien aufwärts, und allmählich nimmt die Gegend den Charakter einer
niederen Berglandschaft an. Die Reisfelder hören auf, an ihre Stelle
treten Trockenäcker. Der Boden wird immer schwärzer und verrät seinen
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TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Extrahierte Personennamen: Utsonomia
Extrahierte Ortsnamen: Utfonomia_Wagenwechsel Japan Tokio Nikko-Gebirges
— 200 —
der obere, gekrauste Teil zu eiuer kleinen Puffe. Von den Hüften bis unter
die Achseln sitzt darüber ein schwarzes, steifes Mieder. Nach älterem Muster,
doch schon seltener, sitzen die etwas gebauschten Ärmel am Mieder fest,
während unter dem Mieder noch ein „Unterröckel" mit engen Ärmeln
getragen wird.
Über die Schultern und den oberen Teil von Brust und Nacken ist
ein dreieckig zusammengelegtes Tuch geschlungen, dessen einer Zipfel hinten
am Taillenschlusse festgesteckt ist, während die beiden vorderen Zipfel in das
Mieder gesteckt sind. Das Mieder bildet zugleich den Aufbewahrungsort
für kleinere Gegenstände, insbesondere sür einen Löffel, ohne den eine Bäueriu
nicht denkbar ist. Von den Hüften bis zu den Knöcheln reicht dann ein
einfacher, farbiger oder schwarzer, weiter, faltiger Rock, den vorn eine große
bunte, womöglich seidene Schürze bedeckt. Der richtige Faltenwurf des
weiten Rockes wird durch die Fülle der Unterröcke bewirkt. Lange, weiße
oder farbige Strümpfe und Schnürschuhe vollenden den Anzug. Bei den
alten Frauen herrscht die dunkle Farbe des Gewandes vor; der große, weite,
rote Regenschirm ist noch nicht völlig ausgestorben.
(4. Ackerbau.) Das Endziel aller wirtschaftlichen Bestrebungen des
Pinzgauers ist, möglichst viel Vieh im Winter reichlich ernähren zu können,
da der Sommer ausreichendes Futter für eine bei weitem größere Anzahl
ohne Mühe gewährt.
Dementsprechend besteht die Sorge des Ackerbaues der Viehzucht gegen-
über darin, möglichst viel Futter und die nötige Streu für den Winter zu
gewähren. Es ist daher die Ackerwirtschaft im Pinzgan durchweg Egarten-
Wirtschaft, d. h. die Ackerfläche dient nicht ausschließlich dem Getreide-
oder sonstigen Fruchtbau, sondern wird abwechselnd als beackertes Land und
als Grasland benutzt. Im allgemeinen wird in tieferer Lage der Ackerboden
ein Jahr mit Weizen (gedüngt), ein zweites mit Roggen (gedüngt) bestellt
und bleibt dann zwei, auch drei Jahre als Wiese liegen. Es ist durchweg
mittelguter Lehmboden, dem Tonboden sich nähernd*).
Das Umbrechen des Rasenbodens geschieht nach sehr sorgfältiger Ver-
teilnng des Düngers nur flach, um den natürlichen Graswnchs nicht zu
stören. Das gesäte Getreide wächst dann durchaus nicht rein auf, sondern
stark mit allerlei Gräsern gemischt und dadurch auch in seinem Ertrage
beeinträchtigt. Wegen dieses üppigen Graswuchses wird bei der Erute das
Getreide etwa einen halben Meter unter der Ähre abgesichelt, in kleine
Bündel gebunden und an Stangen („Hisel") aufgesteckt, so daß der Regen
leicht ablaufen und die Luft zwischen die Bündel dringen kann. So wird
auch trotz uugünstiger Witterung das Getreide meist gut eingebracht. Bald
hinterher werden die stehengebliebenen Stoppeln („das Halmach") mit dem
dazwischen gewachsenen Grase wie Wiesen gemäht und auch wie Wiesengras
behandelt.
Gerade mustergültig ist die Behandlung des Heues**). Das Gras
wird nicht erst, wie in benachbarten Gauen, auf Stangen, Reiter oder der-
gleichen zum Trocknen gebracht, sondern durch häufiges Wenden, Verbringen
in kleinere Häufchen über Nacht und sofortiges Wiederzerstreuen am folgenden
*) Vgl. Cotta, Deutschlands Boden, Leipzig 1853, Bd. I, S. 570.
