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der Städte am Rhein ergriffen für ihn die Waffen. Allein, bevor es zum Kampfe kam. starb der Kaxpr m -xxttxch xixx Jahre 1106 Weil er im Kirchenbanne gestorben war. Lteb man feinen Sarg volle fünf Jahre unbeerdigt stehen. ^
Heinrich V. fetzte den Jnvestiturstrert fort bis zum ^ahre 1122? ln diesem Jahre wurde der Streit durch exneix Vertrag zu^Wornxs beendigt, der bestimmte: Die Bischöfe sollen von
bett Geistlichen der Bifchofskirche in Gegenwart eines taxier-, lichen Bevollmächtigten gewählt werden. Der Kaxfer ertexlt ihnen die weltliche Gewalt in ihrem Bxstum durch Übergabe von Scepter und Schwert. Erst wenn der Kux]er Ixe belehnt
hat, dürfen sie geweiht werden und vom Papste Jixng xtni
Stab empfangen.
Xi. Won Kaiser Friedrich dem Notvart.
1. Die Hohenstaufen.
^n den Seiten, ba bic meisten Fürsten von Kaiser^ Heinrich Iv. abfielen, bewahrte ihm Friedrich von Hohenstaufen unverbrüchliche Treue. Friebrichs Staxxxmfchloß war die Bxxx'g Hohenstaufen auf dem Gebirgsrücken zwischen den yrlütblexn und Rems in Schwaben. Als Lohn seiner Treue erhxclt ^-rxedrxch die Tochter Kaiser Heinrichs zxir Gemahlin _und die Hcrzog^-würde in Schwaben und Elsaß. Nach denx Tode Kaiser Heinrichs V. erbten die Hohenstaufen feine Hausgüter und hatten auch Aussicht auf die Kaiserkrone. Allein die Mehrzahl der dexitfchen Fürsten wollte keinen reichen und mächtigen König haben und wählte darum den Herzog Lothar von Sachsen. Nach dem Tode Lothars wurde der Hohenstause Konrad 1 Li. gewählt, und die Kaiserkrone blieb 116 Jahre bei dem hohenstaufxfchcn Hanse.
2. Kaiser Friedrich der Rotbart.
Nach Kaiser Konrabs Hl Abscheiden wurde sein Neffe. Herzog Friedrich von Schwaben, zum Kaiser gewählt, friebrich staub int 31. Lebensjahre und war ausgezeichnet durch Vorzüge des Körpers und des Geistes. Sein Leib war schlank und klüftig, ferne Haltung majestätisch. Der Blick feiner großen, blauen Augen küxxbigte beu Herrscher an; blonbe Locken umwallten fein Haupt, und ein rötlicher Bart zierte fein Antlitz. ^ Daher hieß man ihn beu Rotbart, ober wie die Italiener ihn genannt
haben. Barbarossa.
Alle Deutschen hatten zu ihm das feste Vertrauen, er werbe das Reich mit Krast, Gerechtigkeit und Weisheit regieren. Von ihm sagte man: ixn Rate ist er entschlossen, im Kriege tapfer
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_V. Heinrich_V. Friedrich Friedrich Heinrich_Iv Heinrich Friedrich_von_Hohenstaufen Friedrich Friebrichs_Staxxxmfchloß Heinrichs Heinrichs Heinrichs_V. Heinrichs_V. Lothar_von_Sachsen Konrad Friedrich Friedrich Friedrich_von_Schwaben Friedrich Barbarossa Barbarossa
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gute Einvernehmen zwischen dem Kaiser Napoleon und König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen dauerte nur kurze Zeit, weil Napoleon seine Bundesgenossen mit Übermut und Verachtung behandelte.
