34 Schleswig-Holstein.
Schauenburger Grasen zum Schutze Holsteins gegen die Wenden eine Lurg,
die Siegburg genannt. Danach hat Segeberg seinen Namen erhalten, von
der Burg ist nichts mehr erhalten. Oer Gips wird losgebrochen, gebrannt und
dann als Laumaterial verwertet. Unter dem Gips liegt ein mächtiges Stein-
salzlager. Man hat versucht, das Salzlager abzubauen- aber es brach Wasser
in den Schacht, das sich nicht wegschaffen ließ, vas Salzwasser dient zu Lade-
zwecken (Solbad). Im Zrühjahr 1913 wurde hier unter dem Gipsfelsen eine
große höhle voll prächtiger Tropfsteingebilde entdeckt.
Riel liegt ebenfalls auf der Grenze von Mittel- und Ostholstein. Nach
der Lodenform gehört Kiel mit seiner schönen Umgebung schon mit zu Ost-
Holstein- es hat aber seit den ältesten Zeiten zum eigentlichen Holstein gehört,
und deshalb wird es hier zu Nlittelholstein gerechnet.
Kbb, 17. Der Kieler Hafen zur Zeit der Kieler Woche, iphot. Renarb, Kid.)
Kiel verdankt wahrscheinlich der keilförmigen Lucht, an der es liegt, seinen
Namen, hier erbaute Graf Adolf Iv. vor 700 Jahren ein Schloß, und lange haben
seine Nachfolger hier residiert. Jetzt ist das alte Schloß die Residenz des Prinzen
Heinrich, des Lruders unseres Kaisers.
Die Stadt hatte 1864 erst 12 000 Einwohner, jetzt dagegen ungefähr 220 000.
Das schnelle Aufblühen verdankt sie dem Hafen. Dieser ist tief, groß und ge-
schützt. Wegen dieser Eigenschaften wurde er zum Neichskriegshafen gemacht.
Zast immer ist im Kieler Hafen eine größere Zahl unserer Linienschiffe, Kreuzer
und Torpedoboote zu sehen. Am Kieler Hafen sind auch große Werften ent-
standen, die dem Bau der Kriegsschiffe dienen: die Kaiserliche Werft, die Ger-
maniawerft (Krupp) und howaldts Werft. Gegen 20 000 Arbeiter finden
hier beim Lau der Kriegsschiffe gutbezahlte Arbeit.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Adolf Adolf Heinrich Heinrich Krupp
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Siegburg Segeberg Holstein
52 Schleswig-Holstein.
griffen ist und in fruchtbares Ackerland umgewandelt wird, geht diese Um-
Wandlung in Mittelschleswig nur langsam vor sich. Oer feinkörnige, graue
Sand, der in der Tiefe zu Grtstein oerkittet ist, ist viel schwerer zu kultivieren
und verweigert an manchen Stellen trotz sorgfältigster Bearbeitung den ge-
ringsten Ertrag. Und doch finden sich bei jedem Dorf Ausbauerstellen. Fleißige
Knechte haben sich dort mitten in der Heide ein Stück Land erworben und
urbar gemacht. Ist der Landertrag auch nicht groß, so finden die genügsamen,
fleißigen Bewohner doch ihr Fortkommen. Können sie auf dem mageren
Boden auch nicht viel Großvieh halten, so liefern doch Bienen- und Schafzucht
einen reichlichen Ertrag. Solch einen Heidebauern hatte Theodor Storm vor
5lugen, als er die Heide in seinem Gedicht „Ubseits" besang.
Ivo aber die Wiesen nicht fehlen, da ist der Bauer ein wohlhabender Mann.
Das hier gezüchtete Jungvieh ist in der Marsch außerordentlich begehrt, weil
es auf den Marschweiden das beste Gedeihen zeigt. In solchen Dörfern blüht
auch die Pferdezucht. Große Gebiete des Südens versorgen sich hier mit
starken Acker- oder Lastpferden der schleswigschen Rasse.
Besiedlung. Mittelschleswig ist nur spärlich bewohnt, hier liegt
keine einzige Stadt. Oje Bewohner setzen ihre Erzeugnisse in den Städten
der benachbarten Landschaften im Westen und Gsten ab. Eine größere Zahl
von Eisenbahnen, die das Land durchqueren, erleichtern den Absatz.
Geschichtliches. Auf den Heiden Mittelschleswigs haben sich die
meisten Kämpfe zwischen Holsten und Dänen abgespielt. Die Dänen legten
zum Schutz gegen die vordringenden Deutschen das Oannewerk an, einen lvall,
der sich von Schleswig bis zur Treeneniederung hinzieht. 1864 mußten die
Dänen das Oannewerk bald preisgeben und hinter den Oüppeler Schanzen
Schutz suchen. Nördlich von Schleswig liegt der Schlachtenort Jdstedt- hier er-
litten die Schleswig-Holsteiner 1850 eine entscheidende Niederlage.