**) S. Lorenz und Wessely, Die Bodenkultur Österreichs, Wien 1873, S. 80.
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— 8 —
erforschen, was sonst über die steilen Eismauern hinweg unmöglich erschien.
Philippi schätzte seine Höhe auf 300 bis 400 m und erzählte von der
starken Verwitterung seiner Gesteine. Es wären jungvulkanische, an der
Oberfläche stark zertrümmerte Laven, die vielfach durch Schmelzung ver-
änderte Brocken von Gneis und Granit enthielten. Die starke Verwitterung
machte die Ersteigung schwierig; von oben aber hätte man einen großartigen
Umblick gehabt. Nur der Rand des Inlandeises ließe sich schwer verfolgen,
weil Eisberge im Osten wie im Westen davor gepackt wären, welche man
von dem Inlandeis schwer zu trennen vermöchte. Viel Schutt läge auf den
Eisbergen und auch auf dem Meereis davor, und zwar altkristallinischer
Schutt, gleichwie die Moränen des Ganßberges selbst altkristalline Gesteine
enthielten. Auch Flechteu und Moose waren gefunden. Einige Raubmöwen
und zwei Sturmschwalben wurden dort gesehen.
(3. Ausblick vom Fesselballon.) Der 29. März (Sonnabend vor
Ostern) war ein schöner Tag, wohl der schönste mit, den wir gehabt, und
einer der wenigen, an denen ein Ballonaufstieg in der Antarktis überhaupt
denkbar war, so daß er von großem Glück begünstigt wurde. Zur Füllung
wurden 63 Stahlzylinder gebraucht, von denen drei leer waren und einige
nicht mehr ganz voll; doch war auf solche Verluste ja von vornherein ge-
rechnet. Sie genügten, dem Ballon eine Füllung zu gebeu, welche über den
Bedarf hinausging. Denn während ich mit ihm oben war, wurde er iu-
folge der starkeu Sonnenstrahlung dauerud so aufgebläht, daß mehrfach das
Ventil gezogen werden mußte, um ihn nicht zu voll werden oder platzen zu
lassen. Dieses Ziehen ging übrigens schwer, weil die Ventilfedern zu straff
gespannt waren, und ich machte mir klar, daß bei etwaigem Reißen des
Kabels, mit dem der Ballon gefesselt war, eine schnelle Entleerung durch
Öffnen des Ventils ziemlich ausgeschlossen gewesen wäre. Jedenfalls hätte
der Ballon bei einigem Winde eine weite Entfernung vom Schiffe zurück-
legen können, bevor man ihn heruntergebracht hätte.
Bei dem Aufstiege war die ganze Schiffsbesatzung unter der Leitung
Stehrs beschäftigt; zwölf Mann hielten den Ballon, zwei waren an den
Stahlzylindern, um deren Ventile zur Füllung zu öffnen und, da dieses in
zwei Gruppen erfolgen mußte, die notwendige Umschaltung vorzunehmen.
Der Auftrieb war sehr stark, so daß das erstemal, als der Ballon zur
Probe ohne Besatzung des Korbes in die Höhe ging, es nicht möglich war,
ihn mit der Winde einzuholen, so daß er durch die Leute aus 100 m
herabgelaufeu werden mußte. Auch als ich im Korb war, stieg er noch
schnell bei fast völliger Stille, die nur iu der Höhe zeitweilig einem leisen
Luftzuge wich, um von 300 m Höhe an wieder vollständig zu verschwinden.