Ter preußische Staat hatte damals nicht mehr die innere Stärke wie in den Zeiten Friedrichs des Großen. König Friedrich Wilhelm Iii. war ein wohlwollender, und gewissenhafter Regent; allein seine vornehmsten Ratgeber waren zum Teil leichtsinnige und unfähige Männer, so besonders der Minister Haugwitz. Das preußische Heer hatte eine Stärke von 200 000 Mann; allein seine Ausbildung war seit dem großen Friedrich nicht fortgeschritten; die Generäle waren zum größten Teil alte, auch unfähige Männer, die jüngeren Offiziere, ausschließlich von Adel, waren wohl tapser, aber auch leichtfertig und übermütig. Der gemeine Mann hatte die alte Tüchtigkeit bewahrt; aber die Ausbildung der Soldaten war mehr für den Paradeplatz, als für das Schlachtfeld geeignet. Das Schlimmste war, daß man in verblendetem Stolze aus die Siege Friedrichs des Großeu das preußische Heer für unüberwindlich hielt und darum einen Krieg zwischen Preußen und Frankreich je eher je lieber herbeiwünschte.
Im Sommer 1806 stellte Friedrich Wilhelm Iii. an Napoleon die Forderung, daß ein Bund der norddeutschen Staaten unter Preußens Führung errichtet werde, und daß die französischen Truppen aus Süddeutschland abziehen sollten. Da Napoleon diese Forderung abwies, wurde der Krieg erklärt. Mit Preußen waren nur der Kurfürst von Sachsen und der Herzog von Weimar verbunden. Ein Heer von 150 000 Mann rückte unter dem Oberbefehle des 75 jährigen Herzogs von Braunschweig gegen den Thüringer Wald, um die Franzosen am Marsch durch das Tal der Saale zu hindern. Der Herzog nahm mit der einen Hälfte des Heeres Stellung bei Weimar, die andere entsendete er unter dem Fürsten von Hohenlohe gegen Jena. Alle Anordnungen waren aber so schlecht getroffen, daß die größte Verwirrung entstand. Unerwartet schnell überstiegen die Franzosen den Thüringer Wald. Am 10. Oktober erlitt die preußische Vorhut eine Niederlage -bei Saalfeld; ihr Befehlshaber, der tapfere Prinz Ludwig Ferdinand von Preußen, starb Den Heldentod. Am 14. Oktober wurde das eine der preußischen Heere bei Jena, das andere bei Auerstädt, drei Stunden von Jena, besiegt. Die preußischen Soldaten kämpften mit der größten Tapferkeit; aber die Generale hatten den Kopf verloren, und dadurch wurde die Verwirrung so groß, daß bedeutende Heeres-abteilnngen von der Flucht mit fortgerissen wurden, ehe sie einen Schuß getan hatten. Der Herzog von Braunschweig wurde durch einen Streifschuß am Kopf schwer verwundet und
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Sachsen Weimar Weimar Jena Saalfeld Jena Jena
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Xxiv. Die Befreiungskriege.
1. Preußens Wiedergeburt. Friedrich Wilhelm Iii.
Durch das Unglück der Jahre 1806 und 1807 war es offen- • bar geworden, daß viele Einrichtungen des preußischen Staates höchst mangelhaft waren. Kurz nach dem Tilsiter Frieden begann König Friedrich Wilhelm Iii., der von 1797 bis 1840 regierte, das Werk der Verbesserung.
Bis dahin hatten die Adeligen alles gegolten, die Bürger und Bauern nichts. Die sogenannten Rittergüter konnten nur von Adeligen gekauft werden; ein Adeliger konnte nur Gutsbesitzer, Offizier oder Beamter sein — jede andere Beschäftigung galt ihm für ungeziemend. Die Bauern waren zum größten Teil Leibeigene der adeligen Gutsbesitzer, d. H. sie wechselten, wenn das Gut verkauft wurde, den Herrn, gegen dessen Willen sie nicht wegziehen, sich verheiraten oder aus irgend eine Art selbständig werden konnten. Den Leuten, die nicht von Adel waren, war der Weg zu höheren Staatsämtern und Offizierstellen verschlossen. Die Stadtbürger dursten bei der Verwaltung ihrer städtischen Angelegenheiten nicht mitsprechen, sondern mußten lediglich den Befehlen der königlichen Beamten gehorchen.