Zusammenfassung: Mittelschleswig ist eine weite, öde, baumlose, unfruchtbare
Ebene, voll von Heide- und Moorflächen. sin der Oberfläche ist feinkörniger,
grauer Sand, der in der Tiefe zu Ortstein verkittet ist. Die Landschaft wird von
zahlreichen kleinen Flüssen durchströmt. Kn diesen liegen fruchtbare weiden und
lviesen: an ihnen liegen auch die dünn gesäten Dörfer. Die Bewohner treiben
Viehzucht. Sie liefern starke Ackerpferde, gute Ochsen für die Marschen und viele
Schafe. Die Kleinbauern treiben Bienenzucht. Das Land ist sehr dünn besiedelt.
§ 16. Ostschleswig.
Das östliche Schleswig ist in semer Lodengestaltung dem östlichen Holstein
durchaus ähnlich, hier wie dort ist das Land von hügeliger Beschaffenheit-
der lehmige Loden zeigt hier dieselbe Fruchtbarkeit, und prächtige
Luchenwaldungen schmücken die höhen. Doch gibt es neben diesen Ähnlichkeiten
auch große Unterschiede. Der Seereichtum ist nur noch im Süden vorhanden
(Wittensee) und nimmt nach Norden hin schnell ab. An die Stelle der Seen
treten die tiefeinschneidenden Förden, an die sich meistens seeartige Lecken
anschließen; man nennt sie Noore. Solche Noore sind mit der Eckernförder
Lucht, der Schlei, Flensburger und haderslebener Förde verbunden. Die
Wasserscheide nähert sich der Ostseeküste oft auf wenige Kilometer: darum ist hier
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Theodor_Storm
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Holstein
4 Schleswig-Holstein.
Idegen des geringen Salzgehaltes frieren die Häfen oft zu- im Winter muh die
Schiffahrt meistens stilliegen.
Ebbe und §lut. Steilküste. Ebbe und §lut sind in der Ostsee kaum zu
verspüren,' der Unterschied im Wasserstand beträgt nur einige Zentimenter.
weil Ebbe und Zlut fehlen, gibt es an der Ostseeküste keine Watten. — Die Ost-
see hat nur geringe Tiefe. Würde der Meeresboden 60 m steigen, dann würde fast alles
Wasser abfließen- nur einige kleine Seen würden übrigbleiben. Doch fällt an den
meisten Stellen das Land steil zum Meere ab, und dieser Abfall setzt sich unter dem
Wasser fort, so daß das Wasser bis hart an die Küste von Schiffen befahren werden
kann. Die Ostseeküste
ist eine Steilküste (siehe
Bild).
Meerbusen.
Häfen. Die Ostsee-
küste ist stark geglie-
dert. Die Meeresteile
führen hier verschie-
dene Namen: Förde,
Busen, Lucht, Noor,
Haff. Die wichtigsten
Meerbusen heißen:
Neustädter Bucht,
Kielerbuchtmithoh-
wachter Bucht, Kieler
Hafen und Lckern-
förder Bucht, die
Schlei, Flensburger,
Apenrader und ha-
derslebener Förde.
Die Korden oder
Lüchten haben fast
alle tiefes Fahrwasser
und bieten vorzügliche
Häfen. Anjedemhafen
liegt eine Hafenstadt.
Oie wichtigsten Hafen-
flbb. l. holsteinische Steilküste, (Kus Hch. Möller. Gesicht der Heimat.) städte sind: Neustadt,
Kiel, Lckernförde,
Schleswig, Flensburg, Sonderburg, Apenrade und Hadersleben. Oer Kieler
Hafen ist Reichskriegshafen. Auch die Häfen von Eckernförde, Flensburg und Sonder-
bürg dienen unserer Flotte- doch liegen hier nur wenige und kleinere Kriegsschiffe.
Halbinseln. Zwischen den vielen Meerbusen liegen ebensoviele halb-
inseln. Oie wichtigsten Halbinseln heißen: tvagrien (davon bilden Oldenburg
und Probstei besondere Teile), Dänisch Wohld, Schwansen, Angeln, Sundewitt
und haderslebener Neh.
Inseln, von der Inselwelt der Ostsee gehören nur wenige zu Schles-
wig-holstein. Die beiden größten sind Alfen und Fehmarn. Fehmarn ist durch
den Fehntarn-Sund, Alfen durch den Alsen-Sund vom Festland getrennt.