Der Luftzug bewirkte eiue leise Drehung des Ballons, welche die Peilungen
von oben erschwerte. Beim Aufstieg erhielt ich viele Signale mit dem Tele-
phon, die mich meist zum Ziehen des Ventils mahnten, weil der Ballon zu
gespannt war. Ich hatte oben ein Aspirationspsychrometer und ein Schleuder-
Psychrometer zu handhaben und außerdem genug zu tun, um die Orien-
tierung zu gewinnen. Leider riß die Schnur des Schleuderpsychrometers,
so daß es aus 100 m hiuabflog; auch das Aspirationspsychrometer versagte
infolge eines Unfalls seinen Dienst, so daß die exakten Temperaturmessungen
oben nicht vollständig wurden. Soviel aber wurde bemerkt, daß es nach
der Höhe zu wärmer wurde. In 500 m war es so warm, daß ich die
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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— 99 —
mich auf dem Kriegspfade zu begseiteu und uns mit dem „Notwendigsten"
zu versehen. Ein alter, weißbärtigcr Askari eröffnete den Zug. Ein mit
langer Flinte bewaffneter, leichtfüßiger Araber ging ihm zur Seite, um ihm
den Weg zu zeigen, und sechs weitere Askaris wurden uns vom Bezirksamt
mitgegeben, um eventuell gegen alle Angriffe durch feindliche Streifkolonnen
gesichert zu sein.
So ging es gegen 1/28 Uhr bei herrlichem Wetter hinaus in die
sonnenbeschienene, weite Steppe. Mein erster Marsch in das Innere Afrikas!
Frohbewegt trat ich ihn an. Nicht nur das Eigenartige solcher Reise trug
zu der freudigen Erregung bei, mich bewegte auch die Sehnsucht, nach langer
Trennung den einzigen Sohn wiederzusehen, der wenige Tagemärsche ström-
auswärts schwere Kämpfe gegen die Aufständischen erfolgreich geführt hatte
und aller Voraussicht nach noch monatelang den Kampf in der Wildnis
und gegen die Wilden fortzuführen hatte.
Über völlig ebenes Gelände zog sich unser Weg durch die fruchtbaren
Marschen des Niederungslandes dahin. Überall sah man die Spuren der
deutschen Herrschaft. Anfangs war durch die sumpfigen Stellen hindurch
ein breiter Fahrweg geschüttet, auf dem freilich bisher noch wenig Fuhr-
werke verkehrten, da es an Ansiedlern und an branchbaren Zugtieren fehlte.
Dann wurde der Weg enger; aber aus dem einfachen, schmalen Negerpfade,
auf dem die Schwarzen im Gänsemarsch bei allen ihren Reisen sich zu
bewegen pflegen, war ein etwa 2 m breiter Weg gemacht worden, um das
in dem hohen Grase sonst überaus unbequeme Reisen zu erleichtern. Aber
mit der Bequemlichkeit auf dem neuen Wege hatte es seine eigene Bewandt-
nis: denn die harten Tonschollen, welche die Arbeiter beim Ausheben der
Seitengräben auf die Mitte des Weges geschaufelt hatten, machten das
Marschieren darin beinahe unmöglich, und das Ergebnis war, daß in den
meisten Fällen die ganze Karawane neben dem angelegten Wege sich einen
neuen Fußpfad getreten hatte, auf dem wir uns in endlosem Zuge trotz
Sonnenbrand und Hitze mit schnellen Schritten fortbewegten.
Kein Wunder, wenn die schwarzen Einwohner der zahlreichen Dörfer
nicht gerade besonders erfreut waren über die Zwangsarbeiten, die sie unter
Leitung ihrer Dorfältesten (Jumben) auf Anregung des Bezirksamtes an
diesen Wegen zu leisten hatten, deren Nutzen ihnen vielfach noch nicht klar
gemacht werden kann.
Das Land, das wir durchzogen, war fruchtbarer, tiefgründiger Aue-
boden, der zwar hier und da etwas sumpfig und mit saurem Humus bedeckt
erschien, meistens aber wertvolles Kulturland und dabei verhältnismäßig
gnt bebaut war.
Während der ersten Wegstunden glaubte man auf einer langen Dorf-
ftraße zu wandern, da immer wieder die leichten, viereckigen Hütten zwischen
den gutbestellten Mais-, Mohogo- und Mtamaseldern an der Straße ent-
lang standen. Schöne Mangobäume, zum Teil vou gewaltigem Umfange,
beschatteten die verschieden großen Hütten, deren Wände meist aus dünnen
Stangen und starkstengligem Hirsestroh hergestellt und mit Lehm beworfen
waren, während ein ziemlich steiles Dach aus Palmblättern weit über die
Vorderfront nach der Straße zu hervorragte und so einen schattigen Vor-
platz bildete, anf dem Männlein und Weiblein mit ihrem Nachwuchs hockten
und neugierig zu den vorüberziehendem Fremden aufblickten. Die Männer
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