Vom Spätjahr 1807 an erließ König Friedrich Wilhelm Iii. eine Reihe von Verordnungen und Gesetzen, die alle den Zweck hatten, die bürgerlichen Rechte und Freiheiten festzustellen, den Wohlstand zu vermehren und den vaterländischen Sinn zu beleben. Die Leibeigenschaft der Bauern wurde aufgehoben, die Leute von bürgerlichem Stande konnten Rittergüter kaufen, die Adeligen Bauerngüter besitzen und jedes ehrbare Gewerbe treiben; jeder Preuße, ohne Unterschied des Standes, konnte Beamter oder Offizier werden. Die Städteordnung vom Jahre 1808 bestimmte, daß die Stadtbürger ihre Stadtobrigkeiten selbst wählen und ihre städtischen Angelegenheiten selbst verwalten sollten. Bald folgte auch die Einführung der allgemeinen Gewerbefreiheit und die bürgerliche Gleichstellung der Juden. Der Mann, aus dessen Rat der König alle diese Verbesserungen einführte, war ein Edelmann aus dem Rheingau, der Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein, welcher mit Recht genannt worden ist „alles Bösen Eckstein, alles Guten Grundstein, aller Deutschen Edelstein". Der Kaiser Napoleon sah recht wohl ein, daß der preußische Staat durch die Tätigkeit des Freiherrn vom Stein eine Kraft gewinne, die der Franzofenherrschaft in Deutschland gefährlich werden sönne; darum erklärte er 1808 den Freiherrn für eine» Unruhestifter und gemeittfchädücheit Menschen, befahl, dessen Güter einzuziehen und ihn selbst zu verhaften. Der König hatte nicht die Macht, feinen Minister zu schützen, und Stein mußte nach Rußland entfliehen.
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westfälischen Frieden trat er als Generalfeldmarschall in die Dienste des Kurfürsten Friedrich Wilhelm. Durch seinen Eifer und seine Tüchtigkeit brachte er es dahin, daß die branden, burgischen Truppen bald zu den besten in ganz Europa gehörten. Dazu trug indes besonders der Umstand bei, daß Kur-
Der Große Kurfürst.
fürst Friedrich Wilhelm sein Heer nicht mehr durch angeworbene Leute aus aller Herren Ländern ergänzte, sondern in seinem Staate die Wehrpflicht einführte.
Die Kurfürsten von Brandenburg sollten nach dem Tode des letzten Herzogs von Pommern dessen Land erben. Allein im westfälischen Frieden wurde Vorpommern mit der Insel Rügen den Schweden zugesprochen, und Kurfürst Friedrich Wilhelm erhielt als Entschädigung das Erzbistum Magdeburg mit Halberstadt und die Bistümer Minden und Kamin. Seinem Großvater war im Jahre 1614 durch Erbschaft das Herzogtum Klebe am Niederrhein und das Herzogtum Preußen zugefallen. So besaß Friedrich Wilhelm ein großes Landgebiet; aber die einzelnen Teile desselben hingen nicht zusammen, und er mußte für das Herzogtum Preußen überdies den König von Polen als feinen Oberlehensherrn anerkennen. Ein zwischen Schweden
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Brandenburg Magdeburg Polen
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ihren früheren Besitzern wieder zurückgegeben, wie das Königreich beider Sizilien, der Kirchenstaat, das Großherzogtum Toscana, die Königreiche Sardinien und Spanien, teils zur Entschädigung anderer Mächte verwendet. So erhielt Österreich in Italien die Lombardei und Venetien, aus der Ostküste des adriatischen Meeres Dalmatien; Polen wurde in seinen gegenwärtigen Grenzen wiederhergestellt und mit Rußland verbunden. Schweden trat an Preußeu Vorpommern und Rügen ab und erhielt dafür Norwegen, das dem Könige von Dänemark, einem treuen Bundesgenossen Napoleons, genommen wurde. Hollaud und Belgien wurden zu dem Königreiche der vereinigten Niederlande verbunden.