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Extrahierte Personennamen: Lucht Dänisch_Wohld
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Kiel Schleswig Flensburg Sonderburg Flensburg Oldenburg
58 Schleswig-Holstein.
ein gastfreier, fleißiger, treuer Volksstamm,- es ist aber bedauerlich, daß sie den dort
wohnenden Deutschen feindlich gegenüberstehen. Die feindselige Haltung der Dänen
hat dazu geführt, daß die Deutschen sich fester zusammenschlössen. Alljährlich feiern
sie auf dem Nnivsberg, nördlich von Apenrade, ein Volksfest, vort haben sie dem
großen Reichskanzler Bismarck aus Sindlingen einen Gedenkturm errichtet, von dem
man eine herrliche Aussicht über die schöne Umgegend und über das angrenzende
Meer hat. hier werden Wettspiele zwischen den Schulen Nordschleswigs ausgefochten.
höhere und niedere Schulen senden ihre Vertreter, und Zreude herrscht in den Schulen,
die von hier einen preis nach Hause tragen.
Die einförmige Westseite. Oer westliche Teil von Nordschleswig
ist sehr dünn bevölkert. Oas wird nicht nur durch die Dürftigkeit des Lodens
verursacht sondern auch durch die Erwerbsweise der Bewohner. Sie nähren
sich hauptsächlich von der Viehzucht, und diese erfordert wenig Arbeitskräfte,
vie haupternte ist die^ Heuernte- sie dauert von Anfang Juli bis Tttitte
September. Art den zahlreichen fluen und Bächen liegen viele Wiesen und
lveiden, zwischen den einzelnen Klußgebieten aber große heideflächen. vie Be-
wohner ziehen viel Jungvieh groß, das nach den Niarschweiden von Nordfriesland
und (Eberstedt verschickt wird, fluch Pferde- und Schafzucht sind von Bedeutung.
In den westlichen Teilen, bei Tondern und Scherrebek, wurden früher
teure Spitzen geklöppelt und kostbare Teppiche gewebt- doch ist diese Kunst
fast erloschen.
Die schöne Gstseite. In der östlichen ^Hälfte findet man dieselbe
blühende Milchwirtschaft wie in Angeln, ja Sundewitt und Alfen leisten auf
diesem Gebiet wohl das höchste. Auffällig ist, daß in diesem Teile der Anbau
von Gerste einen viel breiteren Naum einnimmt. Auf Sundewitt und Alfen
wird auch recht viel Gbst gebaut. Oer berühmte Gravensteiner Apfel hat
nach Gravenstein seinen Namen.
Auf Sundewitt liegt der Schlachtenort Düppel, hier hatten die Dänen zehn
Schanzen errichtet, die sie für uneinnehmbar hielten. Am 18. April 1864
wurden sie von den Preußen erstürmt. Später erzwangen sie sich auch den
Übergang nach Alfen. An diese Heldentaten erinnern ein paar schlichte Denk-
mäler. (Lesestück: „Oer Tag von Düppel".) vie Insel Alfen ist (im Gegen-
satz zu Fehmarn) reich bewaldet. Im Osten fällt das Land steil zum Meer
ab. An dem Alsener Sund liegt Sonderburg (Süderburg). hier liegen
Schiffsjungenschulschiffe, hier und in Augustenburg befinden sich die Stamm-
schlössen unserer Kaiserin, (ver Vater hieß Herzog Friedrich von Schleswig-
Holstein-Sonderburg-Augustenburg). Das Sonderburger Schloß dient als Kaserne,
dasjenige in Augustenburg als Lehrerinnenseminar.
Apenrade hat einen vorzüglichen Hafen. Apenrader Schiffe befahren die
Ostküste von Asien, vie bedeutendste Stadt in Nordschleswig ist Hadersleben.
Sie liegt an einer langen, schmalen Förde. In Hadersleben ist eine große
Tabaksfabrik. In dem kleinen Klecken Christiansfeld, nahe der dänischen Grenze,
ist eine herrnhutergemeinde.
Zusammenfassung: Zu Nordschleswig gehört der Teil Schleswigs, der nördlich
des Höhenzugs liegt, der sich von Flensburg westlich bis zur Marsch hinzieht, vie
westliche Hälfte ist einförmig, öde, sandig und unfruchtbar. Vie Bewohner nähren
sich von Viehzucht. Sie züchten Jungvieh für die Marschen. Im Osten ist hügeliger.
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Extrahierte Personennamen: Bismarck Friedrich_von_Schleswig-
Holstein-Sonderburg-Augustenburg Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Nnivsberg Sindlingen Nordschleswig Nordfriesland Gravenstein Sonderburg Süderburg Asien Nordschleswig Christiansfeld Nordschleswig Schleswigs Flensburg
54 Schleswig-Holstein.
Zucht von Jungvieh ist nicht so umfangreich. Wiesen sind nicht reichlich- das
Wiesenheu wird durch Kleeheu und Rübenfütterung ersetzt.
Besiedlung. Mittelpunkt der Landschaft ist Lckernförde. Die Stadt
liegt auf einer Halbinsel zwischen der Eckernförder Lucht und dem Noor. Der
Hafen ist tief, breit und geschützt. Er dient den Torpedo- und Unterseebooten
als Übungsplatz. Eckernförde ist eine rechte Kischerstadt. von hier stammen
die meisten „echten" Kieler Sprotten und Bücklinge. Leider waren die Kischer
in den letzten 15 Iahren in arger Bedrängnis, weil die großen Herings- und
Sprottenzüge ausblieben, viele Zischerfamilien verliehen deswegen die Stadt,
um anderswo ihr Glück zu versuchen. Im Winter 1912/13 haben sich zuerst
wieder ungeheure Kischschwärme eingestellt,- hoffentlich bleiben sie nun auf
längere Zeit diesem Zanggebiet treu.
Im Jahre 1849 wurde hier von wenigen schleswig-holsteinischen Truppen eine
dänische Zlotte besiegt. Ein großes Linienschiff (Christian Viii.) flog in die Luft,- ein
anderes mußte sich ergeben, und zwei kleinere Schiffe wurden beschädigt, fln diese
Heldentat erinnern mehrere Denkmäler.
5ln der Nordseite des Hafens liegt der Ladeort Borb^.
In Schwansen und Dänisch Wohld ließen sich zuerst Dänen nieder, darum heißt
die südliche Halbinsel Dänisch-Wohld. 5ln die dänischen Bewohner erinnern auch die
Ortsnamen mit der Endung „br>"- Später zogen Holsten ins Land und vermischten sich
mit den Dänen. Längst sind alle sonstigen Spuren aus der dänischen Zeit oerwischt.
Die Bewohner sprechen plattdeutsch,- die Bauernhäuser gleichen denjenigen in Holstein.
Zusammenfassung: Schwansen und Dänisch Wohld liegen zwischen Raiser-
Wilhelm-Nanal und Schlei und werden durch die hüttener Berge gegen Mittel-
schleswig abgeschlossen. Die Halbinseln haben hohen, hügeligen Lehmboden von
großer Fruchtbarkeit. Die Bewohner nähren sich überwiegend von Rornbau.
Das meiste Land ist in den Händen von Großgrundbesitzern. 5lm Westends der
Eckernförder Bucht liegt die Fischerstadt Eckernförde.
Angeln.
Lage. Name. Lodenbeschaffenheit. Die größte von den halb-
inseln an Schleswigs Gstküste ist Angeln. Sie liegt zwischen Schlei und Zlens-
burger Körde. Sie ist benannt nach dem Volksstamm der Angeln, der in alter
Zeit größere Teile von Schleswig bewohnte. Ums Jahr 449 zogen Ingeln,
Sachsen und Iüten nach England. England trägt auch nach den Ingeln
seinen Namen (Angelland). Wahrscheinlich hat dieser Volksstamm sich am
stärksten an der Wanderung nach England beteiligt. Die Karte läßt erkennen,
daß Angeln ganz dem hügelgebiet des Ostens angehört, ver höchste Punkt
ist der Scheersberg (70 m); ausgedehnte Niederungsgebiete fehlen. Ingeln
ist ein wunderschönes Land mit fruchtbarem, wohlbestelltem Loden, zahl- .
reichen prächtigen, wenn auch nur kleinen Waldungen und lieblichen Seen.
Durch die gutgepflegten Knicke erhält die Landschaft ein gartenmäßiges Kussehen.
Landbau. Das Land eignet sich vorzüglich zum Kornbau - alle Kornarten
gedeihen, va ausgedehnte Niederungsgebiete fehlen, scheinen die Grundlagen
zur Viehzucht, die Wiesen und Weiden, zu fehlen, und dennoch ist hier eine
so blühende Viehzucht wie in wenigen anderen Gegenden. Was die Natur
versagt, wird teilweise durch Kunst ersetzt. Jedes kleine Lächlein wird zum
Lerieseln kleiner Wiesen ausgenutzt, so daß diese fast überall zweimal eine gute
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Christian_Viii
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Eckernförder_Lucht Schwansen Holstein Raiser-
Wilhelm-Nanal Schleswigs Sachsen England England England Scheersberg_(
Iii. Die Ostsee und die Ostseeküste.
13
Auf der Möweninsel mitten in der Schlei lag die Jürgensburg, die frühere Residenz
der Herzöge. Am südlichen Schleiufer Haddeby, dabei alte Befestigungswerke,
die Oldenburg; weiterhin die Überreste des alten Danewerks, das vom Selker Noor
bis an die Treene reichte.