Die größten Veränderungen gingen in Deutschland vor. Die Rheinbundsfürsten behielten säst ohne Ausnahme ihr zur Zeit der Fremdherrschaft erworbenes Landgebiet. Bayern gab Tirol und Salzburg an Österreich ab und erhielt die Rheinpsalz und die preußischen Fürstentümer Ansbach und Baireuth, sowie das Gebiet von Würzburg. Oldenburg, Braunschweig, die Kurfürstentümer Hessen und Hannover wurden wiederhergestellt, letzteres zum Königreich erhoben und vergrößert. Der König von Sachsen mußte die Hälfte seines Gebietes an Preußen abtreten. Preußen erhielt im ganzen die Grenzen wieder, die es vor 1805 gehabt hatte, ferner die Provinz Posen, die Herzogtümer Jülich und Berg nebst den Gebieten der geistlichen Kurfürsten von Trier und Köln. Hamburg, Lübeck, Bremen und Frankfurt wurden freie Städte. Die 38 Staaten Deutschlands wurden durch die Wiener Bundesakte vom 8. Juni 1815 zu einem Bunde vereinigt, der den Namen „der Deutsche Bund" führte. Jeder Staat hatte feine volle Unabhängigkeit. Die gemeinsamen Angelegenheiten wurden durch die oberste Bundesbehörde, den Bundestag, der in Frankfurt feinen Sitz hatte, beraten und beschlossen. Im Bundestage hatte jeder größere Staat eine Stimme, die fünf kleinsten miteinander eine. Kurze Zeit nach dem Schlüsse des Wiener Kongresses errichteten die Kaiser Franz und Alexander und König Friedrich Wilhelm Iii. die heilige Allianz, durch die sie die Pflicht übernahmen, ihre Völker nach Gottes Ordnung und nach den Grundsätzen der christlichen Religion in Frieden und Gerechtigkeit zu regieren.
Xxy. pas neue deutsche Meich.
1. Die Zeiten des Bundestages.
Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen.
Mit der neuen Gestalt, die Deutschland durch deu Wiener Kongreß erhalten hatte, waren viele vaterlandsliebende Männer
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Franz Franz Alexander Alexander Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Xxy Friedrich_Wilhelm_Iv. Friedrich Wilhelm_Iv.
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seinen Söhnen befahl er ausdrücklich, sich eines mäßigen und nüchternen Lebens zu befleißigen und den Untertanen mit gutem Beispiel voranzugehen. Das Steuerwesen wurde so geordnet, daß ohne übermäßige Belastung der Untertanen der Staatsschatz vermehrt wurde. Zur Steigerung des Verkehrs ließ er die Landstraßen verbessern und legte einen Kanal an. der Oder. und Spree verbindet. Er trägt bis aus den heutigen Tag den Namen Friedrich-Wilhelrns-Kanal. Handel und Verkehr suchte er auch durch Einrichtung von Postverbindungen Zu heben. Eine Postlinie führte von Memel über Berlin bis Kleve. Um dem Landmanne auszuhelfen, erließ er für eine Zeitlang denen die Steuern, welche wüst liegende Strecken fausten, um sie anzubauen; ja, er unterstützte sie noch mit Geld und gab ihnen die nötigen Baumaterialien. Holländer zog er in sein Land, welche die sumpfigen Gegenden an Oder und Havel urbar machten. Jeder Bauer mußte bei seinem Gehöfte einen Garten anlegen, und fein junger Bauernsohn durfte getraut werden, der nicht sechs Obstbäume und sechs Eichbäume gepflanzt hatte. So förderte er den Obstbau und die Baumzucht. Mit allem Eifer betrieb der Kurfürst den Anbau der Kartoffeln und führte den Tabakbau als neuen Erwerbszweig ein. Auch die Ge Werbetätigkeit nahm einen hohen Aufschwung. Der Seidenbau wurde in der Mark betrieben; Papiermühlen wurden errichtet, das Gewerbe der Hut- und Handschuhmacher kam in große Blüte; Spiegel, Tapeten wurden im eigenen Lande hergestellt.