Die zweite Stadt an der Ostküste, die dritte der Provinz an Einwohnerzahl ist
Flensburg, 1905 fast 54000 E. (Abb. 18)1. Sie liegt malerisch am Südende des ge-
räumigen Hafens und zugleich an der Stelle, wo die waldumkränzte und an Nawr-
schönheiten außerordentlich reiche Förde am tiessten in das Land einschneidet. Stadt
seit 1284, schon im Mittelalter eine bedeutende Handelsstadt. Viele harte Schläge
hat ihr Handel erlitten und sich immer wieder davon erholt. Besonders schwere
Nachteile hat der Stadt das Bündnis Dänemarks mit Napoleon I. gebracht, da
sie von den Engländern ihrer ganzen Handelsflotte (142 Schiffe) beraubt wurde.
Die Kriege mit Dänemark 1848—50 und 1864 und die endgültige Trennung der
Herzogtümer von Dänemark führten in der neuesten Zeit abermals eine arge
Schädigung für ihren Handel herbei. Seitdem ist sie aber in stetigem Aufschwünge,
ihre Reederei ist die größte der Provinz und Preußens geworden. Flensburg liegt
an der großen Eisenbahnlinie Altona—neumünster—vamdrup und ist außerdem
durch Bahnen mit Kiel über Eckernförde, mit Sonderburg auf Alfen über Pattburg—
Graveustein, mit Niebüll an der Marschbahn über Lek und durch Kleinbahnen mit
dem Innern Angelns und mit Kappeln an der Schlei verbunden. Große
Schiffswerft (ungefähr 2500 Arbeiter). Die Handelsflotte verfügte am 1. Januar
1908 über 81 Dampfschiffe und 5 Schlepper und Segler mit 113 Registertonnen
Raumgehalt. Reismühle, Papierfabriken, Navigationsschule. Kunstgewerbemuseum.
In der Nähe das Kupferwerk bei Krufau. In Mürwik Marinestation.
An der Ostseite der Flensburger Förde das Ostseebad Glücksburg, unweit
davon die Stadt Glücksburg mit dem gleichnamigen Schlosse; an der Nordwest-
seite die Bäder Kollnnd und Süderhasf, am Nübel-Noor Gravenstein.
Apenrade, 7000 E., inmitten herrlicher Buchenwälder, die die Stadt auf
einer Hügelkette von drei Seiten umgeben, durch eine Zweigbahn nach Rotenkrug
mit der Hauptbahn Altona—vamdrup verbunden. Vorzüglicher Hafen. Fischfang.
Quarantäne-Anstalt sür eingeführtes dänisches Vieh. Holzhandel und fabrikmäßige
Holzbearbeitung. Nördlich von Apenrade der Knivsberg, 96 in, mit einem Bis-
marckdenkmal. Herrliche Aussicht auf die Gjeuuer Bucht mit der Insel Kalö.
Sonntag vor Johannis alljährlich ein deutsches Volksfest mit Turn-und Jugendspielen.
Hadersleben, 9300 E., an der gleichnamigen, 14km langen Förde. Zweig-
bahn nach Woyens an der Linie Altona—vamdrnp. Kleinbahnen nach den ver-
schiedenen Teilen des Kreises. Die gotische Marienkirche ist eine der schönsten des
Landes. Vor der Mündnng der Förde die kleine Insel Aarö.
Christiansfeld, nördlich von Hadersleben, mit dem es durch eine Kleinbahn
verbunden ist, eine 1773 gegründete Kolonie der Brüdergemeinde (Herrnhnter).
Die Insel Alfen mit der Stadt Sonderburg und den Flecken Norburg
und Augustenburg s. S. 19.
1 Nach der Eingemeindung benachbarter Ortschaften am 1. April 1910 über 60000 E.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Viii. Abriß der Geschichte.
33
Schleswig-Holsteiu-Liede, das auf den: Sängerfeste zu Schleswig 1844 zum ersten
Male vorgetragen und mit unbeschreiblichem Jubel aufgenommen wurde. Es machte
die Runde durch ganz Deutschland und ist zur Nationalhymne der Schleswig-
Holsteiner geworden.
Der Versuch, Schleswig von Holstein zu trennen und dem Dänischen Staate
einzuverleiben (Dänemark bis zur Eider, Eiderdäuen), führte 1848 zur Erhebung
und 1864 zur Losreißung der Herzogtümer von Dänemark.
1830 Auftreten von Uwe Jens Lornfen.
1846 Der offene Brief.
1848 Am 24. März Erhebung Schleswig-Holsteins.
1848 bis 1851 Krieg mit Dänemark.
1848 9. April Gefecht bei Bau.
23. April Schlacht bei Schleswig.
26. August Waffenstillstand zu Malmö.
1849 5. April Kampf bei Eckernförde (Christian Viii. Gefion)
13. April Erstürmung der Düppeler Schanzen.
23. April Sieg bei Kolding.
6. Juli Niederlage vor Fridericia.
10. Juli Waffenstillstand zu Berlin.
1850 2. Juli Friede zu Berlin zwischen Preußen und Dänemark.
25. Juli Schlacht bei Jdstedt.
12. Septbr. Angriff auf Misfuude.
4. Oktbr. Angriff auf Friedrichstadt.
1851 Wafseuniederlegung durch Osterreich und Preußen erzwungen.
1864 Krieg Preußens und Österreichs mit Dänemark.
1. Februar Übergang über die Eider.
2. Februar Kamps bei Ober-Selk und am Königshügel.
5. Februar Räumung der Dannewirke.
6. Februar Kampf bei Oversee.
17. März Seegefecht bei Jasmund (Rügen).
9. Mai Seegefecht bei Helgoland.
18. April Erstürmung der Düppeler Schanzen.
29. Juni Übergang nach Alsen (Denkmal bei Arnkiel).
30. Oktbr. Friede zu Wien: Schleswig-Holstein und Lauenburg an
Preußen und Osterreich abgetreten.
1865 Gasteiner Konvention: Laueuburg an Preußen (1876 mit der Provinz
Schleswig-Holstein vereinigt); Holstein unter österreichischer Verwaltung
(Gablenz), Schleswig unter preußischer (Mauteusfel).
1866 Krieg zwischen Preußen und Osterreich. Friede zu Prag.
1867 Einverleibung in den preußischen Staat; Aufnahme in den Zollverein.
1870/71 haben die Schleswig-Holsteiner in den Reihen der zum 9. Armee-
torps gehörigen 18. Division an dem Kriege gegen Frankreich ruhmreichen Anteil
genommen.
Scholz-Doormann, Landeskunde von Schleswig-Holstein und Lübeck,
3
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Personennamen: Uwe_Jens_Lornfen August Christian_Viii Kamps Scholz-Doormann
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schleswig- Holstein Dänemark Dänemark Schleswig-Holsteins Schleswig Berlin Berlin Osterreich Ober-Selk Königshügel Jasmund Helgoland Wien Schleswig-Holstein Lauenburg Osterreich Holstein Schleswig Osterreich Frankreich Schleswig-Holstein
V. Das eigentliche Hügelland,
19
Lütjenburg, 2200 E., unweit der Hohwachter Bucht und des Selenter Sees.
Branntweinbrennerei. In der Kirche Grabmal der Familie Reventlow. Auf dem
Vogelsberg Bismarckturm. Prächtige Umgebung: Panker am Fuße des Pielsberges
in der Herrschaft Hessenstein.
Auf klösterlichen Ursprung sind zurückzuführen die Dörfer Cismar, Sitz des
Landratsamtes im Kreise Oldenburg, und Bordesholm, Sitz des Landratsamts
im gleichnamigen Kreise. Aus den Mitteln des Bordesholmer Klosters ist die Uni-
versität Kiel gegründet worden.
Einen großen Teil des ehemaligen Wagrien nimmt das oldenburgische
Fürstentum Lübeck ein.
In dem ehemaligen Herzogtum Schleswig sind in dem eigentlichen Hügel-
lande bei dessen geringer Breite größere Ortschaften fern von der Küste und den
Förden nicht entstanden. Die Städte an der Ostseite des Herzogtums verdanken
ihre Entstehung in erster Linie der Lage an den Enden der Förden. Sie haben
deshalb in den? Abschnitt: „Die Ostsee" Erwähnung gefunden. Von größeren Dörfern
sind zu nennen: Gettorf im Dänischen Wohld an der Bahn Kiel—eckernförde;
Süderbrarup in Angeln an der Bahn Eckernförde—flensburg.
Die Insel Alsen, 314 qkm groß, ist von der Halbinsel Suudewitt durch den
schmalen, aber tiefen Alsen-Snnd getrennt. Schiffbrücke. An der Westseite schneiden
die Angustenburger Förde und das Höruphaff, das die Halbinsel Kekenis
abtrennt, tief ein. Die Insel ist sehr fruchtbar, vortrefflich angebaut und reich an
landschaftlichen Schönheiten. Treffliche Aussicht vom Hügeberg, 86 m. Eine
Kleinbahn geht durch die ganze Insel.
Sonderburg, 7000 E., an dem Alsen-Sund, aufblühende Stadt. Marine-
Station. Altes Schloß, jetzt Kaserne. Gegenüber auf der Höhe des Suudewitt
die jetzt niedergelegten Düppeler Schanzen, Sturm 18. April 1864. — Bei
Arnkiel auf Alfen am Sund Denkmal, Übergang 29. Juni 1864.