Auch für die geistige Bildung feines Volkes sorgte er. So ordnete er z. B. im Magdeburgischen an, daß die Küster die Knaben und Mägdelein lesen und schreiben lehren sollten. Aus Zucht und gute Sitten hielt er streng in seinem Hause wie im ganzen Lande. Seine aufrichtige Frömmigkeit geht aus dem „Vermächtnisse" hervor, das er für feine Söhne niederschrieb: „Fürchtet, liebt und ehret Gott von ganzem Herzen; denn wer ihn ehrt, den wird er auch wieder ehren. Dient ihm mit rechtschaffenem Herzen und wandelt treulich in feinen Wegen, so wird er euch stets mit feiner Gnade und Hilfe beistehen. Rufet Gott fleißig in inbrünstigem Gebete um Beistand an, die euch anvertrauten Lande und Leute gut zu regieren."
Bei feinem Tode 1688 hinterließ der große Kurfürst einen Staat von 2000 Ouadratmeilen, dessen Regierung in ganz Europa wohl angesehen und dessen Bewohner betriebsam, wohlhabend und zufrieden waren.
4. Von Friedrich I. und Friedrich Wilhelm I.
Der Nachfolger des großen Kurfürsten verwandelte das unabhängige Herzogtum Preußen, das nicht zum Deutschen Reiche
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich Wilhelm_I.
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gehörte, in ein Königreich und nannte sich Friedrich I., König in Preußen. Am 18. Januar 1701 setzte er sich und seiner Gemahlin unter großer Feierlichkeit zu Königsberg die Krone auf. Der erste König in Preußen war ein prachtliebenber Herr. Sein Hof halt war aufs glänzendste eingerichtet. In fernen Schlössern war eine Fülle von schönen Geräten; in feinen Mar-stallen ftanb eine große Anzahl von prächtigen Pf erben; unzählbare Kammerherren, Kammerjunker, Pagen, Lakaien, Läufer und anbete Diener besorgten den täglichen Dienst am Hofe. Der Hofhält kostete barmn ungeheure Summen Gelbes.
Aber biefe Ausgaben kamen dem Volke zu gute. Viele Hänbe waren an dem Bau des Zeughauses, des Königsfchloffes, des königlichen Marftalles, der neuen Kirchen beschäftigt. Damit die Hanbwerker etwas Tüchtiges leisten konnten, verlangte er gründliche Ausbildung der Lehrjungen. Für die Ärmsten des Volkes stiftete er Waisenhäuser. „Den verlassenen Kinbern aus den ärmeren Volksklaffen sollte der Lebensweg durch Unterricht und Erziehung im christlichen Sinne geebnet werben," wie er selbst bestimmte. Ihn Kunst und Wissenschaft zu pflegen, errichtete er eine neue Universität zu Halle. In Berlin grünbete er die Akabemie der Wissenschaften, eine Gesellschaft von Gelehrten, die nicht unterrichten, sondern nur gelehrte Stnbien treiben sollten. Auch auf Vergrößerung feiner Laube war er bebacht. Die Grafschaft Tecklenburg brachte er durch Kauf, das Fürstentum Neuenburg (jetzt Kanton) in der Schweiz, die Grafschaften Lingen und Mörs durch Erbschaft an fein Haus. In den Türkenkriegen (bei Zenta), im österreichischen Erbfolgekrieg (bei Turin, Ramillies, bei Malplaquet) trugen brandenbnrgifch-prenßifche Truppen zu den Waffenerfolgen wesentlich bei.
Sein Sohn und Nachfolger, König Friedrich Wilhelm I., wollte von Pracht nrtb Üppigkeit nichts wissen. Nach feinem Regierungsantritte schaffte er alle die zahllosen Hofdiener ab und richtete feinen Hofhalt mit größter Einfachheit und Sparsamkeit ein. „Mein Hof soll meinem Volke ein Vorbilb der Sparsamkeit und Genügsamkeit fein," verlangte der König. Er war ein Feind aller Kleiberpracht und machte die blaue Uniform feines Garberegiments zur Hoftracht. Seine Tafel war nicht besser besetzt als die eines wohlhabenden Bürgers. Befonbers eifrig bebacht war er auf die Vermehrung feines Heeres; erbrachte dasselbe nach und nach auf 83 000 Mann. Die Soldaten Friedrich Wilhelms I. nahmen an Pünktlichkeit im Marschieren und Exerzieren den ersten Rang in ganz Europa ein. Dies verdankte der König dem Fürsten Leopolb von Anhalt-Dessau, dem „alten Deffauer". Eine besondere Liebhaberei des Königs war es, recht große Soldaten zu haben; fein Leibregiment bestand
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Neuenburg Schweiz Lingen Zenta Turin Europa
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Leichtsinn, Trägheit, Verschwendung waren dem König verhaßt. Er hielt streng aus Zucht und pünktlichen Gehorsam sowohl bei seinen Untertanen, als 'auch bei seinen Kindern und bestraste Übertretungen seines Willens oft mit grausamer Härte.