Augustenburg, Flecken, 800 E. Das Schloß jetzt Lehrerinnenseminar. —
Norburg.
Das Fürstentum Lübeck.
Tas oldenburgische Fürstentum Lübeck wird umschlossen von den hol-
steinischen Kreisen Oldenburg, Plön, Segeberg und Stormarn sowie von dem
Landgebiet der Freien Stadt Lübeck und berührt im 0 die Neustädter Bucht.
■541 qkm mit 38 583 E., darunter 485 Katholiken, 71 auf 1 qkm.
Die Hügellandschaft ist hier ganz besonders charakteristisch ausgeprägt, zeigt
neben bedeutenden Bodenerhebungen einen großen Reichtum an Seen, so daß sie
neben der Umgebung von Plön zu den schönsten Teilen des ganzen Landes gerechnet
werden muß und der nördliche Teil um Eutin und Gremsmühlen die Bezeichnung
„Holsteinische Schweiz" erhalten hat. Die bedeutendsten Erhebungen sind bei
dem Dorfe Klein-Nüchel im No; ferner sind zu nennen der Brackrader Mühlenberg,
89 m, und der Pariner Berg, 72 m. Der Hauptfluß ist die Schwartau. Sie ent-
springt in der Nähe Eutins und durchfließt den Barkauer See, fließt westlich neben
2*
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Ortschaftskunde. 15
Der Versuch, Schleswig von Holstein zu trennen und dem dänischen
Staate gänzlich einzuverleiben, führte zur Erhebung, zum Kampfe und zur
Losreißung der Herzogtümer von Dänemark.
1848 am 24. März Erhebung Schleswig-Holsteins.
1848—51. Schleswig-Holsteinscher Befreiungskrieg.
1848. Gefecht bei Bau^9. April; Einnahme des Danwirkes 23. April; Gefecht bei
Hoptritp 7. Juni; Waffenstillstand von Malmö 25. August.
1849. Kampf bei Eckernförde 5. April („Christian Viii., Gefion"); Erstürmung der
Düppeler Höhen 13. April; Sieg bei Kolding 23. April und bei Gudsö
7. Mai. Friedericia 6. Juli; Waffenstillstand von Berlin 10. Juli.
1850. Unglückliche Kämpfe bei Jdstedt 24. und 25. Juli, bei Missunde 12. Sep-
tember und bei Friedrichstadt 4. Oktober.
1851. 1. Februar dankt die Statthalterschaft ab.
1852—1864. Die Jahre des Dänischen Joches.
1864. Krieg Preußens und Österreichs gegen Dänemark.
1864. Übergang der Verbündeten über die Eider 1. Februar; Kampf bei Missunde
2. Februar; Sieg bei Oberselk 3. Februar; die Dänen geben das Danwirk
auf 5. Februar; Sieg bei Översee 6. Februar; Seegefecht bei Rügen 17. März;
Erstürmung der Düppeler Schanzen 18. April; Seegefecht bei Helgoland
9. Mai; Übergang nach Alfen 29. Juni. Friede zu Wien 30. Oktober.
1866. Krieg zwischen Preußen und Österreich.
1867. Einverleibung Schleswig-Holsteins in den preußischen Staat 24. Januar.
Wilhelm I., 1867 (186 t)—1888. Friedrich Iii. 1888. Wilhelm Ii.
Vi. Geschäftskunde.
Die Provinz Schleswig-Holstein enthält 41 Städte und 13 Flecken;
davon kommen auf Schleswig 12 Städte und 9 Flecken, auf Holstein 26 Städte
und 4 Flecken, auf Lauenburg 3 Städte.
Vergl. die Tabelle in Kap. Ix! Von den 1219 479 E. (Volkszählung vom 1. De-
zember 1890) wohnen 40 X in den Städten und Flecken, 60 X auf dem Lande.
A. Die Kreise Schleswigs an der Ostsee.
Von den 7 schleswigschen Kreisen, welche von der Ostsee bespült
werden, gehören Sonderburg und Stadtkreis Flensburg ganz dem
fruchtbaren und waldreicheu Hügellande an, Apenrade und Eckernförde
größtenteils, Landkreis Flensburg und Schleswig etwa zur Hälfte, Haders-
leben nur in seinem ö. Drittel. Der W. bez. S.w. der letzten 5 Kreise
hat Anteil an dem wenig fruchtbaren, moor- und heidereichen Mittelstreifen
des Landes. Der Kreis Hadersleben ist der einzige, der im W. bis an die
Nordsee reicht, aber trotzdem besitzt er nur einen kaum nennenswerten Strich
Marschland; der Kreis Schleswig hat etwas Flußmarsch an der Eider aufzu-
weisen.
Sieht man vom Stadtkreise Flensburg ab, so besteht die Haupterwerbsthätigkeit
dieses durch mannigsache Naturschönheiten ausgezeichneten Gebietes in der Landwirt-
schaft (Viehzucht und Getreidebau) und in den mit ihr eng zusammenhängenden Betrieben,
wie Meierei (im Kreise Hadersleben über 30 Dampfmeiereien) und Müllerei, ferner
in Fischfang, Fischräucherei (besonders in den Kreisen Schleswig und Eckernförde)
und in der Schisfahrt. In den größeren Ortschaften und in den Städten spielen
Handwerk, Industrie, Handel und Schiffahrt eine mehr oder weniger hervor-
ragende Rolle.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Schleswig-Holstein
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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sprach dagegen, und auf den Wortwechsel horchte ein Däne innerhalb des
Bollwerks, trat ganz nahe heran, ward den Herzog gewahr und stach nach
ihm zwischen den Pallisaden hindurch. Tödtlich verwundet sank der kühne
Fürst zurück und rief: „Tragt mich in mein Zelt, ich habe genug." Man
legte ihn auf die Sturmleiter, die er bestiegen hatte. Aber in der Eilfertig-
keit fiel er den Trägern von der Leiter; sein Leib ward schwer gequetscht,
und kaum war man in das Zelt gelangt, so seufzte er tief auf und starb
(4. Mai 1427).
„Mit diesem wackern Manne erlischt der freudige Glanz seines Hauses.
Seine Kriegsthaten waren in Jedermanns Munde; aber die Würdigeren im
Volke priesen ihn, wie er unter den Waffen erwachsen, stets ehrbar und
züchtig, ein abgesagter Feind vom Zutrinken geblieben, seinen Rathen ein
Vorbild der Gerechtigkeit, treu in eignen Zusagen und treu den,Verbriefungen
seiner Ahnen. Er war noch nicht über dreißig Jahre und unvermählt.
Seine Verlobte, eine braunschweigische Prinzessin, entsagte dem Ehestände
für immer. Sein Leichnam kam in die Gruft feiner Väter nach Itzehoe, zu
den Gerharden, zu Klaus und Heinrich dem Eisernen."
29. Adolf Viii.
Der Tod des edlen Fürsten erregte im Lager und auf den Schiffen die
tiefste Trauer. Sein Bruder Adolf trat als regierender Herzog und in der
Führung des Heeres an seine Stelle; aber so flehentlich er auch bat, so ver-
mochte er doch die Hanseaten nicht zu bewegen, durch die Eroberung von
Flensburg ihr Verschulden zu vergüten. Ihres Bleibens war nicht länger;
die Hamburger und Lübecker Rathsherren gingen mit dem bösen Beispiele
voran, hißten die Segel und schifften heim. Johannes Kletzke hatte freilich
größere Eile, als ihm selbst dienlich war; denn die Hamburger empfingen
ihn als einen Verräther, übergaben ihn dem Büttel ins Gefängniß und
ließen ihn im folgenden Jahre enthaupten.
Der Krieg löste sich nun in einzelne Unternehmungen aus. Da die
Hansestädte im Sommer die Rückkehr reicher Handelsflotten erwarteten —
die preußische Flotte von der Weichsel her nach England befrachtet mit
Flachs, Wachs, Honig, Talg und Leder, und die biscaische mit den lockenden
Waaren von Spanien und Frankreich —, so rüsteten sie aufs Reue ihre
Schiffe aus und legten sich damit, unter Anführung des Lübecker Bürger-
meisters T ie d emann S t een, in den Sund. Dem Anführer war vor-
geschrieben, nicht aus dem Sunde zu weichen, bis beide Flotten sicher durch
den Sund geleitet wären, in welchem auch die dänisch-schwedische Rcichsflotte
lag. Als man einander zu Gesichte kam, waren die hochbordigen hanseatischen
Schiffe den königlichen gegenüber wie Kirchen neben Kapellen anzuschauen.
Dessen ungeachtet wurden sie von der dänisch-schwedischen Flotte angegriffen
und in einem harten Treffen völlig geschlagen. Die Hamburger Schiffe
wurden fast alle genommen, die Lübecker liefen schwer beschädigt wieder in
die Trave ein. Kaum war die Schlacht beendigt, als die erwarteten 30—
40 Handelsschiffe aus der Nordsee, reichbeladen, im Sunde erschienen und
sämmtlich in die Hände der Sieger fielen.
Zur Abwechselung mischte sich auch einmal wieder der wortbrüchige
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Klaus Heinrich Heinrich Adolf Adolf Adolf Johannes_Kletzke
Extrahierte Ortsnamen: Itzehoe Flensburg England Spanien Frankreich Nordsee