5. Von Friedrich dem Großen.
Friedrich Wilhelms I. strengen Sinn hat niemand mehr kennen gelernt, als sein später so berühmt gewordener Sohn
Friedrich Ii. Der König gab sich alle Mühe, seinen Nachsolger zu einem Manne zu erziehen, wie er selbst war; er sollte ein guter ^Christ, ein gewissenhafter Regent, ein tapferer, abgehärteter Soldat werden. Allein als Friedrich Ii. heranwuchs, zeigte er keinen Gefallen an den Lieblingsneigungen seines Vaters. Er liebte die Wissenschaften und Künste, las gerne die Schristen französischer Dichter, machte selbst französische Verse und blies die Flöte; an schönen Hoskleideru hatte er mehr Freude, als an der knappen Uniform, und das Tabakskollegium mit seinen derben Unterhaltungen war ihm ein Abscheu. Außerdem ging er gern mit leichtsinnigen jungen Offizieren dem Vergnügen nach und machte Schulden. Der König war hierüber furchtbar erzürnt; er war überzeugt, daß sein Fritz ein Taugenichts sei und schalt
Friedrich der Große.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Wilhelms_I. Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Fritz Friedrich_der_Große Friedrich
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und kränkte denselben bei jeder Gelegenheit. Öfter geschah es auch, daß er den Prinzen mit Stockschlügen und Fußtritten mißhandelte, als dieser schon Offizier eines Garderegiments war. Darüber wollte der achtzehnjährige Prinz fast verzweifeln und beschloß, nach England zu entfliehen. Als er seinen Vater aus einer Reise in die Rheingegenden begleiten mußte, wollte er in Steinsfurt *) seinen Fluchtplan ausführen. Allein die Sache wurde entdeckt; Friedrich wurde einem General zur Bewachung übergeben, und der erzürnte König wollte ihn als einen Deserteur vor ein Kriegsgericht stellen und zum Tode verurteilen lassen. Mit großer Mühe wurde er durch die Bitten der Königin und des Kaisers Karl Vi. davon abgebracht. Friedrich wurde in der Festung Küstrin eingekerkert und mußte es mit ansehen, daß sein Freund Katte, der ihm zur Flucht hatte helfen wollen, vor feinem Fenster enthauptet wurde. Nach viermonatlicher Kerkerhaft wurde der Prinz freigelassen, mußte aber in Küstrin bleiben und bei der Domänenkammer als Beamter arbeiten. Erst ein volles Jahr nach dem Fluchtversuche wurde er vom Könige wieder in Gnaden ausgenommen und erhielt feine Ossi-ziersstelle wieder. Fortan war er ernstlich daraus bedacht, sich aus seinen künftigen Regentenberuf vorzubereiten.
Friedrich Wilhelm I. starb 1740 und hinterließ feinem Sohne einen wohlgeordneten Staatshaushalt, einen Staatsschatz von neun Millionen Taler. Das tüchtige Heer zählte über 70000 Mann.
In dem nämlichen Jahre starb auch Kaiser Karl Vi. Dessen Tochter Maria Theresia sollte die österreichischen Länder erben; allein die Erbschaft wurde ihr von dem Kurfürsten von Bayern streitig gemacht. Auch Friedrich Ii. erhob Ansprüche auf Teile von Schlesien, welche die Familie der Hohenzollem früher besessen hatte. Durch zwei glückliche Kriege, den ersten und den zweiten schlesischen Krieg, erreichte er, daß Maria Theresia im Frieden zu Dresden (1745) ihm Schlesien abtrat. Hierdurch wurde sein Länderbesitz um 600 Quadratmeilen mit anderthalb Millionen Einwohnern vermehrt.
Im Jahre 1756 erhielt er durch eiueu sächsischen Beamten geheime Brieffchaften aus der sächsischen Regierungskanzlei, nach denen er annahm, daß die Kaiserin Maria Theresia mit dem Kurfürsten August von Sachsen, der Kaiserin Elisabeth von Rußland und dem Könige Ludwig Xv. von Frankreich ein Bündnis geschlossen habe, um Schlesien wieder zu gewinnen, den preußischen Staat zu zerreißen und dessen König aufs tiefste zu demütigen. Er beschloß, dem befürchteten Angriffs zuvorzukommen und rückte am 29. August 1756 mit einem Heere von
"*) Bei Sinsheim in Baden.
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althergebrachten Vorrechte erbittert; die Bauern waren mit den bewilligten Erleichterungen nicht zufrieden und forderten mehr, als der Kaiser gewähren konnte. In den österreichischen Niederlanden,*) deren ständische Verfassung der Kaiser aufgehoben hatte, brach ein Aufstand aus (1790). Auch in Ungarn drohte ein Ausstand, und der Kaiser mußte alle seine Verordnungen für Ungarn widerrufen. Als er tiernahm, daß auch die Bauern, denen er so viel Gutes getan hatte, sich empören wollten, ries er aus: „Ich sterbe! ich müßte tiort Holz sein, wenn ich nicht stürbe!" Drei Wochen daraus starb der edle Kaiser (am 20. Februar 1790). Mit Recht hat man aus sein Denkmal in Wien die Inschrift gesetzt: „Joseph dem Zweiten, welcher für das gemeine Wohl nicht lange, aber ganz gelebt hat."
Xxii. Der Hlnlergang des Heiligen römischen Reiches deutscher Äatiön.
1. Der Fürstenbnnd.
Unter der Regierung Kaiser Josephs Ii. wurde der Zusammenhang des deutschen Reiches immer mehr gelockert. Joseph war bestrebt, zur Verstärkung seiner Hausmacht Bayern zu erwerben. Der Kurfürst Karl Theodor war bereit, gegen die Summe von 6 Millionen Mark einen großen Teil von Bayern abzutreten; dessen Erbe aber, der Herzog Karl von Pfalz-Zweibrücken, erhob auf Antreiben Friedrichs des Großen Einsprache dagegen. Joseph kehrte sich nicht daran; allein Friedrich, der jede Verstärkung Österreichs für eine Schwächung Preußens ansah, beschloß, den Absichten des Kaisers mit Waffengewalt entgegenzutreten, und sicherte sich die Unterstützung der Kaiserin Katharina von Rußland. So kam es im Spätjahr 1778 zum bayerischen Erbfolgekrieg, der nur wenige Monate dauerte. Es wurde keine Schlacht geschlagen, und die Soldaten hatten nichts zu tun, als Nahrungsmittel für sich und Futter für die Pferde aufzutreiben. Darum nannte man den Krieg spottweise den Kartoffelkrieg. Der Friede von Teschen machte ihm ein Ende 1779. Sechs Jahre darauf versuchte Kaiser Joseph abermals, feine Absichten auf Bayern durchzusetzen. Er machte mit dem Kurfürsten Kart Theodor einen Tauschvertrag; der Kurfürst sollte ganz Bayern an den Kaiser abtreten und dafür die österreichischen Niederlande ^— ungefähr das heutige Belgien — mit dem Titel eines Königs von Burgund erhalten. Nun schloß Friedrich Ii. mit den Kurfürsten von Sachsen und Hannover 'den Fürstenbund, dem fast alle geistlichen und weltlichen Fürsten des Reiches beitraten. Die Mitglieder des Fürstenbundes verpflichteten sich, dafür ein-
*) Belgien.
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Extrahierte Personennamen: Joseph Karl_Theodor Karl Karl_von_Pfalz-Zweibrücken Karl Friedrichs Joseph Friedrich Friedrich Katharina_von_Rußland Joseph Theodor Friedrich_Ii Friedrich